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Autor Thema: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies  (Gelesen 13190 mal)

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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #15 am: 30.08.2005, 20:57 Uhr »
Tag 10:

Nach dem Frühstück in der Beckers Lodge haben wir uns an diesem Tag auf den Weg nach Jasper gemacht. Kilometermäßig ist die Strecke nicht sonderlich lang. Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen British Columbia und Alberta on einer Stunde, verliert man aber eine Stunde und man kommt dadurch sehr spät in Jasper an.

In Barkerville war an diesem Tag ein internationaler Goldwaschwettbewerb, den wir uns aber nicht angeschaut haben.

(Exkurs: Von Barkerville gibt es eine sehr schöne schmale Schotterstrasse nach Likely. Wenn man die Strecke in umgekehrter Richtung fährt, ist die Strasse mit Pappwegweisern ausgeschildert. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, die Fahrt kostet aber viel Zeit, da man nur sehr langsam fahren kann. Aus Richtung Barkerville ist die Abzweigung nicht ausgeschildert, in Likely gibt es bei einigen Unterkünften Wegbeschreibungen zu dieser Strasse).

Wir haben uns auf den Weg in Richtung Prince George gemacht. Ab Prince George sind wir über den Trans Canada Highway North nach McBride gefahren. Die Strecke an sich ist eher etwas langweilig, dafür ist die Verkehrsdichte aber auch gering. Interessant ist die Gegend trotzdem, denn die Carbioo Mountains und die Rückseite des Wells Gray Parks locken mit hohen Bergen. Dorthin führen aber keine Strassen und man benötigt dann mehr Zeit, um diese Parks von McBride zu erreichen.

Das Highlight in McBride war ein riesiger schwarzer Käfer in Form eine großen Heuschrecke, als er in der Innenverkleidung der Beifahrertür verwand (wir hatten das Fenster geöffnet). Zum Käfererlebnis passte der schlechteste Burger unserer Reise im Sandman Inn Hotel-Restaurant.

Ab Tete Jaune Cache bis Jasper nimmt die Verkehrsdichte wieder stark zu, dafür ist die Strecke aber auch landschaftlich sehr interessant und abwechselungsreich. Insbesondere der Blick auf den Mt. Robsson ist atemberaubend, auch wenn bei uns die Spitze des Berges mit Wolken verhüllt war (mein Lieblingsberg in den kanadischen Rocky Mountains). Bei schönem Wetter lohnt sich die Wanderung zum Kinney Lake, da sich dort der Mt. Robson im See spiegelt. Im Gegensatz zu früheren Reisen haben wir auf diesem Teilstück bis Jasper keine Tiere beobachten können.

Gegen 18:00 Uhr haben wir Jasper erreicht. Zum Übernachten haben wir die Beckers Chalets gewählt. Die Blockhütten liegen sehr schön am Fluss und sind gemütlich eingerichtet.

Zum Essen haben wir uns eine Pizza in der guten Pizzeria von Jasper machen lassen und diese mit in die Hütte genommen. Außerdem haben wir unsere Filme in Jasper zum entwickeln im Photolabor abgegeben. Im Tekarra Color Lab ist die Qualität immer sehr gut und die Preise betragen nur 50% von dem, was man in Deutschland zahlen müßte (in Banff gibt es ein Labor aus der gleichen Kette, Banff Camera). Wenn man geügend Filme abgibt, bekommt man noch einen zusätzlichen Rabatt auf die Filme. Zudem kann man hier Bilder von der Digicam auf eine CD brennen lassen (Kosten: 5 CAD).

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #16 am: 30.08.2005, 22:36 Uhr »
Tag 11

Diesen Tag aber wir für die Erkundung der Umgebung von Jasper genutzt. Nachdem es in der Nacht etwas geregnet hatte, war es an diesem Tag wieder sonnig und schön. Bei den Beckers Chalets handelt es sich um ein Hüttendorf, von denen es einige in Jasper gibt.



