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Autor Thema: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02  (Gelesen 10392 mal)

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MisterB

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #15 am: 05.03.2006, 13:00 Uhr »
23.09.2002 - Ein schöner See, ein langer Weg

Heute haben wir uns recht früh zum Lake Louise aufgemacht. Zuerst sind wir allerdings zur Seilbahn gefahren, die auf der anderen Seite des Tals auf den Berg fährt. Dort in der Lake Louise Lodge haben wir zuerst mal gefrühstück, weil es das Ticket für die Seilbahn mit Frühstück incl. sehr billig gab. Irgendwo muss man ja Geld sparen :-)
Oben auf dem Berg haben wir uns ein wenig die Beine vertreten und von oben schon mal einen Blick auf den Lake Louise riskiert. Danach sind wir zum naheliegenden Wildlife-Center gegangen, wo gerade ein Vortrag über Bären angefangen hatte. Diesen haben wir uns ganz angehört, da die Frau sehr interessante Sachen zeigte und den Vortrag sehr gut gestaltet hatte. So haben wir auch erfahren, das es immer seltener wird einen Bären zu sehen, da alles versucht wird, Bären und Menschen voneinander fern zu halten. Man ist dazu übergegangen Bären, die allzu sehr an Menschen gewöhnt sind und dann in Wohngebiete eindringen, rigoros zu erschießen. Da dies nun nicht allzu häufig vorkommen soll, werden Maßnahmen getroffen, um Bären und Menschen voneinander zu trennen.
Nachdem wir wieder unten waren, führte unser Weg zum Moraine Lake, dem Nachbarsee des Lake Louise. Er ist nicht minder schön. Hier ist oft aber nicht so viel los wie am bekannteren Lake Louise. Wir hatten in einem Reiseführer gelesen, das man hier sehr gut wandern kann. Nach dem wir uns den See und die Umgebung von einer etwas erhöhten Position auf den Felsen am See angeschaut hatten, mussten wir leider feststellen, das die geplante Wanderroute wegen Grizzly-Alarm gesperrt war. In dieser Gegend sollte sich ein Grizzly mit seinen Jungen rumtreiben, der wohl schon aggressiv geworden war.

Wir sind deshalb wieder zurück zum Lake Louise gefahren. Wie am Abend vorher waren rund um den See und am Hotel wieder unzählige Japaner zu sehen, die wie wild Bilder von sich vor See und/oder Hotel knipsten. Wir haben uns am See für die Wanderung zu Tea-House entschieden. Den weiteren Verlauf der Strecke wollten wir dort entscheiden.
Vom Seeufer aus steigt es auf diesem Weg recht moderat aber dauerhaft an, so das man sich schnell ein gutes Stück über dem See befindet. Nach ein paar Metern hatte einen die Einsamkeit auch schon wieder eingeholt, da sich unsere japanischen Freunde nicht weiter wie 10 Meter vom See weg bewegten. Nach einem anstrengenden „Aufstieg“ kommt man schließlich zum Tea-House, welches schön ruhig am Lake Agnes liegt. Hier gibt es zwar nicht viel Auswahl ( Tee, Kakao ) aber trotzdem eine schöne Gelegenheit zur Rast.



Von hier aus sind wir dann kurz drauf weiter um den See herum zum Aufstieg zum Big Beehive gewandert. Hier ging es noch mal ein gutes Stück aufwärts, so das wir schließlich oben angelangt von weit oben einen hervorragenden Panoramablick auf den tief unter uns liegenden Lake Louise und die entfernten Berge werfen konnten.



Nach etwas längerer Rast haben wir dann den Abstieg in Angriff genommen. Wir sind auf der anderen, dem See zugewandten Seite wieder runter. Auf etwa halber Höhe kann man von diesem Weg noch zu einer längeren Wanderung zur „Plain of the six glaciers“ verzweigen. Diesen Weg sind wir dann noch ein gutes Stück gegangen, bis es wieder eine Möglichkeit ab, Richtung See abzubiegen.



Aus dieser Gegend hat man einen schönen Blick auf die kleinen Flüsse, die vom Gletscher kommend in den See einmünden. Hier sieht man auch die starke Färbung des einfließenden Wassers, die dem See seine tolle Farbe gibt. Wenn man auf Höhe des Sees angekommen ist, kann man von dort am Ufer entlang wieder Richtung Hotel zurückgehen.

Alles komplett schätze ich unsere Tour auf ungefähr 12 bis 13 Km. Genau lässt sich das gar nicht sagen, da wir ja nach Belieben mehrere Wege untereinander kombiniert haben. Auf alle Fälle haben wir von Mittags bis Abends so gegen 17 Uhr für diesen ganzen Weg gebraucht. Ein schöner Tag am Lake Louise sozusagen.

 

Später sind wir in Banff noch zu Melissa`s gefahren um bei einem schönen Essen und einem schönen Bier die schmerzenden Füße zu verdrängen. Dieses Lokal kann ich nur empfehlen. Die Preise halten sich für Banff noch sehr im Rahmen und das Essen war gut und die Portion gut bemessen.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #16 am: 05.03.2006, 13:03 Uhr »
24.09.2002 - Icefield Parkway ... und wo sind hier die Berge ?

Heute morgen sind wir zum Frühstück nochmal zu Melissa's gefahren. Auch diesmal waren wir sehr zufrieden. Gestern hatte es während der Wanderung um den Lake Louise später angefangen zu nieseln. Die Nach über hatte es wohl auch noch mehr geregnet. Dementsprechend war es heute morgen sehr zugezogen. Die Wolken hingen heute besonders tief. Wir hatten auch schon die Befürchtung, dies könnte bis zum Icefield Parkway so bleiben. Da der Parkway ja die Prachtstraße durch die Berge schlechthin ist, wollten wir ja schon ein wenig von den Bergen sehen.
Tja, leider wurden unsere Befürchtungen bestätigt. Als wir an der Einfahrt zum Parkway ankamen konnte man so ca. 50 Meter links und rechts der Straße was erkennen, der Rest lag in dichtem Nebel und tiefhängenden Wolken. Auch was feines. Der Parkway ohne Berge.



Wir haben auch schnell eingesehen, das es keinen Sinn hatte hier was zu unternehmen. Entsprechend zügig sind wir auch weiter Richtung Jasper gefahren. Auf dem ersten Teil der Strecke haben wir nur noch am Bow Summit, der Passhöhe des Parkway auf fast 2.100 Metern, angehalten. So wie es sich für dieses zugezogene Wetter gehörte fing es auch prompt an zu schneien. Innerhalb von 10 Minuten waren wir komplett zugeschneit.
Eigentlich wollten wir ja einen Blick auf den Peyto Lake werfen, haben vom Viewpoint aber nur viel grau gesehen. Deshalb auch schnell zügige Weiterfahrt. Je später es wurde, desto mehr klarte es auf. Aufklaren heißt in diesem Zusammenhang, das hin und wieder mal die Sonne durch die Wolken kam und man hin und wieder durch ein Wolkenloch einen kurzen Blick auf die Berge erhaschen konnte.



Der nächste Stop war bei Parker's Ridge. Eine Passhöhe, ein paar Kilometer vor dem Columbia Icefield. Dort gibt es einen Wanderweg hoch auf den Berg. Der Weg beginnt direkt am Parkplatz und schlängelt sich in Serpentinen stetig ansteigend hinauf auf den Berg. Von hier hat man eine fantastische Aussicht. Bei einem Rundblick gibt's an jeder Position etwas zu sehen. Man kann einen Blick auf den Mount Atabasca werfen. Unten im Tal liegt der Saskatchewan-Glacier mit einem schönen Gletschersee mit Eisschollen. Von hier kann man in den Gipfeln auch die höher gelegenen Teile des Columbia Icefield sehen. Der Weg ist schön, war für mich aber sehr anstrengend. Oben angelangt ist man für die Strapazen aber versöhnt. Hier haben wir uns noch etwas länger aufgehalten und sind einfach ein wenig auf dem Berg rumgelaufen und haben in die Gegend geschaut. Ziemlich kalt war's hier. Ne dicke Jacke sollte man schon mitnehmen.

