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Autor Thema: Rocky [Mountain] Trails - 4 Wochen mit Jeep und per Pedes durch Colorado  (Gelesen 35431 mal)

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Palo

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Wieder ein schoener Tag!

Interessant wieviele Samen in dem Baer Pooh sind, ich nehme an das sind Samenkoerner.

Gruß

Palo

Raigro

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Hallo,

dieser Teil der Reise interessiert mich am meísten, denn im Mai bin ich auf dem Weg zum Angel Arch (mit 1 oder 2 ÜN).

Rainer
Gruß aus München

Rainer

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Sunny_1

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Wieder ein schoener Tag!

Interessant wieviele Samen in dem Baer Pooh sind, ich nehme an das sind Samenkoerner.



Hallo Palo,

richtig vermutet - die Körner in den Hinterlassenschaften der Bären (wir haben während der zwei Tag allerdings keine zu Gesicht bekommen) sind von den Früchten der Prickly Pears. Wir hatten davon in der Wegbeschreibung gelesen, in der auch die Ruinen erwähnt waren.


Viele Grüße Elke

Sunny_1

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Hallo,

dieser Teil der Reise interessiert mich am meísten, denn im Mai bin ich auf dem Weg zum Angel Arch (mit 1 oder 2 ÜN).

Rainer

Hallo Rainer,

Die zwei Tage waren für mich mit das Highlight des Urlaubs. Ganz zu Anfang war geplant, den Salt Creek komplett zu erwandern - von Cathedral Butte aus. Da ein Shuttle aber nur schwer zu bekommen ist oder eben nur sehr kostspielig, haben wir uns für diese Variante entschieden und das Schleppen der Ausrüstung für zwei Tage hat sich absolut gelohnt. Beim nächsten Mal werden wir von Cathedral Butte aus starten; ich denke das ist die sicherste Variante, wenn es ums Wasser geht (wesentlich mehr Möglichkeiten, (fließend) Wasser aus dem Creek zu filtern, in bester Qualität).

Wenn Du die Tour wandern willst, dann denke auch dran, Dir rechtzeitig die Plätze für's Zelt zu reservieren. Wir hatten Anfang August angefragt und da waren zu den gewünschten Terminen keine Kapazitäten mehr frei. Falls Du noch ein paar Tipps brauchen kannst, dann melde Dich einfach.

Viele Grüße Elke

AndyOne

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Dienstag, 7.10.

What a Day


Um 7.00 treibt es uns raus (Temperatur knapp über 0°C) und im Nachbarzelt ist ebenfalls Aufbruchstimmung angesagt. Während wir Wasser fürs Frühstück aufsetzen marschieren unsere Mitstreiter kurz darauf los; sie wollen heute nach dem Angel Arch wieder raus aus dem Park.


Erst mal was warmes ...


... denn es ist kalt!

Nach einer knappen Stunde geht es auch für uns flotten Schrittes die 1.3 Meilen zum Angel Arch. Auf dem Weg entdecken wir einige Wasserstellen, die wir uns für den Rückweg merken.


Frische Bärenspuren


Sieht nach Katze aus

Als wir den Arch erreichen, liegt er bereits voll in der Morgensonne. Mit einem stahlblauen Himmel sieht er majestätisch aus und wir haben bisher noch keinen Arch gesehen, der so beeindruckend ist. Jörg und Gesine sind noch ein Stück weiter nach oben gestiegen; die Fotos von dort haben allerdings nicht die Wirkung. Wir genießen gemeinsam diesen Anblick und die Auslöser unser aller Kameras sind im Dauereinsatz.


Der erste Blick auf den Angel Arch


Für uns der schönste Arch überhaupt


Wow - was gibt es schöneres

Der Molar wird nun auch noch von der Sonne angestrahlt und beide Motive zusammen sind unbeschreiblich. Wir können uns fast nicht losreißen von dieser Szenerie, müssen aber los, da auch wir heute noch ein straffes Programm haben.


