usa-reise.de Forum

Autor Thema: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen  (Gelesen 31743 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

BeateM

  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 104
  • dubidubidu (frei nach F. Sinatra)
    • beate-unterwegs.de
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #105 am: 03.02.2008, 12:50 Uhr »
Hi Flicka,

ich bin gestern auch noch zugestiegen und schon total NEUGIERIG wie es weitergeht.

Ciao beate :-)
Der nächste Urlaub kommt bestimmt!
www.beate-unterwegs.de



Crimson Tide

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.271
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #106 am: 03.02.2008, 12:56 Uhr »
 :D  Hallo Flicka!

Ich habe die beiden letzten Kapitel gerade nachgelesen...herrlich....ich hab viel gelacht!  :lol:  Das war ja ein Auf-und Ab der "Schnabbeleien", Gewitter, tollen Bildern mit Mond usw.... :wink:

Schade, daß es für Euch so enttäuschend im Upper Antelope Canyon gelaufen ist.  :?

Als Ausgleich scheint die Cruise dann ja ganz entspannend gelaufen zu sein!  :lol:

Die Wokenbilder im Monument Valley sind natürlich Spitzenklasse! Solche Wetterstimmungen liebe ich ja auch!  :daumen:

L.G. Monika

Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #107 am: 03.02.2008, 20:31 Uhr »
Huch, neue Mitreisende an Bord! Seid ihr etwa die ganze Zeit hinterhergejoggt? Na, dann kommt erst mal rein in den Bus und nehmt euch was kaltes aus der Kühlbox. Willkommen! Keine Angst, Schnabbel haben wir irgendwo zurückgelassen. Es kann also weitergehen:


Montag, 24. September

Nach einem kurzen Stopp am Big Bend führt uns heute die Straße zum Grand Canyon. Unterwegs schlafe ich zum ersten mal während der Fahrt ein. Das ist zwar keine große Katastrophe, weil ich mal wieder auf der Beifahrerseite sitze, aber so langsam fordert die vollgepackte Tour doch ihren Tribut. Bin ich in den ersten Tagen noch aufgeregt im Sitz herumgehüpft, wenn hinter einer Kurve ein fotogenes Felsmassiv kam, hänge ich mittlerweile schon etwas abgekämpft im Gurt.

Etwas abgekämpft ist offenbar auch die Batterie des Autos von zwei Navajo-Mädels, die uns auf einem Parkplatz um Starthilfe bitten. Die Kabel und Klemmen haben sie im Kofferraum, und wir schauen bei dieser Gelegenheit zum erstenmal unserem Pontiac unter die Haube. Aber der macht seine Sache gut, und die beiden Mädels dampfen erleichtert ab.



Dann erreichen wir den Grand Canyon und parken am Desert View Point. Gegenüber den Temperaturen in Page ist es hier oben richtig frisch, und wir sind mit T-Shirt und kurzer Hose eigentlich zu dünn angezogen. Aber für die Fotostopps an den verschiedenen Viewpoints reicht es noch aus. Irgendwo da unten windet sich der Colorado River durch die Felslandschaft. Dass das schmale gelbe Rinnsal diese Landschaft geformt haben soll, ist unfassbar. Aber genausowenig kann man fassen, dass dieses Rinnsal in Wahrheit als mächtiger Strom über eine Meile unter unseren Füßen durch den Canyon fließt. Nun gut, vielleicht wird der Hubschrauberflug die Dimensionen zurechtrücken.







Wir fahren immer weiter nach Westen und kommen schließlich zum Canyon Village. Unser Zimmer in der Maswik Lodge können wir noch nicht beziehen. Warum also nicht schon mal nach Tusayan fahren und sich nach den Rundflügen erkundigen? Wir werden schnell fündig und buchen für den Nachmittag bei Papillon die dreiviertelstündige Imperialtour. Der angesetzte Termin reicht gerade noch zum Einchecken in der Maswik Lodge, dann finden wir uns am kleinen Flughafen in Tusayan ein. Dort herrscht Hochbetrieb. Ständig steigen Hubschrauber auf, Leute drängen sich am Check-In. Wir werden gewogen, damit der Hubschrauber austariert werden kann und müssen noch eine Weile bis zum Abflug warten. Als wir schließlich hinaus zu den Hubschrauberlandeplätzen dürfen, denke ich die ganze Zeit: Ich will nicht in die Mitte, ich will nicht in die Mitte, ich will nicht in die Mitte...

