usa-reise.de Forum

Autor Thema: Town & Country September 2005  (Gelesen 13932 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #30 am: 26.09.2006, 22:38 Uhr »



20. September    Las Vegas - Bishop

Wir und unser treuer Lastesel frühstückten ( mal wieder ) bei Terribles -  diese Familie besitzt in Las Vegas rund 73 verschiedene Geschäfte - dazu gehören  auch Tankstellen.

Mal ein Wort zum Auto: GottseiDank hatten wir einen Japaner:  gut ausgestattet, keine Macken unterwegs, wenig Spritverbrauch und viel Platz. Wir kennen die „Ami“- Varianten zu einem Van: keine Ablagen, schlecht verarbeitet, kein Komfort. Man lebt schließlich für kurze Zeit in der Blechschachtel ( > 4000 Km / 3 Wochen) – und da soll es doch einigermaßen nett sein


Da sind drin: 6 Koffer, 6 Rucksäcke, 3 Damentaschen, 3 Kühlboxen, 2 Fototaschen, 1 Tasche mit Reiseführer, Karten, Unterlagen - dazu 6 Personen und das war am 1. Tag. Vom letzten Tag gibt es später nochmal ein Bild...

Aus dem leichten Nieselregen vom Vorabend  wurde ein stärkerer Landregen „ Las Vegas weint, weil  wir wegfahren” ....
Unterwegs wurde das ( bei den locals so heißersehnte ) Nass immer mehr. Die Berge lagen im Dunst und die Scheibenwischer arbeiteten die ganze Zeit. Egal-  wir hatten ja noch viele Kilometer und ein Highlight vor uns: Death Valley.

Dieses Tal des Todes ist ja berüchtigt für seine Rekordtemperaturen: über 50 ° C im Schatten wurden hier schon gemessen: Aber bestimmt nicht heute:  Regen plätscherte auf die Straße. Am Zabriskie Point stiegen wir aus. Temperatur etwa 23° C - also nicht wirklich kalt. Die kahlen Hügel waren durch den Regen sogar noch farbintensiver.





Weiter dann zur Furnace Creek Ranch zum einkaufen – es war ja Mittagszeit!  Der GeneralStore ist erstaunlich gut sortiert ( wenn auch zu exorbitanten Preisen) und ( Glück gehabt) die Post gegenüber ist noch offen.
Auf den regengeschützten Bänken mümmelten wir unsere Sandwichs – schade kein ausgedehntes Picknick heute.
Im VisitorCenter sahen wir uns die Exponate der Boraxförderung und die Geschichte der Besiedlung an. Wir wunderten uns über die Ranger, die in dicken Fleecejacken der Kälte trotzten.
Auf der Weiterfahrt wurde aus dem Landregen ein Platzregen und aus dem Platzregen ein Wolkenbruch. Der ausgedörrte und knochenharte Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen und so kreuzten wir mehrmals tiefe Überschwemmungen; aber alles noch im Rahmen des Machbaren, wenn man langsam fuhr!
-   wir hatten max. 40 cm Wassertiefe an einigen wenigen Stellen - im Van kein Problem, mit PKW vielleicht...
-   der starke Regen spülte viele Steine und Geröll auf die Straße, nix richtig gefährliches – aber man konnte jetzt die Warnungen vor „ flashfloods“ verstehen.
-   es kam tatsächlich so etwas wie ein Hauch von Abenteuer auf (schaffen wir es ? oder  eher : schafft es unser Auto ? Was machen, wenn wir von den Fluten eingeschlossen werden ? Haben wir genug  Brot und Bud an Bord ?  Wo sind dann die nächsten restrooms ?)  
 
Kein Vergleich zu den Wassermassen vom August 2004 als 2 Personen in den Regenfluten ertranken und das Death Valley mehrere Monate wg. Straßenschäden gesperrt war.

Leider mussten wir einiges aus Programm streichen: weder ein Spaziergang im Mosaic Canyon noch ein Besuch in den Sanddünen bei Stovepipe Wells war möglich.
Einige sehenswerte Gebiete um Lone Pine ließen wir ebenfalls links und rechts liegen – fuhren gleich durch bis nach Bishop. Im Super 8 waren dann noch einige Zimmer frei.
Es hatte aufgehört zu regnen, die Wolken waren an den hohen Bergen ( wir waren inzwischen wieder auf 1200 m Höhe) hängen geblieben.




