Hallo,
zunächst mal vielen Dank für die ermutigenden Kommentare. Ich hatte eher befürchtet, daß das ganze zu langatmig wird oder die vielen Bilder zuviel Ladezeit benötigen. Aber ich werde jetzt mal im bisherigen Stiefel weitermachen; also:
6. Tag: 10.05.2005 Furnace Creek - PrimmDas dürfte ein herrlicher Tag werden: wir haben absolut gut geschlafen, die Luft ist klar und das Wetter traumhaft schön..
Das Frühstück findet am großen Buffet im Restaurant statt (ist zwar nicht im Motelpreis enthalten, aber wird auf das Zimmer verrechnet). Das ganze ist zwar üppig, aber nur eingeschränkt gut; der Kaffee allerdings ist – noch dazu für amerikanische Verhältnisse - ausgezeichnet.
Anschließend unternehmen wir einen kurzen Abstecher zu zu den Harmony Borax Works, einem ganz nett hergerichteten kleinen Freilichtmuseum.
Danach kurzer Besuch im Visitor Center. Schließlich noch Tanken zum stolzen Preis von 3,09 USD/Gallon.
Dann brechen wir auf in Richtung Süden ohne allzu klar definierte Vorstellungen. Spontan zweigen wir nach links ab zum Golden Canyon Trail – eine gold(en)richtige Entscheidung. Der Weg (früher verlief hier sogar einmal eine Straße) führt durch wunderschöne Farbformationen bis zur "Red Cathedral", einer senkrechten roten Sandsteinwand.
Danach geht es auf einer kurzen Rüttelstrecke zu Devil's Golf Course (hier fiel mir vor 25 Jahren eine Leiterplatte aus dem Armaturenbereich auf die Füße – da noch alle Drähte dran waren, stopfte ich sie einfach wieder irgendwohin zurück, wo sie den Rest der Fahrt verblieb, ohne daß das Auto gemuckt hätte). Das ganze ist doppelt beeindruckend, wenn sich hinter der blendend weißen Salzebene eben so bendend weiße Schneegipfel (Teleskope Peak) auftun. (Das Foto ist allerdings vom Trailhead zur Natural Bridge)
Ein kurzes Stück weiter im Süden kommt ene neuerliche Abzweigung zum Natural Bridge Trail: zunächst 1,5 mi ziemlich ungepflegte Straße, dann 1 mi Trail, wobei die Natural Bridge relativ schnell erreicht ist. Danach führt der Trail noch um ein paar Kurven in einem tiefen Wash - alles relativ unspektakulär und weniger lohnend.
Der nächster Stop ist Badwater. Dort sind wir ein Stückchen auf der noch recht feuchten Salzkruste entlanggelaufen. Ein ekelhaft aufdringliches Insekt hat mich gleich zweimal im Nacken-/Schulterbereich gestochen. Zum Glück haben wir ein Antihistamingel im Gepäck im Auto, das gleich ausgepackt und draufgeschmiert wird.
Die anschließende Strecke durch Death Valley nach Süden ist wesentlich karger als der nördliche Teil, nur zwischendrin einmal Blumenwiesen.
Vor dem Jubilee Pass gibt es wieder in Ermangelung ordentlicher und vertrauenswürdiger Sitzgelegenheiten ein Picknick im Auto. Nach dem Paß blicken wir auf eine grüne Hochebene mit beschneiten Bergen im Hintergrund. Später wird die Strecke ziemlich langweilig über Shoshone bis Baker – teilweise richtige Badlands, grau und öde.
In Baker werfen wir einen kurzen Blick auf Bun's Boy, der uns nicht zum Bleiben veranlaßt. Dafür statten wir dem Desert Information Center einen Besuch ab, wo wir von einem Ranger freundlich Auskunft bekommen: Der Teutonia Peak sei ein lohnenswerter Trail, ca. 1 Std. je Richtung, der Ranger hat ein fast vollgedrucktes DIN-A4 (bzw. Letter) Blatt mit einer Liste der blühenden Pflanzen, die er gestern gesehen hat. Kelso Depot ist noch geschlossen, aber morgen sei ab 11.00 Tag der offenen Tür für die „locals“, wir sollten doch einfach mal vorbeischauen, vielleicht dürfen wir rein.
Da wir jedenfalls dort hinwollen stellt sich die Frage nach dem Nachtquartier: Barstow oder Primm. Da der Umweg über Primm nicht so weit erscheint und Barstow nach der Karte direkt an der Bahnlinie liegt, entscheiden wir uns zur Weiterfahrt auf der Interstate bis Primm, wo drei nicht sonderlich schöne, dem gleichen Betreiber gehörende Hotelkomplexe „versammelt“ sind. Auf dem Parkplatz komme ich neben einem Uralt-Jetta zu stehen, wobei mir erst richtig deutlich wird, mit was für einem Riesenschiff wir unterwegs sind.
Nachdem wir uns durch das Gebimmel und Gedudel (ich bin schon nach 15 Metern total genervt) in der Halle bis zum Empfang durchgekämpft haben, buchen wir uns im Primm Valley Resort ein und duschen erst mal ausgiebig. Dann stellen wir fest, daß das im Tourbook gelobte Restaurant im Resort dienstags zu hat (was haben wir heute denn wohl für einen Wochentag). Da wir hier schon kein Glück haben, fangen wir erst gar nicht zum Spielen an, sondern fahren mit der Monorail zum Silver Spur Restaurant im Whiskey Pete, wo wir die beruhigende Auskunft erhalten, daß wir ab 19.30 einen Tisch bekommen könnten (d.h. in 1 1/4 Stunden – die Alternative Buffet ist nicht so unser Fall).
Also fahren wir zunächst wieder zurück und besuchen das dort befindliche und ziemlich leere Outlet mit nicht allzuviel Erfolg (eine Hose und ein Polo bei Hilfiger) – allerdings waren wir auch irgendwie nicht richtig in Shoppingstimmung.
Nachdem wir dann um 19.30 unseren reservierten Tisch eingenommen haben, gibt es ein Abendessen mit Filet Mignon – ausgezeichnetes Essen, aber sehr langsamer Service wegen großer Gruppen. Dann todmüde und zurück ins Bett.
Fahrtstrecke 192 mi