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Autor Thema: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012  (Gelesen 30083 mal)

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Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #45 am: 16.10.2012, 11:36 Uhr »
YES!  :D Wieder ein Highlight von meiner To-Do-Liste! Ich hatte ja etwas darauf gehofft, dass ihr euch diesen Teil des Monuments anschauen würdet. Gut gemacht! Und wundervolle Bilder habt ihr mitgebracht!  :D :D :D

Angie

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #46 am: 17.10.2012, 00:27 Uhr »

Die Painted Hills sehen unwirklich, aber wunderschön aus - die anderen Fotos aber auch, nur die Painted Hills fallen halt mir persönlich am meisten auf :D
Viele Grüße,
Angie

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lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #47 am: 17.10.2012, 10:36 Uhr »
08.09. - Tag 13: Bend

Heute stand uns noch einmal ein voller Tag in und um Bend zur Verfügung, der aber völlig anders laufen sollte als geplant. Nach angenehmer Nachtruhe und wiedermal einem guten Frühstück hatten wir uns eigentlich vorgenommen zuerst das High Desert Museum zu besuchen, danach bei den Tumalo Falls ein bißchen zu wandern, weiter nach Sisters zu fahren und dann südlich von dort eine längere Wanderung im Gebiet der Three Sisters zu starten. Bis zum Museum sind wir gekommen, denn das Museum hat uns sehr gut gefallen und wir haben uns dort deutlich länger aufgehalten als geplant. Es zeigt ein wenig über Fauna und Flora der Region, konzentriert sich aber in ausführlichen Ausstellungen auf das Leben der ersten Siedler in unterschiedlichen Epochen und Arbeitsbereichen und auf die Geschichte der Integration der Ureinwohner in die amerikanische Gesellschaft. Letzteres leider etwas zu positiv, die negativen Seiten der Assimilation werden ausgespart. Im größeren Außenbereich gibt es dann noch eine nachgebaute Farm aus dem Jahre 1904 zu sehen, bei der in verschiedenen Gebäuden auch Mitarbeiter des Museums in authentischen Kostümen Auskunft gaben. Erst um halb eins waren wir aus dem Museum raus, damit war unser Tagesplan nicht mehr zu schaffen.


Indianisch bemaltes Bisonfell


Pioniere


Nachgebaute Stadtfassade


Alte Postkutsche


Pferde im Farmbereich

Kurzfristig entschieden wir uns Sisters zu streichen, da wir auch morgens in der Zeitung gelesen hatten, dass die ganze Stadt durch ein Folk-Festival mehr als gut gefüllt sein muss. Auch die Bergwanderung war damit gecancelt. Stattdessen fuhren wir ein paar Kilometer weiter südwärts um die Lava Cave zu besuchen. Hier handelt es sich um eine Lava-Höhle, die entstanden ist, weil die äußere Lava einst schneller erkaltet ist als die innere, die noch weiter geflossen ist und damit einen Tunnel erschaffen hat. Die Höhle ist gut eine Meile lang und kann auf eigene Faust erkundet werden. Dabei ist es total finster und angenehme 5° kühl. Entweder kann man seine eigene Taschenlampe mitbringen oder am Eingang für 5 Euro eine stylische Gaslampe ausleihen. Damit geht es dann immer tiefer in die Höhle hinein, unterm Highway durch und ohne die Lampe sähe man wirklich überhaupt nichts. Es ist faszinierend die vielen verschiedenen Steinformationen mit der Lampe zu entdecken, aber auch ein wenig gruselig, wenn man außer den eigenen übergroßen Schatten nichts mehr sieht und hört.


