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Autor Thema: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten  (Gelesen 22864 mal)

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nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #30 am: 21.07.2015, 18:48 Uhr »
Tag 13: Mit einem leichten Brummschädl starteten wir in diesen Tag - Hangover gehört nun mal auch zu Sin City dazu. Zum Auslüfteten starteten wir einen Stripwalk, der unseren Kreislauf wieder etwas in Schwung bringen sollte. Da wir beide aber noch nicht wirklich fit waren, beschlossen wir relativ bald an den herrlichen Pool im Aria zu flüchten. Dort ließen wir ein paar Stunden verfliegen und erholten uns noch etwas von den gestrigen Strapazen.

Am früheren Nachmittag fuhren wir zum nahe gelegenen Inn N' Out Burger und labten unsere hungrigen Leiber. Denn als nächstes stand das Highlight des Las Vegas Aufenthalts bevor: Shooting auf der Gun Range "Battlefield Las Vegas". Vorneweg: Das war so ziemlich das coolste, was ich jemals gemacht habe. Sicherlich auch nicht ganz günstig, aber hey, wie oft im Leben kommt man in den Genuss eine - nun folgt eine Passage für Insider - M4, M249, AK47, MP5, Barrett 0.50, Remington Shotgun und einige Waffen mehr nicht nur virtuell bei Call of Duty abzufeuern.  Auch meine Begleitung war Feuer und Flamme und ließ es ordentlich krachen. Unser Range Safety Officer Doug war ein witziger Kerl, der uns auch viel Background Info zu den Waffen gab. Lachend präsentierte er auch seine Deutschkenntnisse: "Einzelfeuer" and "Dauerfeuer". Wir waren mit Ausnahme von ein paar Minuten mit Doug alleine auf der Anlage und konnten uns somit alle Zeit der Welt nehmen. Nach einer Stunde wars dann aber doch vorbei und wir schlenderten noch am Gelände herum und bewunderten die Sammlung ausgemusterter militärischer Fahrzeuge.

Nachdem wir zurück im Hotel waren und der Adrenalinausstoss nachgelassen hatte, fuhren wir nochmals mit der Tram zum Bellagio und spazierten in die Forumshops für letzte Einkäufe. Am Rückweg bewunderten wir noch einmal die beleuchteten Bellagio Fountains. Den Abend ließen wir beim zünftigen Automatenspiel ausklingen, was uns jedoch nur mittelschwere Verluste einbrachte.   :)

Gesamtfazit Las Vegas: Luxus-Hotelzimmer abgegriffen, erneut viel Spaß gehabt, viel Unsinn getrieben, viele Ausgaben getätigt, nichts beim Glücksspiel gewonnen aber "totally worth it".

Aria: siehe oben

Tageskilometer: ca 20 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=Q65KZIqay4E


Me and Mr. M249 SAW


Ms Remington Shotgun


Range Safety Officer Doug und seine Schützlinge


Ausgemusterter Hubi am Gelände


Monument of failure


Goodbye Sin City

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #31 am: 22.07.2015, 20:43 Uhr »
Tag 14: Heute stand die Durchquerung des Tal des Todes am Programm - Death Valley. Nachdem wir mit schwerem Herzen von unserem Luxus-Zimmer Abschied genommen hatten, die Vorräte bei Walmart aufgefüllt hatten, ging es auch früh am Morgen dann schon los. Wir wollten im Valley einiges sehen und die abzuspulenden Kilometer sind ja auch nicht zu verachten.

Diesmal probierten wir eine neue Route als Anfahrt zum Death Valley aus (nicht über Pahrump sondern via Amargosa Valley), dabei passierten wir eine nette kleine Tankstelle im Area 51-Stil, wo wir unseren Tank nochmals befüllten und eine kurze Rast mit Dr. Pepper und Walmart-Donuts einlegten.

Als ersten Stop im Death Valley National Park wählten wir Dantes Peak aus. Wie immer traumhafte Ausblicke bei deutlich erträglicheren Temperaturen als im Tal. Danach gings schon weiter zum Zabriskie Point, der diesmal von Touristen überlaufen war. Nichts für uns.

