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Autor Thema: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - April/Mai 2006  (Gelesen 42368 mal)

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frank_gayer

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #90 am: 22.05.2006, 08:14 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo
[

Muss wohl ein Ausläufer davon sein. So genau weiß ich das auch nicht. Der Name ist aber rehct offiziell, wird er doch z.B. auf dieser Seite erwähnt: http://www.co.navajo.az.us/ParksRec/Parks1.aspx

Anfahrt ist über die 87 nach Norden und dann einfach der Beschilderung folgen. Man gelangt zu einem Aussichtspunkt mit Info-Tafel. Das ist der einzige mir bekannte Weg hierhin. Die Straße ist bis zum Parkplatz asphaltiert.


Hallo Markus,

danke für den Link und die Erklärung. Werde das auch mal mit einbauen, kostet ja nicht viel Zeit.

americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #91 am: 22.05.2006, 08:56 Uhr »
Schöne Bilder, vor allem vom Canyon de Chelley, der ja samt White House Trail auch noch auf meiner To Do Liste steht.  :lol:

Ich warte mal gespannt wie es weitergeht....



Greetz,

Yvonne

Leo68

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #92 am: 22.05.2006, 09:54 Uhr »
Hallo Markus,

also mit Eisenbahnen kann man mich auch begeistern. Aber neben meiner nächtlichen Unterkunft muss ich nicht wirklich vorbei fahrende haben.  :wink:

Schöne Bilder vom Canyon de Chelly.

Gruß
Rainer

Matze

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #93 am: 22.05.2006, 10:10 Uhr »
Wieder schöne Bilder und super geschriebener Bericht!

Übrigens, mit 2 Parallelen zu unserem Besuch im Canyon de Chelly und Window Rock!
1. Du hast ein fast identisches Foto vom Spider Rock
2. Wir haben, ebenso wie ihr, in Window Rock auch den Bogen gesucht. Und auch erst nach Fragen in beschriebener Tanke, dann auch gefunden!

Übrigens, der Weg vom White House nach oben, ist doch nun wirklich nicht schwer! Nicht so viel Eisenbahn fahren, mehr wandern und laufen!!   :wink:  :wink:  :cry:
Gruß Matze




San Francisco!!

americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #94 am: 22.05.2006, 10:15 Uhr »
Zitat von: Matze

Übrigens, der Weg vom White House nach oben, ist doch nun wirklich nicht schwer! Nicht so viel Eisenbahn fahren, mehr wandern und laufen!!   :wink:  :wink:  :cry:



Matze, wenn es etwa 20 Grad kühler gewesen wäre, dann wäre das auch für Markus in Nullkommanichts zu laufen gewesen. Er mag doch eher so Temperaturen, die mich an den Kühlschrank erinnern.  :lol: :mrgreen:

Nicht die Länge war das Problem, eher die Wärme, denke ich.
Wobei ich bei so warmen Temperaturen ja gerade erst zur Höchstform auflaufe. :P


Greetz,

Yvonne

Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #95 am: 22.05.2006, 10:39 Uhr »
Zitat von: Heinz
Hallo Markus,
wir haben heute in Antonito, CO sehr oft an dich gedacht. Du weisst warum?


Hallo Heinz,

wie könnte ich die Cumbres & Toltec Scenic Railroad vergessen, wobei ich aber den Bahnhof in Chama etwas schöner finde. In Antonito war damals absolut nichts los, als wir dort waren. Wie ausgestorben. Nicht einmal Postkarten konnte man kaufen.
Dieses Foto hatte ich 2002 vom Bahnhof gemacht: klick

Hallo Leo68,

schön, dass ich nicht alleine dastehe mit meiner Eisenbahnverrücktheit. Dass in Holbrook war ja auch keine Absicht gewesen. Wir sind entlang der Route 66 gefahren und haben ein günstiges Zimmer gesucht. Erst beim Betreten des Zimmers fiel uns auf, warum es so günstig war. Und nachher im Reisebericht kann man sich schon einiges schön reden.

@matze

Also mir war es schon genug. Ich habe ja nur geschrieben, dass ich den Grand Canyon wohl eher nur bei bedecktem Himmel besteigen will. Das sind so Gedanken, die einem am Ende einer Hitzeschlacht so durch den Kopf gehen. An diesem Punkt habe ich aber Anstiege noch nicht ganz verteufelt. Kommt später noch.