Eingang zur Lava Höhle

Die Höhle hat uns gut eine Stunde gefesselt, anschließend sind wir noch zum Lava Lands Visitor Center weitergefahren und dort ein paar Schritte durch ein Lavafeld gelaufen. Zum Schluss ging es noch auf den dortigen Lava Butte hoch, von dem man einen schönen Rundblick über das großflächige Lavafeld und auch direkt in den Krater des Lava Butte selbst hat. Vom Vulkanismus dann nicht genug kriegend, entschlossen wir uns auch noch den letzten Teil der Orte zu besuchen, den Lava Cast Forest. Dazu ging es mal wieder 9 Meilen über eine Gravel Road bis zu einem einsamen Waldparkplatz. Auf einem self-guided Trail von gut einer Meile Länge kann man durch ein Lavafeld laufen, bei dem die Lava im Wald so schnell erkaltet ist, dass sie die Bäume nicht in Brand gesetzt hat. Die Bäume sind inzwischen natürlich vergangen und zersetzt, doch die vertikalen und horizontalen Löcher sind in der Lava erhalten geblieben. Das sah auch ganz nett aus.


Lavafeld mit Lava Butte


Lavafeld mit Bergpanorama


Lavafeld


Blick vom Lava Butte über das Lavafeld


Blick in den Krater des Lava Butte


Blick in Richtung Bend, man erkennt den Pilot Butte


Sägezahnbaum am Lava Cast Forest


Baumstammloch am Lava Cast Forest


Zwei Baumstämme nebeneinander


Waagerecht gelegener Baumstamm

Zurück von dort wollten wir uns noch von unserem Navi zu den Tumalo Falls bringen lassen. Doch die Dame hatte ihren schlechten Tag, hatte offensichtlich andere Koordinaten für den Ort gespeichert und kannte auch den schnellsten Weg nicht. Stattdessen führte sie uns wieder über eine Schotterstraße und forderte dann von uns in einen extrem unebenen Waldweg abzubiegen. Die ersten paar hundert Meter war der Jeep endlich mal in seinem Element, doch als der Weg dann durch Büsche so eng wurde ,dass man nicht mehr durch kam und außerdem ein ganzer Baumstamm quer den Weg blockierte, entschlossen wir uns doch lieber umzudrehen. Also den ganzen Mist zurück und die gute alte Karte rausgekramt. Mit gut einstündiger Verspätung kamen wir dann an den Tumalo Falls an, die wir nur noch von den schnell erreichbaren Viewpoints aus bestaunen konnten. Den eigentlich geplanten Marsch am Fluss aufwärts zu weiteren Fällen haben wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit gespart.



Tumalo Falls


Tumalo Falls

Wieder in Bend kehrten wir dann in die Deschutes Brewing Company ein. In der bekanntesten Microbrewerie von Bend ließen wir den Tag bei einem Black Butte Porter und leckeren Spare Ribs ausklingen.


lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #48 am: 18.10.2012, 08:57 Uhr »
09.09. - Tag 14: Bend - Portland

Heute sind wir zum letzten Mal in Bend aufgewacht und verabschieden uns nach dem Frühstück sehr herzlich von Cliff und Linda, das waren schöne Tage dort. Nachdem wir kurz den Tank aufgefüllt haben, geht es 130 Meilen stur in Richtung Norden bis nach The Dalles. Unterwegs wird die Landschaft immer karger und „wüstiger“, zwischendurch mal ein steiniger Canyon und gefühlte zwei Orte auf der Strecke. Dabei werden wir aber immer wieder von schönen Blicken auf den Mount Jefferson verwöhnt, der mit seinen gletscherbedeckten Hängen die gelb-goldene Wüsteneinöde überstrahlt. In The Dalles treffen wir dann gegen Mittag auf den Columbia River und werden von einem stramm wehenden Westwind begrüßt, der das Flusstal entlang zieht. Das Visitor Center hat leider nicht geöffnet, genauso wenig wie ein Courthouse aus dem 19. Jahrhundert. Also cruisen wir einmal durch die „Altstadt“ und fahren dann ein paar Meilen bis zum „Columbia Gorge Discovery Center“.


