Montag den 03.06.2007
Es regnet, und ein Blick zum Himmel sagt aus dass es heute auch nicht mehr besser wird. Der Wetterbericht im Fernseher sagt auch nichts Besseres. Also erstmal schnell um die Ecke zum Frühstücken. Danach überlegten wir uns, was macht man an einen solchen Tag? Uns fiel nur das Shopping ein, also machten wir uns auf zur U-Bahnstation. Wir fuhren mit der 2 bis zur Fulton Street. Dort sollte Century 21 Department Stores um die Ecke sein. Das ist der Aldi für Designer Textilien. Der Traum von Versace und Prada soll hier schnell in Erfüllung gehen. Also erst mal auf dem Stadtplan geguckt, der Laden müsste eigentlich gleich um die Ecke sein. Es regnete inzwischen wie aus Kübeln. Wie gut das es hier an jeder Ecke doch Regenschirmverkäufer gibt. Für 5$ wurde schnell einer gekauft. Sogar einen mit Nässeschutz. Als wir vor dem Geschäft ankamen, mussten wir feststellen dass es sogar einen U-Bahnausgang direkt davor gab. Am Eingang hielt ein netter Empfangchef mir einen Plastiküberzieher für meinen Schirm hin, aber den brauchte ich nicht, denn mein Schirm hatte ja einen eingebauten Nässeschutz. Hier gab jede Designer Mode in großer Auswahl und Sortierung und dass zu bezahlbaren Preisen. Wir fanden auch für unseren Geschmack etwas, und gingen mit mehreren Tüten später aus dem Laden. Die Tüten waren zwar schwer, dafür aber unsere Geldbörse umso leichter. Da es mit diesen kein Spaß macht mit Tüten beladen weiter auf Sightseeingtour zu gehen fuhren wir erst mal wieder zurück zum Hotel. Dort wurden nur die nassen Klamotten ausgetauscht gegen trockene. Wir fuhren wir zum South Street Seaport Museum.
1967 wurde das South Street Seaport Museum gegründet und somit die maritime Vergangenheit von New York wiederbelebt. Man hat die alten Hafengebäude restauriert und wunderschöne Segel- und Dampfschiffe an den Piers 15 und 16 angedockt, die Besucher anlocken. So kann man heute den Viermaster "Peking" aus Hamburg, den Dreimastsegler "Wavertree" und den Zweimaster "Pioneer" (beide 1885 erbaut) besichtigen.
Hier gibt es sogar noch Kopfsteinpflaster. Das Museum hatte, ob wohl täglich geöffnet, heute geschlossen. Das lag wohl am Regen. Also gingen wir erstmal in die Einkaufspassage. Hier gab es auch ein Internetcafe, und ich checkte schnell mal unsere E-Mails. Da es jetzt Draußen aufklarte und sogar die Sonne durchkam begaben wir uns nach draußen und bummelten noch durch die Geschäfte hier. Danach machten wir uns in Richtung Wallstreet, die ja fast um die Ecke liegt
Sagt man Wall Street, so meint man das größte Finanzzentrum der USA. An der nur 500 m langen Straße konzentrieren sich die wichtigsten Börsen und Banken des Landes. Den Mittelpunkt bildet die "Stock Exchange", wo täglich riesige Kapitalströme bewegt werden. Sind hier Kurseinbrüche zu vermerken, so hat dies Auswirkung für die Wirtschaft der ganzen Welt.
Ihren Namen erhielt die Straße von einem hölzernen Schutzwall, den der Gouverneur Peter Stuyvesant 1653 gegen die Indianer errichten ließ. Nachdem die niederländische Kolonie über diese Grenze hinausgewachsen war, wurde der Wall 1693 als Straße befestigt. Das wichtigste Gebäude hier ist die Börse (New York Stock Exchange NYSE). Heute ist es gut abgesichert, und ohne Kontrolle ist hier kein reinkommen. Auch nicht für die die Mitarbeiter, die nur schnell mal eine Zigarette rauchen wollen, sie müssen noch einmal durch den Sicherheitscheck.
Hier steht auch das imposante Gebäude der Federal Hall. Es entstand in den Jahren 1834-42 und ist vielleicht das schönste klassizistische Bauwerk der Stadt. Das Innere der Federal Hall wird von einer Rotunde gebildet wird, die eher römisch als griechisch anmutet. Auf den Stufen der Federal Hall markiert eine Bronzestatue George Washingtons die Stelle, an der er als erster Präsident der USA 1789 seinen Amtseid ablegte. Damals befand sich hier noch das alte Rathaus aus dem Jahre 1701, das von 1789 bis 1790 auch Sitz des US-Kongresses war.
Jetzt wollte ich noch ein Bild von Bulle und Bär aufnehmen, aber fand diese nicht. Auch Suchen in der Umgebung brachte nicht. Da fragte ich ein Policeofficer nach beiden. Seine Antwort war, mit einem Bullen könne er mir helfen, aber einen Bären hätten sie nicht. Er zeigte in der Richtung in der wir gehen sollten und wir fanden den Bullen dann auch dort. Nur nicht wo ich ihm vermutet nämlich vor der Börse sondern am Anfang der Wall Street.
Danach besuchten wir noch die Trinity Church, Trinity Church ist bereits der dritte Kirchenbau mit diesen Namen auf gleichem Grund und Boden. Die heutige Kirche wurde 1846 geweiht. Sie wurde von Richard Upjohn im Stil des "Gothic Revival" entworfen. Der Turm der Trinity Church war mit 84 m lange Zeit das höchste Gebäude New Yorks. Dies mag man heute kaum glauben, wenn man die zwischen Hochhäusern eingekeilte Kirche sieht. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten strahlt die Fassade der Kirche heute wieder in ihrer rötlichen Sandsteinfarbe. Im Inneren fallen uns vor allem die farbigen Glasfenster auf. Da hier zurzeit hier ein sehr gutes Orchester übt, genießen wir eine weile die Musik.
Anschließend gehen wir noch über den Friedhof der Trinity Church, der der älteste Friedhof von New Yorks ist. Zahlreiche Persönlichkeiten der Stadt sind hier begraben, wie Robert Fulton (der Erfinder des Dampfschiffs) und Alexander Hamilton (1. Finanzminister der USA). Unser Ziel ist die City Hall und Civic Center. Aber leider ist hier alles großzügig von der Polizei abgesperrt. Da so langsam unsere Füße nicht mehr wollten waren wir froh als wir eine U-Bahnstation fanden. Wir fuhren Richtung Times Square und waren doch ziemlich erschöpft als wir am Hotel ankamen. Wir konnten uns nur noch einmal aufraffen um zum Essen zu gehen.
Gruß Heiner