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Autor Thema: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Südwes  (Gelesen 25887 mal)

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DocHoliday

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #75 am: 30.11.2004, 00:14 Uhr »
Hallo Jörg,
habe gerade Deinen Reisebericht bis hierher in einem Zug durchgelesen und bin begeistert. Einiges von dem, was Du  beschreibst, habe ich schon selber gesehen aber der "Rest" hört sich auch sehr interessant an. Gut geschrieben ist es außerdem.

Lass Dich von den Mosereien des "Gasts" nicht beeindrucken.
Schade, dass Hatch sein zweifelsohne vorhandenes großes Wissen über diese Region nur noch zum Stänkern nutzt.

Bin schon sehr gespannt auf mehr.
Gruß
Dirk

Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #76 am: 30.11.2004, 07:51 Uhr »
Hallo Wolfgang!


Herzlichen Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jörg
Gruß!        Jörg
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Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #77 am: 01.12.2004, 14:36 Uhr »
Tag 11 "White Rocks", "Paria Movie Set" und als Höhepunkt "Alstrom Point"

Morgens rausgeschaut und...Wetter noch ok., einige Wolken mit
Sonne.
Aber der Wetterbericht verheißt nicht gutes, die massive Schlechtwetter-
front kommt immer näher. Beim frühstücken, sehr gutes Buffet, besprachen wir unser weiteres vorgehen. Eigentlich wollten wir morgen
zur "Wave" und dann weiter nach Moab um die letzen Tage noch ein
bisschen "Off-Road" zu fahren mit Schwerpunkt "Needles". Heinz wollte dabei noch seinen alten Freund Lynn (der mit dem Stein-Shop am
Nordausgang von Moab) zu besuchen. Nach einigem hin und her
beschlossen wir dem schlechten Wetter nach New Mexico auszuweichen
(stellte sich als richtige Entscheidung heraus, der Regen in Utah und
Nordarizona sollte wirklich schlimm werden).
Wir bemühten uns als erst gar nicht um ein Wave-Permit und fuhren
gleich zu den White Rocks und von dort ins White Valley.
Das kann man wirklich nur empfehlen, bei Trockenheit auch mit dem
PKW machbar (unscheinbarer Abzweig kurz vor Big Water). Die Hoddo-
Formationen sind die schönsten, die ich bisher gesehen habe. Nicht
nur die Formationen sind höchst abwechslungreich, sondern auch die
Bandbreite der Farben, über braun und rot zu weiß, ja selbst
violette Töne mischen sich darunter. White Rocks erfordert nicht
allzuviel Wanderaufwand, aber es macht Rießen-Spaß die Hänge
hinaufzuklettern. Wer einen SUV hat kann auch die Nebentäler
abfahren, es gibt immer was zu entdecken!
White Valley ist etwas anstrengender, weil man ein paar Höhenmeter
im Sand zurücklegen muß, aber das lohnt sich echt. Da wir im Oktober
da waren und es zwischen Sonne und Wolken wechselte konnten wir
herrliche plastische Aufnahmen machen ohne das das Weiß zu strahlend
wurde.
kurz: ein absolutes Highlight 10 von 10 Punkte