Wüstenlandschaft


Wüstenstraße


Mount Jefferson

Eigentlich ein Visitor Center erwartend, treffen wir dort auf ein ausführliches Museum für das uns leider die Zeit fehlt. Wir lassen uns mit Karten versorgen, beobachten ein paar Surfer auf dem an dieser Stelle enorm breiten Fluss und fahren dann weiter auf dem „Historic Columbia River Highway“, einem Scenic Drive, der in Teilen noch neben der neuen Interstate besteht, bis nach Mosier. Unterwegs erklimmt die Straße einen schönen Aussichtspunkt (Rowena Crest), bei dem wir fast verblasen werden, aber die hier enorm hohen Wände der River Gorge bewundern können.


Blick vom Discovery Center


Überall die schönen weißen Leitplanken


Straße zum Aussichtspunkt


Blick vom Rowena Crest Viewpoint


Blick vom Rowena Crest Viewpoint


Blick vom Rowena Crest Viewpoint

Ab Mosier wechseln wir dann auf die Interstate bis zum Bonneville Dam, einem mehrteiligen Stauwehr zur Stromerzeugung. Wir besuchen kurz das Visitor Center und die Fischtreppe, die einige schöne Unterwasserfenster hat. Für eine Führung durch das „Powerhouse“ des Dammes hätten wir 1 ½ Stunden warten müssen, das fällt dann aus. Nach einer weiteren Ausfahrt auf der Interstate geht es wieder auf den historischen Highway durch die „Wasserfall-Zone“. Dort finden sich auf wenigen Meilen ein ganzer Haufen Wasserfälle und noch unzählige weitere können erwandert werden. Leider haben die Idee sich diese anzuschauen offenbar auch viele Portländer, denn einige Wasserfälle sind extrem „overcrowded“. Doch zum Glück nicht alle und der Reihe nach.



Bonneville Dam


Bonneville Dam


Bonneville Dam Fischtreppe


Blick vom Straßenrand auf die River Gorge


Als erster Fall begrüßen uns die Horsetail Falls, die praktischerweise direkt neben der Straße ins Tal stürzen. Von dort kann man 0.4 Meilen bergauf zu den Ponytail Falls wandern, einem kleineren Wasserfall ein Stück weiter oben. Dort kann man auch in einem Bogen in eine Höhle hinter dem eigentlichen Wasserfall laufen und sich – bei Bedarf und wärmeren Wetter – auch direkt unter den Wasserfall stellen.


Horsetail Falls


Ponytail Falls


Ponytail Falls


Ponytail Falls

War es dort schon voll, ist es bei den bekannten Multnomah Falls drei Meilen weiter noch extremer. Dieser zweistufige Wasserfall mit der Brücke in der Mitte wird von Touristen förmlich überrannt. Wir machen ein paar Fotos, laufen den obligatorischen Weg zur Brücke und sind froh, als wir wieder weg sind. Der nächste Autostau befindet sich nur eine halbe Meile weiter bei den Wahkeena Falls, wir belassen es bei einem schnellen Blick im Vorbeifahren.


Multnomah Falls


Upper Multnomah Falls


Lower Multnomah Falls

Drei weitere Meilen später sieht es zum Glück ganz anders aus, denn zu den Bridal Veil Falls muss man eine halbe Meile hiken. Diese sind schön im Wald versteckt und fallen ebenfalls in zwei Stufen zu Tal. Noch eine Meile später sind wir dann bei Shepperds Dell ganz alleine und gehen den kurzen Fußweg zu den sehr versteckten Wasserfällen, die man auch von einem kleinen Viewpoint an der oberen Stufe betrachten kann.


Bridal Vail Falls


Shepperds Dell

Ebenfalls kaum „Mitbesucher“ haben wir an der letzten Station des Tages, den Latourell Falls, die nach kurzem Fußweg erreicht sind. Der Fußweg ist aber auch nur kurz, weil der eigentliche Weg gesperrt ist und wir unter der Brücke entlang den Shortcut nehmen ohne dabei ins Tal zu stürzen. Das Wasser fällt hier sehr senkrecht in die Tiefe ohne unterwegs auf Fels zu treffen, über ein paar Steine kann man auch unten sehr nahe ran und die kalten Gischt direkt spüren.