Auf unsere Liste stand:
- Fahrt auf dem Highway 93A bis zu den Altabasca Falls (inkl. Edith Cavell
  Road)
- Fahrt auf der Maligne Valley Road bis zum Maligne Lake
- Fahrt auf der Miette Road

Gefrühstückt haben im Smitty’s Restaurant. Dort kommen wir immer sehr gut zurecht.

Nach dem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Mt. Edith Cavell gefahren. Die Strasse ist sehr schmal und es gibt auch einige Schlaglöcher, aber die Fahrt lohnt sich. Der Parkplatz ist immer gut besucht, aber wir hatten noch Glück und haben einen guten Parkplatz gefunden.

Ich bin von dort den Cavell Medows Trail gegangen. Der Trail führt erst durch steiniges Gelände, später hat man aber einen tollen Blick auf Almwiesen und den Edith Cavell Glacier.



Es gibt auch noch einen kürzeren Rundweg zum See, in den der Gletscher abfließt. Außerdem gibt es noch eine sehr lange Wanderung ins Tonquin Valley. Eigentlich ist dieses Tal mein  Favorit, aber für eine Tageswanderung lohnt sich der Weg nicht. Es gibt dort einen Rundwanderweg, der 41 km lang ist.



Nach der kleinen Wanderung sind wir weiter auf dem Highway 93A bis zu den Athabasca Falls gefahren. Unterwegs ist noch ein schöner Stopp an der „Meeting of the Waters Picnic Area“ möglich.

An den Athabasca Falls war ein fürchterlicher Andrang, da gerade mehrere Reisebusse angekommen waren. Von den Wasserfällen konnte man vor lauter Menschenmassen fast nichts mehr sehen.

 Anschließend haben wir uns auf den Weg zur Maligne Road gemacht. Am Medicine Lake haben wir einige Bergziegen sehen können. Außerdem war der See dieses Mal mit sehr viel Wasser gefüllt. Die Wolfswarnschilder der vergangenen zwei Jahre hat man dieses Jahr entfernt. Ob die Wölfe abgewandert sind oder ob es zu viele Besucher gab, die den Wölfen aufgelauert haben, bleibt unklar.

Der Maligne Lake ist gut besucht (Restaurant, Souvenir Laden), da ab hier Bootstouren starten. Wer es etwas ruhiger mag, kann eine Wanderung zum Moose Lake machen (2km) oder mietet sich ein Kanu.

Wir sind dann noch die Maligne Valley Road zurückgefahren und haben uns von dort auf den Weg zu den Miette Hot Springs gemacht. Am Talbot Lake führt der Highway 16 direkt an einem Felsen vorbei, an dem sich immer Bergschafe aufhalten. Auch wir konnten die Schafe hier gut beobachten. Die Miette Road windet sich wieder in die Berge. Kurz vor den heißen Quellen gibt es einen Aussichtspunkt an der Strasse, von dem einen gegenüberliegenden Berghang sehen kann. Hier lohnt sich ein Blick durch das Fernglas, da sich dort häufig Bären aufhalten. Leider hatten wir dieses Jahr kein Glück. Da es bereits 20:00 Uhr war, haben wir unsere Rundfahrt hier abgebrochen, da wir noch unsere Photos in Jasper abholen wollten. Zum Glück haben alle Geschäfte in Jasper bis 22:00 Uhr geöffnet.

Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #17 am: 31.08.2005, 10:18 Uhr »
Super Bericht, bitte mehr.
Den Abstecher in Richtung Edmonton haben wir letztes Jahr auch gemacht, weil der Hwy. zwischen Jasper Lake und Talbot Lake unterhalb des Roche Miette nur auf einem schmalen Streifen Land verläuft, was einfach spektakulär aussieht...

Viele Grüße,
Andreas
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AndyOne

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #18 am: 31.08.2005, 12:32 Uhr »
sehr schöner Bericht, finde ich auch, mit den Bildern dazu ist das fantastisch.

