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Prolog
So, endlich habe ich mir ein Herz gefasst und entschlossen, hier meinen ersten Reisebericht zu veröffentlichen. Gerne möchte ich euch dabei von meinem Roadtrip erzählen, den ich während knapp zwei Wochen im Juni 2008 unternommen habe. Ich muss jedoch gleich vorweg schicken, dass sich dieser etwas von der hier üblichen Form unterscheiden wird. Dies vor allem deshalb, weil bei mir der Hinflug aus Europa bzw. der Rückflug dahin ausfallen. Grund dafür ist, dass ich im September 2007 nach San Diego gezogen bin und dort ein Jahr lang gearbeitet habe. Seit Sommer 2008 bin ich zwar wieder zurück in der Schweiz, aber meine kleine Rundreise durch den Südwesten endet wieder in San Diego, weil ich danach noch ein paar Wochen dort verweilt bin. Eine Rundreise mit Ausgangs- bzw. Endpunkt in San Diego ist wohl schon etwas aussergewöhnlich...
Was ebenfalls etwas speziell an meiner Rundreise war ist, dass ich die erste Woche davon allein mit meinem Auto unterwegs war, dann ein Wochenende mit einer Freundin in Las Vegas verbracht habe, und anschliessend noch ein paar Tage mit einer anderen Freundin weitergereist bin. Ich werde in meinem Bericht vor allem aus dieser ersten Woche berichten, weil der zweite Teil der Reise mehr mit dem Besuchen von Freunden und Feiern als mit Sightseeing gefüllt war...
Damit ihr euch eine ungefähre Vorstellung meiner Reiseroute machen könnt stelle ich sie euch hier kurz vor:
TAG 1: San Diego, CA - Joshua Tree National Park, CA
TAG 2: Joshua Tree National Park, CA - Grand Canyon National Park, AZ
TAG 3: Grand Canyon National Park, AZ - Page, AZ
TAG 4: Page, AZ
TAG 5: Page, AZ - Bryce Canyon National Park, UT
TAG 6: Bryce Canyon National Park, UT - St. George, UT
TAG 7: St. George, UT - Beatty, NV
TAG 8: Beatty, NV - Las Vegas, NV
TAG 9: Las Vegas, NV
TAGE 10-11: Las Vegas, NV - Morro Bay, CA (warum ich diese beiden Etappen nicht aufteilen kann wird später deutlich...)
TAG 12: Morro Bay, CA - Santa Barbara, CA
TAG 13: Santa Barbara, CA - Santa Monica, CA
TAG 14: Santa Monica, CA - San Diego, CA
Ich war die ganze Zeit mit meinem Hyundai Elantra unterwegs. Zwar etwas klein für viele Mitfahrer - aber natürlich würde ich mich schon sehr freuen, wenn sich ein paar Reisegefährten zu mir gesellen würden... :D Bald gehts los!
8) Raphael
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Eine Rundreise mit Ausgangs- bzw. Endpunkt in San Diego ist wohl schon etwas aussergewöhnlich...
Beneidenswert... (http://img523.imageshack.us/img523/8633/chillah1.gif) Naja, bin natürlich dabei! :D
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Eine Rundreise mit Ausgangs- bzw. Endpunkt in San Diego ist wohl schon etwas aussergewöhnlich...
Beneidenswert... (http://img523.imageshack.us/img523/8633/chillah1.gif) Naja, bin natürlich dabei! :D
Ja, wirklich beneidenswert - vor allem das Jahr in San Diego! 8)
Fahre auch gerne mit!
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Wartet, ich komme auch noch mit -
ich setze mich auch gerne aufs Dach und lass mir den Wüstenwind durch die Haare wehen :lol:
Liebe Grüße
Pinguinin
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Wenn kein Platz mehr ist, fahre ich hinterher ... aber ich komme mit :lol:
Hoffentlich drehen wir erst eine Runde durch San Diego :wink:
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Ein neuer Reisebericht - da bin ich doch mit dabei :-)
Susan
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TAG 1: San Diego, CA - Joshua Tree National Park, CA
Samstag, 7. Juni 2008
Gegen 9 Uhr an diesem sonnigen Samstagmorgen war ich abfahrsbereit auf dem Parkplatz vor meiner Wohnung. Das Auto war gepackt: Reisetasche, Rucksack und Schlafsack im Kofferraum, grosse Kartonschachtel mit Karten, Reiseführer, Kamera etc auf dem Beifahrersitz (sogar angeschnallt, damit sie bei allfälligen Bremsmanövern nicht durch den ganzen Wagen fliegen würde), und die Kühltruhe im Fussbereich des Beifahrersitzes. Ich fuhr die zwei Minuten zu VONS, wo ich Esswaren, Getränke und Eis für die Kühlbox kaufte. Noch kurz zur Tankstelle auf der gegenüberliegenden Seite des Freeways, und dann ging es ENDLICH los.
Der erste Abschnitt der Fahrt war nicht sehr aufregend, weil ich ihn schon oft zuvor gefahren war: Auf dem 15 nach Norden, dann rechts abzweigen auf die 215 nach Riverside, und in San Bernardino dann auf die 10 Richtung Palm Springs. Verkehr hatte es nicht viel an diesem Samstagmorgen, denn es ging ja auch nicht gross durch dichtbesiedeltes Gebiet - einzig im Bereich der Freewaykreuzungen stockte es ein wenig. Auf dem 10 dann ging es ziemlich flott vorwärts, und die Strasse führte durch hügeliges, steiniges Gelände, immer nach Osten.
Plötzlich fand ich mich inmitten eines Dschungels aus hunderten Windrädern wieder. Ich hatte kurz zuvor eine TV-Dokumentation darüber gesehen aber nicht erwartet, den Windräder schon so weit westlich zu begegnen, und war entsprechend überrascht. Ich versuchte die Räder auch zu fotografieren, doch wollten die Bilder nicht wirklich gelingen - wohl deshalb, weil man sich mit 75mi auf dem Freeway auch nicht so schön Zeit zum knipsen nehmen kann...
Jedenfalls verpasste ich durch das Fotografieren fast meine Ausfahrt, und nur im letzten Moment konnte ich die Interstate verlassen und auf die CA-62 einbiegen. Dort fuhr ich in einem grossen Bogen nach Nordosten, kleine Ansammlungen von Häusern und Wüste säumten die Strasse, bis ich kurz vor Mittag in Joshua Tree ankam. Bei Subway gab es Sandwiches und eine Coke, die ich vor dem Eingang zum Visitor Centers des Nationalparks verdrückte. Dann ging es weiter, Richtung Süden, Richtung Joshua Tree National Park.
Ich war vorher noch nie hiergewesen und kannte den Park nur von Fotos und Musikvideos. Entsprechend gross war dann auch meine Vorfreude, diese Landschaft einmal selbst betrachten zu können. Ein Schild beim Parkeingang zeigte an, dass die Feuergefahr zwar moderat sei, die Luftqualität jedoch "UNHEALTHY". Mich konnte das nicht gross schocken, hatte ich doch schon während den grossen Feuern in San Diego im vergangenen Oktober tagelang russige Luft einatmen müssen...
Endlich im Park begann sich dann eine faszinierende Landschaft auszubreiten, und ich musste bei jedem zweiten Parkplatz anhalten und staunen. Aus dem Fotografieren kam ich gar nicht mehr heraus... Hier meine ersten Eindrücke:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1000_Joshua_Tree.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1001.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1002.JPG)
Langsam fuhr ich immer tiefer in den Park hinein und erreichte schliesslich den Hidden Valley Parkplatz. Dort liess ich mein Auto stehen und machte mich, bewaffnet mit zwei Flaschen Wasser und der Kamera um den Hals, auf den Weg hinein ins Valley. Der Beginn des Trails liess nicht viel erwarten, führte er doch etwas unübersichtlich zwischen grossen Steinblöcken den Berg hinauf. Mehr und mehr jedoch tauchte ich in eine Zauberlandschaft ein, die bis zum Ende meines Trips eines der grössten Highlights bleiben sollte.
Das Hidden Valley ist ein kleines, längliches Tal das rundherum von einem Ring aus Felsen eingerahmt wird. Der Trail führt entlang dieses Rings quer durch das ganze Tal hindurch, bis man am Schluss wieder den Ausgangspunkt erreicht. Das Valley ist übersäht von Kaktuspflanzen und rundlichen, graubraunen Steinen jeglicher Grösse. Auch Eidechsen rannten immer wieder quer über den sandigen Weg. Anstrengend ist der Weg überhaupt nicht, ist überall gut begehbar, Steigungen sind oftmals mit Steintreppen zu überwinden.
Für mich dauerte es eine gute Dreiviertelstunde, um diese Rundstrecke abzulaufen, doch kam mir das wie einer Ewigkeit vor: Die drückende Hitze, die Stille (es war kein Geräusch zu hören!) und die Abgeschiedenheit - ich begegnete während der ganzen Wanderung nur einem älteren Paar und einem Mann mit zwei kleinen Kindern - liessen mich in eine völlig andere Welt eintauchen, fernab vom Lärm und der Hektik des Freewayverkehrs, dem ich erst kurz zuvor entkommen war. Anfangs fotografierte ich wie wild darauf los, doch nach einer Weile packte ich die Kamera weg und wollte diesen faszinierenden Ort einfach nur geniessen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1035_Joshua_Tree.JPG)
Zurück beim Auto dann musste ich mir eine eiskalte Coke genehmigen, um mich wieder in die Realität zurückzuholen. Danach fuhr ich weiter, hinauf zum Key View Aussichtspunkt. Im Prospekt des Visitor Centers war dieser als grossartiger View Point angepriesen worden, von dem man weite Teile des Parks überblicken könne. Deshalb war ich schon ziemlich enttäuscht von dem Anblick, der sich mir dort oben bot: Der Smog aus LA liess einen Grossteil des Gebiets in dunstiges Grau einhüllen, und zudem war in der Nähe von Palm Springs ein Feuer ausgebrochen, dessen starker Rauch die Aussicht nun weiter beeinträchtigte.
Also verliess ich den Ort bald wieder und fuhr - nicht ohne ständig wieder Fotostopps entlang der Strasse einzulegen, zum Jumbo Rocks Campground. Bald fand ich dort einen netten Übernachtungsplatz und reservierte ich auch sogleich (obschon ich beim Aussteigen fast auf eine meterlange Schlange trat). Das Auto liess ich dann gleich dort stehen und kletterte weit über eine Stunde lang zwischen diesen überdimensionalen, wunderbar sanft gerundeten Steinen umher.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1059_Joshua_Tree.JPG)
Besonders die untergehende Sonne tauchte die Landschaft um die Jumbo Rocks in ein einziges riesiges, faszinierendes Fotosujet. Ich packte mir Aufschnitt, Käse, Bagels und zwei Dosen Bier in den Rucksack, kletterte auf den höchsten Felsen, den ich finden konnte, und genass von dort oben den spektakulären Sonnenuntergang inklusive Dinner - ein unvergessliches Erlebnis.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1066_Joshua_Tree.JPG)
Nach dem Eindunkeln kletterte ich zurück zum Auto und machte mich dann auf den Weg zum Amphitheater. Ein junger Parkranger mit langen Haaren aus Wyoming (wie hat es den nur in die kalifornische Wüste verschlagen?) hielt danach einen sehr interessanten Vortrag samt Diashow über den Sternenhimmel und die Lichtverschmutzung. Nach und nach wurde es dunkler, und so kamen die Sterne, über die der Ranger sprach, immer deutlicher zum Vorschein - und auch die Lichtverschmutzung aus Los Angeles und Las Vegas zeichnete deutlich sichtbare Zeichen an den Nachthimmel.
Nach dem Vortrag war es stockdunkel, und weil ich ja sonst nichts zu tun hatte machte ich mich parat zum Schlafen. Zelt hatte ich keines, also klappte ich den Beifahrersitz meines Autos herunter und machte es mir darauf, eingepackt im Schlafsack, so gemütlich wie es eben ging und schlief auch bald ein. Immer wieder erwachte ich während der Nacht, und jedesmal schaute ich kurz nach draussen und liess mich wieder und wieder von der Milchstrasse und den unzähligen Sternen hoch oben am Himmel verzaubern. Sowas hatte ich in San Diego nie gesehen...
Fahrstrecke an diesem Tag: 201 Meilen
Übernachtung: 2005 Hyundai Elantra :D
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Hoffentlich drehen wir erst eine Runde durch San Diego :wink:
Naja, vielleicht können wir ja am Ende der Reise noch eine Ehrenrunde drehen. Verdient hätte es "America's Finest" jedenfalls... :D
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Ooops :shock: Jetzt habe ich viel länger in meinem Auto geschlafen, als ich das ursprünglich vor gehabt hatte... Deshalb gehts jetzt rasch weiter mit Tag 2!
TAG 2: Joshua Tree National Park, CA - Grand Canyon National Park, AZ
Sonntag, 8. Juni 2008
Was für ein schönes Erwachen! Als ich am Morgen meine Augen aufschlug befand ich mich inmitten dieser wunderbaren Felsenlandschaft der Jumbo Rocks, die von der aufgehenden Morgensonne in ein zartes graubraunes Licht getaucht wurden. Entgegen meiner Erwartungen hatte ich sehr gut geschlafen und hatte keinerlei Schmerzen beim Aufstehen. Ich stand auf bzw. stieg aus dem Auto aus und begann damit, dieses wieder für die Weiterfahrt bereit zu machen. Zum Frühstück gab es Getreideriegel und ein paar Trauben, und gegen acht Uhr machte ich mich auf den Weg. Die meisten Plätze auf dem Campground waren noch besetzt, und es war kaum jemand zu sehen - ich war schliesslich ziemlich früh unterwegs, doch hatte ich heute eine lange Fahrt vor mir und wollte deshalb früh aufbrechen...
Ich verliess den Nationalpark bei Twentynine Palms und fuhr von dort aus auf der Amboy Road in Richtung Norden. Schon kurz hinter dem Ort merkte ich, dass ich mich nun wohl im No-Man's-Land befand: nur noch vereinzelt gab es Gebäude entlang der Strasse - viel häufiger konnte man diese nur erahnen wegen der Briefkästen, die am Strassenrand aufgestellt waren. Erst führte die Strasse den Berg hinauf, und ich genoss die Fahrt durch die Einsamkeit und die Ruhe an diesem frühen Sonntagmorgen. Es hatte kaum andere Autos auf der Strasse, und so konnte ich auch gut immer wieder anhalten zum fotografieren. Hier ein Blick "zurück" auf der Amboy Road, gleich zu Beginn der Abfahrt hinunter nach Amboy:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1069_Amboy_Road.JPG)
Nach etlichen Meilen Fahrt durch die Steinwüste kam ich endlich nach Amboy. Dort gibt es nichts ausser dem altehrwürdigen Roy's Motel und einer Tankstelle. Ich hielt an, machte ein paar Fotos, sprach kurz mit dem Easy-Rider-Motorradfahrer, der dort ebenfalls eine Pause einlegte (und den zu treffen ich an einem solchen Ort fast erwartet hatte...) und machte mich dann wieder auf dem Weg; nicht in Richtung BAGDAD sondern nach Osten, immer auf der Route 66, Arizona entgegen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1074_Route_66.JPG)
Die Landschaft veränderte sich kaum, und es ging meistens geradeaus. Irgendwann begann ich, am Horizont eine lange, dunkle Linie zu erkennen. Eine Viertelstunde später konnte ich die Lastwagen erkennen, die sich auf dieser Linie ganz langsam nach links und rechts bewegten. Das musste die Interstate sein! Die Fahrt dahin zog sich aber endlos hin. Schliesslich gelangte ich auf die 40, wo es gleich viel mehr Verkehr hatte - da war wohl halb Los Angeles auf dem Weg zum Lake Havasu... In Needles verliess ich die Interstate kurz und besorgte mir einen Literbecher kalten Eistee bei Burgerking (den ich sogar geschenkt erhielt - die Bedienung beim Drive Thru Fenster hatte wohl Mitleid mit mir, weil es draussen so unangenehm heiss war). Bei Topock überquerte ich die Grenze nach Arizona, und dann ging es weiter, immer weiter (ich bedankte mich heimlich beim Erfinder der Cruise Control), bis ich in Kingman zu grossen Hunger hatte um noch weiterzufahren.
