15.11.2016Los, los… Koffer packen ist angesagt.. Oh Mann, wir haben noch nix gekauft und trotzdem werden die Klamottenaufbewahrungs-Dinger voll. Das VDARA hat mich auch schon zweimal per Mail aufgefordert auszuchecken… Hey, HETZ MICH NICHT!!
Gegen 10 Uhr machen wir uns vom Acker und on the road again.
Nur ein paar Meilen weiter gibt es in Goodsprings den Pioneer Saloon
http://www.pioneersaloon.info/ Hier fühlt man sich, wie im Wilden Westen, wenn nur die Motorräder und das Filmteam vor der Tür nicht wären
Wir wollen frühstücken und sind sehr begeistert von dem netten Service. Christian bedient das Image des Cowboys vollkommen
Ich nehme die Pancakes.. 2 läppische „Pannekuuche“ sollte ich doch schaffen. Beim Anblick des Turms auf meinem Teller muss ich aber dann doch schlucken.. ich vertilge soviel ich kann und der Hase hilft mir beim Rest, nachdem er seinen Chicken Burger verdrückt hat.
Unsere Cowboy-Bedienung macht noch ein Foto von unsrem Donkey und ich fordere im Gegenzug ein Romy-Wild-West-Bild
Dann geht’s wieder auf die Strasse und aus dem Radio spielt der 80er Sender Nena’s 99 red baloons. Da wird natürlich wieder mitgeträllert und Patrick ist froh, wieder in den USA Auto fahren zu dürfen. Über die I15 geht’s an Primm vorbei und dem Solarkraftwerk vorbei...
...ehe wir in Baker die Landstrasse Richtung Joshua Tree NP unter die Räder nehmen.
Die Landschaft ist ungefähr so: Nix, nix, nix, Grasbüschel, nix nix, paar dürre Joshua Tree Pflanzen, ein grosses Sofa-Kissen… was die Leute so alles verlieren
Und wieder dieser lange Zaun in der Wüste.. wer zäunt hier umgotteswillen was ein? Und warum?
Als sich sämtliche Radio-Sender unterwegs verabschieden, muss wieder unsere Konserve herhalten. Zu der kargen Landschaft der Mojave-Wüste passt Jon Bon’s Stimme mit „Blaze of glory“ wie die Faust aufs Auge. Wir fahren kilometerweit ohne ein anderes Auto zu sehen… nur Sand, Steppenbüschel und noch mehr Sand.. auch die Temperaturen steigen und irgendwie hoffe ich insgeheim, daß uns hier keine Wagenpanne ereilt…. Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Geier über unserer weißen Reisschüssel kreisen.. wir haben nicht mal mehr Wasser mit.. sehr schlau, wenn man in der Wüste unterwegs ist. Irgendwo müssen aber Menschen wohnen... es gibt nämlich Briefkästen
Und da... doch noch ein Haus
Von weitem sieht man die Kelso Dunes… wie Vanilleeis auf Milchschokolade.. bizarre
Landschaft.
Immer noch passen unsere Mucke von der CD: Wild Wild West von Will Smith
Nach Amboy...
.. kommen wir wieder ins Chloride Abbaugebiet… Was ist das und wofür zum Teufel braucht man das? Sieht jedenfalls noch trostloser aus, als „normale“ Wüste.
Ich hab Durst und weit und breit ist kein Laden.. nicht mal ein Haus. Die vergangenen Tage wurden wir vom Vdara halt total verwöhnt. Täglich 2-4 Wasserflaschen durch’s Housekeeping immer schön gekühlt im Riesen-Kitchen-Aid-Kühlschrank.. bevor mir die Zunge gänzlich am Gaumen festklebt, erreichen wir das Visitor-Center des Joshua Tree Nationalpark. Sehr
schön, hier kann man sowohl die Wasservorräte auffüllen, als auch sich selbst entleeren.
Ein Schild am Parkeingang macht uns auf „Tarantulas in Love“ aufmerksam… die haben wohl gerade Paarungszeit…. Iiiiiihhhhh.. und hier haben wir mal gezeltet? Brrrr… es ist bereits ziemlich dämmrig und so fahren wir nur noch zu den Jumbo Rocks, um etwas rum zu klettern und ein paar Fotos zu schiessen.
Ohne von den Achtbeinern belästigt zu werden, tummeln wir uns ein bisschen zwischen den beeindruckend glattgeschliffenen Felsen. Immer wieder beeindruckend… fast wie eine Filmkulisse zu einem Sci-Fi-Streifen. Ich zitiere mal aus einem alten Reisebericht: „als hätte ein Riese mit Murmeln gespielt“
Der Nachteil einer solchen „spät-im-Jahr-Reise“ ist die frühe Dunkelwerd-Zeit. Das beschert uns bei der Weiterfahrt vom Joshua Tree NP Richtung Yucca Valley allerdings auch einen gigantischen Sonnenuntergang, wie ich ihn hierzulande eher selten gesehen habe. Liegt das an der trockenen Wüstenluft?
Irgendwie werde ich langsam unruhig bis panisch… Ob wir es bis 18 Uhr zum San Giulianos in Palm Springs schaffen..? Ein Blick in meine Mails hat mir erst kurz zuvor eröffnet, daß dienstags das Büro eben nur bis 6pm geöffnet ist..
Also schnell mal g**glemaps befragt, wie lange wir wohl unterwegs sein werden. Erwartete Ankunftszeit 17:48 Uhr – Passt!
Wir sind dann auch pünktlich vor Ort und die kraushaarige Afroamerikanerin begrüsst uns herzlich – home away from home.. das trifft es genau! Unser Zimmer, die „Sedona Lodge“ hat einen kleineren Garten, als unser Zimmer, das wir im Januar 2016 bewohnt haben. Dafür aber direkten Pool-Zugang und ein separates kleines Wohnzimmer.
Wir brauchen noch ein paar Vorräte und machen uns auf, um bei Ralph’s einzukaufen. Die Deli-Abteilung überfordert uns wieder einigermaßen.. schlußendlich wandern ein Chicken Cesar Salad und für jeden ein Sandwich (Pastrami für mich und Turkey für Patrick) nebst kalifornischem Chardonnay in den Wagen.
Während des Einkaufs haben wir (wie unschwer zu erkennen ist) beschlossen, heute nicht auswärts zu essen. Das San Giulianos ist aber auch zu schön, als daß man weg will
http://sangiulianohotel.com/Nach unserem Abendmahl nutzen wir ausgiebig unseren Jacuzzi. Entspannung pur!
Fazit: Der Joshua Tree NP ist ein Paradies für Wanderer, Kletterer und Spinnen!
Kosten: 2 Übernachtungen San Giulianos 425,25 $
Essen: 29$ Pioneer Saloon (plus Tip), 34,12$ Abendbrot (Supermarkt)
Gefahrene Meilen: 330