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Autor Thema: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten  (Gelesen 16218 mal)

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Marverel

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Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
« Antwort #30 am: 22.05.2007, 17:14 Uhr »
Tag auch.

Wir haben wieder vernünftigen Internet-Zugang, also gibt's mal wieder ein Update.

was hast Du für eine KAMERA? Deine Bilder sind nämlich 1a!!!   
Und wir fliegen im Juli und brauchen noch eine gute Digitalkamera,
vielleicht kaufen wir sie erst dort bei Walmart (halber Preis)! Danke,

Danke fürs Lob  :) Ich bin in diesem Jahr mit ganz kleinem (und vor allem leichten) Foto-Gepäck unterwegs: Vor einiger Zeit hab ich günstig ein Olympus E-500-Set gekauft (Gehäuse mit 2 Objektiven). Bin echt zufrieden mit dem kleinen Ding, die Set-Objekive sind mal wirklich brauchbar. Ansonsten hab ich nur noch zwei Filter (ND4 und Polfilter) und ein kleines Karbon-Stativ dabei. Meine Frau, von der auch viele der Fotos sind, hat eine Panasonic FZ5.

Von einem Kauf beim WalMart halte ich übrigens nicht allzu viel. Die haben viele Auslaufmodelle da rumliegen, die auch nicht wesentlich günstiger sind als bei uns. Und wenn mal was kaputtgeht, hast Du zu Hause ein Problem mit der Garantie. Da würde ich mich lieber vor dem Urlaub mal nach guten Angeboten umsehen.

ich lese begeistert mit, da ich noch vor wenigen Tagen (eigentlich Stunden) auf den gleichen Strecken wie ihr unterwegs war. Und lustig fand ich, dass wir nicht die Einzigen waren, die sich umsonst auf den Weg zum Cedar Breaks gemacht haben  :lol: Trotzdem war es eine tolle Strecke wie wir fanden!

Vielleicht sind wir uns ja sogar irgendwo über den Weg gefahren  :P  Und ja, der Weg war wirklich schön. Aber wir haben noch nicht aufgegeben und werden einen zweiten Anlauf unternehmen. Lass Dich einfach mal von der Fortsetzung unseres Reiseberichts überraschen ...

Ich muss flott noch ein paar Fotos fertig machen, dann geht's gleich weiter.
Gruß,
Martin

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Marverel

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Silverton, Montrose... und dann?
« Antwort #31 am: 22.05.2007, 18:04 Uhr »
Sonntag, 20. Mai - Montag, 21. Mai

Als wir am Sonntag aufwachen, begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel - aber das sollte nicht lange so bleiben...

Über den Highway 550 machen wir uns auf den Weg Richtung Silverton und Durango - eine tolle Strecke:





Sehr alpines Panorama, wirklich schön. Und die Orte am Weg sind sehr niedlich, haben sich noch was vom alten Western-Charme erhalten können. Erster Stop unterwegs ist Ouray



Die Sraße klettert dann höher und höher durchs Gebirge, bis auf rund 3000 Meter, und es wird richtig kalt. Dafür werden wir mit tollen Aussichten belohnt:



Als der Pass überwunden ist, nähern wir uns Silverton - zwischen hier und Durango fährt die Durango-Silverton-Eisenbahn, eine schicke, alte Dampflok mit fast antiken Waggons, die pro Jahr etwa 200000 Besucher in diesen kleinen Ort bringt. Silverton ist dadurch natürlich komplett auf Tourismus ausgerichtet, aber trotzdem sehr niedlich. Wir bummeln durch die vielen Shops und sehen uns die niedlichen Häuser (in oft sehr gewagten Farbkombinationen) an:






Auch sowas hier ist gut zu wissen  :P



Nach gut einer Stunde ist aber der Himmel grau, es wird kühler - und die ersten Regentropfen fallen. Es wird also Zeit, sich auf den Weg nach Durango zu machen.

Auch in Durango regnet's Bindfäden - und es sieht nicht so aus, als könne es in absehbarer Zeit besser werden. Der Wetterbericht hat auch nicht viel Gutes für den Norden von New Mexico vorausgesagt - bei einem Eis in der Dairy Queen werfen wir darum die Pläne für unsere letzte Woche (u.a. Santa Fe und Kasha Katuwe) über den Haufen. Wir beschlieen, aus den nächsten zwei Tagen reine Fahrtage zu machen und uns wieder Richtung Westen zu verdrücken - da, wo die Sonne scheint.



Wir biegen also in Durango auf den Highway 160 ab - und schaffen es an diesem Tag noch bis Page, den größten Teil der Fahrt über von Regen und grauen Wolken begleitet. Unterkunft finden wir im ganz netten, aber überteuerten Days Inn.

Durch die Zeitverschiebung sind wir am nächsten Morgen schon um 6 Uhr wach, packen zusammen, werfen ein flottes Frühstück bei Denny's ein, und weiter geht's auf dem Highway 89 über Kanab bis Mount Carmel Junction, hier biegen wir auf die 9 Richtung Zion Park ab (so kommen wir doch noch zu unserer Tunnel-Fahrt).



