14. Tag – 13.10.2004 – Burlington – Woodstock – BrattleboroHeute erwartet uns beim Aufwachen endlich wieder strahlender Sonnenschein
und das kommt uns gar nicht mal so ungelegen(warum auch
) , denn es steht ein weiteres Highlight auf dem Programm: die Rte 100 south, die während des Indian Summer als eine der schönsten Straßen Vermonts gepriesen wird.
In Woodstock (nicht zu verwechseln mit der früheren Hippi-Hochburg oder Snoopys Freund!!!) vertreten wir uns das erste mal die Beine. Es ist ein bildhübscher Ort mit einem schön angelegten Dorfplatz (Green), einer „Covered Bridge“ und vielen schönen restaurierten Backsteingebäuden und georgianischen Schindelhäusern.
Auf der Weiterfahrt trauen wir unseren Augen nicht! Was war das ?
Am Straßenrand stehen doch tatsächlich eine Riesenherde schwarzweißer Plüschkühe und daneben eine ganze Schafherde aus Plüsch (incl. Schäferhund). Dieser Anblick schreit nach einem Foto! Dahinter verbirgt sich wiederum eine Art „Farmverkauf“, in einer alten Scheune gibt es wieder allerlei käuflich zu erwerben.
Kerzen, Marmelade, Ahornsirup, … Aber den Stopp durchaus wieder wert !
So, weiter geht’s zum nächsten Zwischenziel, dem „Grand Canyon“ von Vermont, die Quechee George, eine 50 Meter tiefe, enge Schlucht. Im Reiseführer wird auf einen lohnenswerten Spaziergang über eine Brücke mit Blick in die Schlucht hingewiesen. Dieser lockt Scharen von Touris an und an einem Souvenirläden mangelt es auch nicht (diese kleinen Strategen
). Um es kurz zu machen, diesen Halt kann man sich durchaus sparen! Da wir nun aber mal hier sind und ein dringendes Bedürfnis haben
, laufen wir mal so durch den Laden und suchen selbiges. Den kleinen Ruby hat Michaela hinten im Rucksack verstaut und er schaut neugierig raus. Da sagt eine ältere Dame im Laden: „ Oooh, there is a little moose locking out of your bag!!! I say: Oh good, he’s still there! Ja ja unser Ruby, zieht immer die Aufmerksamkeit auf sich...
Wir fahren weiter durch das typische Vermonter Farmland. Einsam stehen die Farmen mit roten Scheunen und markanten Hochsilos am Wegesrand ...
und erfüllen unsere Vorstellungen, die wir uns bei der Reiseplanung erhofft haben.
Allerdings, bedingt durch das gestrige Unwetter in Vermont mit Sturm und Regen hat es uns leider die bunte Farbenpracht doch mächtig von den Bäumen geweht !
Hatten wir bis gestern noch mehr oder weniger Peak (Höhepunkt der Verfärbung), so ist ab jetzt Past Peak angesagt. Ganze Waldabschnitte wirken nun schon recht kahl und grau-braun.
Unsere Fahrt geht weiter durch die Green Mountains auf der 9 Richtung North Adams, den Einstieg zum Mohawk Trail, einem alten indianischen Handelsweg zwischen Hudson River und Connecticut River.
Auch hier, schon recht südlich (wir hofften auf der Fahrt den Peak wieder einzuholen), ist der Höhepunkt der Laubverfärbung größtenteils überschritten. Hinter der nächsten Kurve oder Bergkuppe kann es gelegentlich auch wieder leuchtend rot aussehen, das Erscheinungsbild variiert hier sehr stark.
Wir erleben trotzdem noch so manch schöne Herbstszene bei herrlichem Wetter.
Sehr gut gefällt uns der Ort Shelburne Falls mit der „Bridge of Flowers“,
einer alten mit Blumen, Büschen und Bäumen geschmückten alten Fußgängerbrücke. Ein kleines Stück abwärts ist ein malerisches Felsengewirr mit vom Wasser ausgewaschenen, glatt geschmirgelten Steinen zu bestaunen.
Nach einer langen Fahrt (ca. 260 Meilen) kommen wir müde und hungrig im Motel 6 in Brattleboro an. Der Wetterbericht sagt für die nächsten 2-3 Tage schlechteres Wetter voraus, so ein Mist!
Fast in Sichtweite ist ein Pizza Hut und als Thorsten bei der Anmeldung auch noch einen Discount Coupon entdeckt ist die Location für den Abend beschlossene Sache
. Wir schneiden den Coupon für eine Large Speciality Pizza für 11,99 $ aus und fahren, wie es in den USA so üblich ist, die paar Meter rüber
.
Was wäre ein Abendessen ohne diverse Wahlmöglichkeiten, heute geht’s um den Boden der Pizza
. Wir entscheiden uns, ohne die Konsequenzen zu ahnen, für „pan fried“. Es kommt ein Monsterding mit viiiel Käse drauf! Sie schmeckt sehr lecker, und da wir heute außer einem kleinen Sandwich noch nichts (!) gegessen haben, schaffen wir auch tatsächlich die ganze Pizza. Michaela 1/3, Thorsten 2/3.
Zum Motel zurückgekehrt (wir sind auf Empfehlung der Angstellten wieder mal im 1. Stock - armer Thorsten) hat Michaela das Gefühl sie hätte Steine im Bauch. Außerdem macht sich die lange Fahrt in unserem unbequemen fahrbaren Untersatz bemerkbar. Sie hat Rückenschmerzen, Bauchschmerzen und zu allem übel ist unser Bett so weich wie eine Hängematte! Na das wird wohl ne Nacht...
Das Motel entpuppt sich als das schlechteste auf unserer ganzen Reise und wir hören zum Einschlafen noch sämtliche Klospülungen im Haus, hoffentlich sind bald alle im Bett!!!
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Motel 6 Brattleboro – 49,04 $ incl. Tax – ist wohl keinen Kommentar mehr wert (Daumen nach unten!)
cu
GBPacker