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Autor Thema: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies  (Gelesen 13194 mal)

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tom22

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Da ich noch ein wenig mit der Zeitumstellung kämpfe, nutze ich die Zeit um einen Reisebericht zu schreiben.

Zur Route:

Reisezeit: August 2005

Da wir einem Kanadaneuling Westkanada zeigen wollten, haben wir uns auf Standardziele beschränkt.

Folgende Route haben wir gewählt:
      Vancouver -> Whistler
      Whistler -> Tofino
      Tofino -> Port Hardy
      Discovery Passage
      Bella Coola -> Bowron Lake Prov. Park
      Bowron Lake Prov. Park -> Jasper
      Jasper -> Yoho NP
      Yoho NP -> Banff
      Banff -> Calgary



Unterkünfte vorbuchen oder nicht:

Wir haben die Tour mit einem Mietwagen durchgeführt.

Wir haben alle Unterkünfte im März & April vorgebucht. Einige Anfragen wurden zu dieser Zeit bereits abgelehnt, da im August ein Mindestaufenthalt von mehreren Tagen gefordert wurde bzw. da die Unterkunft bereits ausgebucht war.

Zum Flug

In Deutschland haben wir nur die Flüge (1080 EUR, non-stop Flug Frankfurt Kanada und zurück) und den Mietwagen (675 EUR, 14 Tage Alamo Mietwagen, Typ SUV, inkl. aller Versicherungen und Zusatzfahrer)  gebucht.

Die Flugroute: Düsseldorf -> Frankfurt -> Vancouver & Calgary -> Frankfurt -> Düsseldorf

Der Flug wurde von Lufthansa bzw. AirCanada durchgeführt.  

Die Buchung des Flugs hat online gut geklappt (Ende Februar für einen Flug im August). Die Sitzplatzreservierung für die Flüge hat die Lufthansa kostenlos vorgenommen.

Der Hinflug mit Lufthansa war sehr gut. Der Service war sehr gut und die Maschine der Lufthansa machte einen hervorragenden Eindruck. Ich bin immer froh, wenn Lufthansa eine Boing einsetzt, da dort der Sitzabstand im Vergleich zur Airbus etwas größer ist. Die Pass- & Zollkontrolle bei der Einreise nach Kanada lief wie immer problemlos ab und auch unser Gepäck ist mitgekommen. Da wir im vorderen Teil des Flugzeugs unsere Plätze hatten, mussten wir nicht lange warten. Nur bei dem Gedrängel am Gepäckausgabeband wünsche ich mir immer einen farblich auffälligen Koffer, den man auf einen Blick erkennen kann und ich nehme mir jedes Mal vor, den Koffer bei der nächsten Reise entsprechend zu kennzeichnen.
 
Tag 1:

Nach der pünktlichen Ankunft in Vancouver (14:00 Uhr) haben wir direkt im Zentrum von Vancouver übernachtet (Pan Pacific Hotel). Den Mietwagen konnten wir direkt im Hotel übernehmen, da Alamo/National dort eine kleine Niederlassung hat. Wir konnten die Vermietstation per Aufzug von unserem Hotelzimmer erreichen. Zum Hotel sind wir mit dem kostenpflichtigen Hotelshuttle Bus (airporter) gelangt. Die Busse fahren alle 20 Minuten und man kann die Tickets direkt an der Haltestelle kaufen. Allerdings war der Andrang so groß, dass wir erst den übernächsten Bus nehmen konnten, da die Busse relativ klein sind und jeder Gast einen Sitzplatz garantiert bekommt. Wenn alle Sitzplätze vergeben sind, fährt der Bus ab und die übrigen Passagiere müssen auf den nächsten Bus warten.

Das Pan Pacific Hotel liegt direkt am Kreuzfahrtschiffterminal und ist in der Form wie ein Schiff gebaut. Leider haben wir bei der Online Buchungen einen Fehler gemacht, so dass wir nur einen City-view room bekommen haben. A der Uferpromenade wird heftig gebaut, da bis zu den olympischen Spielen in unmittelbarer Nähe zum Hotel ein Pressezentrum entsteht. Entsprechend war der Baulärm (zum Glück nur bis 18:00 Uhr).

Tag 2:

Nach dem üppigen Frühstückbuffet im Pan Pacific Hotel (war im BC-escape Paket enthalten) haben wir am Vormittag noch ein wenig die Uferpromenade und die Innenstadt von Vancouver angeschaut.

Die Mietwagenübernahme am nächsten Tag war zeitraubend. Wir haben einen Chevrolet Trail Blazer mit zuschaltbaren 4x4 Antrieb erhalten. Zu unserer Überraschung erhielten wir ein Fahrzeug aus den USA.

Gegen Mittag sind wir dann nach Whistler aufgebrochen (122 km). Unser erstes Ziel war Grouse Mouuntain, und wir hatten vom Gipfel bei sonnigem Wetter einen tollen Blick auf Vancouver. Am frühen Nachmittag sind wir dann endgültig in Richtung Whistler aufgebrochen. Der Sea to the Sky highway (hwy 99) nach Whistler wird derzeit intensiv ausgebaut (olympische Winterspiele in Vancouver & Whistler), so dass man sich stark auf die langen Baustellen konzentrieren muss. Die Aussicht ist an vielen Stellen durch Baustellenabsperrungen und Baufahrzeuge beschränkt. Da an den Wochenende keine Vollsperrungen geplant sind, konnten wir davon ausgehen, dass wir die Strecke an einem Freitagnachmittag relativ zügig bewältigen konnten. Wir haben einen Stopp am Shannon Falls Prov. Park eingelegt. Das nahe gelegene Roadhaus ist leider durch die Baustellen in Konkurs gegangen und es gibt jetzt nur noch ein Kiosk. Seit dem Jahr 2005 werden in populären Prov. Parks Parkplatzgebühren (5 $ CAD) genommen, um dadurch einen Teil der Infrastruktur zu finanzieren. Im Shannon Falls Prov. Park gibt es einen beeindruckenden Wasserfall zu sehen, den man über eine kurze Wanderung vom Parkplatz erreichen kann. In Whistler haben wir im Executive Inn übernachtet. Es handelt sich um ein Hotel im Apartmentstil, so dass man sich in Whistler sehr gut selber versorgen kann. Die Apartments sind gut ausgestattet (Whirlpool, Kamin, Küche, Loft) und sie liegen direkt an der Talstation und in der Fußgängerzone. Das Auto kann kostenlos in der Tiefgarage abgestellt werden.  Im Sommer sind die Preis sehr günstig, so dass Whister für uns im Sommer zu den besonders günstigen kanadischen Orten zählt.

Easy Going

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #1 am: 28.08.2005, 00:01 Uhr »
Zitat von: tom22
Da ich noch ein wenig mit der Zeitumstellung kämpfe, nutze ich die Zeit um einen Reisebericht zu schreiben.


Prima Idee - weiter so  :D
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Utah

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #2 am: 28.08.2005, 11:05 Uhr »
Hallo Tom!

Über ein paar Bilder zum Reisebericht freuen wir uns immer.  :wink:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #3 am: 28.08.2005, 16:19 Uhr »
Bist Du noch auf Reise? Weil irgendwie fehlen ja noch ein paar Tage.   :?:  :!:
Da ich auch in ein paar Tagen dort hin fahre, würden mich alle Details interessieren, die Du zu bieten hast  8)
Gruß
  Doktor

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #4 am: 28.08.2005, 16:37 Uhr »
Zitat
Bist Du noch auf Reise? Weil irgendwie fehlen ja noch ein paar Tage.  
Da ich auch in ein paar Tagen dort hin fahre, würden mich alle Details interessieren, die Du zu bieten hast


Ich bin leider schon wieder zurück, es wird aber noch einige Zeit dauern, bevor ich zu allen Tagen etwas geschrieben habe.

