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Autor Thema: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten  (Gelesen 32689 mal)

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mlu

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #60 am: 15.07.2013, 09:36 Uhr »
Aber mit euren Poser Fotos werdet ihr zumindest Zuhause Eindruck schinden können.

Der eine macht Poser-Fotos, der andere macht Poser-Kommentare.

Um ehrlich zu sein, gefallen mir die Poser-Fotos besser!

Gruß
Micha
Man muss dem Leben immer um einen Whiskey voraus sein - Humphrey Bogart


TheHonk

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #61 am: 15.07.2013, 09:52 Uhr »
Aber mit euren Poser Fotos werdet ihr zumindest Zuhause Eindruck schinden können.

Der eine macht Poser-Fotos, der andere macht Poser-Kommentare.

Um ehrlich zu sein, gefallen mir die Poser-Fotos besser!

Gruß
Micha

Sehe ich genau so!
Weiter so, ich mag den Bericht.  :wink:
Everybody´s got a Butt...
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Thomas_W

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #62 am: 15.07.2013, 12:57 Uhr »
Mir gefällt der Reisebericht und die Bilder auch super. :applaus:
Manche Location kommen einen doch bekannt vor!!!  :D

Letztes Jahr kamen wir auch in den Genuss einen Suburban zu fahren, leider mussten wir in Torrey unseren Jeep Wrangler tauschen lassen.
Der Suburban fährt sich wie ein Schiff  :lol:, Geländegängig war er dennoch kamen ohne Problem zum Parkplatz am Coyote Gulch.

Aber in der Choiceline wäre der Suburban bestimmt nicht die erste Wahl.

Grüße
Thomas

Soulfinger

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #63 am: 15.07.2013, 14:00 Uhr »
Also ich finde den Reisebericht super!! Endlich mal ein Bericht aus dem Südwesten, der nicht jede Ecke bis in den letzten Winkel austritt. Ich lese die Südwest Berichte eigentlich hier schon lange nicht mehr - eben weil sich hier viele gegeneinander hoch schaukeln und meinen, den Längstem zu haben. Das ist für mich Posen . . .

Die Bilder find ich auch Klasse, denn endlich auch mal jemand vor der Linse, der sich nicht mit Jack Wolfskin Klamotten und Trekkingsandalen als Piefke outet!

Achso: und endlich mal jemand, der auch vor der Kamera was her macht. Wenn ich hier so manchmal schaue, wer da vor der Linse steht . . . gute Nacht Marie! Da wärs auch besser HINTER der Kamera zu stehen.

Weitermachen!