Mich interessiert diese Gegend auch,  ist es nun schöner mit dem Auto zu fahren, oder wie sieht es mit dem Übernachten und fahren mit einem Camper aus?
bye
Andy

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Easy Going

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #19 am: 31.08.2005, 13:09 Uhr »
Zitat von: AndyOne
....  ist es nun schöner mit dem Auto zu fahren, oder wie sieht es mit dem Übernachten und fahren mit einem Camper aus?


Kann man wohl beides machen - gibt einiges an Auswahl bezüglich Übernachtungsmöglichkeiten - je nach Saison sollte man aber reservieren.

Einzig die Fahrt hinauf zum Mount Edith Cavell (siehe Tom's Tag 11) dürfte mit großen Campern etwas kritisch werden.
Gruß Easy


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Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #20 am: 31.08.2005, 14:49 Uhr »
Zitat von: Easy Going
Einzig die Fahrt hinauf zum Mount Edith Cavell (siehe Tom's Tag 11) dürfte mit großen Campern etwas kritisch werden.

Korrekt, die magische Grenze liegt bei ca. 7m Länge. Damit scheidet eigentlich ein Fullsize Motorhome aus und die kleinen Camper auf Van-Basis sind nicht so das Wahre.
Eine Möglichkeit wäre es, noch eine Nummer größer zu nehmen, Truck&Trailer. Dann kann man den Trailer stehen lassen und zieht nur mit dem Pickup los  8)
Viele Grüße,
Andreas
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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #21 am: 31.08.2005, 16:02 Uhr »
Wir sind in diesem Jahr in Jasper an einem Samstag (August) angekommen. Ich habe Jasper noch nie so voll erlebt. Alle Unterkünfte waren voll ausgebucht und auch die Campingplätze in der näheren Umgebung von Jasper hatten "no vacancy" Schilder aufgestellt.

Auch die Restaurants waren extrem voll und wir mußten einige Zeit warten, bevor wir einen freien Tisch finden konnten.

Am Sonntag hatte sich die Sitauation dann schon wieder entspannt.

Da man auf einer Rundreise immer relativ spät ankommt, finde ich eine Vorreservierung immer sehr angenehm, denn die Suche und das Anfragen kostet relativ viel Zeit.

In Tofino war es noch ein wenig extremer. Dort waren selbst am Montag alle Zimmer ausgebucht.

@Doreen & Andreas

Das finde ich eine gute Idee, am Talbot Lake mal ein wenig an den Berghängen herumzulaufen. Dadurch ergeben sich schöne Perspektiven. Das werde ich mir für das nächste Mal auch einmal vornehmen.[/quote]

Utah

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #22 am: 31.08.2005, 19:38 Uhr »
Hallo Tom!

Vielen Dank fürs mitfahren, es macht Laune mitzulesen, vorallem wenn man wie ich noch nicht in Kanada war.
Schade das es mit dem Wetter bisher immer durchwachsen war, ist es im August dort immer so wechselhaft ?
Viele Grüße
Utah



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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #23 am: 31.08.2005, 20:44 Uhr »
Hallo Utha,

ich fand eigentlich, dass wir relativ stabiles Wetter hatten. Am Tag lagen die Temperaturen zwischen 9 Grad (Banff) und 30 Grad (Whistler). Wir ganz froh, dass es auch immer mal wieder geregnet hat, denn in den vergangenen Jahren gab es im August riesige Waldbrände in British Columbia, so dass in Banff die Berge nicht mehr sichtbar waren und so dass der Kootenay NP schwer geschädigt wurde. In diesem Jahr gibt es nur einen größeren Brand im Okanagan Valley und auch das Verbot offener Feuer (Camp Fire Ban & Open Fire Ban) war in diesem Jahr auf Teile von Vancouver Island und Gebiete an der Küste beschränkt. Zudem wurden aufgrund des weniger trockenen Wetters keine Zugangsbeschränkungen zu den Wäldern verhängt.