Gruss Tom

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #5 am: 28.08.2005, 17:21 Uhr »
Ahh..ok  :)
Also ich fahre am Mi morgen, alles was Du bis Dienstag schreibst, werde ich noch "berücksichtigen können"  :lol:
Gruß
  Doktor

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #6 am: 28.08.2005, 17:49 Uhr »
Tag 3:

An diesem Tag sind wir sehr früh aufgestanden (ein Effekt der Zeitverschiebung) und haben tatsächlich ein Lokal zum Frühstücken gefunden (im letzten Jahr hatten wir im September einige Probleme, etwas geeignetes zu finden). Nach dem guten Frühstück haben wir die Lifttickets für die Gondel zum Whistler mountain Roundhouse gekauft. Die Gondelfahrt lohnt sich bei schönem Wetter, da man dort eine gute Aussicht genießen und da es dort die einzigen Bergwanderwege in Whistler gibt, die man ohne Autofahrt erreichen kann. Die mittleren Bergregionen sind für die Mountainbikefahrer reserviert. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit kann man Schwarzbären von der Gondel (meistens in der Nähe von der Mittelstation) aus sehen. Das Liftticket kostet 25 $ CAD. Wenn man den Sessellift zum Gipfel benutzen will, muss man zusätzlich 10 $ CAD zahlen. Das Ticket kann man aber auch noch an der Bergstation kaufen, so dass man sich auch noch kurzfristig entscheiden kann, ob man die zusätzliche Fahrt machen möchte. An diesem Tag waren für Whistler Temperaturen bis 30 Grad hervorgesagt. Auf dem Peak waren es dann noch ungefähr 16 Grad. Unsere Planung wurde allerdings erst noch gebremst, da die Gondel erst um 9:30 Uhr für Besucher freigegeben wird.

Am Roundhouse auf 1850 Meter Höhe hatten wir an diesem Tag eine tolle Fernsicht. Ich habe daher direkt ein Ticket für den Gipfelsessellift gekauft, der seit diesem Jahr auch im Sommer die Besucher auf den Gipfel bringt. Die Zusatzausgabe hat sich an diesem Tag auf jeden Fall gelohnt, da die Sicht genial war. Am Sessellift findet noch eine Schuhkontrolle statt, da Besucher in Sandalen und Flip Flops nicht transportiert werden. Am Gipfel kann man einen super Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel und bewaldeten Täler des Garibaldi Provincial Parks.



Vom Gipfel kann man in knapp einer Stunde bequem wieder zur Bergstation der Gondel zurückwandern (Länge 3,5 km). Auf der Wanderung hatman noch einen schönen Blick auf den Harmony Lake.



Auch längere Wanderungen sind dort möglich. Von der Seilbahngesellschaft erhält man mit dem Kauf der Tickets eine Karte, in der alle Trails beschrieben sind. Zu dem gibt es an der Bergstation der Gondel noch mountain guides, die man befrage kann. Es gibt dort auch Zusatzangebote, für die man dort Tickets kaufen kann (zb. Reittouren, Helikopterrundflüge, ATV-Touren, geführte Wanderungen).

Nach einer kleinen Kaffeepause in der Bergstation sind wir gegen Mittag wieder mit der Gondel ins Tal zurückgefahren. Auf der Rückfahrt konnten wir noch einen Schwarzbären beobachten. Die Gondel (max 6 Personen pro Gondel, im Sommer sind es aber immer weniger Personen) fährt allerdings relativ schnell, so dass nur wenig Zeit für die Beobachtungen bleibt. Für längere Beobachtungen bleiben nur die geführten Bärenbeobachtungstouren.

Am Nachmittag sind wir dann noch mit dem Auto über Pemberton bis zum Duffey Lake gefahren. Unterwegs kommt man noch an dem schönen Joffre Lakes Provincial Park vorbei. Dort gibt es einen kurzen Wanderweg zu einem See und einen längeren Trail zum schönen Gletscher. Auf dem Bild sieht man den Parkplatz, an dem die Trails beginnen.



Nach der Rückkehr nach Whistler sind haben wir unsere Einkäufe erledigt. Die Fußgängerzone in Whistler zeichnet sich durch eine beeindruckende Zahl von Läden und Restaurants aus. Außerdem gibt es einen gut sortierten Supermarkt (IGA Markt).

Unseren Kamin konnten wir leider nicht nutzen, da die Temperaturen auch so bereits warm genug waren.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #7 am: 28.08.2005, 20:14 Uhr »
Tag 4:

An diesem Tag sind wir von Whistler nach Tofion gefahren. Vorsichtshalber hatten wir die Fähre von Horeshoe Bay nach Nanaimo (Departure Bay) reserviert. Da wir nicht wussten, wie die Baustellen am Sea to Sky highway die Fahrzeit beeinflussen, hatten wir einen Fährtermin am späten Vormittag gewählt.

Da unser Reisetag ein Sonntagmorgen war, sind wir super durchgekommen und wir haben noch eine frühere Fähre nehmen können (unsere Reservierung ist dadurch verfallen). Dabei hatten wir ziemliches Glück, denn wir sind erst um 8:25 Uhr am Fährterminal angekommen. Die Fähre legt um 8:30 Uhr ab. Trotzdem sind wir noch auf das Schiff gekommen und trotz Ferienzeit gab es noch genügend freie Kapazitäten.

Von Nanaimo wollten wir eigentlich am MacMillan Provincial Park Cathedral Cove anschauen. Da aber alle Parkplätze belegt waren und bereits mehrere Fahrzeuge in der zweiten Reihe warteten, haben wir uns Cathedral Cove für die Rückfahrt aufgehoben, in der Hoffnung, dass es dann weniger Besucher geben würde.

An diesem Tag hatten wir nur noch Temperaturen von 20 Grad und an der Westküste zogen viele Wolken auf. Wir hatten aber Glück, da es neben den Wolken auch immer wieder Zeiten mit Sonnenschein gab.

In Tofino hatten wir das Schooner Motel übernachtet. Die Räume haben uns allerdings nicht so gut gefallen, da sie relativ dunkel waren und die Einrichtungen einen eher alten und abgenutzten Eindruck hinterlassen haben. Zudem lagen dort noch die Essensreste der Vorgänge in der Kochnische.

Tofino ist im August sehr überlaufen und auch am Pacific Rim NP kommt keine Einsamkeit auf. Die Surfschulen haben am Green Point Beach (Long Beach Unit des Pacific Rim NP) sehr viel Kundschaft. Als Nationalpark kann man die Long Beach Unit eigentlich nicht mehr bezeichnen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Flora & Fauna hier noch ungestört ist. Die ganze Unit ist eher ein schöner Strand. Auf dem Bild erkennt man dies ein wenig.



Wir haben uns dann auch noch ins Getümmel gestürzt und einen längeren Strandspaziergang unternommen. Erst wenn man sich weit von den Parkplätzen entfernt, verteilen sich die Besucher mehr.



Im Gegensatz zu anderen Nationalparks wird die Parkgebühr an der Long Beach Unit als Nationalparkgebühr verwendet. Dazu holt man sich an einem Automaten ein Parkticket, daß dann 24 Stunden lang zum Parken im Nationalpark berechtigt. Im nächsten Jahr sind aber Änderungen geplant, da immer mehr Surfer mit dem Fahrrad anreisen und somit überhaupt keine Gebühr zahlen. Genau wie in den Rocky Mountains Nationalparks soll die Gebühr dann über ein Gate eingezogen werden.

Außerdem waren wir noch am Wickaninnish Beach und am Radar Hill. Aufgrund der niedrigen Wolken gab es am Radar Hill außer Wolken nichts zu sehen.

Am Abend sind wir im Loft Restaurant Essen gegangen, da wir dort im letzten Jahr mit dem Frühstück sehr zufrieden waren. Im Prinzip gibt es noch die gleichen Gerichte, allerdings hat mittlerweile ein Aushilfskoch das Zepter übernommen.

BettinaW

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #8 am: 28.08.2005, 20:20 Uhr »
Hallo Tom,

schöner Bericht, weiter so!
Da werde wieder lauter schöne Erinnerungen wacht.Habe gleich mein Fotoalbum rausgekramt.

Gruß
Bettina

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #9 am: 28.08.2005, 21:45 Uhr »
Tag 5:
Nach dem Frühstück im Loftrestaurant sind wir Startpunkt des Schooner Trails gegangen. Dieser Trail führt als Bretterweg vom Highway durch den dichten Wald zum Long Beach.