Also weiter zu Devils Golf Course und dem Badwater Basin. Dort war es überraschenderweise relativ ruhig und wir konnten ausgiebig durch die Weite schlendern und Fotos machen. Auf der Rückfahrt nahmen wir den Artists Drive mit, wo wir eine tolle Ansammlung von bunten Felsen entdeckten, die mir bis jetzt immer entgangen waren. Wahrscheinlich weil mich die Straßenführung so begeistert hat.  :wink:

Bevor wir bei den Mesquite Sand Dunes Halt machten, gabs noch einen Sidestep zum Salt Creek Interpretive Trail. Absolut versteckt gelegen und somit von den Massen verschont, war dies ein ganz netter 20 minütiger Rundweg, der allerdings auch nicht als Must-Have zu bezeichnen ist. Nett, aber einmal reicht. Die Mesquite Sand Dunes sind mittlerweile richtig ausgebaut (sprich großer Parkplatz, WC) und dementsprechend viel los war dort auch. Da die Sand Dunes aber eh ewig weit weg sind und nur die wenigsten die Strapazen auf sich nehmen ein bisschen Richtung Dünen zu wandern, ist man nach ein paar Meter gehen schon relativ alleine. Die Sand Dunes zu wandern wäre wohl ziemlich cool, aber bei 40 Grad+ ist das wahrlich nicht zu empfehlen.

Generell ist auch die Autofahrt im Valley an sich wunderschön: meilenlange schnurgerade verlassene Straßen, Dips und Bumps, Kurven und so manches Getier. Einfach geil.

Gegen Abend kamen wir dann am Etappenziel Lone Pine an. Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen hatten, machten wir uns auf in die "City" und checkten bei der Pizza Factory ein. Wie immer eine sagenhaft gute Pizza zu einem vernünftigen Preis.

Auf Grund der Hitze waren wir relativ bald geplättet und auch diesmal gingen relativ bald die Lichter aus.

Comfort Inn Lone Pine: solide Mittelklasse-Motel. Sauberes und zweckmäßiges Zimmer mit Kühlschrank. Coin Laundry war leider defekt, was wir schon schade fanden. Das Frühstück am nächsten Tag war zwar überschaubar, aber für den unverwöhnten Europäer mehr als ausreichend.

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 88,40

Tageskilometer: 400 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=FIpqXNbXfjs


Area 51 Tankstelle


Dante's View


Zabriskie Point


Artist Drive


Kurzzeitiger Fahrerwechsel


Salt Creek Interpretive Trail


Pure Einsamkeit


Mesquite Sand Dunes

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #32 am: 24.07.2015, 18:06 Uhr »
Tag 15: Der heutige Tag startete wieder mit leichtem Nieselregen. Wir ließen uns trotz der widrigen Verhältnisse nicht davon abhalten, die Alabama Hills zu besuchen. Die Offroad-Pisten waren trotz der feuchten Witterung in sehr guten Zustand. Als erstes liefen wir den Trail zum Mobius Arch, ist ja quasi das Pflichtprogramm wenn man die Alabama Hills besucht. Danach fuhren wir noch 2 Stunden kreuz und quer durchs Hinterland und wanderten durch die zerklüfteten Felslandschaften. Der Regen hielt zwar an, war aber nie richtig heftig, somit sorgte er nur dafür, dass wir ziemlich alleine herumspazieren konnten.

Bevor wir weiterfuhren, gabs wieder eine ausgiebige Stärkung mit Dr. Pepper und Walmart Donuts. 12 Stück für USD 3,99. Only in 'Merica.

Als nächstes stand das Devils Postpile NM im Mammoth Mountain Gebiet am Programm. Die Anfahrt war zwar etwas langwierig, aber der Devils Postpile bzw die ihn umgebende Landschaft fanden wir wirklich spektakulär. Durch das nasskalte Wetter und die Nebelschwaden entstand eine ziemlich coole Atmosphäre, sodass wir unsere Wanderung auf und rund um den Postpile richtig genießen konnten. Fazit: Der Devils Postpile steht wahrscheinlich nicht bei jedem auf dem Plan, wir können ihn jedoch nur empfehlen. Wer sich etwas Zeit nimmt und wirklich wandert, wird die Schönheit der Landschaft dort richtig zu schätzen wissen.

