Hallo,
die wesentlichen aktuellen Erkenntnisse meiner diesjährigen Reise hatte ich bereits in meinem Kurzbericht
USA Südwest und San Francisco - Facts & Hints geschildert. Wie dort angedroht, habe ich unter Zuhilfenahme meiner gesammelten Notizen einen langatmigen Bericht zusammengestopselt, den ich jetzt nach und nach hier hereinstellen werde, solange keiner "stop" schreit. Auch das wird allerdings immer noch nur portionsweise geschehen, weil ich die Auswahl aus den 2.300 Fotos nochmals eindampfen muß und auch die Bilder selbst auf "formunsfähige" Größe schrumpfen muß.
PrologIm Oktober 2004 reift der Plan, wieder einmal eine USA-Reise zu unternehmen. Dazu beigetragen haben
die (wiederholte) Erfahrung im Herbst 2004, daß man für einen Kleinwagen in Südeuropa soviel zahlen muß wie für ein "richtiges" Auto in den USA
die Einbildung aufgrund der Erfahrung um Herbst 2004, daß ein Flug in die USA auch kaum teurer kommt als innerhalb von Europa - stimmt je nach Ziel natürlich nicht so ganz
die Entscheidung der US-Behörden, den Zwang zu Pässen mit biometrischen Daten um ein Jahr zu verschieben verbunden mit der Unsicherheit, wann es die bei uns gibt ("wer weiß, ob und wann wir wieder ohne Visum hinkommen")
der Besuch von Bekannten aus San Francisco im Sommer 2004, denen wir angedroht hatten, ihren Besuch zu erwidern[/list:u]
Damit steht auch schon ein Eckpunkt fest: San Francisco. Aber wo wollen wir sonst noch hin?: Yellowstone (ich zuletzt 1979, Marianne noch gar nicht) steht auf der Liste der Ziele ebenso ganz oben wie Organ Pipe Cactus NM (auf unserer letzten Südwesttour aus Zeitgründen gestrichen) sowie vieles anderes mehr - schon diese beiden Punkte sind natürlich unvereinbar für eine Tour von 2 - 3 Wochen - zunächst steht aber der nördliche Teil eher im Mittelpunkt, also werden die Terminkalender für Juni 2005 gecheckt. Schnell stellt sich heraus, daß das bei Marianne ziemlich schwierig werden dürfte. Also umdenken und Mai und Süd(-westen), was den Vorteil hat, daß da ein paar Feiertage und die Pfingstferien dazwischen liegen (eigentlich eher zu meiden, schont aber die zu beanspruchenden Urlaubstage).
Da wir bald feststellen, daß ein Gabelflug nicht teurer kommt als Hin-und Rückflug vom gleichen Ort, wird als Grobplanung SFO - Hwy 1 - Death Valley - Organ Pipe - Chaco Culture - Mesa Verde - Las Vegas - Los Angeles ins Auge gefaßt. Es geht los mit googeln auf Teufel komm raus zur Route; die Seiten von Volker Goeke
(„Lal@’sReisen“), Steffen Synnatschke
(„Secrets of the West“) und Karsten Rau
(„Heimseite für Weltenbummler“) werden entdeckt und verschlungen – wohl wissend, daß ich offroad-Veranstaltungen nur begrenzt in meine Wirklichkeit umsetzen würde. Hotelkritiken bei Tripadvisor werden studiert, Flugpreise und Mietwagenpreise abgefragt bis zum geht nicht mehr.
Da DeLorme, wo ich früher meine Routen online plante, kein ordentliches Online-Angebot mehr hat und freetrip auch nicht mehr erlaubt, eine Route aus Teilstrecken zusammenzusetzen, wird am 08.11. der StreetAtlas 2005 bei e**y erstanden (sorry Heinz, aber ich hatte einen günstigeren Anbieter gefunden und kannte das Forum noch gar nicht), am 15.11. kommen die wichtigsten Tourbooks dazu, am 20.11. ein GPS (Lowrance Ifinder), am 02.12. ein X-Drive zur Sicherung der zu erwartenden Fotoflut.
Mitte November steht die erste Route:
Hier Karte etwas größerIrgendwann danach kommt die Überzeugung, daß die Strecke Las Vegas – Los Angeles nicht mehr viel bringt außer Zeitverlust, also werden die Flugvarianten MUC – SFO / LAS – SFO – MUC in die Überlegung einbezogen. Gleichzeitig kommt die Erkenntnis, daß bei dieser Kombination San Francisco doch als Schlußpunkt viel besser geeignet wäre, weil man dann nicht das Auto rumstehen hat (ich hatte ein Hotel in der Innenstadt ausgeguckt, wo das Auto nur Parkgebühren kosten würde). Ende November steht auf dieser Basis die zweite Route:
Hier Karte etwas größerBald (am 06.12.) werden online die Flüge gebucht: LH 458 MUC – SFO 05.05.2005; UA 1515 LAS – SFO 25.05.2005 und LH 459 SFO – MUC 28.05.2005; etwas anderes als LH kommt für uns für diese Strecke nicht in Frage, weil das die einzige Möglichkeit ist, nonstop zu fliegen. Hin wäre uns das vielleicht noch egal, aber da wir den Rückflug auf Sa/So gelegt haben und am Mo wieder ins Büro müssen, ist uns der Komfort- und Zeitgewinn das wert.
