weiter gehts:
10. Tag
15.April
Page –Antelope Canyon – Horseshoe Bend
Und wieder ein fantastischer Morgen. Wir haben recht lange geschlafen und haben es erst gegen halb zehn zum (Marriott) Frühstück geschafft. Nach der erfolgreichen Stärkung haben wir unsere Foto und Videoausrüstung gepackt und wir machten uns auf zum Walmart, die Speicherkarten sind annähernd voll. Und wer will im Antelope schon mit voller Speicherkarte stehen ?
Also rein in den Laden und die Elektronikabteilung aufsuchen. Neben allerlei Zeug fanden wir dann auch die gut abgepackten SD-Karten in guter Auswahl, weil ich für den Camcorder eine bestimmte Geschwindigkeitsklasse benötige um in FullHD aufnehmen zu können. Aber was war das ? Man kann die Verpackung nicht einfach vom Aufhänger im Regal runterziehen.. da st so ein „Knubbel“ vor, der das verhindert. Ich versuchte mich also daran, diesen komischen Knubbel zu bearbeiten, was allerdings erfolglos blieb und ich auch nichts beschädigen wollte. Gleich neben uns versuchte ein offensichtlicher Tourist das gleiche und scheiterte ebenfalls.
Mal umsehen, gibt es diese Knubbel überall ? Ich ahnte es schon, ohne Walmartpersonal komme ich hier nicht weiter und so machte sich die Frau auf die Suche nach Personal.
In der Elektronikabteilung gibt es zwar einen Tresen, der war aber nicht besetzt. Aber es fand sich eine nette Person, die etwas amüsiert mit einem Werkzeug den Knubbel entriegelte und uns die ersehnten Speicherkarten aushändigte.
Na, geht doch.. wird wohl so eine Art Diebstahlschutz sein. Noch etwas Getränk eingepackt und raus, Richtung Navayo Kraftwerk (booaa, ist das Hässlich) und zum Canyon. Ich hatte schon bei auf der Karte im Hotel gesehen wo es zum Lower Antelope Canyon geht und ruckzuck standen wir da auf dem Schotterparkplatz und es waren nur wenige andere Autos da.
Ich habe ja hier im Forum schon mitbekommen, dass es mit Stativ in der Hand einen Fotopass gibt, der es erlaubt alleine und in Ruhe im Canyon zu knipsen und so stellten wir uns mit voller Montur ans Kassenhäuschen und bekamen ohne viel Fragerei die Umhänge Schildchen.
Alleine wollte Sie (die nette im Kassenhäuschen)allerdings nicht zum Eingang schicken (den man von da auch nicht erahnt), sondern wir sollen auf einen Guide warten, der uns einweisen könnte. Also kurze Pause und wir kamen mit einem deutschen Pärchen ins Gespräch, die soeben aus dem Canyon zurückkamen. Da gab es wertvolle Tipps und den Hinweis, das der Besuch des Upper Antelope, also des zweiten Canyons ein paar Kilometer weiter sich nicht lohnen würde. Das wäre richtige Massenabfertigung ohne „Ambiente“ und das Geld hätten sie sich gerne gespart.
Die nette Dame im Kassenhäuschen winkte uns jedoch ran, wir sollen uns dem netten Herren anschließen, der war schon öfter hier und würde uns zum Eingang bringen. Dazu sollten wir in 2Stunden wieder zurück sein. Der Typ entpuppte sich als Kanadier, der schon einige Fotobesuche hinter sich hatte und das wohl alle 2-3 Jahre macht.
Kurzer Smalltalk,
„ah Germans, first Visit..aha, oho..., nice, fellow me..“ Und so ging es Richtung Eingang, der tatsächlich nicht als einer zu identifizieren ist:
Da geht es also rein.. sieht ja recht eng aus. Ist es auch, aber das ist nur der allererste Meter, danach wird es breiter.
Wir sind schonnach einigen Metern total Baff und unser Kanadier verabschiedete sich, er wolle eine bestimmte Stelle haben und vorgehen, wir kommen schon alleine zurecht.
Die Kameras klickerten wie verrückt und wir waren ja noch nicht mal richtig unten angekommen. Jede Ecke bietet einen anderen fantastischen Blick und da es kurz vor Mittag war, spielte die Sonne und das Licht auch prima mit.
So ging es immer weiter rein, wir sind nur langsam vorwärts gekommen weil wir nun knipsten was da Zeug hielt.
Etwas später hörten wir einen Indianer laut rufen und mit einer Gruppe Franzosen im Schlepptau wurden wir an einer breiteren Stelle überholt. Der Guide lies „seine“ Gruppe passieren und deutete mir, ich solle mal nach oben sehen. Und natürlich, auch der Blick nach oben war sagenhaft schön, richtig zum Staunen.
Für seine Gruppe und wohl auch für uns steckte er seinen Wanderstock in den Sand am Boden und erklärte, wie die Kameras einzustellen wären und er gleich ncoh was besonderes hätte. Hatte er auch: er schleuderte Sand und Staub in die Luft und man konnte die „Beams“ sehen, also einfallendes Licht , sichtbargemacht als Strahl
ein irres Gefühl da unten...
