so, noch ein Tag für heute:
13. Tag: 17.05.2005 Gallup - Bisti Wilderness - FarmingtonNach den letzten Nächten haben wir endlich wieder einmal perfekt geschlafen, sind aber dennoch (oder deswegen?) zu faul zum Aufstehen. So sind wir erst um 8.45 Uhr beim Frühstück, das es nur bis 9.00 Uhr gibt – dementsprechend wenig ist noch vorhanden. Im Motel findet offenbar eine Indianerconvention statt, weil alles mit Pickups zugeparkt ist und die Leute zuhauf – die Frauen z.T. in voller „Montur“, sozusagen im „Sonntagsindianerdirndl“ – in einen der Säle drängten. Nach den Erfahrungen in Holbrook sowie von gestern abend, wo ein starker Andrang beim Einchecken herrschte, lassen wir für den Abend in Farmington ein Zimmer reservieren.
Anschließend versuchen wir noch einen Einkauf im moteleigenen Indianershop. Die unendlich langsame Verkäuferin benötigt für jeden Handgriff eine Ewigkeit und braucht über eine Viertelstunde, das eingekaufte Teil (eines!) für einen anderen Kunden einzupacken und abzurechnen bis sie Zeit für uns hat. Marianne kauft eine Brosche und einen Anhänger; beides sehr fein.
Anschließend fahren wir nochmals durch Gallup. Jetzt haben die Läden zwar offen, aber trotzdem ist nichts los. Wir halten erst an der Apotheke bzw. am Supermarkt um kurz einzukaufen, dennoch wird es letztlich spät, bis wir aus Gallup wegkommen.
Bis Thoreau folgen wir der I 40 mit links liegenden malerischen Felsklippen. In Thoreau, einem ziemlich gottverlassenen Nest, verlassen wir die I 40. Immerhin gibt es eine Tankstelle, wo wir gerade mit Mühe die 8 Gallons reinbringen, ab denen es ein „gift“ gibt: eine Flasche Wasser, die sich später irgendwann als Zitronenlimo herausstellt. Dann folgen wir der 371 nach Norden. Zunächst geht es auf eine grüne Hochebene, dann wird es allmählich karger und langweiliger, bis wir endlich die Abzweigung zu Bisti Wilderness erreichen (gut ausgeschildert mit Vorwegweisern und Schildern an der Abzweigung selbst). Zunächst haben wir ca. 2,2 mi gute Schotterstraße, dann kommt eine (wiederum beschilderte) Abzweigung nach links und eine etwas ruppigere Strecke von nochmals über einer mi, so daß wir schon befürchteten, vorbei zu sein. Schließlich kommt aber doch erkennbar ein Parkplatz, vor dem die Straße ziemlich eng wird und noch einen Wash überquert (Bach mit Röhren durchgeleitet). Dieses kurze Stück ist sehr stark ausgewaschen weist und tiefe Erdlöcher auf.
Draußen ist der Wind wieder einmal so stark, daß es einem die Suppe vom Löffel weht. Also gibt es am Parkplatz Picknick im Auto: cesar chicken salad aus dem Supermarkt und Apfel und Frischkäsebrot. Gegen 13.00 beginnt unser Marsch in die Bistis. Der Wind pfeift einem derart durch die Rippen, daß ich zunächst einen Pulli anziehe, was natürlich viel zu warm ist, so daß ich ihn nach 10 Minuten dann doch nur umbinde. Die ersten 20 Minuten finden wir eher langweilig bis auf die Feststellung, daß man sich auf sandig-weichem, eher feuchtem Gelände bewegt. Dann kommen die kleinen Hoodoos, Steineier und sonstigen Figuren in unendlich vielen unterschiedlichen Formen. Wir gehen nicht ganz bis zum Ende, sondern nur etwa die halbe Strecke und wieder zurück. Aber auch da sieht man fast mehr als man wirklich aufnehmen kann. Nach etwa 2 1/2 Stunden sind wir wieder am Auto. Wir benutzen im übrigen das erste Mal das GPS, das eine ganz lustige Hilfe ist, um nicht denselben Weg zurück, sondern eine Schleife (bzw. eine „8“) zu gehen. Ohne hätten wir uns allerdings auch zurechtgefunden. Es gibt genug Orientierungspunkte, so daß man sich nicht verlaufen muß.
Eine kleine (!) Auswahl unserer Bilder:
Die Fahrt nach Farmington geht auf zunächst langweiliger schnurgerader Straße weiter, die aber kurz vor der Stadt durch spektakuläre Erdformationen steil nach unten führt. Die Berge nördlich von Farmington schauten uns noch tief verschneit an. Alle Gedanken, noch Aztec Ruins an den Tag dranzuhängen, müssen wir allerdings aus Zeitgründen sausen lassen.
Das Motel haben wir ausnahmsweise mit Navi sofort gefunden und bekommen eine absolute Luxussuite für ca. 89 USD: Schlafecke, Wohnecke, Kitchenette, 2 Fernseher. Marianne macht sich über Büromail her und bastelt 2 Stunden an einer Antwort. Anschließend versuche ich nochmals, Mails an Freunde loszuwerden. Diesmal scheint es ausnahmsweise zu klappen.
Abendessen gibt es im moteleigenen Restaurant River Walk: Pepper Steak mit French Fries und Vegetables; alles sehr ordentlich.
Fahrtstrecke 151 mi