Edit: ich war nur 1 Stunde in den Alabama Hills . . . ein paar Bilder gemacht und weiter gehts . . .
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #64 am: 15.07.2013, 18:53 Uhr »
Tag 14: Nach einer ruhigen Nacht konnte am nächsten Morgen die selbstgebastelte „serial killer protection device“ von der Motelzimmertüre entfernt werden und in aller Ruhe das Auto beladen werden. Zum Frühstück bequemten wir uns zum Starbucks gegenüber. Am Nebentisch machten es sich ein paar Minuten später zwei Highway Patrol-Polizisten bequem und schlürften ihren Kaffee und (ganz wie man es von Ami-Polizisten erwartet) nagten an ihren Donuts. Nettes Schauspiel. Gut gestärkt brachen wir auf und steuerten unser erstes Tagesziel an: den Sequoia National Park mit seinen Mammut-Bäumen. Nach schöner Fahrt durchs Hinterland vorbei am Lake Kaweah erreichten wir bald die Einfahrt zum National Park. Dort machten wir auch gleich den ersten Stopp und wanderten den kurzen Trail zum Kaweah River hinunter. Wunderschönes Plätzchen und ich denke auch zum Baden richtig gut geeignet. Wir pflanzten uns auf die ausgeschwemmten Steine und genossen die angenehme Vormittagssonne. Danach gings stetig bergauf (ua vorbei am Tunnel Rock und unterhalb des Moro Rock) und die ersten Mammut-Bäume tauchten neben der Straße auf. Wir passierten in weiterer Folge die Four Guardsmen und befanden uns nun mitten im Giant Forest. Den Abstecher zum Moro Rock haben wir nicht gemacht, wir wollten lieber einen Trail laufen. Das war dann auch eine richtig gute Entscheidung wie sich noch herausstellen sollte. Wir parkten also den Wagen beim Giant Forest Museum und sondierten die verfügbaren Trails. Wir wählten den Big Tree Trail (rund 2,5 km hin und zurück) und machten uns auf den Weg. Der Big Tree Trail ist ein Lehrpfad (oder was die Amis halt drunter verstehen) und führt rund um eine riesige Lichtung (Round Meadow) herum. Der Pfad ist gesäumt von Hinweistafeln, Bänken und natürlich: gigantischen Sequoias. War wirklich toll, aber das wahre Highlight folgte noch: Wir spazierten also dahin als uns ein aufgeregter Ami entgegen lief und uns flüsternd ein „A Bear, come on over!“ zuwarf. Wir ließen unsere Blicke über das hüfthohe Gras der Lichtung schweifen und siehe da: Ein Schwarzbär reckte seinen Hals aus dem Gras und beobachtete uns. Wir (und viele andere) blieben stehen und beobachten den Bären, den man vorerst nicht wirklich sah. Man sah nur das Gras wackeln. Dann machte es „platsch“, der Bär dürfte ein Bad in einem Tümpel genommen haben. Die versammelte Menschenmenge war mucksmäuschenstill und in freudiger Erwartung. Und siehe da, der Bär tat uns den Gefallen: Freundlicherweise stellte er sich auf die Hinterbeine und so konnte man ihn erstmals in seiner Pracht erblicken. Es kam aber noch besser: Das Gras raschelte und in schnellem Lauf kam das Vieh mitten auf uns zu. Ein paar Anwesende (inklusive (m)einer Mitreisenden) wichen leicht erschrocken zurück. Doch hätte uns der Bär etwas tun wollen, wäre es wohl schon zu spät gewesen. Denn plötzlich tauchte er aus dem Gebüsch auf und stand 5 Meter entfernt vor uns neben dem Gehweg und glotzte uns an. Wahnsinn! Die Ansammlung von Menschen war ihm letztendlich herzlich egal und so kletterte einfach in einem Höllentempo in eine Baumkrone eines am Wegesrand stehenden Baumes. Merke: Wer glaubt, sich vor einem Schwarzbären auf einen Baum retten zu können: no chance, he/she will get you within a few moments. Nachdem wir den Bären ausgiebig beobachtet hatten, gingen wir den Trail zu Ende und kehrten zum Auto zurück. Der nächste Stopp war dann beim General Sherman Tree. Wir gingen den kurzen Trail bergab und umrundeten den voluminösesten Baum der Welt, der von einer Masse an Touristen belagert wurde. Das war dann eher nichts für uns und wir genossen den Anblick aus der Entfernung. Fazit des Sequoia NP-Besuchs: Wer mit Bäumen glücklich werden kann, sollte hier unbedingt einen Stopp einlegen. Das Mindestprogramm sollte der Big Tree Trail sein, da er kurz und trotzdem wirklich sehenswert ist. Unser Highlight wird trotz der vielen riesigen Bäume aber die Schwarzbären-Begegnung bleiben.
 