Der Molar mit Arch


Seitenwechsel


Upside down


Jetzt weiß ich auch warum der Fels Molar (Backenzahn) heißt

So geht es zurück zum Zelt, unterwegs nochmal Wassernachschub gefiltert und wir packen einen Rucksack mit Tagesausrüstung. Nun heißt es, sich verabschieden – schade, dass die beiden uns verlassen. Wir tauschen noch Adressen und unsere Wege trennen sich. Es geht wieder zur Junction und nun weiter dem Salt Creek entlang mit Ziel All American Man; das sind one-way 12,5 km und es ist mittlerweile 10.45 h. Um spätestens 19.00 h müssen wir zurück sein, dann setzt die Dämmerung ein und den richtigen Weg zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Wir haben heute auch einen flotten Schritt drauf und kommen relativ gut vorwärts. Kurze Zeit später kommt uns das running-couple von gestern entgegen. Wir tauschen ein paar Worte; die beiden haben gestern den All American gesucht; aber leider nicht gefunden - beim Angel Arch waren sie nicht und wollen da auch heute nicht hin. Sie haben ganz in der Nähe gezeltet und sind schon wieder auf dem Rückweg.


Petrified Alien

Als es wieder ins Dickicht geht, geht es richtig hinein in die grüne Hölle. Manchmal sieht man den Trail kaum und ein paar Mal weichen wir wohl davon ab; finden glücklicherweise aber immer wieder zurück. Dann kommt auch schon die erste Campsite SC4, die wir ursprünglich reserviert hatten. Einen Steinwurf davon entfernt gibt es ein Rinnsal mit fließendem Wasser und wir nutzen erneut die Gelegenheit zum Wasser filtern und Vorräte auffüllen. Dies Stelle speichert Andy im GPS. Vielleicht ist es Einbildung, aber das Wasser schmeckt köstlich und ist richtig gut gekühlt.

Durchs Dickicht geht es weiter, bis wir auf eine Art Plateau aufsteigen und unter uns liegen riesige Cottonwood Trees. Ein Blick zurück beschert uns den Ausblick auf einige Ruinen in unerreichbarer Höhe, es gibt auch Petroglyphs. Da diese nun aber im Schatten liegen und völlig ungeeignet für ein Foto sind, geht es weiter. Es geht wieder vom Plateau hinunter und es ist bereits kurz vor 1.00 h, als wir in der Sonne Mittag machen. Es ist heute wesentlich wärmer als gestern und so ist die Pause in der Sonne nur von kurzer Dauer. An unserem Picknickplatz sind wieder Ruinen über uns und am Weg liegen Schaufel und Spitzhacke und sonstige Ausrüstung. Hier wurde der Trail bearbeitet und ist in sehr gutem Zustand, was man vom Hinweg zum Angel Arch nicht gerade behaupten kann.


Kissing Couple

Die Zeit drängt und es geht weiter, bis wir schließlich den Upper Jump erreichen. Hier fließt das Wasser „in Strömen“ und ergießt sich über einen kleinen Wasserfall in einen riesigen Pool.


Etwa 15 bis 20 Minuten nach dem Upper Jump erreichen wir die nächste Campsite SC3, die auf der Karte wesentlich weiter entfernt liegend eingezeichnet ist und wir mit mindestens noch 2 Meilen Wegstrecke gerechnet haben. Na umso besser, dann erreichen wir das Panel ja vielleicht noch vor 15.00 h, denn das ist unser absolutes Limit und wir müssen umdrehen.

Nach SC 3, auf dem 3 Zelte stehen, geht es wieder über den Creek und einen kleinen Wasserfall und dann folgen auch schon die Ruins mit den Four-Faces-Petroglpyhs, das nicht schwer zu finden ist.


Four Faces - Gruppenfoto auf alt

Wir schauen uns hier ein wenig genauer um, machen ein paar Fotos und wieder back on track geht es nochmal ca. 20 Minuten auf dem Trail, bis wir die Fin erreichen, wo wir zu einem Window aufsteigen müssen. Uns ist nicht bewusst, dass dies der ganz übliche Trail ist, wir haben eher mit einem Abstecher gerechnet, aber das ist natürlich super. Beim Window oben befinden sich Grundmauern einer Ruin, Tonscherben und ein zerbrochener Grindstone, die wir uns noch ansehen.


Die Finne mit Gap (Window)


Blick in den Park


Im Window


Ein Alcove in der Ecke (ist aber der Falsche)

Wir steigen durchs Window und unten angekommen geht es etwa 320 Meter nach links, der kleine Alcove ist schon von der Weite zu sehen und am Boden steht eine Info-Box, in der eine Erläuterung zum All-American-Man Panel liegt. Das Panel liegt ca. 13 feet hoch im Alcove und das hinaufsteigen ist nicht so einfach. Elke krabbelt voran und  schafft es gerade so, nach oben zu kommen. Im Alcove gibt es zwei Granaries, die schon etwas beschädigt sind. Andy bleibt auf halber Höhe und kann auch von dort einige Fotos vom Panel machen. Beim Abstieg aus dem Alcove entdeckt Elke noch eine kleine Schlange, die im Schatten in einer Felsspalte liegt und nur von oben zu sehen ist.