Der Weg ist eine gute Alternative zum Rainforest Trail Loop, da er sehr ähnlich zu diesen Trails ist. Der Trail endet am Strand und man kann dann weiter zum Green Point Beach und Combers Beach wandern. Wir haben die Wanderung nicht ganz so weit ausgedehnt und sind nur bis zum Green Point Beach Parkplatz gegangen. Das Wetter war am Vormittag nicht sonderlich gut (leichte Regenschauer) und wir fürchteten schon um unsere Bärenbeobachtungstour, die wir für den frühen Nachmittag geplant hatten.

Doch wir hatten Glück und die Regenwolken zogen sich zurück und ab 13:00 Uhr schien die Sonne.

Tofino ist ein sehr guter Ausgangspunkt für Bärenbeobachtungen, da es dort Zugang zu verschiedenen Fjorden gibt, da durch die Ebbe Land für die Bären freigelegt wird, in dem sie attraktives Futter (z.B.Mucheln) finden.

Wir haben uns für Jamie’s whalestation als Touranbieter entschieden, nachdem wir verschiedene Anbieter vorab per Email zur ihren Tourinhalten befragt hatten und wir waren sehr zufrieden mit der Tour. Der  Guide konnte die Thematik sehr interessant erläutern und wir haben immerhin 5 Schwarzbären (meistens Bärinnen mit Jungen) auf der Tour gesehen, obwohl andere Anbieter vorab geantwortet hatten, dass eine Tour an diesem Tag keinen Sinn mache, da die Ebbe nicht stark genug sei und da im August zu viele Beeren im Hinterland reif sind, so dass die Bären nicht ans Ufer zur Futtersuche kommen. Da der gleiche Guide auch die Walbeobachtungstouren begleitet, hätte ich keine Bedenken, mit diesem Anbieter auch eine Walbeobachtungstour in Tofino zu machen.



Alle Anbieter fahren die gleichen Strände und Meeresarme an (die von Tofino abgewandte Seite von Meares Island) und die Touren dauern 2 bis 2 ½ Stunden. Fast alle Anbieter setzen Zodiakschlauchboote für die Bärenbeobachtungstouren ein. Die Motoren der Boote sind zwar sehr laut sind, sie sind aber dadurch sehr wendig und schnell. Sobald der Guide Bären sieht, schaltet er den Motor ab und man gleitet mit der Strömung in Richtung der Bären. Dadurch kommt man relativ nahe an die Bären heran.

Das ganz sieht ungefähr so aus:



Neben den Bären sieht man auf diesen Touren noch einen Felsen, auf dem sich Robben aufhalten (in unregelmäßigen Abständen kommen auch Orcas in die Nähe dieses Felsen) und eine Insel, auf der sich seit 28 Jahren ein Weißkopfseeadlernest befindet. Zumindest im August konnte man noch die Jungen Adler im Nest sehen. Die jungen Adler können aber bereits kurze Strecken fliegen und werden sicherlich bald das Nest verlassen.

Mir persönlich hat die Landschaft in den Meeresarmen sehr viel besser gefallen, als die Strände am Pacific Rim NP, obwohl sehr viele Berghänge abgeholzt worden sind (in den 60er Jahren) und die Natur dadurch schwer geschädigt wurde.


tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #10 am: 28.08.2005, 22:48 Uhr »
Tag 6:

An diesem Tag sind wir von Tofino (Abfahrt 8:30 Uhr) nach Port Hardy (Ankunft 18:00 Uhr) gefahren.

Die Strasse zwischen Tofino und Port Alberni ist sehr eng und kurvig. In diesem Jahr wird an einigen Stellen gebaut (die Strasse wird teilweise begradigt und verbreitert), so dass wir auf diesem Teilstück relativ lange unterwegs waren.

In der Cathedral Cove konnten wir wieder keinen Parkplatz finden, so dass wir dieses Maal nicht dort angehalten haben.

Um ein wenig Abwechselung zu haben sind wir ab Qualicum Beach auf dem Highway 19A bis nach Campbell River gefahren. Der Highway verläuft im Vergleich zum Highway 19 näher an der Küste und wird auch als Coast Route bezeichnet. Dort ist die Durchschnittsgeschwindigkeit etwas niedriger und die Strecke ist kurviger, aber wir sind doch zügig vorangekommen. In Comox haben wir eine längere Pause gemacht. Ab Campbell River sind wir dann direkt über den Highway 19 bis nach Port Hardy gefahren.

Auf der gesamten Fahrt hatten wir immer wieder heftige Regenschauer. Einen geplanten Abstecher über Gold River nach Woss haben wir daher nicht durchgeführt.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #11 am: 29.08.2005, 20:49 Uhr »
Tag 7:  

In Port Hardy haben wir zwei Nächte in den Bear Cove Cottages übernachtet. Die Holzhütten sind sehr schön und modern eingerichtet (Küche, Satteliten-TV, Gaskamin, jet-tube Badewanne). Der  Vermieter freut sich immer sehr, da wir schon mehrmals bei ihm übernachteten haben. In diesem Jahr hätte eine Übernachtung dort aber fast nicht geklappt, da auch dort im Juli und August eine Mindestübernachtung von zwei Nächten gefordert wird.

Von Port Hardy sind wir am frühen Morgen nach Telegraph Cove gefahren (Fahrzeit etws über 1 Stunde), da wir dort eine whale-whatching Tour (Dauer 3 Stunden) bei Stubbs-whale-whatching vorreserviert hatten. Die Tour passte zum Wetter (sehr wolkig und kühl).



Wir haben zwar Orcas gesehen, so dass sie kein vollständiger Flop war, aber richtig begeistert waren wir nicht und auch das Beobachten der Weißkopfseeadler vom Schiff aus war interessant, es fehlte aber die Intensität der Beobachtungen, wie wir sie von anderen Touren anderer Anbieter gewohnt waren. Denn erst der Vergleich verschiedener Walfamilien macht eine Tour richtig interessant.



Wir hätten besser auf unserem Vermieter gehört, der uns zu einem anderen Touranbieter geraten hatte. Zudem führte die Tour nicht in die Jonstone Street, sondern das Boot dümpelte in Sichtweite von Telegraph Cove & Alert Bay herum, wo dass Meer noch keine richtige Meerenge bildet. Gerade an der Jonstone Street kommen die Wale sehr nah an das Boot heran und sie tauchen teilweise direkt unter dem Boot hindurch.

Gegen Mittag wurde das Wetter sehr viel besser. Die Sonne kam heraus und es wurde wieder richtig warm. In Port Hardy & Umgebung gibt es sehr viel zu sehen. Unser Vermieter hat dazu eine Liste von Vorschlägen vorbereitet, die so umfangreich war, dass man leicht eine Woche damit füllen könnte. Uns war diese Vielfalt überhaupt nicht bekannt, da die Region in den Reiseführern immer nur stiefmütterlich behandelt wird (sehr zu Unrecht).

Wir haben uns für den Besuch einer Bucht in der Nähe des Flughafens von Port Hardy entschieden. Dort befindet sich der Storey’s Beach. Ein riesiger Sandstrand, den wir ganz für uns alleine hatten (welch ein Unterschied zu Tofino). Der Strand wird von hohen Bäumen gesäumt, auf denen Weißkopfseeadler auf Beute warten.

Zum Abschluss haben wir noch einen wildlife-viewing point in der Nähe des Fähranlegers aufgesucht (einfach der Beschilderung in der Nähe der Bear Cove Bucht folgen). Es handelt sich um eine schöne Anlage, von der man in das Marschland schauen kann. Dort kann man wohl auch Schwarzbären bei der Futtersuche beobachten. Soviel Glück hatten wir bei unserem Besuch allerdings nicht.

