22. Juli 2011: Cannon Beach - NewportDer heutige Morgen begann mit leichtem Nieselregen.
Wir frühstückten, packten zusammen und waren gegen 9:30 Uhr abfahrbereit. Nur der Abwassertank musste noch schnell geleert werden.
Doch nach kurzer Zeit ging bereits nichts mehr, der Abfluss schien total verstopft zu sein.
Während Andreas noch mit der Materie kämpfte, ging Doreen im Campground Office Bescheid sagen. Dort erhielt sie jedoch lediglich die Auskunft, die Leitungen von den Campsites würden direkt in die Kanalisation führen, die Verstopfung müsse also in unserem Abwasserschlauch sein.
Dem war jedoch nicht so, und so probierten wir in unserer Verzweiflung noch ein wenig. Andreas zog den Schlauch am Wohnmobil ab und hielt ihn so hoch wie möglich, um mit Hilfe der Schwerkraft vielleicht doch noch etwas im Abflussrohr zu bewegen. Anfangs tat sich dabei jedoch auch nichts, nach einer Weile lief es aber auf einmal wieder ab. Als wir fast fertig waren, bemerkten wir, dass auf dem Nachbarplatz auf einmal helle Aufregung herrschte. Wie sich herausstellte, hatten unsere Versuche mit der Schwerkraft dazu geführt, dass es dort aus dem Abwasseranschluss leicht heraussickerte. Das kam unserem Nachbarn seltsam vor und so trennte er seinen Schlauch vom Abwasserschacht, um nachzusehen, was denn da los sei.
Das war dann wohl der Moment, wo es bei uns auf einmal wieder ablief und so ergoss sich der gesamte Inhalt unserer Grey- und Blackwatertanks auf den Platz unseres Nachbarn.
Dieser ging nun auch zum Office und daraufhin kam dann doch der Manager, um sich die Sauerei zu betrachten. Mittlerweile stand das Abwasser schon beim dritten Camper im Schlauch. Offensichtlich war wohl doch das Abflussrohr in die Kanalisation verstopft, daher erging die Order des Platz-Managers, bis auf Weiteres nichts mehr einzuleiten.
Unser Platznachbar stand entsetzt auf seinem völlig besudelten Platz, den er noch bis Montag gebucht hatte und auch der nächste Camper war nicht begeistert, da er den voll stehenden Abwasserschlauch natürlich auch nicht einfach trennen und dadurch nicht losfahren konnte. Wir hatten Glück im Unglück, denn unsere Tanks waren nun leer und wir konnten um 10:30 Uhr endlich losfahren.
Doch nun öffnete der Himmel seine Schleusen komplett und so machten wir nur von der Straße aus rasch zwei Fotos vom Haystack Rock. Dabei sahen wir aber, dass rund um den Felsen und am Strand eine Menge Menschen unterwegs waren und ganz offensichtlich nach Tidepools Ausschau hielten. Die Ebbe hatte gerade ihren Tiefststand erreicht und so wäre es natürlich doppelt schade, jetzt einfach hier los zu fahren. Also drehten wir doch noch einmal um, fanden nach einigem Suchen eine günstig gelegene Abstellmöglichkeit für unser Wohnmobil, warfen uns die Regenjacken über und marschierten in Richtung Strand.
Kaum waren wir dort angekommen, hörte der Regen fast schlagartig auf und die Sonne versuchte sogar, die dichte Wolkendecke zu durchdringen. Wir fanden jede Menge Seesterne und Anemonen in den Tidepools und am Felsen und konnten uns kaum satt sehen.
Auch unsere Kinder hatten großen Spaß, durch die seichten Lachen zu patschen und nach Krebsen zu suchen.
Nach einer Stunde rissen wir uns endlich los und fuhren wieder auf dem Highway 101 nach Süden.
Nehalem und Wheeler präsentierten sich als schön herausgeputzte Touristenorte und in Rockaway Beach sahen wir sogar einen alten Perosnenzug mit Dampflok.
In Tillamook bogen wir auch die Three Capes Scenic Route ab und fuhren zum Cape Meares Lighthouse. Hier gefiel es uns ausgesprochen gut, der Leuchtturm ist ein wahres Kleinod an der Küste.
Im Gift Shop fanden wir Gefallen an zwei Jacken, die von 59$ auf 39$ gesenkt waren und beim Kauf von zwei Stück nur noch je 29$ kosteten.
Lisa und Vincent prägten sich als Andenken jeder eine One Cent Münze, was sich im weiteren Verlauf der Reise in eine Art Rausch steigern sollte. Danach liefen wir noch die wenigen Meter bis zum Octopus Tree, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.
Leider war die Straße in Oceanside gesperrt, so dass wir wieder zurück nach Tillamook fahren mussten, um zum Highway 101 zu gelangen.
Inzwischen war es bereits nach 14:00 Uhr und wir entschieden der fortgeschrittenen Zeit wegen, erneut aufs Kochen zu verzichten und stattdessen irgendwo einzukehren. Nach einigen Meilen auf dem Highway bogen wir auf den südlichen Teil der Three Capes Scenic Road ab, ließen den Abzweig zum Cape Lookout aber rechts liegen und fuhren direkt zum Cape Kiwanda. Um 15:30 Uhr erreichten wir Pacific City und gingen dort ins Pelican Pub & Brewery zum Mittagessen. Vincent aß einen Burger mit Fries, Lisa nahm Spaghetti, Andreas entschied sich für einen Seafood Taco und Doreen wählte das Chili. Alle waren sehr zufrieden mit ihrem Essen und auch das home brewed Pelican Scotch Ale, das Andreas probierte, schmeckte ausgesprochen lecker.
Anschließend beobachteten wir ein wenig das bunte Treiben am Strand und die Kinder spielten noch eine Weile im Sand und im Wasser.
Die große Düne schauten wir nur noch aus der Ferne an, irgendwie hatte keiner recht Lust, diese noch zu erklimmen.
Gegen 17:00 Uhr fuhren wir wieder los.
Die Fahrt ging vorbei an wunderschönen Beaches und Lookouts, die immer wieder zum Anhalten und Verweilen einluden.
Über Lincoln City, welches uns als recht eintönige, am Highway langgezogene Ansammlung von Hotels und Industrie im Gedächtnis blieb, gelangten wir nach Newport. Kurz nach dem Ortseingang fiel uns die Zufahrt zum Agathe Beach RV Park auf, vor der ein großes Schild noch ´vacancy´ anzeigte. Wir zweigten wir jedoch noch rasch zum Yaquina Head ab, leider waren Lighthouse und Interpretive Center jedoch schon geschlossen. Auch für Fotos war gerade keine gute Zeit, da die Sonne direkt über dem Leuchtturm und dieser somit im Gegenlicht stand.
So liefen wir nur eine Runde drum herum und beobachteten die Vogelkolonien auf den Felsen. Dann fuhren wir zurück zum RV Park und checkten dort ein.
Während Lisa eine DVD schaute, spielte Vincent auf seinem Nintendo und Andreas tippte Reisebericht. Doreen ging unterdessen duschen und als sie wiederkam, berichtete sie, dass inzwischen die Anzeige an der Einfahrt auf ´no vacancy´ gewechselt habe. Na, da hatten wir wohl noch einmal Glück!
Gefahrene Strecke: 139 mi
Übernachtung: Agathe Beach RV Park (21,50$)