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Autor Thema: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten  (Gelesen 32717 mal)

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sil1969

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #75 am: 19.07.2013, 09:32 Uhr »
Criminal Minds Fans??
Ich mag San Francisco einfach sehr!! Bin gespannt, was ihr von Alcatraz zu berichten habt. Wir fanden es ziemlich beeindruckend.
LG Silvia

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #76 am: 19.07.2013, 14:36 Uhr »
Criminal Minds gucken wir ab und an, haben generell eine ausgeprägte Crime Affinität. :-)
San Francisco ist cool, mir gefällt aber San Diego noch besser. Mal kurz ne Reihung von Großstädten aus dem Geist, die ich schon besucht habe: 1. NYC, 2. San Diego, 3. San Francisco, 4. Vegas, 5. Phoenix. LA werte ich nicht, I hate LA.  :)

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #77 am: 19.07.2013, 14:58 Uhr »
Tag 18: Heute packte uns beim Aufstehen erstmals Wehmut, weil das Ende des Urlaubs bereits in Sicht war. Bis dahin hatten allerdings noch ein paar Tage und heute stand zudem ein echtes Highlight am Programm: Die Besichtigung der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz. Zwei Monate vor Reisebeginn hatte ich via Internet zwei Tickets für die erste Fähre reserviert und auch ausgedruckt. Wir konnten also direkt an Bord gehen. Nach dem Aufstehen stärkten wir uns kurz an unserem moteleigenen minimalistischen Continental Breakfast und spazierten dann gemütlich Richtung Pier 33.
 
Als wir ankamen, war schon einiges los und natürlich war auch die erste Fähre gerammelt voll. Bevor man an Bord geht, wird vor dem Bluescreen ein Bild der jeweiligen Passagiere gemacht, welches nachher käuflich zu erwerben ist. Der übliche Schmäh, aber was haben wir getan: wir haben 20 Bucks investiert und das Bild nach unserer Rückkehr gekauft. Weils so schön war und wir doch nur Touristen sind. ;-) Doch halt, zuerst müssen wir mal rüber zur Insel, da gabs ja auch einiges zu sehen.
 
Nachdem uns die Fähre problemlos zur Insel transferiert hatte, klärte uns ein pensionierter Parkranger – ich nannte ihn „Ranger Bob“ – über die Möglichkeiten auf der Insel auf. Allein auf der Insel mit den alten Gemäuern und den ranzigen Docks zu sein war schon ein erhebendes Gefühl, obgleich ich dauernd Angst hatte, von einer der hunderten Seemöwen angeschi..en zu werden. Passierte allerdings nur einer 10 Meter vor uns gehenden Amerikanerin, die eine nette Ladung in Haare und Schultern abbekam. Merke: am besten einen Sombrero oder Regenschirm tragen, wenn man auf Alcatraz im Freien herumspaziert.
 
Wir waren natürlich gespannt auf den Zellenblock und holten uns also gleich das Headset für die Audiotour. Wir wählten die englische Version und ich finde, die Tour war richtig gut gemacht. Die Originalstimmen ehemaliger Insassen und Wärter zu hören, wenn man im Zellentrakt herumwandert, trägt viel zum Feeling bei. Um Andi Möller zu zitieren: Vom Feeling her hatten wir also ein super Gefühl. Wir folgten also den Anweisungen im Headset und absolvierten die Tour step-by-step. Wirklich hochinteressant und die Zellen mal aus nächster Nähe zu sehen, war echt sensationell. Im Vergleich zum damaligen Standard sind die heutigen Unterkünfte in modernen Gefängnissen ja 5*-Zimmer. Nicht, dass ich schon mal eine moderne Zelle von innen gesehen hätte, aber was man halt so hört….;-)
 
Irgendwann kamen wir auch in den „Sonderblock“, wo die damaligen Querulanten untergebracht waren. Dort hatte man die Möglichkeit sich für 20 Sekunden in „the hole“ einschließen zu lassen, was ich natürlich mit Freude wahrnahm. Das war vielleicht ein Wahnsinns-Feeling mit 5 Japanern in einem stockdunklem Raum auszuharren. Wie mussten sich die damaligen unliebsamen Insassen fühlen, die oft tagelang in völliger Dunkelheit und Stille und Toilette in „the hole“ eingeschlossen wurden? Ziemlich abartig eigentlich und das sichere Ticket in den geistigen Wahnsinn.
 