Nachdem wir von unserer Terrasse noch einem Weißkopfseeadlerpaar beobachtet haben, zogen am späten Abend dunkle Wolken auf und wir stellten uns schon gedanklich auf eine stürmische Fährfahrt ein nach Bella Coola ein, die wir für den nächsten Tag gebucht hatten.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #12 am: 29.08.2005, 22:11 Uhr »
Tag 8:

An diesem Morgen mussten wir früh aufstehen, da wir die Fähre von Port Hardy nach Bella Coola (Discovery Passage) um 9:30 Uhr erreichen wollten. Da die Bear Cove Cottages nur 5 Autominuten vom Fähranleger der BC-Ferries entfernt liegen, hatten wir nur eine sehr kurze Anfahrt. Trotzdem ist noch etwas Panik aufgekommen, als um 7:30 Uhr eine Fähre die Bucht von Port Hardy verließ. Zum Glück stellte sich heraus, dass dies die Fähre nach Prince Rupert war.

Die Fähre nach Bella Coola ist im Vergleich zur Fähre nach Prince Rupert klein. Es gibt dort nur ein kleines Selbstbedienungsrestaurant.

Das Wetter zu Beginn der Fährpassage war nebelig. Wir fürchteten schon, dass dies unsere dritte Regenfahrt werden würde. Nachdem das freie Meer erreicht war, musste der Kapitän alle zwei Minuten das Nebelhorn betätigen. Die Hauptkunden auf der Strecke scheinen Deutsche zu sein, denn der Kapitän hat die Warnung vor dem Nebelhorn per Lautsprecher extra zusätzlich in deutscher Sprache angekündigt.  Zudem brachte der Wind das Schiff mit unangenehmen Querwellen zum Schwanken, so dass bei mir ein leichtes Unwohlsein eintrat, obwohl ich eigentlich sonst nicht anfällig für die Seekrankheit bin.



Die Fahrstrecke führt nur eine Stunde über das freie Meer. Anschließend fährt man nur noch in geschützten Fjorden und dort wurde das Wetter wieder sehr sonnig (gegen Mittag). Die restliche Fahrt konnten wir daher an Deck verbringen.

Der Mannschaft ist sehr bemüht, für die Passagiere eine angenehme und interessante Überfahrt zu ermöglichen.

Es werden Brückenführungen für Kinder angeboten und auch die Essen werden immer sehr nett angekündigt („kommen sie in das Restaurant, der Wein atmet schon und das Bier ist kalt“). Sobald es am Ufer etwas Sehenswertes gibt, erzählt der Kapitän etwas zum Hintergrund und gibt geschichtliche und kulturelle Erläuterungen (z.B. zur Geschichte von Kapitän Vancouver). Außerdem stoppt die Fähre zwischendurch, da an einigen kleinen Siedlungen Interessenten aussteigen können und da dort die Post abgeholt bzw. abgegeben wird.

Außerdem wird dann gestoppt, wenn Wale besonders aktiv in der Nähe der Fähre sind. Da dies unsere zweite Fahrt auf der Discovery Passage war, wussten wir bereits, dass die Wale an einigen Stellen sehr aktiv sind. Auch diesmal haben wir die Wale an fast der gleichen Stelle wie af der vorherigen Tour gesehen und zur Freude aller Passagiere sprangen die Wale mehrmals hintereinander aus dem Wasser. Um allen Passagieren eine Beobachtung des Schauspiels zu ermöglichen, hat die Fähre dort ihre Weiterfahrt für 10 Minuten unterbrochen. Vor zwei Jahren konnten wir ungefähr am gleichen Ort beobachten, wie Orcas einen Schwarm Fische mit Schlägen durch die Schwanzflosse eingekreist haben und anschließend mit weit geöffnetem Mund gefressen haben.



Je mehr man in Richtung Bella Coola kommt, umso enger wird der Meerarm und umso höher werden die Berge.



Gegen 22:30 Uhr ist die Fähre pünktlich in Bella Coola. Zum Glück sieht man vom Ort bei der Ankunft nicht viel, denn wir haben jetzt schon zweimal nicht die schönsten Unterkünfte in Bella Coola gefunden. Die Landschaft ist dafür umso beeindruckender und im kostenlosen Visitorguide für Bella Coola sind viele der Möglichkeiten beschrieben.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #13 am: 29.08.2005, 23:21 Uhr »
Tag 9:

Für diesen Tag haben wir uns die Strecke Bella Coola bis zum Bowron Lake PP vorgenommen.

Am Morgen sind wir erst noch einmal zum Fähranleger zurückgefahren, da am Hafen von Bella Coola immer Weißkopfseeadler zu sehen sind. Wir konnten noch einige der schönen Vögel aus nächster Nähe beobachten.



Der erste Teil der Strecke durch das Bella Coola Valley ist sehr interessant. Auch der gravel Teil des Highway 20 im Tweedsmuir PP ist sehr schön. Unter anderem fährt man über den „hill“, einer kurzen Schotterstrecke an einem Bergpass mit 18% Steigung.



Nach dem Hill sind uns bereits einige rotbraun gefärbte Tannen aufgefallen und wir fühlten uns stark an den Herbst erinnert.

Nachdem man Anahim Lake erreicht hat, ändert sich die Landschaft schlagartig. Man fährt bis Williams Lake durch das Grassland. Die Landschaft ist sehr trocken und es gibt nur vereinzelt Bäume. Mein Fall ist dies nicht so, aber ich habe kürzlich gelesen, dass in dieser Landschaft 40% der vom Aussterben bedrohten Vögel in Kanada beherbergt.

Auch zwischen Williams Lake und Quesnel sieht man immer wieder das Grassland (Highway 97). Von Quesnel bis zum Bowron Lake PP führt der Highway 26 wieder durch dichte Wälder und auch die Berge sind höher.

In der Nähe von Quesnel waren die Wälder großflächig braun gefärbt. Die Wälder sind schwer beschädigt, da die Larve eines Käfers (mountain pine beetle) die Bäume von Innen zerstört und zum Absterben bringt. Die kanadischen Umweltbehörden sind sehr besorgt und sprechen von einer regelrechten Pest. Große Teile British Columbias und Albertas sind betroffen und die Käfer sterben im Winter nicht mehr, da die Winter in den letzten Jahren so mild waren.





Erst am Bowron Lake PP ging die Anzahl der abgestorbenen Bäume wieder deutlich zurück. Unser Tagesziel war die Beckers Lodge, da es dort besonders schöne Hütten gibt. Die Lodge liegt direkt am Bowron Lake und man hat von den meisten Hütten einen tollen Seeblick. Zudem gibt es dort ein hervorragendes Restaurant.



Der deutschsprachige Besitzer hat die Lodge aus einem ehemaligen Jagdcamp in eine Lodge mit dem schwerpunkt Kanutouren weiterentwickelt.

Kurz vor der Lodge überquerte noch ein Elchbulle die Strasse.

Die Beckers Lodge haben wir nur zum Übernachten genutzt, da wir es dort besonders schön finden. Zum Kanu fahren bzw. Wanderungen hatten wir leider dieses Mal keine Zeit, obwohl dies bei dem schönen Wetter sehr bedauert haben. Da wir die Bowron Lake Runde mit dem Kanu schon einmal gemacht haben, war dies für diese Reise akzeptabel.

Doktor

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #14 am: 30.08.2005, 13:57 Uhr »
Toller Bericht bis jetzt. Wieviele Tage fehlen den noch? Kannst Du mir vielleicht die grössten Highlights von Jasper, Lake Louise, Banff mal als Message schicken, da ich morgen fliege?!
Gruß
  Doktor

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #15 am: 30.08.2005, 20:57 Uhr »
Tag 10:

Nach dem Frühstück in der Beckers Lodge haben wir uns an diesem Tag auf den Weg nach Jasper gemacht. Kilometermäßig ist die Strecke nicht sonderlich lang. Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen British Columbia und Alberta on einer Stunde, verliert man aber eine Stunde und man kommt dadurch sehr spät in Jasper an.

In Barkerville war an diesem Tag ein internationaler Goldwaschwettbewerb, den wir uns aber nicht angeschaut haben.

(Exkurs: Von Barkerville gibt es eine sehr schöne schmale Schotterstrasse nach Likely. Wenn man die Strecke in umgekehrter Richtung fährt, ist die Strasse mit Pappwegweisern ausgeschildert. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön, die Fahrt kostet aber viel Zeit, da man nur sehr langsam fahren kann. Aus Richtung Barkerville ist die Abzweigung nicht ausgeschildert, in Likely gibt es bei einigen Unterkünften Wegbeschreibungen zu dieser Strasse).

