So nun geht es doch schon weiter, erst mal der gestrige Tag.
Hallo Robby, Du hast eine Email bekommen.
Sonntag 8. OktoberHeute sind wir the early bird und müssen früh raus, was mir gar nicht so leicht fällt. Ein Trail steht an und da Sonntag ist, ist im Zion mit einem großen Andrang zu rechnen, dem wollen wir vorauseilen. Leider gibt es erst Frühstück ab 7 h, wir sind aber nicht die Einzigen, denen das nicht in den Plan passt. Also packen und Auto einladen, ich mache noch einen Geburtstagsanruf nach Hause und um 6:45 Uhr gibt es dann doch was. Während ich mich um Kaffee und Tee für unsere Mugs kümmere, schmiert Elke noch schnell zwei Toast und jetzt geht’s auch schon los. Elke fährt, ich futtere. Es ist noch dunkel und der Mond steht jetzt schön im Westen.
Kurz vor 8 h fahren wir in den Park, die Sonne geht gerade hinter den Bergen auf, der Parkplatz ist noch schön leer und wir packen unsere Rucksäcke.
Das Shuttle wollte gerade abfahren und wir legen einen kurzen Spurt hin und die Fahrerin macht freundlicherweise die Tür nochmals auf. Dann beginnt die Tour bis zur Haltestelle Weeping Rock. Wie das so ist, erzählt sie alles ganz genau und erklärt auch die Ausblicke aus dem Fenster, dabei zuckelt der Bus gemächlich voran. Das dauert dann 30 Minuten für die kurze Strecke, schon nervig. Wir sind die Einzigen, die hier aussteigen und begehen auch gleich unseren Trail, der sofort in Serpentinen steil nach oben führt. Habe ich schon erwähnt, dass es nicht so warm ist? Am Motel hatten wir 3 °C, hier sind es jetzt 9 °C. Wir sind also noch warm angezogen, kommen jetzt aber langsam ins schwitzen.
Nach den Serpentinen geht es in den Echo Canyon, der eine schöne enge Passage hat. Danach wieder in Serpentinen weiter nach oben, jetzt laufen wir auch ab und zu aus dem Schatten raus und bekommen die Sonne zu spüren. Oben auf der Mesa, sind die Spuren des letzten Brandes zu sehen und zu riechen. Die Blicke ins Tal sind jetzt schon sehr atemberaubend. Nach 2 Stunden erreichen wir den Observation Point und haben 515 Höhenmeter hinter uns.
Wir sind die Ersten heute und haben so freie Platzwahl, da es bereits 11 Uhr ist, lunchen wir auch gleich bei diesem schönen Ausblick. So nach und nach trudeln weitere Hiker ein, es ist aber lange kein so Andrang wie gegenüber auf Angels Landing. Dieses Treiben beobachten wir, deshalb heißt der Punkt wohl auch so, mit dem Fernglas. Der Blick ins Hidden Valey ist auch verheißungsvoll, aber liegt jetzt genau vor der Sonne.
Nach 45 Minuten machen wir uns auf den Rückweg, dieser hat es ganz schön in sich, ständig das Gewicht abzufangen, geht Elke in die Knie und ich vertrete mich einmal, kann aber zum Glück weiter laufen. Jetzt kommen uns auch einige Spätaufsteher entgegen mit abenteuerlichem Gepäck.
Wir hingegen sitzen jetzt bereits wieder im Shuttle und finden gerade noch so Platz. Wie das so ist, werden wir gleich in ein Gespräch verwickelt und unterhalten uns mit einem Ex-Soldaten, der in den 60ern in Deutschland stationiert war. So geht die Fahrt schnell vorüber und wir finden unseren GMC schön im Schatten geparkt vor.
In einen Souvenirshop in Springdale schauen wir noch rein und ich erstehe ein reduziertes Sweatshirt. Elke fährt die paar Meilen bis Hurricane und dort haben wir im Super 8 vorgebucht. Leider ist das WLAN kaputt und wir können von hier aus nicht online gehen. Dafür gibt es eine schöne Dusche und Elke schmeißt mal wieder die Waschmaschine an. Ich fahre noch zur Travelodge rüber um Internet zu haben und für morgen eine Bleibe zu buchen. Es zieht sich alles etwas hin, da es für die kommenden Tage keine wirklich guten Angebote gibt. Dann hole ich endlich Elke ab und wir fahren nach St. George zum Outback Steakhouse. Heute brauchen wir nicht zu warten und bekommen sofort einen Tisch. Wir bestellen wieder das Special Steak und keine Onion. Wir waren diesmal aber nicht so zufrieden, vielleicht weil es in Flagstaff einfach perfekt war. Da hier nun schon alles zu hat, fahren wir noch zum Super Wally und holen uns eine Butter-Pecan Ice Cream, leider müssen wir auf Hägen Dazs ausweichen. Dann beginnt es leicht zu regnen und wir fahren zurück nach Hurricane.
Gefahren: 117 Meilen
Gelaufen: 13,7 km
Übernachtung: Super 8 – Hurricane 52$