Auch die ersten Hotelbuchungen werden am 06.12. auf Grundlage der Kommentare in Tripadvisor vorgenommen: für die erste Übernachtung Holiday Inn Express Airport South, weil ich da am Abend nicht noch auf die Suche gehen will; Furnace Creek Ranch, weil keine Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind; Guest House Inn in Ajo, weil nur 4 Zimmer, Wochenende und keine gut kommentierten Alternativen; Escalante Grand Staircase B&B, weil ebenfalls nur 4 Zimmer, Wochenende und ebenfalls kaum gut kommentierte Alternativen; für den Abschluß White Swan Inn in San Francisco, weil kleines Hotel mit hervorragenden Kritiken und offenbar in guter Umgebung.
Was den Mietwagen angeht, hangele ich mich geistig allmählich ganz schön nach oben: ein Fullsize ist gar nicht so viel teurer als ein Intermediate, also denkt man an Fullsize; wenn man dann noch ein Navi dazunimmt, ist man preislich in der Größenordnung eines SUV (allerdings ohne Navi), also nimmt man doch lieber gleich ein SUV (obwohl für „normale“ Erd- und Schotterstrecken meist auch ein normaler PKW reicht, wenn man aufpaßt) – natürlich kommt dann irgendwann das Navi auch beim SUV noch mit dazu …womit man wieder auf einen Anbieter, nämlich Hertz, fixiert ist. Immerhin bekommt man beim ADAC wenigstens 10 %. Da Hertz Anfang Januar plötzlich höhere Preise als zuvor ausweist, wird schnell gebucht (06.01.), bevor es noch weiter nach oben geht.
Bevor uns dasselbe mit den Unterkünften passiert, werden am 06.01., 07.01. und 09.01. auf Grundlage der Route auch die restlichen Wochenendbuchungen vorgenommen: Tucson Ramada Foothills, dort waren wir schon mal ordentlich untergebracht, außerdem liegt das Fuego’s direkt daneben; Monterey BW Monterey Inn, ist einigermaßen ordentlich besprochen, vergleichbare Häuser sind noch teurer; San Luis Obispo BW Somerset Inn; Torrey BW Capitol Reef Resort, waren wir auch schon mal zufrieden; schließlich für den letzten Fahrtag Las Vegas The Orleans, weil die „großen Namen“ alle ausgerechnet an unserem Ankunftstag nur die vollen Tarife verlangen.
Anfang Januar entdecke ich das Forum von usa-reise.de und stelle meine bis dahin gereiften Überlegungen
zur Diskussion. Die Antworten bestärken mich in der Grundkonzeption, geben aber gute Tips für ein paar Variationsmöglichkeiten im Detail.
Da Hertz Mitte Januar die Preise wieder auf die früheren Beträge zurücknimmt, wird die ursprüngliche Buchung storniert – nicht ohne vorher telefonisch abzuklären, ob dies Probleme bei einer Neuanmietung zum gleichen Zeitpunkt verursachen könnte. Die Frage stößt fast auf Unverständnis nach dem Motto „Sie können buchen und stornieren wie Sie lustig sind, das ist Teil von unserem Service“. Nun gut, die nächste Buchung wird dann telefonisch bei Hertz vorgenommen; ich war im Internet fast durch, wollte aber noch eine Rückfrage wegen der im Voucher (den ich ja von der ersten Buchung schon hatte) genannten Aufpreismöglichkeiten klären. Dies führte dazu, daß mir der Mitarbeiter von Hertz nicht nur den gleichen Preis bot wie über ADAC, sondern auch das Navi garantierte (war bei ADAC nur unverbindlich in Aussicht gestellt) und außerdem noch die verschiedenen in San Francisco verfügbaren Fahrzeuge benannte (wo er allerdings daneben lag); gegenüber der ersten Buchung immerhin über 60 EUR gespart.
Die Wartezeit bis zum Reiseantritt wurde ausgefüllt mit Verfeinerung der Route (Ausdruck von Detailstrecken aus dem Street Atlas, weil man ja auch mit Navi eine Ahnung haben will, wie es in etwa kommen wird; Abwägung der auf und neben der Route liegenden Sehenswürdigkeiten usw usf). Im März wird noch für den letzten Tag in San Francisco ein Auto gebucht, damit wir zum einen über die reine Innenstadt hinaus kommen und zum anderen dann gleich das Gepäck für den Abend zum Flughafen verstaut haben. Über ADAC/Holiday erwische ich eine Rabattaktion: unabhängig von der Buchungsdauer gibt es 20 EUR Rabatt. Das heißt bei einem Tag Intermediate 24 EUR statt 44 EUR. Das ist nicht nur billiger als ein Taxi zum Flughafen, sondern deckt noch nicht einmal den darin inbegriffenen vollen Tank ab.
Gepackt wird im wesentlichen am Wochenende vor dem Abflug, damit wir testen können, ob überhaupt alles mitgeht: ein 70cm-Trolley, ein 55cm-Trolley, eine Reisetasche für Schuhe, ein extra angeschaffter „paßgenauer“ Kabinentrolley für das nötigste und eine Reisetasche für die Technik (Fotoausrüstung, Notebook, Imagetank, GPS, Kabel, Adapter usw usf); im Laufe der Woche werden die einzelnen Teile bis an die Grenze ihres Fassungsvermögens gebracht; Platz für Einkäufe soll durch „Wegwerfwäsche“ zuhauf geschaffen werden.[/list]