Das sieht schon interessanter aus - Die Granarie ist ja schon sichtbar


Legendary - The All American Man


Ruins


Hätte fast zum Verhängnis werden können


Pottery

Glücklich, das Panel gefunden zu haben und über diesen ereignisreichen Tag heute, gehen wir den Rückweg an. Wir liegen gut in der Zeit, auch wenn sich allmählich Ermüdungserscheinungen bemerkbar machen, die Knie schmerzen.


An der vorletzten Wasserstelle vor unserem Camp stellen wir fest, dass diese im Vergleich zum Morgen nur noch ein dünnes Rinnsal ist. Andy gräbt ein Loch und wir warten, bis das Wasser wieder klar ist. Dann wird nochmal aufgefüllt. Kurz vor 18.00 h erreichen wir die letzte Wasserstelle, wo wir nochmal für morgen früh auffüllen und zusätzlich einen Ziplock-Beutel.

Um 18.00 h sind wir am Zeltplatz; ziemlich k.o. nach 25 km plus den 5.3 km zum Angel Arch heute morgen. Wir setzen Wasser auf für Tee und Abendessen. Das Wasser der letzten Quelle muffelt richtig unangenehm und wir sind froh, dass wir es noch abkochen. Beim Tee kommt der Geruch ziemlich stark durch und Elke muss sich überwinden, das zu trinken. Heute steht Mountainhouse Beef with Noodles auf der Karte. Nachdem wir was Warmes im Magen haben, kriechen wir zufrieden und müde in unsere Behausung. Die Eindrücke des heutigen Tages müssen erst mal verarbeitet werden. Es ist die erste Nacht draußen, in der Elke keine kalten Füße hat. What a Day!


Glücklich im Camp


Letzte Sonnenstrahlen


Gute Nacht


Gelaufene Strecke: gesamt = 30,3 km, Durchschnitt: 3,3 km/h
Übernachtung: Campsite an der Junction zum Angel Arch
bye
Andy

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americanhero

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Wow, was fuer ein Tag. Und was fuer wundervolle Arche und Fotomotive. das schaut ja wirklich erstklassig aus. Allerdings werde ich das nie sehen koennen, so lange Wanderungen sind fuer Rueckengeschaedigte absolutes Gift.  :? Erfreue ich mich halt an euren tollen Bildern und auf dem einen Bild im Window sieht man richtig, wie happy du bist.  :wink:

Greetz,


Yvonne

Angie

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    • Angie's Dreams

Eure Wanderungen - einfach toll!!! Von den Fotos ganz zu schweigen :daumen: :daumen: :daumen:

Über den Ausdruck "running couple" musste ich lachen, der ist ja so was von passend :lol:

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Palo

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Wieder ein toller Tag !

Deine Katzenspuren sind die eines Mountain Lions (Art Puma) seid froh, dass ihr dem nicht begegnet seid.

Das Bild von dem ' All American Man' illustriert mal wieder wieviel von den Petroglyphs die man heute noch sieht wirklich echt sind, eine Schande dass die Leute da immer wieder was hinzufuegen muessen

Danke fuer einen wirklich tollen Bericht und die schoenen Fotos
Gruß

Palo

Raigro

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Hallo,

dieser Teil der Reise interessiert mich am meísten, denn im Mai bin ich auf dem Weg zum Angel Arch (mit 1 oder 2 ÜN).

Rainer

Hallo Rainer,

Die zwei Tage waren für mich mit das Highlight des Urlaubs. Ganz zu Anfang war geplant, den Salt Creek komplett zu erwandern - von Cathedral Butte aus. Da ein Shuttle aber nur schwer zu bekommen ist oder eben nur sehr kostspielig, haben wir uns für diese Variante entschieden und das Schleppen der Ausrüstung für zwei Tage hat sich absolut gelohnt. Beim nächsten Mal werden wir von Cathedral Butte aus starten; ich denke das ist die sicherste Variante, wenn es ums Wasser geht (wesentlich mehr Möglichkeiten, (fließend) Wasser aus dem Creek zu filtern, in bester Qualität).