Das Wetter ist toll, die Landschaft mal wieder atemberaubend, und wir beschließen: Hier bleiben wir einfach für ne Weile. Schließlich hat Verena durch ihre miese Erkältung kaum was von Zion mitbekommen und wir können nun noch eine kleine Narrows-Tour unternehmen und endlich mal Angels Landing erklettern.

Unterkunft suchen wir uns diesmal direkt in Springdale. Wir entscheiden uns fürs Zion Park Inn. Kostet zwar rund 100 Dollar die Nacht, aber was soll's - es liegt toll, die Zimer sind prima und wir sind schnell im Park. Wir mieten uns für vier Nächte ein, um den Park noch mal so richtig genießen zu können.

Das hier ist übrigens die Aussicht aus unserem Fenster:



Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, unternehmen wir noch einen kleinen Bummel durch den Ort, dann machen wir uns auf den Weg in den Park. Es ist inzwischen schon Nachmittag, also steht für heute nur noch ein kleiner Spaziergang zu den Emerald Pools an.







Es ist ziemlich viel Betrieb, außerdem ist es sehr windig – der Sand bläst uns an einigen Stellen nur so um die Ohren. Trotzdem ist es mal wieder eine wunderschöne Wanderung. Am Upper Pool, wo eine Menge Leute versammelt sind, erzählt jemand noch, daß er seit 3 Wochen im Südwesten unterwegs ist und gerade vor dem Schweinewetter in New Mexico geflüchtet ist. Wir hören was von Hagel, Sturzbach-Regen und 35 Grad (Fahrenheit!) heraus. Waren wir also nicht die einzigen, die diese Erfahrung gemacht haben.

Auf dem Weg läuft uns außer Wanderern noch einiges an Getier über den Weg:







Nach der Wanderung haben wir tierisch Hunger und beschließen, dass wir mal das Switchback-Restaurant an unserem Hotel testen werden. Ein nicht ganz billiges Vergnügen, aber superlecker. Ribs mit Bohnen im Speckmantel, Schweinefilet auf Apfelscheiben und mit Apfelsoße, dazu Caesar's und House Salad – richtig gut.

Und heute werden wir mal einen zweiten Anlauf Richtung Cedar Breaks versuchen.






Gruß,
Martin

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Susan26

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Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
« Antwort #32 am: 25.05.2007, 13:05 Uhr »
Hallo Maverel,

ich hoffe, ihr seid nicht, beim zweiten Anlauf zum Cedar Breaks zu kommen, eingeschneit???  :lol:
Wann gehts denn weiter?  8)

Susan
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Marverel

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Cedar Breaks
« Antwort #33 am: 26.05.2007, 18:34 Uhr »
Da bin ich mal wieder


ich hoffe, ihr seid nicht, beim zweiten Anlauf zum Cedar Breaks zu kommen, eingeschneit???  :lol:
Wann gehts denn weiter?  8)


Sorry, dass es ein bisschen gedauert hat mit der Fortsetzung - ich war in den letzten Tagen abends einfach zu faul, um noch was zu schreiben  :P Und eingeschneit sind wir zwar nicht, aber es war wirklich schweinekalt da oben!

Dann mal weiter im Text:

Dienstag, 22. Mai - Cedar Breaks, Brian Head, St. George

Den Tag lassen wir wieder ganz entspannt angehen - in den Tagen hier in Springdale wollen wir uns mal absolut keinen Stress machen.
Also stehen wir auch (für unsere Verhältnisse) sehr, sehr spät auf, erst so gegen 10 Uhr. Großen Hunger haben wir beide nicht, also packen wir nur nen Pulli ein und steigen ins Auto.

Cedar Breaks Part Two. Wir sind den Weg durch Zion und durch den Tunnel jetzt ja schon so oft gefahren, aber immer noch stehen wir staunend und kopfschüttelnd vor diesen Bergen. Es ist einfach irre, was die hier für eine Landschaft zusammengebastelt haben.

Irgendwann überkommt uns dann doch noch der Kaffeedurst und ein bißchen Hunger. Als wir auf die 14 Richtung Cedar Breaks abbiegen, kommt uns die Tankstelle an der Kreuzung sehr gelegen. Vor uns strömt auch ein Trupp Mexikaner in die Tanke, da scheint es etwas Gutes zu geben!

Die Tankstelle ist dann auch nicht nur eine einfache Tanke und ein kleiner Supermarkt, sondern auch ein kleines Restaurant. Da sitzen schon ein paar Cowboys an den paar Tischen und essen u.a. Cinnamon Rolls mit ner dicken Kugel Vanilleeis drauf. Wir zapfen uns einen Cafe Latte (der richtig gut riecht) und da die verpackten Sandwiches im Kühlregal nicht sehr vertrauenerweckend aussehen, erstehen wir zu unserem Kaffee noch einen Hot Dog und etwas, das wir noch nie probiert haben: einen Corn Dog.