Die Ausfahrt aus dem Sequoia National Park empfand ich als Fahrer dann relativ mühsam, da viele Serpentinen zu bewältigen waren und man rasch wieder an Höhe verlor. Als wir „unten“ ankamen, war mir das einzige Mal auf unserer Reise kurz etwas schwindlig und übel auf Grund der Straßenführung. Nach kurzer Erholung unter Mithilfe von Dr. Pepper und Garth Brooks (http://www.youtube.com/watch?v=mvCgSqPZ4EM) fing ich mich aber wieder und so gings weiter Richtung Oakhurst. Hier hatte ich die Strecke zu Hause am Computer scheinbar etwas schlampig vorprogrammiert, denn das Navi führte uns über bessere Güterwege Richtung Oakhurst. Letztlich war es aber ein Riesengewinn: Wir fuhren nämlich so fernab der Highways durchs Hinterland (zB vorbei am Millerton Lake) und passierten wunderschöne Prachtvillen mit riesigen Gartenanlagen („Crests“), die meine Schöne an ihre vergangene Jugend und die vielen Stunden vor dem Fernseher mit den D(r)amen von „Falcon Crest“ erinnerten. Am späteren Abend erreichten wir dann Oakhurst, holten uns sogleich zwei Pizzen von der örtlichen Pizza Factory und bezogen Stellung in unserem Kingsize-Room, denn es war NBA Game 4 angesagt.
 
Daten zum Hotel (Americas Best Value Inn): schönes gepflegtes Motel. Zimmer war riesig und gut ausgestattet (Kingsize-Bett, Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine, netter Flatscreen). Hier gabs nichts zu Meckern, außer das es auf Grund der Nähe zum Yosemite NP schon teuer war.
 
Preis (Zimmer/Nacht): EUR 101,75
 
Gefahrene Kilometer: ca. 400


schöner Badeplatz am Eingang zum Sequoia NP


Die Vorwarnung mit dem Moro Rock im Hintergrund


2 der Four Guardsmen mit der Waldfee


Black Bear


Big Tree am Big Tree Trail

Inspired

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #65 am: 15.07.2013, 19:10 Uhr »
Mööööönsch, ´ne Bärensichtung, und das mal eben so nebenbei als unkommentiertes Foto!

Ich gebe zu, mal einen Bären in freier Wildbahn zu sehen, war für mich immer wieder Anreiz zur Flugbuchung. Nachdem ich nun einen gesehen habe (der allerdings nicht so tolle Kuststückchen für´s Foto gemacht hat), fehlt mir noch die Klapperschlange - also ein Grund immer wieder zu kommen ;)

blueswallow

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #66 am: 16.07.2013, 13:06 Uhr »
Ich bin auch dabei, bei eurem tollen Bericht. Ich mag eure Bilder (vor allem, weil ihr zwei doch sehr ansehnlich seid)  und die Art zu reisen ist auch super. Macht Sapss mit zu fahren.

Ein Bär, das ist ja wirklich super großes Glück.

Schön, dass ihr euch von blöden Kommentaren nicht davon abhalten lasst weiter zu schreiben.

Ein Bitte habe ich jedoch, kannst du mal ab und an einen Absatz machen, dann lässt sich dein Text besser lesen. :wink: :D

Microbi

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #67 am: 16.07.2013, 14:01 Uhr »
Zitat
vor allem, weil ihr zwei doch sehr ansehnlich seid

Das ist ja nett!  :D Da wäre ich direkt gespannt, ob der lobende Verfasser ein Mann, oder eine Frau ist.  :whistle:

Mic

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #68 am: 16.07.2013, 17:56 Uhr »
Zuerst mal: Dank an alle für eure netten Kommentare und toll, dass auch unser Bericht Freude macht. Freut auch uns.
Und: Nach der Anregung, diesmal mit mehr Absätzen...  :wink:

Tag 15: Heute war wieder Mal Wandertag angesagt. Wir standen früh auf und um halb 7 gings schon Richtung Yosemite NP. Unser erstes Etappenziel war der Glacier Point (2.199 m Seehöhe), um einen ersten frühmorgendlichen Überblick über das Yosemite Valley zu erhalten. Bevor man zum Glacier Point kommt, empfiehlt sich ein Stopp am unmittelbar davor liegenden Washburn Point. Unserer Meinung nach hat man hier einen weit genialeren Überblick über das Tal mit seinem Wasserfällen und dem mächtigen Half Dome. Während sich am Glacier Point zudem meist die Leute überschlagen, geht es am Washburn Point auch etwas gemächlicher zu.
 
