Tag 12:
Heute wollten mein Mann und ich den Zion-Nationalpark kennenlernen. Eine rechte Vorstellung hatten wir nicht, aber da er faktisch auf dem Weg lag, hatte ich ihn eingeplant. Unsere Freunde und unser Sohn verspürten eine gewisse Naturmüdigkeit und besuchten ein benachbartes Shoppingcenter. Vorher setzten sie uns aber am Parkeingang ab. Dort stiegen wir dann in den bekannten Parkshuttle und ließen uns bis zum Riverside Walk fahren und sind dann weiter zu Fuß, leider hatten wir nicht daran gedacht, dass das letzte Stück durch den Fluss geht und hatten somit kein entsprechendes Schuhwerk bei. Ein wenig hatte uns auch das Unwetter vom Vortag unruhig werden lassen.
So drehten wir dann um und besuchten noch die weiteren Aussichtspunkte des Parkes. Die Sandsteinfelsen sahen vor dem blauen Himmel fantastisch aus, die Tiere waren zutraulich.
Insgesamt empfanden wir diesen Park als recht europäisch, in einigen Ecken wähnte ich mich in Norwegen. Über den ganzen Park lag eine heitere und familiäre Atmosphäre und wirkte im Nachhinein als Kontrastprogramm für das, was am Abend noch auf uns zukommen sollte.
Am frühen Nachmittag haben uns unsere Freunde dann am Parkeingang wieder aufgelesen und nach einem kleinen Imbiss beim Supermarkt ging es dann direkt nach Las Vegas. Wir waren alle sehr gespannt, denn die bisherigen Kommentare gehen ja bei dieser Reisestation am deutlichsten auseinander. Der eine liebt es, der andere hasst es. Nachdem wir die Autobahn entsprechend beansprucht haben, sind wir am späten Nachmittag in Vegas angekommen. Zumindest das Entree war so, wie man es sich vorstellt, überall Hotelbauten, von der Straße hat man ja meist die Rückansichten. Wir hatten für zwei Übernachtungen das Monte Carlo gebucht, zuerst hatten wir an das MGM gedacht, da schreckte uns aber die schiere Größe ab. Wie sich herausstellte, war das eine recht gute Entscheidung, denn im MGM wurde heftigst gebaut. Das Einchecken mutete etwas wie bei einem Flughafen an, war aber problemlos. Unser Zimmer hatte den Blick vom 21. Stock auf die Poollandschaft. Sicher, wir bemerkten schon, dass dieses Hotel nicht mehr total frisch ist, aber der Komfort, die Zimmergröße und der Service waren für den Preis absolut angemessen. Vergleichen kann ich nicht, denn ich war noch nie zuvor in Vegas. Den Abend waren wir dann in Familie unterwegs, denn wir hatten unserem Jungen den Besuch des Hard Rock Cafés versprochen, dieses Versprechen lösten wir auch ein.
Es war zwar ein vergleichsweiser teurer Restaurantbesuch, aber es hat uns auch sehr gefallen. Die Kellner waren witzig, haben auch recht viel Stimmung gemacht und die Memorablien ließen die Zeit schnell vergehen. Danach sind wir natürlich noch die glitzernde Straße entlang marschiert und haben uns von der quirligen Stimmung einfangen lassen. Es ist wirklich verrückt, schon allein die immer wieder auftauchenden Rolltreppen und die an einigen Stellen „klimatisierte“ Straße lassen schon ab und zu den Kopf schütteln, lösen aber auch eine gewisse Faszination aus. Das Bemühen, die Welt in Klein- und Pappmachéformat nach Vegas zu holen, ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus beachtenswert. Interessant wie beim Miniaturisieren die Proportionen verloren gehen.
Nach einem ausgedehnten Besichtigungsgang mit Verweilen bei den Wasserspielen sind wir dann in der Nacht wieder in unserem Hotel gelandet und ein Tag mit starken Kontrasten ging zu Ende.