Als wir uns dem Mono Lake und unserer Schlafstation für die nächsten beiden Nächte - Lee Vining - näherten, wurde auch das Wetter besser und die Sonne kam wieder hervor. Wir bezogen schnell unsere Cabin und fuhren dann zum Mono Lake. Wir fanden bald eine schöne Bank mit herrlichen Blick über den See und blieben eine ganze Weile dort sitzen und genossen den Ausblick.

Abends besuchten wir dann noch Bodie Mikes BBQ, der gutes amerikanisches Essen zu vernünftigen Preisen servierte (auch weil die Kellnerin nicht fähig war, alle Items, die wir konsumierten, korrekt auf der Rechnung zu erfassen).

Lakeview Lodge: Wir hatten eine Cabin gebucht. Sehr rustikale Angelegenheit, aber einigermaßen sauber. WIFI gabs zwar theoretisch, funktionierte aber nicht. Da man in Lee Vining nicht die riesen Auswahl zu vernünftigen Preisen hat, muss man halt damit zufrieden sein.

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 135,05

Tageskilometer: 270 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=9I51JXpcLwk


Alabama Hills


Alabama Hills


Alabama Hills - Mount Whitney im Nebel


Alabama Hills - Rock Climbing


Mammoth Mountain


bei Devils Postpile National Monument


Blick vom Devils Postpile NM


Mono Lake

tengri3108

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #33 am: 24.07.2015, 18:37 Uhr »
Hi

Sehr schön ich freu mich für Euch und danke für den schönen Bericht. Das macht es für mich nicht gerade Einfach noch bis zum September zu warten dann geht's wieder rüber nach 2 Jahren Abstinenz.

Gruß Ralf

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #34 am: 24.07.2015, 18:56 Uhr »
Tag 16: Heute war bereits um 4 Uhr Tagwache, stand doch ein "Megahatscher" am Programm. Wir wollten heute den 4-Mile-Trail zum Glacier Point und von dort den Panorama Trail wieder zurück ins Tal gehen. Gesamt 22km und weit mehr als 1000 hm. Nach der frühmorgendlichen Anreise über die Tioga Pass Road, die ebenfalls nicht mit landschaftlichen Reizen geizte, waren wir gegen 6.30 Uhr am Trailhead. Der Aufstieg verlief ohne große Probleme, lag doch noch alles im Schatten und so waren wir nach 2h45mins am Glacier Point angekommen. Dort wurde ausgiebig pausiert, gejausnet und viele Fotos gemacht. Wie gehabt haben wir uns eher etwas abseits gehalten und unsere eigenen kleinen sweet little spots gefunden, die nicht von Heerscharen von chinesischen Touristen bevölkert wurden.  :wink:

Danach gings dann weiter über den Panorama Trail. Der Trail lag großteils in der Sonne, somit mehrten sich auch die notwendigen Trinkpausen. Oberhalb des Illilouette Fall gabs dann wieder eine größere Pause, wo man auch die Füße in den Bach halten konnte. Als wir uns dem Nevada Fall näherten, kam uns auf einmal ein italienisches Pärchen in höchster Panik entgegen gelaufen: "don't go further, there is a big bear directly on the trail". Ein großer Schwarzbär dürfte ganz gemütlich am Weg spazierte sein. Unserer Gruppe schloss sich dann noch ein amerikanisches Pärchen an und wir machten uns gemeinsam auf den Weg. Zu meinem Leidwesen war der Bär aber schon wieder in den Wald abgebogen. Als wir am Nevada Fall ankamen, zeigten die dort anwesenden Menschen gerade wie wild ihre Smartphones herum, ziemlich viele hatten die Begegnung mit diesem großen Bärenexemplar. Wir waren leider nicht darunter.  :(

Nachdem wir eine Stunde Rast gemacht hatten und die Füße in den saukalten Gebirgsbach gehalten hatten, begannen wir unseren Abstieg via Vernal Fall ins Valley. Was sich beim Vernal Fall abspielte, kann man sich nicht vorstellen: Hundertschaften an Menschen stauten sich am Weg abwärts und man kam überhaupt nicht weiter. Samstag im Yosemite - never again kann man da nur sagen. Fairerweise muss man aber sagen, dass dies der einzige negative Punkt einer wirklich spektakulären Wanderung war.