 Im Städtchen sahen wir uns einige der Murals (riesenformatige Wandbilder) an;




checkten dabei die Restaurantauswahl und entschlossen uns bei Jack’s Restaurant & Bakery  einzukehren.
Ein gutbesuchter FamilyDiner. Hier gab es kräftige Hausmannskost, die wir auch von zu Hause kannten: Leber mit mashed potatoes, gerösteten Zwiebeln, Erbsen und Möhren und vorher eine kräftige Suppe. Dazu gab es warme Riesenbrötchen aus der eigenen Bäckerei. Hmmmmm !

Allzu viel an Nachtleben kann man in diesem Provinzorten in der Woche  nicht erwarten - Bishop hinkt da Las Vegas etwas hinterher - und so waren wir heute recht früh in den Federn ( natürlich nach dem – heute ausnahmsweise mal ausgedehnten - sundowner ) und träumten von trockenen Picknickplätzen und blauem Himmel.

316 ml
Jack’s Restaurant: Fried Chicken 8,50 $ ; Day’s Special 7,50 $ (  Leber ) ; Super 8 : 51,46 $

mannimanta

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.352
  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #31 am: 27.09.2006, 16:29 Uhr »
Zitat von: bigsur1997
Auf der Weiterfahrt wurde aus dem Landregen ein Platzregen und aus dem Platzregen ein Wolkenbruch. Der ausgedörrte und knochenharte Boden konnte die Wassermassen nicht aufnehmen und so kreuzten wir mehrmals tiefe Überschwemmungen


Sehr schöner Reisebericht!
Also ich kann mir das kaum vorstellen, Flashflood im Death Valley?
Is' schon irre...
Bei uns im April war's bullig heiss, keine Wolke am Himmel.
Greetz,
Manni

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #32 am: 27.09.2006, 23:19 Uhr »
Hallo,
" unverhofft kommt oft". das Death Valley mit seinen abnormalen Temperaturen ist für mich ein absolutes highlight. Das war unser 4. Besuch  und dann sowas !

Begeistert hatten wir den Mitreisenden davon vorgeschwärmt: Gluthauch der Hölle - wie im Inneren eines Föns- nicht zu fassen - .....

na gut : wer erlebt schon so ein Disaster am trockensten Punkt in Amerika ?
aber Regen war eigentlich das Letzte was wir erwartet haben .
Wir hatten viel Wasser gebunkert; " Heute ist Hutpflicht !" " Trinkt alle 10 Minuten " usw
aber immerhin besser als 1 Jahr vorher ......

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #33 am: 27.09.2006, 23:21 Uhr »


21.9.   Bishop – Modesto

Ein heißer Kaffee aus der MotelLobby machte uns am nächsten Tag wieder munter. Wir kauften für unser Picknick ein, ließen die Bilder auf CD brennen und sahen uns den Tagesbeginn eines kleinen Städtchen an. ( CD brennen: 6,50 $ ; in Las Vegas verlangten die Damen am Photoshop in den diversen Casinos 10 $ , pro eingelesener Speicherkarte !  ).Beim  örtlichen AAA bekamen wir noch einige Tips für die Umgebung und einige Detailkarten; keine Mengenbeschränkung.



Eine wilde Gebirgslandschaft begleitete; neben uns ragten die höchsten Gipfel der USA auf. Am JuneLake machten wir eine Tank- und ShoppingPause. Anschließend den 5-Seen-Loop, der in dem Handbuch " Highways und Byways" von National Geographic beschrieben ist. Recht nett, die stahlblauen Gewässer, aber kein sooo großes Highlight.
Die Gravel-Zufahrt zu den South Tufas am MonoLake endete für uns an einem kleinen wash, der durch den gestrigen Regen munter plätscherte und viel Wasser führte. Nach einem Versuch hindurch zu waten ließen wir von dem Vorhaben ab: Übermut tut selten gut. Also wieder zurück auf der Holperpiste und auf glattem Asphalt zum Info Center.
Nach erfolgreichen Prozessen gegen die Stadt LA, die von hier  Wasser bezieht,  steigt der Pegel wieder ganz langsam an. Für die Fauna ein Segen: hier rasten zahlreiche  Zugvögel und ernähren sich von Myriaden von Mücken. Wir bekamen die ungeheure Menge an Krabbelzeug auch zu sehen. Ein pechschwarzer Streifen Insekten von 1m Breite zog sich am Ufer entlang. Zum Glück stechen die Viecher nicht und sind auch sonst nicht lästig. Interessant zu sehen wie Möwen die Mücken aufscheuchen und dann im Laufen vertilgen.