Wenn Du die Tour wandern willst, dann denke auch dran, Dir rechtzeitig die Plätze für's Zelt zu reservieren. Wir hatten Anfang August angefragt und da waren zu den gewünschten Terminen keine Kapazitäten mehr frei. Falls Du noch ein paar Tipps brauchen kannst, dann melde Dich einfach.

Viele Grüße Elke


Hallo Elke,

Danke für die Hinweise. Ich habe mir für 5 Nächte ein Permit geholt, da ich bei schlechtem Wetter etwas Ausweichmöglichkeiten haben will.

Ein schöner Bericht über eine schöne Wanderung, auch wenn die Pumaspur mir nicht so gut gefällt. Ich hatte bisher garnicht daran gedacht ein Seil mitzunehmen, um den Rucksack sicher in luftiger Höhe zu verstauen.
Ich bin am überlegen, ob ich nicht für eine Nacht mein Zelt sehr nahe beim Angel Arch aufstelle, denn ich wäre gern bei Sonnenaufgang vor Ort. Meint Ihr das geht? ANsonsten werde ich wohl auch am selben Camp bleiben wie Ihr, und von dort zum All-American Man einen Ausflug machen. Wasserstellen scheint es ja doch sehr viel mehr zu geben als ich dachte, und ich hoffe, dass im Mai auch Wasser vorhanden ist.

Am meisten Sorgen macht mir mein Gepäck, da ich ohne meine Kameras (KB und Mittelformat) und mein "Reisestativ" nicht unterwegs sein will. Aber notfalls muss ich ganz laaangsaaam gehen.

Grüße

Rainer
Gruß aus München

Rainer

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Sunny_1

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Hallo Rainer,

ob die Tatze tatsächlich von einem Puma ist, kann ich nicht sagen - ich habe in einem Buch nachgesehen und da hätte es auch der Abdruck von einem Bob-Cat sein können. Wir hatten keine Bedenken hinsichtlich einer überraschenden Begegnung; zumal man sich in den meisten Fällen nicht lautlos fortbewegen kann und die Tiere einen schon von weitem hören können.

Uns wurde empfohlen, den Rucksack aufzuhängen - es gibt Ratten und sehr schlaue Raben, die, sobald sie Witterung aufgenommen haben, auch ganz schön Schaden anrichten können. Wir hatten kein Seil, es war eine dünne Leine (Walmart Camping Abteilung; also auch nicht schwer zu tragen.

Sicher gibt es ne Möglichkeit, näher am Arch zu zelten; der Weg von dem sehr ebenen Campground bis zum Ziel ist allerdings nicht so weit, es sei denn, Du möchtest Dir morgens etwas Zeit sparen und nicht so früh raus.

Wenn Du 5 Tage eingeplant hast, dann kannst Du es ganz gemütlich angehen lassen und die Etappen wegen befürchteter Gepäckbelastung auch entsprechend kurz halten. Ich bin mir sicher, trotz aller Strapazen wirst Du den Aufwand nicht bereuen!

Viele Grüße Elke

AndyOne

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Mittwoch, 8.10.

Zurück in die Zivilisation


Um 7.00 h stehen wir auf, kochen Frühstück, räumen derweil das Zelt aus und bestücken schon mal die Rucksäcke. Nochmal ein Tee mit Müffelwasser; es gibt vorerst kein besseres Wasser. Um 8.30 h sind wir marschbereit, die Unterlegplane vom Zelt ist nass und voller Dreck; sie wird einfach in einer Tüte verstaut, fürs Trocknen bleibt keine Zeit. Die Temperatur heute morgen beträgt gerade mal 2 °C; also genau so unangenehm wie gestern und nun wird es Zeit, sich warmzulaufen.


Abmarsch


Wieder mal mittendrin

Wir marschieren trotz großer Rucksäcke ziemlich flott dahin, bis Elke nach einer Stunde derartige Probleme mit ihrem linken Knie bekommt, dass wir eine kurze Pause einlegen müssen. Trotz Kniebandage schmerzt das Gelenk bei unebenem Gelände und hier hilft nur eine Schmerztablette, sonst kommen wir nicht vorwärts. Nach einer halben Stunde beginnt die Tablette zu wirken und es geht etwas besser. Es dauert nicht lange, dann beginnt Andy zu schwächeln; der Hike von gestern steckt uns in den Knochen und wir machen nochmal eine kleine Pause für einen Snack.