Die Kassiererin empfiehlt, daß wir uns noch Ketchup, Mayo und Senf besorgen soll, um den Corn Dog reinzudippen, der sei doch sonst ein bisschen trocken. Wir setzen uns an die frische Luft an einen Tisch und brunchen gemütlich vor uns hin. Eigentümliche Geschichte, so ein Corn Dog - ein Bockwürstchen mit diesem süßlichen Teig drumrum - aber irgendwie doch ganz lecker ... und der Kaffee ist ganz klasse, obwohl er mehr nach Kakao als nach Kaffee schmeckt.

Nach der Stärkung geht’s dann weiter durch den Dixie Forest Richtung Cedar Breaks ... und siehe da – die Straße ist wirklich offen. Problem: Es ist diesmal komischerweise rund 20 Grad kälter als bei unserem letzten Besuch. Hier ist wohl gerade ein Tief durchgezogen, dass die Temperatur drastisch hat sinken lassen Und je näher wir dem Ziel kommen, desto weiter fällt das Thermometer. Angesichts der Schneemassen um uns rum und der Höhe von über 10000 Fuß kommt uns dann der Gedanke, daß Shorts und Top und Flip Flops vielleicht doch nicht die passende Kleidung sind. Zum Glück haben wir wenigstens unsere Pullis und ne Jacke dabei.

An jeder Ecke liegt noch Schnee, das Visitor Center ist noch dicht, genau wie die Entrance Fee Station. Am ersten Aussichtspunkt sind es dann tatsächlich schattige 36 Grad Fahrenheit. Das ginge ja an sich noch, wenn nicht hier oben noch ein fieser Wind wehen würde. Aber macht nix, da müssen wir jetzt durch. Vor Kälte können wir uns leider kaum auf die grandiose Landschaft konzentrieren. Es sieht tatsächlich ein bißchen aus wie Bryce, zwar weniger Hoodoos, allerdings dafür mit sehr dekorativem Schnee. Ein toller Anblick, aber wir können es leider nicht lange außerhalb des Autos aufhalten. Wir bleiben an jedem Spot nur ein paar Minuten und schießen noch flott ein paar Fotos.







Die beiden Park Ranger, die hier gerade dick eingemummelt die Winterschäden inspizieren, haben sich vermutlich über uns blöde Touris schlappgelacht.

Hier hab ich übrigens auf die Schnelle noch ein Panorama-Foto gebastelt. Das ist etwas breit und würde das Format hier sprengen, also setzte ich es nicht direkt in dieses Posting, sondern nur einen Link dazu:

Hier klicken

Wieder zurück im Auto beschließen wir, nach St. George zu fahren, wo heißer Kaffe und schöne Sonne auf uns warten.
Über das Skigebiet Brian Head, in dem die Saison vorbei ist und das sich gerade für den Sommer "einpackt", kommen wir noch durch Paruwan – ein sehr niedliches Örtchen. Viele Häuser hier sind richtig schön, wir könnten in jedes einziehen! Überhaupt spinnen wir, wie fast jedes Mal, wenn wir in dieser Gegend sind, davon herum, wie es wäre, hier zu leben...

Die Einfahrt nach St. George ist dann wie nach Hause kommen, so oft waren wir inzwischen schon hier. Erstmal gibt’s einen Caramel Macchiato auf der Terrasse von Starbucks und die Sonne wärmt uns wunderbar auf - hier unten zeigt das Thermometer immerhin 81 Grad. Danach bummeln wir noch etwas durch die Zion Factory Stores und erstehen ein paar nette Hiking-Schuhe für Verena. In ihren Sandalen (auch wenn sie von Teva sind) ist es vermutlich keine gute Idee, morgen Angels Landing anzugehen.

Im WalMart Supercenter besorgen wir noch so eine Camelbak-Trinkblase für unseren Rucksack, weil wir die Nase voll davon haben, unsere 3-Liter-Thermo-Flasche immer mit uns rumzuschleppen. Das Ding ist relativ billig - und ein Fehlkauf, wie sich später rausstellen soll. Das Wasser aus dem Teil schmeckt so dermaßen nach Gummi und Plastik, daß man es echt nur trinken kann, wenn man kurz vorm Verdursten ist. Dabei steht extra noch groß drauf, es sei geruchs- und geschmacksneutral...

Jetzt ist auch schon Zeit für das Abendessen. Wir gehen wieder ins Texas Roadhouse, in der Hoffnung, daß diesmal die Ribs nicht aus sind. Tatsächlich gibt es noch welche - und sie sind absolut grandios. So zart, dass das Fleisch einfach von den Knochen abfällt.