Und da wären wir wieder beim Thema: Picknick !



Gestärkt zogen wir auf der SR 120 zum Etappenort weiter. Immer wieder hatten wir ausgezeichnete Blicke auf Seen und verschneite Täler. Recht kalt und windig war es - bei strahlendem Sonnenschein. Höhepunkt ist der Blick  zum Tenyana Lake. Das blaue Wasser inmitten diesem grandiosen Bergpanorama : fantastisch.

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #34 am: 27.09.2006, 23:36 Uhr »






Noch besseren Überblick gewinnt man, wenn man die glattgeschliffene Bergflanke hochspaziert. Der Rundblick vom Gipfel kann auch eingefleischte Strandurlauber in seinen Bann ziehen.



In der urigen  Ranger Station ' Tuolumne Meadows' brannte der Kanonenofen. In den letzten Nächten hatte es hier oben schon gefroren. Auf dem weiteren Weg bis Modesto immer wieder tolle Ausblicke. Am Nachmittag hatten wir dann die Bergkette der Sierra Nevada hinter uns. Einen Besuch des Yosemite Tales hatten wir nicht vorgesehen: die Wasserfälle sind im Herbst dünne Rinnsale, die Wiesen braun und teilweise waren wir schon mal da gewesen.
Auf kleinen, kurvenreichen Nebenstraßen suchten wir uns den kürzesten - aber nicht  schnellsten Weg - bis Modesto. Übernachtung im Howard Johnson, Shopping und Essen in der EinkaufsMall.

Howard Johnson: 61,95 $
Manchu Wok: Spicy Chicken + Noodles: 4,99 $
257 ml ( incl. 12 ml fahren in der falschen Richtung )


PS: Warum Modesto ? Es lag günstig nach dem Yosemite und vor dem nächsten Ziel: Sacramento.
 Modesto mit seinem verschlafenen Image hat George Lucas, der hier seine Jugend verbacht hat, zu dem Film  American Griffity inspiriert. Ein " Cruising Loop" und diverse Statuen erinnern daran. Tatsächlich sieht es im Stadtkern teilweise noch wie in den Sechziger Jahren aus ( Kino,Ladenzeilen, Architektur).
Modesto ist auch die Heimatstadt der Gebrüder Gallo. Den Namen kennt man in Deutschland durch das Angebot an ( guten ) kalifornischen Weinen ( Turning Leaf ).
Diese Familie hat einen Stadtpark gestiftet – mit einer Blumenuhr. ????
 Tja- im Internet sah diese Blumenuhr auch toll aus – live : na ja.



im Herbst kann man wahrscheinlich nicht mehr erwarten

Um sie überhaupt gut zu sehen. musste man in den 3. Stock des gegenüberliegenden Parkhauses marschieren: wieder mal auf die Werbung reingefallen....

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #35 am: 28.09.2006, 22:04 Uhr »

Downtown Modesto

22.9.   Modesto - Krankenhaus – Sacramento

Das Frühstück im Hotel bot nichts Besonderes - außer einem tollen Gerät, das wohl nur unsere amerikanischen Freunde konstruieren können:



einen Bagelschneider.

Damit werden die runden Teigwerke mit dem Loch in der Mitte in zwei Teile geteilt. Anschließend getoastet und mit Philadelphia Frischkäse verfeinert schmecken sie recht gut.

Als nächstes fanden wir Hilfe eines netten Polizisten einen Walgreen Drugstore. Eine unserer Damen laborierte mit einer Blasenentzündung. Eigentlich nichts gar so schlimmes, aber lästig und schmerzhaft. Die Diagnose und die Selbstmedikation wären kein Problem gewesen ( Krankenschwester ) wenn  Antibiotika frei erhältlich wäre. War es aber nicht und so schickte uns die freundliche  Verkäuferin ins nächste Krankenhaus. Nach dem wir , alle zusammen natürlich, die beiden Security Gards ( ?) passiert hatten konnten wir dann gleich in den Emergency Bereich. Zuerst ein bisschen Papierkram, dann warten, Untersuchung, warten, Gespräch, warten, dann wurde ein Rezept ausgestellt. Die Abrechnung wollte das Krankenhaus direkt mit der deutschen Versicherung vornehmen – wir brauchten also nicht in Vorleistung zu treten. ( Hat dann doch nicht so funktioniert, Wochen später kam eine Rechnung nach Hause, die dann durch die Versicherung beglichen wurde). Die 5 Tabletten in der Apotheke wurden mit 92 $ berechnet.
 Das ganze ging recht unkompliziert vonstatten, das Krankenhauspersonal und der Arzt waren ausgesprochen nett, freundlich und seeehr hilfsbereit zu uns Touris; geduldig wurden Fachausdrücke gaaanz langsam ausgesprochen oder umschrieben,  teilweise auch in Latein (!) .