Nach dieser willkommenen Lockerungsübung nach der längeren Autofahrt biegt man nur ca. 10 Kilometer weiter direkt zum Columbia Icefield ein. An der Straße steht das neue Icefield Centre, welches für mich aber eher den Charme eines Flughafen-Abfertigungsgebäudes hatte. Von hier gehen nämlich die Icefield - Snow-Coach - Touren los. Und zwar fast alle Viertelstunde von mehreren Gates.
Da das Icefield der Anziehungspunkt schlechthin ist, war hier auch immens viel Betrieb. Der Autoparkplatz und der Busparkplatz waren voll. Natürlich waren die Hälfte aller Leute hier wieder unsere kleine japanischen Freunde. Wir haben uns im Centre zuerst mal über diese Coach-Touren informiert. Da das für uns aber einen ziemlichen Massenabfertigungs-Charme hatte, haben wir das gelassen. Man fährt mit nem normalen Bus bis an den Gletscher, steigt dann um in die Eisbusse und gondelt dann im Schritttempo über die präparierte Piste. Dauer ca. ne Stunde oder so, Interessantheitsgrad tendierend gegen null ( meine Meinung ! ). Wir haben stattdessen den Icewalk gebucht. Beim Icewalk geht man auf einer 3-Stunden-Tour mit einem erfahrenen Führer auf den Gletscher und "walkt" ihn hoch. Dabei kann man natürlich den Gletscher um einiges intensiver erleben, da man ja praktisch mittendrin ist. Die Tour sollte am nächsten Tag gegen Mittag losgehen.



Natürlich sind auch noch kurz zum Gletscher rübergefahren und haben uns ein wenig auf ( nicht gerade dünnes ) Eis begeben. Am Rand des Gletschers war ein kleiner Teil abgetrennt, den man gefahrlos betreten konnte.
*Besserwissermodus ein* Übrigens, wenn ich vom Gletscher schreibe, dann meine ich den Athabasca-Gletscher. Das ist nämlich der Teil des Icefields, der hier bis an die Straße runterkommt. Wenn Leute erzählen, sie wären am/im/auf dem Columbia Icefield gewesen, meinen diese eigentlich den Athabasca Gletscher. Das Icefield als solches liegt weit oben fast unzugänglich in den Bergen. * Besserwissermodus aus*



Weiter auf der Fahrt nach Jasper gabs dann noch die Sunwapta Falls sowie die Athabasca Falls an denen wir noch angehalten haben. Da es jetzt aber schon anfing zu dämmern haben wir uns den Abstecher zur Jasper Gondola gespart. Viel gesehen hätten wir am Abend eh nicht mehr. Tja, trotzdem wir am heutigen Tag irgendwie garnicht so viel gemacht hatten, war der Tag auch schon rum.

Am Abend sind wir noch ein paar Schritte in Jasper rumgegangen und haben dann in der Bar des Hotels noch ein oder zwei Bierchen zum Entspannen eingenommen. Es war überraschend günstig ( 4 Bier 13 Can$ ). Wir sind uns nicht so ganz sicher ob sich gute Frau jetzt vertan hat, oder ob das wirklich das billigste Bier von Kanada war. Später am Abend wurde es ungemütlich kalt und der Himmel war auch sternenklar. Wenn das mal nicht Frost bedeutete.

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #17 am: 05.03.2006, 13:06 Uhr »
25.09.2002 - Columbia Icefield und Athabasca Gletscher, Unterwegs mit dem Iceman

Wie schon vermutet mussten wir heute morgen kratzen. Es hatte die Nacht über gut gefroren. Nachdem für freie Sicht gesorgt war, haben wir uns ein Frühstück gegönnt. Dann sind wir wieder zum Gletscher gefahren um den Icewalk zu machen.
Dort angekommen wurden wir schon von Peter, der Führer des Walks, erwartet. Überraschenderweise wurden wir von Ihm auf deutsch begrüßt. Peter hat vor längerer Zeit ein paar Jahre in Österreich als Bergführer gearbeitet und konnte deshalb noch sehr gut deutsch. In Rücksicht auf die restliche Gruppe haben wir es aber meistens bei englisch belassen. Wir waren insgesamt 10 Leute. Vor Beginn des Walks wurden alle mit Eiskrampen, Handschuhen und wenn benötigt festen Schuhen ausgerüstet. Dann ging's auf den Gletscher.



Peter macht diese Icewalks schon sehr viele Jahre und kennt sich deshalb dort oben aus wie kaum ein Zweiter. Je weiter wir vom Rand zum Zentrum des Gletschers gingen, desto rauer wurde Umgebung. Links und rechts des Weges gingen Gletscherspalten und sonstige Risse etliche Meter steil nach unten. Wie Peter erklärte können diese Spalten bis zu 50 Meter oder mehr tief sein. In regelmäßigen Abständen wurde die Wanderung dann durch Erklärungen oder Demonstrationen unterbrochen, um uns mehr vom "Leben" des Gletschers näher zu bringen.
Weiter oben war im Eis ein kleine Höhle, die wir, nachdem Peter sie überprüft hatte, auch betreten konnten. Das Eis dort drinnen hatte eine solch intensive blaue Färbung, das ich am liebsten den ganzen Tag hier geblieben wäre und nur fotografiert hätte. Natürlich gab's auch sonst auf dem Weg genug Gelegenheiten seine Bilder zu verknipsen.
Die ganze Tour ging so ziemlich genau 3 Stunden, so das wir gegen 14 Uhr wieder wohlbehalten aber trotzdem, für meinen Teil, ein wenig geschafft wieder unten am Parkplatz waren. Im Rückblick war diese Tour eines der Highlights des Urlaubs. Würde ich jederzeit wieder machen.



Da heute das Wetter entschieden besser war als gestern, haben wir uns dann spontan entschlossen, den Parkway noch mal zu fahren. Benzin war ja billig, deshalb kam's auf die paar hundert Kilometer auch nicht mehr an. Das die Entscheidung richtig war, konnten wir schon an der nächsten Ecke des Parkway sehen, als wir plötzlich den riesigen, schneebedeckten Mount Athabasca in voller Größe sehen konnten. Auch die Berge ringsum sahen ohne dicke Wolken viel besser aus. Die Wanderung auf die Parker's Ridge haben wir aber nicht noch mal gemacht. Da habe ich erfolgreich mein Veto eingelegt.
Auf der weiteren Tour sind noch sehr viele, beeindruckende Ausblicke an uns vorbeigezogen. Wir haben oft an den verschiedenen Viewpoints eingehalten um die Aussicht zu genießen. Am Bow Summit, wo es am Vortag noch feste geschneit hatte, war nichts mehr vom Schnee zu sehen. Vom Viewpoint konnten wir heute auch den Peyto Lake weit unten im Tal in voller Schönheit sehen. Da sind noch ein paar richtig klasse Fotos entstanden.



Hier sind wir dann wieder rumgedreht und gemütlich nach Jasper zurück gefahren. Da sich die Fahrt zeitlich doch ziemlich zieht, war es nun auch schon wieder früher Abend, als wir in die Nähe von Jasper kamen. Wir sind noch schnell zur Jasper Gondola abgebogen, mussten aber feststellen das wir doch zu spät dran waren, denn die Gondel fährt abends gegen 17 Uhr das letzte mal. Leider verpasst. In Jasper haben wir dann noch schnell eine Bootsfahrt auf dem Maligne Lake für den nächsten Tag gebucht. Wir mussten ja noch unbedingt den berühmten Fotoshot machen, der auf fast jedem Reiseführer drauf ist. Der Maligne Lake mit der kleinen Insel im Vordergrund und dem Bergpanorama im Hintergrund.

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #18 am: 05.03.2006, 13:08 Uhr »
26.09.2002 - There's a moose on the loose !

