Tag 6 / Ja, ja, der Wein ist gutNachdem die Hälfte unserer kleinen Reisegruppe einem guten Schluck durchaus nicht abgeneigt ist, stand Tag 6 des Aufenthaltes ganz im Zeichen der Weinregion nördlich von San Francisco.
Da traf es sich natürlich ganz hervorragend, dass ich als Fahrer ganz und gar kein Interesse am edlen Tropfen habe, daher war auch kein Zündholz-Ziehen notwendig um zu bestimmen, wer den Chauffeur von Vinery zu Vinery geben durfte.
Das erste Ziel war Napa direkt, um uns dort mit den überall versprochenen Gutscheinen auszustatten (a la 2-for-1-Tasting). Über die 80 zog es uns gen Norden, unter anderem auch über die - wie ich finde ziemlich schöne - Carquinez Bridge:
Napa selbst war recht nett, aber doch auch recht überlaufen. Daher war nur ein kurzer Stopp in der Touristeninfo angesagt, wo wir uns mit Roadmap und einigen Vouchern eindeckten. Offen gestanden hatten wir uns vorher nicht besonder ausführlich informiert, wo jetzt der Wein wirklich am besten sein sollte, daher legte sich unsere Route durchs Napa Valley erst nach der Erstehung der Gutscheine fest. Wir würden uns von Süden nach Norden durchtrinken
Erste Station:
ChandonZiemlich schön gemachte Vinery mit einem kleinen Park und unsere beiden Trinkfesten waren auch bereits von den ersten Schlucken überaus angetan.
Auch im Inneren der Gebäude alles eher dezent und stilvoll, nett aufbereitet alles. Was vielleicht nicht ganz so toll war, die Vinery ist sehr groß, mit Restaurant, Konferenzräumen und so weiter, daher auch etwas unpersönlich und auf "Massenbetrieb" ausgerichtet.
Zweiter Halt:
Sequoia GroveDiese Vinery ist wesentlich kleiner, dafür war das Plaudern mit den Mitarbeitern wesentlich persönlicher als in Chandon. Der Wein auch hier gut, keine Frage
Stopp Nummer drei:
Beaulieu VineyardEigentlich war auch dort der Plan, dass eine oder andere Schlückchen zu genießen, aber das wäre zu der Zeit, wo wir dort waren, nur mit Führung gegangen, daher beließen wir es bei einem Rundgang entlang der Schnupperaromen...
...und durch den prächtigen Garten.
Unser aller Mägen verlangten langsam nach ein wenig Füllung, vor allem die beiden Weintrinker bedurften einer neuen Unterlage für das, was noch kommen sollte.
Daher wurde die
Sattui Vinery zum vierten Anlaufpunkt des Tages erkoren. Diesmal aber eben nicht, um sich am Wein zu laben, sondern um den Hunger zu stillen.
Und genau dafür eignet sich Sattui perfekt, es gibt dort nämlich einen ziemlich großen Picknick-Store, in dem man feine Delikatessen für ein anschließendes Mahl im angrenzenden Garten einkaufen kann. Also kein normaler Supermarkt, sondern das, was man bei uns unter einem echten Feinkostladen verstehen würden, auf jeden Fall sehr empfehlenswert.
Nachdem wir dann doch noch etwas im Garten bei Sattui saßen und wir auch nicht unbedingt im Morgengrauen aufgebrochen waren, war es doch schon etwas später am Nachmittag - schnell gab's dann die Übereinkunft, nur noch eine Vinery zu besuchen, und zwar:
Sterling VineyardsÜber den Wein selbst war man nach dem Besuch ein wenig gemischter Meinung, das Highlight des Valley war er nicht (so auch die Meinungen im Internet). Was aber toll gemacht ist, ist der Besuch von Sterling.
Man parkt sein Auto unten auf dem Parkplatz, um dann mit einer Gondelbahn(!) den Hügel zu erklimmen, auf dem das Hauptgebäude steht.
Oben angekommen, beginnt man eine länger Tour durch die verschiedenen Stationen des Entstehungsprozesses des Weins, alles sehr nett aufbereitet.
Am Ende der Tour kommt man auf eine Terrasse, die einen wunderschönen Ausblick über das Valley bietet.
Auch hier gab es natürlich noch eine Verkostung, aber es sollte die letzte bleiben. Mehr geht dann auch irgendwann nicht mehr und man beginnt, kaum noch Unterschiede zu schmecken. Ja, ich weiß, man sollte eigentlich den Wein nur probieren und dann wieder ausspucken. Aber mal im Ernst, ich fahr doch nicht dort hin zu ausspucken. Dementsprechend waren die beiden Weintrinker in der Gruppe auch schon ganz leicht illuminiert
Kurz kam noch die Idee auf, zum Old Faithful Geyser of California zu schauen, ein Blick auf schlafende Bei- und Mitfahrer nur ein paar Minuten nach dem Verlassen des Parkplatzes von Sterling ließ mich den Gedanken aber schnell verwerfen.
Über die 101 ging es dann wieder Richtung Süden nach San Francisco. Eigentlich wäre der Plan gewesen, auch mal von der Conzelman Road einen Blick auf die Golden Gate zu werfen, doch das Wetter spielte nicht mit. So traumhaft das Wetter im Napa Valley war, so neblig war's an der Küste, die Sicht wirklich gleich null.
Mit einer etwas umständlichen Essensbestellung beim Asiaten (gar nicht so einfach, wenn man nicht dort wohnt, den Lieferanten zum Appartement zu dirigieren) klang der Tag und damit auch der Aufenthalt in San Francisco aus.
Am nächsten Tag erwartete uns der Flug nach Vegas...yay!!!