Montag, 20. Juni 2011 Provincetown und nächtliche RuhestörungEtwas verkatert war ich ja schon als ich um 07:30 vom Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde...
Also hurtig unter die Dusche und ab zum Frühstück, ich hatte schliesslich noch etwas vor heute.
Das Frühstück haute mich jetzt nicht vom Hocker, und der Kaffee war leider auch nicht wirklich toll, aber was solls, ein Kaffee und ein Rauchopfer müssen schon sein.
Noch schnell gepackt, ein paar Fotos geknipst und ab auf die Strasse Richtung Norden.
Eigentlich wollte ich heute nach Plymouth und mir die Plimoth Plantation anschauen, und das wäre ja südlich.
Allerdings hatten sich meine neuen Freunde ziemlich verbogen und hatten alle extra wegen mir ihre Pläne über den Haufen geworfen.
Dave und Carol hatten sich sogar kurzfristig krank gemeldet, also einen ihrer wohl raren personal days kurzfristig eingezogen!
Meine Freunde wollten mir unbedingt noch Provincetown am Nordende des Capes zeigen, und eine solche Einladung konnte und wollte ich nicht ausschlagen!
Also los von Rom!
Das Southfleet Motel
Zuerst fuhr ich hoch bis fast nach P- Town wo meine Freunde in einem hübschen Motel direkt am Strand untergekommen waren. Es herrschte Ebbe, und wir vertrieben uns die Wartezeit auf den Rest der Gang mit einem Strandspaziergang.
Als wir alle beisammen hatten verteilten wir uns auf drei Autos und fuhren erst mal richtig amerikanisch frühstücken.
Nicht in ein Kettenrestaurant sondern in einen kleinen versteckten urigen Diner den ich alleine wohl nie gefunden hätte.
Lobster Bénédict? Ich wusste nicht was Bénédict ist, aber Lobster mag ich nun mal. Hummer auf Toast mit Béchamel und Spiegelei, dann eine Waffel mit frischen Erdbeeren. Dazu starker Kaffee satt. Was will man mehr? Das opulente Mahl schlug mit etwa 15$ zu Buche, kann man wieder mal nix sagen.
Nachdem sich alle ausgiebig gestärkt hatten fuhren wir nun nach Provincetown hinein wo wir schnell Parkplätze fanden. Flugs die Meters mit möglichst vielen Quarters gefüttert, und schon führten uns Carol und Dave zum Mayflower Monument.
Weiter gings den Hügel hinauf zum Pilgrims Tower.
Zuerst besichtigten wir das sehr interessante Museum wo einem die Anfänge der Besiedelung Amerikas durch die Europäer nahegebracht werden. Eine sehr liebevoll gemachte und definitiv sehenswerte Ausstellung!
Nach einer guten Stunde im Museum stiegen wir auf die Hügelkuppe zum Turm. Die älteren Damen unserer Gruppe setzten sich auf eine Bank und genossen die Sonne, wir anderen erklommen den Turm und wurden mit einer spektakulären Aussicht belohnt!
Genauso mühsam wie der Aufstieg war auch der Abstieg, mir zitterten ganz schön die Knie als ich wieder unten war!
Natürlich wurden auch am Turm einige Fotos geknipst, hier eines von der ganzen Crew:
Anschliessend spazierten wir zum Hafen und erkundeten die Mole. Es wurden verschiedene Bootstouren angeboten, Whale Watching, Eco Tours oder auch eine BYOB Sunset Cruise.
Der Eco- Tours- Anbieter hatte in einem Plastikkessel einen Seestern dabei den er am Morgen im Watt geholt hatte. Wir durften ihn uns auf die Hände setzen, das kitzelt...
Anschliessend schlenderten wir noch bei angeregten Gesprächen die Hauptstrasse auf und ab, nicht ohne das eine und andere Souvenir zu kaufen.
Provincetown ist eine der liberalsten Städte der USA, und so sah man überall Regenbogenflaggen und gleichgeschlechtliche Paare. Viele Leute dort sind Künstler, und so säumen Gallerien und Läden in denen Handgefertigtes verkauft wird die Commercial Street.
Allzubald begann leider das Abschied nehmen. Alle, auch ich, mussten sich auf den Heimweg machen. Allerdings tröstete der Gedanke an ein Wiedersehen in wenigen Monaten alle über das ByeBye hinweg!
Auf dem Rückweg Richtung Mainland machte ich nochmal einen Abstecher zu Mac um einen Happen zu essen.
Aber bald nahm auch ich die knapp hundert Meilen nach Rockland wo ich eine weitere Übernachtung gebucht hatte unter die Räder.
Bevor ich aber ins Motel konnte musste ich noch ein logistisches Problem lösen: Wie bringe ich meine ganzen Einkäufe nach Hause?
Ich fuhr also ein Walmart Super Center am Weg an um ein Gepäckstück zu erstehen. Ich kaufte mir für 20$ eine grosse Jeep- Tasche mit Rollen. Da ich nicht sicher war ob sie auch gross genug sei packte ich meine Einkäufe auf dem Parkplatz um.
Es passte alles rein, da war sogar noch Luft, und das Gewicht war auch ok! Also zurück in den Walmart und Saucen eingekauft...
Als ich nun meine Siebensachen beisammen hatte wollte ich ins Motel fahren. Dummerweise kam ich an die 'Nach Hause bitte' Taste meines Navis. Und das begann zu rechnen. Und rechnete. Und rechnete. Und rechnete etwa eine halbe Stunde um mir dann zu sagen es könne keine Route berechnen...
