Die Zeit rast...und das ist toll!
Solange wir noch nicht da sind jedenfalls. Wenn unsere Urlaubstage dann auch so schnell vorbeifliegen, bin ich nicht mehr so begeistert.
Unsere Vorfreude ist noch immer fleissig am Wachsen und ich kriege nun immer öfters diese Anflüge von Reisefeeling, wenn ich mit gewissen Eindrücken konfrontiert werde. Es wird langsam greifbar...ich kann es nun immer mehr fassen und glauben, dass wir tatsächlich "demnächst" loslegen.
Und jedes kleine Detail, das unserer Planung hinzugefügt wird, macht das alles immer noch ein Stückchen aufregender.
Neben der Planung widmen wir uns dem Einimpfen von Eindrücken, die dazu beitragen, das Warten unerträglich zu machen.
Am Muttertag haben wir uns in einem amerikanischen Restaurant mit Hilfe eines bombastischen ausgedehnten Brunches schon mal vor-akklimatisiert, schliesslich wurden uns von unseren Gastgebern in Alabama ja schon Frühstücks-Sessions unermesslichen Ausmasses "angedroht".
Dann haben wir uns mal wieder unseren Urlaubsfilm von damals auf gutem altem Videoband und in inzwischen erschreckend miserabler Qualität angesehen (hat wohl etwas gelitten über die Jahre...deswegen schnell auf DVD übertragen...den zu verlieren wäre nämlich nicht schön). Das war im Sommer 1997, ich war grad mal süsse 16...als mich meine Mutter, meine kleine Schwester und meine beste Freundin in die USA begleitet haben, weil ich da ein Austauschjahr vor mir hatte (das dann doch nur drei Monate dauern sollte, aber das ist eine andere Geschichte...).Vier Wochen sind wir zusammen von Georgia nach Texas und wieder zurück getourt, bevor ich dann alleine da blieb.
Szenen von uns am Golf von Mexiko, am Rasenmäherfahren bei Freunden (diese Dinger zum Draufsitzen und rumdüsen, die man bei uns fast nicht sieht, weil der Bedarf dafür wohl einfach nicht besteht, die ich aber damals so geil fand)...Live-Musik...Tanzen in einer Cowboy-Bar "irgendwo dort draussen"...Bandera Main Street...Kolibris...Highways...der schöne Medina River...New Orleans und der Strassenkünstler, der uns alle mitten auf der Bourbon Street in peinliche Positionen gerückt hat (wir waren Kinder/Teenies...mein Gott, wie PEINLICH, alle haben uns gesehen!
) und dann singend um uns rumgetanzt ist: "I just caaaaalled, to saaaay...I love youuuuuu"...eine grosse farbenprächtige Spinne in Georgia ("Mamaaaa...spinnst du...geh doch nicht so nah ran...die könnte giftig sein...geh weg da, bitteeee!!!"
)...und immer wieder reitend auf irgendwelchen Pferden in irgendwelchen Hügeln in der texanischen Pampa.
Ein Video mit wundervollen Erinnerungen...und viele "Ooooh...guck doch!" und "Weisst du noch?" und "Jaaaa, bald wieder!" unsererseits.
Dann ein Angebot von einem unserer Freunde in Bandera (mittlerweile Bürgermeister, was mir zugute kommt): Er weiss, dass ich in unserer Woche, die wir da verbringen werden, gerne die Rettungswache besichtigen würde. Ich habe hier in der Schweiz mal ein Weilchen bei einem Rettungsdienst gearbeitet und interessiere mich sehr dafür, wie die Dinge in den USA diesbezüglich so laufen. Ausbildung, Equipment, Fahrzeuge...
Und habe deswegen eine Mail schreiben wollen an die Chefin des Rettungsdienstes und anfragen, ob eine Besichtigung evt. möglich wäre, aber die Nachricht kam immer wieder zurück als nicht zustellbar. Meine Mutter hatte dann die Idee, unseren Freund zu fragen, ob wir die Mail ihm schicken dürfen und er vielleicht so liebt wäre, sie dann der eigentlichen Empfängerin zukommen zu lassen.
Dabei kam dann raus, dass er mittlerweile Bürgermeister des Ortes ist und die Chefin gut kennt und mit ihr befreundet ist. Und dass er selbstverständlich gerne meine Anfrage kurz rüberbringt zu ihr. Und dass er uns anbieten möchte, uns höchstpersönlich in der Rettungswache rumzuführen, uns alles zu zeigen, inklusive Feuerwache, wenn wir das wollen.
Hm...
Doch...
Was für eine Frage, ja, ich will!!!
Und schliesslich gestern das Bluegrass Festival von mittags bis spät abends, sieben Bands auf zwei Bühnen, Alecia Nugent aus Louisiana (lachen, weil sie mit dem Publikum scherzt...mich mitreissen lassen vom "Amerika-Sprühregen", den sie über uns verteilt hat mit ihrem Charme und Witz, wissen, wir sind auch bald dort, von wo sie herkommt...), es war der Hammer!
Gedanken an Kentucky, home of bluegrass, über dessen Staatsgrenze ich unbedingt einmal kurz fahren möchte im September, der einzige Grund, warum wir Kentucky eingeplant haben, ich will einfach mal ein paar Schritte gemacht haben da, wo diese von mir so geliebte Musik herkommt, wenn ich schon mal in der Gegend bin.
Und das alles macht uns hungrig (teilweise wortwörtlich
)...lauter Eindrücke, die unsere unbändige Vorfreude stetig nähren. Und zu wissen, wir haben alles noch vor uns uns dürfen nach vorne schauen und aufgeregt sein, anstatt wehmütig zurück zu wollen...
...IST EINFACH NUR ULTRAGEIL!!!