Der Trail und ich


Nasenbär


Aussicht auf die La Sal

Wir kommen nur langsam vorwärts und sind mehr als erstaunt, dass wir das Auto um kurz nach 12.00 h erreichen, also gerade mal 3,5 Stunden – für den Hinweg haben wir mit Pause 4,5 Stunden benötigt. Glücklich, endlich das Gepäck los und wieder am Auto zu sein, gibt es erst mal was Kaltes zu trinken und das Müffelwasser wird entsorgt.


Durch dieses Fenster müssen wir noch


Wieder mal geschafft

Andy meistert die 3,5 Meilen Sandpiste mit den Wasserpassagen ohne Probleme, es geht durchs Gatter und direkt zum Visitor Center.Dort entsorgen wir erstmal unseren Müll und gehen uns in den Restrooms ein wenig frisch machen; um wieder unter Menschen gehen zu können. Die Restarea lädt ein zur Mittagspause, derweil wird die Zeltunterlage zum Trocknen ausgelegt und danach mit dem Handbesen abgekehrt.


Durch den Salt Creek mit dem Auto


Das Wasser ist stellenweise ganz schön tief...


... und dann wirds sandig


Macht auf das Tor

Derzeit wird die Straße neu mit Teer vergossen, vor ein paar Tagen lag hier nur Split. Wir müssen am Parkausgang auf ein Pilotcar warten, hinter dem wir unnötigerweise eine ganze Weile hinterherfahren, obwohl weder ein Arbeitstrupp noch sonst etwas auf der Strecke im Einsatz ist. Schnell fahren kann man bei der gesplitteten Straße eh nicht.

Dann geht es auf normalem Untergrund Richtung Moab, wo wir gegen 15.30 h eintreffen und bei der Maverick erst mal tanken, da dieser fast leer ist. Beim City Market besorgen wir noch Proviant für die nächsten beiden Tage und dann geht es ins Motel. Wir betreiben ausgiebig Körperpflege – welch Genuss so eine Dusche ist – laden die Bilder der letzten Tage und schreiben Bericht.

Abendessen gibt es traditionell für uns beim Kokopelli Diner; einer bezahlt den vollen Preis, der zweite mit Coupon die Hälfte. Das  Kokopelli Chicken Burrito Diner mit Green Chili schmeckt prima und wir sind pappsatt, so dass nicht mal mehr ein Eis Platz findet. Der Abend im Motelzimmer vergeht ziemlich flott und es lockt schon bald ein weiches warmes Bett. Good Night!


Gelaufen: 12,1 km
Gefahrene Strecke: 133 km
Übernachtung im Days Inn in Moab zum Preis von 80,81 $
bye
Andy

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Easy Going

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    • eumerika
Hallo Elke & Andy,

beeindruckende Bilder vom Angel Arch !!!  :daumen: :D

Ich gebe zu - die Tour da hin ist mir too much - sonst wäre ich da auch schon lange gewesen.
Der Arch war in meinem ersten USA Reiseführer (Nationalparks GEO Guide) verteten und hat mich seitdem fasziniert. Schön daß ihr es dorthin geschafft habt.  :D

Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

AndyOne

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Donnerstag, 9.10.

Ein weiterer Traum wird wahr


Unser Tag beginnt wieder um 7.00 h und eigentlich wären wir zum Skypen mit der Family verabredet; klappt aber nicht. Andy ruft noch schnell zu Hause an und dann gehen wir ausgiebig frühstücken, die Auswahl ist richtig vielseitig. Zimmer räumen und für unterwegs noch einen Starbucks geholt und es geht zum Visitor Center im Canyonlands NP. Ausgerechnet heute sind wieder Teerarbeiten im Gange, was uns am Entrance zum NP die ersten 20 Minuten Warterei aufs Pilotcar beschert. Eine ältere Lady, die von einem der Autos hinter uns kommt und bereits einige Zeit wild mit dem Stoppschildhalter gestikuliert hat, kommt nun auf uns zu und will wissen, wann die beste Zeit für ein Foto am Mesa Arch sei. Dass dies der Sonnenaufgang gegen 7.00 Uhr morgens ist, will sie uns partout nicht glauben; gosh, da müsse sie ja schon um halb sechs Uhr aufstehen um rechtzeitig hier zu sein. Nächste Frage, welche Seite die beste sei und die gute Frau nimmt uns auch nicht ab, dass es nur eine Seite gibt, es sei denn sie will einen Freiflug in die Tiefe proben. Das ist aber noch nicht genug, jetzt wird auf die Wirtschaft in Deutschland umgeschwenkt und in einem Atemzug ist die Rede vom schwachen Euro, den unsicheren Spareinlagen und ihre Schlafstörungen deswegen. Was sonst noch alles von der Lady kommt, können wir in der kurzen Zeit gar nicht filtern und wir unterdrücken einen tiefen Seufzer, als der Stoppschildhalter sein Täfelchen endlich auf "Go" dreht.