@americanhero

du hast es erfasst. Am letzten Tag im Zion z.B. war es wesentlich kühler und ich bin zur Höchstform aufgelaufen.
Viele Grüße, Markus

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Matze

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #96 am: 22.05.2006, 12:53 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo



@matze

Also mir war es schon genug. Ich habe ja nur geschrieben, dass ich den Grand Canyon wohl eher nur bei bedecktem Himmel besteigen will. Das sind so Gedanken, die einem am Ende einer Hitzeschlacht so durch den Kopf gehen. An diesem Punkt habe ich aber Anstiege noch nicht ganz verteufelt. Kommt später noch.



War ja mit  :zwinker:  :zwinker:  gemeint! Die Hitze kann schon die schönsten Touren erschweren oder ganz verhindern! (wie bei uns Valley of Fire!) Und dann noch mit Sonnenbrand!!!
Gruß Matze




San Francisco!!

America_Crazy

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #97 am: 22.05.2006, 14:47 Uhr »
Das sind wirklich sehr schöne Bilder!

Mir gefiel der Kommentar über die Züge und dich als Wartender!

Zitat
Stellt mich an die Bahnlinie. Ich garantiere euch, es wird kein Zug euren Schlaf stören.


 :D  :D  :D  Ich werde es mir merken und bei Gelegenheit auf dich zurück kommen  :wink:

Grüße
America_Crazy



Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #98 am: 22.05.2006, 15:34 Uhr »
30.04. Gallup - Bisti Badlands - Ship Rock - Valley of the Gods - Blanding (375 Meilen / 603 km)

Wir befinden uns in New Mexico und dürfen damit die Uhren wieder umstellen. Obwohl New Mexico und Nachbar Arizona in derselben Zeitzone liegen, differieren sie um eine Stunde, weil Arizona nicht auf Sommerzeit umstellt. Das hat zur Folge, dass in Arizona sehr früh die Sonne auf und ebenso früh auch wieder untergeht. Ungewohnt früh, um genau zu sein. Jetzt haben wir endlich wieder „normale“ Verhältnisse und dürfen bis 7:15 im Bett liegen bleiben.



Aus Gallup raus folgen wir der alten Route 66, die hier durch die Stadt führt und jeweils an der I-40 endet. Dort liefern wir uns einige Elefantenrennen und biegen auf die 371 Richtung Norden ab. Schilder entlang des Weges mahnen uns „Pass with care“, doch hier gibt es weit und breit niemanden, den wir überholen könnten. 30 Meilen lang darf unser Tempomat mit 55 Meilen pro Stunde fahren, bis endlich unvermittelt mitten in der Wildnis das Tempolimit auf 65 angehoben wird. Die Logik lässt grüßen.

Die Anfahrt zur Bisti Wilderness verspricht endlich etwas Abwechslung. Es geht über die tägliche Portion Gravel Road, doch dieses Stück ist auch mit einem normalen PKW gut machbar.
Die Aussicht auf wenig Schatten wird meinem Nacken sicher nicht gefallen, daher bastele ich mir kurzerhand aus meiner Cappi und einem Handtuch einen kleinen Sonnenschutz. Mag vielleicht bescheuert aussehen, wird sich aber als ungeheuer wohltuend erweisen.



Durch den offiziellen Eingang gelangen wir automatisch in einen zentralen Wash. Zu sehen gibt’s nicht sehr viel. Nur in einem respektvollem Abstand ein paar bunte Berge, ansonsten eher langweilige Wüste.
Das ändert sich erst, als wir auf die Idee kommen, den Wash zu verlassen und auf den Anhöhen oberhalb des Washs zu laufen. Hier befindet sich sogar ein gut ausgetrampelter Weg. Und auf einmal überschauen wir die schöne Landschaft und können unsere Augen verwöhnen. Im Wash selbst waren wir einfach zu nah dran am Geschehen. Man hatte nur Teile davon gesehen, doch jetzt erfassen wir die Motive als Ganzes.



Immer wieder verlassen wir den Pfad, um auf einen Bergkamm bis zum Tal vorzulaufen, weil wir überall neue schöne Ansichten vermuten. Ganz unverhofft finden wir mit dieser Taktik auch den Hoodoo-Arch, eine kleine Sandsteinbrücke, auf der ein kleiner Hoodoo thront.