Und morgen gehen wir dann endlich mal Angels Landing an.
Gruß,
Martin

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Marverel

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Angels Landing (endlich)
« Antwort #34 am: 26.05.2007, 19:06 Uhr »
Mittwoch, 23. Mai

Das Wetter heute morgen war eher durchwachsen, relativ frisch und ein paar dunkle Wolken am Horizont - naja, mal sehen, was draus wird. Frühstück gibt's im Bumbleberry-Restaurant an der Hauptstraße in Springdale. Auch das ist durchwachsen, aber die Holunder-Marmelade ist echt lecker.

Nach einem kurzen Wetter-Check am Rangerschalter im Visitor Center machen wir uns dann auf den Weg zum Angels Landing Trail. Der Blick nach oben am Grotto-Stop war schon einigermaßen ehrfurchteinflößend – DA sollen wir hoch?



Die ersten paar hundert Meter, noch begleitet von ein paar Regentropfen, liefen sich ja noch einigermaßen locker, doch dann fangen die Serpentinen an. Bis auf einen Irren, der anscheinend die ganze Strecke hoch und wieder runter gejoggt ist, haben alle anderen, die da unterwegs waren, ganz schön gepustet. Und es waren ne Menge Leute unterwegs. Damit hätten wir in dieser Form eigentlich nicht gerechnet.



Wir habens jedenfalls ganz locker angehen lassen, und irgendwann wurde es auch so warm, daß wir unsere Pullis ausziehen konnten. Für das Stück durch den Refrigerator Canyon hätten wir sie aber mal anlassen sollen – das war ECHT kalt da drin. Dafür gab's jede Menge schicke Muster, Löcher und Farben in den Felswänden zu bewundern. Und die Aussichten waren während der gesamten Strecke schon grandios.



Direkt nach dem Canyon fingen die berüchtigten „Walter's Wiggles“ an. Steile Serpentinen mit engen Kehren, begrenzt von kleinen Sandstein-Mäuerchen. War bestimmt ein Spaß, die zu bauen. Irgendwo hab ich gelesen, daß da mal jemand gesagt hat: „Das ist der einzige Ort, am dem man gleichzeitig den Hintern und den Kopf seines Pferdes sehen kann“.

Hier ist mal ein Link zu einem Foto davon. Nicht von mir - aber ich denke, es ist ok, wenn ich sowas als Link hier reinsetze. Unten rechts ist der Refrigerator Canyon zu sehen, unten links die Wiggles, in der Mitte Scouts Lookout und oben Angels Landing

http://www.zionpark.org/shopping/productDetails_3.html

Irgendwann war auch dieser Anstieg überstanden und wir haben Scouts Lookout erreicht. Wow – was für eine Aussicht. Hunderte Meter über dem Canyonboden reicht der Blick Meilen weit.

Hier sieht man gleichzeitig Angels Landing und den Great White Throne:



Von hier aus ist der Weg dann kein wirklicher Trail mehr, sondern ne reine Kraxelei über die Sandstein-Felsen, teilweise sind Ketten angebracht, die beim Aufstieg helfen. Als Verena den Rest der Strecke sieht, wird vorgeschlagen, daß ich doch vielleicht besser allein die letzte halbe Meile bis zum Gipfel gehe.

War vermutlich ne gute Entscheidung, 150 Höhenmeter auf rund 800 Metern Trail hört sich vielleicht nicht viel an, aber wenn man da nur auf Sandsteinbrocken rumbalanciert und es links und rechts hunderte Meter abwärts geht, kann es für Leute, die nicht schwindelfrei sind, doch recht unangenehm werden. Es sind auch viele andere Wanderer da, die bei diesem Anblick lieber wieder umkehren.

Tja und dann ist es so weit: Ich hab's gepackt! Und die Plackerei hat sich gelohnt – der Blick von dort oben ist atemberaubend. Das finden leider auch 500 andere Leute, die sich hier oben rumtreiben.








Nach ner Dreiviertelstunde Aussichts- und Fotopause geht’s an den Abstieg. Hoch war's an einigen Stellen echt einfacher...

Und auch beim Weg zurück könnten wir mal wieder an jeder Ecke ein Foto machen, so fantastisch ist die Landschaft.

An der Zion Lodge wollen wir uns zur Belohnung eigentlich ne schöne, kalte Cola gönnen (das muffige Wasser aus dem Trinkbeutel haben wir echt satt), aber hier sind gerade alle Getränkeautomaten "out of order". Naja, dan gibt's halt hier eine frische Flasche Wasser - und der Beutel findet hier auch gleich seine letzte Ruhestätte in einem Mülleimer.

Anschließend kehren wir bei der Zion Adventure Company ein, um unsere Ausrüstung für den Narrows-Hike für morgen abzuholen. Canoneering-Boots, Neopren-Socken, Wanderstäbe und ein wasserdichter Beutel für Klamotten. Die Leute sind echt bemüht, erklären viel und zeigen noch nen Film, der auf die Wanderung vorbereitet.

Zum Abendessen kehren wir bei Pizza & Noodles ein. Witziger Laden, der mit zur Adventure Company gehört. Bestellt wird an der Theke, Getränke muss man selbst holen und Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Aber das Essen ist echt prima.

