Hi,
@Wolfgang
Diese Angaben müsste ich heraussuchen, mal sehen was ich dazu finde.
Hier nun der letzte Teil der Nordwest Reise.
29. Tag Donnerstag 08.07.04
Columbia River GorgeDas allmorgendliche Wetter: geschlossene Wolkendecke und trocken.
Wir starteten gegen 8:00 Uhr, fuhren auf dem I5 nach Süden und waren eine halbe Stunde später in Vancouver (WA), gegenüber von Portland. Da wir Morgen Vormittag das WoMo abgeben werden und das trübe Wetter für die River Gorge noch nicht geeignet war, nutzten wir die Zeit zum "Last Shopping". Dieser Einkauf am Ende unserer USA-Reisen sieht fast immer gleich aus. Petra schaut nach Blusen und T-Shirts, ich nach Wrangler Jeans, Hemden und weißen Hanes T-Shirts. Für die Küche gab es ein paar Päckchen Zipper (Gefrierbeutel) sowie Aspirin und Co. Nach eineinhalb Stunden war alles im Camper verstaut und wir fuhren nach Troutdale östlich von Portland. Ein kleines, auf Tourismus nett herausgeputztes Örtchen und Ausgangspunkt des Columbia River Gorge Historical Highways (Hwy 30).
Der Highway führte durch überwiegend landwirtschaftlich genutzte Gebiete, dazwischen gelegentlich ein Waldstück, ein Örtchen oder nur ein paar (meist) hübsche Häuser. Hier musste doch noch mehr zu sehen sein !. Nach etwa einer halben Stunde, bei sehr gemütlicher und kurviger Fahrt, kamen wir zum ersten Aussichtspunkt. Seit Troutdale sahen wir zum ersten Mal den Columbia River und in einiger Entfernung das Vista House, ein von hier gern fotografiertes Motiv auf einem Felsvorsprung. Leider zeigte uns der Himmel weiterhin sein Einheitsgrau und dazu war es noch dunstig. Eigentlich schade um jedes Foto, dass man bei diesen Voraussetzungen schießt.
Die weitere Fahrt führte uns überwiegend durch Waldgebiete und an einigen Wasserfällen vorbei. Wir ließen diejenigen Wasserfälle aus, zu denen eine Wanderung erforderlich war und schauten uns nur die "straßennahen" Fälle an. An den bekannten Multnomah Falls trafen sich scheinbar an diesem Tag alle Touristen der River Gorge. Was mag dann erst hier in den Ferien oder an Wochenenden los sein ?
Kurz nach den Horsetail Falls endet der Scenic Highway und mündet in den Interstate 84.
Erst jetzt besserte sich das Wetter. Die Wolkendecke riss auf und zum späten Nachmittag war von den Wolken kaum noch etwas zu sehen, leider zu spät.
Auf dem Weg nach Hood River führte der Interstate 84 in Sichtweite am Columbia River entlang. Mit den flachen Bergen auf beiden Seiten des Flusses ähnelt die Landschaft dem Rhein, wobei die Betonung auf ähnelt liegt. Leider gibt es so gut wie keine Aussichtspunkte oder Haltemöglichkeiten am Interstate. Will man an den Fluss, muss man den Interstate verlassen und sich seinen eigenen Zugang suchen.
In Hood River wechselten wir die Flussseite. Wir bezahlten am Kassenhäuschen die 1,50$ Toll für die Brücke, nichtsahnend was uns kurz bevor bestehen sollte. Nach der Toll Station sahen wir gleich das Schild "narrow bridge". Der Columbia River ist ein sehr breiter Fluss und so stand mir die engste Brückenüberfahrt seit 7 Camperreisen bevor. Der rechte Außenspiegel sauste nur knapp an den Lampenmasten vorbei, die genau am Fahrbahnrand standen. Der linke Außenspiegel schwebte währenddessen über der Mittellinie. Der ständige Gegenverkehr ließ mir keine ruhige Sekunde und machte mich sichtlich nervös. Hektisch fragte ich Petra, ob ich noch etwas weiter nach rechts fahren könne, doch ihr klares NEIN verbesserte nicht meine unangenehme Situation. Einige Fahrer aus dem Gegenverkehr machten ihren Unmut mit Hupen und Lichthupe deutlich, aber was sollte ich machen. Hätte man den Hinweis "narrow bridge" rechtzeitig bekommen, hätte man die Spiegel für die Überfahrt einklappen können, aber mitten auf der Brücke war das unmöglich. Es waren die schlimmsten und schaurigsten WoMo-Minuten aller Zeiten.
Schweiß gebadet, aber wohlbehalten kamen wir am anderen Ufer auf der Washington Seite an und fuhren in Richtung Portland zurück. Auf dieser Seite gibt es auch nur wenige Möglichkeiten direkt an den Fluss zu kommen.
Etwa auf halbem Wege nach Portland übernachteten wir auf dem Beacon Rock SP. Den Abend verbrachten wir mit Kofferpacken, da wir das WoMo am nächsten Tag bereits am späten Vormittag abgeben mussten.
30. Tag Freitag 09.07.04
Die RückreiseDie Zeit nach dem Frühstück verbrachten wir wieder mit Kofferpacken, WoMo putzen und Dumpen. In aller Ruhe ging es auf der letzten Etappe zur Vermietstation nach Gresham bei Portland. Doch wir sollten noch eine kleine Überraschung erleben. Als wir in den Hof der Vermietstation einbogen, war weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen. Auch die Büroräume waren leergeräumt. Na prima, hätte uns das nicht schon jemand bei der Abfahrt mitteilen können. So ein Umzug kommt doch nicht überraschend. Zuerst etwas ratlos, gingen wir zurück zur Straße und schauten uns nach Werbetafeln oder Fahnen von Ford um. Und tatsächlich, zwei oder drei Grundstücke weiter wehten die Ford Fahnen.
Leider hatte unser "Ford Engel“ ihren freien Tag. Was wird nun mit unseren Absprachen ? Kostenloser Generator und Transfer zum Flughafen. Zu unserer Überraschung war das scheinbar irgendwo vermerkt und da sonst keine Mängel festgestellt wurden, war nichts nach zu zahlen. Eine Unterschrift war noch zu leisten und ich gab die Wagenschlüssel zurück. Allerdings wurden wir gebeten, möglichst schnell für den Transfer zum Flughafen bereit zu sein, da die neuen Gäste dort schon warten würden.
Gegen 12:00 Uhr waren wir auf dem Flughafen und checkten ein.
Bis zu unserem Abflug dauerte es noch fast 4 Stunden. Wir suchten uns eine ruhige Ecke und machten es uns gemütlich. Nach ein paar Minuten kramte Petra in ihren Hosentaschen und beförderte die Schlüssel für die Seitentür vom WoMo hervor, na klasse. Petra rief bei der Vermietstation an und die hatten bis dahin die Schlüssel gar nicht vermisst. Die Mitarbeiterin sah das recht locker und wir sollten die Schlüssel einfach aus Deutschland zurückschicken.
Der Rückflug war dann wie immer. Nennenswert war das miserable Abendessen. Zur Auswahl standen Chicken oder Pasta. Da wir im Urlaub genügend Chicken hatten, entschieden wir uns für Pasta. Das war ein Fehler. Die Essen sind in der "Holzklasse“ nie ein kulinarischer Hochgenuss, das ist uns klar, aber dieses Essen war fast ungenießbar.
In Frankfurt wurden wir am Flughafen abgeholt und eine halbe Stunde später waren wir bereits Zuhause und der 4-wöchige Nordwest-Urlaub endgültig vorüber.