Ich hatte schon damit gerechnet ein neues Navi kaufen zu müssen für die letzten Meilen heute und morgen. Glücklicherweise fing es sich wieder und lotste mich zu meinem Motel.
Nach dem Einchecken holte ich mein gesamtes Gepäck ins Zimmer um alles für die Heimreise morgen zu packen. Nach einer guten Stunde war alles verstaut und bereit für die Reise.
Ich setzte mich nochmal ins Auto und fuhr etwas essen.
Ganz in der Nähe fand ich ein 99 Restaurant, eine Kette die es anscheinend nur in Neu England gibt.
Mitten in der Woche und abends um neun war das Lokal praktisch leer, und bei einem netten Plausch mit der freundlichen Bedienung ass ich etwas leckeres. Keine Ahnung mehr was, ich weiss nur noch dass es gut war und die Portion Europäertauglich, also nicht allzu gross.
Der Schlafmangel der letzten Tage machte sich auf das Heftigste bemerkbar und so fuhr ich zum Motel zurück.
Leider war dort an Schlaf gar nicht zu denken. Im Nachbarzimmer wurde eine laute Party gefeiert...
Vielleicht nach zwei Stunden, nach Mitternacht, rief ich die Reception an und machte den Angestellten auf den Lärm aufmerksam. Kurz darauf erschien jemand, forderte die anscheinend jungen Leute auf die Party zu beenden und verschwand wieder. Leider wurde es nur kurz etwas leiser, und schon bald ging der Lärm wieder los.
Nach ein Uhr wiederholte ich meinen Anruf. Diesmal wurde den Krachmachern mit der Polizei gedroht. Leider völlig erfolglos...
Ich gab den Radaubrüdern- und Schwestern noch eine halbe Stunde Zeit, dann rief ich zum dritten Mal an. Es dauerte zwar eine Stunde, aber dann erschien tatsächlich die Polizei und löste das Fest auf.
Gegen halb drei Uhr konnte ich dann endlich schlafen...
Dienstag, 21. Juni 2011 Ereignislose Heimreise ohne FotosNach einer viel zu kurzen Nacht probierte ich meine Lebensgeister mit einem Frühstück zu wecken.
Im Frühstücksraum traf ich auf ein junges Pärchen welches sich darüber unterhielt das ein Assh... ihre Party auffliegen liess. Ich gab mich als das Assh... zu erkennen und bedankte mich für eine schlecht geschlafene Nacht.
Leider war mein Zimmer vorbezahlt gewesen, und so wurde meine Beschwerde an der Reception mit einem Schulterzucken abgetan.
Da ich meinen Mietwagen gegen 14:00 abgeben musste machte ich mich gemütlich auf den Weg nach Boston Logan. Heute war bei Budget deutlich mehr los, und so dauerte die Rückgabe des Mietwagens einen Moment. Ich hatte ja mehr als genug Zeit, mein Rückflug ging um 17:00.
Der Checkin verlief reibungslos, meine zweite Tasche kostete mich 50$ und ich vertrieb mir die Zeit im gratis WLan.
Nach einem angenehm ereignislosen Flug landeten wir überpünktlich in Amsterdam wo ich wieder quer durch den Flughafen stressen musste. Vom hintersten Dock E ins hinterste Dock B. Es reichte grad noch für eine Fluppe, dann war ich auch schon wieder in der Luft, auf dem Weg nach Zürich.
Gegen neun in Zürich angekommen versteuerte ich meine Einkäufe, setzte mich ins Auto und fuhr nach Hause wo ich aufs Bett fiel und geschätzte zwanzig Stunden durchschlief, sehr zum Leidwesen meiner Partnerin...
So, ich hoffe ihr hattet trotz der langen Pause etwas Spass an meinem Bericht und seid auch alle wieder gut daheim gelandet!
Ich möchte probieren noch ein kleines Fazit anzuhängen:
-Neu England ist teuer! Wenn ich so allgemein die Preise für Übernachtungen und Essen jetzt im Nachinein mit Florida vergleiche muss ich schon sagen, Florida ist deutlich günstiger zu bereisen.
-Reisen in Amerika macht Spass! Überrascht hatte mich vor Allem die überall spürbare Freundlichkeit der Leute. Nicht nur in den Läden, auch auf offener Strasse.
-Ich empfinde viele Amerikaner schon als etwas oberflächlich. Lernt man sie aber etwas näher kennen wie ich das Glück hatte verschwindet das teilweise, meine Freunde zeigten sich immer wieder sehr interessiert an meiner Person, an meinem Leben und meinem Umfeld.
Ich hatte und habe ja das Glück mich über BuffettNews mit gleichgesinnten austauschen zu können. Und ich habe gemerkt dass Parrotheads, ungeachtet dem Alter, dem Musikgeschmack neben JB, und der 'sozialen Stellung' alle ähnlich ticken.
Dadurch hatte ich aber auch genügend Zeit ein paar von ihnen näher kennen zu lernen und von ihren Sorgen und Nöten zu hören. Das war und ist sehr interessant!
Ich freue mich schon sehr auf mindestens eine, eventuell aber auch zwei (Boston und FL) oder sogar drei (geschäftlich nach WI) Reisen in die USA dieses Jahr!
Jetzt gehe ich mal Floridabilder hochladen und RB tippen. Ausserdem bin ich schon an der Feinplanung meines nächsten Ausflugs nach Neu England...
Bis zum nächsten Mal, euer
Mike
Nachtrag:
Hier gehts zur Gallerie mit den letzten Bildern!