Tag 12 "Coal Mine Canyon" Ein überraschendes Highlight
Wie immer galt unser Blick dem Wetter: trübe, alles grau in grau.
Laut Wetterbericht sollte nur in New Mexico schönes Wetter sein und dafür
war ich nun nicht vorbereitet.
Einiges kannten wir bereits wie Santa Fe, Carlsbad Cavern, White Sands,
Taos, Acoma (Nepp hoch 3) usw.. Vieles davon war zu weit, denn wir mußten ja wieder zurück nach Denver.
Wir entschieden uns nach Farmington zu fahren. Farmington?
Da gab es nahe bei die Bistis und die waren unser Ziel.
Wir starteten auf der 98 Richtung US 160. An der Kreuzung kurzer
Blick auf die Schilder, links "Kayenta", rechts "Tuba City, Flagstaff".
Links abbiegen das war klar! Nach einigen Meilen kam da so ein Gedanke
"Tuba City - Coal Mine Canyon". Rechts ran, kurze Unterredung. Ja wir
versuchen den Coal Mine Canyon zu finden. Nicht gerade die
bekannteste Sehenswürdigkeit des Westens.
In Tuba City, einer dieser Orte an dem man nicht einmal begraben sein
möchte, kurz getankt und auf die 264 abgebogen. Hier durch fährt man einen Canyon, der auf mich einen Eindruck machte wie ein stark
besiedelter Canyon de Chelly. Sehr bescheidene Hütten und überall
kleine bunte Felder zwischen hohen Bäumen. Man befindet sich hier
inmitten der Navajo Indian Reservation. Im Kopf hatte ich noch, daß der
Canyon nach ca. 20 Meilen links kommen sollte und das dort ein großes
Windrad zur Wasserförderung stehen sollte. Und wirklich, ein großes
Windrad kam links, runter von der Straße, aber wo sollte in dieser
wirklich bescheidenen Landschaft was besondere sein?
Wenn da nicht ein paar Betonklötze und sogar Bänke stehen würden
würde man glatt mit dem Auto in den Canyon fahren, so überraschend
tat sich vor einem der Canyon auf. Raus aus dem Auto, leider kaum Sonne, aber dafür ein stürmischer Wind.
Ein Canyon? Oh ja und was für einer! Wir blieben erst mal andächtig stehen. Schon die ersten Blicke schmissen uns fast um und wir
staunten nur andächtig.
Rießige freistehende Felsnadeln und die schönsten Formationen taten
sich vor uns auf. Dazu eine Farbigkeit, die durch nichts zu überbieten
ist. Braun, orange, rot, blau, violett, grün und dazu das Schwarz des
Kohlenstaubs (daher auch der Name), etwas vergleichbares hatte ich
noch nie zuvor gesehen. Über 3 Stunden strolchten wir an den Ränder herum und immer wieder blieb uns fast der Atem weg. Fantastisch ist
noch stark untertrieben, wie würde alles erst im Sonnenlicht oder bei
untergehender Sonne aussehen. Der Rand des Canyons ist wild zerklüftet und man springt und kraxelt über die Felsformationen und
staunt und wundert sich, was die Natur alles so hervorzaubert.
Immer wieder taten sich neue fantastische Blicke auf!
Man sah auch am Boden des Canyons einen Art Pfad, nur wie darunter kommen, zuerst war uns das nicht ganz klar. Schließlich fanden wir den
Abstieg, aber der war so steil, daß wir ehrlich Angst hatten.
Eins ist klar wir kommen zurück, bei Sonne, mit viel Zeit und entsprechen-
der Vorbereitung um den Abstieg zu meistern.
Vielleicht ein kleiner, sicher hinkender Vergleich: Stellt euch den Bryce
mit etwas weniger Nadeln vor und schüttet darüber einen Topf mit allen
Farben, dann wisst Ihr ungefähr wie der Coal Mine C. aussieht.
Wenn der Bryce 10 von 10 Punkten hat und die hat er ganz klar,
so sind das subjektive 11 Punkte!
Darum 10 von 10 Punkte
Inzwischen war es Nachmittag, zurück nach Tuba City und in den
Mc Donald (das einzige mal während unserer Reise), nur Indianer, aber
alles blitzeblank, außer den Spinnenweben überall. Naja das mit Halloween
bräuchte ich nicht unbedingt.
Die Strecke nach Farmington zog sich und wir kamen erst nach Einbruch der Dunkelheit an. Zuerst Suche nach einem ruhigen Motel (das brauche
ich unbedingt). Im Mariott gefragt, ob es noch Zimmer zur Flußseite
gibt. Eins gab es noch, aber wir brauchten ja zwei, eine Suite gab es
noch, 115 USD, nein zu teuer. " Es ist unser letzes freies Zimmer, sie
kriegen es für 80 USD". 80? OK machen wir.
Zwei rießige Zimmer, King Size Bed, offener Kamin (nicht gasbetrieben,
sah für mich wie eine Videoprojektion aus? kennt das jemand?)
Mein Sohn fands Klasse! Er schlief die ganze Nacht mit seinem "Offenen
Feuer" und wir waren auch mal froh allein in einem Zimmer schlafen
zu können.
Diner gabs bei "Red Lobster". Wie immer Sonderklasse, für mich die
beste Restaurantkette überhaupt. Nicht billig, aber köstlich!
Morgen gehts noch einmal zu einem echten Highlight - Bistis!
Gruß! Jörg