Diesmal hatte es die Nacht über nicht gefroren. Dafür aber geregnet. Ein Blick aus dem Fenster auf die tiefhängenden Wolken prophezeite schon eine schlechte Chance für einen tollen Ausblick am Maligne Lake. Wir haben erst mal gefrühstückt und sind dann gemütlich hoch zum Maligne Lake gefahren. Eine wirklich abgelegene Gegend. Etliche Kilometer geht es durch Wald und an verschiedenen Seen vorbei. Wie uns später jemand erzählt, darf hier im Park niemand wohnen, alle Personen die am Lake arbeiten kommen morgens aus Jasper. Nun, so einen schönen Weg zur Arbeit hätte ich auch gerne mal.
Oben am See angekommen haben wir erst mal unsere Tickets abgeholt und noch ein paar Postkarten gekauft. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu nieseln. Wir hatten das Glück das unser Boot nicht ganz voll war, so das jeder einen Fensterplatz hatte und die Erklärungen des Guides auch bei jedem ankamen. Das Mädel was mitfuhr war wirklich sehr nett und hat mit viel Spass alles erklärt was mit dem See zu tun hatte und rund um den See so los ist ( wirklich nett, bei ihr wär ich auch direkt eingezogen :-) ). Bei der Tour vorher waren am Ufer des Sees noch ein paar Elche gesehen worden, jetzt waren sie aber weg, schade.



Das Ziel des Ausfluges ist eine kleine Insel so ca. auf drei viertel Länge des Sees. Spirit Island. Diese Insel mit dem Rest des Sees und dem Bergpanorama im Hintergrund ist wohl eines der beliebtesten Fotomotive Kanadas. Wenn dann mal nicht die Wolken auf Augenhöhe hängen ist dieser Anblick wohl auch fantastisch. Wir haben an diesem Tag halt leider nur grau gesehen.

Trotzdem war der Ausflug auf den See o.k. . Trotz fehlendem Weitblick konnten man schöne Landschaften entlang des Ufers sehen. Am folgenden Wochenende wurde hier übrigens die Saison eingestellt, da es dann anfangen sollte zu schneien. Der See sollte wohl kurz darauf auch anfangen zuzufrieren. Lt. Auskunft des Tourguides war der See dieses Jahr bis in den Juni noch zugefroren.

Auf dem Rückweg vom See wieder runter nach Jasper haben wir dann unser erstes "Großwild" des Urlaubes gesehen. Als wir nichts ahnend die Straße entlanggegondelt sind, stand plötzlich ein Elch am Straßenrand. Das Tier stand seelenruhig da und hat gegrast. Es hat sich auch nicht stören lassen, als wir angehalten sind um ein paar Fotos von ihm zu machen. Nachdem wir unsere Fotos hatten, haben wir ihn dann auch in Ruhe gelassen und sind weiter.



Da wir in Jasper auch nix mehr zu tun hatten, sind wir direkt Richtung Clearwater abgebogen. Das war unsere Station für heute. Ich war ja schon gespannt auf den Wells Gray Park. Ein touristisch eher weniger frequentierter Park, der aber trotzdem sehr schön sein soll. Naja, mal schaun.
Nach einer längeren Autofahrt durch wechselnde Landschaften sind wir so gegen 17 Uhr in Clearwater angekommen. Wir konnten schon während der Fahrt merken, das wir langsam aber stetig aus der Höhe runter auf ein niedriges Level gekommen sind. Nach Einchecken sind wir direkt ins Tourist Center auf der anderen Straßenseite marschiert, um zu sehen was man hier so machen kann. Um Punkt 17 Uhr wurden wir als Letzte gerade noch so reingelassen, Glück gehabt. Nach dem Einsammeln der üblichen Prospekte haben wir noch nach Anbietern für Wildwasser Rafting gefragt. Es gab genau einen Anbieter. Antwort der Frau am Schalter : Last run tomorrrow ! Deshalb sind wir direkt zu dieser Company hingefahren und haben kurz vor Torschluss noch die letzten beiden Plätze im Boot bekommen. Dort war schon alles für den Saisonschluss vorbereitet. Die Frau dort machte anscheinend gerade die Buchführung fürs Jahr.
Die Frau in der Tourist Info hatte uns auch noch geraten im Park die Lachse anzuschauen. Es war zwar schon fast des Ende der Lachsaison, aber ein paar sollten wir noch sehen können.

In einem Supermarkt haben wir dann noch ein paar Vorräte gebunkert und eine wassergeschützte Kamera fürs morgige Rafting gekauft. Damit war dieser Tag auch schon abgehakt.

 
Etappe Zwei : Nationalparks und Berge  -  Fazit :
 

Die Nationalparks Banff und Jasper mit den Bergen, unendlichen Wäldern und Seen sind eine Reise wert. Auch wenn einzelne Teile, wie Banff oder Lake Louise, touristisch recht überlaufen sind, kann man trotzdem sagen, das bei einem Urlaub in Westkanada diese Ecken nicht fehlen dürfen.

In Banff selbst kann man nicht sehr viel machen, so groß ist der Ort nicht. Es ist sehr gut um Abends gut essen zu gehen, aber tagsüber muss man nicht unbedingt dort verbringen. Natürlich bieten sich als Ziele Lake Louise, Moraine Lake und Umgebung an. Setzt man seinen Schwerpunkt auf lange Wanderungen kann man hier viel Zeit verbringen. Eventuell sollte man sich überlegen anstatt die Umgebung von Banff unsicher zu machen eher mehr im Yoho Nationalpark zu unternehmen. Ich hatte den Eindruck das hier bei mindestens genauso schöner Landschaft weniger Betrieb war.

Weiter Richtung Jasper ist der Icefield Parkway ein Muß, keine Frage. Wenn man etwas Zeit und gutes Wetter hat sollte man dort eventuell mehrere Tage einplanen. Man kann ja von Jasper aus recht fix hinfahren. Mein Rat an alle : unbedingt den Icewalk machen. Das ist viel interessanter als die Coach-Tour. Für Jasper selbst kann ich keine Empfehlungen geben, da wir dort nur einmal essen waren und uns auch nicht informiert haben, was es sonst noch so gibt. Auf alle Fälle ist Jasper ein idealer Ausgangsort für Touren wie den Parkway oder zum Maligne Lake.

Also Resümee dieser Etappe : Es war genau richtig. Nicht zu lang und nicht zu kurz. Wir hatten genug Zeit für Unternehmungen ohne uns zu hetzen oder andersrum wegen zuviel Zeit uns zu langweilen.

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #19 am: 06.03.2006, 11:39 Uhr »
27.09.2002 - Wasser Wasser Wasser

Nach gutem Frühstück im Restaurant des Hotels ging's zum Rafting. Wir waren zwar etwas zu früh, aber die anderen Mitfahrer waren auch schon da. Es waren zwei Engländer und der Rest war aus Australien. So gab's noch ein wenig Zeit sich über Australien auszutauschen. Waren echt lustige Leute.

Mit einem alten ausgedienten Bus sind wir dann zum Startpunkt der Tour gefahren worden. Während zwei Leute das Boot klargemacht haben, sind wir mit dem Chef ein paar Meter weiter ans Wasser gegangen. Dort hat er uns noch in wenig über die Wildwasserklassen und das Rafting allgemein erzählt. Nachdem das Boot klar war wurden die Klamotten ausgegeben. Jeder bekam einen Wet-Suit, eine Schwimmweste und einen Helm. Nachdem man sich damit verkleidet hatte war man zwar nicht besonders Schick, aber man fühlte sich gut gewappnet fürs Boot. Dann gab's erst mal ein langes Briefing, wer wie was im Boot zu machen hatte. Wie man paddelt, welche Zeichen der Guide macht und wie man darauf reagieren sollte. Zuletzt wurde noch erklärt was man zu machen hat, wenn einer über Bord geht, wenn alle über Bord gehen und wenn das Boot komplett kentert. Ein wenig verunsichert gings nun endlich los.



Im Boot sitzt man auf dem Rand und hakt sich mit einem Fuß in eine Bodenschlaufe ein. So kann man sich beim paddeln auch gut ins Paddel reinlegen um mehr Kraft dahinter zu bekommen. Die ersten Meter gingen ganz gut. Es war zwar recht holprig im Wasser aber alle kamen gut damit klar. Einzig die Damen vor mir auf meiner Seite hatten etwas Schwierigkeiten ihre Paddelbewegungen zu koordinieren. Mit der Zeit wurden die Strömungen schneller und die Stromschnellen größer. Der Guide hat zwischendurch immer mit verschiedenen Kommandos dafür gesorgt, das wir auch fleißig mitgepaddelt haben. Bei einer Situation sind wir mit dem Boot längsseits in einer große Welle gesteuert. Dabei hat sich irgendwie gleichzeitig der Boden des Bootes gehoben. Dabei bin ich mit meinem Fuß aus der Schlaufe gerutscht und über Bord gegangen. Im ersten Moment hab ich mich zwar tüchtig erschreckt, dann aber schnell am Boot festgehalten. Schnell wurde ich wieder reingezogen. Nach der Versicherung, das es mir gut geht, trieben wir schon in die nächste Welle. Also keine Zeit zum Verschnaufen. Ungefähr auf halber Strecke wurde der Fluss merklich ruhiger. Bei dieser Gelegenheit meinte der Bootsführer, jeder der wolle könne gerne auch ins Wasser springen. Das war mir schon ganz recht, denn dann war ich nicht der einzige, der nass zurück kam. Ein paar sind dann eine ganze Zeit hinter dem Boot hergetrieben. Das sah schon ziemlich lustig aus. Wir haben dann an einem Felsen das Boot festgemacht. Jeder der wollte, konnte dann von diesem Fels ca. 5 oder 6 Meter runter ins Wasser springen.