Ich fand einen Panda Express, wo ich eine extragrosse Portion bestellte, um die zweite Hälfte davon einpacken und mitnehmen zu können. Im Walmart kaufte ich noch Eis, Wasser und Früchte, und dann gings zurück auf die Interstate. Ich hatte ursprünglich vorgehabt, von hier wieder auf der alten 66 weiterzufahren bis Seligman, doch irgendwie schien mir dieser Umweg nun doch zu lang zu sein - ich hatte noch viele Meilen vor mir. Also beschloss ich, auf dem schnellsten Weg nach Williams weiterzufahren. Nur in Seligman legte ich dann noch einen kurzen Stopp ein, um mich wieder von dem vielen Eistee zu verabschieden...
In Williams verliess ich dann die 40 endgültig (und sollte für die nächsten Tage nicht mehr auf Interstates fahren müssen...). Ich füllte den Tank bis ganz oben voll, weil ich nicht wusste, wann ich die nächste Tankstelle antreffen würde, und bog schliesslich auf die 64 ein, in Richtung GRAND CANYON! Ich hatte den Grand Canyon drei Jahre zuvor schon einmal gesehen, damals aber nicht im National Park, sondern auf einem Halbtagesausflug von Las Vegas aus. Wir waren damals mit einem Kleinstflugzeug nach Grand Canyon West ins Hualapi Reservat geflogen und dort ein wenig dem Canyonrim entlanggefahren. Für einen ersten Eindruck des Canyons war das sicher nicht schlecht gewesen, doch nun wollte ich "the real deal" besuchen.
Die Fahrt von Williams bis zum Nationalpark war schön - nach der endlosen Wüstenlandschaft des Vormittags führte der Weg nun wieder durchs Grüne, durch den Kaibab Forest. Immer ging es sanft bergauf, immer weiter, bis ich schliesslich den Parkeingang durchfuhr. Die Karte, die mir dort ausgeteilt worden war, half mir dann dabei, erst einmal den Mather Campground zu finden. Ich hatte den übers Internet reserviert und wollte nun herausfinden, ob das auch geklappt hatte. Tatsächlich hatte auch alles funktioniert und ich fand meinen Platz, nicht zu nah und nicht zu weit vom Eingang und den Duschen/Toiletten entfernt.
Ich machte erstmal ein wenig Pause auf dem Campingplatz, immerhin war ich schon über 350 Meilen gefahren. Ganz pflichtbewusst las ich die Unterlagen durch, die mir beim Eingang mitgegeben worden waren (und sehr interessant und informativ waren - nicht nur hier, sondern in sämtlichen National Parks, die ich besucht habe!), und auch in meinem Reiseführer las ich ein wenig. Hier ass ich auch den zweiten Teil meines Orange-Chicken-Broccoli-Fried-Rice-Menüs vom Mittag und überspielte kurz die Fotos vom Vortag auf mein Laptop. Dann stieg ich zurück ins Auto - ich wollte den Grand Canyon nicht weiter warten lassen!
Obschon ich den Grand Canyon ja schon mal gesehen hatte war ich von seiner majestätischen Grösse einmal mehr überwältigt! Tausende Bilder und Videoaufnahmen können dieses imposante Wunder der Natur nicht annähern so erfassen, wie es einem dort zu Füssen liegt, wenn man am Rande des Canyons steht. (Natürlich muss ich jetzt hier trotzdem ein Bild reinstellen - versuchen tuts ja doch jeder...)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1094_Grand_Canyon.JPG)
Ich fuhr ein paar Viewpoints im Bereich des Grand Canyon Village an und versuchte, mir einen schönen Platz für den Sonnenuntergang vorzumerken. Weil mir bis dahin noch etwas Zeit blieb stoppte ich noch kurz beim grossen Supermart im Village, um Souvenirtassen und ein paar Postkarten zu kaufen, und kurz vor dem Sonnenuntergang fuhr ich dann zurück zum Yavapai Point. "Meine" Sunsetlocation war ein grosser flacher Fels, der ein wenig in den Canyon hinausragte - und siehe da, niemand anderes war dort zu sehen. Ich setzte mich also hin und dachte schon, ich hätte das grosse Los gezogen, als auf ein Mal eine ganze Horde (sicher 20) Japaner anmarschiert kamen und rund um mich herum einen Wald aus Stativen und Riesenkameras aufzubauen begannen. DAS wäre nun wirklich nicht nötig gewesen...
Zur Migration gezwungen lief ich also noch etwas weiter vom Parkplatz weg und (nicht nachmachen!) verliess den Weg dann irgendwo, um mich durch ein Wäldchen hindurch direkt zum Canyonrand vorzukämpfen. Wahrscheinlich hätte man hier gar nicht sein dürfen, doch fand ich den Platz so toll, dass ich mich dort niederliess und in Ruhe das nun einsetzende Schauspiel des Sonnenuntergangs bestaunen konnte. Beschreiben kann man das nicht, deshalb sollen die zwei folgenden Bildern genügen:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1110_Grand_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1111_Grand_Canyon.JPG)
Ich blieb dort sitzen, bis der letzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont verschwunden war, und machte mich auf den Rückweg zum Auto. Unterwegs sah ich nochmals die Japaner, und bald darauf war ich zurück an meinem Campingplatz. Weil der im Wald gelegen war wurde es hier rasch dunkel, und so baute ich mein Auto wieder zum Bett um, zog meine Kapuze über den Kopf, stöpselte mir den iPod in die Ohren und versteckte mich so im warmen Schlafsack. Immer noch müde von der langen Fahrt schlief ich rasch ein, und das war auch gut so - mein Wecker sollte um 4:30 losgehen...
Fahrstrecke an diesem Tag: 385 Meilen
Übernachtung: Mather Campground im Grand Canyon NP
(Diesmal werde ich früher weiterschreiben und mich nicht so lange im Auto liegen lassen, denn die Nacht war kalt...)
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(Diesmal werde ich früher weiterschreiben und mich nicht so lange im Auto liegen lassen, denn die Nacht war kalt...)
Bitte keine Eile ;-) Am Grand Canyon halte ich es auch bei eisigen Temperaturen ein paar Tage aus 8)
Aber andererseits bin ich ja auch gespannt, was für tolle Fotos ich noch zu sehen bekomme ... also fahren wir doch weiter :-)
Susan
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Moin Moin,
ich habe mich mal mit meinem Bobbycar hinten angehängt... tolle Fotos bisher...
Gruß Markus
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Hallo,
da du keinen Platz mehr hast, sattle ich mal meine Corvette und fahre dir hinterher (http://bestsmileys.com/cars/23.gif)
Deine tollen Bilder machen Lust auf mehr....
lg caro :D
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Hallo Raphael,
ich springe auch noch mit auf, irgendwo wird schon noch ein Plätzchen sein, ist ja immer so. :wink:
Ganz prima geschrieben und wunderbare Bilder!
Grüße, Petra
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Vielen Dank für all die netten Kommentare. Das motiviert mich doch gleich, nochmals einen Tag anzuhängen... 8)
TAG 3: Grand Canyon National Park, AZ - Page, AZ
Montag, 9. Juni 2008
Mein Handywecker klingelte mich um 4:30 aus dem Schlaf. Draussen war es noch finster und sehr kalt, also lief ich sofort nach hinten zum Kofferraum, um mich warm anzuziehen. Nun ja, nicht wirklich "warm", sondern so warm es eben ging - ein Jahr in SoCal leben hatte mich doch schon ziemlich verdorben, und so musste ich mit Pullover und einer dünnen Windjacke Vorlieb nehmen... Bevor ich losfuhr machte ich das Auto noch fahrtüchtig (d.h. ich schmiss den Schlafsack auf den Rücksitz und stellte die Kühlbox wieder unter den Beifahrersitz), und dann fuhr ich zurück zum Yavapai Point. Nur ein Auto stand dort auf dem Parkplatz, doch sehen konnte ich niemanden.
Ich setzte mich wieder vorne an den Rim beim Viewpoint und begann, in der Kälte auf die Sonne zu warten. Nach etwa zehn Minuten setzte sich ein älteres Ehepaar zu mir - ich unterhielt mich ein wenig mit ihnen und erfuhr dabei, dass die beiden irgendwo im südlichen Arizona leben aber den Grand Canyon regelmässig besuchen. Die Frau gratulierte mir zu der Entscheidung, so früh aufzustehen, denn der Sonnenaufgang sei ein wunderschönes Ereignis, das die meisten Leute jedoch verpassten. Meine Vorfreude steigerte sich nach diesem Gespräch zusätzlich - und doch wünschte ich mir insgeheim, man hätte einen Starbucks beim Grand Canyon aufgestellt, denn ein Tall Mocca hätte mir die Wartezeit in der Kälte sicher etwas angenehmer gestaltet... :wink:
Langsam begann sich der dunkelblaue Nachthimmel immer mehr zurückzuziehen, und vorne am Horizont wurde es immer heller. Die wunderbarsten Farbtöne wechselten sich dort ab, von violette und rot über orange und gelb bis weiss wanderte das ganze Farbenspektrum über den Himmel, immer höher hinauf, die Nacht richtiggehend verdrängend. Das Schauspiel, das sich dort abspielte, lässt sich kaum in Worte fassen - auf englisch käme "sublime" wohl dem am nächsten, wie ich das Aufgehen der Sonne erlebt habe. Hier einer von unzähligen Versuchen, dieses Erlebnis in einem Bild festzuhalten...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1137_Grand_Canyon.JPG)
Jede Minute veränderte sich das Farbenspiel am Horizont, bis dann endlich die Sonne über den Horizont zu strahlen begann. Ich hatte vorher schon einige Sonnenaufgänge erlebt (meist jedoch nicht absichtlich, sondern weil ich es noch nicht zu Bett geschafft hatte) - doch so etwas wie dort am Grand Canyon hatte ich noch nie mitverfolgen dürfen. Es ist schwer vorstellbar, einen Tag schöner erwachen zu sehen als auf diese Art...
Kurz später musste ich dann aber zurück zum Auto, es war mir nun wirklich zu kalt geworden. Ich drehte die Heizung voll auf und begann, dem East Rim Drive entlang zu fahren. Zwischendurch hielt ich an und schaute in den Canyon hinunter, der nun mehr und mehr von der Sonne ausgeleuchtet wurde. Es wurde rasch hell und auch entsprechend wärmer, und so entschied ich, auf einem Parkplatz einen sonnigen Felsvorsprung als Frühstückstisch zu missbrauchen - das zweite dieser Bilder ist meine 'breakfast location'.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1159_Grand_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1163.JPG)
Dann ging es weiter nach Osten, immer mit kurzen Fotostopps, bis ich zum Grandview Point gelangte. Nach meinem gestrigen Kartenstudium hatte ich mich entschieden, von hier aus eine kurze Wanderung hinunter in den Canyon zu unternehmen. Das machte ich dann auch. Der Abstieg war ziemlich steil und es wurde sehr rasch sehr warm. Ich war überrascht, wie viel Vegetation es dort entlang des Weges gab - von oben hatte der Grand Canyon nach einer reinen Steinlandschaft ausgesehen, doch nun wurde ich eines Besseren belehrt: Farne, Blumen, Kakteen, ja sogar Bäume traf ich an. Etwa Dreiviertelstunden lief ich auf dem Weg nach unten - ein wirklich sehr lohnenswertes Unterfangen, denn "von unten" eröffnen sich ganz neue Perspektiven auf den Canyon. Gerne wäre ich dann noch weitergewandert, aber schweren Herzens entschied ich mich zur Umkehr, denn es standen ja heute andere Punkte auf dem Programm...
Der Aufstieg dauerte um einiges länger als der Abstieg, und doch begegnete ich erst kurz vor dem Trailhead dem ersten entgegenkommenden Wanderer. Offenbar war tatsächlich kaum jemand so früh aufgestanden wie ich. Den Grandview Trail kann ich übrigens allen wärmstens empfehlen, die nicht Zeit für eine lange Wanderung hinunter in den Canyon haben, ihn jedoch trotzdem noch von einer etwas anderen Seite zu erleben. Wichtig nur, dass man sich vor solchem nicht fürchtet:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1170_Grand_Canyon.JPG)
Wieder oben auf dem Parkplatz tauschte ich die Turnschuhe gegen die Flipflops und fuhr dann ohne grössere Unterbrüche durch bis zum Desert View Watchtower. Von hier aus sah ich nun endlich auch den Colorado River, weit unten im Canyon. Auch der Ausblick über den Canyon hinaus auf das anschliessende Plateau war sehr interessant - da wurde mir erst wieder bewusst, dass der Canyon ja nicht zwischen zwei Bergwänden eingeklemmt ist, sondern eher ein tiefes, breites Loch im Boden dieser Hochebene.
Auf dem Parkplatz traf ich noch einen Typen der mich fragte, ob ich ihn im Auto bis nach Page mitnehmen könnte. Er sei ganz alleine vom Zion Canyon hierher gewandert und müsse nun irgendwie zu seinem Auto beim Visitor Center des Zion National Park zurückkommen. Er schien ein ganz netter Kerl zu sein, doch weil ich allein im Auto unterwegs war wollte ich doch kein Risiko eingehen, und so musste ich ihn mit einem etwas schlechten Gewissen dort stehen lassen. Noch bevor ich losfuhr sah ich aber, dass eine Gruppe Jugendlicher ihn in ihren Minivan einluden, und so fühlte ich mich gleich besser und machte mich auf den Weg nach Page.
Dieser führte erst auf der 64 nach Süden und drehte später nach Südosten ab. Die Fahrt war ziemlich abwechslungsreich, es ging stetig nach unten, und zwischendurch gab es tolle Ausblicke hinaus in die Ebene oder hinunter in tiefe Schluchten. Immer wieder säumten Souvenirstände mit indianischem Schmuck die Strasse, doch anhalten mochte ich nicht.
In Cameron traf ich dann auf die 89. Nach einigem Suchen fand ich das Post Office, wo ich Briefmarken kaufte und auch die ersten Postkarten einwarf. Auch in dem riesigen Souvenirgeschäft gleich neben der Post schaute ich mich kurz um, doch weil ich weder Töpferwaren noch eine Friedenspfeife brauchte machte ich mich bald auf den Weg zurück zum Auto und bog auf die 89 in Richtung Norden ein.