Wir haben uns auf den Weg in Richtung Prince George gemacht. Ab Prince George sind wir über den Trans Canada Highway North nach McBride gefahren. Die Strecke an sich ist eher etwas langweilig, dafür ist die Verkehrsdichte aber auch gering. Interessant ist die Gegend trotzdem, denn die Carbioo Mountains und die Rückseite des Wells Gray Parks locken mit hohen Bergen. Dorthin führen aber keine Strassen und man benötigt dann mehr Zeit, um diese Parks von McBride zu erreichen.

Das Highlight in McBride war ein riesiger schwarzer Käfer in Form eine großen Heuschrecke, als er in der Innenverkleidung der Beifahrertür verwand (wir hatten das Fenster geöffnet). Zum Käfererlebnis passte der schlechteste Burger unserer Reise im Sandman Inn Hotel-Restaurant.

Ab Tete Jaune Cache bis Jasper nimmt die Verkehrsdichte wieder stark zu, dafür ist die Strecke aber auch landschaftlich sehr interessant und abwechselungsreich. Insbesondere der Blick auf den Mt. Robsson ist atemberaubend, auch wenn bei uns die Spitze des Berges mit Wolken verhüllt war (mein Lieblingsberg in den kanadischen Rocky Mountains). Bei schönem Wetter lohnt sich die Wanderung zum Kinney Lake, da sich dort der Mt. Robson im See spiegelt. Im Gegensatz zu früheren Reisen haben wir auf diesem Teilstück bis Jasper keine Tiere beobachten können.

Gegen 18:00 Uhr haben wir Jasper erreicht. Zum Übernachten haben wir die Beckers Chalets gewählt. Die Blockhütten liegen sehr schön am Fluss und sind gemütlich eingerichtet.

Zum Essen haben wir uns eine Pizza in der guten Pizzeria von Jasper machen lassen und diese mit in die Hütte genommen. Außerdem haben wir unsere Filme in Jasper zum entwickeln im Photolabor abgegeben. Im Tekarra Color Lab ist die Qualität immer sehr gut und die Preise betragen nur 50% von dem, was man in Deutschland zahlen müßte (in Banff gibt es ein Labor aus der gleichen Kette, Banff Camera). Wenn man geügend Filme abgibt, bekommt man noch einen zusätzlichen Rabatt auf die Filme. Zudem kann man hier Bilder von der Digicam auf eine CD brennen lassen (Kosten: 5 CAD).

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #16 am: 30.08.2005, 22:36 Uhr »
Tag 11

Diesen Tag aber wir für die Erkundung der Umgebung von Jasper genutzt. Nachdem es in der Nacht etwas geregnet hatte, war es an diesem Tag wieder sonnig und schön. Bei den Beckers Chalets handelt es sich um ein Hüttendorf, von denen es einige in Jasper gibt.



Auf unsere Liste stand:
- Fahrt auf dem Highway 93A bis zu den Altabasca Falls (inkl. Edith Cavell
  Road)
- Fahrt auf der Maligne Valley Road bis zum Maligne Lake
- Fahrt auf der Miette Road

Gefrühstückt haben im Smitty’s Restaurant. Dort kommen wir immer sehr gut zurecht.

Nach dem ausgiebigen Frühstück sind wir zum Mt. Edith Cavell gefahren. Die Strasse ist sehr schmal und es gibt auch einige Schlaglöcher, aber die Fahrt lohnt sich. Der Parkplatz ist immer gut besucht, aber wir hatten noch Glück und haben einen guten Parkplatz gefunden.

Ich bin von dort den Cavell Medows Trail gegangen. Der Trail führt erst durch steiniges Gelände, später hat man aber einen tollen Blick auf Almwiesen und den Edith Cavell Glacier.



Es gibt auch noch einen kürzeren Rundweg zum See, in den der Gletscher abfließt. Außerdem gibt es noch eine sehr lange Wanderung ins Tonquin Valley. Eigentlich ist dieses Tal mein  Favorit, aber für eine Tageswanderung lohnt sich der Weg nicht. Es gibt dort einen Rundwanderweg, der 41 km lang ist.



Nach der kleinen Wanderung sind wir weiter auf dem Highway 93A bis zu den Athabasca Falls gefahren. Unterwegs ist noch ein schöner Stopp an der „Meeting of the Waters Picnic Area“ möglich.

An den Athabasca Falls war ein fürchterlicher Andrang, da gerade mehrere Reisebusse angekommen waren. Von den Wasserfällen konnte man vor lauter Menschenmassen fast nichts mehr sehen.

 Anschließend haben wir uns auf den Weg zur Maligne Road gemacht. Am Medicine Lake haben wir einige Bergziegen sehen können. Außerdem war der See dieses Mal mit sehr viel Wasser gefüllt. Die Wolfswarnschilder der vergangenen zwei Jahre hat man dieses Jahr entfernt. Ob die Wölfe abgewandert sind oder ob es zu viele Besucher gab, die den Wölfen aufgelauert haben, bleibt unklar.

Der Maligne Lake ist gut besucht (Restaurant, Souvenir Laden), da ab hier Bootstouren starten. Wer es etwas ruhiger mag, kann eine Wanderung zum Moose Lake machen (2km) oder mietet sich ein Kanu.

Wir sind dann noch die Maligne Valley Road zurückgefahren und haben uns von dort auf den Weg zu den Miette Hot Springs gemacht. Am Talbot Lake führt der Highway 16 direkt an einem Felsen vorbei, an dem sich immer Bergschafe aufhalten. Auch wir konnten die Schafe hier gut beobachten. Die Miette Road windet sich wieder in die Berge. Kurz vor den heißen Quellen gibt es einen Aussichtspunkt an der Strasse, von dem einen gegenüberliegenden Berghang sehen kann. Hier lohnt sich ein Blick durch das Fernglas, da sich dort häufig Bären aufhalten. Leider hatten wir dieses Jahr kein Glück. Da es bereits 20:00 Uhr war, haben wir unsere Rundfahrt hier abgebrochen, da wir noch unsere Photos in Jasper abholen wollten. Zum Glück haben alle Geschäfte in Jasper bis 22:00 Uhr geöffnet.

Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #17 am: 31.08.2005, 10:18 Uhr »
Super Bericht, bitte mehr.
Den Abstecher in Richtung Edmonton haben wir letztes Jahr auch gemacht, weil der Hwy. zwischen Jasper Lake und Talbot Lake unterhalb des Roche Miette nur auf einem schmalen Streifen Land verläuft, was einfach spektakulär aussieht...

Viele Grüße,
Andreas
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AndyOne

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #18 am: 31.08.2005, 12:32 Uhr »
sehr schöner Bericht, finde ich auch, mit den Bildern dazu ist das fantastisch.

Mich interessiert diese Gegend auch,  ist es nun schöner mit dem Auto zu fahren, oder wie sieht es mit dem Übernachten und fahren mit einem Camper aus?
bye
Andy

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Easy Going

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #19 am: 31.08.2005, 13:09 Uhr »
Zitat von: AndyOne
....  ist es nun schöner mit dem Auto zu fahren, oder wie sieht es mit dem Übernachten und fahren mit einem Camper aus?


Kann man wohl beides machen - gibt einiges an Auswahl bezüglich Übernachtungsmöglichkeiten - je nach Saison sollte man aber reservieren.

Einzig die Fahrt hinauf zum Mount Edith Cavell (siehe Tom's Tag 11) dürfte mit großen Campern etwas kritisch werden.
Gruß Easy


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Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #20 am: 31.08.2005, 14:49 Uhr »
Zitat von: Easy Going
Einzig die Fahrt hinauf zum Mount Edith Cavell (siehe Tom's Tag 11) dürfte mit großen Campern etwas kritisch werden.

Korrekt, die magische Grenze liegt bei ca. 7m Länge. Damit scheidet eigentlich ein Fullsize Motorhome aus und die kleinen Camper auf Van-Basis sind nicht so das Wahre.
Eine Möglichkeit wäre es, noch eine Nummer größer zu nehmen, Truck&Trailer. Dann kann man den Trailer stehen lassen und zieht nur mit dem Pickup los  8)
Viele Grüße,
Andreas
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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #21 am: 31.08.2005, 16:02 Uhr »
Wir sind in diesem Jahr in Jasper an einem Samstag (August) angekommen. Ich habe Jasper noch nie so voll erlebt. Alle Unterkünfte waren voll ausgebucht und auch die Campingplätze in der näheren Umgebung von Jasper hatten "no vacancy" Schilder aufgestellt.

Auch die Restaurants waren extrem voll und wir mußten einige Zeit warten, bevor wir einen freien Tisch finden konnten.

Am Sonntag hatte sich die Sitauation dann schon wieder entspannt.

Da man auf einer Rundreise immer relativ spät ankommt, finde ich eine Vorreservierung immer sehr angenehm, denn die Suche und das Anfragen kostet relativ viel Zeit.

In Tofino war es noch ein wenig extremer. Dort waren selbst am Montag alle Zimmer ausgebucht.

@Doreen & Andreas

Das finde ich eine gute Idee, am Talbot Lake mal ein wenig an den Berghängen herumzulaufen. Dadurch ergeben sich schöne Perspektiven. Das werde ich mir für das nächste Mal auch einmal vornehmen.[/quote]

Utah

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #22 am: 31.08.2005, 19:38 Uhr »
Hallo Tom!

Vielen Dank fürs mitfahren, es macht Laune mitzulesen, vorallem wenn man wie ich noch nicht in Kanada war.
Schade das es mit dem Wetter bisher immer durchwachsen war, ist es im August dort immer so wechselhaft ?
Viele Grüße
Utah



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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #23 am: 31.08.2005, 20:44 Uhr »
Hallo Utha,

ich fand eigentlich, dass wir relativ stabiles Wetter hatten. Am Tag lagen die Temperaturen zwischen 9 Grad (Banff) und 30 Grad (Whistler). Wir ganz froh, dass es auch immer mal wieder geregnet hat, denn in den vergangenen Jahren gab es im August riesige Waldbrände in British Columbia, so dass in Banff die Berge nicht mehr sichtbar waren und so dass der Kootenay NP schwer geschädigt wurde. In diesem Jahr gibt es nur einen größeren Brand im Okanagan Valley und auch das Verbot offener Feuer (Camp Fire Ban & Open Fire Ban) war in diesem Jahr auf Teile von Vancouver Island und Gebiete an der Küste beschränkt. Zudem wurden aufgrund des weniger trockenen Wetters keine Zugangsbeschränkungen zu den Wäldern verhängt.

Da lohnt sich immer ein Blick auf die folgende Internetseite:
www.for.gov.bc.ca/pScripts/Protect/WildfireNews/Bans.asp

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #24 am: 31.08.2005, 23:07 Uhr »
Tag 11

In der Nacht gab es heftige Regenfälle, aber am Morgen waren die Wolken wieder verschwunden und wir hatten strahlenden Sonnenschein, was uns besonders freute, da wir uns die Weiterfahrt auf Icefield Highwy (mit dem Kauf der Park Permits erhält man eine kleine Broschüre „The Icefield Parkway“, in dem alles beschrieben ist) vorgenommen hatten.

Nach einem abschließenden Frühstück in Jasper haben uns auf den Weg gemacht. Unsere Fahrt wurde schon nach einigen Kilometern durch einen kleinen „Verkehrsstau“ unterbrochen. Im Jasper und Banff NP ist dies immer ein Kennzeichen dafür, dass Tiere die Strasse überqueren bzw. im Straßenrand aktiv sind. Einige aufgeregte Touristen starrten in den Wald und angeblich konnte man dort noch das Hinterteil von zwei Bären erkennen, bevor sie im dichten Wald verschwanden. Ich muss aber gestehen, dass ich vom Auto noch nicht einmal eine Astbewegung erkennen konnte (wahrscheinlich muss ich einmal zum Augenarzt).

Unser erster Stopp war an den Sunwapta Falls. An den Sunwapta Falls gibt es ein Restaurant, ein Motel und natürlich einen Souvenir Laden. Das Essen im Restaurant haben wir schon einmal getestet und wir können es nicht empfehlen. Der Souvenir Laden verkaufte immer wenn wir dort waren reduzierte Kalender für das Folgejahr und so war es auch in diesem Jahr. In der Nähe der Gebäude kann man die sehr schönen Wasserfälle sehen. Eine kurze Stichstrasse führt direkt bis zu den Wasserfällen. Zudem startet ab dort ein Trail in den Hamber PP bis zum Fortress Lake (24 km ab den Sunwapta Falls). Alternativ erreicht man den See auch mit dem Helikopter / Wasserflugzeug ab Golden. Der Park ist sehr abgelegen und zählt zur besonders schützenswerten Canadian Rocky Mountains World Heritage Site. Zudem gibt es dort eine kleine Lodge (Fortress Lake Lodge, erreichbar per Helikopter), die für 12 Gäste Plätze anbietet. Wir können vom Besuch dieser Lodge leider in diesem Urlaub nur träumen und diese auf die Wunschliste für die Zukunft setzen.

Wir sind stattdessen weiter in Richtung Icefield Center gefahren. Durch das schöne Wetter konnten wir die tolle Landschaft ausgiebig betrachten. Kurz vor dem Icefield Center gab es wieder einen kleinen „Verkehrsstau“ auf der Strasse, da Bergziegen am Straßenrand aktiv waren.

Am Icefield Center hatten wir ein tolles Panorama auf die Gletscherfelder. Wir sind zunächst zur Gletschermuräne gefahren, von wo man bis zum Gletscher wandern kann. Auf dem Gletscher ist ein kleines Teilstück begehbar gemacht worden und wer möchte, kann 100 Meter den Gletscher hinaufgehen. Gerne testen einige Leute dort die Rutschfestigkeit ihrer Flip Flops. Alternativ gibt es geführte Gletscherwanderungen auf dem relativ flachen Columbia Gletscher, die viel höher den Gletscher hinaufwandern. Wir konnten bei unserem Besuch eine solche Gruppe beobachten. Alle Teilnehmer (ungefähr 10 Leute) erhielten Steigeisen und wurden angeseilt.



Ein anderer Anlaufpunkt ist das Icefield Center. Dort gibt es ebenfalls ein kleines Hotel, ein Restaurant und einen riesigen Souvenir Laden. Außerdem werden dort die Tickets für die riesigen Busse verkauft, die Besucher auf den Gletscher fahren. Das ganze wirkt auf mich eher unattraktiv, aber die Japaner und Amerikaner scheinen sehr begeistert zu sein. Vom Icefield Center hat man aber noch einmal einen tollen Blick auf das gesamte Icefield.



Die Strecke in Richtung Lake Louise ist sehr abwechselungsreich. Neben diversen Photostopps haben wir noch den Peyto Lake Aussichtspunkt aufgesucht, da dieser so eine tolle Farbe hat.



Bis auf einige Bergziegen in der Nähe von Saskatchewan Crossing haben wir keine weiteren Tiere gesehen. Am späten Nachmittag zeigten sich zudem immer mehr Wolken, die einen Wetterumschwung ankündigten.

Als Ziel für den heutigen Tag hatten wir die Cathedral Mountain Lodge zu Beginn der Yoho Valley Road (20 Minuten von Lake Louise entfernt und 10 Minuten von Field). Die Lodge selber ist sehr schön (Holzhäuser im Loftstiel direkt am Fluss, mit Kamin und einem kleinen Kühlschrank/ohne Küche).



Leider wird der gute Eindruck etwas getrübt, da der Trans Canada Highway eine Strasse mit hoher Verkehrsdichte ist. Da dort die Strasse am Kicking Horse Pass relativ steil ist, nutzen die LKW’s ihre Motorbremse zum Reduzieren der Geschwindigkeit. In der Lodge hört man dies sehr deutlich.
 