Wir stoppten also zuerst am Washburn Point und verzehrten unser mitgebrachtes Frühstück. Wir waren ganz alleine und in der Stille hörte man das donnernde Rauschen der Wasserfälle. Wahnsinnsambiente! Der guten Ordnung halber fuhren wir die kurze Strecke weiter zum Glacier Point und blickten auch von dort in die Tiefe. Wie gesagt, Washburn Point ist unserem Empfinden nach um Welten besser. Einzig der Blick in die Tiefe ist beim Glacier Point spektakulärer, da hier die Felskante wirklich senkrecht abbricht und man bei einem Fall über die Kante wirklich einen 1000m-Free Fall hinlegt. Der Rundumblick ist am Washburn Point besser. Nach knapp 15 Minuten fuhren wir also wieder zurück zum Washburn Point und genossen nochmals ausgiebig das einmalige Panorama. Ebenfalls anwesend waren neben diversen Deers auch Chipmunks und Squirrels, die alle relativ unbeeindruckt von uns ihren Aktivitäten nachgingen.
 
Nachdem wir rund eine Stunde am Washburn und Glacier Point verbracht hatten, ging es dann ins Tal zum Parkplatz des Curry Village. Dort bestiegen wir den Shuttle und verließen ihn bei Station „Happy Isles“ wieder. Von dort nahmen wir unsere heutige Tageswanderung in Angriff: über den Mist Trail vorbei am Vernal Fall hinauf zum Nevada Fall und von dort über den John Muir Trail wieder hinunter ins Tal (Gesamtstrecke: ca 10km). Die Wanderung war sensationell. Da der Vernal Fall ziemlich viel Wasser führte, wurden wir am Weg vorbei relativ nass, was aber gar nicht mal unangenehm war. Bis zum Vernal Fall waren ziemlich viele Touristen unterwegs, doch die meisten gingen dann (wie im Reiseführer beschrieben) nicht weiter. So waren wir den Rest der Strecke hinauf zum Nevada Fall relativ alleine am Trail. Wir hielten uns übrigens nach dem Vernal Fall links und wanderten über die Brücke (man hätte die Möglichkeit nach rechts auf den John Muir Trail zu wechseln). So wandert man zum Nevada Fall durch den Wald nach oben und quert den Fall oben erneut über eine Holzbrücke um auf den John Muir Trail zu gelangen. So geht man kein Stück zwei Mal. Oben angekommen platzierten wir unsere müden Leiber in der Sonne und ließen die Füße in den (eiskalten) Merced River hängen. Zuvor konnte ich meinen mitreisenden Angsthasen sogar überreden an die Reiling beim Nevada Fall zu treten und todesmutig in die Tiefe zu blicken. Echt ein Wahnsinnsanblick! Der Rückweg führte uns dann über den John Muir-Trail nach unten zurück ins Tal zur Shuttle-Station. Fazit: eine wunderschöne Wanderung, die nicht mit Reizen geizt und die ich sofort nochmals absolvieren würde.
 
Nachdem wir wieder beim Auto angekommen waren, machten wir uns auf den Weg Richtung Merced. Die Fahrt dorthin verlief ruhig (abgesehen von einer heftigen Kopfschmerzattacke meiner Göttin, die scheinbar dem dauernden Wechsel der Höhenlage geschuldet war) und am späteren Nachmittag checkten wir auch schon in Merced ein.
 
Daten zum Hotel (Motel 6 Merced): Normalerweise bin ich kein Freund von Motel 6, aber die guten Tripadvisor-Bewertungen ließen uns das Risiko eingehen, hier abzusteigen. Hat auch gepasst, Motel schien vor kurzem renoviert worden zu sein und war wirklich sauber. Unser Kingsize-Room war zwar diesmal nicht so gut ausgestattet, aber so what: es ist auch Motel 6, die sind nicht für Luxus bekannt. In Summe aber ein angenehmer Aufenthalt, da nebenan eine Tankstelle und allerlei Fastfood-Buden waren, die wir dann abends auch noch aufsuchten.
 