Nach der Aktion sahen wir uns den Farmers Market an ( Tomaten in Kohlkopfgröße !; 3 Retireds die Musik machen, frisches Popkorn, small talk unserer Frauen mit anderen Marktbesucherinnen über Schuhmodelle, Blumengestecke und .....) . Sowas macht Appetit also besuchten wir zum erstenmal einen klassischen Burger King.



Eine  Stunde später waren wir dann in Sacramento und suchten uns ein Hotel mit Waschmaschine ( Super 8 ). Von unserer Basisstation war es dann auch nicht mehr weit bis zur HistoricTown.



In Sacramento liegen die meisten Attraktionen in Fußweite.
Altstadt, Eisenbahnmuseum, historische Gebäude und natürlich das Capitol.
In dem großen, weißen Prachtbau sahen wir uns nach Sicherheitskontrolle ausgiebig um. Die Geschichte Kaliforniens, die einzelnen Counties, die Sitzungssääle - vom Keller bis unters Dach konnte wir uns alles ansehen.
"Arny" war nicht zu Hause, daher war es kein Problem mal einen Blick in sein Büro zu werfen.



Die restaurierte Altstadt am Flussufer mit den boardwalks aus Holz und den vielen Brickstone Bauten vermitteln einen authentischen Eindruck vom urbanen Wilden Westen. Die Geschäfte natürlich nicht: jede Menge Kitsch, Schund, Trödel und alles das, was die Touristen so gerne nach Hause schleppen.



Im „ Los Nopales“ - einem mexikanischem Restaurant- speisten wir vorzüglich zu Abend ( meinten nachher 2/3 – die anderen zwei waren absolut nicht mit dem Essen zufrieden ). Alleine die verschiedenfarbigen Tortillachips mit 3 Salsasoßen zum Aperitif – hmm. Ein Bummel durch die nahegelegene Mall beendete den Besuch downtown.



Im Hotel war ja noch Wäschewaschen angesagt. Mit Bier und Wein zog sich das ganze dann bis 23:00 h hin ( die Amis: eine Dose Bier oder Wein wird vor der Öffentlichkeit ja in der bekannten, braunen Tüte versteckt. Um 21.00 besorgte ich Nachschub aus der nahen Tanke, ein Sheriff hielt draußen und unterhielt sich; als ich den Verkäufer wg. einem ‚bag’ fragte –dabei auf die 24er Kiste Bud und auf den Sheriff wies, war die Antwort: „It’s no problem , Sir. The beer is packed“. Also spazierte ich mit dem Bier in aller Öffentlichkeit zurück zum Motel) .
Mit dem ruhigen Gewissen ab morgen wieder mit frischer Wäsche unterwegs zu sein ( und der nötigen Bettschwere) schlummerten wir in den übergroßen Betten in den nächsten Morgen.
123 ml                                  Super 8: 71,57$
Burger King: Gardensalad+ chicken 4,79;            Burger +fries  4,58$
Los Nopales: Chilie 8,50 $                      BaconBurger: 6,50 $

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #36 am: 29.09.2006, 05:31 Uhr »
Toller Bericht, tolle Bilder aber wo ist das Bild von „Arny‘s“ Büro?
 :)  :)

Gruß

Palo
Gruß

Palo

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #37 am: 05.10.2006, 22:07 Uhr »
23. September    Sacramento - Vallejo

Continental Breakfast hatten wir in dem geschmackvollen und großen Frühstücksraum des Super 8 Motels. Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel.