Da lohnt sich immer ein Blick auf die folgende Internetseite:
www.for.gov.bc.ca/pScripts/Protect/WildfireNews/Bans.asp

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #24 am: 31.08.2005, 23:07 Uhr »
Tag 11

In der Nacht gab es heftige Regenfälle, aber am Morgen waren die Wolken wieder verschwunden und wir hatten strahlenden Sonnenschein, was uns besonders freute, da wir uns die Weiterfahrt auf Icefield Highwy (mit dem Kauf der Park Permits erhält man eine kleine Broschüre „The Icefield Parkway“, in dem alles beschrieben ist) vorgenommen hatten.

Nach einem abschließenden Frühstück in Jasper haben uns auf den Weg gemacht. Unsere Fahrt wurde schon nach einigen Kilometern durch einen kleinen „Verkehrsstau“ unterbrochen. Im Jasper und Banff NP ist dies immer ein Kennzeichen dafür, dass Tiere die Strasse überqueren bzw. im Straßenrand aktiv sind. Einige aufgeregte Touristen starrten in den Wald und angeblich konnte man dort noch das Hinterteil von zwei Bären erkennen, bevor sie im dichten Wald verschwanden. Ich muss aber gestehen, dass ich vom Auto noch nicht einmal eine Astbewegung erkennen konnte (wahrscheinlich muss ich einmal zum Augenarzt).

Unser erster Stopp war an den Sunwapta Falls. An den Sunwapta Falls gibt es ein Restaurant, ein Motel und natürlich einen Souvenir Laden. Das Essen im Restaurant haben wir schon einmal getestet und wir können es nicht empfehlen. Der Souvenir Laden verkaufte immer wenn wir dort waren reduzierte Kalender für das Folgejahr und so war es auch in diesem Jahr. In der Nähe der Gebäude kann man die sehr schönen Wasserfälle sehen. Eine kurze Stichstrasse führt direkt bis zu den Wasserfällen. Zudem startet ab dort ein Trail in den Hamber PP bis zum Fortress Lake (24 km ab den Sunwapta Falls). Alternativ erreicht man den See auch mit dem Helikopter / Wasserflugzeug ab Golden. Der Park ist sehr abgelegen und zählt zur besonders schützenswerten Canadian Rocky Mountains World Heritage Site. Zudem gibt es dort eine kleine Lodge (Fortress Lake Lodge, erreichbar per Helikopter), die für 12 Gäste Plätze anbietet. Wir können vom Besuch dieser Lodge leider in diesem Urlaub nur träumen und diese auf die Wunschliste für die Zukunft setzen.

Wir sind stattdessen weiter in Richtung Icefield Center gefahren. Durch das schöne Wetter konnten wir die tolle Landschaft ausgiebig betrachten. Kurz vor dem Icefield Center gab es wieder einen kleinen „Verkehrsstau“ auf der Strasse, da Bergziegen am Straßenrand aktiv waren.

Am Icefield Center hatten wir ein tolles Panorama auf die Gletscherfelder. Wir sind zunächst zur Gletschermuräne gefahren, von wo man bis zum Gletscher wandern kann. Auf dem Gletscher ist ein kleines Teilstück begehbar gemacht worden und wer möchte, kann 100 Meter den Gletscher hinaufgehen. Gerne testen einige Leute dort die Rutschfestigkeit ihrer Flip Flops. Alternativ gibt es geführte Gletscherwanderungen auf dem relativ flachen Columbia Gletscher, die viel höher den Gletscher hinaufwandern. Wir konnten bei unserem Besuch eine solche Gruppe beobachten. Alle Teilnehmer (ungefähr 10 Leute) erhielten Steigeisen und wurden angeseilt.



Ein anderer Anlaufpunkt ist das Icefield Center. Dort gibt es ebenfalls ein kleines Hotel, ein Restaurant und einen riesigen Souvenir Laden. Außerdem werden dort die Tickets für die riesigen Busse verkauft, die Besucher auf den Gletscher fahren. Das ganze wirkt auf mich eher unattraktiv, aber die Japaner und Amerikaner scheinen sehr begeistert zu sein. Vom Icefield Center hat man aber noch einmal einen tollen Blick auf das gesamte Icefield.