Okay, so schlecht ist die Mitte dann doch nicht. Von links scheint während des ersten Teils der Tour die tiefstehende Sonne in den Hubschrauber, da wäre es mit Fotos sowieso nichts gewesen. Und der nette Fluggast auf meiner rechten Seite ist von meinen schwarzen Blicken beim Einsteigen offenbar so tief beeindruckt, dass er sich jedesmal zusammenkauert, wenn ich die Kamera hebe. Unser Flugcaptain erfreut uns mit Klängen aus „2001 - Odyssee im Weltall", und ich hoffe, dass das Schicksal für heute nicht die Fortsetzung „2007 - Odyssee im Canyon" vorgesehen hat. Aber nein, der Captain beherrscht seinen Job und fliegt souverän die große Runde am East Rim vorbei, dann hinüber zum North Rim und schließlich wieder quer über den Canyon zurück nach Süden. Ein wenig näher als heute vormittag kommen wir dem Colorado dabei, aber weil der Hubschrauber nicht in den Canyon hineinfliegen darf, kann man die tatsächliche Tiefe nur erahnen.









Mit zitternden Knien betreten wir schließlich wieder festen Boden und schaffen es zum Sonnenuntergang noch knapp an den Rim.



Zum Abendessen fahren wir dann nach Tusayan und landen dort in einem etwas merkwürdigen Restaurant, in dem Cowboys zu Opernarien Pizza und Pasta servieren. Wir bestellen Pasta, mein Freund nimmt sich als Vorspeise noch einen Salat, und dann kommt mir noch spontan die Eingebung, als Appetizer ein paar Mushrooms zu bestellen. Der Salat wird serviert, dazu balanciert unser Cowboy noch eine große und eine kleine Schüssel auf dem Tablett. Klar, denke ich. In der großen Schüssel ist Brot, in der kleinen tummeln sich meine Champignons. Nein, da ist ja eine Dip-Sauce drin. Und wo sind dann meine Pilze? Ach so, in der großen Schüssel...

Wir essen bis wir kurz vorm Platzen sind. Dann stellen wir fest, dass der Service schon automatisch auf die Rechnung gesetzt wurde, allerdings hinter einem anderen Begriff versteckt. Wahrscheinlich damit man es nicht sofort merkt. Wir sind so vollgefuttert, dass wir keine Kraft mehr haben, uns aufzuregen, aber die amerikanische Familie, die hinter uns zum Bezahlen ansteht, fängt einen handfesten Streit mit der Kassiererin an.

Als wir schließlich wieder in den Park fahren, warnt uns der Ranger an der Kontrolle, dass es eine kalte Nacht werden wird. Recht hat er. Als wir im Canyon Village aussteigen, dampft unser Atem in den Himmel, und in der Cabin ist es merklich abgekühlt. Ich ziehe noch einen Skirolli über, bevor ich unter drei Lagen Decken krieche und halb im Einschlafen meine letzten Postkarten schreibe. Ein komisches Gefühl: Es ist die letzte Nacht vor Las Vegas. Morgen abend werden wir schon im Spielerparadies sein.

Susan26

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.596
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #108 am: 04.02.2008, 09:27 Uhr »
Hallo Flicka,

tolle Fotos vom Grand Canyon!!!
Jetzt bin ich gespannt, was ihr in LV so alles erlebt  :wink:

Susan
happiness is only real when shared.

Charles-Henry

  • Gast
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #109 am: 04.02.2008, 10:57 Uhr »
Schließe mich voll  und ganz meiner Vorschreiberin Susan an.
Was hat euch der Flug gekostet?
Übrigens, das dritte Bild, der Indianerkopf, in deinem Beitrag GC hat wohl jeder GC-Besucher geknipst oder gefilmt. Ich weis nicht wie oft ich es bei der Lektüre von Grand Canyon Beiträgen oder Reiseführen etc. gesehen habe, aber es war jedesmal dabei. How!