Auch nett sind die Cracked Eggs, auf dem Boden liegende Steine, die wie Spiegeleier in einer Pfanne darauf warten, endlich gewendet zu werden.



Etwas weiter stoßen wir in der Sawmill, dem Sägewerk, auf versteinertes Holz und tatsächlich liegt hier ein Stamm wie von einer Säge in drei Teile zerlegt zum Abtransport bereit.



Hier kehren wir um und befassen uns mit dem Norden dieser außergewöhnlichen Landschaft, in der die Hitze nur so steht. Meinem Nacken geht’s immerhin blendend, liegt er doch im Schatten. Ich frage mich gerade nur, was schlimmer ist: Der Wind auf den Höhen, der versucht, mir das Handtuch vom Kopf zu reißen oder die Hitze im Tal, die mir die Schweiß auf die Stirn treibt.



Wir sind auf der Suche nach ein paar Hoodoos. Was sonst hat man von Horst, dem eingefleischten Hoodoo Fan zu erwarten. Ich finde sie diesmal zuerst, während er noch mit seinem GPS kämpft und mache schon einmal Fotos. Dann überlasse ich unserem Nachwuchsfilmer das Revier und widme mich meinen noch immer ungeschriebenen Postkarten. Ist das schön, einfach mal ein wenig dumm in der Landschaft rum zu sitzen.

So langsam schleicht sich ein Hungergefühl in meine Magengegend, doch laut GPS sind es noch 3km Luftlinie bis zum Parkplatz. An dieser Stelle ist das kleine Gerät wirklich gold wert, um die grobe Richtung zu bestimmen. So erspart man sich zeitraubende Versuche in der prallen Mittagssonne.
Wir schlagen uns über einen kleinen Wash durch und schrecken einen Fuchs auf, der hier seinen Schönheitsschlaf gehalten hat. Vor so gut wie jeder Kehre diskutieren wir noch über die Problematik Wash folgen oder quer über die Berge laufen. Beim Wash weiß man nie, wohin der Weg nach dem nächsten Bogen führt, dagegen ist die Bergvariante zwar kürzer, dafür mit leichten Anstiegen verbunden.
Als wir am Parkplatz ankommen, haben wir weitere 2 Stacheldrahtzaunüberquerungen hinter uns und staunen nicht schlecht, wie gut besucht doch diese Wüste ist. Bevor es weiter geht, veranstalten wir noch ein kleines 5 Sterne Menü. Es gibt heißes Wasser und jede Menge trockenes Brot mit immer denselben Wurstsorten, die endlich aufgebraucht werden müssen.



Weiter fahren wir zum Shiprock und passieren die Hauptstadt der Schrottplätze, Farmington. Ich will die Stadt nicht schlecht reden, aber auf wirklich jedem dritten Grundstück befindet sich ein Schrottplatz. Ist das hier etwa die Hauptstadt der ungeübten Verkehrsteilnehmer oder wo kommt der ganze Schrott her?
Endlich sind wir auch tagsüber mal in einer Ortschaft und finden ein Postamt. Das lästige an den Postkarten ist ja immer wieder, dass diese Dinger wie Sand am Meer verkauft werden, doch die passende Frankierung bekommt man nur sehr spärlich. Wir betreten also dieses wohl gekühlte Gebäude und rütteln an der verschlossenen Tür zur Schalterhalle. Mmmh, laut deren Öffnungszeiten müssten sie eigentlich aus ihrer Mittagspause längst wieder zurück sein. Irgendwann dämmert es mir: Heute ist Sonntag!
 


Westlich von Farmington liegen die Shiprocks. Einmal der Ort und einmal der Felsen. Beide sind nicht zu übersehen, aber wie kommt man zu letzterem? Unsere Karten fordern einstimmig nach der US666, doch im Ort zweigt nur die 491 in die richtige Richtung ab, von der aber keine unserer Karten etwas gehört haben will. Also solltet ihr mal hierhin kommen: Taschenrechner mit Umrechnungsfunktion Landkarte – Wirklichkeit nicht vergessen.
Zum Shiprock führen eine Hand voll nicht ausgeschilderter Dirt Roads, eine schüttelt mehr als die andere. Kennt ihr eigentlich auch dieses Spielchen mit den drei Hütchen, wo man nachher erraten muss, wo sich der Hauptpreis befindet? So etwas spielt der Inhalt unserer Plastiktüten gerade auf der Rückbank. Nachher gibt es wohl ein Picknick aus bekömmlichen CDs und im Radio hören wir die Schinken-Hits der Bread-Brothers.