Also das war schon der Wahnsinn.
Die Gruppe zog rasch weiter und wir hatten den Canyon vor uns fast immer für uns alleine und konnten das wirklich genießen. Irgendwo vorne spielte der Guide etwas Flöte und wir kamen uns vor wie im Film.
Es ist egal um welche Ecke man geht, es sind sofort neue Motive, neue Farben und Lichter zu sehen, von Feuerorange bis Lila... wir konnten uns nicht sattsehen.
Wir erreichten schließlich die Treppen am Ende des begehbaren Teils des Canyons und damit zum Ausgang. Da wir unsere Zeit auf den Fotopass schon überschritten haben, entschlossen wir uns den Lower Antelope Canyon zu verlassen und oben rum zurück zu laufen, um keinen Stress zu riskieren. Wenn es unten im Canyon angenehm kühl ist, so unbarmherzig empfing uns die Wüstensonne oben und wir waren doch schon gut angeschwitzt als wir am Kassenhäuschen zurück waren. Fotopass wieder abgegeben (ohne Kommentar wegen der Zeitüberschreitung von inzwischen einer halben Stunde) und aus der Kühlbox im Auto erst mal einen Liter Wasser nachfüllen.
Wir wollten dann mal am Upper Antelope Canyon vorbeischauen, der Parkplatz dazu und die Station sind ja nicht weit weg, also hin da und als wir dann die Massen an Autos sahen, dazu noch die Ratschläge des Pärchens vorhin im Ohr und meine verdammte Erkältung mich runterzog, entschlossen wir uns doch erst mal ins Hotel zurück zu fahren und etwas Siesta zu halten.
Gesagt, getan und nach einem erfrischendem Nickerchen (immerhin haben wir ja Urlaub) wollten wir zum Horseshoe Bend, dieser berühmten Schleife des Colorado Rivers, ebenfalls dicht an Page gelegen.
So richtig prächtig ging es mir immer noch nicht, aber ich raffte mich auf und wir fuhren erwartungsvoll los. Wenn man den Lower Antelope gesehen hat, kann das der Horseshoe Bend noch toppen ?
Auf dem gut gefüllten Parkplatz führt ein gut ausgebauter Schotterweg auf einen Hügel und ich schleppte mich da hoch, in Erwartung, dass dann auch das Ziel erreicht sei. Ist es aber nicht....
Also den Weg weiter, es geht wieder runter und man kann schon gut sehen, was einen am Ende des Weges erwartet.
Zu unserer größten Überraschung gibt es keinen Zaun, kein Hindernis einfach garnix, was einen Absturz an der Kante verhindern würde. Etwas mulmig „tastete“ ich mich an den Abgrund und konnte da echt tolle Bilder schießen. Es waren noch andere Fotobegeisterte da und wenn ich mir deren Ausrüstung mal ansehe...puuuh da trägt der ein oder andere den Wert von einem Kleinwagen um den Hals.. was die aber nicht hindert sich auf abenteuerliche Weise den Abgrund zu nähern, liegend auf einem rutschigen Felsbrocken oder das Stativ direkt (ja, richtig direkt, Millimeter von der Kante entfernt) aufzustellen und an den Einstellungen zu spielen. Da wurde uns schon etwas anders... In den Freizeitparks wird dreimal kontrolliert, ob die Sicherung in der Gondel zugezogen ist, aber da wo keiner Verklagt werden kann (meine Vermutung), ist es mit der Sicherheit nicht so weit her.
Aber wir machten unsere Fotos und Filme und bestaunten dieses Naturschauspiel. Im Kamerazoom konnte man unten am Fluß noch ein Boot und ein Zelt erkennen, was gut veranschaulichte wie tief es da runtergeht.
Nach der Knipsorgie im beginnenden Sonnenuntergang machten wir uns auf den Weg zurück, um nicht im Dunkeln zurücklaufen zu müssen und konnten auf dem Weg ein nettes Wetterphänomen beobachten:
Das ist kein fallender Regen, sondern die Wolken selber, die wohl aufgrund der Höhe ganz tief runterkommen.
Wir haben zwar zuerst natürlich gleich an den Untergang der westlichen Welt, Flutungen und Starkregen gedacht
, es ist aber kein Tropfen Wasser gefallen... aber wenn doch, dann gute Nacht.
Jetzt kann man verstehen, warum die Antelope Canyons, immerhin durch Wasser geformt, auch gefährlich sein können. Der Guide im Canyon hatte seiner Gruppe ja erklärt,wenn es in den Bergen hinter uns abregnet, dass im Antelope Canyon innerhalb 20min eine 4m Hohe Wasserwand runterrollt und es bereits tödliche Unfälle gab. Naja, hatten wir ja hinter uns.
Nach Fußmarsch und kleinerer Autotour durchs Dorf haben wir wieder im Peppers gegessen und haben den Tag bei Cocktails und leckerer Pharmacy für mich vom Walmart beendet.