Und morgen gehen wir schwimmen.
Gruß,
Martin

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Marverel

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Virgin Narrows
« Antwort #35 am: 26.05.2007, 19:40 Uhr »
Donnerstag, 24. Mai

Ein großartiger Hiking-Tag - die Narrows sind einfach fantastisch (wenn auch mal wieder viel zu voll)!

Gegen 7:30 waren wir wach und voller Tatendrang. Im Springdale Supermarkt besorgen wir noch flott etwas Marschverpflegung (Sandwiches, Beef Jerky, Baby Ruth und Wasser), dann nix wie los zum Zion Visitor Center. Beim Packen unseres Rucksacks mit dem wasserdichten Bag stellen wir fest, dass die Sandwiches nur zermatscht werden würden, also hatten wir ein nettes Frühstück auf dem Visitor Center Parkplatz.

Flott Neopren-Socken und die Canyoneering Boots angezogen, dann geht's mit dem Shuttle zum Temple of Sinawava. Bis zum Eingang der Narrows waren wir ziemlich zügig unterwegs und konnten es nicht erwarten, die gut beschuhten Füße ins eisige Wasser zu tunken. War echt ne gute Entscheidung, die Schuhe und die Stöcke zu leihen. Wäre natürlich auch ohne gegangen, aber die Boots bieten prima Halt auch auf den rutschigsten Steinen und der Stock hilft, die Balance zu halten - also war es so doch wesentlich bequemer!



Der Weg durch den Virgin River ist einfach nur grandios. Hinter jeder Biegung klappt uns mal wieder die Kinnlade runter. Der Fluß schillert in allen Blau- und Grüntönen, dazu die rot-braunen Felsen und überall wachsen Blümchen aus den Felsen. Wasserfälle an den Wänden gibt es auch. Einfach herrlich. Wir könnten das ganze noch mehr genießen, wenn nicht so viele Touristen unterwegs wären. An manchen Stellen müssen wir bis zu einer Viertelstunde warten, um mal ein Foto ohne Mensche machen zu können. Aber wir sind ja schließlich auch im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Hier mal ein paar Eindrücke:










Je weiter wir in die Narrows vordringen, desto enger wird die Schlucht auch. Und da wo das Sonnenlicht in den Canyon dringt, leuchten die Felsen herrlich orange-golden, während sonst eher Brauntöne vorherrschen.



Nach ein paar Stunden kommen wir dann an der Orderville Junction an und machen eine Rast mit Bananen und Keksen. Wir laufen noch ein Stückchen die enge Wall Street Section, biegen dann in Orderville Canyon ab und hiken noch bis zu den kleinen Wasserfällen weiter. Sehr niedlich: Unter einem kleinen Wasserfall hat ein Vogel ein Nest gebaut und fliegt ständig hinter das Wasser um die laut pfeifende Brut zu füttern. Allerdings beschwert sich Mutter auch lautstark, wenn die Touristen ihrem Nest zu nahe kommen.





Gegen 19:00 Uhr sind wir wieder bei der Adventure Company, um die Klamotten zurückzubringen. Zum Abschied bekommen wir noch eine Restaurant-Empfehlung mit auf den Weg: Whiptail Grill. Der Laden ist eher unscheinbar - kleiner als unser Hotelzimmer, zwei Tische drinnen, ein paar mehr draußen. Aber die Nachos mit Salsa sind klasse und die Burger superlecker (wir hatten Green Chili und Blue Cheese Bacon Burger). Wenn Ihr also mal in Springdale seid und Lust auf gute Burger oder Burritos habt: Der Whiptail Grill ist (Richtung Zion Park Eingang gesehen) auf der rechten Seite direkt hinter dem Quality Inn & RV Park.
Gruß,
Martin

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Marverel

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Von Springdale nach Holbrook
« Antwort #36 am: 26.05.2007, 20:06 Uhr »
Freitag, 25. Mai

Abschied von Zion. War toll hier - wir werden bald mal wiederkommen und uns noch einige andere Ecken ansehen (z.B. West Rim Trail, Observation Point, vielleicht sogar mal den Komplett-Hike durch die Narrows von oben).

Unser Ziel heute: Holbrook in der Nähe des Petrified Forest. Einer der wenigen Nationalparks hier in die Ecke, den wir noch nicht besucht haben (ansonsten fehlen uns in dieser Region noch Great Basin und Joshua Tree).

Da wir noch mal über die Route 66 fahren wollen, machen wir einen Umweg über Las Vegas (natürlich Stau) und den Hoover Dam (noch viel mehr Stau). In Kingman finden wir die günstigste Tankstelle des bisherigen Urlaubs (2.95 $ pro Gallone, der Rekordpreis bisher war 3.59 $). In Hackberry muss natürlich mal wieder ein Foto-Stop eingelegt werden. Hier Bilder, die wohl jeder kennt (ich zeig' sie trotzdem  :P  ):





Weiter geht's Richtung Seligman, hier trifft gerade ne Horde Harley-Fahrer ein.