Völlig geplättet kamen wir gegen 17.30 Uhr wieder im Valley an und ließen uns vom Valley Shuttle zu unserem Ausgangspunkt zurückfahren. Die 2h-stündige Rückfahrt nach Lee Vining war dann noch die Krönung, da die Landschaft wirklich eine Augenweide ist.

Fazit: Wer 4-Mile-Trail und Panorama-Trail kombinieren will, sollte zeitig starten, denn nur so kann man genug Pausen machen, um die Landschaft auch wirklich genießen zu können. Und wer es irgendwie einrichten kann, sollte niemals am Wochenende im Yosemite Station machen.

Zur Belohnung besuchten wir am Abend wieder Bodie Mike's BBQ und ein weiteres Mal kamen wir günstig davon, weil die Kellnerin nicht fähig war, unsere Bestellung korrekt auf der Rechnung zu erfassen.

Lakeview Lodge: siehe oben

Gefahrene Kilometer: 250km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=JW5UEW2kYvc


Trailhead im Yosemite


Blick auf die Yosemite Falls beim Aufstieg auf den Glacier Point


Half Dome, dort sollten wir heute auch noch vorbeikommen


Blick auf den Half Dome vom Glacier Point


Blick auf Half Dome, Nevada Fall und Vernal Fall vom Glacier Point


Am Weg zum Illiouette Fall


Schöner Rastplatz oberhalb der Illiouette Falls


Nevada Fall


Vernal Fall

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #35 am: 25.07.2015, 15:51 Uhr »
Tag 17: Heute stand der Trip von Lee Vining nach Susanville am Programm. Den Tag begannen wir allerdings nochmal mit einer Fahrt auf der Tioga Pass Road. Wir machten einen gemütlichen Morgenspaziergang auf den Tuolumne Meadows. War wirklich sehr schön und man kann einiges an Tieren beobachten - leider auch diesmal wieder keinen Bären. Wir fuhren dann noch rund um die Tuolumne Meadows zu einigen Viewpoints bzw. Trail Heads und schlenderten noch etwas umher. Dann war es aber Zeit dem Yosemite NP Lebewohl zu sagen. Auf der Rückfahrt Richtung Lee Vining stoppten wir noch am Tioga Lake, weil ich meine Füsse nochmal ins klare Gebirgswasser halten wollte. War auch sehr cool. Uncooler Nebeneffekt war, dass ich scheinbar am Ufer in ein Mückennest geraten war und sich die Viecher zu hunderten auf meinem Shirt niedergelassen hatten. War eine ziemliche Prozedur, die nervenden Tierchen wieder aus dem Auto zu bekommen.

Als nächstes stand dann nochmals ein Stop am Mono Lake an. Wir gingen bis runter zur Uferlinie, war aber nicht so besonders, da großer Morastgestank und Mücken die Stimmung trübten. Der Mono Lake hat uns von unserem Sitzbankerl weiter oben definitiv besser gefallen.

Next Stop: Ghosttown Bodie. Hier wurden unsere Erwartungen voll erfüllt. Das "Living Museum" bot viele interessante Infos, wie das Leben im Wilden Westen wohl so war. Wir verbrachten einige Stunden damit zwischen den verfallenen Gebäuden, dem herumliegenden Unrat sowie den Gräbern herumzuspazieren. Bodie hat uns sehr gut gefallen und ist sicherlich eine Reise wert.

Danach gings in einem Rutsch durch nach Susanville. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, besuchten wir die direkt nebenan gelegene Pizza Factory. Danach noch die Coin Laundry angeworfen und wieder mal einen Waschtag eingelegt.

High Country Inn Susanville: Sehr schönes und gepflegtes Motel. Zimmer und Außenanlagen waren tiptop und auch das Frühstück am nächsten Tag war in Ordnung. Dazu gabs noch einen Pool, Snackautomaten, eine (leise) Eismaschine und Coin Laundry. So stellt sich der USA-Urlauber eine gelungene Absteige vor.