Latourell Falls

Danach haben wir genug von Wasserfällen für den Tag und machen uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Portland. Über Airbnb sind wir im „Attunement Farm & Eco Guesthaus“ untergekommen, einer etwas alternativ wirkenden Wohnkommune mit eigenen Hühnern und Bio-Frühstück. Die Gastgeberin ist außer Haus und lässt sich von einer Haushälterin vertreten, die nicht genau weiß, wie viele Gäste jetzt heute Nacht überhaupt kommen, aber die Haustür sei ja eh immer offen und nie abgeschlossen, wir sollen uns einfach wie zu Hause fühlen. Das kommt uns alles etwas merkwürdig vor, aber das Zimmer ist sehr gemütlich. Zum Essen fahren wir noch schnell ins McMenamins Chapel, ein Lokal mit angeschlossener Brauerei bei dem es typische, einfache und leckere Pub-Gerichte gibt. Bemerkenswert ist, dass wir nicht das übliche Heinz-Ketchup, sondern ein „organic tomato ketchup“, der „Portland Ketchup Factory“ zu unseren selbstgeschnittenen Fries bekommen. Lecker.

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #49 am: 19.10.2012, 14:06 Uhr »
10.09. - Tag 15: Portland - Cougar

Die Nacht in unserer etwas gewöhnungsbedürftigen Heimstatt verläuft ohne weitere Überraschungen, zum Frühstuck gibt es leider nur „Bio-Zeug“, die Entschädigung dafür sollte am Abend folgen. Doch zunächst laden wir unsere Sachen ins Auto und fahren mit der Straßenbahn nach Portland „Downtown“. Das geht recht gut und ist auch akzeptabel günstig. Wir steigen in der Stadtmitte am Pioneer Place mit dem Pioneer Courthouse aus, auf dem Platz mit den markanten roten Backsteinstufen, der als „Portlands living room“ gilt, wird gerade ein „Farmers Market“ aufgebaut. Wir folgen aber einem gut zwei Meilen langen Rundweg, der uns zu den verschiedenen sehenswerten Gebäuden der Stadt bringt.


Portland


Portland


Pioneer Courthouse


Portland


Bishops House


Portland


Police Headquarter


Portland


Kells Pub von 1889

Insgesamt hat sich in Portland, das sich als sehr grüne und fahrradfreundliche Stadt gibt, viel alte Bausubstanz erhalten, auch Downtown wird nicht von alles überragenden Wolkenkratzern dominiert. Wir empfinden den Spaziergang zwar als angenehm, aber wirklich „berühren“ kann uns die Stadt nicht, irgendwie bleibt sie für uns seelenlos. Die Lage am Willamette River ist zwar eigentlich ganz schön, doch die vielen eher unschönen Stahlbrücken und die bestimmt 10 Meter Abstand zwischen Uferpromenade und Wasseroberfläche sorgen dafür, dass man von diesem Feeling kaum etwas mitbekommt.


Portland


New Market Theatre im englischen Stil


Ankeny Square


Brücke am Willamette River


Brücken am Willamette River


Portland

Etwa nach der Hälfte unterbrechen wir unseren Rundweg und gehen über eine der Brücken zum Oregon Museum of Science und Industry. Das hat leider seit dem Labor Day montags zu (verdammte Off-Season). Dafür können wir aber immerhin vom anderen Ufer aus einen schönen Blick auf die Skyline genießen. Anschließend marschieren wir zurück und vervollständigen unseren Rundgang bis wir wieder am Pioneer Square ankommen. Dort ist der Farmers Market inzwischen in vollem Gange, man kann viel probieren, es spielt Musik und die Sonne kommt auch durch. Wir setzen uns mit Backwaren und Heidelbeeren auf die Backsteinstufen und genießen ein wenig die Wärme. Bevor wir wieder zurück zum Auto gondeln, machen wir noch einen Stop bei „Powells World of Books“ einem riesigen Laden für neue und gebrauchte Bücher, die dort Seite an Seite im Regal stehen. Wir greifen ordentlich zu und unterdrücken die Gedanken an das Gepäcklimit für den Rückflug.