Ohne anzuhalten fuhr ich durch teils ziemlich bergige Wüstenlandschaften, bis ich (mehr durch Zufall) die Abzweigung zum Horseshoe Bend Parkplatz fand. Den wollte ich unbedingt anschauen (nicht den Parkplatz, sondern den Horseshoe Bend! :wink: ), und so liess ich das Auto stehen und marschierte durch Sand und Hitze zum Colorado. Natürlich hatte ich Bilder vom Horseshoe Bend gesehen, doch hatte ich mir eine völlig falsche Vorstellung davon gemacht. Ich hatte erwartet, dass man die Schlucht schon von weitem sehen würde - doch tatsächlich erkennt man sie erst, wenn man schon fast hineingefallen ist.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1229_Horseshoe_Bend.JPG)
Meine Kamera wollte zwar nicht die ganze Kehre des Colorado auf ein Bild bringen, aber das liess mich nicht davon abbringen, weit über eine halbe Stunde knipsend entlang der Klippe herumzuklettern. Viele Eidechsen traf ich dabei, und auch einen Reisebus voller Schweizer. Letztere deutete ich dann als Zeichen dafür, dass ich mich schon lange genug hier aufgehalten hatte, und so kämpfte ich wieder den Sandhügel hoch und dann wieder hinunter zum Parkplatz. Es war richtig heiss gewesen dort draussen, und ein wenig wehmütig dachte ich an den frühen Morgen zurück, als ich noch so gefroren hatte...
Weit war es nicht mehr bis Page. Hier hatte ich die vorläufig letzte Unterkunft (weiter hatte ich noch nicht definitiv geplant) für meine Reise vorgebucht - das Motel 6 gleich rechts nach dem Ortseingang. Es war erst früher Nachmittag als ich eincheckte, und trotzdem legte ich mich nach einer kühlen Dusche ein wenig schlafen, nachdem ich all mein Gepäck ins Zimmer geschleppt hatte. Ich erwachte kurz vor 5 wieder und ging draussen zum Pool, wo ich Karten schrieb und ein wenig schwimmen ging. Im Pool (wirklich IM Pool, klingt witzig, ich weiss...) traf ich ein Ehepaar aus der Schweiz. Mit denen unterhielt ich mich dann fast eine halbe Stunde lang - sie waren zum ersten Mal in dieser Gegend unterwegs und hatten vor, in die Richtung weiterzufahren, aus der ich gekommen war. Ich genoss es, zum ersten Mal seit fast einem halben Jahr wieder einmal Schweizerdeutsch sprechen zu können - obschon das ein wenig komisch geklungen haben muss.
Zurück im Zimmer duschte ich gleich nochmal (eine Dusche hatte ich ja im Auto leider nicht dabei, und so wollte ich hier nun exzessiv davon Gebraucht machen...), und kurz nach sechs wollte ich dann in die Stadt fahren um etwas zu essen. Dummerweise erwischte ich die falsche Strasse und fand mich so plötzlich auf der Brücke vor dem Glen Canyon Dam wieder. Nun gut, da ich schon hier war schaute ich kurz im Museum beim Damm vorbei und meldete mich auch gleich für eine Führung am nächsten Morgen an.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1249_Glen_Canyon_Bridge.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1250_Glen_Canyon_Dam.JPG)
Dann ging es zurück über die Brücke, den Berg hoch, und dort fand ich dann auch noch einen hübschen Aussichtspunkt über Brücke + Damm.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1246_Glen_Canyon_Dam.JPG)
Endlich gelangte ich dann ins Geschäftszentrum von Page. In einer Pizzeria fand ich auf der Terrasse draussen noch Platz an der Abendsonne, und so genoss ich dort mein erstes "richtiges" (da warmes) Abendessen seit Beginn des Trips, und dazu gabs noch zwei eiskalte Bud light - ein perfekter Ausklang für einen tollen, abwechslungsreichen Tag.
Früh fuhr ich zurück zum Motel, wo ich noch ein wenig vom Free Internet profitierte und dann gemütlich vor dem Fernseher einschlief. War schon toll, nach zwei Nächten im Auto endlich wieder ein grosses Bett zum Schlafen zu haben...
Fahrstrecke an diesem Tag: 175 Meilen
Übernachtung: Motel 6
(In Page werde ich noch eine Weile bleiben - wer also nachreisen will wird hier gerne erwartet :wink: )
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Interessanter Reisebericht und schöne Fotos (dürften auch noch mehr sein :dozent:).
Wann geht es weiter? :dance:
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Wann geht es weiter? :dance:
Danke für die Erinnerung - ich war jetzt selbst genug lange "Faulpelz" und kann nun das Weiterschreiben nicht länger herausschieben...!
TAG 4: Page, AZ
Dienstag, 10. Juni 2008
Was für ein tolles Gefühl, endlich wieder einmal in einem Bett schlafen zu können! Ich schlief lange, sehr lange, und erwachte so spät, dass ich gleich ohne Frühstück losfahren musste, um meine Glen Canyon Dam Tour nicht zu verpassen. Diese begann um 10 Uhr. Unsere kleine Gruppe bestand aus einer japanischen Familie mit einem kleinen Sohn und ein paar Touristen aus Europa. Die Führung selbst war sehr interessant, obwohl ich mich sonst eher weniger für Staudämme begeistern kann. Der Tourguide war ein pensionierter ehemaliger Chefmechaniker, der seit der Eröffnung des Dammkraftwerks dort gearbeitet hatte und demzufolge die ganzen Einrichtungen kannte wie kein Zweiter.
Erst fuhren wir vom Visitor Center aus mit einem Fahrstuhl nach unten in den Berg hinein, und von dort ging es durch einen langen Gang hinaus auf den Damm. Er erzählte uns dort vom Bau des Damms und erwähnte all die faszinierenden Dimensionen dieses riesigen Bauwerks. Der Damm schaut ja schon von der Brücke aus gross aus, doch da drauf zu stehen macht ihn gleich nochmals viel grösser... Ich hatte mir, aus was für Gründen auch immer, vorgestellt gehabt, der Damm sei in erster Linie zur Stromerzeugung gebaut worden. Der Führer belehrte mich dann aber eines besseren: Die Stromgewinnung ist nur ein Nebeneffekt, denn hauptsächlich wurde der Damm zur Wasserkontrolle gebaut. Es ist vertraglich genau festgelegt, wann wieviel Wasser wohin geleitet werden soll. Sehr interessant.
Nach dem Spaziergang über den Damm fuhren wir mit einem zweiten Fahrstuhl innerhalb des Damms nach unten und konnten dort auch noch die acht riesigen Tourbinen anschauen. Hier hatte der Führer gearbeitet, und er blühte bei jeder Frage richtig auf und kam aus dem Erzählen kaum mehr heraus. War lustig zu erleben, wie begeistert er bei all dem dabei war. Am Schluss fuhren wir dann wieder nach oben ins Visitor Center, und dann war die Tour auch schon wieder vorbei.
Tatsächlich hatte ich mir am Vortag etwas dabei überlegt, als ich diese Tour so früh am Morgen gebucht hatte: Ich wollte zur Mittagszeit im Antelope Canyon sein, und dieses Timing sollte nun auch perfekt aufgehen. Ich schaute mich noch ein paar Minuten im Visitor Center bzw. dem Museum um und machte anschliessend noch ein paar Fotos von der Brücke aus, und dann fuhr ich los, zurück auf der 89 und bog dann links auf die 98 ab (was für eine dumme Idee, die 89 mit der 98 kreuzen zu lassen - da verfährt sich doch bestimmt jeder Zweite...)
Nur wenige Minuten später bog ich abermals links ab und erreichte so den Parkplatz beim Lower Antelope Canyon. Es war halb 12, mein Zeitplan war also perfekt aufgegangen. Das Auto liess ich in der Hitze stehen, packte meine Hosentaschen mit Wasserflaschen voll, kaufte das Ticket und machte mich auf den Weg.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1272_Desert.JPG)
Der Eingang zum Antelope Canyon schaut von oben betrachtet so nichtssagend aus, und ich fragte mich, wie sich wohl derjenige gefühlt haben muss, der zum ersten Mal auf die Idee kam, da hinunter zu klettern und danach diese Märchenwelt zu entdecken...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1337.JPG)
Der Einstieg in den Canyon war ziemlich abenteuerlich. Steil ging es einige Leitern/Treppen hinunter, bevor es dann allmählich flacher wurde. Es ist schwierig zu beschreiben, wie unwirklich sich diese Landschaft dort unten in dieser engen, sandsteinernen Schlucht anfühlt. Am Besten lasse ich die Bilder gleich für sich sprechen...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1306_Lower_Antelope_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1315_Lower_Antelope_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1318_Lower_Antelope_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1327_Lower_Antelope_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1328.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1332_Lower_Antelope_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1333.JPG)
Ich kam aus dem Staunen und Fotografieren gar nicht mehr heraus. Dabei half es auch, dass kaum andere Leute dort unten anzutreffen waren. Eine Gruppe Italiener traf ich, und auf dem Rückweg auch noch eine grössere Reisegruppe aus Japan (fast verwunderlich, dass die mit ihren Riesenkameras dort nicht stecken blieben...). Nach gut einer Stunde hatte ich den Ausgang wieder erreicht, doch mein Zeitgefühl hatte mich völlig verlassen - wenn es jetzt am Eindunkeln gewesen wäre hätte mich das kaum überrascht... Noch nie hatte ich eine derart faszinierende und zugleich surreale Landschaft erlebt wie dort im Antelope Canyon, und ich werde diesen Sommer auf alle Fälle dorthin zurückkehren müssen.
Draussen war es immer noch brutal heiss, und ich flüchtete mich zum Auto und drehte die A/C voll auf. Wie nun weiter? Ich entschied, nicht gleich ins Hotel zurück zu fahren, sondern wollte erst noch einen Abstecher an den Lake Powell machen. Am nächsten war für mich der Antelope Point, und dorthin fuhr ich denn auch. Als ich den riesigen (allerdings leeren) Lake Powell Parkplatz erreichte parkte ich gleich zu Beginn des Lots und stieg von dort aus auf direktestem Weg hinunter an den See. Das hatte von oben weit einfacher ausgesehen, als es dann tatsächlich war. Fast 20 Minuten dauerte es schliesslich, bis ich unten am See war.
Zum Glück hatte ich, in weiser Voraussicht, meine Badesachen gleich mitgenommen, und so kam ich endlich zu der ersehnten Abkühlung. Das Wasser im Stausee war angenehm warm und die Uferlandschaft sah so ganz anders aus als man sich ein Seeufer sonst vorstellt. Kein Grün, keine Pflanzen, sondern gleich ans Wasser anschliessende Wüste...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1299_act_1343_Lake_Powell.JPG)
Länger als eine halbe Stunde hielt ich es dann aber doch nicht aus, und der Rückweg nach "oben" zum Parkplatz gestaltete sich auch nicht besonders einfach. Als ich es endlich geschafft hatte fuhr ich zurück ins Hotel, nahm dort eine Dusche und ass den Rest der Pizza vom Vorabend. Ich blätterte dann ein wenig im Reiseführer um zu schauen, was ich sonst noch in Page unternehmen könnte, schliesslich war es erst früher Nachmittag.
Plötzlich wachte ich jedoch auf. Ich lag auf dem Hotelbett, den Reiseführer immer noch halbgeöffnet in der Hand, und es war schon kurz nach fünf Uhr abends! Für weitere Ausflüge war es nun zu spät geworden, und ich musste sofort ins Stadtzentrum fahren, solange dort die Läden noch geöffnet waren! Ich kaufte mir Postkarten und Briefmarken und gelangte dann irgendwie in die Dam Bar. Ich setzte mich dort an die Bar, gleich gegenüber des grossen Glasbildes des Glen Canyon Dam, und bestellte BBQ Wings und ein eiskaltes Bud Light.
Zum Essen schaute ich mir das Playoffspiel der Lakers gegen die Celtics an (das erstere dann auch gewannen), als plötzlich der Typ neben mir über Kobe Bryant zu schimpfen begann. Irgendwie kamen wir ins Gespräch und ich erfuhr, dass der Typ ein Profipokerspieler war (sein Vater, ein ehemaliger Nascarfahrer, sass gleich nebenan) und hier mit Freunden auf einem Hausboot auf dem Lake Powell am Urlaub machen war. Als ich ihm erzählte dass ich aus der Schweiz komme begann er gleich, von unseren Pilatusflugzeugen zu schwärmen - er wolle sich unbedingt einmal eines kaufen... Wir hatten einen lustigen Abend zusammen (im Laufe der Zeit kamen auch noch seine Freunde dazu), und so blieb ich viel länger in der Bar als ich vorgehabt hatte. Erst spät am Abend, als ich längst nicht mehr hätte fahren dürfen, machte ich mich auf den Heimweg zum Hotel, wo ich auch gleich einschlief.
Dies sollte meine letzte Nacht in Page sein; am nächsten Tag ging es dann weiter nach Norden, nach Utah!
Fahrstrecke an diesem Tag: 49 Meilen
Übernachtung: Motel 6
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Schön dass es endlich weitergeht...bin schon gespannt auf "morgen"! :D :wink:
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Ooops, gerade noch aufgesprungen...
Ich fahr bei Caro in der Corvette mit, der Reiskocher ist ja schon voll! :wink:
Also bis jetzt kannst du dich aber über das Wetter nicht beklagen,
man sieht's an den schönen Fotos!
Gruss,
Manni
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So, du 'Faulpelz', schön, dass es weitergeht!
Bei den Bilder aus dem Antelope Canyon komme ich auch jedesmal wieder ins Schwärmen - was für Formen, was für Farben.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
Susan
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Also bis jetzt kannst du dich aber über das Wetter nicht beklagen,
man sieht's an den schönen Fotos!
Das sollte auch bis zum Ende des Trips so bleiben... Aber, ganz ehrlich gesagt, hatte ich auch gar nichts anderes als Sonnenschein und blauen Himmel erwartet - das Jahr in San Diego hat mich doch ziemlich verdorben... 8)
Noch dieses Wochenende geht es weiter, versprochen! Kurze Pinkelpause, dann zurück ins Auto und auf nach UTAH.
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So, ich muss jetzt halt parallel zum Australian Open Final schreiben - hoffentlich lenkt das nicht zu sehr ab...
TAG 5: Page, AZ - Bryce Canyon National Park, UT
Mittwoch, 11. Juni 2008
Wieder hatte ich den Wecker nicht gestellt (dies in voller Absicht, denn an diesem Abend würde ich wieder im Auto nächtigen müssen), und so checkte ich erst kurz vor neun aus und fuhr kurz später los. Zum wiederholten Mal fuhr ich auf der 89 über die imposante Brücke und erhasche so nochmals einen Blick auf den Glen Canyon Dam. Ein paar Meilen hinter dem Damm bog ich dann rechts ab und fuhr einen View Point hoch über dem Lake Powell an. Sogar Picknicktische hatte es auf dem Parkplatz, und so konnte ich dort trotz dem Wind mein Frühstück mit Topaussicht geniessen.
Nach dem Frühstück ging es zurück auf die 89 und von dort nach Nordwesten. Die Landschaft war erst noch felsig und wüstenartig, doch nun war immer mehr grün zu sehen, und schliesslich ging es richtig durch Wälder und grüne Wiesen. Schon faszinieren, wie sich die Landschaft innerhalb von einer guten halben Stunde so stark verändern kann...