tägliches Brot: Motelfrühstück und Reiseführer

Keine riesigen Entfernungen mehr wie im mittleren Südwesten – auf der I 80 fuhren wir vorbei an der riesigen Budweiser Brauerei ( nein- wir machten keine Besichtigung und keine Verkostung mit ) bis nach Vallejo. Dort suchten wir uns ein gemütliches Hotel ( Comfort Inn ) , deponierten die Koffer und fuhren gleich weiter ins Nappa Valley. Nappa selber ist ein kleines Städtchen, mit 500 m Fußgängerzone, Sitz eines kulinarischen Instituts ( ökologischer Landbau, Kultivierung alter Gewürze und Obstsorten sowie einer Kochschule: angeschlossen ist selbstverständlich ein Laden und Restaurant ):  ist Tor und Namensgeber zum bekannten Weinbaugebiet Nappa Valley. Diese sanfte Hügellandschaft mit den Weinfeldern, den Zypressen, den architektonischen Kunstwerken und dem mediterranen Klima könnte ich mir für einen Zweitwohnsitz vorstellen.
Page und Moab mögen die Zentren im RedRockCountry sein mit den meisten unentdeckten ( oder noch nicht bekannten) Wundern der Natur ; hier, 1 Stunde von SF entfernt, ist der Wilde Westen kultiviert und bietet in Tagesentfernung raue Küsten und majestätische Berge.
Begehrt waren aber zuerst mal die  Restrooms. Gleich danach  - weil Mittagszeit – war dann eine Mahlzeit dringend notwendig. Und da wo der Magen knurrt gab es unterwegs auch die meisten unterschiedlichen Auffassungen in der sonst so harmonischen Gruppe.
Für schlechtes Wetter ist niemand verantwortlich, lange Etappen im Auto gehören im Südwesten einfach dazu wenn man in kurzer Zeit viel sehen will. Unterkunft und Essen werden  meistens durch die verfügbare monetäre Spanne bestimmt.
Nun kann man durchaus erschwinglich und auch gut satt werden, wenn man sich den örtlichen Gewohnheiten anpasst und  anerzogene oder sonstige Vorurteile über Bord wirft. Tex-Mex Essen ist immer mal wieder für extraordinäre  aber meistens genießbare ( - mal abgesehen von Taco Bell ) Überraschungen gut ( Rattle Snake im Double Tree Inn in Phoenix)
Jägerschnitzel mit Pommes gab es hier im Westen nicht; also Burger und dergleichen  ( das kennt man ja von daheim ), aber alles was exotisch aussah, roch, geschrieben war (dazu später) war – leider – ein NoNo. Nicht für Alle – aber zwei konnten sich mit der fremden Küche nicht anfreunden.
Also ließen wir den Snack  in der „ kurdistanischen Dönerschmiede “ und suchten die „Oakville Grocerie“. Hierher kommen die wohlbetuchten Touris aus SF mit der StretchLimo zum leckeren Imbiss für zwischendurch. Hier bekommt man alles was gut schmeckt, selten und teuer ist, dazu aber – die Hauptsache- frisch zubereitete Sandwichs in wirklich unzähligen Variationen. Als Frischling studiert man die Speisekarte und weiß nicht was von all den leckeren Sachen das Beste ist. Dazu kommen diverse Variationen in „warm“ -  „überbacken“  usw.  
Letztendlich wurden alle nach ihrem Gusto satt; wenn auch das ein oder andere falsch übersetzt wurde....



Gestärkt mit der kräftigen Grundlage trauten wir uns eigentlich ein „ wine-tasting“ mit den körper - und alkoholreichen „Kalifornier“ zu ( bis zu 16,5 % ).
Aber was zum Teufel denken sich die  neureichen Weingutsbesitzer eigentlich?  5 harte Bucks pro Glas – da stimmt weder Preis, noch Leistung – weil: es war eine , auf alt gemachte,  Scheune; kein Weingut auf einem Hügel mit Blick auf das liebliche Tal – der  „ Sommelier“ hatte keine Ahnung von dem was er da anbot und ein smalltalk über die Vorzüge dieser oder jener Traube – natürlich mit Verkostung derselben – war einfach nicht möglich.
Bezahlen- trinken - kaufen : so sollte es wohl sein: aber nicht mit uns !  
Opus 1 ist ja die Meßlatte für alle anderen – also sollten sie es nicht mit künftigen Kunden verscherzen.
Nichtsdestotrotz ist die Landschaft angenehm und die Weingüter zum Teil spektakulär. Mondäne Anwesen wechseln mit fast „ kuscheligen “ Wohnsitzen.