Endlich im Visitorcenter haben wir riesiges Glück, einen von den beiden Rangern vor der Lady ansprechen zu können, denn die ist zeitgleich mit uns eingetroffen und labert nun dem anderen ein Ohr ab, mittlerweile bildet sich hinter ihr bereits eine Schlange. Wir bekommen unser Dashtag für die White-Rim-Tour und man erkundigt sich, ob es uns im Saltwater Creek gut ergangen sei. Die Frage erübrigt sich eigentlich; stehen wir doch freudestrahlend am Tresen. Dann nichts wie los, mittlerweile ist es kurz vor 10.00 h, doch so einfach geht es nun auch wieder nicht. Für das kurze Stück vom Visitorcenter retour zum Shafertrail lässt man uns keinesfalls allein fahren, hierfür muss wieder das Pilotcar her und das strapziert unsere Geduld um weitere 15 Minuten. Passend dazu eine Redewendung, die uns just in dem Moment einfällt "That's the way the cookie crumbles" was so viel heißt wie "That's live".

Endlich auf dem Shafer Trail ist es nach 10.00 Uhr und nun kommt quasi der Prolog der White Rim Geschichte; beginnt der Trail doch erst unten an der Junction zur Potash Road.


Ganz vorne beginnt der White Rim Trail

Dort wird der Tacho genullt und wir machen den ersten Halt an den Goosenecks, wo wir kurz hinlaufen. Der nächste Stop liegt unweit davon am Colorado Overlook und den Walking Stones. Bei den Walking Stones kann man mit einem Schritt über eine schmale Spalte hinweg auf den nächsten Stein gehen, der Spalt ist mehrere zig Meter tief – also nichts für Leute mit Höhenangst. Gefährlich ist das Ganze jedoch nicht, denn es sind normale Schrittlängen, die einen von einem Stein zum nächsten bringen und diese sind ganz sicher fest.


Colorado River Overlook


Im Canyon


Standing on the edge


Die Säulen der Erde


Walking Stones

Lizard
Colrado River Overlook

Die nächsten Halte sind beim Musselman Arch und der Washerwoman. Am Canyonrand oben kann man winzig klein den Mesa Arch ausmachen; dagegen ist die Figur der Washerwoman riesengroß. Hier sieht man mal die Größenverhältnisse aus einer anderen Perspektive. Es ist bereits kurz vor ein Uhr, als wir im Auto Mittag machen. Zwischenzeitlich ist heftiger Wind aufgekommen und wir wollen unsere Sandwiches ohne einer Prise knirschendem Sand gewürzt einnehmen.


White Rim Sweeper - Eine nette Rangerin macht sauber!


Balance halten auf dem Muselmann Arch


Muselmann Arch


Canyonlands


Canyons, Berge und ein Weg


Woman Washer Arch

Landschaft entlang der Road
Achtung Schlange
Immer wieder diese Säulen
Steile Stelle1
Steile Stelle2
Mesa Arch
Anfahrt auf den Big Bite

Die Aus- und Einblicke in das Labyrinth des Canyonlands sind beeindruckend. Die Strecke ist gut zu bewältigen; ab und an gibt es einige Abschnitte, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern. An einer Stelle geht es bei teilweise losem Untergrund über Felsplatten etwas steil bergauf und das rechte Vorderrad hängt kurzzeitig in der Luft, Andy packt aber diese Stelle wie immer sehr souverän.


Es geht langsam auf 17.00 Uhr zu, als wir uns unserer heutigen Campsite nähern. Wir haben White Crack zugewiesen bekommen und da diese Site nur für eine Gruppe - egal wieviele Teilnehmer diese hat - vorgesehen ist, sind wir dort allein. Es gibt sogar ein überaus gepflegtes müffelfreies WC. Der stark böige Wind macht uns etwas Sorgen beim Zeltaufbau. Wir einigen uns schließlich auf ein Plätzchen und richten uns häuslich ein, die Heringe der Abspannleinen werden zusätzlich mit Steinen beschwert.


Das Zelt steht


Unser Camp

Gegen 18.00 h machen wir uns mit Getränken auf den kurzen Trail, der zu einem Aussichtspunkt führt, von dem man den kompletten Needles-Distrikt im Süden, die La Sal Mountains im Osten und weite Teile des NP im Westen überblicken kann. Sehr schön – hier warten wir auf den Sonnenuntergang.


Canyonlands


Aussichtsplattform


Die La Sal im Background


Einfach traumhaft


Die Needles


Sunset

Der Sonnenuntergang ist dann wirklich ein Szenario, das man gesehen haben sollte. Andy knipst was das Zeug hält und als das Licht immer mehr schwindet, geht es zurück zum Auto. Taschenlampe und Stirnleuchte haben wir dabei, doch der Mond scheint so hell, dass man den Weg auch so noch gut sehen kann. Gerade als Elke Andy vor eventuellen Schlangen warnen will, rasselt es ein Stück rechts von uns; eine Rattlesnake ist auf Beutezug und will nicht gestört werden. Andy mag Schlangen überhaupt nicht, während Elke sich langsam nähert. Die Schlage verzieht sich aber rasch in einem Sagebrushstrauch und wir lassen sie in Ruhe. Dann kommt die wohl ulkigste Vorstellung in diesem Film; da es nach wie vor sehr windig ist, stellen wir den Kocher für heißes Wasser ins WC-Häuschen. Das geht ohne Wind Ruck Zuck, der letzte Mountainhousebeutel wird aufgegossen und wir nehmen unser Chili Mac Beef bequem im Auto ein, dazu gibts noch ein Bier.

Während Andy sich in das Tourbook vertieft, tippt Elke noch den Bericht. Wir müssen morgen zeitig los, denn es liegen 70 Meilen unpaved auf dem White Rim und weitere 120 Meilen bis Grand Junction vor uns. Ein kurzer Trail soll auch noch zum Laufen drin sein; hoffen wir mal, dass wir das alles unter eine Kappe bringen.

Um 21.00 h verziehen wir uns ins Zelt, der Wind scheint etwas nachzulassen.


Gefahrene Strecke: 119 km
Übernachtung: Campsite White Crack für 15 $
bye
Andy

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Crimson Tide

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Aussichtsplattform


Das ist mal wieder so ein Moment, wo man registriert, was für ein kleines Licht der einzelne Mensch doch ist!

Dazu noch der Platz, auf dem Ihr da euer Zelt stehen hattet-einfach traumhaft! Was für eine Aussicht ringsherum!

Dann diese Abendstimmung, den langsamen Sonnenuntergang erleben- kein Wunder, daß Deine Kamera heiß gelaufen ist!  :lol:
 


L.G. Monika

AndyOne

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Freitag, 10.10.

Canyonlands - we love it


Um halb sieben klingelt uns Andys Wecker aus dem seichten  Schlaf. Über Nacht hat der Wind wieder an Stärke gewonnen; es kühlte jedoch kaum ab und wir hatten ungewohnte 15 °C im Zelt. Der Mond leuchtete bis 2.00 Uhr morgens ungewöhnlich hell, als hätten wir eine Straßenlaterne über uns. Warum Elke das alles weiß? Sie musste mehrmals raus und was macht man, wenn man nicht gleich wieder einschlafen kann ....


Lichtschlangen sind schon unterwegs

Also nix wie Wasser aufsetzen, während schon mal das Zelt leer geräumt wird. Andy gibt sich derweil dem Fotografieren des Sonnenaufgangs hin; die Tasse Kaffee bekommt er zum Fotostandpunkt geliefert. Wir frühstücken bei bester Aussicht – ein doppelter Genuss! Elke beginnt schon mal mit dem Zeltabbau, die restlichen Utensilien werden verstaut und um kurz nach 8.00 Uhr ist das letzte Foto im Kasten und wir können los. Zwar später als geplant, aber einen Sonnenaufgang wie diesen gibt es nicht alle Tage.


Der Sonnenaufgang beginnt vielversprechend ...


... entwickelt sich aber dann langsam ...


... bis zum Höhepunkt. Was für ein Traum!