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 93,70

Tageskilometer: ca 400 km

Song of the day:



Spaziergang auf den Tuolumne Meadows


Rehe beim morgendlichen Aufmarsch auf den Tuolumne Meadows


Tuolumne Meadows


Ein Lake an der Tioga Pass Road, Name vergessen


Ghosttown Bodie


Ghosttown Bodie


Haus eines reicheren Bewohners in Bodie


Das stille Örtchen

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #36 am: 25.07.2015, 16:56 Uhr »
Tag 18: Heute gings von Susanville weiter nach Burney, dazwischen lag aber ein ganzer Tag im Lassen Volcanic National Park. Wir starteten wieder zeitig am Vormittag los und als erstes fuhren wir über die Butt Lake Road (Gravel Road) zum Trailhead unserer ersten heutigen Wanderung: Wir wollten den Cinder Cone besteigen, einen Vulkankegel.

Die Wanderung macht letztlich nur wenige Höhenmeter (ca 100), die haben es allerdings in sich. Der Aufstieg auf den Cinder Cone führt nämlich über sandiges Lavageröll, das einem bei jedem Schritt einsinken lässt - und das bei 30 Grad Steigung und auf über 2000m Seehöhe. Zudem war es relativ warm und so war der Aufstieg eine ziemliche Qual. Als wir jedoch oben waren, wussten wir, dass es sich gelohnt hatte. Der Ausblick auf die umliegenden Wälder und erkalteten Lavafelder war phänomenal. Auch auf die Painted Dunes hatte man einen wundervollen Ausblick. Viele, viele Fotos später machten wir uns auf den Rückweg zum Auto. Insgesamt waren wir 2h auf diesem Roundtrip unterwegs (7 km).

Nach einem kurzen Mittagessen am Rastplatz beim Butt Lake fuhren wir weiter in den Park hinein, wir wollten ja auch noch den Bumpass Hell Trail gehen. Bumpass Hell ist ja die Miniaturversion der Geysire im Yellowstone NP bzw. Island. Da wir beide noch nie so etwas gesehen hatten, nahmen wir diese Miniversion dankbar an. Am Trailhead auf 2.400km gings dann auch schon los. Der Trail war diesmal sehr einfach zu gehen, immer fester Untergrund. Am Trail selbst kam man noch an vielen Schneefeldern vorbei, der eine oder andere Schneeball wurde abgefeuert.  :wink: Nach kurzer Zeit kamen wir auch schon bei Bumpass Hell an. Überall stank es nach Schwefel und faulen Eiern, die Schlammlöcher blubberten richtig schön und überall stieg Rauch aus den kochenden Wassermassen auf. Cooles Erlebnis! Wer im Lassen NP vorbeikommt, sollte diesen Trail auf jeden Fall mitnehmen. Für den leicht zu gehenden 5 km Roundtrip brauchten wir inklusive der Pausen/Fotozeit bei Bumpass Hell rund 2h.

Nachdem wir wieder am Parkplatz angekommen waren, machten wir noch einen kurzen Stop beim angrenzenden Lake Helen. Ein glasklarer Gebirgssee, der quasi dazu einlud, die Füsse ins gletscherkalte Wasser zu halten. Sehr erfrischend.

Frisch gestärkt mit kühlem Gebirgswasser, Dr. Pepper und Donuts machten wir uns auf Richtung Burney, wo wir diesmal die Nacht verbringen sollten. Zum Abendbrot gabs im örtlichen Blackberry Patch Diner Steaks und alles war gut.

Green Gables Motel & Suites: Einfaches und zweckmäßiges Motel. Zimmer klein und eher abgewohnt. Hat aber grundsätzlich gepasst.

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 75,51

Tageskilometer: 250 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=Mz5M_-_jHHw


Cinder Cone im Lassen NP: war ziemlich anstrengend da raufzukommen


Blick in den Kegel


So siehts am Cinder Cone aus


Wundervoller Ausblick vom Cinder Cone auf die Painted Dunes sowie die umliegenden Lavabeds


Bumpass Hell


Bumpass Hell: Nicht vom schönen Wasser täuschen lassen - reingehen nicht empfehlenswert.