Zum Lunch fuhren wir wieder einmal ins "Paria Movie Set". Das lohnt
sich immer wieder. Die Straße ist bei Trockenheit (!) problemlos befahrbar
und landschaftlich durchaus mit CCR zu vergleichen. Bei meinem ersten Besuch hier habe ich gleich 2 Filme verschossen!
Von der alten Movie-Town ist nichts mehr zu sehen (immerhin auch ein
Western mit Clint Eastwood, ansonsten überwiegend B-Filme), aber
einige Gebäude im "Western-Stil" wurden von einem Verein wieder
aufgebaut. Für Kinder ist es aber wirklich schön und unser Sohn tollte
schon zum zweiten Mal durch den Saloon und kam sich wie ein
Westernheld vor. Erwachsene bestaunen lieber die unglaubliche Farbig-
keit der Berge ringsum.
Mit SUV oder zu Fuß kann man noch zum alten Friedhof und bis ans
Wasser vor.
Mich stimmt es hier immer auch ein bisschen nachdenklich.
1870 wurde hier eine Farm gegründet und da man hier etwas Gold fand
(Rest einer alten Mine am anderen Flußufer) entwickelte sich eine kleine
Stadt, die immerhin auch von der Postkutsche angefahren wurde.
Aber immer wieder gab es Überschwmmungen und auch die Minen waren
nicht sehr ergiebig so daß die Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts
aufgegeben wurde. Heute ist nichts mehr davon erhalten. Die Leute hier
arbeiteten sehr hart unter für uns kaum vorzustellenden Bedingungen
und haben nichts bleibendes erreicht, alles hat sich die Natur (der Fluß)
geholt. und das ganze ist nicht einmal Hundert Jahre her!
Ein Muß, wenn man hier in der Gegend ist. 8 von 10 Punkte
Am Nachmittag gings dann zum zum "Alstrom Point"
Schon die Anfahrt ist ein echtes Highlight. Das erste Stück geht über
die "Smokey Mountain Road". Zuerst geht es ganz locker dahin.
Die Strecke ist momentan aber in einem katatrophalen Zustand. Tiefe
Rillen gehen quer über die Straße, teilweise ist sie total unterspült
und rausgebrochen. Die ganze Strecke empfand ich als relativ
schwierig (2-3), das letze Stück bis zum hinteren Aussichtspunkt
sogar als anspruchsvoll (3-4). Mit einem PKW derzeit definitv nicht
machbar. Fahrten in der Dunkelheit halte ich für lebensgefährlich.
Wer einen SUV hat (am besten mit 2 Autos) sollte es aber unbedingt
machen. Seit neuesten gibt es sogar einen Wegweiser an der Abzweigung
von der Recreation-Road 230! Der erste Aussichtspunkt zum See ist
schon sehr schön, aber nach einer heftigen Schaukelfahrt uber den nackten Fels erreicht man einige der schönsten Aussichtspunkte des
Südwesten. Der Blick geht über den Gunsight Butte und die gleichnamige
Bchtt und über die grenzenlosen, unendlichen Buchten des Lake Powell.
Keinerlei Errungenschaften der menschlichen Zivilisation stören das
Bild.
Fantastisch!  10 von 10 Punkte

Die Rückfahrt ging so schnell wie möglich, da sich bedenklich schwarze
Wolken ausbreiteten. 1 Querrinne habe ich übersehen, der Trailblazer
hob an der Hinterachse bestimmt einen halben Meter ab und es gab einen Schlag, als würde das Auto auseinanderfallen, aber die Insaßen wurden
mehr beschädigt als das Auto.

Gruß!   Jörg
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alljogi

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #78 am: 01.12.2004, 15:15 Uhr »
Hallo Jörg,

ich bin auch schon seit einigen Tagen ein treuer Leser Deines Reiseberichts. Du schreibst richtig gut und es wird nie langweilig. Vor allem wird die Sehnsucht nach dem Westen geweckt und man wär gerne wieder drüben.

Einige Deiner Tagesetappen werde ich sicher als Anregung für zukünftige Reisen mit in die Planungen einfließen lassen. Danke auch dafür und mach weiter so.

Gruß aus dem Allgäu
alljogi
Träume nicht dein Leben. Lebe deinen Traum!!!

Matze

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #79 am: 01.12.2004, 16:42 Uhr »
Hallo, Jörg!

Wirklich Klasse, Deine Berichte! Werde wohl doch irgendwann mal umsteigen von WoMo auf SUV! Oder Leihwagen vor Ort mieten und WoMo stehen lassen!
Kannst Du mir noch Weg zu White Rocks/White Valley und "Paria Movie Set" genauer beschreiben?

Gruß Matze
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San Francisco!!

Schneewie

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #80 am: 01.12.2004, 16:44 Uhr »
White Rocks/White Valley würde mich auch interessieren. Sind im Mai nächsten Jahr dort.
Welcher Zeitbedarf?  :D
Gruß Gabriele

Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #81 am: 01.12.2004, 17:19 Uhr »
1. Paria Movie Set
    Ganz einfach auf der Strecke Page - Kanab (US89) 0,7 Meilen
    westlich Mail-Marker 30 zweigt nordöstlich der Trail ab.
    Hier steht deutlich sichtbar ein "Historical Marker", seit neuesten ist
    auch ein Wegweiser dort.
    Bis zum Movie Set auch mit kleinem Wohnmobil machbar, wenn
    absolut trocken. Die Straße selbst ist lansdschaftlich wunderschön,
    nach einem kurzen, aber steilen Abstieg ist man am Set.
    Der in allen Farben schimmernde Berg rechts gehört für mich
    in seiner Farbenpracht zu den schönsten überhaupt. Auch die
    Wege zum Ufer (SUV) sind herrlich!
2. Habe gerade einen Fehler entdeckt, die Abzweigung ist kurz vor
   Churchwells von Page kommend. Die wirklich beste Beschreibung
   findet Ihr unter synnatschke.de. Wir haben uns auch weitestgehend
   danach gerichtet. Selbst wenn Ihr nicht laufen wollt, oder könnt.
   Es lont sich trozdem, zu einigen Hodoos und Felsformationen kann man
   fast mit dem Auto fahren. Bestes Licht habt Ihr ab frühen Nachmittag.

