Tag 8: Heute wollten wir die Tour zum Observation Point in Angriff nehmen. Diesen Entschluss fassten wir nach ein bisschen Internet-Recherche, wo der Observation Point als „viel schöner“ als der Klassiker „Angels Landing“ angepriesen wurde. Noch dazu würden sich Kolonnen von Menschen auf Angels Landing wälzen und sowas gefällt uns schon mal überhaupt nicht. Wir standen also früh auf, denn den gemeldeten 40 Grad wollten wir dann doch aus dem Weg gehen. Mit dem Suburban gings zum Visitor-Center und von dort mit dem Shuttle Bus zur Station Weeping Rock. Der Shuttle war bis auf den letzten Platz gefüllt und – welch Überraschung – leerte sich fast komplett bei der Station „The Grotto“, wo der Angels Landing-Trail begann. Unser Trail (Länge der Tour übrigens 12,9 km) stieg zu Beginn gleich mal auf betonierter Strecke steil an und binnen kurzer Zeit hatte man bereits beachtliche Höhenmeter absolviert. Wie von uns erhofft, lag der Trail zu dieser frühen Uhrzeit noch im Schatten und war angenehm zu gehen. Die Landschaft war wieder einmal atemberaubend. Wir waren beinahe die ganze Zeit von steil aufragenden Felswänden umgeben, die in ihren charakteristischen Rottönen erstrahlten. Das letzte Stück des Trails vor dem Hochplateau windet sich dann direkt in den Felswänden hinauf. Der Weg war zwar rund einen Meter breit und in gutem Zustand – wer ausgeprägte Höhenangst hat, sollte sich aber eher nicht zu weit an den Rand begeben, denn dort geht’s wirklich mehrere hundert Meter senkrecht nach unten - trotzdem an sich relativ ungefährlich. Hier knallte dann auch schon die Vormittagssonne unbarmherzig hin – schwitz. Die Aussicht war jedenfalls phänomenal. Das letzte Stück führt über eine schöne bewaldete Hochebene. Die Aussicht vom Observation Point ist natürlich einmalig. Man überblickt das gesamte Tal und kann auch die Menschenmassen, die sich auf Angels Landing wälzen, beobachten. Wir genossen den Ausblick und stärkten uns mit den mitgebrachten Käse-Bagels. Der Rückweg war ebenfalls schweißtreibend, da die Temperaturen nun die 30 Grad doch schon deutlich überschritten hatten und Bergabgehen ja manchmal anstrengender sein kann als Bergaufgehen. Unten angekommen machten wir dann noch den kleinen Abstecher zum nahen Weeping Rock, der uns jetzt nicht sonderlich begeistern konnte. Nett, aber sicher kein Highlight. Da meine Begleiterin scheinbar noch nicht genug hatte, gingen wir den Weg zur vorherigen Shuttle-Station „The Grotto“ zu Fuß, um die Landschaft noch etwas intensiver „erleben“ zu können. Mausi, danke dafür – I hate you.
Die entgegenkommenden Shuttle-Fahrer hatten jedenfalls ihre Freude (oder lachten uns aus). Als wir dann bei The Grotto ankamen, hatte auch meine Lady endlich genug und wir beschlossen unsere strapazierten Füße in den kühlen Virgin River zu halten. Welch Wohltat! Gegen 1 pm kamen wir wieder in unserem Motel an und nach einer erfrischenden Dusche platzierten wir uns am Pool und genossen den wolkenlosen Himmel und das kühle Nass. Abends gings zur Belohnung wieder zu Jacks Sports Grille. Fazit: der Zion NP ist ebenfalls ein wunderschöner NP, der im Vergleich zum Bryce NP mit einer total anderen Landschaft überzeugt, aber einen großen Nachteil hat: Es ist so unglaublich heiß (Bryce liegt deutlich höher), dass jede Tour bereits in den frühen Morgenstunden starten sollte. Wer zB den Observation Point gegen Mittag in Angriff nimmt, dem wünsche ich viel Spaß – und Durchhaltevermögen. Das Hiking im Bryce war temperaturmäßig auf jeden Fall angenehmer. Ein Must-See sind beide National Parks aber auf jeden Fall!
Daten zum Hotel (Best Western Zion Park Inn): siehe Tag 7
Gefahrene Kilometer: 3
Blick auf Shuttle-Station Weeping Rock
Weg nach oben
Weg nach oben
View vom Observation Point
Auf dem Weg zurück zu "The Grotto"
Abkühlung im Virgin River
Motel-Gast