Erfrischung im glasklaren Lake Helen

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #37 am: 25.07.2015, 17:23 Uhr »
Tag 19: Heute ging es weiter von Burney nach Medford, dazwischen besuchten wir den Crater Lake National Park - hello Oregon! Vor der langen Anfahrt in den Crater Lake NP stärkten wir uns im Blackberry Patch mit einem typisch amerikanischen Frühstück - sehr empfehlenswertes Diner übrigens: Preiswert, nicht touristisch und mit original amerikanischem Flair - die Kellnerin kam ca 10x Kaffee nachschenken. Herrlich.  :D Danach hatten wir noch ein witziges Erlebnis beim örtlichen Safeway: Die Kassierin konnte es um die Burg nicht glauben, dass wir keine Kundenkarte hatten und um die Discounts umfielen - bei unserem Miniatureinkauf war uns das aber herzlich wurscht. Die nette Lady konnte es aber trotzdem nicht fassen.

Die 3,5h Anreisezeit in den Crater Lake NP vergingen durch unseren Country Sender wie im Flug. Für heute wären eigentlich auch zwei Wanderungen am Plan gestanden, da ich aber durch den gestrigen Aschenwalk am Cinder Cone doch etwas Knieprobleme aufgerissen hatte, ließen wir die geplanten Hikes heute aus. Dafür gab es eine Rundfahrt rund um den Crater Lake mit allen Viewpoints sowie ein wundervolles Picknick am Kraterrand. Fazit zum Crater Lake NP: ich habe noch nie so einen tiefblauen See in meinem Leben gesehen! Herrliche Landschaft, die natürlich mit Wanderungen noch besser zur Geltung gekommen wäre. Das aber dann beim nächsten Mal. Crater Lake, eine Empfehlung!

Auf der Weiterfahrt nach Medford kamen wir zufällig auch an einem Outback Steakhouse vorbei: Der Wagen steuerte quasi automatisch auf den Parkplatz.  :lol: Zwei Woodfire grilled Rib-Eyes später war auch dieser Tag zu unserer vollsten Zufriedenheit abgelaufen.

Rodeway Inn Medford: Sehr schönes klassisches Motel in U-Form mit einer sehr netten Betreiberfamilie. Zimmer sauber und nicht zu klein. WIFI funktionierte und auch das Frühstück war in Ordnung. Empfehlung!

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 77,83

Tageskilometer: 450 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=-flBCsSHxlQ


Picknick am Crater Lake


Picknick am Crater Lake


Crater Lake


Crater Lake


Werbung für Dr. Pepper Diet

Gitania

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #38 am: 27.07.2015, 11:52 Uhr »
Du legst ja mit deinem Bericht ein ganz schönes Tempo vor. Es macht Spaß, eure Erlebnisse nachzulesen und beim Crater Lake kommen Erinnerungen hoch an unseren Urlaub im letzten Jahr. Die tiefblaue Farbe ist schon beeindruckend, eigentlich das komplette Panorama was man dort vor der Nase hat!
LG
Gitania

Mönster

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #39 am: 27.07.2015, 15:06 Uhr »
der crater lake ist so schön.
steht bei mir auf der liste auch noch ganz oben!

im oktober werden wir in las vegas auch eine shooting range besuchen. da freuen wir uns auch schon riesig drauf.

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #40 am: 27.07.2015, 19:30 Uhr »
Tag 20: Nach den Bergen war nun die Zeit der großen Bäume angebrochen. Als erstes wollten wir dem Stout Grove im Jedediah Smith Redwood State Park einen Besuch abstatten. Die Anfahrt über die Howland Hill Road war ziemlich cool, da die Szenerie im "Urwald" ziemlich eindrucksvoll war. Da die Anfahrt eine ziemlich staubige Angelegenheit ist, sollte man im Fall des Falles besser sein Cabrio-Verdeck schließen. Wir sind dann den Rundweg im Stout Grove spaziert. Die Geschichte ist nicht sehr überlaufen, denke wohl nur die wenigsten Westküsten-Touristen haben diese Gegend auf dem Ticker. Somit war es sehr angenehm und nicht zu überlaufen. Die Redwoods waren natürlich für europäische Augen riesig, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob nicht die Sequoias 2013 im Sequoia NP nicht noch größer/massiver waren.