Nach dem Auspacken sind wir zum Lake Louise gefahren. Der See ist sehr schön, der Andrang dagegen ist weniger schön. Als wir dort ankamen, war gerade ein Alphornbläser aktiv (die Japanischen Touristen fanden das anscheinend sehr gut). Macht euch am besten selber ein Bild (siehe unten) davon, ob es euch gefällt.



Zudem kann man auch das Chateau Lake Louise betreten. Dort gibt es diverse Shops & Restaurants. Nach einem kleinen Rundgang sind wir noch zum Moraine Lake gefahren. Der See ist ebenfalls sehr schön, allerdings etwas kleiner als der Lake Louise. Auch dort gibt es Läden, Restaurants und eine Lodge. Der Andrang ist dort nicht so hoch wie am Chateau Lake Louise. Für den Moraine Lake hatten wir von der Cathedral Mountain Lodge einen Gutschein zur Benutzung der Kanus erhalten. Da es aber schon 18:00 Uhr war, hatte der Kanuverleih bereits geschlosssen. Wir sind dann noch in der Samson Mall Essen gegangen, nachdem wir zuvor den Wetterbericht für den kommenden Tag im Visitorcenter gesehen haben (max.9 Grad und Dauerregen). Das Restaurant war aber nicht sonderlich gut.

In der Umgebung von Lake Louise waren viele Wanderwege gesperrt bzw. nur mit Auflagen betretbar, da die Grizzly-Bären geschützt werden sollen. Man kann auch mit der Gondelbahn in Lake Louise fahren, dann soll man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Grizzly-Bären zu sehen bekommen (wir haben dies aber nicht ausprobiert).

Da am Abend erste Regenschauer einsetzten, sind wir zur Lodge gefahren und haben den Kamin noch etwas getestet.

tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #25 am: 01.09.2005, 21:42 Uhr »
Tag 12

In der Nacht und am frühen Morgen hörten wir schon die Regentropfen auf dem Dach unserer Hütte. Damit war schon die Wettertendenz für die heutigen Tag festgelegt. Der Wetterbericht, der im Informationcenter von Lake Louise auslag, stimmte leider.

Im Übernachtungspreis der Cathedral Mountain Lodge ist ein Continental breakfast (Toast, Marmelade, Streichkäse, Joghurt, Teilchen) enthalten. Das Frühstück ist ganz nett angerichtet und in jeder Hütte findet sich ein Picknickkorb, mit dem  sich das Frühstück in die Hütte holen kann. Ein traditional breakfast ist mir allerdings lieber.

Nachdem Frühstück haben wir eine Regenpause genutzt, um zum Emerald Lake zu fahren. An den weißen Berghängen konnten wir erkennen, dass es deutlich kühler geworden war. Wir sind noch vor den ersten Reisebussen an der Emerald Lake Lodge angekommen und konnten uns ungestört ein wenig umsehen.



Da der Regen wieder stärker wurde, haben wir eine angefangene Seeumrundung wieder abgebrochen und sind zu den Takakkaw Falls gefahren. Die Strasse mit ihren Spitzkehrenkurven ist schon etwas Besonderes und ich bewundere alle, die mit einem Wohnmobil diese Kurve meistern.

Die Takakkaw Falls kann man auf einem kurzen asphaltierten Weg erreichen. Ich hätte mir den Blick auf die Wasserfälle spektakulärer vorgestellt, vielleicht lag es aber nur am Regen, dass sie keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Anschließend sind wir über den Highway 1 nach Banff gefahren. Da der Highway 1 kurz hinter Lake Louise zweispurig ausgebaut ist, fühlt man sich schon fast wieder wie auf einer deutschen Autobahn. Tierbeobachtungen von der Strasse sind dort auch nicht mehr möglich, da am Straßenrand ein Zaun die Tiere vor den Gefahren der Strasse schützt. Gelegentlich gibt es bewachsene Brücken, die Tieren bei der Überquerung der Strasse helfen sollen.

Wir haben uns dann den Rummel in Banff angeschaut. Mit etwas Mühe haben wir einen Parkplatz gefunden. Banff besteht aus einer Ansammlung von Souvenir Shops und Restaurants. Alle Geschäfte sind auf japanische Kundschaft eingestellt, in dem sie die Produkte in Japanisch präsentieren. Auch die Produkte scheinen auf den Geschmack der Hauptkundschaft ausgerichtet zu sein, aber bei mir setzte eher ein Konsumsperre ein. Außerdem gibt es natürlich zweisprachige Verkäufer und im Fernsehen läuft dazu der Wetterbericht aus Japan. So hat eben jede Nation ihre Vorlieben. Ein Kennzeichen von Banff ist auch ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum. Fast alle Läden suchen händeringend nach Personal. Ich war froh, als wir am frühen Abend wieder in den Yoho NP zurückgefahren sind.


Sedona

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #26 am: 01.09.2005, 22:30 Uhr »
Hi Tom,
Interessant Dein Reisebericht! Bin die Strecke von Deinen Tagen 11 und 12 Anfang August über eine Woche lang einige Male hin und her gefahren.
Der Alphornbläser steht wohl immer am Lake Louise, er bläst so laut dass man ihn von allen Wanderwegen rund um den See bis hinauf in die Berge noch hören kann...........
Wann warst Du dort unterwegs, Mitte August?

Westernlady

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #27 am: 01.09.2005, 22:44 Uhr »
Und wieder ein Reisebericht, durch den ich mich mit Gegenden beschäftige, die ich sonst einfach ignoriert hätte  :shock:  :D

Danke Tom, ich freue mich auf die Weiterfahrt  :D

Utah

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #28 am: 02.09.2005, 05:59 Uhr »
Zitat von: Westernlady
Und wieder ein Reisebericht, durch den ich mich mit Gegenden beschäftige, die ich sonst einfach ignoriert hätte  :shock:  :D


Ist das nicht schrecklich Silke, die eigene To Do Liste wird immer länger.  :wink:
Viele Grüße
Utah



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Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #29 am: 02.09.2005, 09:48 Uhr »
Vielen Dank für die Fortsetzung, Tom.
Wir lassen dabei unsere Erinnerungen vom Vorjahr revuepassieren.
Was die Serpentinen zu den Takkakaw Falls mit dem WoMo betrifft (wir hatten ein 28´), so heißt das Zauberwort "rückwärts"  :shock:
Für Tierbeobachtungen zwischen Lake Louise und Banff bietet sich die Scenic Route 1a an, die wesentlich ruhiger als der Hwy. 1 ist.
Und von dem Albhornbläser am Lake Louise sind wir voriges Jahr glücklikcherweise verschont geblieben. Einerseits hat es geregnet, andererseits mwurde gerade die Uferpromenade instand gesetzt und mit Baggern und Preßlufthämmern wollte sich der Albhornbläser offensichtlich nicht messen  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #30 am: 02.09.2005, 10:59 Uhr »
Zitat
Und von dem Albhornbläser am Lake Louise sind wir voriges Jahr glücklikcherweise verschont geblieben. Einerseits hat es geregnet, andererseits mwurde gerade die Uferpromenade instand gesetzt und mit Baggern und Preßlufthämmern wollte sich der Albhornbläser offensichtlich nicht messen


Am Chateau Lake Louise wird schon seit zwei Jahren gebaut. Als wir im Sept 2003 dort waren, wurde das Chateau gerade erweitert (ein zusätzlicher Gebäudeflügel).

In diesem Jahr wurde immer noch gebaut. Diesmal wurde der Garten umgebaut. Anscheind eine größere und längere Baumaßnahme.

Leider stehe ich ja mit Lake Louise und Banff etwas auf Kriegsfuss, da mir dort zuviel touristischer Rummel herrscht. Ich finde Jasper und Whistler eigentlich schöner. Meine Mitreisenden gefiel es in Banff aber sehr gut und sie behaupten, dass ich Banff nur nicht mag, da ich dort meine neuen heißgeliebten Salomon Ski (die ich in Deutschland für viel Geld gekauft habe) bereits in der Virtine des Skimuseums als historisches Modell gesehen habe.

Ich gebe auch zu, dass der Banff NP auf jeden Fall schöne Ecken hat, die man dann sieht, wenn man sich von den touristischen Brennpunkten ein wenig entfernt.