In Kanab hielt ich nicht an sondern bog gleich nach Norden ab. Immernoch auf der 89 ging es weiter in Richtung Carmel Junction. Dort angekommen legte ich einen kurzen Tankstop ein, und zudem fragte ich mich etwas herum um herauszufinden, wo in der Nähe Campingmöglichkeiten vorhanden wären. Ich merkte mir zwei Campingplätze, die weiter nördlich entlang der 89 liegen sollten (diese schaute ich mir dann auch an, war jedoch wenig überzeugt davon...). Weiter fuhr ich, immernoch auf der 89N. Der folgende Abschnitt der Strecke war jedoch eindeutig der schönste für diesen Tag: Die Strasse führte auf der linken Seite eines breiten, flachen Tals entlang. Durch das Tal führte ein Fluss, und auf beiden Seiten des Flusses grasten Pferde. Ich kam mir vor, als wäre ich auf das Set eines Westernfilmes geraten... :wink:
Endlich erreichte ich dann die Kreuzung mit der UT-12 wo ich nach Osten abbog - Bryce Canyon stand auf dem Schild am Strassenrand! Der Rest der Fahrt bis dahin war interessant, erst duch den Red Canyon (den ich mir auf der Vorbeifahrt für den nächsten Tag gleich einplante) und dann durch eine Hochebene. Nun waren in der Ferne auch Berge zu sehen. Es dauerte mir etwas zu lange, bis ich endlich den National Park erreicht hatte. Wie immer besuchte ich erst das Visitor Center, studierte dort das Infomaterial und liess mir auch gleich von einem Ranger aufschwatzen, dass ich doch gleich im Park übernachten soll. Damit war das dann auch erledigt.
Vom Visitor Center aus steuerte ich also gleich den Sunset Campground an, fand einen netten kleinen Platz nicht zu tief im Waldesinneren, und reservierte diesen auch sogleich. Dann konnte ich mich endlich aufmachen, den Bryce Canyon zu besuchen. Zuerst stattete ich aber der Lodge noch einen Besuch ab und ass auch gleich einen Hotdog dort. Zurück beim Sunset Point stellte ich aber dann mein Auto ab und fuhr mit dem Shuttle Bus die verschiedenen View Points an. Als erstes fuhr ging es bis nach ganz oben, zum Bryce Point. Hier mein erster Eindruck:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1347_Bryce_Canyon.JPG)
Wie eine Armee von tausenden rot-braun-gelben Zwergen wirkte das Amphiteater von oben, und ich hätte diesen Ausblick noch viel länger anschauen können, wenn nicht so ein kalter Wind geweht hatte. Trotz Windjacke war deutlich zu spüren, dass hier ein ganz anderes Klima herrschte als noch am Tag zuvor. Ich stieg also in den nächsten Bus und liess mich zurück zum Sunrise Point fahren. Dort, so hatte ich mir das anhand der verteilten Karte vorgenommen, wollte ich hinunter in den Canyon (der ja eigentlich gar keiner ist...) steigen.
Gesagt, getan - ich fand den Trailhead für den Queen's Garden Trail und machte mich auf den Weg hinab zu den "Zwergen". Diese, so musste ich bald feststellen, waren von unten gesehen gar nicht so klein wie das auf den ersten Eindruck gewirkt hatte. Baumhoch und noch höher ragten diese Stalagmiten in den Himmel.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1358_Bryce_Canyon.JPG)
Auch ganz unten, als der Weg die ganzen Steingebilde durchquert hatte, gab es tolle Fotomotive:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1360_Bryce_Canyon.JPG)
Was mir beim Bryce Canyon besonders gut gefiel war der wunderschöne Kontrast, der sich durch die bräunlichen Steinformationen und die saftig grünen Bäume ergaben. Aber auch die toten Bäume sahen toll aus...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1365_Bryce_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1376.JPG)
Der Wanderweg war sehr angenehm zu gehen, grösstenteils eher ein Spazierweg. Dementsprechend viele Leute hatte es auch unterwegs, und so machte ich mir eine mentale Notiz, dass ich bei meinem nächsten Besuch den (wohl etwas weniger frequentierten) Peak-A-Boo Trail ausprobieren würde. Irgendwann gelangte ich an die Verzweitung, wo der Queen's Garden Trail auf den Navajo Loop trifft, und dort entschied ich mich für die rechte Variante. Hier ging es nun ziemlich steil den Berg hoch, am Schluss sogar mit einem Wegstück, das der Lombard Street in San Francisco oder einem Schweizer Alpenpass locker Konkurrenz bieten könnte.
So ganz angenehm war das nicht zu laufen, es war inzwischen auch deutlich wärmer geworden, und ich vermutete, dass die linke Abzweigung wohl schöner zu laufen gewesen wäre (stimmt das?). Beim Sunset Point erreichte ich dann den Rim wieder - hier hatte ich ja mein Auto geparkt, und so konnte ich gleich zurück zum Campground fahren, wo ich mich ein wenig erholte und mir ein paar Sandwiches machte. Wieder baute ich mein Auto auf die "Nachtausstattung" um und zog mir wärmere Kleidung an. Es ging nun dem Sonnenuntergang entgegen, und die Temperaturen sanken ziemlich rasch. War es wohl wirklich so klug gewesen, hier übernachten zu wollen?
Daran wollte ich jetzt noch nicht denken, und so stieg ich abermals ins Auto und fuhr hinauf zum Inspiration Point. Ich hatte mir diesen für den heutigen Sonnenuntergang ausgesucht, vor allem des Namens wegen. Tatsächlich wurde ich mit einem prächtigen Schauspiel belohnt. Weil die Sonne schräg von der Seite in das Amphitheater herunterschien lag vor mir ein riesiger Teppich aus intensivsten Grün- und Brauntönen, abwechslungsweise in Licht und Schatten getaucht. Ein wunderbares Erlebnis.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1425_Bryce_Canyon.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1430_Bryce_Canyon.JPG)
Ganz zögerlich arbeitete sich der Schatten jedoch vor und liess die Farben langsam ausklingen. Auch wurde es nun richtig kalt. Ich fuhr zurück zum Campground, parkte mein Auto, zog mir zwei paar Sweat Pants und ein dickes Sweatshirt an (Kapuze über den Kopf), und so rollte ich mich in meine Schlafsack auf dem Beifahrersitz ein. Ipod in die Ohren und noch einen Schluck Schnaps gegen die Kälte, dann schlief ich ein. Ich ahnte noch nicht, was für ein böses Erwachen es am Morgen geben werde...
Fahrstrecke an diesem Tag: 169 Meilen
Übernachtung: Sunset Campground
(Gerade hat Roger Federer den zweiten Satz gewonnen - jetzt ist das Spiel lanciert! :wink: )
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SIE AHNTEN JA NICHT .... ui, das klingt spannend! Hoffentlich ist das Tennis-Finale bald vorbei und du kannst weiterschreiben :lol:
Susan
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Hier ging es nun ziemlich steil den Berg hoch, am Schluss sogar mit einem Wegstück, das der Lombard Street in San Francisco oder einem Schweizer Alpenpass locker Konkurrenz bieten könnte.
Oh ja, das kann ich bestätigen... :shock:
Oben angekommen, brauchte ich ein Sauerstoffzelt. :wink:
Hach, der Bryce Canyon, tolle Bilder!
Obwohl wir schon zweimal da waren, werden wir Ende März
wieder dort Station machen. Konnten nicht widerstehen...
Jetzt bin ich aber auf das böse Erwachen gespannt...
Gruss,
Manni
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:shock:
*zappel* ich bin auch gespannt!!! Wie geht es weiter? Wie lange dauert es denn noch? :wink:
Schöne Bilder! Ich freu mich schon dieses Jahr hoffentlich auch den Antilope Canyon live sehen zu können! :)
Kessy
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Hoffentlich ist das Tennis-Finale bald vorbei und du kannst weiterschreiben :lol:
Hat sich erledigt - nur leider nicht mit dem gewünschten Ausgang. :wink: Nach der durchgemachten Super Bowl Nacht bin ich jetzt wieder einigermassen wach, also geht es gleich weiter.
TAG 6: Bryce Canyon National Park, UT - St. George, UT
Donnerstag, 12. Juni 2008
Nein, das Erwachen an diesem Morgen war wirklich kein schönes Erlebnis: Es war kurz nach 5 Uhr, die Sonne war noch nicht aufgegangen, und ich sass da auf dem Beifahrersitz und konnte mich kaum mehr bewegen, so kalt war es! Natürlich hatte ich über Nacht mein Autofenster einen Spalt breit offengelassen und wurde jetzt dafür bestraft. 25° Fahrenheit war es - damit hatte ich echt nicht gerechnet...
Schnell hatte ich mich entschieden, was zu tun war: Ich befreite mich aus dem Schlafsack, hievte mich auf den Fahrersitz, startete das Auto und drehte die Heizung voll auf. Die Nacht war für mich jetzt sowieso gelaufen, schlafen würde ich nicht mehr können, und so verliess ich den Campground auch sogleich. Langsam fuhr ich zwischen all den Zelten und Wohnmobilen hindurch - natürlich war sonst noch niemand wach, es war ja fast noch Mitten in der Nacht! Nach ein paar Minuten begann mein sich meine Körpertemperatur langsam wieder heraufzufahren, und alles begann zu kribbeln. Ein unangenehmes Gefühl...
Beim Parkausgang musste ich dann doch nochmals hinaus in die Kälte um dieses Foto zu machen: Offenbar hatten auch andere nicht damit gerechnet, dass es so kalt werden würde, und haben den Sprinkler laufen gelassen... :wink:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1448.JPG)
Zurück im Auto wollte ich nur noch weg, irgendwo hinfahren wo es wärmer ist. Also fuhr ich auf der gleichen Strecke zurück, über die ich am Vortag gekommen war. Erst über die 12, dann die 89 in Richtung Zion. Den Red Canyon liess ich dankend links (und rechts) liegen, den konnte ich ja ein ander Mal besuchen wenn es WÄRMER ist!
Erst beim Eingang zum Zion National Park machte ich einen ersten kurzen Halt, um das Eingangsschild zu fotografieren. Kurz später dann, während der Fahrt hinunter zum Visitor Center, machte ich dann eine etwas längere Pause auf einem sonnigen Parkplatz. Hier räumte ich mein Auto etwas auf und zog mich um. Zum Frühstück gab es wieder Früchte und Getreidestengel. Endlich war es mir wieder warm ums Herz (und die Füsse) geworden, und ich fühlte mich gleich wieder viel besser. Zurück im Auto konnte ich mir dann endlich Zeit nehmen, die grandiose Landschaft zu geniessen, die ich nun durchfuhr.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1452.JPG)
Besonders toll fand ich auch den rötlichen Asphalt auf der Strasse. So passt sie sich gleich noch etwas schöner in die Landschaft ein. Die Strasse selbst, mit den langezogenen Kurven hinunter ins Tal, war ein super Fahrvergnügen. Anderen Autos begegnete ich nur ab und zu - es hatte sich also ausgezahlt, so früh loszufahren...
Beim Visitor Center parkte ich das Auto dann, packte meinen Wanderrucksack und stieg, nach dem obligaten Besuch im Visitor Center, den Shuttle Bus. 8:30 Uhr - noch immer war es also recht früh, doch nun waren doch schon mehr Leute unterwegs. Die Fahrt im Shuttle war toll, der Fahrer erzählte von der geologischen Geschichte des Tals, benannte all die Felsformationen links und rechts, und erklärte vor jedem Halt, was für Wanderungen von hier aus gemacht werden können.
Für mich war schon lange klar, welche Wanderung ich heute unternehmen würde: Vor vielen Jahren hatte ich einmal ein Foto von Angels Landing und der Aussicht von da hinunter ins Zion Valley gesehen und mir seither gewünscht, einmal selbst dort oben stehen zu können. Da konnten mich die Warnungen in der Infozeitung (hohe Schwierigkeitsstufe und nur mit gutem Schuhwerk) auch nicht davor abschrecken.
Bei der Grotto Haltestelle stieg ich also aus und erblickte Angels Landing zum ersten Mal von unten: ein imposanter Felsenturm, der dort hoch in den wolkenlosen Himmel hinaufragte. Auf der Brücke über den Virgin River machte ich ein Bild (ich hatte mich inzwischen schon unsterblich in diese Landschaft verliebt...) und taf auch noch zwei Franzosen, die mit dem selben Ziel wie ich unterwegs waren. Nun gut, von hier an ging es dann also zu dritt weiter.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1455_Zion.JPG)
Der Weg war erst ziemlich breit und führte an der linken (von unten gesehen) Talseite entland: immer sanft ansteigend, von Bäumen und Kakteen gesäumt, und immer wieder tolle Ausblicke hinein ins Tal ermöglichend. Inzwischen war es deutlich wärmer geworden (geschätzte 20 Grad - CELSIUS :wink: ), also wirklich angenehm zum wandern. Nach einer Weile wurde der Weg dann steiler. In ein paar steilen Serpentinen ging es den Berg hoch, und weiter oben schmiegte sich dann der Weg dann eng an die Felswand, bis wir zu einem Einschnitt kamen, der links in ein schmales Tal hineinführte. Dieses lag noch im Schatten und war auch entsprechend kälter (heisst also nicht umsonst Refrigerator Canyon).
Hier ging es wieder deutlich weniger steil nach oben, und wir fragten uns schon, wie wir so wohl jemand nach ganz oben kommen würden - doch dann gelangten wir zu Walter's Wiggles. Hatte ich am Vortag den Schlussaufstieg des Navajo Loop schon als unangenehm empfunden, so musste ich nun feststellen, dass dies nur ein Vorspiel auf diesen Aufstieg gewesen war! Furchtbar eng führten die Schlaufen nach oben; warum die nicht gleich eine Treppe gebaut haben weiss ich jetzt noch nicht, die Steigung war jedenfalls entsprechend gross!
Oben angekommen mussten wir uns erstmal kurz ausruhen, unsere Beine brauchten eine kurze Erholungspause. Zum Glück war es von hier dann nur noch ein kurzes Stück bis Scout Outlook - und hier merkten wir dann, dass wir doch schon ziemlich an Höhe gewonnen hatten. Wir sahen hinunter ins Tal, wo wir hergekommen waren, und vor uns lag nun das Highlight des Trails - der Aufstieg nach Angels Landing. Schon imposant, wie sich der Grat dort wie die Klinge einer Axt in die Höhe ragt, auf beiden Seiten hunderte von Meter senkrecht abfallend... Dem einen der beiden Franzosen imponierte dieser Anblick derartig, dass er sich gleich auf den Rückweg machte, um dann unten im Tal auf seinen Kameraden zu warten. :lol:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1473_Zion.JPG)
Also ging es nun zu zweit weiter. Der Wanderweg hörte an dieser Stelle auf, und von hier an mussten wir uns unsere Route selbst suchen. An den unübersichtlichsten Stellen waren Eisenketten in den Fels eingelassen, an denen wir uns festhalten konnten. Ansonsten kletterten wir meist auf gut Glück den Grat hinauf, und ein paar Mal mussten wir dann auch wieder umkehren, weil wir nicht mehr vorwärts kamen. Letzten Endes fanden wir aber den Weg nach oben (naja, viel Platz zum falsch laufen gibt es ja auch nicht...), und endlich, ENDLICH war ich oben angekommen und hatte den Ausblick, den ich vom Foto kannte, erstmals real vor mir.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1480_Zion.JPG)
Was für eine spektakuläre Aussicht! Praktisch 360° konnte man ins Zion Valley hinabblicken, hinauf zum Observation Point, hinunter zur Busstation, wo wir ausgestiegen waren. Unglaublich, einfach spektakulär, was man von hier aus für ein Panorama vor sich hat. Ja, ich konnte mir gut vorstellen, dass die Engel hier landen würden, wenn sie vom Himmel herunter geflogen kämen... :wink:
Der Franzose machte sich nach ein paar Fotos auf den Rückweg, um seinen Kameraden nicht zu lange warten lassen zu müssen. Ich jedoch blieb fast eine halbe Stunde oben sitzen, ass meinen letzten Getreideriegel und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Etwa 20 mal machte ich das selbe Foto... Nach einer scheinbaren Ewigkeit musste ich dann aber auch von diesem Ort verabschieden und mich auf den Rückweg machen. Dieser war um einiges schwieriger als der Aufstieg - nicht nur, weil jetzt viel mehr Leute unterwegs waren (und kreuzen ist auf dem Weg echt nicht einfach...), sondern auch, weil der Weg nun überhaupt nicht mehr zu sehen war.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1492_Zion.JPG)
Unten im Tal angekommen war es dann echt brutal heiss, und ich war froh, so früh losgelaufen zu sein - und dabei war immer noch nicht mal Mittag. Weil ich noch nicht meine ganze Energie für Angels Landing verbraucht hatte entschloss ich nun, auch noch den Emerald Pools Trail zu laufen. Dieser gefiel mir aber überhaupt nicht: die meiste Zeit ging es im Gänsemarsch vorwärts und die beiden ersten Pools waren praktisch leer (und der "Wasserfall" bestand auch nur aus ein paar gelegentlich hinunterfallenden Wassertropfen...). Ich war also nicht unglücklich, als ich zurück im Bus sass. Ein letzter Blick nach oben zu Angels Landing, und dann ging es zurück ins Visitor Center.