Willi

  • Gast
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #110 am: 04.02.2008, 12:39 Uhr »
Bin ich in den ersten Tagen noch aufgeregt im Sitz herumgehüpft, wenn hinter einer Kurve ein fotogenes Felsmassiv kam, hänge ich mittlerweile schon etwas abgekämpft im Gurt.

Hoffentlich wirkt sich das nicht auf den weiteren Bericht aus  :)

Bin schon sehr gespannt darauf, Las Vegas mit Deinen Formulierungen zu erleben.

Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #111 am: 05.02.2008, 19:50 Uhr »
Was hat euch der Flug gekostet?
Übrigens, das dritte Bild, der Indianerkopf, in deinem Beitrag GC hat wohl jeder GC-Besucher geknipst oder gefilmt.

Regulär hat der Flug 199 Dollar gekostet. Pro Person  :( . Aber irgendwie war er dann doch ein wenig billiger, und mit der ADAC-Karte haben wir noch Rabatt gekriegt. Ich glaube, es waren 10 oder 15 Prozent.

Und dass der Fels ein Indianerkopf sein soll, wusste ich gar nicht.  :o

Bin ich in den ersten Tagen noch aufgeregt im Sitz herumgehüpft, wenn hinter einer Kurve ein fotogenes Felsmassiv kam, hänge ich mittlerweile schon etwas abgekämpft im Gurt.

Hoffentlich wirkt sich das nicht auf den weiteren Bericht aus  :)


Willi, du kannst anscheinend in die Zukunft sehen. Ich bin heute wirklich so müde, dass ich den Bericht fast auf morgen verschoben hätte. Aber ich hab es ja dann doch noch geschafft. Schnell noch die Koffer packen, dann geht es weiter:


Dienstag, 25. September

Heute Morgen ruft der Wecker zum Sonnenaufgang - wir rufen zurück und bleiben erst mal liegen. Das Zimmer hat in der Nacht kühlschrankähnliche Temperaturen erreicht, und es fällt schwer, auch nur eine Fingerspitze unter den Decken herauszustrecken. Zum Schluss bin ich mal wieder die Tapfere, die sich als erste ins Bad quält. Aber bevor ich mich aus Skirolli und Schlafanzug schäle, stelle ich erst mal in der Dusche das heiße Wasser an und warte, bis ein paar Dampfschwaden aus der Kabine wabern.

Zum Sonnenaufgang an den Rim schaffen wir es mit dieser Warmduscher-Mentalität natürlich nicht. Aber früh dran sind wir trotzdem noch. Ich gönne mir zum Frühstück in der Maswik Lodge heiße Pfannkuchen, dann ziehen wir, eingepackt in lange Jeans, Wanderstiefel und dicke Jacken, zu Fuß an die Shuttlehaltestelle und klappern noch ein paar Viewpoints ab. Die Luft ist klar, der Himmel fast wolkenlos, und die Tiefe und Weite des Canyons und seine Farben kommen heute morgen viel besser zur Geltung. An einem der View Points kommen wir dann zufällig mit einem deutschen Urlauber ins Gespräch und stellen fest, dass er zuhause im Nachbarort wohnt.





Gegen Mittag kaufen wir noch schnell im Canyon Village ein, ich werfe meine Postkarten ein und bin stolz, dass ich das noch vor dem letzten Urlaubstag geschafft habe, dann brechen wir zu unserer langen Fahrt nach Las Vegas auf. Zwischendurch wird schon mal die erste Bilanz gezogen: Über 3000 Meilen waren wir mit dem Pontiac bisher unterwegs, ohne dass es uns so viel vorgekommen wäre. (Der Pontiac schweigt sich allerdings dazu aus, ob ihm die 3000 Meilen mit uns lang vorgekommen sind.) Am schönsten fanden wir beide den Yellowstonepark, ein wenig enttäuscht waren wir vom Grand Canyon.

Aber bevor wir über so viel Bilanzieren in eine wehmütige Stimmung geraten, erinnert uns die Route 66 daran, dass die Reise noch gar nicht vorbei ist. Was hier zusammengetragen wurde, ist ein buntes Sammelsurium aus Nostalgie, Kitsch und Kommerz, aber es ist gerade die richtige Mischung. Natürlich kehren wir auch im Generalstore in Hackberry ein, bewundern die Corvette, trinken eine nostalgische Coke (ich ausnahmsweise mal nicht in der Light-Version) und spazieren auf der Suche nach Fotomotiven durch Laden und Gelände.







Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich den Hooverdamm, wo ich mir bei dem Versuch, ein paar Springböcke zu fotografieren, einen Anpfiff hole. Und zwar über Polizei-Lautsprecher. Ich bekomme zuerst gar nicht mit, dass die mich meinen könnten und marschiere fröhlich mit meiner Kamera die Straße entlang, aber irgendwann wird mir klar, dass ich die einzige bin, die es gewagt hat, den Parkplatz zu verlassen. Ups! Schnell wieder zurück zum Auto, bevor noch jemand auf die Idee kommt, mich wegen eines Anschlagversuches auf den Hooverdamm nach Guantanamo zu verfrachten.





Vom Hooverdamm aus ist es dann auch nicht mehr weit bis Las Vegas, wo wir bei Einbruch der Dunkelheit eintreffen. Dank der guten Ratschläge aus dem Forum haben wir uns zum Players-Club-Tarif im MGM Grand eingemietet. Das Einchecken verläuft völlig problemlos, wir bekommen ein Zimmer im 28. Stockwerk mit Blick aufs Excalibur. Was für ein Unterschied zu der Cabin am Grand Canyon! Ein Blick ins Marmorbad, einmal probeliegen auf den breiten Betten, das gönnen wir uns noch. Aber dann geht es auch schon zur Fotosafari auf den Strip. Ein bisschen kennen wir ihn ja schon, den Las Vegas Boulevard, aber nach über zwei Wochen in der Stille der Nationalparks kommt er einem fast noch überdrehter vor als am ersten Abend.







Übers Bellagio kommen wir nicht hinaus, denn jetzt meldet sich der Hunger. Das Hard Rock Café ist gar nicht weit von hier, zumindest lässt der Reiseführer das vermuten. Da könnten wir schnell zu Fuß hin. Wir laufen also los. Um irgendwann festzustellen, dass es doch ein bisschen weiter ist als eigentlich gedacht. Und dass die Gegend auch nicht mehr so gut aussieht wie eigentlich gedacht. Und dass das Hard Rock Café leider auch nicht geöffnet ist, wie eigentlich gedacht. Sondern von irgendeiner „Private Party" belegt wird. Um zu demonstrieren, dass das nicht bloß ein blöder Türsteherspruch ist, tummeln sich fröhliche Leute mit fröhlich sprudelndem Sekt im Eingang.

Ich bin weniger fröhlich. Am wenigsten fröhlich sind meine Füße. Und zu Abend haben wir auch noch nichts gegessen. Und wo landet man irgendwann, wenn man abends zwischen zehn und zwölf noch hungrig um die Häuser zieht? Natürlich bei McDoof. Dass McDoof ausgerechnet in unserem Hotel eine Filiale betreibt, hat wahrscheinlich das Universum extra für uns eingerichtet. Wir stillen unseren Hunger also mit Burgern und Pommes Frites, ziehen noch ein wenig durchs Casino und landen irgendwann in unseren weichen Betten.

Bevor wir einschlafen, wird noch schnell der Wecker abgeschaltet: Morgen ist erst mal Entspannung angesagt.

Willi

  • Gast
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #112 am: 05.02.2008, 22:31 Uhr »
Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich den Hooverdamm, wo ich mir bei dem Versuch, ein paar Springböcke zu fotografieren, einen Anpfiff hole. Und zwar über Polizei-Lautsprecher. Ich bekomme zuerst gar nicht mit, dass die mich meinen könnten und marschiere fröhlich mit meiner Kamera die Straße entlang, aber irgendwann wird mir klar, dass ich die einzige bin, die es gewagt hat, den Parkplatz zu verlassen.