Unsere nächste Station war der Fern Canyon, den wir über den Drury Scenic Parkway ansteuerten. Die Strecke war sehr schön, natürlich mit dem Highlight der "Elk Meadows", die sich am Straßenrand anschlossen. Für die tierisch nicht so Interessierten: Elk steht in Nordamerika für Hirsch und nicht für Elch. Wem also etwas dran liegt, mal eine Herde ausgewachsener Hirsche aus kürzester Distanz beobachten zu können, möge einfach über den Drury Scenic Parkway fahren (siehe Foto unten). Die eigentliche Anfahrt zum Fern Canyon führte dann wieder über eine Dirtroad und war wieder ziemlich spektakulär, da Bachdurchquerungen und eine Parallelfahrt zum Pazifikstrand inkludiert waren. Danach sind wir in den Fern Canyon gewandert, die Masse an Leuten wandert auch gar nicht weit hinein. Spätestens wenn die ersten Kletterpassagen anstehen, kehren die meisten um. Wir nicht.  :wink: Vorneweg: Im Fern Canyon ist nichts gefährlich, der Wasserstand ist minimal und von Absturzgefahr ist weit und breit keine Spur. Einzig riesige Bäume versperren manchmal das Weiterkommen, die muss man halt überwinden. Der Canyon an sich war schön anzusehen, Farne wohin das Auge blickte.

Abends hatten wir ein Zimmer in Eureka gebucht. Bevor es zu Bett ging, war aber noch ein Besuch bei Denny's angesagt, wo ein günstiges Steak für uns beide auf den Grill geschmissen wurde. Fazit zum Tag: Man merkte, dass man nun nah beim Pazifik war, es war wirklich ziemlich frisch. Nichts desto trotz sind die Redwood Parks die auf dieser Route liegen jedenfalls einen Besuch wert. Vor allem sind sie nicht so überlaufen, da die meisten Touristen ja südlich von San Francisco unterwegs sind.

Eureka Days Inn: Nicht die beste Gegend, in der diese Motel gelegen ist. Motel an sich ist allerdings OK, wir hatten ein geräumiges Zimmer mit King Bed. Einziges Problem war, dass es in Eureka saukalt war und unser Zimmer einzig mit einem mobilen Heizstrahler ausgestattet war. Der konnte das Zimmer nicht wirklich erwärmen und somit wurde erstmals die lange Skiunterhose zum Schlafen ausgepackt.  :lol:

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 86,52

Tageskilometer: 360 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=e3cotjKrWnE


Stout Grove


Stout Grove


Elks everywhere


Fern Canyon


Fern Canyon


Anfahrt zum Fern Canyon

dschlei

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #41 am: 28.07.2015, 03:44 Uhr »
Ich bin ein stiller Mitfahrer.  Ich kenne die Gegend da oben einigermassen gut, weil mein Neffe beim National Forest Service der zustaendige District Ranger ist (also der Chef, dem einige Tausende Quadratmeilen dort unterstehen), und ein Onkel meiner Frau in Eureka gelebt hat.
Ich wollte nur schnell einige kleine Berichtigungen machen.  In Nordamerika gibt es keine Rehe, sondern nur verschiedene Hirscharten.  Je suedlicher man ist, je kleiner sind die Hirsche.  Der weiterverbreitete Hirsch ist der Amerikanische Weisswedel-Hirsch (White Tail Deer).  Die Elks, die ihr da gesehen habt, sind aehnlich dem europaeischen Dammhirsch, also erheblich groesser als der uebliche Rothirsch.  Die Whitetail Deer sind ein wenig kleiner als die Rothirsche, tragen aber ein aehnlich grosses Geweih.
So, und nun weiter im Bericht, der mir sehr gut gefaellt.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Palo

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #42 am: 28.07.2015, 04:36 Uhr »

Die Elks, die ihr da gesehen habt,


Genauer gesagt Reoosevelt-Elks, die nur in dieser Gegend der USA vorkommen. Das Geweih ist anders.