Nach dieser Auflockerung sind wir dann gemütlich weiter zu unserem Ziel gepaddelt. Es gab keine großen Unwegsamkeiten mehr im Fluß, so das der Rest des Weges eher unspektakulär verlief.
Am Treffpunkt angekommen war erst mal umziehen angesagt, die nassen Klamotten loswerden. Mit dem Bus gings dann wieder eine kurze Strecke zurück zur Basis. Hier gab's es dann Gelegenheit noch Fotos zu kaufen, die während der Tour gemacht wurden.
Wir sind dann erst mal ins Hotel gefahren und haben uns neue ( trockene ) Klamotten angezogen und ein wenig verschnauft. Dabei haben wir noch mal den Parkplan gewälzt und uns dazu entschieden zuerst unser Glück bei den Lachsen zu probieren und dann zum den Falls zu fahren/gehen.

Die Fahrt vom Ort in den Park gestaltet sich als kleine Geduldsprobe, da es vom Ort aus noch gute 26 Kilometer sind bis man die Parkeinfahrt erreicht hat. Im Park sind wir auch noch etliche Kilometer gefahren, bis wir dann an den Baily Chutes angelangt waren. Dies ist lt. Tourist Info der beste Platz um die Lachse bei ihrer Wanderung und ihren Sprüngen beobachten zu können. Und tatsächlich haben wir noch ein paar mächtige Exemplare gesehen, die versuchten diese Stromschnellen heraufzuschwimmen und heraufzuspringen. Teilweise standen diese großen Fische über einen halben Meter in der Luft. Man konnte aber immer sehen, das diese Hürde zu groß für die Fische ist, da pro Gewinn von 1 Meter mind. 2 Meter Verlust dabei waren. Auf einer Schautafel stand, wenn die Fische es nicht schaffen, lassen sie sich erschöpft ins ruhigere Wasser des Flusses zurücktreiben, laichen dort und sterben. Wir haben uns hier noch länger aufgehalten, da der Anblick der springenden Fische wirklich fantastisch war. Leider konnten wir keine vernünftigen Fotos machen, da nie vorherzusehen war, wo wann ein Fisch auftaucht.



Später sind wir wieder aufgebrochen um zuerst zu den Dawson Falls zu fahren. Diese Wasserfälle zeichnen sich nicht durch ihre Höhe aus sondern durch ihre Breite. Werden auch die kleinen Niagara-Fälle genannt. Von hier aus sind wir zum Wanderweg zu den Helmcken Falls gefahren. Wir hatten gelesen, das es einen schönen Weg entlang des Ufers des Flusses gibt, der direkt zu den Falls führt. Dieser Weg ist Oneway 4 KM lang und verläuft durchgängig fast eben durch alten Wald. Hier hat vor mehreren Jahren ein Sturm gewütet und viele Bäume gefällt. Der Wald wurde so belassen, nur der Wanderweg wieder freigesägt. Dieser Umstand verleiht dem Weg ein richtig uriges Ambiente. Nachdem man sich immer mehr den Falls genähert hat, was man im wesentlichen am steigenden Geräuschpegel hören kann, steht man abrupt an einer Felskante mit direkten Blick ins Tal darunter und die Falls zu linker Hand. Etwas weiter den Weg entlang gibt es noch etliche geniale Gelegenheiten freie Sicht auf den nahen Fall zu bekommen.



Auf dem Rückweg wurde es schon etwas dunkel. Gegen Ende sind wir nur noch über irgendwelche Wurzeln gestolpert aber doch noch heil am Auto wieder rausgekommen. Nach der langen Fahrt zurück in den Ort war ich schon ziemlich geschafft. Im Restaurant des Hotels haben wir noch was zu Abend gegessen. Das Essen ist zu empfehlen. Stephan hatte Lachs und war begeistert, ich hatte einen großen Burger mit allem drauf. Der war auch gut. Preise lagen auch auf humanem Niveau.


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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #20 am: 06.03.2006, 11:41 Uhr »
28.09.2002 - Wells Gray Park und das 100 Meilen Haus

Am Morgen sind wir noch mal in den Park gefahren. Diesmal sind wir an den Baly Chutes entlang weiter den Weg durch bis zum Clearwater Lake hochgefahren. Dort haben wir aber auch nix richtiges gefunden, was noch zu tun gewesen wäre. Ich hatte auch ehrlich gesagt heute keinen Bock auf noch ne lange Wanderung. Deshalb sind wir wieder zurück zu den Chutes und haben noch mal unser Glück beim Salmon-Watching versucht. Wir haben auch wieder welche gesehen. Also ist trotz Ende der Lachsaison doch immer noch was los. Anscheinend die letzten Nachzügler des großen Stromes.

Auf dem weiteren Weg zurück haben wir dann am offiziellen Viewpoint für die Helmcken Falls angehalten und uns diese noch mal von dieser Seite angeschaut. Da wir von dort aus weiter weg waren, konnten wir den Wasserfall diesmal als ganzes sehen.



An einem Viewpoint fast am Ausgang des Parkes gab es noch eine tolle Aussicht auf das ganze Tal mit Laubwald. Alle Bäume hatten schon/noch ihre Herbstfarben angelegt und dieser Blick war eine willkommene Auflockerung zu den Tannenwäldern, die in Jasper und Banff vorherrschten.

Dann haben wir uns endgültig vom Park verabschiedet und sind Richtung Whistler aufgebrochen. Tagesziel war jedoch 100 Mile House. Diese recht kurze Etappe haben wir schnell hinter uns gebracht. Leider gab's aber in 100 Mile House und Umgebung nichts zu tun, so das wir einen recht langweiligen Nachmittag/Abend hatten. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um mal das Auto aufzuräumen und herauszusuchen, welche Karten und Prospekte wir noch behalten wollten oder nicht.



Auch unser Reiseführer machte über 100 Mile House keine großen Illusionen. Ein Stopp entlang der Straße um Vorräte aufzufüllen, stand dort. So ganz leuchtet mir die Sinnhaftigkeit dieses Stopps nicht ein. Na ja. Wollen wir wohlwollend diesen Tag als unseren Faullenztag abhaken.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #21 am: 06.03.2006, 11:43 Uhr »
29.09.2002 - Whistler
 
Die weitere Strecke von 100 Mile House war recht abwechselungsreich. Kurz hinter dem Ort haben wir noch einen Betrieb gesehen, der auf einem riesigen Gelände etliche Rohbauten von Holzhäusern gezimmert hatte. Sah schon sehr interessant aus. So ein Häuschen hätte ich auch gerne ( natürlich stilecht mit zugehörigem Berg und Bergsee ).



Leider war es seit der Nacht durchweg am regnen, so das wir zügig durchgefahren sind. Es ging zuerst in Berg- und Talfahrt durch hügelige bis bergige Landschaften. Die Vegetation dort reichte von satt grün bis ziemlich trostlos. Im Einzugsgebiet von Whistler ging's dann später wieder richtig in die Berge mit allem was dazu gehört. Enge Straßen und Serpentinen gab's genauso wie steile Abfahrten und enge Brücken über Flussläufe. Dieser Teil der Strecke war auch vom fahrerischen Aspekt her sehr interessant. Auf der Höhe des Berges kam man fast bis an die Schneegrenze um dann wieder ganz runter ins Tal abzufahren. Hier hätte man durchaus auch noch ein paar Stopps einlegen können. Wir haben es aber vorgezogen lieber zügig durchzufahren ( zumal es auch immer noch am regnen war ).

