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Autor Thema: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon  (Gelesen 69134 mal)

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Doreen & Andreas

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #135 am: 20.09.2011, 15:59 Uhr »
27. Juli 2011: Prineville - Shaniko

Als Andreas am Morgen aufwachte, war es erst 6:30 Uhr. Also drehte er sich noch mal rum. Gegen 8:00 Uhr war dann aber doch Zeit zum Aufstehen, schließlich hatten wir uns für diesen Tag ein ganz schönes Programm vorgenommen. Entsprechend brummig reagierte Andreas, als der Rest der Familie dennoch wieder eine halbe Stunde braucht, um aus den Betten zu kommen.  :schmoll
Bei schönstem Sonnenschein frühstückten wir endlich einmal draußen vor dem Wohnmobil. Als nach einiger Zeit Schleierwolken aufzogen, mahnte Andreas zur Eile. Nicht, dass wir extra einen Umweg von über 200 Meilen machen, um zu den Painted Hills zu gelangen, und diese dann wegen zu langen Herumtrödelns dann im Regen erleben! Die Kinder vergnügten sich noch eine Weile auf dem Spielplatz, während sich Doreen um den Abwasch kümmerte und Andreas das Wohnmobil durchfegte.
Kurz vor unserer Abfahrt kam Brandi noch einmal mit einem Handyfoto ihres Weinkruges vorbei und Andreas übersetzte Ihr die Bedeutung der Aufschrift „Trink goldenen Wein aus einem Krug von Stein“. Sie bedankte sich ganz herzlich und empfahl uns, unbedingt noch einmal zum Prineville Reservior zu fahren. Es wäre doch unendlich schade, den Umweg hier her gemacht zu haben, ohne das Highlight der Gegend besucht zu haben.  :think: :kratz:
Wir waren im Zweifel, ob wir die Zeit dafür opfern sollten. Denn auch ohne diesen Abstecher war unser Tagesprogramm heute schon ziemlich straff. Wir einigten uns aber letztlich darauf, wenigstens einen kurzen Blick auf das Reservoir zu werfen und fuhren gegen 10:00 Uhr vom Platz. Nach zwei Meilen hatten wir das Ende der Straße erreicht und standen an einem wunderschönen Stausee.



Hier befand sich auch der andere Campground, den wir in der Karte entdeckt hatten, es gab eine Bootsrampe und eine abgegrenzte Bademöglichkeit im See. Auf dem Wasser tummelten sich eine Reihe Boote und Wasserskifahrer, am Ufer plantschten Kinder im seichten Wasser und zwischen den Steinen sprangen Chipmunks munter hin und her.



Wir genossen das schöne Wetter und beobachteten das Treiben eine ganze Weile. Lisa und Vincent spielten am Ufer und schließlich holte Doreen die Badesachen aus dem Wohnmobil. So verbrachten die Kinder noch einige Zeit im Wasser, spritzten und bauten Steinburgen am Ufer. Nach einer knappen Stunde rissen wir uns aber dann doch los, fuhren die 17 Meilen zurück nach Prineville und kauften noch kurz im Bi-Mart und dem nebenan befindlichen Grocera Outlet ein. Gegen Mittag verließen wir den Ort endgültig, folgten zunächst dem Highway 26 nach Osten und bogen kurz vor Mitchell auf die Bridge Creek Road ab, welche zur Painted Hills Unit des John Day Fossil Beds N.M. führt.



Bereits nach kurzer Zeit konnten wir die ersten farbenprächtigen Hügel neben der Straße sehen.



Wir fuhren zunächst zur Visitor Information, um uns einen Überblick zu verschaffen. Hier befand sich neben dem Office eine regelrechte grüne Oase mit Rasen und Picknickbänken in der sonst sehr kargen Landschaft. Kurzerhand beschlossen wir, hier Mittagspause zu machen, brutzelten einige Burgerpatties im Wohnmobil und verspeisten unsere selbstgemachten Hamburger im angenehmen Schatten der Bäume.
 :essen: :burger:
Anschließend fuhren wir zum Leaf Hill Trail, wo einige interessante Fossilien zu sehen sein sollten. Der Rundweg war zwar nicht sehr lang, in der sengenden Sonne jedoch ziemlich anstrengend und alles, was wir außer den farbigen Hügeln und einigen Kakteen zu sehen bekamen, war ein Schaukasten auf halber Strecke, in dem einige versteinerte Blätter ausgestellt und erläutert waren.