Gruß!   Jörg
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Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #82 am: 01.12.2004, 17:23 Uhr »
Sorry, Zeitbedarf vergessen
Paria, zu Not reicht 1 Stunde, aber es gibt schöne Vesper-Plätze!
White Rocks ca. 1-2 Stunden, mit White Valley nicht unter 3 Stunden!

Gruß Jörg
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Mel on Tour

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #83 am: 01.12.2004, 18:57 Uhr »
Schön, daß Du weiter berichtest. Dein Bericht ist wirklich gelungen. Ich freue mich schon immer auf die Beschreibung des nächsten Tages. Vielen Dank!
Viele Grüße, Mel

Westernlady

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #84 am: 01.12.2004, 19:00 Uhr »
Jörg,
mit Deinem Reisebericht hast Du mir schon den Mund auf meinen nächsten USA-Urlaub wässrig gemacht. Ich bin schon wieder fleißig am Infos-Sammeln. Vielen Dank. Weiter so.  :lol:

Gutenberg

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #85 am: 02.12.2004, 17:20 Uhr »
Tag 12 "Coal Mine Canyon" Ein überraschendes Highlight

Wie immer galt unser Blick dem Wetter: trübe, alles grau in grau.
Laut Wetterbericht sollte nur in New Mexico schönes Wetter sein und dafür
war ich nun nicht vorbereitet.
Einiges kannten wir bereits wie Santa Fe, Carlsbad Cavern, White Sands,
Taos, Acoma (Nepp hoch 3) usw.. Vieles davon war zu weit, denn wir mußten ja wieder zurück nach Denver.
Wir entschieden uns nach Farmington zu fahren. Farmington?
Da gab es nahe bei die Bistis und die waren unser Ziel.
Wir starteten auf der 98 Richtung US 160. An der Kreuzung kurzer
Blick auf die Schilder, links "Kayenta", rechts "Tuba City, Flagstaff".
Links abbiegen das war klar! Nach einigen Meilen kam da so ein Gedanke
"Tuba City - Coal Mine Canyon". Rechts ran, kurze Unterredung. Ja wir
versuchen den Coal Mine Canyon zu finden. Nicht gerade die
bekannteste Sehenswürdigkeit des Westens.
In Tuba City, einer dieser Orte an dem man nicht einmal begraben sein
möchte, kurz getankt und auf die 264 abgebogen. Hier durch fährt man einen Canyon, der auf mich einen Eindruck machte wie ein stark
besiedelter Canyon de Chelly. Sehr bescheidene Hütten und überall
kleine bunte Felder zwischen hohen Bäumen. Man befindet sich hier
inmitten der Navajo Indian Reservation. Im Kopf hatte ich noch, daß der
Canyon nach ca. 20 Meilen links kommen sollte und das dort ein großes
Windrad zur Wasserförderung stehen sollte.  Und wirklich, ein großes
Windrad kam links, runter von der Straße, aber wo sollte in dieser
wirklich bescheidenen Landschaft was besondere sein?
Wenn da nicht ein paar Betonklötze und sogar Bänke stehen würden
würde man glatt mit dem Auto in den Canyon fahren, so überraschend
tat sich vor einem der Canyon auf. Raus aus dem Auto, leider kaum Sonne, aber dafür ein stürmischer Wind.
Ein Canyon? Oh ja und was für einer! Wir blieben erst mal andächtig stehen. Schon die ersten Blicke schmissen uns fast um und wir
staunten nur andächtig.
Rießige freistehende Felsnadeln und die schönsten Formationen taten
sich vor uns auf. Dazu eine Farbigkeit, die durch nichts zu überbieten
ist. Braun, orange, rot, blau, violett, grün und dazu das Schwarz des
Kohlenstaubs (daher auch der Name), etwas vergleichbares hatte ich
noch nie zuvor gesehen. Über 3 Stunden strolchten wir an den Ränder herum und immer wieder blieb uns fast der Atem weg. Fantastisch ist
noch stark untertrieben, wie würde alles erst im Sonnenlicht oder bei
untergehender Sonne aussehen. Der Rand des Canyons ist wild zerklüftet und man springt und kraxelt über die Felsformationen und
staunt und wundert sich, was die Natur alles so hervorzaubert.
Immer wieder taten sich neue fantastische Blicke auf!

