Tag 13 "Bistis"
Eigentlich wollten wir im Mariott frühstücken, aber Satz mit X, das war
wohl nix. Das Buffet sah schlampig aus und die Bedienung war unfreundlich (auch das gibts). So entschlossen wir uns zu Denny's
zu gehen. Einmal pro Urlaub sollte es schon sein! Wie immer
rießige Portionen und schmecken tuts auch, ist halt ein amerikanischer
Klassiker.
Los gings über die 371, die irgendwie nicht richtig ausgezeichnet ist
(Richtung Krankenhaus). Die 371 ist relativ öde und langweilig.
Doch das Schild links zeigts an: "Bisti Wilderness Area".
Der Parkplatz ist nicht weit von der Straße, bei uns war das letze Stück der Straße durch Wasser total zerstört, Wonmobilfahrer aufgepasst!
Einiges sehr wichtiges vorab:
- dieses Gebiet ist Wilderness Area und total unbesucht, d.h. nur
ca. 1-2 Besuchergruppen pro Woche (!), ihr seit im Notfall auf euch allein
gestellt
- Niemals bei Regen besuchen, die ganze Region dürfte sich in ein
einziges Schlammbad verwandeln und Ihr lauft in einem, wenn auch
sehr breiten Wash.
- Niemals im Hochsommer, die Sonne New Mexicos und der sehr helle
Boden ergeben eine schattenlose Brutkammer
- Bitte, bitte habt Repekt vor dem, was die Natur hier geschaffen hat
lauft nicht über die sehr weichen Erosioshügel und erklimmt nicht
jeden Hodoo. und vor allem:
"Nehmt nichts mit, auch wenn es noch so verlockend ist, eure Kinder
und mein Sohn werdens euch danken"
Das alles soll nicht lehrmeisterlich gemeint sein, mir liegt das Gebiet nur sehr am Herzen.
Der Weg vom Parkplatz ist nicht erkennbar oder gar gezeichnet, deshalb einige Tips: haltet euch vom Parkplatz halb rechts, Ihr mußt einen Zaun
umgehen (südlich) und euch im breiten Wash östlich halten, dabei kann
es sein, das Ihr einen kleinen wassergefüllten (?) Graben überqueren
müsst. Im Wash selbst könnt Ihr im Hintergrund zwei schwarze Hügel
erkennen, das ist euer Ziel!
Hinter diesen Hügeln tut sich eines der ganz großen Wunder auf.
Hoodos in allen Formen. Laßt eurer Fantasie freien Lauf, man kann die
verschiedensten Tiere und Formen darin erkennen.
Haltet euch am besten an der südlichen Kante, aber auch die Hügel im
Wash (z.B. der direkt hinter dem schwarzen Berg) stecken voller Überraschungen. Wer auf Entdeckungstour geht (3-4 Stunden minimum)
wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Neben den Hoodos
kann man auch Steine finden, die absolut rund sind. Sie sehen aus wie
Bowlingkugeln so perfekt glatt ist ihre runde Form, so etwas solls
auch in der Nähe von Escalante geben.
In manchen Gebieten liegt versteinertes Holz in allen Größen und
Formen, teilweise noch nicht komplett versteinert. (Liegen lassen!!)
Der schönste Platz ist jedoch der, wo ein kompletter, versteinerter Baum
ca. 50cm über der Erde scheinbar auf einigen "Stützen" schwebt.
(er ist härter wie das umgebende Gestein). Hoodos umrahmen das Ganze.
Für mich gehört dieses Gebiet zu den ganz großen Wundern unserer
Erde, an solchen Stellen setze ich mich immerhin und könnte stunden-
lang nur schauen und hören. Vor über 20 Jahren habe ich einmal
solche Punkte, die ich besonders genieße und an denen ich komplett
abschalten kann für mich "Worlds View" getauft. (Der Name stammt von
einer Felsformation mit grandioser Aussicht in Zimbabwe, hier hatte ich
das erstemal so ein Gefühl). An diesen Punkten glaube ich immer doch
das es doch eine göttliche Macht gibt, die das alles geschaffen hat.
Vielleicht ein bißchen kitschig, aber vielleicht gehts euch manchmal so.
(Vielleicht teilen auch andere mal ihre besonderen Lieblingspunkte mit?)
Für mich einer der perfektesten Naturschauplätze und deshalb
10 von 10 Punkte
Zurück auf der 371 wollten wir Richtung Grants und da übernachten und
dann weiter nach Santa Fe. Unterwegs sahen wir dann ein Schild
"Pueblo Pintado" "Cuba". Hey, in Cuba waren wir doch schon einmal
(wir hatten noch vor dem Chaco-Canyon einen Platten, und fuhren dann
an die 80 Meilen mit einem tollen Notrad und fanden erst in Cuba einen
Reifenhändler). Von Cuba aus gibt es eine tolle Stecke zum Bandelier NM
und weiter nach Santa Fe. In Cuba übernachten? Naja Begeisterung löste
das nicht gerade aus, aber wir weden schon was finden. Die Strecke war
wenig befahren, aber es gab massenhaft Kirchen. Kirchen? ja und
zwar überall, irgend wann fingen wir an mitzuzählen und es müssen über
25 gewesen sein. Indianer (und nur die leben da) müssen wirklich
ausgesprochene Kirchengänger sein.
In Cuba gab es 3 Einfach-Motels, alle direkt an der Straße, und wir suchten und das schönste (naja) aus.
Vor unserem Zimmer parkte die ganze nacht ein Laster mit Kühlagregat,
ich hasse das, an, aus, an, aus usw. Das ganze Zimmer vibrierte
jedesmal.
Dafür war das Diner wirklich hervorragend. Es war ein mexicanisches
Restaurant, toll eingerichtet mit offenem Kamin, Salsa (höllisch scharf)
und Chips vom Haus, klasse Essen, teurem und gutem mexicanischen
Bier und zum Abschluß einen Tequila für 7 USD. Ich dachte mich tritt
ein Pferd, so ein Kaff aber Preise wie San Franzisko. Lustig wars trotzdem!
Gruß! Jörg