Preis (Zimmer/Nacht): EUR 50,95.
 
Gefahrene Kilometer: ca. 270


View vom Glacier Point im Yosemite NP mit Half Dome, Vernal und Nevada Fall


View vom Washburn Point im Yosemite NP mit Half Dome, Vernal und Nevada Fall


Aufstieg am Mist Trail vorbei am Vernal Fall


Vernal Fall


Aufstieg zum Nevada Fall

captsamson

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #69 am: 16.07.2013, 20:23 Uhr »
Bin auch noch nachgereist. Super Bericht und tolle Fotos!
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV

blueswallow

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #70 am: 17.07.2013, 10:16 Uhr »
Danke für die Absätze.  :D

Sieht nach einer anstrengenden Wanderung aus, mit den ganzen Stufen. Das ist immer schön, wenn die meisten so Wege nicht in Angriff nehmen und man dann die Natur besser genießen kann.

Joschi

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #71 am: 17.07.2013, 10:47 Uhr »
Ich verfolge Euren Reisebericht ganz gespannt! Wir waren zur gleichen Zeit unterwegs und haben auch sonst einige Parallelen!! Wir haben uns ebenfalls für die Wanderung zum Observation Point statt Angels Landing entschieden (allerdings bei uns wegen meiner Höhenangst) und sind auch den wirklich traumhaften Mist Trail entlang gewandert!! In den Alabama Hills haben wir uns bei den heißen Temperaturen auch nicht lange außerhalb des Autos aufgehalten. Die anderen Besucher dort übrigens auch nicht  :wink:
Freue mich schon auf die Fortsetzung!

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #72 am: 17.07.2013, 18:45 Uhr »
Tag 16: Der heutige Tag startete mit einem Besuch bei der Tankstelle sowie einem Frühstück bei Starbucks. Das Tagesziel San Francisco war nicht wirklich weit weg und so ließen wir es ganz gemütlich angehen. Wir wollten San Fran von Norden her anfahren, damit wir gleich mal die Golden Gate Bridge überqueren konnten. Die Anfahrt war etwas kurios, da mir meine Beifahrerin kurz vor San Fran den korrekten Weg nicht mitteilen konnte und wir die falsche Abzweigung Richtung Sacramento erwischten (Fahrer: „Wohin?“ Beifahrer: „Bin mir ned sicher.“ Fahrer: „Wohin, i muaß mi entscheiden!“ Beifahrer: „I bin mir owa ned sicher.“ Fahrer: „I fahr jetzt rechts.“ Beifahrer: „Ja, des war a Bledsinn.“). Nach einem intensiveren Blick in den Rand McNally Road Atlas (eine sinnvolle Investition, da das Navi manchmal doch verrückt spielte) schafften wir es dann aber doch Richtung Golden Gate Bridge zu kommen. Es blieb ihr einziger Fauxpas auf der gesamten Reise, sie hatte die Streckenführung ansonsten immer unter Kontrolle. ;-) Auf der Anfahrt zur Golden Gate Bridge kommt man übrigens auch direkt am San Quentin State Prison vorbei, Kalifornien ist also generell mit legendären Gefängnissen gesegnet.
 
Bevor wir allerdings die historische rote Brücke überquerten, legten wir noch einen kurzen Stopp am View Point ein. Das Wetter war aber wie erwartet: wolkig, kühl, stürmisch und nicht wirklich einladend. Trotzdem ein erhebender Moment als wir vom Hendrik Point und der Battery Spencer auf die Brücke hinabblickten. Ziemlich geniales Bauwerk. Nach vielen Fotos und einer näheren Inspektion der Battery Spencer überquerten wir schließlich die Bridge und suchten unser Hotel, das auch leicht zu finden war (zwischen Polk St und Van Buren Ave). Nach dem Check In brachen wir dann sogleich zu einem Erkundungsspaziergang Richtung Bay Area auf und spazierten die Küstenlinie entlang.
 