Man sah auch am Boden des Canyons einen Art Pfad, nur wie darunter kommen, zuerst war uns das nicht ganz klar. Schließlich fanden wir den
Abstieg, aber der war so steil, daß wir ehrlich Angst hatten.
Eins ist klar wir kommen zurück, bei Sonne, mit viel Zeit und entsprechen-
der Vorbereitung um den Abstieg zu meistern.

Vielleicht ein kleiner, sicher hinkender Vergleich: Stellt euch den Bryce
mit etwas weniger Nadeln vor und schüttet darüber einen Topf mit allen
Farben, dann wisst Ihr ungefähr wie der Coal Mine C. aussieht.
Wenn der Bryce 10 von 10 Punkten hat und die hat er ganz klar,
so sind das subjektive 11 Punkte!
Darum 10 von 10 Punkte

Inzwischen war es Nachmittag, zurück nach Tuba City und in den
Mc Donald (das einzige mal während unserer Reise), nur Indianer, aber
alles blitzeblank, außer den Spinnenweben überall. Naja das mit Halloween
bräuchte ich nicht unbedingt.
Die Strecke nach Farmington zog sich und wir kamen erst nach Einbruch der Dunkelheit an. Zuerst Suche nach einem ruhigen Motel (das brauche
ich unbedingt). Im Mariott gefragt, ob es noch Zimmer zur Flußseite
gibt.  Eins gab es noch, aber wir brauchten ja zwei, eine Suite gab es
noch, 115 USD, nein zu teuer. " Es ist unser letzes freies Zimmer, sie
kriegen es für 80 USD". 80? OK machen wir.
Zwei rießige Zimmer, King Size Bed, offener Kamin (nicht gasbetrieben,
sah für mich wie eine Videoprojektion aus? kennt das jemand?)
Mein Sohn fands Klasse! Er schlief die ganze Nacht mit seinem "Offenen
Feuer" und wir waren auch mal froh allein in einem Zimmer schlafen
zu können.
Diner gabs bei "Red Lobster". Wie immer Sonderklasse, für mich die
beste Restaurantkette überhaupt. Nicht billig, aber köstlich!

Morgen gehts noch einmal zu einem echten Highlight - Bistis!

Gruß!  Jörg
Gruß!        Jörg
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Volker G.

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #86 am: 02.12.2004, 18:12 Uhr »
@Jörg:

Das nächste mal wenn du in den Coal Mine Canyon runter willst solltest du dir ne Permit im Navajo Office in Cameron besorgen, denn die braucht man eigentlich dort.
Ich war auch dieses Jahr im im September dort und es war schon atemberaubend!
CU

Volker G.

Anonymous

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #87 am: 02.12.2004, 19:41 Uhr »
Hi Jörg!

Toller Reisebericht!
Du solltest aber zum White Valley eine genaue Wegbeschreibung geben, weil die bei Synnatschke zumindest eine - aber nicht ungefährliche Ungenauigkeit enthält.
Im übrigen bin ich Synnatschke sehr dankbar, dass er die GPS-Koordinaten veröffentlicht hat. So war es für mich ein Leichtes irgendwo zum prominenten Chimney Rock hoch- und auf der anderen Seite ins White Valley abzusteigen. Ich bin dann weiter nach Osten wieder aus dem Valley raus und zu der von Synnatschke beschriebenen Dirt Road mit dem Gatter und dem Zaun und dann runter in den Sidestep Canyon.
Hier beim Zaun und Gatter - schreibt Synnatschke - wäre es sehr einfach nach Westen ins White Valley abzusteigen - das kann ich so nicht bestätigen.
Beim Ausstieg aus dem White Valley habe ich einen Crack benutzt der von oben, vom Plateaurand, nicht erkennbar ist. Zurück wollte ich den "einfachen" Weg. Es geht zunächst auch ganz lustig über Berg und Tal zum Canyon runter. Doch dann gibt es nur noch 10 bis 20 m tiefe unüberwindliche Slots - diese sind auf der Topo-Map nicht erkennbar. Es mag sein, dass es aus diesem Labyrinth einen Weg über steile Schutthügen nach Norden gibt - ich habe keinen gefunden und musste zurück zur Straße und durch den Crack zurück ins White Valle.
Da ich Rundtouren liebe und für den Tag noch nicht genug hatte, wollte ich zu diesem Zweck den Canyon, der nach Süden aus dem White Valley herausführt benutzen. Nach etwa einer Meile endet der Canyon aber an einem unüberwindlichen Dryfall. Dieser kann nur südlich durch nicht ungefährliche Kletterei (ich bin nicht ganz schwindelfrei) umgangen werden. Nach einer weiteren Meile - der Canyon wurde schon weit und flach und nahe der Mündung in den Chimney Rock Canyon - der Schock - eine vier Meter tiefe senkrechte Stufe (vier Meter kann man zwar abwärts überwinden - wenn es aber dann keinen Ausweg gibt, sitzt man in der Falle).
Beim genaueren Hinschauen sah ich dann aber eine schon weitgehend verrottete Leiter senkrecht an der Stufe lehnen. Die Stufe selbst entpuppte sich als Mauer eines alten Rückhaltebeckens, das vollständig verlandet ist.
Von da war es nur noch ein kurzes Stück aus dem Canyon und zum Auto.