In Whistler angekommen haben wir uns erst einmal gewundert, das dieser Ort eigentlich aus mehreren zusammenhängenden Ortschaften besteht und doch um einiges größer ist, wie vermutet. So fährt man durch mehrere kleine „Stadtteile“ wie Whistler Village, Upper Whistler, Whistler Main etc. die alle zusammen Whistler, bzw. das Wintersportgebiet Whistler bilden. Uns ist auch noch direkt aufgefallen, das er hier keine billigen Motels gab, sondern nur irgendwelche fetten Hotel(pracht)bunker, die sich sehr harmonisch ins Ortsbild einfügten. Überhaupt gefiel mir Whistler als Ort sehr gut, da man alles sehr schön einheitlich gestaltet hat. Dazu gibt es viele kleine Plätze und Plazas wo man sich aufhalten kann. Außerdem wird man hier nicht von Autos und sonstigem Verkehr genervt, da der gesamt Kern nur für Fußgänger freigegeben ist.



Nach ein wenig rumkurven haben wir dann auch das Hotel gefunden. Ein Best Western Hotel. Das wirklich o.k., fast sogar richtig nobel war. Es war immer noch am schütten, so das wir im Zimmer erst mal die bei der Tourist Info gesammelten Prospekte durchgewühlt haben, um zu sehen, was man hier so machen kann. Später sind wir dann noch zu einem Buchungscenter gegangen, die als Dienstleistung alle Touren bei den ansässigen Veranstaltern buchen und vermitteln. Dort haben wir für den nächsten Tag unsere ATV-Tour festgemacht.

Danach haben wir es uns noch mal in der Spaghetti Factory schmecken lassen und noch ein einer der vielen Bars ein paar Absacker-Bierchen genommen.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #22 am: 06.03.2006, 11:50 Uhr »
30.09.2002 - Mit 4 Rädern durch die Wälder ( Bär inclusive)

Heute sollte unsere ATV Tour stattfinden. ATV's ( in anderen Regionen werden diese Dinger teilweise auch Quadbikes genannt ) sind 4-rädrige Geländemotorräder, mit denen man recht zügig durch überraschend unwegsames Gelände brettern kann. Das war natürlich genau das richtige für mich.



Nach einem recht spärlichen Frühstück ( Cornflakes und Kaffee ) haben wir uns am Abholpunkt eingefunden. Wir sind dann mit dem Tourguide ein wenig aus dem Ort zum Startpunkt der Tour gefahren. Dort bekamen wir erst mal die nötigen Utensilien wie Helm, Weste, Handschuhe. Die anschließenden Erklärungen am Gerät waren zwar etwas langwierig, aber notwendig. Nun ging's endlich los. Am Anfang, den Berg hoch in den Wald, ging's noch recht zögerlich. Als man aber dann mal raus hatte, wie das Teil genau zu beherrschen ist, machte es einen Sauspass ! Als Garret, unser Tourguide, dann gemerkt hatte, das wir die ATV's gut beherrschten, war er richtig froh darüber das er mal richtig Gas geben konnte und noch mal die unwegsamsten Ecken fahren konnte, die er wohl schon länger nicht mehr gefahren war. Er meinte zwischendurch bei einem der Stopps, das es manchmal, je nachdem wer da mitfährt, nicht richtig spaßig wäre, im Schritt-Tempo die Wege hochzutuckern. Da wäre das mit Leuten, wo er merken würde, das die dem Bogen raushätten doch viel interessanter.



Auf jeden Fall sind wir dann ne ganze Zeit mit mächtig viel Spaß bis hoch zur Schneegrenze querfeldein durch die Gegend geheizt. Einmal haben wir zwischen den Bäumen noch ein paar Rehe stehen sehen. Als wir schon auf dem Rückweg wieder runter ins Tal waren, war es endlich so weit : Wir habe einen Bären gesehen ! Irgendwie war diese Begegnung spektakulär und unspektakulär zugleich. Spektakulär in dem Sinne, das wir nun endlich einen Schwarzbären in freier Wildbahn sehen konnten. Unspektakulär in dem Sinne, das er einfach neben der Straße im Wald saß und noch nicht mal Anstalten gemacht hat, das Weite zu suchen. Wir kamen als mit unseren ATV's den Berg runtergebrettert, als dieser Bär dort an der Böschung saß. Zuerst hat er natürlich wegen dem Krach den wir gemacht hatten, erst mal umgedreht und sich in den Wald verzogen. Wir haben dann angehalten und die Motoren abgestellt. Kurz drauf hat dieser Bär, wohl ein Neugieriger seiner Zunft, wieder den Kopf aus den Büschen gesteckt und uns beobachtet. Er hat sich dann auf einen umgestürzten Baum gesetzt und uns von oben beobachtet. Genauso wie wir von unten ihn beobachtet haben, hat er von oben auf uns heruntergesehen. War schon echt interessant.




Mittlerweile hatte auch Garret festgestellt, das wir nicht mehr hinter ihm waren. Er kam nach einer kurzen Zeit den Berg zu uns hochgefahren, hat auch sein Fahrzeug abgestellt und noch ein wenig den Bär beobachtet. Nach einer ganzen Zeit wurde es diesem aber anscheinend zu langweilig und deshalb hat er sich dann zurück in den Wald getrollt. Stolz auf unseren "Fang" sind wir dann wieder runter ins Tal und haben uns noch mit Garret und einem anderen Tourguide etwas unterhalten und die Tour gemütlich ausklingen lassen.

Zurück im Ort sind wir wieder zum Buchungsbüro gegangen und haben uns beraten lassen, womit man den restlichen Tag noch auffüllen könnte. Leider hatten aber alle möglichen Sachen für diesen Tag schon geschlossen, waren ausgebucht oder sonst was. Als Alternative hat uns der Mann noch ein paar gute Wanderwege aufgezeichnet. Wir haben dann beschlossen zu den Brandywine Falls Falls zu fahren und dort einen kleinen Walk zu machen ( alleine wegen des Namens musste ich dorthin. Herr der Ringe - Fans werden wissen, was ich meine ). Im "Hinterland" in dieser Gegend sollte es auch noch eine Suspension Bridge geben, die wir noch erwandern wollten. Wir haben dann ein Schild gesehen, welches einen "unmarked trail" zu dieser Bridge ankündigte. Nachdem wir eine ganze Zeit über Stock und Stein diesem "unmarked trail" gefolgt sind, standen wir vor einem Berg, den der Trail anscheinend hochging. Den ersten Berg haben wir noch gemacht, konnten oben aber nicht mehr erkennen, ob hier noch ein Weg weiterging. Deshalb sind wir dann umgekehrt und wieder zurück in Whistler zum Lost Lake gefahren um uns dort noch ein wenig die Beine zu vertreten. So ist auch der restliche Tag recht zügig rumgegangen und gegen Abend waren wir wieder im Ort.

     

Nach dem tollen Tag stand uns der Sinn nach etwas handfestem. Deshalb sind wir zu The Keg gegangen. Die Speisekarte ist gut gefüllt, aber es ist den ein  oder anderen Dollar teurer wie gewohnt. Das Essen war aber echt gut. Wir hatten Steak und Rips. Da ich nach meinem Essen noch nicht ganz .... ausgefüllt war, habe ich den folgenschweren Fehler begangen, mir noch ein Dessert zu bestellen. Meine Wahl fiel auf den Apple Crumble für 5 Dollar. Für die 5 Dollar hatte ich ( in Verhältnis zu den anderen Preisen gesetzt ) eine recht kleine Portion erwartet. Was dann aber kam, war eine fette Schale voll Apfelstrudel-Haferflocken-Eis - Mix der mich fast zum platzen gebracht hat. Wenn mir noch jemand einen kleinen Krümel vorgesetzt hätte, wäre ich explodiert. Wir sind dann gemütlich zum Hotel gerollt und haben den Tag mit ein oder zwei Kookanee's beendet.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #23 am: 06.03.2006, 12:00 Uhr »
01.10.2002 - Ein Hummer auf dem Land und ein Flugzeug im Wasser
 
Als Frühstück musste heute ein Kaffee bei Starbucks herhalten. Wo sind nur die Zeiten von Pancakes und Eggs hin. Danach haben wir nochmals das Booking Center angesteuert. Ich glaube, dort kannte man uns schon. Dort haben wir nen Flug mit einem Wasserflugzeug für den Nachmittag klargemacht. Die Beschäftigung für den Vormittag haben wir uns direkt beim Veranstalter besorgt. Eine Fahrt mit einem original Hummer Jeep ( ein sog. HumV [ ham..wie ] ) hoch auf einen der Berge rund um Whistler. Müsste der Blackcomb Mountain gewesen sein. In dem Fahrzeug können 4 Leute nebeneinander sitzen, vorne neben dem Fahrer noch mal zwei. Hinten auf der "Ladefläche" waren noch zwei komfortable Sitze montiert. Diese haben wir belegt. War zwar ziemlich kalt und zugig, aber dafür gab's Platz satt und beste Aussichten.