Die Strecke in Richtung Lake Louise ist sehr abwechselungsreich. Neben diversen Photostopps haben wir noch den Peyto Lake Aussichtspunkt aufgesucht, da dieser so eine tolle Farbe hat.



Bis auf einige Bergziegen in der Nähe von Saskatchewan Crossing haben wir keine weiteren Tiere gesehen. Am späten Nachmittag zeigten sich zudem immer mehr Wolken, die einen Wetterumschwung ankündigten.

Als Ziel für den heutigen Tag hatten wir die Cathedral Mountain Lodge zu Beginn der Yoho Valley Road (20 Minuten von Lake Louise entfernt und 10 Minuten von Field). Die Lodge selber ist sehr schön (Holzhäuser im Loftstiel direkt am Fluss, mit Kamin und einem kleinen Kühlschrank/ohne Küche).



Leider wird der gute Eindruck etwas getrübt, da der Trans Canada Highway eine Strasse mit hoher Verkehrsdichte ist. Da dort die Strasse am Kicking Horse Pass relativ steil ist, nutzen die LKW’s ihre Motorbremse zum Reduzieren der Geschwindigkeit. In der Lodge hört man dies sehr deutlich.
 
Nach dem Auspacken sind wir zum Lake Louise gefahren. Der See ist sehr schön, der Andrang dagegen ist weniger schön. Als wir dort ankamen, war gerade ein Alphornbläser aktiv (die Japanischen Touristen fanden das anscheinend sehr gut). Macht euch am besten selber ein Bild (siehe unten) davon, ob es euch gefällt.



Zudem kann man auch das Chateau Lake Louise betreten. Dort gibt es diverse Shops & Restaurants. Nach einem kleinen Rundgang sind wir noch zum Moraine Lake gefahren. Der See ist ebenfalls sehr schön, allerdings etwas kleiner als der Lake Louise. Auch dort gibt es Läden, Restaurants und eine Lodge. Der Andrang ist dort nicht so hoch wie am Chateau Lake Louise. Für den Moraine Lake hatten wir von der Cathedral Mountain Lodge einen Gutschein zur Benutzung der Kanus erhalten. Da es aber schon 18:00 Uhr war, hatte der Kanuverleih bereits geschlosssen. Wir sind dann noch in der Samson Mall Essen gegangen, nachdem wir zuvor den Wetterbericht für den kommenden Tag im Visitorcenter gesehen haben (max.9 Grad und Dauerregen). Das Restaurant war aber nicht sonderlich gut.

In der Umgebung von Lake Louise waren viele Wanderwege gesperrt bzw. nur mit Auflagen betretbar, da die Grizzly-Bären geschützt werden sollen. Man kann auch mit der Gondelbahn in Lake Louise fahren, dann soll man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Grizzly-Bären zu sehen bekommen (wir haben dies aber nicht ausprobiert).

Da am Abend erste Regenschauer einsetzten, sind wir zur Lodge gefahren und haben den Kamin noch etwas getestet.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #25 am: 01.09.2005, 21:42 Uhr »
Tag 12

In der Nacht und am frühen Morgen hörten wir schon die Regentropfen auf dem Dach unserer Hütte. Damit war schon die Wettertendenz für die heutigen Tag festgelegt. Der Wetterbericht, der im Informationcenter von Lake Louise auslag, stimmte leider.

Im Übernachtungspreis der Cathedral Mountain Lodge ist ein Continental breakfast (Toast, Marmelade, Streichkäse, Joghurt, Teilchen) enthalten. Das Frühstück ist ganz nett angerichtet und in jeder Hütte findet sich ein Picknickkorb, mit dem  sich das Frühstück in die Hütte holen kann. Ein traditional breakfast ist mir allerdings lieber.

Nachdem Frühstück haben wir eine Regenpause genutzt, um zum Emerald Lake zu fahren. An den weißen Berghängen konnten wir erkennen, dass es deutlich kühler geworden war. Wir sind noch vor den ersten Reisebussen an der Emerald Lake Lodge angekommen und konnten uns ungestört ein wenig umsehen.