Skyline Portland


Skyline Portland mit Hebebrücke


Lotus Cafe Portland


Portland


Elk in Portland


Portland Schriftzug


Portland


Portland Farmers Market

Zurück am Auto geht es nördlich aus Portland raus zurück nach Washington. Wir wollen bis nach Cougar am Mount St. Helens, dort haben wir im Lone Fir Resort eine Cabin gebucht um am nächsten Tag zur Windy Ridge zu fahren. Etwa gegen halb 3 kommen wir dort schon an und ruhen uns erst mal kurz in unserem Zimmer aus. Zu unserem Bedauern erfahren wir beim Check-In, dass die Straße zur Windy Rindge hinter Cascade Peaks aufgrund von Bauarbeiten gesperrt ist, man also über die Ostseite nicht hoch zum Aussichtspunkt kommt. Wir beratschlagen und überlegen hin und her, ob wir die Ostseite bis zur Sperrung fahren oder mit 150km Umweg doch über die voll zugängliche Westseite fahren. Am Ende entscheiden wir uns für die Westseite.

Da wir dadurch am morgigen Tag auch nicht am Lava Canyon vorbeikommen, nutzen wir die noch reichlich verfügbare Zeit an diesem Nachmittag und fahren dorthin. Unterwegs können wir den Mt. St. Helens schon sehen, leider versteckt er seinen Gipfel bei sonst warmem Wetter noch unter Wolken. Hoffentlich wird es morgen den nötigen Tick besser.


Mount St. Helens mit Wolken am Gipfel

Der Lava Canyon ist, wie der Name es vermuten lässt, ein aus Lava geformter Canyon indem Wasser als reißender Strom und über viele Wasserfälle zu Tal donnert. Normalerweise und vermutlich zur Schneeschmelze. Jetzt ist das Wasser im großen Bett eher überschaubar, wobei die Wasserfälle im unteren Bereich durchaus Eindruck machen. Der Trail dorthin ist in einen normalen, eine schweren und einen sehr schweren Teil aufgeteilt. Die ersten beiden gehen wir noch ohne Probleme, beim dritten Teil geht es dann über sehr enge und steile Wege direkt am Abgrund entlang. Barbara schneidet sich leider an einem Stahlhalteseil in den Finger, so dass wir den weiteren Abstieg in die Schlucht abbrechen und zurückkehren. Auf dem Rückweg überqueren wir den Canyon dann noch auf einer wackeligen Hängebrücke, das macht ordentlich Laune.


Lava Canyon oberer Teil


Lava Canyon


Lava Canyon


Lava Canyon


Hängebrücke wie bei Indiana Jones


Lava Canyon


Lava Canyon

Zurück in Cougar können wir uns zwischen dem Ressort-Cafe und einem „Bar & Grill Diner“ entscheiden, mehr Verpflegungsmöglichkeiten bietet der 100-Einwohner-Ort nicht, der im Grunde genommen aus 500 Meter Straße, einer Tankstelle und einigen RV-Parks und Zeltplätzen besteht. Wir entscheiden uns für die Grillbude, die einen etwas heruntergekommenen Eindruck macht und in jedem schlechten USA-„Der Killer mit der Kettensäge kommt gleich um die Ecke“-Roadmovie problemlos eine Hauptrolle spielen könnte. Doch die Preise sind fair und das Essen ist absolut in Ordnung. Ich bestelle mir einen „Bigfoot Burger“, das sind die beiden aufgeklappten Brötchenhälften eines Burger mit jeweils einem Fleischpatty auf einem Teller, dann werden Pommes, Chilli con carne, Zwiebeln und zweierlei Käse zu einem ordentlichen Berg darüber angehäuft und dann wird das Machwerk serviert. Lecker, aber sehr viel und mächtig und die richtige Entschädigung fürs mäßige Frühstück.


Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #50 am: 19.10.2012, 16:31 Uhr »
Die Hängebrücke wäre ja nichts für meinen Schatz, aber Bigfoot umso mehr. Bei mir wäre es genau umgekehrt...  :zwinker:

unterwegsontour

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #51 am: 19.10.2012, 17:49 Uhr »


Mir ging es in Portland genauso, ich konnte den Reiz der Stadt auch nicht ausmachen - jedenfalls tagsüber  :zuck:  . Abends hingegen fand ich eine tolle Stimmung vor, sehr viel Live-Musik in den Kneipen. 



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paula2

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #52 am: 19.10.2012, 18:05 Uhr »
Ich bin jetzt nicht so der ganz große Wasserfall Fan aber der Latourelle Fall begeistert mich wirklich, wie schnurgerade der nach unten fällt, wie gemalt.
Nun bin ich gespannt auf Mount St. Helens, den würde auch gern mal live sehen.

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #53 am: 21.10.2012, 11:05 Uhr »


Mir ging es in Portland genauso, ich konnte den Reiz der Stadt auch nicht ausmachen - jedenfalls tagsüber  :zuck:  . Abends hingegen fand ich eine tolle Stimmung vor, sehr viel Live-Musik in den Kneipen. 

Danach haben wir gar nicht geschaut - sind beide sowieso nicht die Typen für ausgeprägtes Nachtleben und waren ja auch nicht wirklich lange in Portland.

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #54 am: 21.10.2012, 11:19 Uhr »
11.09. - Tag 16: Cougar - Ashford

Morgens um halb 8 geht der erste Blick aus dem Fenster und zu unserer Freude entdecken wir strahlend blauen Himmel, der Mt. St. Helens kann kommen. Ich kann es gleich vorweg nehmen, bis zum Abend sahen wir kaum ein einzelnes Wölkchen am Himmel, ein toller Spätsommertag in Washington. Frühstück in Cougar gibt es nicht und dank unserer Entscheidung für die Westseite - die sich im Tagesverlauf als absolut richtig herausstellen wird – müssen wir erst mal den Berg wieder runter zur Interstate um dort bis Castle Rock zu fahren und dort auf die gut 50 Meilen lange Zufahrtsstraße zum Johnston Ridge Visitor Center einzubiegen

Gleich am Anfang werden wir wieder vom ersten Visitor Center gestoppt, das uns jeweils 5 Dollar kostet und in einem schönen Film und mit verschiedenen Schautafeln über die Geschichte des Berges und den Ausbruch informiert. Auch einen kleinen Aussichtspunkt gibt es, von dem man den Berg sehen kann. Das ist uns aber viel zu weit weg. Da wir genügend Zeit mitgebracht haben, halten wir unterwegs an nahezu jedem Viewpoint an und brauchen so unsere Zeit bis wir oben sind. Am Elk Viewpoint sehen wir leider keine Viecher, dafür hat man einen eindrucksvollen Blick über den Weg des „Mudslide“, der das alte Flussbett vollständig aufgefüllt und einen breite „Highway“ geschaffen hat.


Vorher/Nachher Bild im Visitor Center


Erster Blick auf den Mt. St. Helens


"Mudslide Highway" bergwärts


"Mudslide Highway" talwärts


Wir kommen dem Berg näher


Erster Blick auf die weggefegte Bäume in der Blast Zone


Auswirkungen der Druckwelle

Schließlich kommen wir an der Johnston Ridge an, die nach einem bei dem Ausbruch von 1980 ums Leben gekommenen Vulkanforscher benannt ist, und dürfen gleich noch mal je 8 Dollar löhnen, um uns dort oben bewegen zu können. Wir streifen kurz durch das Visitor Center, das aber nicht so viele neue Informationen bringt. Stattdessen gehen wir lieber nach draußen und blicken auf den in der Sonne liegenden Vulkan, der jetzt beeindruckend nahe ist. Zu unserer Freude raucht er auch stetig vor sich hin, die Zeichen stetiger vulkanischer Aktivität sind nicht zu übersehen.


