Zusammenfassung Freitag, 11. Mai, bis Sonntag, 13. MaiErstmal willkommen an Bord allerseits. Wenn wir etwas zusammenrücken, wird sich doch wohl Platz für alle finden. Und vorab noch ein paar Antworten:
Das Auto kommt mir irgendwie bekannt vor.
Falls ihr zufällig eine Rodenstock Sonnenbrille findet...
Sorry - keine Brille gefunden. Aber wenn jemand von Euch zufällig in nächster Zeit mal beim Sizzler an der Tropicana in Vegas vorbeikommt... da hab ich vermutlich ein Sweatshirt liegen gelassen
War das so gewollt, daß ihr erst so spät ankommt? Selbst ohne Verspätung wäre es ja gegen 22:30 Uhr geworden. Das wäre ja nix für mich. Ich bin immer froh, wenn ich ganz zeitig am Urlaubsort eintreffen kann.
Naja - gewollt nicht wirklich. Aber es war halt die einzige Möglichkeit: Emirates fliegt nur nachmittags von Hamburg nach New York und Continental wollten wir nach den Erfahrungen im letzten Jahr gern vermeiden. Geplante Ankunftszeit in Vegas wäre eigentlich 23:15 Ortszeit gewesen, die haben also etwas von der Verspätung wieder reingeholt.
So - und nun geht's weiter:
Freitag Morgen ein letztes Frühstück am Orleans-Büffett, dann noch zum Bellagio. In deren Gallery of Fine Arts ist gerade eine Ansel Adams Ausstellung - und die lässt man sich als passionierter Hobby-Knipser natürlich nicht entgehen. Seine Fotos mal live und im Großformat zu sehen, ist schon großartig, da kommt keine Abbildung in irgendeinem Buch auch nur annähernd ran. Der Mann war einfach ein Genie, was den Umgang mit dem Licht angeht - und vor allem die Yosemite-Bilder zeigen auch seine enge Verbindung zu dieser grandiosen Natur.
Dann geht's ab auf den I 15 Richtung Nordwesten - und auf dem kurzen Streckenabschnitt zwischen Arizona und Utah, an dem sich der Interstate quer durch die Berge schneidet, kommt schon wieder dieses Gänsehaut-Feeling auf: Was für eine fantastische Landschaft. Hier werden wir die nächsten drei Wochen verbringen!!!
In St. George checken wir im Budget Inn ein. Mit Coupon soll es eigentlich 59 Dollar kosten, aber "we're very busy this weekend", also werden die Coupons nicht akzeptiert. Der Laden ist wirklich rappelvoll (unter anderem finden hier an diesem Samstag vier Hochzeiten statt), aber weil uns das Mädel am Check-in anscheinend ganz sympathisch findet, zahlen wir dennoch nur 64 statt der regulären 79 Dollar für die Übernachtung. Die Zimmer sind klasse und voll ausgestattet mit Mikrowelle, Kühlschrank, HBO und free WiFi, gegenüber noch ein Denny's - was will man mehr?
Zum Beispiel Burger - und die am liebsten hier:
Das ist schlicht und ergreifend die beste Burgerkette, die wir kennen.
Den Samstag nutzen wir zu Ausflügen an zwei Stellen, die wir noch nicht kennen, obwohl wir schon fünf Mal hier waren. Als erstes geht's zum Kanarra Creek, einem kleinen Slot Canyon etwa 30 Meilen nördlich von St. George.
Wir sind leider nicht die einzigen, die an diesem Samstag die Idee hatten. Am inoffiziellen Parkplatz vor einem größeren Wasserloch (das man mit einem High Clearance Vehicle bequem durchfahren könnte, was wir uns mit unserem stinknormalen Pkw aber nicht unbedingt trauen) steht schon alles mit Autos voll. Wir quetschen uns noch in die letzte Lücke, waten durch das schweinekalte Wasser und weiter den Trail entlang.
Zuerst ist es eine recht ausgefahrene Dirt Road, später nur noch ein Trampelpfad, der sich durch die Büsche schlängelt und immer wieder den Bach kreuzt. Da sich Verena blöderweise eine sehr miese Erkältung eingefangen hat, kaum Luft bekommt und sich fast die Lunge aus dem Leib hustet, entscheidet sie, daß sie nicht auch noch unbedingt durch eiskaltes Wasser waten muss und dreht wieder um. Ich laufe also alleine weiter.
Irgendwann hört dann auch der Trampelpfad auf und der eigentliche Slot Canyon kommt in Sicht - weiter geht's jetzt nur noch im Wasser:
Mittlerweile hab ich mich aber an die Temperatur gewöhnt. Der Canyon ist grandios - und zum Glück bin ich ganz allein hier drin (noch). Der Bach schlängelt sich um mehrere Ecken, plötzlich wird aus dem Plätschern des Wassers ein Rauschen und das hier kommt in Sicht:
Ich stelle mich ein Viertelstündchen mitten in den Strom und mache Fotos, dann geht's zurück zum Auto. Auf dem Baumstamm an der Seite könnte man zwar den Wasserfall hoch und weiter durch den Canyon, aber 1. will ich Verena nicht allzu lange allein lassen und 2. würde man mit Sicherheit klatschnass und ich hab leider keine Plastiktüten oder ähnliches dabei, um meine Foto-Ausrüstung zu sichern.
Da wir natürlich von Natur noch nicht genug haben, führt unser Weg anschließend in den Snow Canyon. Ein sehr kleiner State Park ein paar Meilen nordöstlich von St. George - aber auf jeden Fall sehr sehenswert. Rote und weiße Sandsteinformationen, dazu viel Grün und eine Menge tiefschwarze Lava, das gibt tolle Kontraste in einer wunderschönen Landschaft. Ein paar Trails sind gesperrt, weil die Wüstenschildkröten gerade brüten. Wir laufen den Hidden Pinyon Trail und sind begeistert:
Für eine schwer erkältungsgeplagte Frau ist es dann aber mal genug Lauferei, vor allem in der Hitze (es ist hier wärmer als in Vegas, etwa 36 Grad). Also machen wir uns auf den Rückweg und kehren hier ein, um ein paar grandiose Ribs zu vertilgen:
Was ich am Abend getan habe, konntet ihr schon im vorigen Abschnitt lesen
Und heute ging es nach ausgiebigem Frühstück bei Denny's in den Zion Nationalpark. Wir besorgen uns gleich mal ne Jahreskarte, die inzwischen aber 80 statt wie früher 50 Dollar kostet. Dafür gilt der Pass jetzt aber auch in allen Federal Recreation Areas.
Ursprünglich war für heute mal geplant, dass wir den Angels Landing Trail laufen wollten - aber da es mit der Erkältung immer noch nicht wesentlich besser ist als gestern, lassen wir es mit ein paar gemütlichen Spaziergängen bewenden. Unter anderem dem River Walk, der heute am Mother's Day etwa genauso überlaufen ist wie die Hamburger Innenstadt vor Weihnachten. Wie schlimm muss das erst im Sommer sein?
Statt Worten lass ich dann einfach noch mal ein paar Bilder sprechen:
Der Knipser bei der Arbeit:
Auf dem Rückweg gab's noch ne kleine Überraschung: Auf der Suche nach Michael Fatalis Galerie in Springdale (die inzwischen ins Imax Kino umgezogen ist, was wir aber nicht wussten) treffen wir Michael persönlich vor seinem School House. Leider reicht's nur zu einem kurzen Plausch, weil er gerade auf dem Sprung ist und mit seinem Sohn nach Kalifornien fahren will. Ersatzweise unterhalten wir uns noch mit seiner Freundin (Frau?) Teresa in der Galerie, die uns unter anderem erzählt, daß die Geschichte damals am Delicate Arch eigentlich 1. halb so wild wie in den Medien dargestellt und 2. eigentlich gar nicht Michaels Schuld war. Naja - seine Fotos sind trotzdem klasse
Und vorhin gab's zum Abschluss eines gelungenen Tages im Texas Roadhouse noch eins der besten (und auch eins der größten) Steaks, das wir jemals gegessen haben. Um Euch allen mal den Mund wässrig zu machen:
So - nun sind wir auf aktuellem Stand mit dem Bericht. Morgen geht's früh weiter Richtung Bryce Canyon, anschließend nach Moab. Mal schauen, wann wir den nächsten Internet-Zugang haben werden, dann wird hier weiter berichtet.