Versteh ich jetzt gar nicht. Da steht doch auf den Schildern, daß man in zwanzig Meilen Umkreis nach den Tieren schauen soll  :zuck:

Die Bilder sind einfach wieder toll, Flicka  :clap: und in Deinem erfrischenden Schreibstil konnte ich keine Anzeichen von Ermüdung erkennen.  :)


Charles-Henry

  • Gast
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #113 am: 05.02.2008, 23:41 Uhr »
Hi Flicka,
bevor ich zu Lesen beginne:
Zitat
Willi, du kannst anscheinend in die Zukunft sehen. Ich bin heute wirklich so müde, dass ich den Bericht fast auf morgen verschoben hätte.
Gott sei Dank.
Meine Müdigkeit verschiebe ich auf morgen.
Und ein ganz großes Kompliment an dich Flicka: Dein Schreibstil ist erfrischend, anregend und ich glaube, ich weis wo von ich spreche, denn was ist ein Reisebericht oder ein Roman, erlebte oder erfundeneVergangenheit, die dadurch lebendig bleibt.
Und die Berechtigung dieses Kompliment an dich zu richten, sagen mir ca. 4000 gelesene Bücher.

Apropro Flicka, dieser Name kommt mir irgendwie aus Büchern bekannt vor, gab es da nicht einmal so eine Buchreihe mit einem Pferd oder Fohlen?
Ist Flicka nicht auch die Bezeichnung für ein Fohlen oder einjähriges Pferd?

Charles-Henry

  • Gast
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #114 am: 05.02.2008, 23:59 Uhr »
Bevor ich meine Frage wieder vergesse:
Was ist der Players-Club-Tarif?

Enttäuscht vom Grand Canyon?
Da bist du nicht die Einzige.
Ursächlich ist nach meiner Meinung die Richtung eurer und auch anderer Routen. So wurde auch uns der GC als großes Loch in der Erde beschrieben und Canyonlands als das Highlight.
Wir haben es genau andersrum erlebt, da wir gegen den Uhrzeiger gefahren sind und so war der Grand Canyon für uns ein OOOOOOOHHHHHHHHHH und das große Loch das Canyonland.
Wenn man erst mal reichlich Steine, Schluchten, Sandsteine und Wochen hinter sich hat, ist das Gehirn einfach überfordert alles zu verarbeiten und seperat zu sehen.
Aus 13 Stunden Videomaterial wurden zu jeder Reise 2 zweistündige Videos, die ich immer wieder gerne schaue, auch wenn durch die Bearbeitung mir jede Scene wie eingebrannt ist.
Dazu die passende Musik, sei es Yanni, Willi Nelson, Kenny Rogers oder auch Klassik, einfach so wie ich es genannt habe
- Amerika 200* - Impressionen zum Träumen.

BeateM

  • Senior Member
  • ****
  • Beiträge: 104
  • dubidubidu (frei nach F. Sinatra)
    • beate-unterwegs.de
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #115 am: 06.02.2008, 07:48 Uhr »
Hi Flicka,

uns ist es 2004 mit dem Grand Canyon genauso ergangen. Ich denke auch, dass es daran liegt, dass man einfach zu viel gesehen hat. Letztendlich war die Reise so schön, dass ich dieses Jahr wieder in den Westen reise….und dies bestimmt noch nicht zum letzten Mal.

Ciao
beate :-)

P.S.: Da wir gerade auch dabei sind Las Vegas zu buchen, würde mich auch interessieren was der „Player Club Tarif“ im MGM ist.
Der nächste Urlaub kommt bestimmt!
www.beate-unterwegs.de



Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #116 am: 06.02.2008, 20:37 Uhr »
Heute bin ich ja auch noch so müüüüde. Aber weil ihr so lieb seid, gibts trotzdem eine Antwort auf eure Fragen:

Mit Players-Club-Tarif habe ich eins von den Angeboten gemeint, die ab und zu im Forum unter der Las-Vegas-Hotel-Specials-Rubrik gepostet werden. Das MGM bietet unter dem Namen "Ultimate Escape" öfter mal Zimmer für 69 Dollar an, wobei das Angebot eigentlich nur für Players-Club-Mitglieder gilt. Ich glaube, im Januar gab es auch wieder so ein Angebot, das ist aber inzwischen abgelaufen. Wir haben uns vorab im Internet im Playersclub angemeldet und vor dem Einchecken die Mitgliedskarte am Playersclub-Desk im Casino abgeholt (Es gab sogar noch nen Schlüsselanhänger dazu. Hm, wo ist der eigentlich?). Ging völlig problemlos, und beim Einchecken wurde nicht mal nach der Mitgliedschaft gefragt. Davor hatten wir eine Sicherheitsbuchung im Stratosphere Tower, die haben wir dann kostenlos gecancelt.