An der Pier 39 überschlugen sich die Touristen, diesmal genossen wir den Trubel jedoch und ließen uns mit der Menge treiben. Nachdem wir auch diverse Schiffe beobachtet und ausgiebig den Blick Richtung Alcatraz genossen hatten, machten wir uns am späteren Nachmittag auf den Rückweg ins Motel, da heute wieder NBA (Game 6) am Programm stand.
 
Am Rückweg machten wir erneut eine einmalige Pizza-Entdeckung: Eine kleine unscheinbare Pizza-Bude auf der Polk St mit dem Namen „Escape from New York“ versorgte uns mit wirklich leckeren Pizza-Schnitten zu einem Spottpreis, die wir genüsslich im Zimmer verdrückten. Auch hier von mir eine klare Empfehlung. Wer dort mal vorbeikommt, ausprobieren. Auf der Polk entdeckten wir auch ein österreichisches Restaurant (http://www.leopoldssf.com), das wir aber nicht heimsuchten. Wiener Schnitzel und wirklich gutes Bier haben wir eh den Rest des Jahres.
 
Somit endete dieser Tag einmal mehr mit Pizza, M&M’s, Dr. Pepper und Lebron James.
 
Daten zum Hotel (Nob Hill Motor Inn): Schönes Motel in guter Lage mit gratis Parken im Innenhof. Zimmer mit Kingsize-Bett war sehr geräumig und schön eingerichtet. Diesmal wieder mit Kühlschrank, Kaffeemaschine und Mikrowelle als Draufgabe. Die Klimaanlage war gleichzeitig auch die Heizung. War auch notwendig, denn am Morgen hatte es auf Grund der eisigen Nächte und der in den USA wohl grundsätzlich fehlenden Isolierung nur geschätzte 10 Grad im Zimmer. Brrrr. Minimales kontinentales Frühstück, da haben wir definitiv auch bereits Besseres gesehen. Der Preis war natürlich ebenfalls heftig, aber SanFran und New York sind nun mal die teuersten Städte für Touris in den Staaten. Trotzdem würde ich wieder dort absteigen, da Sauberkeit, Lage und Free Parking die großen Pluspunkte waren.
 
Preis (Zimmer pro Nacht): EUR 136,17
 
Gefahrene Kilometer: 250


View vom Parkplatz oberhalb des Hendrik Point


Es war etwas windig


Hendrik Point


It's foggy


Fahrt über die Bridge

Salzgitter

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #73 am: 18.07.2013, 12:22 Uhr »
Super Bilder weiterhin, tolle Musikauswahl und eine schöne Tour - leider hatten wir 2010 im Death Valley nicht genügend Zeit für den Artist Drive, dafür sind wir bei >40 Grad in den Golden Canyon gewandert...

Die Pizza Factory in Lone Pine fanden wir auch super - sehr zu empfehlen  :D :D :D

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nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #74 am: 18.07.2013, 19:10 Uhr »
Tag 17: Der Tag startete mit einer diesmal extra heißen Dusche, denn im Zimmer war es frühmorgens eiskalt. Die ersten Sonnenstrahlen kündigten aber schon an, dass der heutige Tag deutlich freundlicher als der Gestrige werden würde. So machten wir uns gegen 9 am auf den Weg, um die Stadt per pedes zu erwandern. Zur Einstimmung wäre Scott McKenzie passend gewesen (http://www.youtube.com/watch?v=OJdRw6VCWyA), hatten wir aber gerade nicht zur Hand. ;-)
 