Gruß

Palo

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #43 am: 28.07.2015, 06:43 Uhr »
  In Nordamerika gibt es keine Rehe, sondern nur verschiedene Hirscharten.  Je suedlicher man ist, je kleiner sind die Hirsche. 

Danke für die Info, war mir nicht bekannt, dass die Amis keine Rehe haben.

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch fünf Bundesstaaten
« Antwort #44 am: 29.07.2015, 18:46 Uhr »
Tag 21: Heute standen rund 600 km am Ticker, deshalb waren wir gegen 07.30 Uhr schon on the road. Tagesziel war San Francisco, dazwischen lagen aber viele Bäume, viel Küste und die Golden Gate Bridge.

Als erstes besuchten wir die Hauptstraße von Ferndale, da diese mit ziemlich vielen hübschen Häusern im viktorianischen Stil aufgebrezelt ist. Einmal rauf und wieder runter fahren hat uns aber gereicht, war nett anzusehen und die 5 Minuten Umweg durchaus wert. Danach gings weiter Richtung Avenue of the Giants - quasi die Seitenstraße parallel zum Highway 101, gesäumt mit vielen Redwoods. Es gibt eine Reihe von numerierten Parkbuchten, wo jeweils Infotafeln über die Redwoods informieren und auch Trails gegangen werden können. Wir starteten gleich mal mit dem bekannten Founders Grove, der einen ziemlich coolen Round Trail zu bieten hatte. War wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis inmitten dieser uralten Riesen (teils noch aufrecht, teils liegend, teils abgebrannt) herumwandern zu können. Der Founders Grove mit seinem Rundtrail ist eine definitive Empfehlung. Insgesamt brauchten wir für die 50 km Avenue of the Giants rund 2h, weil wir so häufig stoppten, um etwas herumzuschlendern und Fotos zu machen.

Danach gings eine Zeit lang auf der 101 Richtung Süden, ehe wir bei Jenner wieder auf den Highway No 1 wechselten. In Jenner machten wir auch in einem wunderschönen Restaurant Pause mit Topblick auf den Pazifik - Seaside Eatery. Empfehlung!

Ab nun gings wieder die Küste entlang mit traumhaften Aussichten - vor allem die Gegend um Bodega Bay ist wirklich eine Augenweide, die uns auch zu zahlreichen Stopps verleitete. Ursprünglich war auch ein kleiner Walk im Point Reyes National Seashore Gebiet geplant, den ließen wir allerdings aus Zeitgründen unter den Tisch fallen.

Dann näherten wir uns auch schon San Francisco. Als erstes stand der Marin Headlands Overlook am Programm, um uns einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen. Bei traumhaftem Sonnenschein, aber sehr windigen und kühlen Temperaturen genossen wir die ersten Blicke auf die Golden Gate.

Danach wollten wir natürlich näher ran und wechselten zum Aussichtspunkt Battery Spencer. Ebenfalls traumhaftes Wetter, aber auch hier stürmisch und frisch. Nachdem wir ewig lang den Ausblick genossen haben, stand die Überfahrt auf der Golden Gate Bridge am Programm. Als wir drüben waren, verfuhr ich mich dann auch gleich mal kräftig, da dort  momentan alles eine einzige Baustelle ist.

Dann gings auch schon ab ins Motel und ein langer, aber wunderschöner Tag ging zu Ende.

Motel Capri: In Anbetracht der Motel-Preise in San Francisco relativ günstig. Ich habs ausgewählt auf Grund der guten Tripadvisor-Bewertungen bzw. weil es eines der wenigen Motels in San Francisco ist, das Gratisparken anbietet. Zimmer war geräumig und in Ordnung, WIFI solala. Frühstück haben wir nicht getestet.

Preis (Zimmer/Nacht): EUR 160,01

Tageskilometer: 600 km

Song of the day: https://www.youtube.com/watch?v=7I0vkKy504U


Haus an der Main Street in Ferndale


Im Founders Grove


Founders Grove


Avenue of the Giants


Avenue of the Giants


bei Bodega Bay


Golden Gate Bridge