Tja, und was den Grand Canyon betrifft: Im nachhinein hätte es uns beide gereizt, in den Canyon hinunterzuwandern. Dann hätte man vielleicht eher ein Gefühl dafür bekommen, wie groß er eigentlich ist. Aber vielleicht beim nächstenmal...  :D

Und Flicka ist schwedisch und heißt einfach nur Mädchen. Es gab allerdings wirklich ein Pferdebuch oder eine Reihe, in der ein Mädchen im Wilden Westen (oder sonstwo in den USA) sich mit einem Pferd namens Flicka zusammengerauft hat. Das wurde soweit ich weiß in den letzten Jahren auch verfilmt. Und in Deutschland findet man fast in jedem Reitverein ein Pferd namens Flicka.

Und @ Willi: So hatte ich das noch gar nicht gesehen, aber du hast recht: Man wird ja regelrecht aufgefordert, auf Safari zu gehen.

Ansonsten nehme ich die Komplimente zum Schreibstil natürlich wieder gerne an, aber nachdem der Reisebericht jetzt schon fast komplett im Internet ist, werde ich es schwer haben, noch einen Verleger dafür zu finden  :D


Flicka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.978
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #117 am: 07.02.2008, 20:12 Uhr »
Mittwoch, 26. September

Kein Wecker. Kein frühes Aufstehen. Kein Kofferpacken. Keine Fahrt von 300 Meilen, keine Wanderung bei 35 Grad, kein Mittagessen bei McDoof.

Stattdessen die Sonne genießen und sich auf glitzerndem Wasser an Palmen vorbeitreiben lassen...

Kurzum: Heute sind wir zum ersten mal auf unserer Tour richtig faul. Wir wälzen uns auf den Liegen in der Poollandschaft unseres Hotels, springen ab und zu in den Strömungskanal und wechseln ansonsten höchstens mal von einem Sonnen- zu einem Schattenplatz. Über uns recken sich die Palmen in einen strahlend blauen Himmel. Ach, das Leben kann so entspannt sein.



Das einzige, was dem Poolbereich des MGMs fehlt, ist ein Shoppingcenter. Also schaffen wir uns um die Mittagszeit wieder ins Zimmer, bringen die nassen Haare in einen manierlichen Zustand, machen Fotos aus dem Hotelzimmer und begeben uns auf die Suche nach unserem Pontiac, der schon irgendwo in dem riesigen Hotel-Parkhaus sehnsüchtig auf uns wartet. Heute abend müssen wir ihn wieder im Alamo-Autoasyl abgeben, aber vorher darf er mit uns noch zum Las Vegas Outletcenter.



Der Pontiac scheint zu ahnen, dass sich seine Zeit mit uns dem Ende nähert. Mit allen Mitteln versucht er zu verhindern, dass wir das Outletcenter finden und lässt uns ständig falsch abbiegen. Einmal fährt er sogar auf die Interstate, in der falschen Hoffnung, wir könnten noch einmal zwei Wochen mit ihm durch den Westen zu kurven. Aber zum Schluss haben wir das Outletcenter so eng eingekreist, dass auch der Pontiac sich in sein Schicksal fügt und uns auf den Parkplatz bringt.

Das Outletcenter erweist sich leider nicht gerade als Glücksgriff. Die Klamotten dort lassen sich im Prinzip in zwei Kategorien einteilen: Die Sachen, die uns gefallen, gibt es nur noch in Größe XXS oder XXL. Und die Sachen, die uns passen, gefallen uns entweder nicht oder sind nicht gerade ein Schnäppchen. Ich überlege noch, ob ich mir einen Anti-Bush-Kalender kaufe, auf dem die blödesten Sprüche von Georgie zusammengetragen sind. Aber bei dem Gedanken, dass mir jeden Tag Bushs Grinsen von der Wand entgegenstrahlt, löst sich mein Kaufwunsch in nichts auf.

