19. Juli 2011: Forks – Amanda ParkObwohl wir relativ lange geschlafen hatten, waren wir schon gegen 9:30 Uhr abfahrbereit. Kurz überlegten wir, noch nach La Push zu fahren, aber das Wetter rief heute nicht unbedingt nach Strand. Da hatten wir gestern am Rialto Beach mehr Glück und weil wir keine frenetischen Twilight-Fans sind, fiel es uns vergleichsweise leicht, auf diesen Abstecher zu verzichten. Außerdem wartete der Regenwald auf uns…
Wir fuhren direkt nach Forks, wo wir einen kurzen Stop zum Einkaufen und Bargeld abheben machten.
Außerdem gab es zwei Becher Kaffee für uns.
Mangels Stromanschluss hatten wir ja heute zum Frühstück auf unsere Morgendosis Coffein verzichten müssen.
Dann ging es weiter in den Hoh Rainforest. Erster Halt war am Big Sitka Spruce Tree, dessen Größe vor allem bei unseren Kindern für Erstaunen sorgte und uns an die Giant Sequoias im Yosemite N.P. und Sequoia N.P. erinnerte.
Am Visitor Center parkten wir unser Motorhome und informierten uns über die Walking Trails.
Nach anfänglichem Protest der Kinder einigten wir uns darauf, wenigstens eine kleine Wanderung zu unternehmen und entschieden uns für den Hall of Mosses Trail. Der Weg war wunderschön und der nördliche Regenwald präsentierte sich hier in voller Pracht.
Das satte Grün schien zum Teil nahezu unwirklich und mal fühlte sich in eine zauberhafte Märchenwelt versetzt.
Als Lisa und Vincent gerade das Interesse zu verlieren drohten, entdeckten wir zwei kleine Rehe im Unterholz. Wir verhielten uns ganz still, um sie nicht zu verscheuchen. So begleiteten sie uns fast den gesamten Rest des Weges und waren immer nur ein paar Schritte entfernt.
Zurück am Visitor Center stöberten wir noch ein wenig im Gift Shop, wo ein weiterer Mitfahrer den Weg in unser Motorhome fand: Ein kleines Streifenhörnchen, das wir aufgrund seiner Herkunft aus dem Olympic N.P. kurzerhand Olli tauften.
Zum Mittagessen suchten wir uns einen schönen Picknickplatz, direkt unter riesigen, alten, moosbehangenen Bäumen.
Auf dem Rückweg zum Highway 101 hielten wir für zwei Becher Kaffee kurz am Hard Rain Café.
Dann fuhren wir zum Ruby Beach. Der Blick von der Straße aus war sehr vielversprechend, daher trotzten wir dem Wetter und liefen ungeachtet des leichten Nieselregens hinunter zum Strand.
Irgendwie hatte dieser Ort etwas Magisches, das uns trotz oder vielleicht gerade wegen der trüben, stürmischen Witterung sofort in seinen Bann zog.
Der Cedar Creek, welcher hier ins Meer mündet, ist eigentlich ein beliebter Badespot für Kinder.
Doch dafür war es heute leider zu frisch.
Und da wir gerade zur high tide hier ankamen, konnten wir auch keine Seesterne in den Tidepools suchen. Stattdessen bauten Lisa und Vincent Steinmännchen am Strand und suchten Muscheln.
Hatten wir anfangs unsere liebe Not, unsere Kinder zu einem Strandspaziergang zu überreden, so bekamen wir sie nun kaum wieder zurück zum Wohnmobil…
Unser ursprünglicher Plan sah vor, heute in etwa bis Aberdeen zu fahren. Aber wir hatten im Regenwald und am Strand viel mehr Zeit verbracht, als gedacht und es war abzusehen, dass wir die geplanten Etappen auch in den nächsten Tagen nicht annähernd schaffen würden. Also warfen wir die Planung erst mal über den Haufen und fuhren ganz entspannt entlang der Küste nach Süden. Am 4th Beach hielten wir noch kurz an, zu einem weiteren Spaziergang konnten wir uns jedoch nicht aufraffen. Daher ließen wir die nächsten Strände einfach links - respektive rechts – liegen, warfen nur einen kurzen Blick auf die Kalaloch Lodge und fuhren zum Campground am South Beach. Eigentlich war der ja recht schön gelegen und hätte vielleicht den Kindern am nächsten Morgen die Möglichkeit zum Baden und Seesterne anschauen geboten. Doch Vincent lehnte eine weitere Nacht ohne Stromanschluss kategorisch ab,
er wollte unbedingt endlich wieder seinen Nintendo aufladen.
Also fuhren wir weiter und bogen am Lake Quinault auf die North Shore Road ab. Als diese jedoch immer schmaler und teilweise sogar unbefestigt wurde, drehten wir um, fuhren zurück zum Highway und folgten diesem nach Amanda Park. Der Ort bestand insgesamt aus einer Schule, einem Post Office, einer Tankstelle, zwei Stores, einem (geschlossenen) Restaurant und einem Motel. Letzteres verfügte auch über einige sehr gepflegte powered RV-Sites und war damit genau das, wonach wir gesucht hatten. Wir checkten ein, schlossen unser Wohnmobil an die Wasser- und Stromversorgungen an und schon zog sich unser Sohn mit seinem Nintendo für den Rest des Abends aufs Bett zurück.
Wir warfen einen kurzen Blick in den Store an der Straße, kauften Nähzeug und Feuerholz und spazierten anschließend noch einmal zum Fluss, wo es einen schönen Picknickplatz, leider jedoch auch viele Mücken gab.
Nach dem Abendbrot ließen wir den Tag bei einer Flasche Weißwein und Tacos mit Dip ausklingen, sicherten dabei die Fotos auf dem Netbook und schauten sie nebenbei an. Morgen werden wir den Olympic N.P. bereits wieder verlassen…
Gefahrene Strecke: 121 mi
Übernachtung: Quinault River Inn (30,08$)