Als erstes Ziel hatten wir uns die die San Francisco City Hall ausgeguckt, die leicht zu finden war: wir mussten nur die Polk Street nach Süden wandern. Nach kurzer Zeit kamen wir an einem netten kleinen Cafe einer Asiatin vorbei, wo wir uns ein leckeres Frühstück gönnten. Dort habe ich auch den absolut größten Schokodonut meines Lebens verdrückt. Supersize me! Der Weg auf der Polk war jetzt nicht besonders spektakulär, denn die Gegend gehört wahrlich nicht zu den schöneren Ecken in SanFran. Obdachlose und Süchtige säumten den Weg und ein Blick in die Seitenstraßen führte einem schnell die „dark side“ von Amerika vor Augen. Die Armut ist teilweise allgegenwärtig und zeigt einfach die gigantische Wohlstandsschere in den Staaten auf. Vor allem der Kontrast zur City Hall mit den vergoldeten Ornamenten und den im Park liegenden ca. 25 Obdachlosen war ziemlich heavy.
 
Seis wies sei, weiter gings an der United Nations Plaza vorbei durch einen wirklich netten Farmers Market hindurch. Dann waren wir schon auf der Market angekommen und steuerten gleich mal das Visitor Center an, um zwei Öffi-Pässe zu erstehen. Das ging auch wirklich ruckzuck und ein paar Meter weiter erblickten wir auch schon die Masse an Leuten, die sich für einen Cable Car Ride anstellten. Das haben wir uns erspart und sind einfach mal weiter den Berg hoch gewandert und sind dann einfach oben in eine vorbeifahrende Cable Car zugestiegen. War wieder ein nettes Erlebnis, wobei der Cable Car „Instructor“ richtig ernst war und sogar unsere Fahrausweise kontrolliert hat. Nach dem Ride durchwanderten wir China-Town und den Financial District mit seinen Hochhäusern.
 
Als nächstes stand der Coit Tower am Programm, das war dann schon etwas anstrengender. Es ging nämlich megamäßig bergauf und richtig warm wars auch schon. Oben angekommen wird man dafür mit einem prächtigen Rund-um-Blick belohnt. SanFran ist schon eine ziemlich coole Stadt, gibt’s nichts zu meckern.
 
Die nächste Station war dann die „crookedest street on earth“, nämlich jener verwurschtelte Abschnitt der Lombard Street, der als Pflichtpunkt für jeden anständigen Touristen gilt. Schön anzusehen mit dem ganzen Blumenmeer, es staute sich natürlich eine Kolonne an Autos herunter und auch massig Touristen wuselten herum. Deshalb gings auch bald weiter und am Weg zur Bay entdeckten wir einen wirklich schönen winzig kleinen Park (Fay Park), in dem wir rund 20 Minuten verbrachten und die Seele baumeln ließen.

Danach gings abwärts in Richtung Bay, kehrten bei der besten Burger-Kette ein, die es gibt (In-n-out Burger) und wir spazierten bis zur Ablegestelle der Alcatraz Tours (Pier 33), um mal abzuchecken, wo wir morgen das Boot besteigen müssen. Danach wanderten wir die Bay entlagen und genossen die warmen Sonnenstrahlen in Kombination mit der leichten Meeresbrise. Da es nun schon gegen Abend ging, machten wir uns langsam auf den Heimweg und kehrten erneut bei unserer New Yorker Pizza-Stube ein.

Abends gabs zur Abwechslung mal keinen Sport und so guckten wir stilecht mit Pizza und Bier eine Criminal Minds-Folge, die sogar in SanFran spielte. Niiice. Da wir ziemlich geplättet waren, gingen auch bald die Lichter aus.

Daten zum Hotel: siehe oben

Preis (Zimmer/Nacht): siehe oben

Gefahrende Kilometer: 0


Cable Car Ride


Bank in China Town


Blick von der Anhöhe kurz vor dem Coit Tower


Blick von der Anhöhe des Coit Tower


Alcatraz


Bay Bridge


Crookedest Street on earth


Verschnaufpause im kleinen, aber feinen Fay Park