An diesem Abend bleiben wir erst mal in unserem Hotel, weil wir Karten für die Show „KA" haben. Dank der Links im Forum haben wir im Rahmen eines Sommerspecials günstige Tickets für die vorderen Reihen bekommen, und nehmen gespannt in den bequemen Stühlen Platz. Ich habe absolut keine Vorstellung, was uns erwartet, merke aber bald, dass wir mitten im Geschehen sitzen. Teilweise direkt über unseren Köpfen ziehen fantasievolle Fluggeräte ihre Bahnen, direkt vor uns dreht und hebt sich die frei bewegliche Bühne und die Artisten laufen oft nur wenige Meter an uns entfernt vorbei. Die Handlung der Show bleibt zwar höchst mysteriös, aber von solchen Kleinigkeiten abgesehen sind wir begeistert.

Dann gibt es doch noch den ersten Abschied: Unser treuer Pontiac muss zurück und auf einen neuen Mieter warten. Ein letztes Mal biegen wir mit ihm auf den Strip ab und legen einen letzten Stopp am berühmten Las-Vegas-Schild ein.





Bevor wir ihn endgültig an den Alamo-Mitarbeiter übergeben, suchen wir den Innenraum gründlich nach unseren Habseligkeiten ab, dann steigen wir in ein Taxi uns lassen uns nochmal ans Hard Rock Café bringen. Leider durchsuche ich beim Aussteigen das Taxi nicht halb so gründlich wie den Pontiac, und so kommt es, dass ich wenig später zwar noch die Schnellwechselplatte an der Kamera habe, mein Stativ aber weiter im Taxi durch Las Vegas kutschiert wird. So ein Mist. Natürlich wissen wir nicht, was für eine Taxifirma es war, und die Nummer oder den Fahrer haben wir uns auch nicht gemerkt.

Zum Trost bestelle ich mir im Hard Rock Café wieder die überbackenen Nachos und scheitere genauso kläglich wie in Salt Lake City. Dann schauen wir uns noch das Hard Rock Hotel an. Mein Freund erinnert sich plötzlich daran, dass er versprochen hat, einem Freund einen Roulette-Chip mitzubringen. Und ein Chip von hier wäre doch gar nicht schlecht. Wir fragen also am Tisch nach, welchen Wert die Chips haben, tauschen Geld um und wollen setzen. Geht nicht, wird uns erklärt. Die Chips sind zwar nur je einen Dollar wert, aber fünf Chips sind der Mindesteinsatz. Wir verteilen also die Chips, aber wieder Kopfschütteln. Entweder alle fünf Chips auf die Zahlen setzen oder in den Außenbereich. Okay, dann eben fünf Dollar auf Rot.

Wie es genau passiert, wird mir nicht so richtig klar, aber nach einer Viertelstunde haben wir, nach Abzug unseres Einsatzes und einiger Souvenir- und Trinkgeld-Chips, 80 Dollar Reingewinn gemacht. Wunderbar, jetzt können wir sogar daheim damit angeben, dass wir in Las Vegas beim Roulette gewonnen haben.



Bevor unser fauler Tag zu Ende geht, wird für morgen früh der Wecker wieder gestellt. Denn dann beginnt unser letzter Urlaubstag.

Crimson Tide

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.271
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #118 am: 07.02.2008, 20:53 Uhr »
Gegen Mittag kaufen wir noch schnell im Canyon Village ein, ich werfe meine Postkarten ein und bin stolz, dass ich das noch vor dem letzten Urlaubstag geschafft habe...

..... :lol: ...das beruhigt mich ungemein...ich kenne noch mehr solcher Leute....  :pfeifen:

L.G. Monika

Sybill

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 175
Re: Rote Steine und Geysire - Im September 2007 durch den Westen
« Antwort #119 am: 08.02.2008, 01:53 Uhr »
Hallo Flicka, habe heute in einem Rutsch Deinen Reisebericht gelesen und war ganz begeistert von Deinen Erlebnisssen. Im Oktober werden wir einen Teil Deiner Route nachvollziehen können und durch Deinen toll geschriebenen Bericht und vor allem die sehr schönen Fotos steigt unsere Vorfreude immer mehr... :D

Viele Grüße von Sybill