Wir fahren westlich neben das große Massiv, denn von dieser Seite wird er noch beleuchtet. Wie schon in der Little Painted Desert ist es sehr windig geworden. Der beste Windschatten ist unser eigenes Auto. Man kann kaum noch ein Stativ halten.
Auf den letzten Metern bekommt die Straße ungeheure Schräglage und wir spielen das lustige Spielchen „ich sitze höher“. Auf dem Rückweg lasse ich Horst fahren und gewinne eine weitere Runde, da ich nun auf der anderen Seite sitze. Zum Ausgleich schicke ich ihn über ein paar Nebenstraßen, so dass er auch mal höher sitzen darf. Richtung Ausgang bringen uns meine Vorschläge aber nicht wirklich. Endlich sehen wir ein paar Stromleitungen und ich vermute, hier müsste die Hauptstraße sein, doch wie man sich täuschen kann. Die Strippen ziehen sie auch mitten durch die Einöde.
Wir kurven noch ein paar Minuten durchs Gelände, bis wir in einer indianischen Siedlung auskommen, wo uns eine Indianerin böse Blicke zuwirft. Scheinbar passt es ihr gar nicht, dass da ein Auto kommt und sie auf einmal Vorfahrt gewähren muss.



Wir fügen der „Tour der knapp vorbei Highlights“ ein weiteres Kapitel hinzu und fahren nicht ins Monument Valley, auch nicht zu den Goosenecks oder dem Moki Dugway, sondern drehen durch das Valley of the Gods eine Ehrenrunde, als die Sonne sich langsam schlafen legt.



Als wir gar nichts mehr sehen könne, überfahren wir fast eine Kuh auf dem Weg nach Blanding, kommen aber doch heile im Ort an. Horst hat es eilig, endlich das nächste Bett zu sehen und schießt auf der linken Spur am Rest des Verkehrs und für meinen Geschmack auch zu schnell an den ganzen Reklametafeln vorbei. In der hintersten Ecke des Ortes finden wir ein Motel, das unserer Meinung nach günstig aussieht. Störend ist nur die aufdringliche Beleuchtung der Gebäude auf der anderen Seite, meine ich, als ich in den Rückspiegel sehe. Wir kommen auf dem Motelparkplatz zum Stehen und sehen den Sheriff hinter uns. Nix Leuchtreklame, sondern eher Polizeiwagen.

Er erkundigt sich, ob wir wissen, warum er uns angehalten hat. Wenn ich jetzt sagen dürfte, was ich denke. Schließlich hat er uns doch gar nicht angehalten. Hier ist doch sowieso unsere Fahrt zu Ende.
Horst tut etwas überrascht: „Ne, wissen wir nicht.“ „Wegen Speeding! Es waren 30 erlaubt und wir wären mit 46 Meilen unterwegs gewesen.“ Jedenfalls belässt er es bei dieser Erklärung und wir checken ein. Sollen wir, während wir Motelreklamen lesen, etwa auch noch Verkehrszeichen lesen?

Am Check-In lege ich meine Kreditkarte vor, die als abgelaufen zurückgewiesen wird. Ich hatte schon so etwas geahnt, wollte es aber auf einen Test ankommen lassen. Es ist der 30.April, 20 Uhr Ortszeit in Utah. In Deutschland ist es bereits 1.Mai 4 Uhr morgens und da ist die Karte bereits abgelaufen. Aber alles kein Thema, weihe ich einfach meine neue ein, die ab 1. Mai gilt.
Das Zimmer hat auch schon mal bessere Tage gesehen, wenn überhaupt. Ich bin ja nur froh, dass sie die Leiche schon rausgeschafft haben. Ne, ehrlich. Ein guter Schauplatz für ein Szenario wäre es jedenfalls.

Übernachtung: Sunset Inn - Blanding, UT
Bewertung: mangelhaft
Viele Grüße, Markus

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AndyOne

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #99 am: 22.05.2006, 15:45 Uhr »
Hallo Markus,

schon der 2. Reisebericht den ich heute in einem Rutsch durchlesen kann, Klasse!

Also ich finde das Horn der Züge auch fantastisch, es ist so ein paralysierender Ton, wahnsinn. An der Bahnlinie der BNSF könnte ich auch Stunden verbringen. Es gibt auch gute Webseiten mit allen Loks usw, naja ich gerate ins Schwärmen.