Hier gibt es ein leckeres Erdbeereis aus Delgadillo's Snow Cap Burgerladen. In den 50ern, als die Örtchen an der alten Route 66 eigentlich schon alle tot waren, haben die Delgadillo Brüder hier ihre Läden aufgemacht und begonnen, den Tourismus wiederzubeleben. Der Burgerladen ist ein echtes Kuriositätenkabinett, die Leute hier sind mit recht eigenartigem Humor gesegnet. Da muss man einfach mal rein und es selbst erleben.

Über Interstate 40 sind die knapp 200 Meilen bis Holbrook dann relativ flott abgerissen. Holbrook ist nicht besonders schick, hat aber ne Menge Motels. Wir entscheiden, dass das Holiday Inn gar nicht so schlecht aussieht. Das Zimmer ist echt hübsch, voll ausgestattet, allerdings ist der Laden ziemlich hellhörig.

An Restaurants ist hier wohl nichts Besonderes vertreten, das meint auch die nette junge Frau am Empfang. Also gibts zum Abendessen nicht besonders gute Steaks in einem Denny's mit ziemlich überfordertem Personal.

So - damit sind wir mit unserem Reisebericht wieder auf aktuellem Stand. Gleich werden wir losziehen uns uns den Petrified Forest ansehen, bevor es dann morgen nach Phoenix weitergeht. Da werden wir unseren Urlaub gemütlich mit ein bisschen Sightseeing und Shopping ausklingen lassen (wir haben noch ne lange Liste von Kram, den wir Freunden und Arbeitskollegen mitbringen sollen).
Gruß,
Martin

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Susan26

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Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
« Antwort #37 am: 27.05.2007, 12:01 Uhr »
Hallo Marverel,

ein toller Bericht - da habt ihr ja richtig Glück gehabt mit dem Cedar Breaks ... was so ein paar Tage ausmachen - bei uns war der Park noch geschlossen  :(

Angels Landing haben wir auch ein paar Tage vor euch gemacht - glücklicherweise waren wir quasi allein oben ... aber ich fand die Kraxelei wirklich grenzwertig ... ich kann deine Freundin also voll verstehen  :wink:

Susan
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Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
« Antwort #38 am: 27.05.2007, 15:35 Uhr »
Hallo Marverel!

Bin erst gestern aus meinem eigenen USA-Urlaub zurückgekehrt und habe gerade Deinen Bericht erspäht.
Wir waren öfter nicht allzuweit voneinander entfernt...
Im Las Vegas waren wir auch 2 Tage im Orleans und wir fanden es dort auch echt gut.
Überrascht war ich zu lesen, dass ihr Kanarra Creek gemacht habt.
Wir waren selber am 09. Mai dort und bis dato hatte ich noch in keinem deutschen Reisebericht davon gelesen.
War für mich eines der Highlights unseres Urlaubs!

Freu mich auf eure weiteren Erlebnisse

Gruß
Eva

Marverel

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Re: (Semi-)Live-Reisebericht dreieinhalb Wochen Südwesten
« Antwort #39 am: 30.05.2007, 01:40 Uhr »
Hallo mal wieder.

... aber ich fand die Kraxelei wirklich grenzwertig ... ich kann deine Freundin also voll verstehen  :wink:

Die Freundin ist übrigens meine Frau - da legt sie doch gesteigerten Wert drauf  :P  Aber sie ist froh, dass sie auf Verständnis stößt.

Überrascht war ich zu lesen, dass ihr Kanarra Creek gemacht habt.
Wir waren selber am 09. Mai dort und bis dato hatte ich noch in keinem deutschen Reisebericht davon gelesen.
War für mich eines der Highlights unseres Urlaubs!

Ja, der Canyon ist richtig schön - war ein tolles Erlebnis. Ich hatte davon auf einer amerikanischen Hiking-Seite gelesen und wollte da unbedingt mal hin. Das geht ja auch sehr bequem von St. George aus.

Direkt am Goblin Valley gibt es übrigens auch noch einen hübschen kleinen Slot Canyon (allerdings ohne Wasser). Davon hab ich aber leider erst zu spät gelesen, da waren wir schon wieder ein paar hundert Meilen weit weg. Vielleicht beim nächsten Mal...  :wink:

Gruß,
Martin

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Marverel

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« Antwort #40 am: 30.05.2007, 02:09 Uhr »
Samstag, 26. Mai

Den Vormittag haben wir erstmal ganz ruhig angehen lassen. Ich habe den Reisebericht im USA-Forum auf aktuellen Stand gebracht, während Verena lustige alte Serien wie I love Lucy und Bonanza geguckt hat.

Das Frühstück wurde auch eher in die Mittagszeit verlagert, dann geht's los in den Petrified Forest. 19 Meilen auf dem Highway 180, dann sind wir am Südeingang des Parks. Direkt davor gibt’s ein riesiges „Museum“ mit Gift Shop, in dem man Petrified Wood in allen Größen, Farben und Preislagen kaufen kann.