Gruss Tom

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #31 am: 02.09.2005, 15:29 Uhr »
Ein schöner Reisebericht. Habe schon sehr vieles wiedererkannt, was ich letztes Jahr auch gesehen habe + eine Menge mehr.

Mir hatte Jasper auch wesentlich besser gefallen als Banff.

Und endlich noch jemand, der so sehr wie ich vom Mount Robson schwärmt. Auf dem Weg zum Kinney Lake bin ich fast umgekehrt, weil ich nicht so spät in Jasper ankommen wollte (Zeitverschiebung  :idea: ), doch habe es dann doch bis zum See gepackt. Wäre auch schade gewesen, wenn nicht, wie sich dann herausgestellt hatte.
Viele Grüße, Markus

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tom22

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #32 am: 04.09.2005, 15:46 Uhr »
Tag 13

Der Vollständigkeit halber möchte ich och erwähnen, dass wir von der Cathedral Mountain Lodge diverse Gutscheine (kostenloses Kanufahren am Moraine Lake, Sonderrabatte in zwei Restaurants) und einen Hiking guide für den Yoho NP erhalten haben.  

Für den heutigen Tag hatte der Wetterbericht wieder wechselhaftes Wetter für die Region Banff & Lake Louise angekündigt und genauso kam es auch.

Es ist ein guter Service der Informationcenter, dass sie immer einen Wetterbericht aushängen, den wir gerne genutzt haben, denn in der Cathedral Mountain Lodge gibt es keinen Fernseher.

Für den Abend hatten wir ein Apartment in Banff reserviert, so dass wir unser Auto gepackt haben und dann in Richtung Lake Louise aufgebrochen sind.

Am Chateau Lake Louise haben wir nochmals einen Zwischenstopp eingelegt, um dort zu frühstücken. Im Chateau kann jeder für 25 $ CAD das Frühstückbuffet genießen. Vom Frühstücksrestaurant hat man (theoretisch) einen tollen See- und Bergblick und das Buffet ist auch nicht schlecht (es gibt dort natürlich zusätzlich eine Auswahl von asiatischen Gerichten zum Frühstück). In diesem Jahr ist es etwas anders, da der Garten des Chateaus umgestaltet wird und daher Baufahrzeuge den Blick verstellen. Das Buffet ist so umfangreich, dass ein Mittagessen entfallen kann.

Anschließend sind wir zum Moraine Lake gefahren und haben dort noch eine kleine Wanderung am Seeufer gemacht. Die Kanutour auf dem See musste leider aufgrund des wechselhaften Wetters ausfallen.



Gegen 13:00 Uhr sind wir dann über Bow Valley Parkway (Highway 1A) nach Banff gefahren. Der Highway 1A ist sehr schön, da die Sehenswürdigkeiten, die an der Strasse liegen, durch Hinweisschilder gekennzeichnet sind. Leider wurde der Regen nach der Hälfte der Strecke wieder stärker, so dass das Aussteigen aus dem Auto nicht so einladend wirkte. Falls das Wetter trocken ist, bieten sich diverse Stopps an verschiedenen Punkten an (Castle Mountain viewpoint, Storm Mountain viewpoint, Moose Meadows, Johnston Canyon, Muleshoe wetland, Backswamp viewpoint). Der Highway wird zeitweise für den Verkehr gesperrt  (vor dem 25 Juni), um Bären und andere Tiere zu schützen, die man theoretisch dort beobachten kann. Bei unserer Fahrt haben wir keine Tiere gesehen. Es gab zwar einmal einen kleinen Verkehrsstau, da dort angeblich ein Schwarzbär im Wald verschwunden war, wir haben aber keine Bewegungen zwischen den Bäumen erkennen können.

In Banff hatten wir ein Appartement im Hidden Ridge Resort, das in der Nähe der Hoodoos & des Tunnel Mountains liegt. Das Resort gehört einer Firma, die mehrere Anlagen in Banff betreibt (Carbou Lodge, Arrow Hotel, Driftwood Inn, Rundle Manor, Ptarmigan Inn). Alle Gäste erhalten ein Gutscheinheft für Banff, mit dem man in Banff verschiedene Rabatte erhält. Die Appartements im Hidden Ridge Resort sind perfekt ausgestattet (Kamin, moderne Küche, zwei Badezimmer, Räume im Loftstiel, Tiefgarage, whirle pool, Grillstellen), so dass wir dort gerne einmal im Winter übernachtet hätten. Für den Sommer hätte natürlich auch eine weniger aufwendigere Unterkunft gereicht.



In Banff haben wir dann noch die Hoodoos angeschaut und wir sind auf den Tunnel Mountain gegangen, da man von dort eine tolle Aussicht auf den Bow River und das Banff Springs Hotel hat. Außerdem sind wir zur Cave Avenue gefahren, da man dort Wapiti Hirsche beobachten kann.

In Banff selber haben wir nochmals unsere restlichen Photos entwickeln lassen. Gegessen haben wir in der Old Spaghetti Factory, wo man Nudelgerichte zu einem akzeptablen Preis bekommen kann. Eher enttäuscht waren wir vom Essen am nächsten Tag im Earls Restaurant. Zum Frühstücken waren wir im Craig’s Family Restaurant.

Tag 14

Dies war unser letzter Tag in Kanada, da unser Flug Calgary um 18:00 Uhr verlassen sollte.
 
Am frühen Morgen sind wir zum Frühstück in die Innenstadt von Banff gefahren. Natürlich war das Wetter super (Sonnenschein, blauer Himmel) und wir konnten bei Sonnenschein die schneebedeckten Berge sehen, da es in den letzten zwei Tagen kräftig geschneit hatte (oberhalb einer bestimmten Höhe).



An der Tunnel Mountain Road (in der Nähe der Hoodoos) haben wir dabei auch noch mehrere Wapiti Hirsche beobachten können.



Um zumindest noch etwas vom schönen Wetter zu haben, sind wir noch zum Hoodoos viewpoint gefahren, da man dort so schön die umliegenden Berge sehen kann.

Nach dem Packen, sind wir nochmals nach Banff gefahren, da wir dort noch unsere Photos abgeholt haben und da wir uns dort auch noch das Mittagessen gegönnt haben.

Gegen 14:00 Uhr sind wir von Banff in Richtung Calgary aufgebrochen. Die Strasse nach Calgary ist gut ausgebaut und wir waren um 15:30 Uhr am Flughafen von Calgary. Der Flughafen ist deutlich kleiner als der Flughafen in Vancouver, aber es gibt im öffentlichen Teil noch einige schöne Läden, so dass man sich dort die Wartezeit etwas vertreiben kann.

Der Rückflug mit AirCanada verlief normal. AirCanada gewährt in der economy Klasse etwas mehr Sitzabstand (im Vergleich zur Lufthansa), dafür ist die Auswahl an Getränken, beim Essen und bei den Zeitungen etwas geringer als bei der Lufthansa.

In Frankfurt hatte sich mittlerweile einiges geändert und es gab eine zusätzliche Handgepäckkontrolle beim Wechsel vom Terminal B ins Terminal A. Dadurch kam es zu einer längeren Wartezeit.

Nachtrag:

Die Bezinpreise lagen bei dieser Reise zwischen 99,9 CAD-Cent/Liter (Banff) und 109,9 CAD-Cent/Liter (Nanaimo). In den meisten Fällen haben wir 105,9 CAD-Cent/Liter bezahlt.

In Calgary hat noch eine Tankstelle eines Supermarktes mit einem Preis von 94,4 Cent/Liter geworben.

Die Strecke war etwas lang für 14 Tage und wir hätten uns an einigen Orten etwas mehr Zeit gewünscht, so dass die Fahranteile geringer gewesen wären.

Doreen & Andreas

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Re: Reisebericht: British Columbia plus kanadische Rockies
« Antwort #33 am: 05.09.2005, 15:56 Uhr »
Schade, daß es schon vorbei ist.
Aber vielen Dank für´s mitnehmen. Hat unheimlich Spaß gemacht.  :P
Viele Grüße,
Andreas
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