Ich kann nun endlich den Bericht vervollständigen, da ich auf dem Heimflug erkrankt bin, war ich vorher nicht dazu in der Lage.
Montag 9. Oktober Meine Liebste weckt mich und schmeißt mich sozusagen aus den Federn. Hab aber noch gar keine Lust zum Aufstehen. Da ich aber wohl keine andere Wahl habe, stehe ich auf und wir gehen zum Frühstück in die Lobby. Das Wetter ist nicht besonders, es ist stark bewölkt; dafür gibt es heute mal wieder Waffeln. Wir lassen uns Zeit, Elke bügelt noch fertig ich räume das Auto wieder ein. Dann fängt es zu regnen an, hmm na ja, wir fahren erst noch zur Maverick und dann ist da noch der ACE Hardware Store, in den ich immer mal gehen wollte. Elke bleibt im Auto und schreibt Karten, ich sehe mich drin um und finde 2 schöne kleine Tuben mit Fett, bei Wally gibt es die nicht. Außerdem haben die auch Camping-, Sport- und Huntingsachen, also gar nicht übel.
Wir fahren im Regen über die Staatsgrenze; dass wir heute etwas getrödelt haben macht nichts, die Stunde bekommen wir ja am Grenzübertritt wieder geschenkt. In Arizona regnet es nur noch in der Ferne und in Nevada scheint bereits die Sonne und es ist schön warm. Wir fahren durch unsere „Lieblingsstadt“ Overton. Hier „darf“ man so langsam fahren, dass man wirklich alles sieht und die Stadt ist so lang, wirklich klasse, wieviel Zeit man vertrödelt. Es geht, wie viele schon erraten haben, ins Valley of Fire. Wir zahlen an der Self Pay Station und fahren direkt ins Visitor Center.
Von dort nehmen wir den Loop zum Atlatl Rock und am Campground vorbei, die Felsen sind hier total durchlöchert und es gibt 1000de von kleinen Arches. Überall gibt es Motive zum fotografieren. Mein linker Fuß tut zwar von gestern noch weh, aber wenn ich langsam gehe, dann geht es schon. Die Temperatur ist mit 26 °C wirklich mal angenehm für den Park, so angenehm haben wir den noch nie erlebt. Bei den Seven Sisters machen wir gemütlich Mittag und fahren hinterher zu den Cabins, um von dort zum Ephemeral Arch zu laufen. Der Trail ist gar nicht einfach zu finden, wir gehen durch Geröll, bis wir endlich den Wash gefunden haben. Dort ist das Laufen aber auch nicht einfacher, da es sehr tiefen Sand hat.
Ist das ein versteinerter Steinquaderschlepper?
Ich ziehe die Schuhe aus und gehe barfuß, dann sehe ich plötzlich 3 Bighorns vor mir stehen und bin ganz verdutzt. Bis ich den Foto raus habe, sind die wortwörtlich natürlich über alle Berge, mit dem Zoom erwische ich sie aber gerade noch.
Endlich am Arch angekommen, machen wir ein paar schöne Fotos, steigen hoch und lassen uns vorm Arch fotografieren, dabei achten wir natürlich darauf, ihn gar nicht zu berühren, er sieht sehr zerbrechlich aus. Nun wird es aber Zeit, dass wir zurück zum Auto gehen und unser nächstes Ziel anvisieren. Für den Rückweg nehmen wir einen anderen Weg, der ist zwar etwas einfacher, führt aber auch über Felsen und der Sand ist teilweise richtig heiß.
Wir fahren zum zweiten Mal durch Overton und erfreuen uns an dem noch nicht Gesehenen.
Auf der I-15 geht es ein paar Meilen zurück und auf den Golden Buttes Byway, dieser ist zwar geteert, aber manchmal schon sehr grob und mit Schlaglöchern versehen. Die Fahrt dauert sehr lange, dann geht es in Gravel über und schließlich müssen wir auf einen sehr felsigen Trail. Das dauert alles sehr lange und ich befürchte schon, wir erreichen unser Ziel nicht mehr rechtzeitig, bzw. sind nicht vor Dunkelheit wieder auf Teer. Als der Trail dann in den Wash führt, geht es besser, wir fahren jetzt auf Sand und Kies; man kommt besser vorwärts, als mit den Felsen. Auch hier direkt im Wash sind es einige Meilen zu fahren, an einer Stelle halte ich einfach mal so an und wir stehen direkt vor Petroglyphen, was für ein Glück. Die Anfahrt ist schon wirklich ein Abenteuer für sich, dann kommt die gefürchtete Stufe, ich nehme sie ganz am Rand und komme ohne Probleme drüber, puh geschafft. Durch den Sand bin ich auch gut mit 2WD gekommen, hier habe ich jedoch vorsichtshalber den Antrieb auf 4WD zugeschaltet, HC war auf jeden Fall erforderlich. Endlich sehen wir die Palme und sind am Ziel, warum dieser Ort Little Finland heißt erschließt sich mir nicht, aber es sieht schon von unten fantastisch aus.
Wir steigen auf und können es kaum fassen, eine Welt tut sich hier auf, die man sich nicht im Traum vorstellen kann. Höchst fragil ist der Sandstein und deshalb bilden sich hier Formationen, dass man mit Knipsen gar nicht mehr aufhören kann. Wir sind genau zur Golden Hour hier, perfekt.
Elke hat den zweiten Foto und so geht jeder auf Entdeckungstour. Nach einer halben Stunde sind die Akkus in meinem Foto leer, aber das macht gar nichts, denn ich habe schon genügend Bilder gemacht. Ich suche Elke und wir gehen noch ein paar Minuten zusammen durchs Areal.
Nach 45 Minuten müssen wir schweren Herzens umdrehen, da die Sonne bald hinter der Bergkuppe verschwinden wird und wir noch bei Tageslicht auf Teer sein wollen. Es war zwar nur ein kurzer Besuch, aber er hat ausgereicht für den unteren Teil, wir sind zufrieden damit und fahren zurück. Als die Sonne untergegangen ist sind wir auf der Gravelroad und bei einsetzender Dunkelheit auf Teer. Auch das hat gut geklappt, wir haben noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang und den Joshuas gemacht und erreichen glücklich das Motel in Mesquite.
Nach einer Dusche, fahren wir nur wenig weiter zum Green River Casino und steuern dort das Buffet an. Für 9,90 $ pro Person finden wir Einlass und genießen das lecker Buffet mit einer guten Auswahl, einzig die Pizza ist hier nicht so besonders, ansonsten ist es ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Nach dem Essen stecke ich noch einen Dollar in einen 1c Slot und wir können gerade so lange spielen, bis unsere 2 Coors kommen. Da es im Casino sehr kühl ist gehen wir auch bald, obwohl ich schon gerne mal einen Einsatz beim Roulette gemacht hätte und verkrümeln uns ins Zimmer.
Gefahren: 252 Meilen
Gelaufen: 4 km
Übernachtung: Best Western – Mesquite 68,20$