Unser Fahrtziel war der Gipfel des Berges und es ging über unbefestigte, teils geröllige Straßen durch das Skigebiet nach oben. Von Dort hatte man einen genialen Überblick auf Whistler unten im Tal, sowie einen klasse Rundblick über die umgebenden Berge. Oben im Schnee konnten wir uns noch die Beine vertreten und die Schneelandschaft genießen. Die ganze Tour hat etwa zwei Stunden gedauert.

Danach sind wir direkt zum Green Lake gefahren, wo schon unser Wasserflieger für die Icecap-Tour auf uns wartete. In den Bergen rund um Whistler gibt es eine riesige zusammenhängende Eisfläche, aus der auch etliche Gletscher ins Tal abgehen. Diese Eisfläche nennt sich Icecap und dort sollte der Rundflug uns hinbringen. Der Start verlief sehr ruhig, eigentlich ruhiger wie bei einem Flugzeug das auf einer geteerten Startbahn startet. Allerdings war im Flugzeug ein ziemlicher Krach, der aber durch die Kopfhörer, die an jedem Platz hingen, sehr gut rausgefiltert wurde. Der Pilot hat während des Fluges recht viel erzählt und alle Eigenheiten dieses Icecaps erklärt. Er meinte, das zuletzt noch ne Filmcrew dort oben für einen Hollywood-Film gedreht hätte. Bin mal gespannt, ob man das mal irgendwann sehen kann. Jedenfalls sind wir teilweise ziemlich dicht über das Eis geflogen, so das man aus nächster Nähe die teilweise riesigen Gletscherspalten und Abhänge sehen konnte. Wirklich gut. Der Flug ging so ungefähr ne dreiviertel Stunde und endete wieder mit einer sehr weichen Landung auf dem See. Hätte nicht gedacht, das Wasser so softe Landungen ermöglicht.



Das war's dann für Whistler. Unsere Tour ging nun weiter Richtung Horseshoe Bay, wo wir die Fähre nach Vancouver Island ( genau nach Parksville ) nehmen wollten/mussten. Nach ein wenig Fahrt verabschiedet man sich dann endgültig aus den Bergen und läuft auf das flache Land entlang des Meeres auf. Die Gegend war zwar recht schön, wir haben aber nur noch bei den Shannon Falls eingehalten. Diese Falls sollen die höchsten Falls Kanada's sein. Das Wasser stürzt hier in mehreren Etappen gute 300 Meter den Berg hinunter. So spektakulär war der Anblick aber nicht, weshalb dies auch nur ein kurzer Stopp wurde. Da es mittlerweile von später Nachmittag war, sind wir nur noch zügig die Straße 99 weiter nach Horseshoe Bay gefahren, um unsere Fähre zu kriegen.



Die Überfahrt nach Parksville dauert ca. 90 Minuten und wir hatten das Glück das wir, im riesigen Fährterminal aufgereiht auf Spur 22 (!), auch fast diese ganze Zeit auf die ankommende Fähre warten mussten. Die Fahrt kostete übrigens für ein Auto und 2 Personen fast 45 Dollar, was ich doch recht happig fand. Leider gibt es aber sonst keine Verbindung nach Vancouver Island, so das wir leider keine andere Wahl hatten. Auf dem riesigen Schiff gab es auch eine Filiale von Tripple O, einer Burgerkette, die ihre Burger als "Erkennungsmerkmal" als Tripple-Versionen verkauft. Dort haben wir dann zu Abend gegessen. Das erste mal in Kanada ein Fast-Food Essen. Bisher hatten wir dies erfolgreich verhindern können.



Nach der langweiligen Fahrt sind wir dann nach Parksville gefahren um dort zu übernachten. Leider wollte sich mir der Sinn dieser Station nicht ganz erschließen. Warum sind wir von der Fähre in die entgegengesetzte Richtung von Victoria gefahren um dort zu pennen, nur um am anderen Tag die Strecke Richtung Victoria wieder zurückfahren zu müssen ? Es kam mir wieder einmal so vor, als hätten hier zwei Bausteine der Rundreise nicht so recht zusammenpassen wollen. Hätten wir nämlich die Inside Passage gemacht, hätte die Übernachtung in Parksville durchaus Sinn gemacht, da wir von oben kommend hier durchgemusst hätten. Da hatte man wohl den Reiseplan nicht ganz genau auf die geänderte Strecke angepasst.




Nun gut. Unser Hotel, die TikNaMara Lodge war ein richtig urig gestaltetes Ressorthotel mit tollen kanadischen Holzhütten. Auch wenn ich die Übernachtung hier, wie o.a. recht sinnlos fand, war der Stopp hier wirklich gelungen. Wir haben noch länger draußen auf dem Balkon gesessen, ein Bierchen getrunken und auf die Geräusche von nahe gelegenen See gehört.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #24 am: 07.03.2006, 11:34 Uhr »
02.10.2002 - Gloria Victoria

Das Hotel war schon etwas nobler. Das haben wir spätestens gemerkt, als wir am Morgen schnell noch was frühstücken wollten und plötzlich in ein piekfeines Restaurant gestiefelt sind. Aber egal, hier gab's auch Eggs und Pfannkuchen. Sehr gute sogar. Wir sind dann anschließend schnell weiter und haben uns in Richtung Victoria begeben. Auf der Fahrt dorthin sind wir durch alle möglichen Ortschaften gekommen und haben abwechslungsreiche Landschaften gesehen. Sehr interessant war die Fahrt jedoch nicht. Unser Hotel haben wir gut gefunden. An der Rezeption haben wir noch ne Karte und ein paar Reklameheftchen mitgenommen, die wir auf dem Zimmer nach brauchbaren Zielen abgesucht haben. Auf der Übersichtskarte konnte man schon sehen, das sich die interessanten Sachen in der Stadt recht nah in Zentrum und um den Hafen geknubbelt haben.



Der Typ an der Rezeption meinte, zu Fuß ins Zentrum wären es nur ein paar Minuten. Welch eine komische Auffassung von Zeit, oder er macht große Schritte. Denn schon anhand der groben Übersichtskarte konnten wir feststellen, das der Weg z.B. zum Parlament ziemlich weit war. Deshalb sind wir auch per Auto gefahren. Natürlich prompt verfahren. Aber so haben wir zufällig auch die berühmte Meile 0 des Trans Canada Highway gesehen. Dieser fängt nämlich hier auf Vancouver Island an. Nach einer großen Runde am Wasser entlang haben wir dann in der Tiefgarage des Empress Hotels unser Auto abgestellt.

Von hier aus ist es zu den meisten interessanten Sachen nur ein Katzensprung. Zuerst haben wir uns das Parlamentsgebäude angesehen. Von dort aus sind wir dann zur Tourist Info am Hafen gegangen um eine Whale Watching Tour für den anderen Tag zu buchen. Da uns alle paar Meter Reklame der Firma „Princess of Whales“ entgegensprang und die auch praktischer Weise direkt am Weg waren, haben wir die Tour kurzerhand direkt dort gebucht. Am nächsten tag sollte es um 13 Uhr losgehen.