Rauchender Krater mit Lavadome (leider noch bei schlechtem Licht)


Rauchender Krater mit Lavadome (leider noch bei schlechtem Licht)


Wie Zahnstocher stehen die Baumstümpfe herum

Wir entscheiden uns den Boundary No 1 Trail zu laufen, verspricht uns der doch einen Blick auf den Spirit Lake, der uns durch die gesperrte Ostseite verwehrt zu sein schien. Wir laufen knapp drei Meilen, am Ende auf einem schmalen Weg an steilen Abhängen entlang, bis wir kurz vor der Junction mit dem „Truman Trail“ uns für die Umkehr entscheiden. Denn dort haben wir einen perfekten und zentralen Blick auf den Krater und den rauchenden Lava Dome, durch die weiter gewanderte Sonne auch zunehmend besser zu erkennen. Zudem können wir auf der anderen Seite einen großen Teil des Spirit Lakes einsehen und damit auch eine große Menge der dort herumtreibenden Baumstämme. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir endgültig, dass die Entscheidung für die Westseite richtig war.


Pflanzen am Wegesrand


Pflanzen am Wegesrand


Pflanzen am Wegesrand


Mondlandschaft


Blast Zone


Der Blick wird besser


Man sieht ihn eindeutig rauchen


Spirit Lake mit den schwimmenden Baumstämmen


Das Panorama ist beeindruckend, die Schäden unübersehbar


Blick talwärts


Mount St. Helens Panorama (Bild anklicken für Großansicht)



Wir laufen den Trail – auf dem man ab der Mitte etwa ziemlich alleine war – gemütlich zurück, werfen nebenbei immer wieder Blicke auf die im Tal grasende Elk-Herde und lassen uns einfach von dem stets aufs neue beeindruckenden Krater faszinieren. Zurück im Visitor Center kommen wir noch genau richtig, um uns einen der beiden Filme anzusehen, die im Wechsel gezeigt werden. Wir sehen den Film mit Schwerpunkt „Geologie“, der ganz nett gemacht ist und die Folgen der Eruption mit Computer Animationen aufzeigt.


Die ganzen unbewaldeten Bergspitzen


Die Sicht wird immer klarer


Der Trail bietet tolle Perspektiven


Elk-Herde


Der König des Waldes


Wunderbarer Blick auf den Lava Dome

Danach machen wir uns im Auto auf den Weg, stehen doch noch 2 ½ Stunden Fahrt bis Ashford, dem Tor zum Mount Rainier an, wo wir unsere nächste Unterkunft gebucht haben. Die Strecke zieht sich etwas, doch ab der Hälfte zeigt sich der Mount Rainier immer mal wieder im schönsten Licht der Abendsonne. Wir machen ein paar Fotos, wer weiß, ob es das Wetter morgen wieder so gut mit uns meint. In Morton wird der Tank noch einmal aufgefüllt und dann geht es hoch bis Ashford. Kurz vor dem Ort weist uns noch ein Schild in Elbe auf die „Historic Elbe Church“ hin und wir machen den kurzen Abstecher und entdecken ein wahres Kleinod. Die „Elbe Evangelische Lutherische Kirche“ (sic!) von 1906, natürlich von deutschen Einwanderern gegründet, kommt wirklich sehenswert daher. Dann aber geht es zum Zielort, wo wir im Alexanders Country Inn, einem sehr schönen alten Haus aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert unterkommen. Das landschaftlich ausgesprochen reizvoll, aber einsam gelegene Haus begeistert uns mit seiner Einrichtung, gerade der Aufenthaltsbereich im Obergeschoss ist sehr gemütlich gestaltet. Zum Abendessen geht es ins hauseigene Restaurant, das nicht ganz preiswert ist, uns aber mit "Chicken on Polenta" und „New Zealand lamb“ hervorragend verwöhnt.