Auf jeden Fall ein super Bericht.
bye
Andy

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americanhero

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #100 am: 22.05.2006, 17:36 Uhr »
Hallo Markus,


weiterhin klasse Bericht mit tollen Bildern. Da sind ja echt noch einige Ecken dabei, die doch wieder für einen extra Urlaub reichen würden. Ich glaube, ich muß auch mal nach New Mexico fahren. Gerade die Bistis wären ja echt was für mich.  :wink:

Zitat von: Scooby_Doo
Als wir gar nichts mehr sehen könne, überfahren wir fast eine Kuh auf dem Weg nach Blanding

Na, da hätte es ja fast mit dem Steak geklappt.  Jedenfalls hättet ihr dann für die nächsten paar Abends ausgesorgt gehabt. :lol:

Greetz,

Yvonne

EasyAmerica

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #101 am: 22.05.2006, 18:16 Uhr »
Zitat von: Scooby Doo

... eine Kuh auf dem Weg nach Blanding,...
 
:lol: Dann hättet ihr sie doch wenigstens ein Stückchen mitnehmen können. Ihr hattet doch den gleichen Weg. :lol:  :twisted:
Viele Grüße
Heinz

Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #102 am: 22.05.2006, 19:11 Uhr »
Zitat von: Heinz
:lol: Dann hättet ihr sie doch wenigstens ein Stückchen mitnehmen können. Ihr hattet doch den gleichen Weg. :lol:  :twisted:


Ich glaube nicht. Madame hatte eher vor, da stehen zu bleiben, wo sie bereits satnd. Als wir gehupt haben, setze sie sich nur widerwillig in Bewegung.
Viele Grüße, Markus

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #103 am: 23.05.2006, 00:06 Uhr »
Ein absoluter Hit an diesem Tag (natürlich neben den von Markus so verehrten Hodoos in den Bistis  :wink: ) war der Shiprock.
Eine Art Ayers Rock in Nordamerika - sehr beeindruckend schon aus der Ferne sah der klasse aus und aus der Nähe von jeden Blickwinkel anders und besondes prägnant von einer kleinen Anhöhe auf der Südwestseite des Felsens - deshalb hier mal ein Bild davon:


Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Scooby Doo

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Re: Red Rock Crazy - Abenteuer im Südwesten - Mai 2006
« Antwort #104 am: 23.05.2006, 01:35 Uhr »
01.05. Blanding - Leprechaun Canyon - Burr Point - Goblin Valley SP - Hanksville (247 Meilen / 397 km)

Wir verfallen wieder zurück in unser altes Muster und quälen uns recht früh aus dem Bett. Nicht später als 5:45 zeigt die Uhr. Horst wandelt noch im Reich der Träume, als ich mit der Dusche zu kämpfen beginne. Ich stelle mich am liebsten erst drunter, wenn die richtige Wassertemperatur eingestellt ist, doch dieses ämliche Modell sich nicht von außen regeln. Von all dem Lärm, den Flüchen und Schreien bei meinem Schockgefrieren bekommt Horst nichts mit, so dass ich ihn noch regelrecht aus dem Bett werfen muss. Wie immer haben wir viel vor.



Im besonders schönen Morgenlicht steuere ich den Wagen auf der jungen SR 95 recht schnell wieder runter vom Asphalt, hinein in den Arch Canyon. Über 20 Flussdurchquerungen warten auf uns, aber bei aller Vernunft, Nummer 4 ist schon heftig, aber Nummer 5 ist schier unmöglich. Dicke Steine im Bach, über die wir vorsichtig fahren müssten und dahinter direkt ein steiler Berg, wo man viel Schwung braucht. Ne, da geben wir lieber hier auf als bei Überquerung 19, wo wir dann mehr gearbeitet hätten, ohne das Ziel zu erreichen.



Auf einmal haben wir alle Zeit der Welt, doch zu trödeln fangen wir gar nicht erst an, auch wenn dieser eintönige Highway gerade dazu einlädt. Ich habe es auf dem Tacho verfolgt: 40 Meilen lang fahren wir, ohne dass uns ein einziger Wagen begegnet.
Bei Hite überqueren wir mal wieder den Colorado River. Diese Überquerung nehmen wir zum Anlass, unser beider Videokameras heraus zu nehmen und die Fahrt zu filmen. Wenn uns jetzt jemand entgegen kommen würde. Stellt euch doch bitte mal dieses Bild vor: Ihr seht Fahrer und Beifahrer und beide halten eine Videokamera auf euch gerichtet.