Nachdem wir noch ein wenig rumgelaufen sind, haben wir uns zum Royal British Columbia Museum begeben. Hauptsächlich aber wegen des Imax Kinos im Museum. Da sich dieses Museum unter anderem zu einem großen Teil der Geschichte British Columbias widmet und jetzt aktuell auch eine große Ausstellung über die Ureinwohner, die Indianer, hat, haben wir uns vorgenommen morgen doch mal das Museum zu besuchen. Zwar untypisch für uns, aber egal. Nach dem Imax Film ( Space Station ) sind wir zur benachbarten Spaghetti Factory essen gegangen. Wie auch die letzten drei mal Factory, war auch dieser Besuch gelungen. Essen gut, Preise ok.

Auf dem Weg von der Factory zum Auto hatten wir dann Gelegenheit die Nachtbeleuchtung des Parlaments zu bewundern. Das ganze Gebäude war so Lichterketten verziert, das die prägnante Silhouette strahlend ins Dunkle leuchtete. Sah wirklich klasse aus.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #25 am: 07.03.2006, 11:39 Uhr »
03.10.2002 - Whale Watching

Wir hatten uns überlegt, vor der Whalewatching-Tour noch ins Museum zu gehen. Deshalb sind wir auch ein wenig früher in die Gänge gekommen. Ok, ein wenig früher heißt in diesem Fall so gegen 9 Uhr, so das wir gegen 10 Uhr am Museum waren. Dort haben wir erfahren, das man mit dem Ticket an einem Tag beliebig oft das Museum verlassen und wieder eintreten darf. Diese schöne Regelung ermöglichte es uns, die ganze Sache ein wenig ruhiger angehen zu lassen, da wir nach der Wal-Tour ja wiederkommen konnten.



Als erstes betraten wir eine richtig kultige Ausstellung über die englischen Royals. Hier waren original Reliquien der frühesten Könige und Königinnen Englands bis zur heutigen zeit zu sehen. Da in diesen Tagen die Queen wieder einmal Kanada besuchen wollte, erfreute sich diese Ausstellung natürlich größter Beliebtheit.

Von dort ging es weiter zur Tierwelt. Von den großen Mammuts der Eiszeit bis zu Bären und Ottern aus der heutigen Zeit waren viele einheimische Tiere dort zu sehen.

Der nächste Themenbereich war die Geschichte von British Columbia. Zuerst war auf großen Texttafeln jedes Jahrzehnt mit seinen größten Ereignissen genannt. Dazu waren die typischsten Dinge dieses Jahrzehntes ausgestellt. Bei ein paar Sachen aus den 70er und 80er Jahren konnte ich sogar ein paar Dinge ausmachen, die ich selbst besessen hatte/habe. Die weitere Geschichte wurde anhand von Schwerpunkten wie Entdeckungen, Expeditionen, Eisenbahn, Holzgeschäft, Bergbau ... erläutert.  Dazu hatten wir aber schon keine Zeit mehr, da es schon weit nach Mittag war.



Also schnell rüber zum Hafen zu der Princess of Whales. Wir hatten uns für die Tour im offenen Zodiac-Boot entschieden. Deshalb wurden wir erst mal mit warmen Anzügen und Mützen ausgestattet. Das Boot war mit 10 Personen voll besetzt. Vom Hafen aus ging's ne gute Stunde raus aufs offene Wasser. Dort sind wir dann eine Stunde in der Gegend rumgeschippert und haben die Wale, Orca's, beobachtet. Dort in dieser Gegend leben die Wale das ganze Jahr. Es waren auch sehr viele Tiere zu sehen. Wenn man einen Rundblick gemacht hat, waren immer irgendwo ein paar Flossen zu sehen. Ein paar von ihnen sind auch recht nahe ans Boot rangekommen, aber immer in respektvollen Abstand abgetaucht. Es war wirklich sehr interessant, die Tiere hier in ihrer natürlichen Umgebung so sehen zu können. Die Tiere schienen auch nicht wirklich Notiz von uns zu nehmen. Die sind einfach ihre Bahnen geschwommen. Auf der Rückfahrt haben wir noch auf ein paar Felsen im Wasser ein paar Robben und Seehunde gesehen. Als Fazit kann man sagen, das sich die 50 Dollar für die Tour schon gelohnt haben. Dafür hat man eine Drei-Stunden – Tour bekommen mit Walgarantie. Natürlich darf man sich das jetzt nicht so vorstellen, das dort 30 Meter Exemplare rumgeschwommen sind, die mit ihrer Schwanzflosse das Boot zum kentern gebracht haben, oder so. Die Tiere waren eher so vom Kaliber bis 3 Meter. Trotzdem : empfehlenswert.



Als wir so zwischen 16 und 17 Uhr wieder zurück waren, sind wir direkt wieder ins Museum und haben das Restprogramm bestritten. Wir haben uns noch sehr lange in der British Columbia History aufgehalten, so das für die Indianer-ausstellung nur ein paar Minuten blieben. Um 19 Uhr wurde pünktlich geschlossen und die Leute rausgeschmissen.

Da es uns fürs Abendessen noch etwas zu früh war, sind wir erst mal wieder ins Hotel und haben die Zeit mit Bilder sortieren verbracht. Später sind wir zu Isabel's Ribs gefahren und haben dort die famous ribs probiert, die die best of town sein sollten. Die Leute dort waren sehr nett und das Essen war wirklich gut, leider aber auch ein wenig teuer. Es hielt sich aber in Grenzen.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #26 am: 07.03.2006, 11:42 Uhr »
04.10.2002 - Back to Vancouver

Heute stand schon die Abreise aus Victoria und damit von Vancouver Island an. Wir haben am morgen im Restaurant des Hotels gefrühstückt und sind nochmal in die Stadt gefahren. Dort haben wir noch eine ganze Zeit die Fußgängerzone rauf und runter unsicher gemacht und ein wenig in die Klimbim-Läden reingeschaut. Unglaublich, was man den Touris so alles andrehen kann. Etwas interessantes für Unternehmungen haben wir aber nicht mehr gefunden. Es hätten noch die Butchard Gardens zur Auswahl gestanden, da war uns aber auch die Fahrt zu lang und wir hatten auch nicht wirklich Lust dazu. So haben wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Sidney gamacht. Leider nur das Sidney mit I und nicht das mit Y :-) Dort ist nämlich der Anleger der Fähre nach Vancouver. Nach der ereignislosen Überfahrt ( auch wieder 90 Minuten ) mussten wir noch ein ganzes Stück fahren, bis wir in Vancouver waren. Diesmal klappte das finden des Hotels ( wieder das St. Regis ) durch die ganzen Einbahnstraßen aber bedeutend besser.



Wir hatten auf der Fahrt schon ein paar Pläne gemacht, was wir noch unbedingt einkaufen wollten und haben nach Zimmerbezug auch schon etliche dieser Punkte abgeklappert. Zuerst sind wir mit der Skytrain zur Metrotown gefahren. Einem riesigen Einkaufskomplex, der fast ein eigener Stadtteil ist. Dort haben wir uns ein wenig aufgehalten, bis wir abends wieder mit der Skytrain zurück gefahren sind. In der Nähe des Hotels war noch ein CD und DVD Einkauf fällig.



Anschließend sind wir ein paar Straßen weiter zu Mooses Down Under gegangen. Einer australischen Bar. Die war aber nur insofern australisch, das da ein paar Koalaschilder und Kängurus von der Decker hingen. Getränke und Essen waren nicht australisch ausgerichtet. Das war uns aber auch egal. Das Steak hat gut geschmeckt. Auch die Pizza hinterher, die es an diesem Abend für 3 Dollar gab, war ok. Die Bedienung war solche Doppelbestellungen wohl schon gewohnt, da sie keine Miene verzogen hat, als wir nach dem Steak jeder noch ne Pizza bestellt haben. Die Preise waren in diesem Laden auch OK. Da wir aber noch ein wenig auf unseren letzten Tag in Kanada angestoßen haben war die Rechnung hinterher doch ein wenig höher als normal.

Später im Hotel habe ich erst mal meine Reisetasche von Grund auf neu gepackt und alles für die Abreise am nächsten Tag fertig gemacht.
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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #27 am: 07.03.2006, 11:49 Uhr »
05.10.2002 - Abschied und ab nach Hause
 

So, da waren wir in Vancouver und wussten nicht was wir machen sollten. Alle Einkäufe waren erledigt und alles Sehenswerte schon bei unserem ersten Besuch abgehakt. Dieser letzte Tag ( unser Flug ging erst um 8 Uhr abends, also wirklich fast ein ganzer Tag ) war eigentlich sehr überflüssig. Ich kann wirklich sagen, das dies der langweiligste Tag des ganzen Urlaubs war. In unserer Not sind wir noch mal Gastown auf und abgegangen und anschließend am Canada Place ins Imax. Danach sind wir rüber nach Stanley Park gegangen und dort noch eine ganze Zeit rumspaziert. Wie es in solchen Situationen ja ist, wollte die Zeit auch nicht richtig vorbeigehen.