Da der Regen wieder stärker wurde, haben wir eine angefangene Seeumrundung wieder abgebrochen und sind zu den Takakkaw Falls gefahren. Die Strasse mit ihren Spitzkehrenkurven ist schon etwas Besonderes und ich bewundere alle, die mit einem Wohnmobil diese Kurve meistern.

Die Takakkaw Falls kann man auf einem kurzen asphaltierten Weg erreichen. Ich hätte mir den Blick auf die Wasserfälle spektakulärer vorgestellt, vielleicht lag es aber nur am Regen, dass sie keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Anschließend sind wir über den Highway 1 nach Banff gefahren. Da der Highway 1 kurz hinter Lake Louise zweispurig ausgebaut ist, fühlt man sich schon fast wieder wie auf einer deutschen Autobahn. Tierbeobachtungen von der Strasse sind dort auch nicht mehr möglich, da am Straßenrand ein Zaun die Tiere vor den Gefahren der Strasse schützt. Gelegentlich gibt es bewachsene Brücken, die Tieren bei der Überquerung der Strasse helfen sollen.

Wir haben uns dann den Rummel in Banff angeschaut. Mit etwas Mühe haben wir einen Parkplatz gefunden. Banff besteht aus einer Ansammlung von Souvenir Shops und Restaurants. Alle Geschäfte sind auf japanische Kundschaft eingestellt, in dem sie die Produkte in Japanisch präsentieren. Auch die Produkte scheinen auf den Geschmack der Hauptkundschaft ausgerichtet zu sein, aber bei mir setzte eher ein Konsumsperre ein. Außerdem gibt es natürlich zweisprachige Verkäufer und im Fernsehen läuft dazu der Wetterbericht aus Japan. So hat eben jede Nation ihre Vorlieben. Ein Kennzeichen von Banff ist auch ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum. Fast alle Läden suchen händeringend nach Personal. Ich war froh, als wir am frühen Abend wieder in den Yoho NP zurückgefahren sind.


Sedona

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #26 am: 01.09.2005, 22:30 Uhr »
Hi Tom,
Interessant Dein Reisebericht! Bin die Strecke von Deinen Tagen 11 und 12 Anfang August über eine Woche lang einige Male hin und her gefahren.
Der Alphornbläser steht wohl immer am Lake Louise, er bläst so laut dass man ihn von allen Wanderwegen rund um den See bis hinauf in die Berge noch hören kann...........
Wann warst Du dort unterwegs, Mitte August?

Westernlady

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #27 am: 01.09.2005, 22:44 Uhr »
Und wieder ein Reisebericht, durch den ich mich mit Gegenden beschäftige, die ich sonst einfach ignoriert hätte  :shock:  :D

Danke Tom, ich freue mich auf die Weiterfahrt  :D

Utah

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #28 am: 02.09.2005, 05:59 Uhr »
Zitat von: Westernlady
Und wieder ein Reisebericht, durch den ich mich mit Gegenden beschäftige, die ich sonst einfach ignoriert hätte  :shock:  :D


Ist das nicht schrecklich Silke, die eigene To Do Liste wird immer länger.  :wink:
Viele Grüße
Utah



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Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #29 am: 02.09.2005, 09:48 Uhr »
Vielen Dank für die Fortsetzung, Tom.
Wir lassen dabei unsere Erinnerungen vom Vorjahr revuepassieren.
Was die Serpentinen zu den Takkakaw Falls mit dem WoMo betrifft (wir hatten ein 28´), so heißt das Zauberwort "rückwärts"  :shock:
Für Tierbeobachtungen zwischen Lake Louise und Banff bietet sich die Scenic Route 1a an, die wesentlich ruhiger als der Hwy. 1 ist.
Und von dem Albhornbläser am Lake Louise sind wir voriges Jahr glücklikcherweise verschont geblieben. Einerseits hat es geregnet, andererseits mwurde gerade die Uferpromenade instand gesetzt und mit Baggern und Preßlufthämmern wollte sich der Albhornbläser offensichtlich nicht messen  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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