Mount Rainier


Elbe Evang. Lutherische Kirche


Alexanders Country Inn

Leider müssen wir dann noch feststellen, dass wir unsere Reiseplanungen für den morgigen Tag wieder umschmeißen müssen. Eigentlich hatten wir geplant durch den Mount Rainier Park von Paradise bis nach Sunrise zu fahren und dann von dort über Yakima zu unserer nächsten Station in Wenatchee. Doch gibt es auch am Rainier Bauarbeiten und die „Stevens Canyon“ Road ist kurz hinter dem Paradise Visitor Center gesperrt. Wir studieren wieder die Karte und entscheiden uns dann dafür, auf Sunrise zu verzichten, dafür bei Paradise etwas länger zu hiken und von dort direkt den Weg nach Wenatchee zu nehmen. Zwar etwas mehr Fahrerei am Nachmittag, aber wohl der beste Kompromiss.

Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #55 am: 21.10.2012, 12:21 Uhr »
Habe ich das richtig verstanden? 2 mal 5$ Eintritt am ersten Visitor Center und dann noch mal 8$ am zweiten??? Das ist ordentlich. Aber wenn ich so darüber nachdenke - der Arches zum Beispiel kostet auch 25$... Lohnte sich für euch der NP-Pass nicht? Oder gilt er hier nicht?

Auf jeden Fall gehört der Mt. St. Helens auch zu unseren Wunschzielen. Mal sehen, ob du jetzt noch etwas hinzufügst!  :wink:

lonewolf81

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #56 am: 21.10.2012, 13:00 Uhr »
Habe ich das richtig verstanden? 2 mal 5$ Eintritt am ersten Visitor Center und dann noch mal 8$ am zweiten??? Das ist ordentlich. Aber wenn ich so darüber nachdenke - der Arches zum Beispiel kostet auch 25$... Lohnte sich für euch der NP-Pass nicht? Oder gilt er hier nicht?

Der Nationalparkpass hätte sich wohl nicht gelohnt, im Nachhinein wären wir mit dem Northwest Forest Pass vermutlich etwas günstiger weggekommen. Aber nicht entscheidend.

Das mit den Eintritten hast Du richtig verstanden. Du zahlst unten den Eintritt, um das Visitor Center zu besuchen. Musst Du aber nicht. Und oben zahlst Du die 8 Dollar auch, um überhaupt auf den Trails laufen zu dürfen. Das Fee ist für das ganze Gelände.

Liegt wohl auch daran, dass zwischen beiden Visitor Centern 50 Meilen liegen und viele dann auch nur das erste besuchen und den Blick von dort auf den Berg mitnehmen.

Anti

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #57 am: 21.10.2012, 13:03 Uhr »
Ah, danke! Ich muss ja schon mal ein paar Informationen sammeln, weil es eventuell 2015 in den Nordwesten gehen soll. (Nächstes Jahr ist erst mal Südwest dran, und wir können nur höchstens alle 2 Jahre rüber)

mrh400

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #58 am: 22.10.2012, 09:37 Uhr »
Hallo,
habe gerade nach Rückkehr aus meinem Urlaub den Reisebericht entdeckt, der mich in vielem an unsere Nordwestreise von 2009 erinnert (außer beim Wetter - da wart Ihr offenbar besser dran :wink:)

Da waren wir auch:
... wo wir im Alexanders Country Inn, einem sehr schönen alten Haus aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert unterkommen. Das landschaftlich ausgesprochen reizvoll, aber einsam gelegene Haus begeistert uns mit seiner Einrichtung, gerade der Aufenthaltsbereich im Obergeschoss ist sehr gemütlich gestaltet. Zum Abendessen geht es ins hauseigene Restaurant, das nicht ganz preiswert ist, uns aber mit "Chicken on Polenta" und „New Zealand lamb“ hervorragend verwöhnt.
Gruß
mrh400

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Re: Reisebericht Nordwesten der USA im August/September 2012
« Antwort #59 am: 22.10.2012, 09:44 Uhr »
Die Bilder vom Mount St. Helens sind wirklich beeindruckend. Ich hätte nicht gedacht dass man so nah rankommt. Dass der Berg noch raucht hat mich sehr gewundert. Gibt es da eventuell Sperren wenn die Aktivität steigt? Oder kommt man immer problemlos dorthin?