27.07.06West Yellowstone
Frühstück gab es heute um 6.45 Uhr im Zimmer, mit Donuts und Kaffee. Per Skype telefonierten wir für 2 Cent die Minute nach Hause und fuhren dann in den Yellowstone Nationalpark. Kurz nach dem Westeingang, wo man die Auswirkungen des Feuers von 1988 noch sehr gut sehen konnte, mußten wir bremsen, da versperrte jemand die Straße:
Den Spruch des Tages lieferte daraufhin Heide: Der sieht morgens genauso verschlafen aus wie ich.
Heute starteten wir unser tägliches Tourprogramm am Old Faithful. Bei blauem Himmel macht der auch mehr Laune, ist schon imposant der alte Getreue, wie er auch genannt wird.
Das große Blockhaus des Old Faithful Inn bildet mit weiteren Gebäuden, großen Parkplätzen, einem Visitor Center und der Tankstelle das touristische Zentrum das Parks, daher mußten auch hier wieder eine CD und diverse Mitbringsel mit.
Anschließend liefen wir den Rundweg um den Geyser Hill und staunten über die heißen Quellen und kleinen wasserspeienden Geysire. Hier ist wirklich ein geothermales Wunderland. Es macht Spaß zu gucken ob es irgendwo sprudelt oder zischt.
Weiter ging es zu dem nur eine Meile vom Old Faithful entferntem Black Sand Basin. Der schwarze Sandboden des Black Sand Basin stammt von Obsidiansplittern, einem harten Vulkangestein, das früher von den Indianern zur Herstellung von Pfeilspitzen verwendet wurde. Besonders schön fanden wir Emerald Pool, Sunset Lake und Rainbow Pool.
Das Biscuit Basin, nur zwei Meilen weiter nördlich, erkundeten wir im Anschluß. Dieses verlor seine namensgebenden biskuitähnlichen Formationen bei einer gewaltigen Eruption des Sapphire Pool nach einem Erdbeben im Jahr 1959. Hier bestaunten wir alle thermalen Erscheinungen, wie z.B. Shell Geysir, Avoca Spring und Mustard Spring.
Den größten Eindruck auf uns machte das anschließende Midway Geysir Basin und da der Grand Prismatic Spring. Über einen Holzbohlenweg liefen wir durch ein Gebiet mit farbigen Quellbecken, deren heiße Dämpfe als Rauchschwaden in den Himmel stiegen. Die größte unter ihnen, der schon genannte Grand Prismatic Spring, hat einen Durchmesser von 112 Metern.
Hätte ich die Farben nicht selbst gesehen, ich würde auch auf ein Werk vom Photoshop tippen.
Inzwischen war es 13.30 Uhr, wir hatten 31°C und der Hunger meldete sich. Also suchten wir uns einen schönen Picknickplatz und aßen unsere Sandwitches.
Im Vorfeld der Recherche für diese Reise hatte ich etwas von einem Fluß im Yellowstone gelesen, wo man baden kann. Leider bekam ich nicht viel heraus, außer das die Stelle am Fireholes Canyon Drive sein sollte. So fuhren wir nach dem Mittagessen in diese zwei Meilen lange Einbahnstraße und fanden auch den Badeplatz recht einfach, man kommt schließlich direkt daran vorbei.
Heide und Kevin ließen es sich nicht nehmen und tauchten in die Fluten ab. Dank des oberhalb zulaufenden heißen Wassers ist der Fluß immer angenehm temperiert. Auch hier konnten wir die starken Beschädigungen des Großfeuers von 1988 sehen.
Um 16.00 Uhr waren wir wieder im Hotel in West Yellowstone und gönnten uns eine Pause, welche der Nachwuchs im Indoorpool nutzte.
Um 18.00 Uhr bummelten wir dann durch West Yellowstone und gingen gleich bei Outpost zum Abendessen, es war sehr lecker. Über eine „normale“ Mahlzeit freut man sich halt immer wieder, vielen Dank für den Tipp Isa!
Da sich die Sandwitches von Subway als alltagstauglich herausstellten, kauften wir anschließend für morgen gleich wieder Nachschub ein. Der Abend endete mit dem gewohnten Überspielen der Bilder auf den Laptop, einem schönem Bierchen, Wein für die Frauen und so quatschen wir u.a. schon mal über den Urlaub 2007.
Bild des Tages: Achtung, das Bild ist kein Fake! Hab ich im Biscuit Basin aufgenommen. Die Rohre liegen direkt am Holzbohlenweg.
Ich will ja niemandem die Illusion nehmen, hier wäre ein geothermisches Wunderland, aber der Yelowstone NP gehört wohl doch Disney oder Universal