Hier wurden Postkarten gekauft und Auto gesucht (der Parkplatz war inzwischen zum Überlaufen voll, und dabei war ich doch am Morgen noch ganz allein dort gewesen...), und dann machte ich mich auf den Weg nach St. George. Dort wollte ich die heutige Nacht verbringen, denn ich war zu müde um noch bis Vegas oder weiter zu fahren. Die Strecke war nicht mehr ganz so spektakulär wie die Einfahrt in den Park am Morgen; das grösste Highlight für mich war, als ich auf die I-15 einbog - schliesslich wohnte ich ich in San Diego direkt neben dem 15 und fuhr auch jeden Tag darauf, er war für mich also fast ein Stück "Heimat" geworden. :wink:
Auf gut Glück verliess ich den Freeway dann in St. George und fand auch gleich auf Anhieb ein freies Zimmer im Ramada Inn. Sogar einen Pool hatte es hier, und gratis Wireless Internet. Inzwischen war es kurz vor vier Uhr, und ich war froh, wieder in Zimmer, ein Bett und eine Dusche zu haben. Zudem genoss ich es, nach so langer Zeit endlich wieder zurück in der Zivilisatin zu sein: Seit ich San Diego verlassen hatte war ich fast nur draussen in der Natur gewesen, mit Ausnahme von Page (das aber auch nur eine Kleinststadt ist).
Ich machte es mir in meinem Zimmer bequem, nahm eine ausgiebige Dusche und fuhr dann zum Supermarkt, um Essen und Bier einzukaufen. Bei Carl's Jr. holte ich mir mein Nachtessen, das ich dann im Zimmer verspies. Ich telefonierte noch mit einer Freundin aus San Diego und wir machten ab, dass sie übers Wochenende nach Las Vegas fliegen werde. Weil sie aber erst am Freitag (also übermorgen) fliegen konnte musste ich noch einen Zwischentag einlegen. Ich überlegte, was ich den dadurch freigewordenen Zwischentag machen konnte und entschied, dafür ins Death Valley zu fahren. Nach kurzer Onlinerecherche reservierte ich für den folgenden Abend ein Zimmer in Beatty, NV, und für die beiden darauffolgenden Nächte eines im Sahara in Las Vegas.
Obwohl es erst kurz nach acht war ging ich dann zu Bett. Der Gewohnheit wegen schaltete ich den Fernseher ein und schlief kurz später ein - nicht ohne vorher nochmals daran zu denken, wie viel schöner doch ein warmer Bett im vergleich zu einem kalten Auto ist... Was ich in dieser Nacht geträumt habe weiss ich nicht mehr, aber ich vermute, ich bin im Traum nochmals nach Angels Landing hochgelaufen und habe dort oben die ganze Nacht gesessen... 8)
Fahrstrecke an diesem Tag: 130 Meilen
Übernachtung: Ramada Inn, St. George, UT
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Eine schöne Beschreibung von der Angels Landing-Wanderung ... okay, ich hatte beim Auf- und Abstieg ein wenig mehr Respekt (sprich: Angst) als du, habe es dann aber genauso genossen, endlich oben gewesen zu sein :-)
Wir waren 2006 übrigens auch im Ramada Inn in St. George ... gegenüber war so ein tolles Steakhouse - daran kann ich mich noch erinnern ;-)
So, dann ruh dich aus und dann freu ich mich schon sehr sehr sehr auf LV :-)
Susan
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okay, ich hatte beim Auf- und Abstieg ein wenig mehr Respekt (sprich: Angst) als du, habe es dann aber genauso genossen, endlich oben gewesen zu sein :-)
Ich glaube, ein bisschen mehr Respekt wäre schon angebracht gewesen. Weil ich keine Wanderschuhe dabei hatte bin ich das ganze "nur" in meinen Turnschuhen gelaufen, und das war wohl nicht so klug. Passiert ist aber nichts, zum Glück.
gegenüber war so ein tolles Steakhouse - daran kann ich mich noch erinnern :wink:
Das merk ich mir doch gerne fürs nächste Mal... :D
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....und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Etwa 20 mal machte ich das selbe Foto...
Das kann ich mir sehr gut vorstellen! :groove:
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(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1448.JPG)
:respekt:
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Da hat wohl jemand den Rasensprenger nicht abgeschaltet.
Oder ist das moderne Kunst? :roll: Sehe die brechenden Äste schon kommen... :shock:
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Hi,
tolles Bild mit dem vereisten Nadelbaum!
Schöne Beschreibung der Wanderung zu Angels Landing!
hihi -Das mit dem 20x gleiches Foto kann ich gut nachvollziehen....wenn es eben so schön ist... :D
LG
Kessy
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hihi -Das mit dem 20x gleiches Foto kann ich gut nachvollziehen....wenn es eben so schön ist... :D
Haha, ich wollte einfach sichergehen, dass wenigstens eines davon gut wird :D
Habt noch ein wenig Gedult, ich bin erst am Wochenende wieder aus dem Militär zuhause, dann gehts weiter nach NEVADA! :groove:
So long, Raphael
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So, weiter gehts - heute allerdings nicht mit vielen Bildern...
TAG 7: St. George, UT - Beatty, NV
Freitag, 13. Juni 2008
Mit dem Aufstehen liess ich mir diesmal etwas mehr Zeit als am Vortag. Frühstück gabs neben der Reception, nur leider war das Angebot nicht mehr sooo gross, weil ich eben etwas spät dran war. Vor der Weiterfahrt musste ich mich noch zum Post Office durchfragen und mich im Supermarkt wieder mit Essen und Getränken eindecken, und dann fand ich nach auch wieder die Interstate Richtung Las Vegas. Auf der 15 ging es kontinuierlich abwärts, hinunter in die Wüste, und um ein Haar hätte ich dann auch noch die Kreuzung mit der 169 verpasst. Ging aber nochmal gut, und so verliess ich die Autobahn und fuhr auf der 169 nach Süden, dem Valley of Fire entgegen. Der Weg dorthin zog sich etwas länger, als ich das erwartet hatte. Unterwegs musste ich dann auch noch Tanken und einen Doghnut essen, und ENDLICH kam dann auch die Abzweigung nach rechts hinauf zum State Park.
Nur kurz hielt ich an, um das Eingangsschild zu fotografieren, und dann fuhr ich zum Parkeingang, wo man das Eintrittsgeld anstatt an einem Schalter einfach in einen Umschlag stecken muss und den dann dort in eine Art Briefkasten werfen. Ganz pflichtbewusst tat ich das dann auch, und vom Parkplatz aus lief ich dann die paar Minuten zum Elephant Rock. Ganz lustig anzusehen, aber die kurze Strecke war in der enormen Hitze schon so anstrengend zu gehen dass ich bald wieder zum Auto zurückkam.
Weiter fuhr ich dann in den Park hinein, hiel hie und da kurz für ein Foto an, aber mehr als ein paar Schritte konnte ich mich gar nicht mehr vom Auto entfernen, es war einfach zu heiss. Deshalb war ich froh, als endlich das Visitor Center auf der rechten Strassenseite auftauchte - dort konnte ich mich in den klimatisierten Räumen etwas erholen, Postkarten kaufen und überlegen, was ich hier genau machen wollte. Entgegen meiner Vernunft beschloss ich, eine kurze Wanderung zu unternehmen. Vorher allerdings fuhr ich noch ein paar Meilen Richtung White Domes - eine tolle Strecke:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1511_act_1537_Valley_of_Fire.JPG)
Die Strasse war wirklich attraktiv und führte durch eine höchst abwechslungsreiche Landschaft: Wüste, kleine Büsche, grosse Felspartien und Steine in allen erdenklichen Farben, von dunkelgrau über rot, orange und braun bis fast gelb. Ich konnte mir gut vorstellen, wie toll hier der Sonnenuntergang aussehen musste...
Auf dem Rückweg zurück zum Visitor Center hielt ich dann auf der linken Strassenseite an um meine Wanderung zu unternehmen. Rucksack und T-Shirt liess ich gleich im Wagen zurück, um nicht unnötigen Ballast dabei haben zu müssen, und stopfte dafür meine Hosentaschen mit Trinkflaschen voll. Die Kamera hatte ich natürlich auch dabei. Dann lief ich los, ganz allein, es war sonst kein Mensch zu sehen. Anfangs war der Weg noch leicht erkennbar und führte zwischen kleinen Büschen und Kakteen hindurch durch den Sand. Mit der Zeit wurde es dann aber deutlich schwieriger, dem Weg zu folgen, und ich musste ein paar Mal umkehren, um mich nicht zu verlaufen. Die Hitze war mörderisch und die Sonne brannte unerbärmlich vom Himmel, und doch gefiel mir dieser kurze Ausflug sehr. Vielleicht war es wegen der unendlichen Ruhe, die nur durch meine Schritte im Sand gestört wurde. Vielleicht auch die intensiven Farben und der perfekt blaue Himmel. Aber der wahre Grund für meine Freude war wohl, dass ich mir wie ein Astronaut vorkam, der als erster Mensch der Mars betreten hat und diesen nun, trotz der lebensfeindlichen Bedingungen, auskundschaften muss... :wink:
Hier ein paar Eindrücke von der Wanderung zu Mouse's Tank:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1519_Valley_of_Fire.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1524_Valley_of_Fire.JPG)
Nach einer Dreiviertelstunde war ich zurück beim Parkplatz und sprach für den Erfinder der Klimaanlage ein heimliches Stossgebet aus - ENDLICH war es wieder etwas kühler... Obschon die Kurzwanderung toll gewesen war mochte ich den Rest des Parks irgendwie nicht mehr wirklich anschauen. Solche Belastungen war mein Körper halt schon nicht gewohnt. Also beschränkte ich mich darauf, noch kurz zum Arch Rock zu fahren, dort ein paar Fotos zu schiessen und dann wieder hinauf zur Interstate zurückzukehren. Bei einem letzten Blick hinunter ins Valley of Fire entstand dann noch dieses Foto:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1550_Valley_of_Fire.JPG)
Auf der 15 fuhr ich dann ohne Unterbruch bis Vegas durch. Auf der 215 verabschiedete ich mich aber dann davon, denn noch sollte der Weg nicht zum Strip führen. Irgendwo kurz nach der Autobahnkreuzung fand ich dann eine Mall mit einem Subway Restaurant. Dort gab es immer noch die "5 Dollar Footlong" Aktion, und dazu gab es einen richtig grossen Becher kalten Eistee. Inzwischen war es auch schon früher Nachmittag, und nach dem kurzen Boxenstop setzte ich die Fahrt dann fort, erst weiter auf der 215 nach Westen und dann über die 95 nach Norden.
Verkehr gab es hier praktisch keinen und die Strecke war extrem langweilig. Kaum Kurven, alles immer nur flach und geradeaus durch die Wüste hindurch. In einer etwas gefährlichen (und wohl nicht nachahmenswerten) Aktion stellte ich die Cruise Control ein und legte meine Füsse dann aufs Armaturenbrett und las im Reiseführer, was es denn im Death Valley alles zu sehen gäbe. Natürlich schaute ich alle paar Sekunden auf die Strasse, und einmal entdeckte ich dabei eine Warntafel die vor entflohenen Häftlingen warnte und davor, in dieser Gegend ja keine Fussgänger mitzunehmen. Erst später erfuhr ich dann, dass gleich neben der Strasse das High Desert State Prison lag, in dem seit Dezember offenbar auch O.J. Simpson sitzt.
Durch kleinste Ortschaften hindurch und an der Nellis Air Force Range vorbei gelangte ich dann endlich nach Beatty. Es war kurz nach vier am Nachmittag, aber ich war so geschafft, dass ich gleich ins Motel 6 fuhr, dort eincheckte und mich ein wenig schlafen legte. Später machte ich mich dann auf, mich ein wenig in dem Ort umzusehen. Doch in Beatty war nichts los. Also lief ich die paar Schritte vom Motel ins Stagecoach Hotel & Casino, vorbei an der (wohl selbst gekürten) "schönsten Tankstelle der Welt" vorbei, ass im Stagecoach ein Chicken-and-Pasta-Menü, das überhaupt nicht schmeckte, und war früh wieder im Motel zurück.
Den Abend verbrachte ich mit TV, Wireless Internet und ein paar kühlen Bier im Zimmer und legte mich früh schlafen, denn am nächsten Morgen wollte ich wieder früh losfahren - hinab ins Death Valley!
Fahrstrecke an diesem Tag: 291 mi
Übernachtung: Motel 6, Beatty, NV
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In einer etwas gefährlichen (und wohl nicht nachahmenswerten) Aktion stellte ich die Cruise Control ein und legte meine Füsse dann aufs Armaturenbrett und las im Reiseführer, was es denn im Death Valley alles zu sehen gäbe.
:shock: :? :lol: :lachroll:
Das ist zu geil...solche "Phantasien" hatte ich auch, aber ich hätte mich das nie getraut... :wink:
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In einer etwas gefährlichen (und wohl nicht nachahmenswerten) Aktion stellte ich die Cruise Control ein und legte meine Füsse dann aufs Armaturenbrett und las im Reiseführer, was es denn im Death Valley alles zu sehen gäbe.
:shock: :? :lol: :lachroll:
Das ist zu geil...solche "Phantasien" hatte ich auch, aber ich hätte mich das nie getraut... :wink:
Wieso Fantasien?
In Alabama hätten sie dazu noch einen Kaffeebecher und einen Hamburger in der Hand gehabt! :lol:
Ganz normaler Wahnsinn! :lol:
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So, weiter gehts - heute allerdings nicht mit vielen Bildern...
Ich sehe genau genommen gar kein Bild. Liegt´s daran, dass du die nicht einfügen konntest oder wolltest oder habe ich hier in meiner Ecke des Internet ein Problem?
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So, weiter gehts - heute allerdings nicht mit vielen Bildern...
Ich sehe genau genommen gar kein Bild. Liegt´s daran, dass du die nicht einfügen konntest oder wolltest oder habe ich hier in meiner Ecke des Internet ein Problem?
Doch, es gibt Bilder. Versuch' es noch einmal.
Und so ganz nebenbei :pfeifen: :wink: stelle ich die Frage: Wann geht's denn weiter? Nein-nein, ich bin gar nicht neugierig :pfeifen: :wink:
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Wann geht's denn weiter? Nein-nein, ich bin gar nicht neugierig :pfeifen: :wink:
JETZT gehts weiter! 8) Leider war ich die ganze letzte Woche wieder unterwegs und kam erst gestern Abend nach Hause, doch jetzt hab ich endlich wieder Zeit zum Schreiben! Also, weiter gehts mit
TAG 8: Beatty, NV - Las Vegas, NV
Samstag, 14. Juni 2008
Der Samstag begann recht früh für mich. Um der zu erwartenden Hitze dieses Tages wenigstens teilweise zu entkommen war ich früh aufgestanden, hatte das Auto gepackt, aus dem Hotel ausgecheckt und passierte bereits kurz nach 8 das Eingangsschild zum Death Valley National Park. Auf ziemlich eintöniger Strecke ging es durch die Wüste, schnurgeradeaus, hinauf auf den Daylight Pass und dann hinunter ins Death Valley.
Kurz hinter dem Pass gabelte sich die Strasse. Dort war auch ein Informationsstand mit einer Karte, nach deren Studium ich mich für die rechte der beiden Strassen entschied. Durch den Mud Canyon ging es also hinunter in die Ebene, wo ich als erstes die Mesquite Sand Dunes ansteuerte. Schon auf der Fahrt dorthin zeigten sich ein faszinierendes Wüstenpanorama beidseits der Strasse.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1556_act_1574_Death_Valley.JPG)
Auf Höhe der Dünen angekommen liess ich das Auto dann am Strassenrand stehen und machte mich zu Fuss auf, diese Sandlandschaft zu erkunden. Zwar war es schon recht war, aber nicht unangenehm heiss, so dass ich mir dazu auch ausreichend Zeit nehmen konnte. Meine Sandalen liess ich schon kurz nach der Strasse zurück und fühlte mich, so barfuss unterwegs im warmen, weichen Sand, wie "zuhause" am Strand. 8)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1569_Death_Valley.JPG)
Fast eine halbe Stunde lief ich kreuz und quer in den Dünen umher. Zwar war ich zuvor, in Südkalifornien und Arizona, schon oft in der Wüste unterwegs gewesen, doch hier fühlte ich mich endlich wie in einer "richtigen" Wüste, wie man sie von Landschaftsaufnahmen aus der Sahara kennt.
Zurück beim Auto machte ich dann kehrt und fuhr weiter bis zum Furnace Creek Visitor Center. Wie in jedem National Park, den ich bisher besucht hatte, schaute ich mich im Museum um und kaufte Postkarten. Hier traf ich auch den Entscheid, trotz der Hitze heute eine kurze Wanderung zu unternehmen. Inzwischen war es richtig heiss geworden, und so wollte ich die Wanderung so rasch wie möglich beginnen, bevor es noch heisser wurde.
Nur ein paar Autominuten vom Visitor Center entfernt begann auch schon der Weg hinauf in den Golden Canyon. Nur ein einziges Auto war auf dem Parkplatz zu sehen, und ich packte meine Hosentaschen wiederum mit Wasserflaschen voll und lief los, hinauf in den Canyon. Wahrscheinlich war hier früher eine Strasse gewesen, denn zwischendurch sah der Canyon aus, als ob sein Boden einmal geteert gewesen sei. Der Weg führte immer leicht nach oben, und schon nach ein paar Minuten machte mir die Hitze doch etwas zu schaffen. Schattenplätze gab es praktisch keine, und mein Wasservorrat schien fast zu verdunsten...
Trotzdem, der Weg hinauf in den Canyon war ein tolles Erlebnis. Die verschiedenfarbigsten Stein- und Sandschichten fügten sich zu einem wunderbaren Mosaik zusammen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1586_Death_Valley.JPG)
Nach einer Weile wurde mir der Weg dann doch etwas zu monoton, und so stieg ich auf eine der hohen Dünen hinauf, um einen besser Ausblick zu haben. Dort oben traf ich dann auch den Fahrer des anderen Wagens, den ich beim Parkplatz gesehen hatte. Er berichtete, dass sich der Weg und die Landschaft weiter oben kaum mehr änderten, und so nahm ich diese Begegnung gleich auch zum Anlass, umzukehren und wieder zum Auto zurückzukehren. Immerhin war ich schon fast eine halbe Stunde unterwegs gewesen, und spürte, dass es wohl etwas fahrlässig wäre, noch weiterzulaufen. Zusammen mit dem Wanderer (ein Deutscher, wie ich seinem Akzent entnahm - er dachte wohl, ich sei Amerikaner, und sprach deshalb nur Englisch mit mir :lol: ) machte ich mich auf den Rückweg, und etwa eine Minute vor dem Parkplatz kam uns eine amerikanische Familie entgegen und fragte, ob es noch weit sei bis zum Trailende... :wink:
Zurück beim Auto ass ich kurz etwas und trank gaaanz viel Wasser. Danach setze ich meine Erkundung fort und fuhr nach Süden weiter, wo ich als nächstes einen Abstecher zum Devils Golf Course machte. Ganz interessant, der aufgesprungene Salzteppich dort draussen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1596_Death_Valley.JPG)
Nach dem kurzen Fotostop fuhr ich dann auch noch das letzte Stück hinunter zum Badwater Basin, wo ich das obligate Tourifoto schoss und sogar ein paar Dutzend Schritte in die Ebene hinauslief. Die Temperaturen liessen jedoch jegliche Lust auf längere Spaziergänge richtiggehend verdunsten, und so fand ich mich schon bald wieder beim Parkplatz wieder.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1600_Death_Valley.JPG)
Inzwischen war es schon früher Nachmittag geworden und ich war schon ziemlich erschöpft. Auf dem Weg nach Norden fuhr ich zwar noch den Artists Drive ab, doch dann verabschiedete ich mich auch schon vom Death Valley und fuhr nach Südosten den Berg hoch, dem Parkausgang entgegen. Einen kurzen Fotostop legte ich noch beim Zabriskie Point ein:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1624_Death_Valley.JPG)
Ein letztes Ziel wollte ich im Park jedoch noch ansteuern, bevor ich wieder zurück nach Nevada fahren musste: Dante's View! Die Stichstrasse dorthin führte teilweise recht steil nach oben und erinnerte mich ein wenig an die Szenen aus The Return of the King, als Frodo und Sam den Mount Doom hochklettern... Oben am Parkplatz angekommen erfreute ich mich dann der kühlen Brise - eine angenehme Abwechslung nach den hohen Temperaturen unten im Tal. Mit meinen Flipflops war ich zwar etwas unglücklich angezogen, trotzdem liess mich das nicht davon abhalten, neben dem Parkplatz etwas in den Felsen herumzuklettern. Irgendwo fand ich dann endlich einen Felsvorsprung, von dem aus ich ein paar Fotos schiessen konnte.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1632_Death_Valley.JPG)
Der Abstecher hinauf nach Dante's View lohnt die paar zusätzlichen Meilen allemal: Ein völlig veränderter Eindruck und interessanter Ausblick hinunter ins Tal sind der Lohn für den Umweg.
Dann hatte ich aber genug gesehen. Ich fuhr zurück, den Berg hinunter, und bog dort nach rechts ab. Via Death Valley Junction und Pahrump (wo ich kurz bei McDonald's vorbeischaute) ging es auf der 160 nach Las Vegas, wo ich nach einem kurzen Stück auf der 15 endlich beim Sahara ankam. Beim Check-in musste ich keine fünf Minuten warten, und nachdem ich endlich mein ganzes Gepäck aus der Einstellhalle ins Hotelzimmer gebracht hatte konnte ich ENDLICH die langersehnte Dusche nehmen.
Meine Freundin, mit der ich eigentlich das Wochenende hier hatte verbringen wollen, hatte kurzfristig absagen müssen, weil sie notfallmässig zu ihrer Familie in Sacramento hatte fliegen müssen. Also hatte ich das Zimmer und das Wochenende für mich. Schade zwar, aber ich konnte mir davon ja nicht den Spass verderben lassen - immerhin war ich in VEGAS! :wink:
Da dies bereits mein dritter Besuch in Las Vegas war hatte ich nicht gross Lust auf Sightseeing. Auch war ich doch ziemlich müde von dem anstrengenden Tag, und so liess ich den Abend dann im Casino des Sahara ausklingen. Nur eine halbe Stunde, dann wollte ich ins Bett. Ein paar Runden Roulette und die (rasch süchtig machenden) Penny Slots liessen die Zeit dann aber doch unerwartet schnell voranschreiten - die ganzen gratis Margharitas taten ihr übriges dazu. Schliesslich war es deutlich nach Mitternacht, bis ich mich endlich auf meinem Zimmer wiederfand und dort auch sogleich einschlief. Was kann ich da schon dazu sagen? IT'S VEGAS, BABY!!! :kofpstand:
Fahrstrecke an diesem Tag: 246 mi
Übernachtung: Sahara, Las Vegas, NV
Schon morgen gehts dann weiter mit einem weiteren vollen Tag Las Vegas Action!
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Wann geht's denn weiter? Nein-nein, ich bin gar nicht neugierig :pfeifen: :wink:
JETZT gehts weiter! 8) Leider war ich die ganze letzte Woche wieder unterwegs und kam erst gestern Abend nach Hause, doch jetzt hab ich endlich wieder Zeit zum Schreiben!
Danke, dass du dich so rasch dahinter gemacht hast! :daumen: :daumen:
Ich habe den neuen Reisebericht-Tag bereits gelesen. Du hast ja wieder einiges unternommen... Das Dünenfoto ist mein persönliches "Foto des Tages" :D
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Und weiter gehts...
TAG 9: Las Vegas, NV
Sonntag, 15. Juni 2008
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich diesen Morgen mein riiiesiges Kingsizebett verlassen wollte. Nach einer Dusche war ich dann aber wieder etwas mehr bei Sinnen und machte mich auf, mich ins Getümmel zu werfen. Nun, verständlicherweise hielt sich dieses (noch) ziemlich in Grenzen, immerhin war es Sonntagmorgen, und das in Vegas...
Weil ich noch nie die Gelegenheit gehabt hatte, das "Welcome to Las Vegas" Schild zu fotografieren beschloss ich, dies heute endlich einmal zu versuchen. Also nahm ich die Monorail bis zum MGM und von dort den Bus bis fast hinunter zum Flughafen. Ich erzählte dem Busfahrer von meinem Plan und er liess mich bei der nächstgelegenen Busstation aussteigen. Nach ein paar Minuten "Anstehen" war das Schild dann "frei" und ich konnte es ungehindert von allen Seiten und Perspektiven fotografieren. 8)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1635_act_1640_Las_Vegas.JPG)
Mein Tagesziel hatte ich schon erreicht, und dabei war noch nicht einmal 11 Uhr morgens. Wie nun weiter? Schliesslich kannte ich al die Hotels und Casinos schon von früheren Besuchen, und gross Ausflüge aus der Stadt hinaus unternehmen wollte ich auch nicht. Was also blieb zu tun? Ich beschloss, den Strip so weit hinaufzulaufen wie ich Lust dazu hatte - mit der Monorail konnte ich ja jederzeit rasch zurück ins Sahara kommen.
Als erstes schaute ich mich ein wenig im Mandalay Bay um und schaffte es dabei auch zum ersten Mal, den hochgelobten Pool zu finden. Ich sah ihn zwar nur durch ein Fenster hindurch, aber der gefiel mir gleich so gut dass ich beschloss, einmal dort zu übernachten & baden, wenn ich genug Geld dafür hatte. Auch merkte ich mir das Sushirestaurant kurz hinter dem Hoteleingang - sah ganz gut aus und musste von mir irgendwann einmal ausprobiert werden.
Weiter ging es dann den Strip hinaus zum Luxor. Dort hatte ich ebenfalls noch nie gewohnt, doch war es mir schon bei meinem ersten Besuch in Vegas als eines der originellsten Hotels in Erinnerung geblieben. Irgendwann würde auch das klappen!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1637_Las_Vegas.JPG)
Inzwischen hatte sich der Strip in den üblichen Freiluft-Autosalon verwandelt und ich war froh, mein Auto in der Garage gelassen zu haben. :wink:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1659.JPG)
Weiter gings, in New York New York, wo ich ein paar Dollar verspielte, einen Burger ass und einen Österreicher traf, der mir mit einem dieser grossen bunten Drinkgläser in der Hand erzählte, er sei hier auf Geschäftsreise. Ob es wohl Zufall war, dass kurz später die Wirtschaftskrise ausbrach? :roll:
Wie dem auch sei, ich mochte nach dem üppigem Mal nicht mehr so laufen und nahm deshalb den Bus bis zum Paris - mein Lieblingsresort in ganz Las Vegas! Ich MUSSTE da einfach hinein gehen und mich eine Weile mit den Slots vergnügen. Und auch gegen ein kühles Bier hatte ich inzwischen auch nichts mehr einzuwenden...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1663_Las_Vegas.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1666_Las_Vegas.JPG)
Nun war aber endgültig Schluss und ich stieg beim Bally's wieder in die Monorail und fuhr zurück ins Hotel. Dort legte ich mich dann für über eine Stunde an den Pool, löste die beiden beim Check-in erhaltenen Free-Margharitas-Coupons ein und rief ein halbes Dutzend meiner Arbeitskollegen in San Diego an, um ihnen von meinem Flohnerleben zu berichten... :wink:
Kurz vor dem Sonnenbrand rette ich mich dann wieder ins kühle Zimmer, duschte, zog mich um und wandelte hinunter ins Buffet. Auch dort hatte ich von irgendwo her einen Coupon und kam so in den Genuss eines günstigen Nachtessens. Geschmeckt hat es mir nicht wirklich gut, aber immerhin machte ich beim Essen eine interessante Bekanntschaft. Eine Gruppe von drei Männern (Vater + 2 Söhne), die beim Eintritt hinter mir angestanden waren, luden mich ein, mit ihnen zu essen. Wir redeten über dies und das, doch erst als ich einen der beiden Söhne später unten im Casino nochmal traf erfuhr ich, dass er der Erfinder der Slot Machines sei und mir gerne zeigen wolle, wie ich garantiert IMMER gewinnen würde!
Gerne hätte ich das verheissungsvolle Angebot angenommen, doch hatte ich andere Pläne, und so machten wir ab, dass ich auf ihn zurückkommen würde, falls ich ihn später am Abend nochmals treffen sollte. Soweit kam es leider - oder wohl zum Glück - nicht.
Auch ohne die gutgemeinte Hilfe des jungen Herrn gewann ich in der nächsten halben Stunde über 40 Dollar an einer Penny Slot Machine und machte mich dann, abermals mit der Monorail, auf den Weg zurück zum MGM und von dort ins NYNY. Hier wollte ich dem Coyote Ugly Club einen Besuch abstatten, den ich dann aber nach einer halben Stunde etwas enttäuscht abbrach: die Stimmung war total lahm, das Bier zu teuer, und die Bar hilflos überfüllt.
Also kämpfte ich mich von Casino zu Casino wieder den Strip hinauf, spielte, trank, machte viele neue Bekanntschaften, nahm dann irgendwann irgendwo die Monorail zurück zum Sahara und ging irgendwann dann zu Bett...
Dies sollte meine vorerst letzte Nacht in Vegas sein - doch schon diesen Juni werde ich zurück sein! 8)
Fahrstrecke an diesem Tag: 0 mi
Übernachtung: Sahara, Las Vegas, NV
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Also kämpfte ich mich von Casino zu Casino wieder den Strip hinauf, spielte, trank, machte viele neue Bekanntschaften, nahm dann irgendwann irgendwo die Monorail zurück zum Sahara und ging irgendwann dann zu Bett...
:lol: :lol: Das ist echt gut :lol:
Nähere Angaben werden wir wohl nie erfahren :wink:
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Also kämpfte ich mich von Casino zu Casino wieder den Strip hinauf, spielte, trank, machte viele neue Bekanntschaften, nahm dann irgendwann irgendwo die Monorail zurück zum Sahara und ging irgendwann dann zu Bett...
:lol: :lol: Das ist echt gut :lol:
Nähere Angaben werden wir wohl nie erfahren :wink:
Haha... What happens in Vegas stays in Vegas... 8) :wink:
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So, fast schon die letzte Etappe heute... :( :wink:
TAG 10: Las Vegas, NV - ???, CA
Montag, 16. Juni 2008
Ohje, Vegas Vegas... Wieder kam ich nur spät aus dem Bett. Nach einer kurzen Dusche packte ich meine Sachen zusammen, checkte aus dem Sahara aus und machte es mir wieder in meinem Auto gemütlich - Frühstück konnte ich ja unterwegs essen... Für einmal hatte ich überhaupt keinen Plan, was ich heute machen wollte. Am Dienstag Nachmittag sollte ich eine Freundin am Bahnhof in San Luis Obispo abholen und musste mir die Strecke dorthin also in zwei Tage aufteilen. Irgendwie.
Noch bevor ich Vegas verliess stoppte ich kurz, um mir zwei Bagels mit Cream Cheese und einen richtig grossen Kaffee zu holen, und dann verliess ich Sin City auf der Interstate Richtung Westen. Die Strecke auf der 15 war ich nun schon genug oft gefahren und wusste, wie langweilig die sein konnte. Um die Eintönigkeit zu unterbrechen stoppte ich noch vor der Grenze in Primm, kaufte (wie jeder Mal wenn ich hierher komme) im Outlet ein Paar Schuhe, zwei Hemden und eine Sonnenbrille, tankte und machte mich dann wieder auf den Weg.
Die Fahrt verlief erwartet ereignislos. Vor Barstow verliess ich die 15 und stattete der Calico Ghost Town einen Besuch ab. Ich hatte noch nie zuvor eine Ghost Town besichtigt und war deshalb begeistert von der Atmosphäre dort - ganz egal, ob nun die ganzen Relikte und Gebäude authentisch waren oder nicht.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1674_Calico.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1684_Calico.JPG)
Für einen langen Aufenthalt war es zu heiss. Ich machte ein paar Fotos und unterhielt mich kurz mit der Dame, die in dem kleinen Museum mit dem Mineneingang arbeitete. Sie hatte ganz offensichtlich nicht viel zu tun und war dankbar über meinen Besuch und mein Interesse und nahm sich deshalb auch gerne die Zeit, mir die Geschichte der Stadt etwas näher zu bringen. Als ich ihr sagte, dass ich aus der Schweiz komme und amerikanische Geschichte studiere war sie noch viel begeisterter... :wink:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1685_Calico.JPG)
Wegen dem Museumsbesuch blieb ich dann doch länger in Calico, als ich ursprünglich geplant hatte. Nur war das Städchen für das grosse Besucheraufkommen doch etwas zu klein. Ist ja klar, bei dieser Lage direkt an der Autobahn... Noch ein paar Fotos, und dann sagte ich adieu und fuhr nach Barstow zum Essen. Lustigerweise kehre ich in Barstow jedesmal am gleichen Ort ein um zu essen: der Fastfood / Souvenirladenkomplex gleich neben der Interstate kurz nach dem Ortseingang. Jedesmal ist es entweder McDonald's oder Panda Express - heute entschied ich mich für letzteres.
Vor der Weiterfahrt studierte ich die Karte um zu schauen, wie es weitergehen sollte. Den direkten Weg wollte ich nicht nehmen weil ich dann zu früh am Ziel sein würde, also entschied ich mich in den Red Rock Canyon State Park zu fahren und dort zu übernachten. Über die 58 ging es also nach Mojave und von dort auf der 14 nach Norden in Richtung Ridgecrest. Um etwa 3 Uhr kam ich beim Parkeingang an, schaute mich kurz um - und entschied mich dann weiterzufahren! Ich weiss nicht mehr, weshalb ich mich schliesslich gegen die Übernachtung im Park entschied, aber irgendwie wollte ich einfach weiterfahren und nicht schon Feierabend machen.
Ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass es weiter nördlich in der Gegend um Lake Isabella noch Campingplätze gäbe, und so machte ich mich auf den Weg dorthin. Noch vor dem Flughafen von Ridgecrest zweigte ich auf die 178 nach links ab und fuhr hinauf, immer weiter nach oben, über den Walker Pass. Die Landschaft entlang der Passstrasse war abwechslungsreich und, zum ersten Mal seit längerem, durchgehend grün. Hier ein Eindruck davon:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1693.JPG)
Auf der Rückseite des Passes ging es dann in richtige Wälder hinein und schliesslich hinunter zum Stausee. Inzwischen war es schon später Nachmittag geworden und ich sah auch tatsächlich zwei oder drei schöne Zeltplätze direkt am See. Doch wieder kam es anders als erwartet - nach einem kurzen Tankstopp fuhr ich einfach weiter, immer weiter, immer nach Westen. Die Abfahrt hinunter Richtung Bakersfield war richtig toll, es war kein Verkehr auf der Strasse und die vielen teil recht engen Kurven waren eine Riesenfreude zum fahren.
Über die 178 gelangte ich schliesslich nach Bakersfield. Ich war inzwischen richtig müde geworden, draussen begann es auch schon zu dämmern, und ich beschloss, beim nächstbesten Motel anzuhalten und die Nacht zu verbringen. Ich fuhr also durch Bakersfield durch und schaute links und rechts, doch ein Motel liess sich nirgends finden! Typisch - ist ja genau wie bei Starbucks: Die stehen an jeder Strassenecke, doch wenn man einen sucht, findet man keinen... :wink:
Irgendwann war Bakersfield dann zu Ende, und ich war immer noch am fahren, immer noch auf der 178. Endlich, ENDLICH sah ich dann ein Motel und einen Truckstop gleich neben der Strasse! Ich hatte keine Ahnung, wo ich genau war, doch war mir das inzwischen ziemlich egal geworden. Ich war schon so lange gefahren und wollte einfach nur raus aus dem Auto. Das Motel hatte dann auch tatsächlich freie Zimmer, und das erst noch für knapp $25 inklusive Taxen, Pool und Gratisinternet: alles was ich mir wünschen konnte!
Ich checkte ein und machte mich gleich auf zum Pool, solange noch ein wenig hell war. Nach dem Schwimmen kaufte ich mir an der Tankstelle nebenan Bier und zwei Hotdogs, zog mich auf mein Zimmer zurück und schlief kurz später auch schon ein. Ich war irgendwo westlich von Bakersfield, doch weiss ich bis heute nicht, wie der Ort hiess an dem ich übernachtete. Das nachträgliche Kartenstudium lässt auf Buttonwillow schliessen, doch sicher bin ich nicht - deshalb die drei ??? im Titel... 8)
Einen Tag habe ich noch übrig für euch, dann haben wir es hinter uns... :( :D
Fahrstrecke an diesem Tag: 396 mi (Tagesrekord für diesen Trip!)
Übernachtung: Motel, ???, CA
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Eine lange Strecke an diesem Tag, aber so haben wir das bei unserer Ersttour auch gemacht: LV - Bakersfield :oops: Naja ....
Was machst du eigentlich mit den vielen Sonnenbrillen, die du dir in den Outlets kaufst?! ;-) Mehrere Hemden kann ich ja nachvollziehen, aber mehrere Sonnenbrillen ... für jeden Wochentag eine andere? :lol:
Schade, dass es schon bald vorbei ist :-(
Susan
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Was machst du eigentlich mit den vielen Sonnenbrillen, die du dir in den Outlets kaufst?! ;-) Mehrere Hemden kann ich ja nachvollziehen, aber mehrere Sonnenbrillen ... für jeden Wochentag eine andere? :lol:
Haha... Ich habe diese seltene Gabe, mich ständig auf meine Sonnenbrillen zu setzen, so dass diese im Schnitt nicht länger als 2-3 Monate leben! Von den drei Paar, die ich letzten Sommer gekauft habe, ist jetzt noch ein einziges ganz - also kaufe ich inzwischen die Brillen schon auf Vorrat... 8)
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Bin gerade noch "hinterher" gefahren.
Ich finde Deinen Schreibstil sehr schön, man kann sich richtig in Deine Wanderungen usw. hineinversetzen.
Schade, das es schon so bald zu Ende ist. :(
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Ich finde Deinen Schreibstil sehr schön, man kann sich richtig in Deine Wanderungen usw. hineinversetzen.
Das freut mich, danke schön! Gestern Nachmittag habe ich mit zwei Freunden die Flüge für diesen Sommer nach LAX gebucht - wer weiss, vielleicht gibts dann einen neuen Bericht... :wink:
Für die Schlussetappe lass ich euch noch bis morgen zappeln :roll:
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Ich finde Deinen Schreibstil sehr schön, man kann sich richtig in Deine Wanderungen usw. hineinversetzen.
Das freut mich, danke schön! Gestern Nachmittag habe ich mit zwei Freunden die Flüge für diesen Sommer nach LAX gebucht - wer weiss, vielleicht gibts dann einen neuen Bericht... :wink:
Für die Schlussetappe lass ich euch noch bis morgen zappeln :roll:
... und wir sind bald (Mai) in Deiner alten Heimatstadt San Diego für 2 Tage.... :D
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... und wir sind bald (Mai) in Deiner alten Heimatstadt San Diego für 2 Tage.... :D
Fuer SD solltest du mindestens 3 Tage planen.
Freue mich schon auf den versprochenen Bericht ueber SD am Schluss
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Ich weiß, ich weiß :roll:
Aber Du weißt ja, nie hat man genug Zeit :wink:
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Freue mich schon auf den versprochenen Bericht ueber SD am Schluss
Ich mich auch! :D
Gleich gehts weiter...
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TAG 11: ???, CA - Morro Bay, CA
Dienstag, 17. Juni 2008
Ich schlief sehr gut in dieser Nacht. Mein Hotelzimmer in Ich-weiss-nicht-wo war angenehm ruhig, kühl und recht gross. Ausgeschlafen stand ich auf, duschte, packte meine Sachen ins Auto und checkte aus. Wiederum gings raus auf die Strasse, wie schon gestern auf der 58. Der Weg führte nun mehr oder weniger direkt nach Westen, der Küste entgegen. Das südliche Central Valley, das ich nun durchquerte, war nicht sonderlich interessant. Als sich mir dann aber das Küstengebirge in den Weg stellte wurde es richtig toll, mit vielen Kurven ging es rauf und runter - ein Riesenspass! Landschaftlich bot sich mir jedoch immer noch das gleiche Bild: braunbeige und trocken war es!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1694.JPG)
Nach einer Weile stiess ich dann auf den 101, und weil ich noch so früh dran war (meine Freundin sollte erst am frühen Nachmittag in SLO ankommen) bog ich spontan nach Norden ein und fuhr bis San Miguel. Dort steht, wie an 20 weiteren Orten entlang der kalifornischen Küste, eine spanische Mission, und die wollte ich nun besuchen. Dank den tollen Schildern auf dem Freeway fand ich sie auch auf Anhieb und liess mir fast eine Dreiviertelstunde Zeit, die Kirche und ihre Umgebung sowie das Museum anzuschauen.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1703_San_Miguel.JPG)
Ich bin jedes Mal fasziniert, wenn ich eine dieser Missionen besuche. Vielleicht deshalb, weil ich eine Weile in Santa Barbara gewohnt hatte, wo die "Queen of the Missions" steht. Wir hatten sie einmal mit der Schule besucht, als wir die Geschichte Kaliforniens diskutierten, und ich war damals schon sehr geschichtsinteressiert. Seither hatte ich ein paar andere Missionen besucht, doch diese hier in San Miguel fand ich einfach wunderschön... Ich merke, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. :wink:
Nach meinem Besuch in San Miguel fuhr ich auf dem 101 dann wieder zurück in Richtung Süden, um den Freeway dann in San Luis Obispo wieder zu verlassen. Irgendwie schaffte ich es, mich hier fürchterlich zu verfahren und den Weg zum Freeway nicht wieder zu finden. Meine Irrfahrt wurde nur durch einen Mittagsstopp bei Burger King unterbrochen (verfahren hat auch sein Gutes!), und als ich dann den Freeway endlich wieder fand schaffte ich es auch, nach Downtown zu gelangen.
Noch immer etwas zu früh dran, liess ich hier das Auto kurz stehen und stattete auch der hiesigen Mission einen kurzen Besuch ab. Ich hatte sie schon früher einmal gesehen und fand sie diesmal nicht mehr ganz so toll - wohl auch deshalb, weil der Eingangsbereich und ein Teil des Innenraums der Kirche gerade renoviert wurden. Trotzdem gab es natürlich ein Foto:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1718.JPG)
Downtown San Luis Obispo erinnert mich übrigens stark an Santa Barbara - sieht fast gleich aus wie wenn man dort die State Street hinauf- und hinunterflaniert...
Nun war es aber an der Zeit, zum Bahnhof zu fahren! Ganz pünktlich kam hier dann auch der Zug an mit der Freundin, mit der ich die nächsten paar Tage verbringen sollte. Sie war mit ihrer Mutter aus Indonesien in die USA ausgewandert, ging zusammen mit mir in Santa Barbara zur Schule und studiert nun Kunstgeschichte am City College in Santa Monica.
Hunger hatte sie nicht, und so fuhren wir gleich zusammen weiter nach Morro Bay. Dort hatten wir bereits das Motel 6 vorreserviert und checkten auch gleich ein. Unser Gepäck schleppten wir hinauf in unser Zimmer im ersten Stockwerk, und dann zog es uns weiter zum Strand. Was für ein tolles Gefühl, endlich wieder am Meer zu sein! Ich war ja in San Diego jede Woche sicher 2-3 Mal am Strand gewesen und merkte erst jetzt, wie sehr ich den Pazifik vermisst hatte: die salzige Meerluft, der warme Sand unter den Füssen, und das endlose Blau, das sich vor uns bis in die Unendlichkeit hinaus ausstreckte... Einfach wunderschön!
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1719_Morro_Bay.JPG)
Wir spazierten ein wenig am Strand entlang, plauderten über dies und das, und setzten uns dann ganz vorne beim Morro Rock auf ein paar Steinbrocken direkt über der Brandung. Dort sassen wir, sicher eine Stunde lang, und schauten (und hörten!) den Wellen zu, die mit voller Wucht unter uns an die Küste prallten und uns zwischendurch einen feinen Regen der kühlen Gischt ins Gesicht spritzten. Ich liebe das, einfach am Meer zu sitzen und ins Wasser hinauszuschauen, und war so glücklich, das nun nach einenhalb Wochen trockener Wüste wieder machen zu können...
Zwischenzeitlich erhielten wir dann sogar Gesellschaft von ein paar anderen Strandliebhabern:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1723_Morro_Bay.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1734_Morro_Bay.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/normal_IMG_1740_San_Simeon.JPG)
Der Chipmunk auf dem letzten Bild hat übrigens die gleichen Lieblingschips wie ich - Sour Cream & Onion von LAYS. :D
Irgendwann mussten wir uns dann doch vom Meer verabschieden und zum Motel zurückfahren. Hier duschten wir, zogen uns um und schauten ein wenig fern, und dann machten wir uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Unten beim Hafen fanden wir ein tolles Steakhouse mit einer gedeckten Terrasse aufs Meer hinaus. Hier genossen wir unsere Ribs und ein Bier und schauten zu, wie die grosse rote Kugel in einem spektakulären Schauspiel ins Meer hinab tauchte. Wie schön, wieder zurück am Meer zu sein!
Nach dem Essen kauften wir uns Bier und Snacks an einer Tankstelle und verbrachten den Rest des Abends im Motelzimmer. Schliesslich musste ich ihr all meine Fotos von der bisherigen Reise zeigen...
Fahrstrecke an diesem Tag: 185 mi
Übernachtung: Motel 6, Morro Bay, CA
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So, hier endet nun der "offizielle" Teil meines Reiseberichtes. Grund dafür ist, dass ich im weiteren Verlauf der Reise (wir fuhren auf dem PCH via Santa Barbara und Malibu zurück nach Santa Monica und ich von dort aus zurück nach Hause nach San Diego) kaum mehr Fotos machte, und auch nichts mehr erwähnenswertes erlebte. Wir gingen gemeinsame Bekannte besuchen, hingen viel am Strand herum und machen am Abend Party.
Als "Entschädigung" dafür möchte ich euch aber, wie schon versprochen, einen Epilog mit ein paar Eindrücken aus meiner Zweitheimat, SAN DIEGO, liefern. Das wird zwar nicht heute geschehen, aber sicherlich noch bis vor Ende dieser Woche.
Danke an alle, die mit mir mitgefahren sind - es hat Spass gemacht mit euch! :usa:
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Vielen Dank, dass ich mitfahren durfte!!!
Dein Reisebericht hat mir gut gefallen ... schön entspannt ... und darum würde ich mich auch sehr über einen Bericht aus San Diego freuen :-) Mir hat es in SD sehr gut gefallen, obwohl wir leider viel zu wenig Zeit hatten :-(
Susan
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...... und nun bitte SD aus erster Hand :D
Danke für den Reisebericht - war sehr gern dabei!
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Herzlichen Dank für deinen Reisebericht :D Und ich freue mich schon auf deinen Epilog :D
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Danke dir rafu ;) Auch (oder gerade weil) du alleine unterwegs warst, hast du deine Reise detailliert geschildert. Es hat echt Spass gemacht zu lesen.
Und die Fotos mit Strassen darauf waren wunderschön! (Ich liebe Strassenfotos)
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Danke vielmals für eure lieben Rückmeldungen!
Danke dir rafu ;) Auch (oder gerade weil) du alleine unterwegs warst, hast du deine Reise detailliert geschildert.
>> Ja, ich hab auch unterwegs immer Notizen gemacht und meinen Reiseführer mit Post-its vollgeklebt... :D
Na, seid ihr nun bereit für America's Finest - San Diego?!?
EPILOG: San Diego, CA
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/22_Harbor_Island_View_0792.JPG)
Ganz vorneweg muss ich einfach sagen, dass ich San Diego LIEBE!!! Ich hab da jetzt ein Jahr gelebt und würde, wenn ich denn nur könnte, sofort dorthin zurückgehen! Im Folgenden möchte ich euch, vor allem mit ein paar Bildern, meine Lieblingsecken in San Diego vorstellen.
Was ich hier in der Schweiz (wo wir immer noch Schnee haben...) am meisten vermisse ist das Meer. Als ich noch in San Diego war ging ich jede Woche 2-3 mal ans Meer. Manchmal allein, manchmal mit Freunden, zum lesen, schlafen, Football und Frisbee spielen. Am häufigsten fuhr ich dabei nach PB (Pacific Beach, erstes Bild) oder La Jolla Shores (Bilder zwei und drei).
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/07_Pacific_Beach_0888.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/47_La_Jolla_Shores_0935.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/19_La_Jolla_Beach_Scene_0966.JPG)
Andere tolle Stränder sind Black's Beach, nördlich von La Jolla gelegen und etwas schwieriger zugänglich, und der Silver Strand Beach auf Coronado. Am schönsten ist das Meer aber, jedenfalls für mich, bei Point Loma. Wenn richtig grosse Wellen ankommen rauscht und tobt es dort wunderschön. :wink: Hier ein Eindruck davon:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/23_Point_Loma_Waves_0799.JPG)
Ein weiteres Hobby von mir, welches ich am Strand auch immer ausleben konnte, war das Fotographieren. Ein ganz tolles Sujet dabei waren die vielen Wasservögel...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/08_La_Jolla_Bird_0424.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/06_La_Jolla_Birds_0408.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/10_Coronado_Birds_0450.JPG)
Schon toll, was für Tiere dort einfach so herumspazieren - und dafür muss man nicht einmal in den Zoo gehen! Den Zoo übrigens (ich glaube es ist immer noch der grösste in den USA) habe ich einmal besucht und war nicht besonders begeistert davon. Zwar muss ich sagen, dass ich Zoos generell nicht so mag. Aber derjenige in San Diego ist meines Erachtens den Eintritt nicht wert - die Tiere sind sowieso immer nur am schlafen... :P
Vielmehr empfehlen kann ich den Balboa Park, in dem der Zoo liegt. Nebst den vielen Museen dort hat es auch viel Grünfläche zum Picknicken oder gemütlich ein Buch zu lesen. Im Gegensatz zum Zoo bin ich allerdings ein grosser Fan von SeaWorld! Ich hatte letztes Jahr gleich ein Jahresticket gekauft (kostet gleich viel wie ein Eintagesticket) und bin insgesamt fünf Mal hingegangen. Mein persönliches Highlight ist übrigens die Dolphin Show, doch auch Shamu darf man nicht verpassen:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/43_SeaWorld_Shamu_0739.JPG)
Ganz wichtig dabei: Immer in der Soak Zone sitzen! :D
Natürlich habe ich auch die "traditionellen" Sehenswürdigkeiten in San Diego besucht: die USS Midway fand ich sehr eindrücklich, obschon ich überhaupt kein Militärfan bin; und natürlich das Hotel del Coronado! Dort, so hat man jedenfalls gemunkelt, ist immer die ehemalige First Lady Laura Bush abgestiegen, wenn sie in San Diego war.
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/38_Coronado_Hotel_0787.JPG)
Und, wie ich schon in meinem Reisebericht verraten habe, bin ich ein grosser Fan der Missionen in Kalifornien. So habe ich auch diejenige in San Diego besucht (Mission San Diego de Alcalá). Sie ist gleich neben dem Qualcomm Stadium, auf der anderen Seite des Freeways, aber nicht sehr einfach zu finden. Ich jedenfalls hatte meine liebe Mühe damit und bin das erste Mal direkt an der Mission vorbeigefahren ohne sie zu sehen, denn sie liegt ein wenig oberhalb der Strasse. Auch hier - natürlich! - ein Foto:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/02_San_Diego_Mission_0311.JPG)
Toll ist auch das Gaslamp Quarter mit seinen vielen Bars und Restaurants (wir haben meist im Whiskey Girl gefeiert). Sowieso, gute Restaurants gibt es seeehr viele in San Diego, beispielsweise in Hillcrest (ONO Sushi - das beste Sushirestaurant in der Stadt!) oder Old Town. Einen kleinen Geheimtipp habe ich auch noch parat für euch: Wenn ihr Chicken Wings genau so mögt wie ich, dann schaut einmal bei Bub's Dive an der Garnett Ave in Pacific Beach vorbei. Die haben die besten Wings die ich jemals gegessen habe, und immer am Mittwoch Abend haben sie ein Chicken Wing Special, bei dem man für den 10er Bucket nur $2.50 bezahlt - unschlagbar!
Zum Schluss noch etwas: Besseres Wetter als in San Diego findet ihr nirgendwo! Fast immer ist es schön und warm, so dass ich auch Weihnachten mit den Badehosen am Strand verbringen konnte - und doch ist es selbst im Sommer nie unangenehm heiss. Also: einfach PERFEKT! Zudem gibt es in San Diego die schönsten Sonnenuntergänge zu bewundern...
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/03_Midway_Sunset_0360.JPG)
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/17_Pacific_Beach_Surfers_0729.jpg)
Fast hätte ichs vergessen: Ein Abstecher nach Mexiko gehört eigentlich zum Pflichtprogramm eines San Diego Besuchs. Auch wenn Tijuana nichts zu bieten hat ist es doch eindrücklich, wie "anders" gleich wenige Meter nach der Grenze aussieht. Wie in einem Drittweltland... Im Moment würde ich aber stark von einem Trip nach Mexiko (vor allem in TJ!) abraten wegen der ausufernden Gewalt!
Ich habe Mexiko natürlich trotzdem besucht und möchte mich mit einem Bild von mir am Strand in Rosarito (20 Minuten südlich von Tijuana) von euch verabschieden. Danke nochmals fürs Mitlesen - und BITTE baut San Diego bei eurer nächsten Reise mit ein! :D
So long, Raphael :usa:
(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/11047/44_Rosarito_Riding_0950.JPG)
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Die Bilder machen echt Lust auf San Diego und mir tut es arg Leid, dass wir es aus Zeitgründen aus unserer Rout streichen mußten :( Noch ein Grund, unbedingt wiederzukommen.
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Oops, fast hätte ichs vergessen - hier die Links zu den erwähnten Restaurants (und noch zwei-drei anderen...)!
Bub's Dive in Pacific Beach: http://www.bubsdive.com/Site/Welcome_to_Bubs.html (http://www.bubsdive.com/Site/Welcome_to_Bubs.html)
Ono Sushi in Hillcrest: http://onosushi.com/home/ (http://onosushi.com/home/)
Whiskey Girl im Gaslamp: http://www.thewhiskeygirl.com/ (http://www.thewhiskeygirl.com/)
Das New Orleans Creole Cafe in Old Town: http://www.neworleanscreolecafe.com/ (http://www.neworleanscreolecafe.com/) (nur ein halbes Dutzend Tische, sehr familiär, und SUPER Creole Food!)
Und für einen Sonntagnachmittag mit Football und Bier das PB Bar & Grill: http://www.pbbarandgrill.com/ (http://www.pbbarandgrill.com/) (an der Garnett Ave in Pacific Beach)
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Danke fürs mitnehmen, hat mir sehr gefallen - schade dass es schon vorbei ist... :? ;)
und BITTE baut San Diego bei eurer nächsten Reise mit ein! :D
Hab ich natürlich gemacht, das wird der "krönende Abschluss" :D
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Die Bilder machen echt Lust auf San Diego und mir tut es arg Leid, dass wir es aus Zeitgründen aus unserer Rout streichen mußten :( Noch ein Grund, unbedingt wiederzukommen.
Meine Worte! Ich muss mal gucken, ob da nicht doch noch was zu drehen wäre... :kratz:
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und BITTE baut San Diego bei eurer nächsten Reise mit ein! :D
Hab ich natürlich gemacht, das wird der "krönende Abschluss" :D
:applaus: :applaus: :applaus: :wink:
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Danke fürs mitnehmen, hat mir sehr gefallen - schade dass es schon vorbei ist... :? ;)
und BITTE baut San Diego bei eurer nächsten Reise mit ein! :D
Hab ich natürlich gemacht, das wird der "krönende Abschluss" :D
Wir auch, wir auch :groove: :dance:
Danke fürs Mitnehmen - hat mir gut gefallen - und das Creole Cafe ist notiert!
lg caro :D
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Toll, dass du noch ein wenig San Diego eingestellt hast und wenigstens einige davon ueberzeugen konntest wie schoen es dort ist.
Mit dem Zoo das stimmt, nach vielen Jahren bin ich nochmal hin, nur wegen der Pandas und die haben dann auch noch geschlafen :-(
La Jolla ist auch einer meiner Lieblingsorte, bin aber kein Anhaenger vom Black Beach ;-) habe aber schon viele schoene Stunden dort am Strand verbracht.
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Danke für die Bilder von SD. :D
Noch knapp 3 Monate, dann starten wir unsere Rundreise ab SD. Auch wenn wir nur 2 Tage da sein werden, das eine oder andere werden wir sicherlich besuchen.
:D
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La Jolla ist auch einer meiner Lieblingsorte, bin aber kein Anhaenger vom Black Beach ;-) habe aber schon viele schoene Stunden dort am Strand verbracht.
Haha... Nein, ich bin auch nicht wegen der Kleiderordnung Fan von Black's Beach 8) Ist aber toll zum surfen oder einem Bonfire am Abend!
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Schreck, Dein Reisebericht ist mir doch total durch die Lappen gegangen und ich habe ihn erst jetzt durch Deinen neuen Beitrag entdeckt.
Na den muß ich mir doch glatt mal durchlesen, vor allem wegen San Diego und den auch meiner Tochter zeigen, die bis Januar für 5 Monate in San Diego studiert hat.
Hast Du für Dein Praktikum dort das Studium unterbrochen oder warst Du vorher da?
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Hast Du für Dein Praktikum dort das Studium unterbrochen oder warst Du vorher da?
Ja, ich musste das Studium für ein Jahr unterbrechen. Allerdings zählt das Praktikum als Teil meines Studiums (ich studiere Anglistik) - und ich hätte nichts dagegen, wenn ich jetzt nochmal für ein Jahr nach San Diego gehen "müsste"... :lol:
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Ja, ich musste das Studium für ein Jahr unterbrechen. Allerdings zählt das Praktikum als Teil meines Studiums (ich studiere Anglistik) - und ich hätte nichts dagegen, wenn ich jetzt nochmal für ein Jahr nach San Diego gehen "müsste"... :lol:
Aha!
Meine Tochter studiert auch Anglistik/Amerikanistik. Bei ihr gehört das Auslandssemester allerdings zur Ausbildung, sie konnte sich nur aussuchen, wo sie studieren will. Die Welt ist ein Dorf :lol:
Sie würde auch am Liebsten sofort wieder zurück...
Habe jetzt den Reisebericht in einem Zug durchgelesen und bin sehr begeistert.
Mußte leider feststellen, das viele Sehenswürdigkeiten wohl nur per Wanderung zu erreichen sind und wir sie somit sicher nie sehen werden.
Aber egal, ich habe nun die Bilder genossen und werde mich damit begnügen.
Danke für den ausführlichen Bericht und ich hoffe, das nach dem nächsten Urlaub ein neuer folgt.
Reisefan62
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und ich hätte nichts dagegen, wenn ich jetzt nochmal für ein Jahr nach San Diego gehen "müsste"... :lol:
Ja, ja, .... Black Beach .... :lol: :lol: :lol:
San Diego ist jedenfalls meine Lieblingsstadt in Kalifornien. Tolles Wetter, es gibt immer was zu tun und zu sehen und sowieso liebe ich das Meer.
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Danke für den ausführlichen Bericht und ich hoffe, das nach dem nächsten Urlaub ein neuer folgt.
Dein Wunsch sei mir Befehl - nur musst du (und ich auch...) noch etwas Geduld haben. :wink: