Hallo,
weiterhin vielen Dank für eure netten Kommentare und auch für die Tipps und Anregungen z.B. was Bärenbegegnungen angeht.
06.09.2011Heute fiel es mir außerordentlich schwer, meine Fotoanzahl zu reduzieren. Habt also Verständnis dafür, aber ich muss euch die Schönheit dieses Trails einfach ansatzweise in Bildern zeigen.
Wir fahren zunächst vom Motel aus erneut diese nervige kurvenreiche Strecke. Diesmal geht es aber in das Many Glacier Gebiet, auch mit eigenem Parkeingang und Kassenhäuschen.
Hier ein Foto vom Lake Sherbourne am frühen Morgen:
Noch sehr sehr weit weg, aber unser heutiges Ziel ist schon von weitem zu sehen von einem Viewpoint aus. Der Grinnell Glacier:
Wir fahren zum großem Parkplatz am Many Glacier Hotel. Das Hotel liegt traumhaft, ist aber arschteuer.
So, zieht eure Wanderschuhe an. Es geht Hin und zurück über ca. 11 Meilen,
also fast 20km.
Die ersten ca. 1,5 Meilen geht es eigentlich ebenerdig voran mit traumhaften Aussichten vom
Swiftcurrent Lake.
Soll ich was zum Wetter sagen??? Wohl nicht. Obwohl so früh am Morgen ist es bereits mächtig heiss. T-Shirt, kurze Hose sind an und gaaanz viele Getränke im Rucksack.
Der Weg führt am Anfang durch Wald und im Schatten läßt es sich gut laufen.
Noch ein Bild vom Swiftcurrent Lake
Als nächsten See erreichen wir den lake Josephine, so ca. nach 2 Meilen.
Von da an geht es fast nur noch bergauf. Allerdings nicht super steil, sondern moderat und nicht allzu anstrengend.
Der Trail ist doch sehr beliebt und so sind viele Leute unterwegs. Unsere Bärenglocken sind dadurch wieder im Rucksack verpackt.
Der lake Josephine liegt noch im Gegenlicht, aber wir kommen auf dem Rückweg hier ja auch vorbei.
Ach ja. Ab dem Lake Josephine gibt es keinen Schatten mehr. Wir sind direkt der glühenden Sonne bzw. Hitze ausgesetzt, was doch sehr anstrengend ist.
Wir haben aus unseren Erfahrungen mit langen Trails (einige werden sich erinnern
) gelernt und wir laufen gaaanz laaangsam. Wir werden ständig überholt. Ich würde sagen, auf dem schmalen Weg sind wir regelrecht Verkehrshindernisse.
Aber egal.
Nach dem lake Josephine sehen wir schon den Grinnell Lake.
Überhaupt hat man ab dem lake Josephine durchgehend Aussichten, die einem den Atem stocken lassen.
Auch einen Wasserfall kann man sehen:
Für mich ist es ein Wunder, dass der Schnee noch nicht weggeschmilzt ist:
Dann kommen wir an eine Stelle, wo wir direkt an einem kleinen Wasserlauf von den Bergen vorbeikommen.
Was machen wir? Ja. Wir machen uns nass. Erst nur Kopf und vor allem die Stirn. Dann Arme, Beine, eigentlich den ganzen Körper. Meine Klamotten sind komplett nass, aber es war so erfrischend.
Aber nach weiteren 100 Metern war ich auch schon wieder trocken.
Kurz vorm Grinnell Glacier erreichen wir die Aussicht überhaupt: (Fotos auf dem Rückweg).
Diese Aussicht habe ich vorab schon auf Bildern gesehen. Deshalb wollte ich hierher.
Ich war begeistert.
Dann erreichen wir doch ziemlich erschöpft den Grinnell Glacier. Sehr ihr rechts unten die Bank? Da haben wir erstmal Picknick gemacht und die Aussicht voller Stolz des Geleisteten genossen:
Hier treffen wir auch wieder alte Bekannte:
Dann kommt noch das steilste Stück des Trails. ich meine nur 0,5 Meilen noch. Die Hitze ist fast unerträglich, aber mit letzter Kraft erreichen wir das Ende dieser Steigung.
Ich dachte, wir sehen nochmal den Gletscher von Nahem. Aber, nein.
Wie im Nachhinein erfahren, hat sich die letzten Jahre ein neuer See gebildet. Der Upper Grinnell Lake. Ein Gletschersee. (ich war noch nie an einem Gletschersee).
Es war ein emotionaler Moment und ich liess meinen Tränen freien Lauf. Zum einem vor Erschöpfung und zum anderem wegen der unvorstellbaren Aussicht.
Es war soooooooo schön hier:
Das Eis sucht sich seinen Weg durch Felslandschaft und Gestein:
Wir laufen bis zum Ende des Sees. Die Hitze und Müdigkeit ist wie vergessen.
Wir verweilen hier recht lange und geniessen:
Hier der Wasserfall rangezoomt:
Und ein letztes Foto vom Gletschersee:
Tja, dann geht es den langen Weg zurück. Irgendwie tun meine Füsse weh und ich spüre, dass ich mir 2 Blasen gelaufen habe.
Ich bin euch noch die sagenhafte Aussicht schuldig. Wir sehen die 3 Seen (Grinnell, Josephine und Swiftcurrent). Ist das nicht der Wahnsinn??
Auf dem Rückweg kein Gegenlicht mehr. Herrlich die Farbe des Grinnell Lake:
Hier mal ein Foto, wie schmal und auch nah am Abgrund der Weg manchmal ist. Aber Mike mit seiner Höhenangst hatte keine Probleme:
Diese kleine Weeping wall läßt wieder eine kühle Erfrischung zu.
Der lake Josephine von weitem:
Und näher dran:
Und ganz nah dran:
Auf der anderen seite, könnt ihr einen Bootssteg sehen. Dort verkehrt ein Shuttle-Boot zum Many Glacier Hotel.
Wir haben lange überlegt, ob wir das machen. Aber wir haben uns entschieden die letzten 2 Meilen auch zu laufen.
Tja, es kommt wie es kommen mußte. Die letzten 2 Meilen waren gefühlt 10 Meilen. Ich war echt kaputt und nach jeder Kurve war kein Ende in Sicht. Mit allerletzter Kraft erreichen wir aber den Parkplatz.
Wir haben 8,5 Stunden für den Trail benötigt. Ganz entspannt und mit vielen langen Pausen.
Für mich war es mit der schönste Trail, den ich je gelaufen bin. Warum? Obwohl er sehr lang ist und zu einem Gletschersee führt nicht allzu lang und anstrengend. Und das Wichtigste: Den kompletten Trail über hat man durchgehend traumhafte Aussichten. Ich hoffe, ich konnte euch mit den paar Bildern nur einen kleinen Eindruck bieten, wie schön es war.
Natürlich hatten wir auch Glück mit dem Wetter für Fotos, zum Laufen war es aber eigentlich zu heiss.
Sehr müde mußten wir jetzt wieder die nervige Strecke zurück zum Motel. Genervt kamen wir an.
Dummerweise war das Restaurant wegen einer Betriebsfeier geschlossen und der nebenan liegende kleine Supermarkt auch. So, ein Mist. Von daher gibt es zum Abendessen Chips und Erdnüsse.
Ach ja. Mike ist Krankenpfleger und hat mir meine 2 Blasen aufschneiden müssen. Aua. Das tat echt weh.
So, heute habe ich mal Bilder sprechen lassen.
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Was erwartet euch morgen?
noch ein weiterer schöner Trail mit Grizzly-Gefahr
tierische Abkühlung
ein Stopschild mit grossen Auswirkungen
Wasserfall
Seid gespannt