Über den Silverado Trail  fuhren wir durch die schon herbstlich gefärbten Weinfelder nach Calistoga. Calistoga ist das was Spa für Belgien ist ( Spa : Stadt mit Heilwasserquellen in den Ardennen- und Namensgeber für jeden Pool mit warmem Wasser in den USA ).
Calistoga setzt sich übrigens zusammen aus :Californian  und Saratoga- ein Werbegag aus dem Jahr 1856 !. (Saratoga: Badestadt im Osten, NY )


Hier wird auch das überall im Supermarkt erhältliche Wasser abgefüllt.

Nach dem erholsamen Schlaf im ruhig chauffierten Van waren unsere Damen hell auf begeistert von den vielen Boutiquen, kleinen Modeläden und Schmuckgeschäften.. Hier fanden sie auch den Indianerschmuck aus dem Marble Canyon : für den doppelten Preis.
Im stillgelegten Bahnhof  sind Eisenbahnwaggons in TouriDollarFallen umfunktioniert worden.



Ganz in der Nähe gibt es noch einen „ Old Faithful“ – einen Warmwassergeysir der regelmäßig seine Fontäne zwischen 10 und 20 m in den Himmel schießt. 8 $ Eintritt / Person sind zuviel für dieses Ereignis. Wir waren Jahre zuvor auf die großartige Werbung hereingefallen und waren anschließend enttäuscht.
Spät machten wir uns dann auf den Weg zurück, kauften im Supermarkt noch dringend benötigte Kleinigkeiten  ( Wein, Bier) und erreichten noch rechtzeitig- 1,5 Std. vor Ladenschluss – ein National Historic Monument in Yountville.
Dieses alte Warenhaus, Vintage 1870, wurde von einem deutschen Winzer erbaut, beherbergt heute eine Unzahl an Geschäften. Irgendwann hatten wir alle genug gesehen und gekauft und fuhren in der Dämmerung zurück..
Ein Besuch bei Denny’s beschloss diesen ruhigen Tag mit wenig Aufregung und Highlightes.



Die Reise neigt sich so langsam dem Ende zu. Die ganz großen Naturphänomene liegen hinter uns; in den nächsten Tagen nur noch einige Städte. Natürlich auch beeindruckend; interessant den ‚ American way of live’ zu sehen, die Megapackungen bei Safeway zu bestaunen und die ‚andere’ Lebensweise zu erleben.

Comfort Inn: 75,93 $                       183 ml
Oakville Grocery: Turkey & Brie Sandwich 7,95 $  - Denny's : Chicken Basket: 9,90 $

mannimanta

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.352
  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #38 am: 06.10.2006, 17:53 Uhr »
Ich finde es super, das du am Ende einige Preise angibst.
Sehr informativ für die eigene Reiseplanung.

Ich liebe ja die USA als Reiseland, aber mal ehrlich:
Ist das Frühstücks-Kultur?



Na ja, wir haben es ja selber oft genossen... :oops:

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #39 am: 08.10.2006, 22:03 Uhr »
Hallo,

nein, von Kultur , also gepflegtes Ambiente, kann da nicht gesprochen werden.
Es war jedoch noch eine der besseren Umgebungen für Kaffee, O-Saft und Cerealien.
Wenn es morgens heißen Kaffee und ein paar Kleinigkeiten gibt so nimmt man die halt aus Bequemlichkeit / Gewohnheit mit.


meistens sieht es ja so aus

Besser sind wir mit unseren Picknicks gefahren, bessere Auswahl und grandiose Landschaften drumherum.

viele grüße

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #40 am: 08.10.2006, 23:54 Uhr »
Zitat von: bigsur1997
Hallo,

nein, von Kultur , also gepflegtes Ambiente, kann da nicht gesprochen werden.



Nun ja in aller Fairness, sagen wir mal so, wenn man ein Fruehstueck haben will wo auch Ambiente dabei ist muss man in ein gepflegtes Lokal gehen, dort gibt es dann auch Bestecke, Servietten, ein Menu usw. Aber es ist auch nicht FREI :( Fuer ein gutes Fruehstueck bezahlt man ebenso viel wie fuer ein Lunch (ausser wenn man sich einfach irgendwo einen Hamburger holt)

Was auf dem Bild gezeigt wird hat doch alles mit drauf, von Toast bis Obst, bis Saft und was noch mehr und es war frei, was will man mehr fuer's Geld :?:  :wink:
Gruß

Palo

Anonymous

  • Gast
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #41 am: 09.10.2006, 01:08 Uhr »
Zitat von: Palo
Zitat von: bigsur1997
Hallo,

nein, von Kultur , also gepflegtes Ambiente, kann da nicht gesprochen werden.