Was für ein kleines Auto wir doch haben


Der Candlestick, ganz klein hinten


Immer wieder diese faszinierenden Säulen

Heute gilt es 2 heikle Passagen zu meistern, Murphys Hogback und Hard Scrabble Hill. Wir wissen nicht genau was da auf uns zu kommt, aber da müssen wir durch bzw. drüber.
Andy legt schon mal ein gutes Tempo vor und die ersten 7 Meilen bis Murphys Hogback sind in 50 Minuten geschafft. Der Aufstieg ist knackig; die Spur ist ziemlich eng, aber weil der Untergrund fest ist, ist es zu schaffen und wir haben Glück, dass uns kein Auto entgegenkommt; zurücksetzen oder anfahren ist bei diesem steilen Anstieg und den engen Kehren kein Vergnügen. Die erste Hürde des heutigen Tages haben wir geschafft; kurze Pause, damit auch unser Auto zum Verschnaufen kommt, ehe es nach den Murphy-Campgrounds schon wieder satt nach unten geht. Die lange „Schnauze“ des Jeep Commander ist dabei absolut hinderlich; man sieht nicht, was direkt vor einem liegt.


Anfahrt zu Murphys Hogback


Schon steil


Prima Aussicht von hier oben


Man könnte auch Rollercoaster dazu sagen


Lands End? Nein, nur mutig, es geht schon noch weiter.

Jetzt tauchen auch langsam die ersten Mountainbiker auf und wir halten immer wieder mal an, um die Sportler vorbeizulassen – die sind in diesem Gelände klar im Vorteil und kommen schneller voran als wir. Es geht hinunter ins Soda Basin; ein völlig anderer Ausblick, der uns da präsentiert wird. Unsere langsame Fahrt wird von etlichen Fotostopps unterbrochen; in nicht allzu weiter Ferne liegt das Maze – ein Teil des Canyonlands, der uns noch völlig fremd ist. Die Strecke ist teilweise recht rau, zwischendurch gibt es wieder guten Gravel, auf dem man(n) schon mal 20 mph fahren kann, ohne ein Risiko einzugehen.


Immer dem White Rim entlang


Der Green River kommt langsam in Sichtweite

Beim Greenriver-Overlook, der so gewaltig ist, dass wir ihn nicht fotografieren können, halten wir erneut und essen einen Apfel. Das Apfelgehäuse, das Elke ausnahmsweise über den Rim befördern will, findet seinen Weg wegen des starken Aufwindes am Rim nicht nach unten, sondern wird hoch in die Luft befördert und landet zu Andys Erstaunen vor seinen Füßen, als er bereits auf dem Weg zurück zum Auto ist. Der Wind ist wieder so stark, dass es einen fast davonbläst; nicht ungefährlich, wenn man zu nahe an den Abgrund geht. Also schnell ins Auto und weiter; die Böen wirbeln Staub und Sand auf und sind sehr unangenehm.


Der Green River umsäumt den Turks Hat


Noch ein White Crack


Durchs wilde Canyonlands

Monuments
Green River

Auf dem weiteren Weg liegt ein kleiner Slotcanyon, den wir allerdings wegen der vielen gefüllten Potholes nicht begehen können, also weiter im Text. Die nächste Herausforderung ist Hard Scrabble Hill; hier geht es nochmal ganz schön zur Sache, da auch hier der Aufstieg mehr als steil, teilweise mit großen Steinen durchsetzt und sehr eng ist.


Hardscrabble Hill. Unterhalb der senkrechten Felsen geht es vorbei


Immer höher geht es hinauf


Sieht eigentlich harmlos aus, oder?


Zwischen Fels und Abgrund


Letzte Engstelle

Auch diese Hürde nehmen wir und dann folgt nur noch der Abstieg hinunter zum Greenriver-Camp und zum Schluss die Serpentinen wieder hoch zum Horsethief Point. Den ursprünglich geplanten Hike zur Fort Ruin lassen wir wegen des starken Windes ausfallen und gegen 14.00 Uhr sind wir inklusive Mittagspause und etlichen Stopps wohl behalten und ohne Autopanne wieder oben und machen uns auf zur I 70 nach Grand Junction, wo wir gegen 16.00 Uhr im Motel eintreffen.

Während Andy sich in die Dusche begibt, kümmert sich Elke um die Innenreinigung des Jeeps. Danach geht’s nochmal in eine Laundry und anschließend zu Ghenghis Grill zum Abendessen. Hier gibt es Mongolian Beef oder was auch immer man sich selbst zusammenstellen möchte. Mit einem kurzen Abstecher zu Sportsman’s World und in einen Buchladen geht es zurück ins Motel.
 

Gefahrene Strecke: 303 km
Übernachtung: Super 8 Motel in Grand Junction zum Preis von 78,56 $

 
bye
Andy

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