11.2.2010
Pferde, Gnome und Hillbillies…
…jetzt haben wir so ein schönes Motel in Moab, sind im Urlaub – und schon wieder um 5:15 wach! Der Grund: heute war zu Sonnenaufgang der Besuch des Dead Horse Point State Park geplant, eines der Highlights rund um Moab, das wir in den vergangenen Urlauben noch ausgelassen hatten, weil es hier einfach zu viel zu sehen gibt. Es handelt sich dabei um einen Aussichtspunkt hoch über einer Schleife des Colorado River mit weitem Ausblick in die Ebene, hier im Forum wird er Allgemeingut sein
Um 6 Uhr machten wir uns bei rund -11°C
auf den Weg (kurzzeitig denkt man in so einem Moment schon, man ist doch bescheuert, das auf sich zu nehmen…)
und erreichten nach rund 45min Fahrt in stockdunkler Umgebung den State Park und liefen die verbliebenen Meter zum Aussichtspunkt. Und was soll ich sagen … gewaltig – so etwas bekommt man nie auf ein Foto drauf. Muss man selbst erlebt haben. Also warteten wir hier gut eingepackt – unter Jeans eine Jogginghose, zwei Paar dicke Wollsocken, Pullover, Fleecejacke, Windjacke, Schal, Mütze, Handschuhe auf den Sonnenaufgang. Leider war es etwas bewölkt, so dass wir nur ein sehr sanftes, partielles Glühen sahen. Was aber irgendwie unserer Begeisterung keinen Abbruch tat.
Aussicht am Dead Horse Point in Richtung Sonnenaufgang
Leichtes Felsglühen über dem Colorado River:
Die Potasche-Felder bei Moab im Gegenlicht:
Etwa gegen 8 Uhr traten wir langsam den Weg zum Motel an. Nicht ohne zuvor noch kurz an kleineren Aussichtspunkten gehalten zu haben und ein wenig auf einem leeren, teilweise verschneiten Parkplatz den Dodge getestet zu haben, was denn der AWD alles so schaft. Das war doch einiges...
Im Hampton Inn frühstückten wir zunächst, und was erwähnenswert ist – es gab ein wirklich annehmbares Frühstück dort! Nicht nur die sonst üblichen chemielastigen süßen Gebäckteilchen, nein sogar Waffeln zum Selbstbacken, deftige warme Sachen, Fruchtsalat, Säfte. Das Hampton Inn ist eine absolute Empfehlung für Moab! Sehr sauber, geschmackvoll eingerichtet, volles Frühstück, beheizter Pool und nettes Personal.
In Moab fuhren wir noch schnell zum Einkaufen, und dort sahen wir einen Jeep, der
wirklich mal als im Gelände benutzt anzusehen war:
So gestärkt konnte der Tag gut weitergehen, denn jetzt stand die Fahrt nach Hanksville an. Dieser Name verursachte bei Manu schon vorher ein gewisses Unbehagen, sollte dies dort doch eine Übernachtung in einem richtigen Kaff am A… der Welt bedeuten – was aber angesichts der Nähe zu unserem Nachmittagsziel, dem Goblin Valley, erforderlich war. Gegen 14 Uhr kamen wir dort schon an, das Motel sah von außen nicht übermäßig einladend aus und das Büro war im Privathaus der Betreiberfamilie, wo aber niemand zu Hause war. Von einem Nachbarn erfuhren wir, dass gegen 14:30 etwa sie zu Hause sein müssten. Also sind wir ins Auto und etwas durch Hanksville gefahren. Ein ziemlich heruntergekommenes Nest… immerhin hat jemand bei einem sehr heruntergekommenen Motel (ob das noch in Betrieb war, weiß ich nicht) etwas Kunst aus Altmetall geformt:
Um 14:30 waren wir dann auch im Whispering Sands Motel. Das Motelzimmer war, sagen wir – akzeptabel, der Teppich uralt und abgewohnt, aber sonst halbwegs sauber. Vielleicht sind wir schon verwöhnt, aber wirklich wohl fühlten wir uns dort nicht so. Ich möchte nicht wissen, wie die anderen Hotels in Hanksville so sind.
Nun machten wir uns gegen 15:00 Uhr auf ins Goblin Valley, wo wir vor anderthalb Jahren schon zur Hälfte waren, es aber nicht bis in Haupttal geschafft hatten (zu spät dran, Unwissenheit). Nun starteten wir bei bestem Wetter (ca. 0°, sonnig mit leichten Schleierwolken) unseren ausgiebigen Spaziergang durch das Tal. Das Goblin Valley hat es mir absolut angetan, hier eine kleine Goblin-Galerie:
Jedoch kann ein Foto niemals das wiedergeben, was man vor Ort sieht oder erlebt…! Das Spazierengehen zwischen den Goblins, Figurenraten (“Der da sieht aus wie eine Ente…”) und eben die Stille war eine ganz spezielle Erfahrung. Das Goblin Valley ist für mich wie gesagt ein absolutes Highlight des gesamten USA Südwestens!
Anschließend ging es zurück nach Hanksville, um dort etwas zu essen. Aber irgendwie war fast alles zu, nur in Stan’s Burgershack bekamen wir noch etwas. Sehr rustikal das Ganze. Passend hierher. Für Manu einen Chicken Wrap mit Onion Rings, für mich einen Buffaloburger mit Fries. War ok. Mehr aber auch nicht.
Mjam mjam.
Danach gings ins Motel zurück und bald in die Kojen.
Zuletzt noch zur Ehrenrettung von Hanksville: Das WLAN im Motel war absolut top!
Motel: Whispering Sands Motel , Hanksville, 59§