Ich kann allen, die zum "Weißen Riesen" wollen, nur empfehlen, den Canyon auf dem selben Weg zu verlassen auf dem man gekommen ist.

Jörg, auf deine Bewertung der Bistis bin ich schon sehr gespannt.
So wie du den Coal Mine Canyon beschreibst muss ich aber sowieso noch  mal in die Gegend.

NN

Lal@

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    • Lal@'s Reisen
Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #88 am: 02.12.2004, 20:38 Uhr »
Da hab ich ein paar Tage nicht aufgepaßt und schon ist es weitergegangen....
Mir fehlen Hatch's sich-lächerlich-machende Kommentare schon fast.

Ein paar Ergänzungen: Es gibt 2 Little Egypts, das, was du wahrscheinlich gesucht hast, ist auf der 95, zwischen den Milemarken 19 und 20, in Richtung Hanksville, von Bullfrogg kommend, auf der linken Seite.Little Egypt. Sieht ungefähr aus wie das Goblin Valley, nur eben anders.

Das 2. Little Egypt, sind mehr oder weniger nur Sanddünen an der Hole-in-the-Rock-Road. Der Trailhead zur Golden Cathedral ist auch da. Aber unser Oberschlaumeier weiss da sicher noch einiges besser....

Das große weisse Tal ist ein Fall für sich. Da es dort keine offiziellen Namen für all die Täler gibt, sind wir hier auf Namen angewiesen, die einzelne Webmeister erfinden. Der Sidestep Canyon hat sich ja mittlerweile etabliert, das White Valley sind eigentlich mehrere Täler, eins gleich im Anschluß an die White Rocks in östlicher Richtung als auch eins vom Wahweap Creek aus in Richtung Westen. Da ich kein GPS besitze, bin ich mir nicht ganz sicher, welches Tal Steffen meint, seine Bilder sehen völlig anders aus als meine, es müssen also andere Täler sein. Natürlich sehen seine Bilder auch qualitätsmässig anders/besser aus :-)

Der Sidestep Canyon liegt dazwischen. Im Endeffekt ist es egal, welches der mindestens 4 Täler du besucht hast oder besuchen woltest, alle sind ähnlich, auf eins mehr oder weniger kommt es eigentlich nicht an. Das ist etwas für Leute, die ein paar Tage dort verbringen wollen.

Ich habe mir deinen Bericht kopiert, vielleicht komme ich auch noch einmal in die Gegend und schaue mir das eine oder andere Highlight an.

Westernlady

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Re: Reisebericht "auf ungewöhnichen Pfaden durch den Sü
« Antwort #89 am: 02.12.2004, 20:58 Uhr »
Zitat von: GambasAlAjillo

Ich habe mir deinen Bericht kopiert, vielleicht komme ich auch noch einmal in die Gegend und schaue mir das eine oder andere Highlight an.


Also spätestens nach diesem Reisebericht kann ich für mich behaupten, dass ich auf jeden Fall wieder in diese Gegend komme.
Bei solchen Reiseberichten, braucht man keinen Reiseführer mehr lesen.
Nochmal: Jörg, einfach nur spitzenmäßig!   :respekt: Ich hoffe, Deine Reise dauerte noch sehr, sehr lange, damit wir noch ebenso lange Deinen Reisebericht "verfolgen" können.  :lol: