Dienstag, 7.10.
What a DayUm 7.00 treibt es uns raus (Temperatur knapp über 0°C) und im Nachbarzelt ist ebenfalls Aufbruchstimmung angesagt. Während wir Wasser fürs Frühstück aufsetzen marschieren unsere Mitstreiter kurz darauf los; sie wollen heute nach dem Angel Arch wieder raus aus dem Park.
Erst mal was warmes ...
... denn es ist kalt!
Nach einer knappen Stunde geht es auch für uns flotten Schrittes die 1.3 Meilen zum Angel Arch. Auf dem Weg entdecken wir einige Wasserstellen, die wir uns für den Rückweg merken.
Frische Bärenspuren
Sieht nach Katze aus
Als wir den Arch erreichen, liegt er bereits voll in der Morgensonne. Mit einem stahlblauen Himmel sieht er majestätisch aus und wir haben bisher noch keinen Arch gesehen, der so beeindruckend ist. Jörg und Gesine sind noch ein Stück weiter nach oben gestiegen; die Fotos von dort haben allerdings nicht die Wirkung. Wir genießen gemeinsam diesen Anblick und die Auslöser unser aller Kameras sind im Dauereinsatz.
Der erste Blick auf den Angel Arch
Für uns der schönste Arch überhaupt
Wow - was gibt es schöneres
Der Molar wird nun auch noch von der Sonne angestrahlt und beide Motive zusammen sind unbeschreiblich. Wir können uns fast nicht losreißen von dieser Szenerie, müssen aber los, da auch wir heute noch ein straffes Programm haben.
Der Molar mit Arch
Seitenwechsel
Upside down
Jetzt weiß ich auch warum der Fels Molar (Backenzahn) heißt
So geht es zurück zum Zelt, unterwegs nochmal Wassernachschub gefiltert und wir packen einen Rucksack mit Tagesausrüstung. Nun heißt es, sich verabschieden – schade, dass die beiden uns verlassen. Wir tauschen noch Adressen und unsere Wege trennen sich. Es geht wieder zur Junction und nun weiter dem Salt Creek entlang mit Ziel All American Man; das sind one-way 12,5 km und es ist mittlerweile 10.45 h. Um spätestens 19.00 h müssen wir zurück sein, dann setzt die Dämmerung ein und den richtigen Weg zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Wir haben heute auch einen flotten Schritt drauf und kommen relativ gut vorwärts. Kurze Zeit später kommt uns das running-couple von gestern entgegen. Wir tauschen ein paar Worte; die beiden haben gestern den All American gesucht; aber leider nicht gefunden - beim Angel Arch waren sie nicht und wollen da auch heute nicht hin. Sie haben ganz in der Nähe gezeltet und sind schon wieder auf dem Rückweg.
Petrified Alien
Als es wieder ins Dickicht geht, geht es richtig hinein in die grüne Hölle. Manchmal sieht man den Trail kaum und ein paar Mal weichen wir wohl davon ab; finden glücklicherweise aber immer wieder zurück. Dann kommt auch schon die erste Campsite SC4, die wir ursprünglich reserviert hatten. Einen Steinwurf davon entfernt gibt es ein Rinnsal mit fließendem Wasser und wir nutzen erneut die Gelegenheit zum Wasser filtern und Vorräte auffüllen. Dies Stelle speichert Andy im GPS. Vielleicht ist es Einbildung, aber das Wasser schmeckt köstlich und ist richtig gut gekühlt.
Durchs Dickicht geht es weiter, bis wir auf eine Art Plateau aufsteigen und unter uns liegen riesige Cottonwood Trees. Ein Blick zurück beschert uns den Ausblick auf einige Ruinen in unerreichbarer Höhe, es gibt auch Petroglyphs. Da diese nun aber im Schatten liegen und völlig ungeeignet für ein Foto sind, geht es weiter. Es geht wieder vom Plateau hinunter und es ist bereits kurz vor 1.00 h, als wir in der Sonne Mittag machen. Es ist heute wesentlich wärmer als gestern und so ist die Pause in der Sonne nur von kurzer Dauer. An unserem Picknickplatz sind wieder Ruinen über uns und am Weg liegen Schaufel und Spitzhacke und sonstige Ausrüstung. Hier wurde der Trail bearbeitet und ist in sehr gutem Zustand, was man vom Hinweg zum Angel Arch nicht gerade behaupten kann.
Kissing Couple
Die Zeit drängt und es geht weiter, bis wir schließlich den Upper Jump erreichen. Hier fließt das Wasser „in Strömen“ und ergießt sich über einen kleinen Wasserfall in einen riesigen Pool.
Etwa 15 bis 20 Minuten nach dem Upper Jump erreichen wir die nächste Campsite SC3, die auf der Karte wesentlich weiter entfernt liegend eingezeichnet ist und wir mit mindestens noch 2 Meilen Wegstrecke gerechnet haben. Na umso besser, dann erreichen wir das Panel ja vielleicht noch vor 15.00 h, denn das ist unser absolutes Limit und wir müssen umdrehen.
Nach SC 3, auf dem 3 Zelte stehen, geht es wieder über den Creek und einen kleinen Wasserfall und dann folgen auch schon die Ruins mit den Four-Faces-Petroglpyhs, das nicht schwer zu finden ist.
Four Faces - Gruppenfoto auf alt
Wir schauen uns hier ein wenig genauer um, machen ein paar Fotos und wieder back on track geht es nochmal ca. 20 Minuten auf dem Trail, bis wir die Fin erreichen, wo wir zu einem Window aufsteigen müssen. Uns ist nicht bewusst, dass dies der ganz übliche Trail ist, wir haben eher mit einem Abstecher gerechnet, aber das ist natürlich super. Beim Window oben befinden sich Grundmauern einer Ruin, Tonscherben und ein zerbrochener Grindstone, die wir uns noch ansehen.
Die Finne mit Gap (Window)
Blick in den Park
Im Window
Ein Alcove in der Ecke (ist aber der Falsche)
Wir steigen durchs Window und unten angekommen geht es etwa 320 Meter nach links, der kleine Alcove ist schon von der Weite zu sehen und am Boden steht eine Info-Box, in der eine Erläuterung zum All-American-Man Panel liegt. Das Panel liegt ca. 13 feet hoch im Alcove und das hinaufsteigen ist nicht so einfach. Elke krabbelt voran und schafft es gerade so, nach oben zu kommen. Im Alcove gibt es zwei Granaries, die schon etwas beschädigt sind. Andy bleibt auf halber Höhe und kann auch von dort einige Fotos vom Panel machen. Beim Abstieg aus dem Alcove entdeckt Elke noch eine kleine Schlange, die im Schatten in einer Felsspalte liegt und nur von oben zu sehen ist.
Das sieht schon interessanter aus - Die Granarie ist ja schon sichtbar
Legendary - The All American Man
Ruins
Hätte fast zum Verhängnis werden können
Pottery
Glücklich, das Panel gefunden zu haben und über diesen ereignisreichen Tag heute, gehen wir den Rückweg an. Wir liegen gut in der Zeit, auch wenn sich allmählich Ermüdungserscheinungen bemerkbar machen, die Knie schmerzen.
An der vorletzten Wasserstelle vor unserem Camp stellen wir fest, dass diese im Vergleich zum Morgen nur noch ein dünnes Rinnsal ist. Andy gräbt ein Loch und wir warten, bis das Wasser wieder klar ist. Dann wird nochmal aufgefüllt. Kurz vor 18.00 h erreichen wir die letzte Wasserstelle, wo wir nochmal für morgen früh auffüllen und zusätzlich einen Ziplock-Beutel.
Um 18.00 h sind wir am Zeltplatz; ziemlich k.o. nach 25 km plus den 5.3 km zum Angel Arch heute morgen. Wir setzen Wasser auf für Tee und Abendessen. Das Wasser der letzten Quelle muffelt richtig unangenehm und wir sind froh, dass wir es noch abkochen. Beim Tee kommt der Geruch ziemlich stark durch und Elke muss sich überwinden, das zu trinken. Heute steht Mountainhouse Beef with Noodles auf der Karte. Nachdem wir was Warmes im Magen haben, kriechen wir zufrieden und müde in unsere Behausung. Die Eindrücke des heutigen Tages müssen erst mal verarbeitet werden. Es ist die erste Nacht draußen, in der Elke keine kalten Füße hat. What a Day!
Glücklich im Camp
Letzte Sonnenstrahlen
Gute Nacht
Gelaufene Strecke: gesamt = 30,3 km, Durchschnitt: 3,3 km/h
Übernachtung: Campsite an der Junction zum Angel Arch