So verbrachten wir einige Stunden auf der Insel, bis wir wirklich alle Ecken des Gefängnisses und der Insel erforscht hatten. Fazit: ein echtes Erlebnis, dass einem die 30 Mücken pro Nase durchaus wert sein kann. Besonders begeistert haben uns „the hole“, der Zellenblock sowie der Innenhof, wo die Insassen auf SanFran blicken konnten und sogar ein Baseball-Feld angelegt hatten.
 
Am Nachmittag bestiegen wir dann die Fähre retour ans Festland und spazierten ein letztes Mal bei strahlendem Sonnenschein die Bay entlang. Herrlich. Nachdem wir wieder im Motel angekommen waren, gingen wir noch zum nahen Walgreen‘s einkaufen und suchten noch eine Coin Laundry in der Nähe auf. Nach einem abschließenden Double-Double-Meal bei IN-N-Out Burger gabs am Abend dann noch NHL im TV und ein perfekter Tag neigte sich seinem Ende zu.

Daten zum Hotel: siehe oben

Preis (Zimmer/Nacht): siehe oben

Gefahrene KM: 0


Das Tagesziel


Das 20 USD-Bluescreen-Touristenbild


gemütliches Einzelzimmer


Zelle, aus der Frank Lee Morris getürmt ist und nie wieder gesehen wurde


Innenhof mit perfekter Sicht auf San Fran

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #78 am: 24.07.2013, 18:06 Uhr »
Tag 19: Heute verließen wir San Francisco also wieder. Nach dem Check Out und einer kurzen Labung beim spärlichen Continental Breakfast steuerten wir nochmals die Golden Gate Bridge an. Am Viewpoint schossen wir ein paar Fotos und genossen ein letztes Mal den eindrucksvollen View auf die Bridge und die Bay. Der Parkplatz war noch fast leer und so tummelten sich auch noch keine Touristenmassen rund um die Bridge und wir hatten freies (Foto-)Schussfeld.
 
Danach ging es auch schon Richtung Süden. Von flotter Fahrt war allerdings nichts zu sehen, da der Frühverkehr in San Francisco die Hölle war. Wir stauten uns also aus der Staat raus und ehe wir uns versahen, hatten wir eine knappe Stunde verloren. Nachdem wir den Frühverkehrsstau überwunden hatten, gabs dann vor Gilroy nochmals einen Stau nach einem Unfall (jemand hat seinen nagelneuen Mustang geschrottet, mir stiegen die Tränen in die Augen), wo wir eine weitere halbe Stunde liegen ließen.
 
Wir entschlossen uns dann kurzfristig noch einen kleinen Shopping-Stopp in den Gilroy Outlets einzulegen. War ganz nett und wir konnten nochmals einige Teile hamstern. Danach labten wir uns wieder mal bei Inn-n-Out-Burger und besuchten auch die hiesige Tanke.
 
Kurzer Einschub zu den Tankstellen: Während in Arizona und Utah nie ein ZIP-Code an der Tanke gefordert wurde und ich immer lässig mit der Kreditkarte direkt an der Säule zahlen konnte, gelang es mir in Nevada und Kalifornien kein einziges Mal ohne ZIP zu tanken. Einmal funktionierte das klassische „90210“ und die restlichen Male musste ich beim „Tankwart“ zahlen. Auf die Zahlung mittels Bankomatkarte haben wir verzichtet, da im Missbrauchsfalle die Regelungen bei Kreditkarten weitaus besser sind. Angeblich. 
 
Nachdem der Nachmittag nun schon relativ deutlich angebrochen war, verzichteten wir auf den 17-Mile-Drive in Monterey und schwenkten direkt auf den Highway No. 1 ein. Immer wieder genial auf dieser Straße direkt am Pazifik entlangzugleiten. Wunderschön! Wir legten viele Fotostopps ein und besuchten auch die Mcway Cove im Julia Pfeiffer Burns State Park. Ebenfalls sehr adrett anzusehen und jedenfalls einen kurzen Stopp wert. Eines muss ich auch noch loswerden: ich würde den Highway No. 1 falls irgendwie möglich immer von Nord nach Süd fahren, da man 1. viel besseren View hat und 2. ungefährlicher in den zahlreichen Buchten am Straßenrand halten kann. Also merken: Nord nach Süd. Am besten begleitet von Reba Mcentire und ….
 
Kurz vor unserem Tagesziel San Simeon kamen wir dann auch noch an der berühmten Seelöwen-Kolonie vorbei, die wir ebenfalls begutachteten. Der Parkplatz ist gut ausgebaut und mittlerweile gibt’s auch einen richtigen Trail zur Erforschung des Strandes. In Summe: sehr interessant, aber eine stinkige Angelegenheit. ;-)
 
Am Abend war dann wieder NBA angesagt und die Spurs brachten es wirklich zu Wege, die totgeglaubten Heat wieder ins Leben zurückzuspielen. Damn it.
 
Daten zum Motel (San Simeon Lodge): großflächig angelegtes Motel in U-Form. Wir hatten ein Zimmer mit seitlichem Blick in den Innenhof, konnten aber trotzdem den Sonnenuntergang über dem Meer vom Balkon aus schön mitverfolgen. Das Zimmer war jetzt nicht wirklich spektakulär, aber sauber und zweckmäßig. Nachts war es wieder ordentlich kalt und so musste in der Früh wieder die Heizung herhalten. Leider kein free Breakfast.
 
Preis (Zimmer/Nacht): EUR 50,39
 
Gefahrene Kilometer: ca. 390


Golden Gate Bridge


Entlang des Highway No. 1


Mcway Cove im Julia Pfeiffer Burns State Park


Blick zurück


Seelöwen-Kolonie vor San Simeon

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #79 am: 25.07.2013, 18:10 Uhr »
Hab übrigens den Musik-Tipp vom letzten Tag vergessen:
Reba McEntire und http://www.youtube.com/watch?v=_11TkqwBL2s

nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #80 am: 25.07.2013, 18:25 Uhr »
Tag 20: Wir starteten relativ früh ohne Frühstück, denn das war leider nicht inkludiert. Der Tag war wieder wunderschön ohne Wolke am Himmel. So konnten wir die Fahrt entlang des Pazifiks genießen und erneut den ein oder anderen Fotostopp einlegen. Unser erstes Zwischenziel war Malibu. Dort wollte ich Charlie Harpers Domizil identifizieren, was allerdings misslang. Also weiter zum nächsten Stopp: Santa Monica Pier. Wir fanden einen relativ günstigen Parkplatz (8 Bucks) und spazierten Richtung Pier bzw. dann weiter Richtung Venice Beach. Am Ocean Front Walk war einiges los – sehen und gesehen werden war bei vielen Dahinspazierenden- und radelnden offensichtlich angesagt. Es war ziemlich heiß und so waren wir dann froh als wir am Muscle Beach ankamen und eine kurze Verschnaufpause auf einer Bank einlegen konnten. Dabei wurden wir Zeuge, wie die Life Guards anrücken mussten, weil ein voluminöser Ami kollabiert ist. Sofort bildete sich eine Menschentraube um den armen Kerl und während die Life Guards Herzmassage und Mund-zu-Mund durchführten, filmten und fotografierten die Schaulustigen wie verrückt. Das war dann doch ziemlich abartig. Keine Ahnung ob der Typ überlebt hat, man hat ihn dann in einen Rettungswagen verfrachtet und weggekarrt.
 
Wir machten uns danach auf den Rückweg und spazierten wieder an Bettlern, Schaustellern und Möchtegern-Künstlern vorbei Richtung Auto. Venice Beach ist etwas ganz Spezielles und eine Ansammlung von Freaks. Unter Tags ist es ein lustiges Vergnügen, abends würde ich die Gegen wohl eher meiden, beim Anblick mancher Gesellen, die dort herumwandeln. 
 
Danach machten wir uns auf Richtung Motel, welches nur einen Block unterhalb von Hollywood Highland lag. Wir stauten uns also Richtung Sunset Strip und beschlossen über Beverly Hills anzureisen. Das war vielleicht Klasse. Beverly Hills ist wirklich schön und man kann das dort hausende Geld förmlich sehen. Hohe Zäune, schön gepflegte Gärten und Gehwege und vor allem jede Menge klasse Autos konnten dort bewundert werden.
 
Unser Motel war einfach zu finden und nachdem der Inder hinter dem Check-In Schalter sein Touristen-Herumkarr-Programmangebot komplett abgespult hatte, durften wir dann auch einchecken. Nachdem wir unser Zeug abgeladen hatten, machten wir uns auch sogleich zu Fuß auf den Weg Richtung Hollywood Boulevard. Wir hatten ja nur den einen Abend um das Pflichtprogramm abzuspulen. So wanderten wir den Hollywood Boulevard entlang, checkten ein paar Sterne am Walk of Fame ab, besuchten die Standard-Sehenswürdigkeiten und guckten Richtung Hollywood-Sign. Ein Highlight hatten wir natürlich auch: Wir wanderten dahin als und plötzlich ein Typ mit einer Riesenschlange um den Hals entgegen kam. Zunächst dachte ich, das Ding wäre aus Plastik, doch dann sah ich die Python züngeln. Respekt, cooles Haustier. Meine Lady hatte einen mittleren Schock und brachte kurzfristig keinen Ton mehr heraus. Ich fands eher amüsant, welche Freaks in Hollywood unterwegs sind.
 
Manch einer wird sich über das LA-Mini-Programm wundern, wir wollten uns aber nicht mehr Zeit für LA nehmen. Grund: Ich hasse LA. Der Verkehr und das fehlende/inferiore öffentliche Verkehrssystem haben mich bei meinem letzten Aufenthalt dermaßen aufgeregt, dass ich beschloss, diesen Moloch in Zukunft weitgehend zu meiden. Meine Meinung wurde dann auch am nächsten Tag bestätigt, aber das werdet ihr noch lesen.
 
Am Rückweg kehrten wir noch bei Mel’s Drive In ein. Für den Schuppen gibt’s eine klare YES-Empfehlung. Ziemlich geniales Diner mit guter Musik und sehr gutem Essen zu humanen Preisen. Mein Chili-Cheese-Burger war einfach der Hammer. Gemäß den Fotos an der Wand lassen sich auch die Stars hier relativ häufig blicken. Wir haben leider keinen gesehen/erkannt. 
 
Daten zum Motel (Rodeway Inn Hollywood): super Lage, guter Parkplatz. Zimmer war relativ geräumig und nett eingerichtet. Sauber und zweckmäßig. Kühlschrank, großer Flatscreen und Kaffeemaschine gabs ebenfalls. Natürlich viel zu teuer, aber hey, wir sind in Hollywood. Nachts wars dann etwas lauter, weil die Hütte direkt am Sunset Strip liegt. Ließ sich aber aushalten.
 
Preis (Zimmer/Nacht): EUR 97,56
 
Gefahrene Kilometer: ca 400


Malibu


Auf dem Weg nach Venice Beach


Beverly Hills


Hollywood Boulevard


Chili-Cheese-Burger bei Mel's Drive In. Waaaaahnsinn!
 
 

sil1969

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #81 am: 25.07.2013, 22:44 Uhr »
Den Chili-Cheeseburger konnte man aber nicht in die Hand nehmen!?  :wink:
Aber sieht verd.... lecker aus!
Von L.A. war ich damals auch enttäuscht.  Wenn es mal irgendwann passt, gibt es eine 2. Chance. Aber fest einplanen muss ich L.A. nicht unbedingt.
LG Silvia

The619

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #82 am: 26.07.2013, 13:41 Uhr »
Oh man der Chilli Cheese Burger sieht ja genial aus! Mjam Mjam.. *merk*
Viele Grüße
The619

captsamson

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #83 am: 26.07.2013, 14:06 Uhr »
haha der Chilli Cheese Burger war heute auch mein "Pic of the Day"  :groove:
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Kirkesgaard

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #84 am: 29.07.2013, 11:27 Uhr »
Der Burger sieht so richtig schön ungesund aus :) ganz wie er mir auch schmecken würde. Und dazu noch ein schönes Sam Adams.

Schöner Reisebericht, tolle Bilder - macht Spass mitzufahren.

Salzgitter

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #85 am: 30.07.2013, 12:36 Uhr »
Die Abneigung gegenüber L.A. kann ich nachvollziehen - der Verkehr ist der Wahnsinn und das öfentliche Verkehrssystem ein Witz! Uns hat eigentlich nur Santa Monica und das Griffith Observatory gefallen. Der Mullholland Drive war auch super - allerdings haben wir uns dabei etwas verfahren...

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nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #86 am: 30.07.2013, 18:47 Uhr »
Tag 21: Wir hüpften schon relativ bald aus den Federn, da wir den alltäglichen Stau in LA vermeiden wollten. Tja, denkste. Obwohl wir um kurz vor sieben Uhr aufbrachen, standen wir nur wenig später im Stau. Selbst 8-spurige Autobahnen reichen in dieser Stadt nicht, um dem Blechsalat Herr zu werden. Wir stauten uns also mehr als eine Stunde lang auf der Interstate 5 Richtung Süden. Ein Highlight gabs dabei übrigens auch wieder: wir kamen neben einem Lieferwagen zum Stillstand. Dessen mexikanischer Lenker holte auf einmal genüsslich seine Crack-Pfeife hervor, heizte den Ofen an und genehmigte sich ein paar tiefe Züge. Auch eine Art mit dem Ärger im Stau umzugehen.
 
Irgendwann blickten wir dann auch schon etwas bange auf die Tanknadel, die näherte sich nämlich im rasanten Tempo der Nulllinie. Auf Höhe Santa Ana lösten sich die Staus dann langsam auf und wir konnten die Spuren kreuzen und endlich mal tanken. Es war dann doch schon relativ knapp. Weiter gings in schneller Fahrt auf der „car pool lane“ Richtung Süden. Immer wieder faszinierend finde ich ja, dass in LA wirklich 99% der Autos auf den Straßen mit original einer Person besetzt sind. Da macht das Fahren auf der car pool lane noch mehr Spaß, wenn man an den elendslangen Staus auch mal mit 65 Meilen vorbeibrausen kann. Nun gut, man kann die Einwohner LA‘s andererseits auch verstehen: das öffentliche Verkehrssystem ist ja quasi nicht existent, man braucht einfach eine Karre um von A nach B zu kommen. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass mir LA tierisch auf den Zeiger geht? ;-)
 
Irgendwann sind wir dann aber tatsächlich am Tagesziel angekommen: Seaworld San Diego. Die Parkplätze waren noch nicht wirklich übervoll und wir konnten „relativ“ nah beim Eingang parken. An der Kasse präsentierten wir den mitgebrachten AAA-Coupon und erhielten zwei um jeweils 8 USD vergünstigte Tickets. Die kosteten dann also nur mehr 74 USD pro Nase. Man gönnt sich ja sonst nichts.  :)
 
Wir besuchten zuerst gleich mal die Shamu-Show mit den Killerwalen. War jetzt nicht so schlecht, aber im Vergleich zu 2009 riss mich das nicht mehr vom Hocker. Damals schwammen die Trainer noch mit den Walen und ließen sich von ihnen durchs Becken ziehen, surften auf ihnen und ließen sich in die Luft schleudern. Das gibt’s alles nicht mehr, seit jüngst mal eine Trainerin dabei ertrunken ist. Die Trainer bleiben also bei den Killerwalen jetzt nur noch an Land und werfen Fische rein.
 
Genial war allerdings die Delfin-Show, die wir als nächstes besuchten. Das hatte echt Klasse und war eine richtig amerikanische Show. Die Trainer schwammen mit den Tieren, ließen sich in die Lüfte katapultieren und surften auf den Delfinen. Dazu gabs eine Rahmen-Show mit Akrobaten, die durch die Lüfte wirbelten. War echt lässig und auch lustig anzuschauen.
 
Danach klapperten wir noch diverse andere Ausstellungen ab und setzten uns auch in den Flugsimulator, der uns durch die Arktis (oder wars die Antarktis?) beförderte. Ganz nette Spielerei.
 
Fazit Sea World: ein schöner Tag in einem typisch amerikanischen Erlebnispark, dessen Tickets aber way overpriced sind. Zudem kommt man natürlich immer ins Grübeln, wie es wohl den armen eingesperrten Tieren hier ergeht.
 
Nach dem Sea World Besuch suchten wir einen Walmart auf und checkten zum ersten Mal bei Denny’s ein – war eigentlich richtig lecker, obwohl man hier im Forum selten was Gutes über die Kette liest. Unser Motel war ebenfalls schnell gefunden und so konnten wir am Abend ganz entspannt das letzte Spiel der NBA Finals am Flatscreen erleben und den endgültigen Untergang der Spurs gegen Miami mitverfolgen. Während des Games konnten wir jene Werbung nochmals ausgiebig sehen, die uns den ganzen Urlaub begleitet hat, sehr genial. Miami Star Lebron James und seine "ear plugs": http://www.youtube.com/watch?v=n6kyn-7MSFk
 
Daten zum Hotel (Americas Best Value Padre Trail Inn): riesige Motelanlage mit einem schönen Kingsize Bett. Nettes gepflegtes Zimmer mit einem exzellenten Continental Breakfast. Die Lage direkt am Eingang zu Old Town bzw. der nahen Trolley Station war ein Highlight. Falls wir San Diego wieder Mal einen Besuch abstatten, werden wir das Padre Trail Inn sicher wieder wählen.
 
Preis (Zimmer/Nacht): EUR 70,81
 
Gefahrene Kilometer: ca. 220


Die Killer-Wal-Show


Die Stars der Show


Shamu macht sie alle nass


manche etwas zu nass


Delfin Show


Ein Ritt auf den Delfinen

emiF

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #87 am: 31.07.2013, 00:29 Uhr »
neid neid neid!!!
Respektiere nur die, die Dich auch respektieren.

Salzgitter

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #88 am: 31.07.2013, 10:29 Uhr »
Tag 21:
Wir besuchten zuerst gleich mal die Shamu-Show mit den Killerwalen. War jetzt nicht so schlecht, aber im Vergleich zu 2009 riss mich das nicht mehr vom Hocker. Damals schwammen die Trainer noch mit den Walen und ließen sich von ihnen durchs Becken ziehen, surften auf ihnen und ließen sich in die Luft schleudern. Das gibt’s alles nicht mehr, seit jüngst mal eine Trainerin dabei ertrunken ist. Die Trainer bleiben also bei den Killerwalen jetzt nur noch an Land und werfen Fische rein.
 

--> Das kann ich bestätigen: Wir waren 2003 dort und dann wieder 2010 - 2003 war in jedem Fall deutlich spektakulärer. Ich kann allerdings auch verstehen, dass das so nicht mehr gemacht werden kann. Ganz zu schweige, dass Gefangenschaft für derart große Tiere wohl nicht so toll ist...

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nobby_solano

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Re: Reisebericht: Im Suburban durch vier Bundesstaaten
« Antwort #89 am: 31.07.2013, 18:27 Uhr »
Tag 22: Der letzte volle Urlaubstag war angebrochen und heute stand die rudimentäre Erforschung San Diegos am Programm. Nachdem wir uns am Continental Breakfast gelabt hatten, machten wir uns auf den Weg zur Trolley Station, die nur etwa 300 Meter vom Hotel entfernt war. Wir wählten die „Green Line“, die uns dann auch recht flott zum ersten Ziel „Convention Center“ brachte.
 
Nachdem wir den Weg zur Bay Promenade zwischen den zahlreichen Hotels gefunden hatten, wanderten wir am Embarcadero Marina Park sowie dem netten Sea Port Village mit all seinen Cafes und Restaurants vorbei. Als erstes großes Tages-Highlight wollten wir uns den Flugzeugträger USS Midway ansehen. Am Weg dorthin kamen wir auch am USS San Diego Memorial vorbei, wo man schon den imposanten Flugzeugträger beinahe vor der Nase hatte. Bevor es an Bord ging, bestaunten wir noch die riesige Kunstinstallation des küssenden Matrosen („Unconditional Surrender“) und hatten unseren Spaß mit den „Zinnsoldaten“ beim Bob Hope Memorial.
 
Die Schlange zur Midway-Kasse war nicht allzu lang und relativ flott fanden wir uns im Flugzeughangar dieses ehemaligen Schlachtrosses wieder. Wir hatten bereits bei unserem New York-Trip im Dezember 2011 die USS Intrepid besucht, ein Flugzeugträger war also nichts gänzlich Neues für uns. Dennoch fanden wir es erneut faszinierend, welche Dimension und Fähigkeiten solch ein Monstrum aufweist. Wir machten die gesamte Tour und guckten uns jeden frei zugänglichen Winkel des Schiffes an. Das Highlight ist natürlich immer wieder das Flight Deck. Auch auf der Midway gibt es allerlei interessante Kampfflugzeuge und Hubschrauber zu bestaunen. Fazit: jeder, der ein bisschen was für militärisches Gerät übrig hat, wird wunderschöne Stunden auf der Midway verbringen können.
 
Nachdem wir einige Stunden an Bord der Midway verbracht hatten, setzten wir anschließend unseren Bay Walk fort und spazierten bis zum Museumsschiff Star of India und dem angrenzenden Maritime Museum. Das haben wir allerdings nicht besucht, sondern betrachteten die ankernden Schiffe nur vom Pier. Zu sehen gibt’s unter anderem ein U-Boot (hatten wir auch damals in NYC schon gemacht  Ich empfehle jedem, der die Gelegenheit hat, mal ein U-Boot zu besteigen. Ziemlich beklemmende und geniale Erfahrung.).
 
Anschließend bestiegen wir wieder die Green Line und ließen uns zur Old Town zurückbringen. Dies sollte der zweite Tageshöhepunkt werden: Besichtigung von Old Town. Wir spazierten also in das historische Viertel und entschlossen uns, zuerst noch den angrenzenden Presidio Park zu bewandern. Wir erklommen also die paar Höhenmeter nach oben und genossen die schön angelegte Parkanlage sowie den View über die Staat bis hin zur Bay. Auch hier gab es übrigens wieder eine Unzahl von Eichhörnchen und Chipmunks, die nicht allzu scheu waren.
 
Nachdem wir den Hügel wieder hinabspaziert waren, besuchten wir also nun Old Town. Die historischen Gebäude sind schön angelegt und können teilweise auch begangen werden. Ich fands teilweise sehr interessant zu sehen, wie damals im Wilden Westen gehaust wurde. Nett anzusehen war auch die Wells Fargo-Postkutsche und die Original-Utensilien diverser Postkutschenräuber. Grundsätzlich muss man allerdings auch sagen, dass das ganze schon ziemlich kommerziell aufgezogen wird. Man zahlt zwar keinen Eintritt, aber an jeder Ecke wird versucht, Ramsch an den Mann/Frau zu bringen. Ich denke, in ein paar Jahren wird uns dann wohl der überbordende Touristenkitsch eher abschrecken. Sei es wie es sei, uns hat‘s diesmal echt gut gefallen.
 
Da heute auch mein großer Ehrentag war, beschlossen wir meinen Geburtstag und diesen letzten vollen Tag noch mit einem Abschlussessen im Outback Steakhouse zu feiern. Wir starteten also den Suburban und steuerten das nächstgelegene Outback an. Dort war ziemlich viel los und wir mussten erstmals bei einem Outback 10 Minuten auf einen Tisch warten. Die Warterei wars aber wert: Ein Outback Special, Blooming Onion und dazu kühles Bier waren wahrlich ein guter Abschluss meines Geburtstages und eines super Tages in San Diego.
 
Daten zum Hotel: siehe oben.
 
Preis (Zimmer/Nacht): siehe oben.
 
Gefahrene Kilometer: ca. 20


USS San Diego Memorial


Bob Hope Memorial


Unconditional surrender vor der Midway


im Mission Briefing Room auf der Midway


Fighter pilots Commander B. "Baby" Blond and Commander C. "Lumpy" Chamberlain


Bodenpersonal am Flugdeck


Flagge im Presidio Park. Die Amis, die alten Patrioten: http://www.youtube.com/watch?v=8ZZf619DIpo