Das Eingangsschild des Parks ist sehr niedlich gemacht, mit hübsch drapierten Logs davor.



Nach einer Meile kommt das Rainbow Forest Museum in Sicht, gleichzeitig auch Visitor Center. dort schauen wir uns erst mal nen ganz interessanten Film über die Geschichte des Parks an. Unter anderem erfährt man hier, dass noch heute jeden Monat rund eine Tonne versteinertes Holz aus dem Park geklaut wird.

Direkt dahinter führt der Giant Logs Trail durch eine Menge dicker, versteinerter Holzbrocken. Die schillern in allen möglichen Farben – und viele davon sehen tatsächlich noch wie Holzstücke aus, auch wenn sie vollkommen aus Gestein bestehen.






Der Hauptweg durch den Park verläuft 22 Meilen Richtung Norden. Im Südteil sieht man die großen Ansammlungen von versteinerten Bäumen, im Norden ist die Haupt-Attraktion dann die „Painted Desert“. Dazwischen liegen weite Flächen platter Wüstenlandschaft, allerdings mit Pflanzen in interessanten Gelb- und Grüntönen bewachsen.

Und bunte Tiere gibt's hier auch:



Vorbei an Jasper Forest (hier wurden wohl früher die größten Mengen an petrified wood aus dem Park abtransportiert) und der Agate Bridge (die irgendwann in den 30er Jahren mal von cleveren Leuten mit einem Beton-Stützgerüst verziert wurde) zweigt ein Weg zur Blue Mesa ab, wohl dem hübschesten Teil des Parks. Ein schickes Badlands-Gelände mit vielen Farbschattierungen, vorherrschend ist hier ein kaum definierbarer Blauton, der mal fast lila, mal einfach dunkelgrau aussieht. Dazwischen liegen die dunklen versteinerten Baum-Stücke. Erstmal sehen wir uns hier nur ein bisschen um, Fotos und den Trail wollen wir uns für den späten Nachmittag aufheben, wenn das Licht besser ist (dachten wir jedenfalls).

An den hübschen Teepees, dem eher unspektakulären Newspaper Rock, den man sich leider nur aus größerer Entfernung ansehen kann, und den Ruinen einer alten Pueblo-Siedlung vorbei überquert die Parkstraße den Interstate, direkt dahinter zeigen ein Marker und ein rostiger Oldtimer an, wo früher mal die Route 66 verlaufen ist.



Die Trucks im Hintergrund fahren auf dem Interstate 40, neben der Reihe Telefonmasten davor ist die Strecke der alten Route 66.

Die Nordschleife im Park wird von Aussichtspunkten auf die hier vorwiegend knallrote Painted Desert beherrscht. Mittendrin liegt das alte Painted Desert Inn, das ursprüglich komplett aus Petrified Woods gebaut war und in den 30ern und 40ern im Pueblo-Stil umgebaut wurde. Die indianischen Wandmalereien sind klasse, sehr niedlich auch die alten Gästezimmerchen mit ihren bunt umrandeten Kaminen.



Das nördliche Visitor Center stammt vermutlich aus der gleichen Epoche wie das Inn – es ist jedenfalls nicht besonders einladend, das südliche Center hat uns doch wesentlich besser gefallen.

Oben angekommen drehen wir wieder um, weil ja noch einige Punkte im besseren Licht fotografiert werden wollen. Inzwischen ist es schon 5.15 Uhr und die Sonne versteckt sich immer mehr hinter den Wolken – echt mieses Fotolicht. Außerdem sucht uns hier eine größere Japaner-Reisegruppe heim, die unter anderem am Route-66-Spot etwa ne halbe Stunde braucht, bis sich alle Leute mal gegenseitig vor Auto und Schild fotografiert haben.

Trotz des eher bescheidenen Lichts wandern wir noch den Blue Mesa Trail ab und machen einige Bilder. Der Long Logs Trail, den wir bei der Hinfahrt aus dem gleichen Grund ausgelassen haben, entfällt nun ganz, denn inzwischen ist es weit nach 6 und um 7 macht der Park dicht. Gerade noch genug Zeit, um im Museum noch nen Pin zu kaufen.

Das Park-Fazit: Vor allem die Farben der versteinerten Bäume sind klasse (teilweise sehen die Stücke sogar noch wie echtes Holz aus) und die Painted Desert ist  auch ziemlich hübsch. Highlight ist die Blue Mesa, der kleine Trail dort unten lohnt sich auf jeden Fall. Was aber fehlte, ist dieser WOW-Effekt, wie wir ihn schon so oft in anderen Nationalparks oder auch State Parks erlebt haben. Wie zum Beispiel, wenn man in Yosemite durch den Tunnel fährt und einem beim ersten Blick auf El Capitan, Half Dome und die Wasserfälle erstmal die Kinnlade runterfällt und die Luft wegbleibt.

Gegen 7 sind wir wieder im Hotel, da gibt's ein üppiges Dinner von Kentucky Fried Chicken – irgendwie sind die Portionen hier wesentlich größer als bei uns zu Hause. Die Tüte, die wir aus dem Laden schleppen, wiegt mindestens 10 Kilo, und bestimmt ein Drittel davon bleibt ungegessen.



Gruß,
Martin

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Marverel

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« Antwort #41 am: 30.05.2007, 02:34 Uhr »
Sonntag, 27. Mai

Abschied von Holbrook und auf zur letzten Station unserer diesjährigen USA-Reise: Phoenix.

Da wir's nicht sonderlich eilig haben, beschließen wir, heute noch einmal durch den Petrified Forest zu fahren und den Long Logs Trail, den wir gestern nicht mehr geschafft haben, abzulaufen.

Diesmal geht's über den Interstate 40 zum Nordeingang rein. Wir nehmen noch einmal den Schlenker zu Blue Mesa mit - an diesem Vormittag, im prallen Sonnenlicht, sind die Farben schon wieder etwas anders als gestern:



Der Long Logs Trail ist prima, hier sind nochmal eine Menge riesiger petrified woods zu sehen. Nur die Entfernungsangaben stimmen nicht so ganz. Angeblich ist der Trail nur 0,6 Meilen lang, aber um hinzukommen, muss man erst mal noch fast eine Meile über eine asphaltierte Straße laufen. Anscheinend gab es früher mal eine Zufahrt mit Parkplatz direkt am Trailhead, aber die ist inzwischen abgesperrt und man muss am Museum/Visitor Center parken.





Wir beschließen dann, den etwas längeren, dafür aber schöneren Weg über die 60 nach Phoenix zu nehmen, und das zahlt sich auch voll und ganz aus. Zuerst geht’s durch endlose Fields Of Gold, wie wir sie schon aus Colorado kennen. Dann ändert sich die Landschaft, wir fahren durch die Apache Mountains. Riesige, bewaldete Berge und tiefe Canyons. Und uns fällt mal wieder die Kinnlade runter. Die Landschaft ist echt großartig!!






Und dann plötzlich – kurz vor Phoenix sind sie da: Saguaro-Kakteen, so weit das Auge reicht, links und rechts neben der Straße. DAS ist doch mal Arizona-Feeling!

Unser letztes Hotel hatten wir vorab schon übers Internet gebucht - das Holiday Inn Express & Suites Scottsdale. Hatte ausnehmend gute Bewertungen bei Tripadvisor und ist auch tatsächlich prima. Nur ein paar Blocks von Downtown Scottsdale entfernt, nette Suite mit allem, was man so braucht – Kühlschrank, Mikrowelle, Coffeemaker ... gute Wahl.

Und dann machen wir uns auf in die Cheesecake Factory. Die Hütte ist gerammelt voll, wir kriegen einen Pager und die Ansage, daß es so ca. 15 bis 30 Minuten dauert. Nach mehr als 45 Minuten und nachdem Leute, die nach uns angekommen sind, einen Tisch bekommen haben, fragen wir mal nach – und – oha - wir sind nicht auf der Warteliste. Na super!

Allerdings kommen wir jetzt direkt dran. Auf Anraten unseres Kellners teilen wir uns einen Caesars Salad und das ist auch mal gut so ... der kleine Salat hat 'ne enorme Größe. Auch die Hauptgang-Portionen sind riesig. Wir hätten uns zum Nachtisch ja gern noch ein Stück Käsekuchen gegönnt, aber dann hätte uns irgend jemand zum Auto rollen müssen...
 
Gruß,
Martin

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Marverel

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Die letzten Tage...
« Antwort #42 am: 30.05.2007, 02:55 Uhr »
Montag, 28. Mai - Dienstag, 29. Mai

Nun kommt schon Abschieds-Stimung auf: unsere letzten beiden Urlaubstage. Die verbringen wir traditionsgemäß mit spätem Aufstehen, sehr gemäßigtem Sightseeing (u.a. Downtown Scottsdale) und verstärktem Shopping - unter anderem hier:



Während wir auf der Liste der Mitbringsel für Freunde und Verwandte nach und nach die Posten abstreichen, brauchen wir natürlich immer mal wieder ne Stärkung - zum Beispiel hier (großartige Milchshakes):



und hier (klasse Ribs):



und auch hier (Orange Chicken, sag' ich nur):



Tja, der Countdown läuft immer weiter, inzwischen sind es nur noch etwa 17 Stunden bis zum Abflug von Sky Harbor. Wir werden jetzt noch das Auto aufräumen, versuchen, die Koffer vernünftig zu packen, dann gönnen wir uns noch ein letztes Steak im hiesigen Texas Roadhouse.

Es war mal wieder ein fantastischer Urlaub - und wenn wir wieder zu Hause sind, können wir schon mal anfangen, über unsere Tour im nächsten Jahr nachzudenken  :lol:
Gruß,
Martin

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