Wir sind dann richtig früh zum Flughafen gefahren. Rückgabe des Autos war problemlos. Eigentlich nur abstellen und Schlüssel abgeben. Beim Check In gab's schon keine Plätze hinten im Flieger wo die 2er-Bänke sind. Da hatte ich mich schon auf einen unbequemen Flug im 3er-Block gefasst gemacht. Nachdem wir die restliche Zeit bei nem Bierchen  und einem Rückblick auf die vergangenen drei Wochen überbrückt hatten rückte das Boarding endlich näher. Ich war nach diesem Tag wirklich froh, als ich endlich in die Maschine steigen durfte.

Auch auf dem Rückflug hatten wir das Glück, das wir in unserem 3er-Block einen Platz frei hatten. So war der Rückflug auch wieder recht OK. Wir mussten zwar in Frankfurt noch länger in der Luft kreisen, weil so viel Betrieb war, aber trotzdem verlief der Flug recht zügig. Auch diesmal gab es den Film in deutscher Sprache nur mit holländischen Untertiteln. Was das wohl zu bedeuten hat :-)


Fazit Etappe 3 - Back from Sky to Sea :
 

Als insgesamt dritte Etappe sehe ich den letzten Teil unserer Reise aus den Bergen zurück an die Küste an. Davon war direkt der Auftakt in Clearwater ein voller Erfolg. Das Rafting war gut und wir hatten im restlichen Park auch keine Langeweile. Allerdings hätten wir aber auch Probleme gehabt, noch einen weiteren Tag dort mit Programm zu füllen. Deshalb war die Dauer des Stopps im Wells Gray Park / Clearwater genau richtig. Das passte. Das Motel war auch ok. Obwohl auch direkt an der Hauptstraße gab's hier keine Probleme mit nächtlichem Lärm. Das dem Hotel angeschlossene Restaurant ist zu empfehlen.

Leider kam dann der langweilige Brückentag in 100 Mile House dabei. Hierzu habe ich ja schon im Text geschrieben, das mir dieser Stopp nicht einleuchtete. Der Nächste Abschnitt in Whistler war auch wieder vollkommen gelungen. Hier haben wir ja auch viel unternommen. So gesehen war Whistler auch unserer teuerster Part der Reise. Leider hatte in Whistler die Gondola schon für die Saison geschlossen. Ansonsten hätten wir unsere Aktivitäten auch noch auf die benachbarten Berge ausdehnen können. Die Zeit in Whistler auch wieder richtig bemessen. Hier hätte man zwar noch mehr unternehmen können, aber so war's auch schön.
Wie gesagt, wenn man zu Zeiten dort ist, an denen die Gondola fährt, hat man noch viele Unternehmungsmöglichkeiten mehr. Da könnte man noch gut nen Tag dranhängen. Das Hotel in Whistler war klasse, neben dem Manning Park Resort das beste der Tour.

Und wieder schloss sich dann ein unnötiger Punkt an, der Stop in Parksville. Wobei die Unterkunft echt klasse war. Nur alleine die Sinnhaftigkeit des Stops fehlt.

Victoria ist schön, die Stadt übersichtlich angelegt. Nur : wir haben nicht sehr viele Unternehmungsmöglichkeiten gefunden. In dieser Beziehung hatte ich mir von Victoria mehr versprochen. Wenn wir den Tag der Waltour nicht mit dem Museum gefüllt hätten, wären uns wohl schnell die Ideen ausgegangen, was denn so zu tun wäre. Das Hotel hier war ok. Ein typisches großes Stadthotel, jedoch noch ein wenig außerhalb.

Tja, dann wieder Vancouver im nicht so berauschenden St. Regis. Wir hatten diesmal ein Zimmer nach vorne zur Straße. Zum einen nervte wieder der Verkehrslärm ( hallo, schon mal was von Isolierglas gehört ? ) und zum anderen der Nachtclub nebenan, der bis weit in die Nacht laute Musik laufen hatte ( bum bum bum ).


 
Die große Bewertung
 
Und jetzt die große Abrechnung :

Nun, viel zu sagen gibt’s nicht mehr. Der Urlaub war schön, keine Frage. Ich werde ihn auch nicht mit Australien vergleichen, das wäre Kanada gegenüber unfair, da man dies nicht vergleichen kann. Für die Region von Kanada, die wir uns ausgesucht hatten, waren die drei Wochen vollkommen angemessen. Länger muss es gar nicht sein. Kürzer aber auch nicht, sonst gibt’s Hetze.

Zu den Motels habe ich ja schon weiter oben etwas gesagt. Wir wussten, worauf wir uns einlassen, wir hatten ja extra die etwas billigere Kategorie bei den Motels genommen um hier etwas Geld zu sparen.

Einen Vergleich mit Australien muss ich aber jetzt doch ziehen, und zwar was die Planung der Reise angeht. Wie ich schon im Text erwähnt habe, hatte ich den Eindruck, das unsere Änderung an der fertigen Reiseroute nicht sorgfältig genug umgesetzt wurden. Die Rundreise war ursprünglich vorgesehen mit der Inside Passage. Also der Fährfahrt vom Festland zurück nach Vancouver Island. Dies hatten wir aus dem Programm gestrichen und die Zeit in Nationalparks wie Wells Gray und Whistler investiert. Aber anscheinend wurde hierbei nur ein Standardbaustein gegen einen anderen ausgetauscht, denn die Übernachtungen in 100 Mile House und in Parksville machen meiner Meinung nach nur Sinn wenn man auf dem Weg zur Fähre ist, bzw. gerade von der Fähre kommt. Hier hätte ich mir gewünscht, das individuelle Ziele besser berücksichtigt wären.

Davon abgesehen war die Reise aber wirklich gut und schließlich hat ja auch alles geklappt. Von dieser Seite auch ein nettes Lob an Canusa.

Reisezeit : Wir hatten teilweise großes Glück, das wir die meisten Sachen gerade noch so machen konnten. Eine oder zwei Wochen später hätte die Angelegenheit wohl ganz anders ausgesehen und wir hätten viele Sachen schon nicht mehr machen können. Meiner Meinung nach, war diese Zeit die spätest machbare. Viele Tourveranstalter hatten schon zu, andere lagen in den letzten Zügen. Die Zeit Anfang Oktober ist der Übergang zwischen der Saison und den Ferien der Tourismusbranche und man sollte sich auf kleinere Einschränkungen einstellen. Auf der anderen Seite ist auch nicht mehr so viel Betrieb. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, worauf er mehr Wert legt.




Soooooooooooo.
Und das wars auch schon aus Kanada.
Danke fürs Mitfahren.

Gruß
Bernd
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Schneewie

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #28 am: 07.03.2006, 14:34 Uhr »
Danke für die schöne Reise.
Einen ganz, ganz kleinen Teil dieser Tour kenne ich ja vom unserem Skiurlaub im Februar (Banff).

Jedenfalls hat er mir Lust gemacht, doch mal die Rockies im Sommer zu sehen. Und es geht ja auch mit Motels/Hotels. Dachte immer, ein Womo wäre angebrachter. Sind absolut keine Womo Typen  :evil:

Würden uns dann wahrscheinlich nur auf die Rockies beschränken und Vancouver und Victoria weglassen, denn so 3 Wochen Uralub am Stück, das wird immer eng mit den Urlaubstagen ansich.

Mal schauen.... :D
Gruß Gabriele

Crimson Tide

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Re: Reisebericht Kanada West September/Oktober 02
« Antwort #29 am: 07.03.2006, 17:11 Uhr »
Hallo, Bernd!
Ein klasse Bericht und superschöne Fotos, die Lust auf Kanada machen!
Und den Orca hast Du ja auch im richtigen Moment aufs Bild bekommen, das ist gar nicht so einfach!  :lol:

L.G. Monika