Nun ja in aller Fairness, sagen wir mal so, wenn man ein Fruehstueck haben will wo auch Ambiente dabei ist muss man in ein gepflegtes Lokal gehen, dort gibt es dann auch Bestecke, Servietten, ein Menu usw. Aber es ist auch nicht FREI :( Fuer ein gutes Fruehstueck bezahlt man ebenso viel wie fuer ein Lunch (ausser wenn man sich einfach irgendwo einen Hamburger holt)

Was auf dem Bild gezeigt wird hat doch alles mit drauf, von Toast bis Obst, bis Saft und was noch mehr und es war frei, was will man mehr fuer's Geld :?:  :wink:


Could not agree more ...

Cheers,

Tobi

Clay

  • Gast
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #42 am: 09.10.2006, 01:14 Uhr »
Wo genau habt Ihr denn Euer Wine Tasting gemacht? In der Opus One Winery selbst?

Clay

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #43 am: 09.10.2006, 01:29 Uhr »
Thank you Tobi, I am just getting tired of the complaints in all the forums about the breakfast :(

Greetings,

Palo
Gruß

Palo

bigsur1997

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 907
Re: Town & Country September 2005
« Antwort #44 am: 11.10.2006, 22:27 Uhr »
24. September  Vallejo - Milpitas

Nach dem Frühstück im Hotel besorgten wir uns noch neue Straßenkarten im benachbarten AAA – Büro. Auch hier sehr nette und gesprächige  Mitarbeiter , die zum Kartenmaterial persönliche Tipps gaben.
Dann brausten wir mit unserem inzwischen schwer beladenen Van in Richtung Süden.  In Oakland fuhren wir durch die ausgedehnten Hafenanlagen und bestaunten die riesige Oakland - Bay Bridge. Auf der anderen Seite war die Silhouette von SF zu erahnen. In Oakland wollten wir uns noch mit Essen und Trinken versorgen. Was uns in Vallejo schon aufgefallen war: es wuselten unheimlich viel Ostasiaten in den Straßen herum. Und wer noch mehr auffiel waren wir: in einem Geschäftszentrum schienen wir die einzigen „Langnasen“ zu sein. Wir wurden tatsächlich erstaunt angesehen und man drehte sich nach uns um. Die Werbung, die Läden : alles in uns unbekannten Schriftzeichen ( Thai ? Philipinen ?) – wie in einer anderen Welt ( und es war nicht ChinaTown von gegenüber der Bay). Gerne hätten einige von uns ein zweites , exotisches  Frühstück probiert. Aber das Umfeld schien einem Hasenfuß nicht geheuer: nicht mal einkaufen war möglich. Und das nur weil wir mal angeschaut wurden....
Also weiter bis nach Milpitas, direkt neben San Jose gelegen und mitten im Herzen des Silicon Valley. Der Ort ist wahrscheinlich den Hardcore Shopper ein Begriff. Eine große Mall bibt's hier mit vielen Geschäften. Für uns war es allerdings eher das Basislager für 2 Tage.
Mit unserem Coupon Heft suchten wir das Hilton Garden Inn aus. Für 64,93 $ ein richtiges Schnäppchen zum Wochenende – sonst waren 100 $ mehr zu zahlen. Den Unterschied zu unseren vorherigen Economy Motels merkten wir auf Schritt und Tritt-  am superweichen Teppichboden - aber auch daran das wir die Koffer nun ellenlange Flure schleppen mussten.
Nach dem Bezug der komfortablen Zimmer suchten wir erst mal ein angekündigtes Volksfest auf. Was wir fanden war allerdings „nur“ das Sommerfest einer Bezirksschule. Recht nett anzusehen, mit Fahr-geschäften und Unterhaltung. Es gab zu Essen und Trinken , Schulbands und – Chöre zeigten ihr Können. Einige Oldtimer wurden präsentiert .Von den „ Best MusicBands in the Bay Aerea“ war aber leider nichts zu sehen.