Einen Viewpoint haben sie auch auf der westlichen Seite auf halber Höhe des Berges eingerichtet, von wo man die Ausläufer von Lake Powell sehen kann. Viel interessanter ist aber die Straße, die sich hier malerisch zwischen die Felsen schlängelt. Horst bringt seine Kamera in Position und ich soll nun mit dem Auto daran vorbeifahren. Ich laufe also die 50m zurück zum Wagen und schon sieht mich Horst die nächsten Minuten nicht mehr. Ich bin abgetaucht. Nein, ich habe mich nicht aus dem Staub gemacht, sondern ich suche meinen Autoschlüssel. Viele haben ja die Angewohnheit, ihre Schlüssel auf die Sonnenblende zu legen. Ich weiß ein besseres Versteck, absolut diebstahlsicher: Werft den Schlüssel einfach zwischen Mittelkonsole und Fahrersitz. Ihr werdet einige Zeit brauchen, den Schlüssel da wieder heraus zu bekommen, selbst wenn ihr wisst, dass er dort liegt.



Horst’s Erkältung scheint endlich etwas besser zu werden, denn auch er klagt zum ersten Mal über Hitze, als wir in der Nähe von Hog Springs einen Bach überqueren und ein paar Felszeichnungen in einer riesigen Höhle besichtigen. Kein Wunder, dass ihm heiß ist. Hier fehlt der Wind, der die Luft bewegt. Die Zeichnung selbst ist zwar einmalig groß, aber es gibt nicht besonders viele. Interessant ist eher die Geräuschkulisse. Jedes vorbeifahrende Auto hört sich an wie ein tief fliegender Jet.

Nächster Halt: Leprechaun Canyon. Zuerst sucht man sich seinen Weg durch oder neben einem Wash und wenn man mit jemanden noch eine Rechnung offen haben sollte, dann geht selbst vor. Die zurückschlagenden Büsche, die ihr erfolgreich aus dem Weg geräumt habt, werden ihr übriges tun.
Bald stehen wir vor unserer ersten sportlichen Herausforderung. Der Weg führt durch einen unheimlich engen Slot Canyon. Man muss sich schon ein wenig verbiegen und bekommt eine Menge Kontakt mit der Wand. An einer Stelle kommt man echt nur weiter, wenn man zu zweit ist. Es gilt, eine mittlere Stufe zu besteigen, doch an der glatten Wand bietet sich einfach kein Punkt, sich fest zu halten. Also schiebt und zieht man sich gegenseitig weiter. Achtung: Solltet ihr eben mit den Zweigen übertrieben haben, könnte es sich hier rächen.
Alternativ kann man auch einen langweiligen Weg außen rum nehmen, wenn man nicht auf Spaß aus ist.



Nun öffnet sich der Canyon wieder und führt entlang immer höher werdender Wände – ja wohin eigentlich? Keine Ahnung, aber es sieht trotzdem gut aus. Nach ein paar Kurven wird es auch wieder enger und der Schatten kehrt zurück. Soviel Schatten, dass man fast eine Taschenlampe braucht, um durch die dunkle Röhre weiter zu tapsen – oder man tauscht seine Sonnenbrille wieder gegen eine normale.
Irgendwann ist aber endgültig Schluss mit lustig. Selbst die allerschmalsten, wenn sie sich nicht in einen Lizzard verwandeln, werden hier umkehren müssen. Ich will es mir selbst noch beweisen und versuche, soweit wie möglich vorzudringen, doch bald kehre ich freiwillig wegen Erschöpfung um. Der Gang ist nicht mehr aufrecht, sondern leicht schräg, so dass man ständig seinen Oberkörper abstützen darf und das geht tierisch auf die Arme. Und was auch stört, dass der Boden so eng ist, dass man nicht mal seinen Schuh längs des Weges vernünftig abstellen kann. Wie gesagt, hier ist einfach Ende!



Zum Little Egypt führt eine vergleichsweise einfache Schotterstraße. Auch der Spaziergang zwischen den knubbeligen Felsen ist recht einfach. Mich fasziniert die Landschaft ein klein wenig, aber Horst winkt nur ab: Wird im Goblin Valley noch viel besser werden.
Eine gute Akustik hat die Gegend aber. Jeder kennt das Echo von den eigenen „Hallo“ Rufen, aber schon mal das Echo einer Kuh gehört? Und Hasen gibt es hier. Nein, keine süßen Häslein, sondern richtige Hasen! Leider sind die Bugs Bunnies immer so schnell abgehauen, bevor man die Chance für ein Foto bekommt.



Etwas anstrengender wird dagegen die Wanderung zum Arsenic Arch. Auf der Anfahrt soll man ihn angeblich schon sehen können, doch dies ist nur der Fall, wenn man genau weiß, wo er ist und wie er aussieht. Dies wissen wir nicht so genau und füttern mal wieder unser GPS, das uns auch geradewegs zum richtigen Ort führt. Nur unangenehmerweise trennen uns noch ein paar Höhenmeter vom Bogen und die Suche nach einem geeigneten Abstieg beginnt. Runter wären wir damit, aber hier kommen wir so leicht nicht mehr hoch. Nach den üblichen Konservierungen der Eindrücke suchen wir daher etwas entfernt nach einem Aufstieg.
Auch hier ist es wieder praktisch, wenn man zu zweit ist und die Schieb-Zieh-Technik anwenden kann, die wir immer weiter perfektionieren. Dass ich zum Dank Horst mit Steine bewerfe, ist zwar nicht nett, war aber auch nicht mit Absicht. Die Dinger sind einfach ins Rutschen gekommen, als ich mich mit Schwung abdrücken wollte.
Ok, Aufstieg geschafft, aber ey Mann, wo ist unser Auto? Jetzt wären die GPS Daten unseres Parkplatzes nützlich, doch der Retter in der Not heißt Sand. Irgendwann treffen wir auf unsere eigenen Fußspuren und da wir eben schnurgerade auf den Bogen zugelaufen sind, muss dies nun der beste Weg zum Auto sein.

Es folgt der Burr Point, nicht zu verwechseln mit dem Burr Trail. 0,2 Meilen bevor wir den Aussichtspunkt erreichen sollten, sehen wir zur linken einen überfüllten Parkplatz, mit anderen Worten, hier steht schon ein Auto. Also fahren wir noch die restlichen Feet und erreichen einen weiteren Viewpoint, der nach späterem Vergleich eindeutig zum schöneren Overlook gewählt wird.
Es ist nichts absolut besonderes, aber wieder eine nette kleine Abend-Location, die nichts kostet, absolute Ruhe garantiert und besser ist als manch überschätzter und überlaufender Park.



Als wir durch Hanksville kommen, tanken wir noch schnell und ich gebe eine meiner unbedeutenden Anekdoten zum Besten. Heute in epischer Breite: Wie und wo ich einmal vor 5 Jahren in Hansville telefoniert habe. Das fatale daran ist nur: Wenn wir uns zu intensiv unterhalten, verlaufen oder verfahren wir uns. Hier in Hanksville haben wir ein Zimmer vorgebucht und graben praktisch das gesamte Örtchen um, bevor wir einsehen, dass unser Motel das Gebäude gleich neben der Tankstelle am Ortseingang ist, wo wir eben Minuten gestanden haben.
Gut, dass wir es uns noch verkniffen haben, an eben dieser Tankstelle nach dem Weg zu fragen. Ein Stempel auf der Stirn „Achtung Volltrottel“ wäre Pflicht gewesen.

Den Abend lassen wir wie viele andere Touristen im Goblin Valley ausklingen. Auf der etwas umständlichen Anfahrt hüpft uns nicht nur ein Strauch Sagebrush über die Straße - in vielen Comics ein Zeichen für absolute Einsamkeit. Diese haben wir aber nur so lange, bis wir uns unter die Camper mischen, die auf dem  benachbarten Campground übernachten und ebenso wie wir die kleinen Gnome unheimlich toll finden.
Das Goblin Valley ist wie ein großer Spielplatz und scheinbar ideal für Familien. Im Labyrinth zwischen den Gnomen lässt es sich sicher gut verstecken spielen. Die größeren haben ihre Freude an den vielen Motiven, die das Tal zu bieten hat. Hier kann schnell mal eine oder anderthalb Stunden vergehen, ohne dass man wirklich weit gelaufen ist.



Übernachtung: Whispering Sands Motel - Hanksville, UT
Bewertung: gut
Viele Grüße, Markus

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