Ein großes Highlight war dieser Trail daher nicht; wäre der Schaukasten gleich am Trailhead platziert worden, hätte man sich den Weg glatt sparen können. Entsprechend schwierig war es, die Kinder danach noch weitere Aktivitäten zu motivieren. Wir einigten uns jedoch, noch einen einzigen Trail zu gehen und fuhren daraufhin Painted Cove. Hier führt ein Plankenweg mitten durch die farbigen  Hügel, und gewährt so ganz außergewöhnliche Einblicke in diese faszinierende Landschaft.



Lisa  und Vincent hatten eine Menge Spaß und liefen sogar einige Extrarunden, während wir in Ruhe die spektakuläre Aussicht auf bunt gefärbte Berge, blaues Wasser und grüne Wiesen im Hintergrund genießen konnten.



 :arrow: Panorama

Auf der Rückfahrt hielten wir noch am Painted Hills Overlook und während die Kinder sich bereits eine DVD für die Weiterfahrt aussuchten, lief Andreas den Pfad nach oben und ließ den Auslöser der Kamera noch einmal glühen.



 :arrow: Panorama



 :arrow: Panorama

Gegen 17:00 Uhr verließen wir das Gebiet schließlich und fuhren nach Mitchell.



Wieder einmal hatte sich die Tanknadel bedenklich der Empty-Markierung genähert und mahnte zum Nachfüllen vor der Weiterfahrt.  :dozent:
Der Ort Mitchell stellte sich als tolle, kleine Westernstadt neben dem Highway heraus.





Man beachte das farbige Detail vor dem Eingang  :lol:
 


Entlang der Main Street gab es eine Reihe historische Gebäude und… zwei einsame Zapfsäulen. An der ersten fanden wir einen Kartenleser, der jedoch keine unserer Kreditkarten akzeptierte.
 :zuck:
Als wir uns etwas hilflos umschauten, fragte auf einmal eine Stimme aus dem Schatten eines kleinen Ladens im Hintergrund, was denn unser Begehr sei. Ein großer, weißbärtiger Typ -ein Bär von einem Mann- stellte sich als Inhaber der Zapfsäulen vor, winkte uns zur zweiten Säule und erklärte, dass er gegen Cash, Visa- oder Mastercard unser Gefährt gern volltanken würde. Uns fiel ein Stein vom Herzen, denn mit den wenigen Dollar Cash, die wir noch hatten, wären wir sicher nicht weit gekommen. Das Tanken nahm einige Zeit in Anspruch; so kamen wir ein wenig ins Gespräch und erfuhren eine Menge interessante Details aus der Geschichte dieses heute so verschlafenen Ortes. Beim Stand von 175$ war der Tank endlich voll, wir bedankten uns ganz herzlich und verabschiedeten uns. Doreen besorgte im Saloon noch zwei Becher Kaffee, dann warfen wir die schon vor einigen Tagen geschriebenen Postkarten in den Briefkasten und fuhren auf dem Highway 207 in Richtung Fossil. Die Straße schraubte sich in vielen Kehren spektakulär nach oben und unterwegs gab es immer wieder ganz unerwartete, interessante Ausblicke.



Die Strecke bis zum Highway 19 war eine wahre Achterbahnfahrt durch eine völlig abgelgene Gegend und wir waren froh, vorher noch eine Tankstelle gefunden zu haben. Unser Reiseführer warnte sogar davor, dass es viele Meilen im Umkreis um die Painted Hills keinen Service gäbe… wäre ja auch Unsinn gewesen, wenn wir das vorher gelesen hätten.  :oops: :pfeifen:
Fossil entpuppte sich als winziges Nest. Jedes zweite Haus stand hier zum Verkauf und einen Stellplatz für unser Wohnmobil gab es natürlich auch nicht. Uns blieb daher gar nichts anderes übrig, als in Richtung Antelope weiterzufahren. Es ging erneut endlos auf und gab durch eine Landschaft ohne nennenswerte Spuren von Zivilisation und auch auf der Straße gab es kaum noch Verkehr.
Gegen 19:30 Uhr erreichten wir die Clarno Unit des John Day Fossil Bed N.M.,



wo wir Halt auf dem völlig verwaisten Parkplatz der Visitor Info machten und einen kurzen Blick auf die interessanten Felsformationen in der Umgebung warfen.









Es begann allmählich zu dämmern und wir hatten noch keinen blassen Schimmer, wo wir heute übernachten würden. Die Kinder hielten wir mit Keksen und dem dritten Film bei Laune, dann fuhren wir weiter, der tief stehenden Sonne entgegen. In der Ferne konnten wir die Silhouetten von Mt. Jefferson und Mt. Hood erkennen, später ließ sich auch Mt. Adams in der Dämmerung erahnen. Ein Blick zurück offenbarte ein phantastisches Panorama der Hügel, durch die wir während der vergangenen zwei Stunden gekurvt waren, von den letzten Sonnenstrahlen in einen warmen Orangeton getaucht.

 :arrow: Panorama

Entlang der Straße sahen wir mehrmals die Überreste von Schlangen, die offenbar auf dem warmen Asphalt gelegen hatten und dann Opfer darüberbretternder Autos geworden waren.
Nach schier endloser Achterbahnfahrt erreichten wir endlich Antelope, welches jedoch ebenfalls nur aus einer Ansammlung weniger Häuser besteht und keine Übernachtungsmöglichkeit für uns bot. Wir nahmen wohl oder übel die nächsten acht Meilen bis Shaniko in Kauf und rechneten bereits fest damit, von dort aus weitere 34 Meilen bis Maupin fahren zu müssen, wo es laut unserem Woodall´s einen einfachen Campground gab.
Als wir in Shaniko ankamen, klappte uns erst mal der Kiefer runter: Der Ort ist eine wunderschöne, alte Westernstadt mit einem Boardwalk und einer Vielzahl toller, alter Gebäude.







Begeistert drehte Andreas erst mal eine Runde mit der Fotokamera, während Doreen langsam mit dem Wohnmobil hinterher fuhr. Nach einiger Zeit entdeckten wir einen Hinweis auf den Shaniko RV Park, den wir umgehend ansteuerten. Leider war der Park jedoch schon sein Monaten geschlossen und unsere kurzzeitig aufgeglommene Hoffnung drohte sofort wieder zu verlöschen. Doch so schnell gaben wir dann doch nicht auf. Ein Stück zurück hatten wir am Straßenrand ein Wohnmobil bemerkt, in dem Licht zu sehen war. Während wir noch berieten, ob wir nicht einfach mal da anklopfen und nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragen sollten, trat aus ebendiesem Gefährt jemand auf uns zu und sprach uns an. Shaniko sei seit vielen Jahren eine Ghost Town und die Insassen des Wohnmobils halten die Stadt für den Tourismus am Leben. Leider sei vor einiger Zeit auch der RV Park geschlossen worden, so dass sie uns dort keinen Stellplatz anbieten könnten. Wir sollten uns doch aber bitte irgendwo hinstellen, wo es uns beliebte, dürften die Toiletten im ehemaligen Rathaus benutzen und würden ihn dann am nächsten Morgen in der Stadt treffen; er würde uns ab 6:00 Uhr im Store des Goldsmith mit frischem Kaffee erwarten.  :shock:
Im ersten Moment konnten wir das kaum glauben, doch andererseits konnten wir so ein Angebot auch schlecht abschlagen. Übernachten wir doch einfach mal in einer Ghost Town…  :abklatsch: :daumen: :dance:
Wir suchten uns einen ruhigen Platz bei den Picknicktischen hinter dem Feuerwehrgebäude, nutzten die sehr sauberen und gepflegten Toiletten und warfen schließlich noch einen Blick in das offen stehende Gefängnis der Stadt.
Dann zogen wir uns in unser Wohnmobil zurück. Nach dem Abendbrot schlief Lisa schnell ein, Vincent spielte noch drei Runden Uno mit uns und ging dann ebenfalls ins Bett. Andreas tippte Reisebericht, während Doreen im Reiseführer las. Dazu gönnten wir uns eine Flasche Rotwein und sahen uns während des Sicherns die Fotos des heutigen Tages an. Dann ging auch für uns dieser lange Tag zu Ende.

Gefahrene Strecke: 171 mi
Übernachtung: Shaniko Ghost Town (0$)
Viele Grüße,
Andreas
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Dreamer

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #136 am: 20.09.2011, 16:34 Uhr »
Klasse Ghost Town Übernachtung!! Das war ja wirklich ein spannender Tag mit einem tollen Ende .... sowas lese ich immer lieber mit, als dass ich es selbst erlebe!!!

Anti

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #137 am: 20.09.2011, 17:14 Uhr »
Vorbuchern wie mir würde so etwas Tolles nie passieren...  :wink:

Die Painted Hills finde ich superklasse. Ach, es gibt ja noch sooo viel zu entdecken! Seufz!
 

EasyAmerica

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #138 am: 20.09.2011, 18:07 Uhr »
Ein toller Tag! Genau nach meinem Geschmack.  :rollen: Sich treiben und überraschen lassen.  :D
Viele Grüße
Heinz

Bookworm

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #139 am: 20.09.2011, 19:06 Uhr »
Klasse Farben in den Fotos! Und überhaupt ein sehr schöner Reisebericht!

Danke fürs einstellen!!

sarahbonita

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #140 am: 20.09.2011, 19:51 Uhr »
 :shock: uupppssss....wir haben einen Teil der Painted Hills (mit dem Bretterweg) irgendwie gar nicht gesehen. Da seit ihr jetzt schuld, wenn wir nochmals hinmüssen ;)

Aber was wir gesehen haben, hatte uns auch sehr gut gefallen.

Euer Übernachtungsort ist ja wirklich witzig. Das sind die Geschichten, die so Reisen manchmal mit sich bringen und einem noch ewig in Erinnerung bleiben.

Liebe Grüsse
Sarah

Doreen & Andreas

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #141 am: 21.09.2011, 14:39 Uhr »
Klasse Ghost Town Übernachtung!! Das war ja wirklich ein spannender Tag mit einem tollen Ende .... sowas lese ich immer lieber mit, als dass ich es selbst erlebe!!!
Ja, dieses Mal ist es gut ausgegangen und die Übernachtung in einer Ghost Town war ein Highlight für sich  :lol:
Es sollte aber noch ein Tag folgen, wo wir mit dem Übernachten nicht so viel Glück hatten...  :shock: :?

Vorbuchern wie mir würde so etwas Tolles nie passieren...  :wink:
Wohl wahr. Aber gerade die Kleinigkeiten, die man nicht im Voraus buchen kann, sind doch die Würze, die jeden Urlaub so einzigartig machen...

Die Painted Hills finde ich superklasse. Ach, es gibt ja noch sooo viel zu entdecken! Seufz!
Absolut! Wir waren im Nachhinein glücklich, diesen Abstecher doch gemacht zu haben...

Ein toller Tag! Genau nach meinem Geschmack.  :rollen: Sich treiben und überraschen lassen.  :D
:zwinker: :daumen:
Wobei: Ein leerer Tank wäre schon eine böse Überraschung gewesen  :shock:

Klasse Farben in den Fotos! Und überhaupt ein sehr schöner Reisebericht!

Danke fürs einstellen!!
Vielen Dank für das Lob und willkommen an Bord.
Schön, wenn Dir unser Bericht gefällt  :P
Viele Grüße,
Andreas
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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #142 am: 21.09.2011, 14:46 Uhr »
:shock: uupppssss....wir haben einen Teil der Painted Hills (mit dem Bretterweg) irgendwie gar nicht gesehen. Da seit ihr jetzt schuld, wenn wir nochmals hinmüssen ;)
Quit pro quo  :P :lol:
Wir haben uns einfach an der Orientierungstafel an der Visitor Info die Trailbeschreibungen durchgelesen und daraufhin ausgewählt, welche wir laufen wollen.
Am Ende fehlte eigentlich nur der Overlook Trail, der einen Überblick über das gesamte Gebiet gestattet. Aber letztlich hatten wir das alles ja schon aus nächster Nähe betrachtet, da fiel die Entscheidung leichter  8)


Euer Übernachtungsort ist ja wirklich witzig. Das sind die Geschichten, die so Reisen manchmal mit sich bringen und einem noch ewig in Erinnerung bleiben.
Wie ich schon schrieb, die nicht planbaren Sachen machen den idividuellen Urlaub erst aus. Und gerade solch positive Erlebnisse möchte ich nicht missen...

Gleich geht´s weiter.
Viele Grüße,
Andreas
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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #143 am: 21.09.2011, 15:09 Uhr »
28. Juli 2011: Shaniko – Cascade Locks

Nix mit Ausschlafen heute! Um 7:30 Uhr weckte Andreas die Familie, schließlich wollten wir nicht mehr in den Federn liegen, wenn die ersten Touristen in die Stadt kommen. Nicht, dass wir auch besichtigt werden… :shock: :knockout: :lachen35:
Andreas ging zum Goldsmith hinüber und holte zwei Tassen Kaffee… for free  :kaffee: :kaffee:
Inzwischen waren auch Doreen und die Kinder soweit und wir setzten uns zum Frühstück nach draußen an die Picknicktische. Anschließend brachten wir die Tassen zurück und sahen uns ein wenig in den Shops um, die inzwischen von den historisch gekleideten Bewohnern geöffnet worden waren.



Als wir gerade beim Fotografieren einiger alter Autowracks auf der Wiese waren, kam der Cowboy von gestern Abend zu uns herüber und warnte uns vor Klapperschlangen, die tagsüber oft hier im Schatten lagen.



Außerdem lud er uns zu einem Gunfight ein, den er und sein Kollege in einigen Minuten vorführen wollten.
Diese Show war sehr interessant. Es war nicht die übliche, kommerzielle Darbietung für einen großen Touristenrummel. Vielmehr wurde die Durchschlagskraft verschiedener Waffen aus nächster Nähe demonstriert; zuerst mit unterschiedlichen Revolvern und anschließend mit einer großen Flinte.



Dazu erklärten die Darsteller eine ganze Menge und spannten schließlich den Bogen zu einigen Geschehnissen aus vergangenen Tagen.



Am Ende gab es dann noch eine handfeste Auseinandersetzung zwischen einem Schaf- und einem Rinderfarmer, die in einem dramatischen Schußwechsel endete. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit den Männern, durften Fotos mit ihnen machen und am Ende bekamen Lisa und Vincent jeder eine Patronenhülse als Souvenir geschenkt.
Danach bummelten wir noch einige Zeit durch die wirklich sehenswerte Stadt,







gönnten uns je eine Kugel Eis im Diner und brachen schließlich gegen 11:15 Uhr auf.



Nach einigen Kilometern auf dem Highway 97 sahen wir am Horizont eine ganze Reihe imposanter Gipfel. Kurz darauf hielten wir an einem Aussichtspunkt am Straßenrand.

 :arrow: Panorama

Hier wurden alle sichtbaren Berge erläutert und so konnten wir neben den schon bekannten Mt. Jefferson, Mt. Hood und Mt. Adams auch noch die Three Sisters, Mt. Washington und Three Fingers Jack identifizieren.







In der Ferne war auch Mt. Rainier bereits zu erahnen, nur Mt. Saint Helens wollte sich beim besten Willen nicht aus dem Dunst abheben.  :cry:
Wir bogen dann auf den Highway 197 nach Norden ab und nach dem Überqueren des Criterion Summit konnten wir dann doch noch kurzzeitig einen Blick auf Mt. Saint Helens werfen. Bei Maupin wand sich die Straße bis zur Talsohle des Deschutes River hinab und auf der anderen Seite anschließend wieder hinauf. Über den Tygh Grade Summit und Dufur erreichten wir gegen 13:30 Uhr The Dalles. Die Stadt am Columbia River überzeugte uns nicht gerade mit Anmut und Eleganz.





Einige interessante, alte Gebäude entlang der Hauptstraße gab es aber schon.





Auf der Suche nach einer Lokalität für´s Mittagessen drehten wir zwei Runden durch das Zentrum und fuhren dann weiter in einen Business District, wo wir einen Denny´s entdeckten. An diese Kette hatten wir von unserer ersten USA-Reise 1995 noch recht gute Erinnerungen, die frischten wir bei dieser Gelegenheit auf. Doreen wählte das Philly Cheesesteak Omelett, Andreas eine Chicken & Beef Quesadilla und die Kinder entschieden sich für Mac&Cheese.  :essen:
Anschließend füllten wir beim Safeway unsere Vorräte etwas auf, holten uns zwei flavoured Coffee vom Starbucks und fuhren dann auf dem I-84 in Richtung Portland. Nach den ruhigen Tagen auf der Landstraße und kleineren Highways war die Fahrt auf dem Interstate ziemlich anstrengend und machte nicht wirklich Spaß. Daher nahmen wir gleich wieder eine der nächsten Ausfahrten und bogen auf den Old Columbia River Highway ab. Dies erwies sich als wirklich gute Entscheidung.  :daumen:





Die Straße schlängelte sich sehenswert den Berg hinauf zum Rowena Lookout, anschließend wieder hinunter und bot immer wieder schöne Aussichtspunkte mit Blick auf den Fluss.





Bei Hood River erreichten wir wieder den I-84, dem wir bis zum Exit 56 folgten und dort zum Viento State Park abbogen. Der dortige Campground lag zwischen Interstate und Bahnlinie, der Spielplatz bestand lediglich aus zwei Schaukeln und um zur Badestelle am Fluss zu gelangen, mussten die viel befahrenen Eisenbahngleise überquert werden. Hier gefiel es uns nicht wirklich, daher starteten wir noch einmal durch, fuhren weiter bis nach Cascade Locks und checkten dort auf dem KOA Campground ein. Dieser lag zwar auch in der Nähe der Bahnlinie, konnte aber mit einem tollen Spielplatz, einem Swimmingpool mit Hot Spa und großzügigen Campsites mit Feuerstelle punkten. Während wir uns auf dem Platz einrichteten, testeten Lisa und Vincent schon mal den Spielplatz. Danach erfrischten wir uns gemeinsam im gepflegten Pool. Anschließend verschwanden die Kinder gleich wieder auf dem Spielplatz und Doreen checkte die Mails, während Andreas ein Lagerfeuer entfachte. Doch irgendwie war wohl die Luftzufuhr in der Feuerstelle nicht so optimal, jedenfalls brannte das Holz nicht so recht durch und es dauerte unendlich lange, bis die Steaks endlich so weit waren. Die Würstchen für die Kinder wurden gar nicht fertig, daher briet sie Doreen schließlich in der Pfanne und wärmte auch die Steaks noch einmal auf.
:pancake:
Nach dem Abendbrot gingen wir gestaffelt duschen, anschließend sicherte Andreas die Fotos und tippte die Notizen des Tages. Da wir morgen Abend aller Voraussicht nach in Portland eintreffen würden, fragten wir übers USA-Reiseforum noch einmal bei Sönke (alias nordlicht) nach Tipps hinsichtlich günstiger Parkmöglichkeiten und dem öffentlichen Nahverkehr.
Bei einer Flasche Rotwein ließen wir schließlich den Tag allmählich ausklingen.

Gefahrene Strecke: 125 mi
Übernachtung: KOA Kamping Cascade Locks (38,62$)
Viele Grüße,
Andreas
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Anti

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #144 am: 21.09.2011, 18:47 Uhr »
Safeway fand ich immer im Vergleich zu Walmart sehr teuer - wenn man kein Club-Mitglied ist. Aber es gibt da viele leckere Sachen, die man eben auch nur dort bekam. Am Independence Day bekamen wir den Club-Rabatt von der Kassiererin geschenkt, als wir erklärten Ausländer zu sein und deshalb kein Mitglied zu sein. Ihr seid es ja. Wie habt ihr das gemacht? Muss man da keine feste Adresse angeben? Würde ich nämlich gerne beim nächsten Mal auch nutzen! (Vielleicht könnt ihr uns ja sogar als Neukunden werben und erhaltet irgendeinen Bonus?)

Mt. St. Helens ist übrigens einer der Gründe, warum ich meinen Schatz in den Nordwesten kriege. Wehe der ist dann nicht zu sehen!  :wink: Aber die Bilder von den Painted Hills fand er jetzt auch schön...


SusanW

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #145 am: 21.09.2011, 21:09 Uhr »
Ha, mit diesen Painted Hills könnte ich meine Jungs ja vielleicht doch noch in den Nordwesten locken  :lol:
Die Ghosttown sieht auch klasse aus
Liebe Grüße 
Susan

Doreen & Andreas

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #146 am: 22.09.2011, 08:35 Uhr »
Safeway fand ich immer im Vergleich zu Walmart sehr teuer
Also wenn wir uns beim Lebensmittelkauf auf Wal-Mart beschränkt hätten, wären wir wohl verhungert.
Der Safeway bietet wirklich ein tolles Angebot und wenn man ein bisschen vergleicht, ist er auch ohne Clubkarte nicht teuer.
Die Karte hatten wir uns gleich zu Beginn unserer Kanada-Reise ausstellen lassen. Einfach beim ersten Markt an die Info und dort ein Formular ausfüllen.
Ich weiß nicht mehr, wie wir das mit der Adresse gemacht haben, im Zweifelsfall einfach DE beim Bundesstaat reinschreiben. Wer will denn scohn wissen, ob es einen Ort und eine Straße mit entsprechenden Namen in Delaware gibt  :lol:

Vielleicht könnt ihr uns ja sogar als Neukunden werben und erhaltet irgendeinen Bonus?
Darauf kommen wir gern zurück, wenn´s soweit ist  8)

Mt. St. Helens ist übrigens einer der Gründe, warum ich meinen Schatz in den Nordwesten kriege. Wehe der ist dann nicht zu sehen!  :wink:
Ja, die Berge allgemein fanden wir auch faszinierend. Deswegen müßt Ihr so viele Bilder davon ertragen  :wink: :lol:
Was den Mt. Saint Helens betrifft, kann ich im nächten Tagesbericht noch ganz andere Bilder versprechen...

Aber die Bilder von den Painted Hills fand er jetzt auch schön...
Danke, das ist aber auch eine wirklich faszinierende Gegend da...

Ha, mit diesen Painted Hills könnte ich meine Jungs ja vielleicht doch noch in den Nordwesten locken  :lol:
Na, dann drücke ich mal die Daumen, daß Du Erfolg hast  8)

Die Ghosttown sieht auch klasse aus
Ja, und da wir uns vorher nicht im Reiseführer belesen hatten, waren wir total überrascht... :oops:
Viele Grüße,
Andreas
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Sedona

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #147 am: 22.09.2011, 14:06 Uhr »
Shaniko ist ja Wilder Westen pur!!!  :pferd:
Kannte ich noch nicht! Und dann gleich auch so ein netter "Campground"! Richtig schön! :D


Nicht, dass wir auch besichtigt werden… :shock: :knockout: :lachen35:

:lol:

Doreen & Andreas

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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #148 am: 22.09.2011, 14:40 Uhr »
Shaniko ist ja Wilder Westen pur!!!  :pferd:
Kannte ich noch nicht! Und dann gleich auch so ein netter "Campground"! Richtig schön! :D
Absolut, Isa. Das waren auch meine Gedanken  8)
Was mir aber besonders gut gefiel war, daß es nicht so eine kommerzialisierte Westernstadt war, wie manch andere im Südwesten.
Als wir am Morgen die Tassen zurückbrachten und den Kaffee bezahlen wollten, wurde nur dankend abgewunken und uns im Gegenzug noch herzlich dafür gedankt, daß wir die Pötte schon abgewaschen hatten :shock:  Selbst eine Donation wollten die Leute dort nicht annehmen...
Es gab da nicht die typischen Souvenirläden mit austauschbaren "Erinnerungsstücken", keine hollywoodreife Stuntshow etc.
Die Läden waren alle recht authentisch, es wurden Antiquitäten und Kunstgewerbeartikel angeboten, eben Dinge, die zu diesem Ort paßten... ok, natürlich gab es auch T-Shirts und Sonnebrillen im General Store  :lachen35: :knockout:
Der Gunfight war keine einstudierte Show, die jeden Tag gleich abläuft, sondern entspann sich aus unseren Gesprächen mit den Cowboys. So wurde uns beispielsweise erklärt, warum Rinderzüchter und Schafzüchter sich nie ganz grün waren:
Wenn Rinder auf einer Weide grasen, reißen sie die Halme mit Ihren Zähnen ab, es bleibt aber immer ein Teil der Halme stehen und bietet so auch anderen Tieren Nahrung. Schafe dagegen knabbern das Gras bis zur Wurzel radikal ab, da bleibt für Rinderherden nichts übrig. Und da an solchen Weideflächen so manche Existenz hing, konnte ein Streit darum auch schon mal eskalieren und tödlich enden...
Es war einfach interessant, den Leuten da zuzuhören und wir hätten locker auch den Rest des Tages noch beim Plausch zubringen können  :knockout:

So, genug geschwafelt. Heute gibt´s noch mal Wasserfälle und Berge...


Was den Mt. Saint Helens betrifft, kann ich im nächten Tagesbericht noch ganz andere Bilder versprechen...
Hier muß ich mich allerdings revidieren  :oops:
Mit dem Schreiben bin ich schon einen Tag weiter, die Bilder kommen also erst morgen  :sorry:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: USA Nordwest 2011... mit dem Wohnmobil durch Washington und Oregon
« Antwort #149 am: 22.09.2011, 15:08 Uhr »
29. Juli 2011: Cascade Locks – Vancouver, WA

Wieder einmal war Andreas als erstes auf den Beinen, ließ den Rest der Familie jedoch ausschlafen und nutzte die frühe Stunde, um in der Umgebung zwei Geocaches zu suchen.  :P
Frühstück gab es heute wieder im Wohnmobil, da draußen einfach viel zu viele Mücken herumschwirrten. Während wir zusammenpackten und das Wohnmobil ein wenig ausfegten, vertrieben sich Lisa und Vincent die Zeit auf dem Spielplatz.
Gegen 11:00 Uhr waren wir abfahrbereit, schauten aber noch einmal kurz in den Shop des Campgrounds, wo Doreen ein Shirt kaufte und die Kinder je ein kleines Flugzeug bekamen. Einer der Angestellten war früher einige Zeit lang in Heidelberg stationiert und freute sich, wieder einmal deutsch sprechen zu können. Er und seine Frau gaben uns noch eine Reihe guter Tipps für die Columbia River Gorge, empfahlen uns den Blick vom Sherrard Point, warnten uns jedoch auch eindringlich vor Autoaufbrüchen auf dem Parkplatz der Multnomah Falls.  :shock: :ohjeee:
Wir fuhren zunächst wieder auf dem I-84 in Richtung Portland, verließen diesen jedoch am Exit 35 und bogen auf den Scenic Highway 30 ab. Den ersten Fotostop machten wir an den Horsetail Falls.



Es herrschte bereits reger Verkehr auf der Straße und wir mussten uns mit unserem breiten Gefährt sehr konzentrieren. So verpassten wir leider den Abzweig zu den Oneonta Falls und an ein Umkehren war auf der schmalen Fahrbahn nicht zu denken. Hinzu kam, dass sich die Straße zusehends verengte, bis Doreen schließlich die Nerven verlor und bei nächster Gelegenheit das Steuer an Andreas übergeben wollte. Die ergab sich an den Multnomah Falls. Der Parkplatz hier war schon gut gefüllt, viele PKWs drehten suchend eine Runde nach der anderen und wir erwischten gerade noch einen Busparkplatz ganz am Ende. Da wir nicht sicher waren, ob wir hier stehen bleiben durften und auch noch die Warnung vor Dieben im Hinterkopf hatten, gingen wir gestaffelt zu den Wasserfällen, so dass immer jemand im Fahrzeug blieb. Das Gedränge hier war ungleich größer, als an irgendeinem anderen Wasserfall in der gesamten Gorge. Es herrschte ein buntes Sprechengewirr und Andreas fand nur schwer einen Platz, um das Stativ aufzubauen. Da die Wasserfälle jedoch im Gegenlicht lagen, war ohnehin nicht an ein brauchbares Foto zu denken.




In der Zwischenzeit war der Parkplatz restlos voll, einige Fahrzeuge hielten am Straßenrand und in der Gegenrichtung gab es bereits einen größeren Stau. Wir fuhren weiter zu den Wahkeena Falls, die wir wieder nacheinander besichtigten, weil die Kinder bereits keine Lust mehr hatten.



Das kostete uns eine Menge Zeit und so mussten wir uns anschließend schon Gedanken machen, wo wir die heutige Mittagspause einlegen wollten. Der Parkplatz am Trailhead zu den Bridal Veil Falls bot sich dafür regelrecht an und nach dem Essen liefen wir hinunter zu den Wasserfällen.



Lisa hatte überhaupt keine Lust mehr auf irgendwelche Aktivitäten, machte auf dem Weg ihrem Unmut Luft und rastete schließlich völlig aus.  :sauer: :blecken: :bang:
Doreen war total genervt und blockte letztlich total ab, sprach kein Wort mit Lisa und würdigte sie keines Blickes mehr.  :never:
Die Stimmung war total im Eimer und zu allem Überfluss brach Andreas beim hastigen zusammenklappen des Fotostativs eine Strebe ab.  :teufel: :doh: :koch:
Wir fuhren weiter, vorbei an der Shepperds Dell Bridge zu den Latourell Falls. Hier stürzte das Wasser ca. 75m in freiem Fall in die Tiefe. Der bemooste Felsen und die Basaltsäulen darunter lagen genau im richtigen Licht und machten diesen Wasserfall für uns zum sehenswertesten des gesamten Tages.



Anschließend fuhren wir zum Crown Point Overlook und genossen dort die Aussicht auf den Columbia River.







Noch besser gefiel uns der Blick vom Chanticleer Point auf die Gorge mit dem Crown Point im Vordergrund.



Inzwischen war es 17:30 Uhr und wir waren im Zweifel, ob wir die Larch Mountain Road zum Sherrard Point noch ansteuern sollten. Wir beschlossen, die Straße ein Stück weit zu fahren, um zu schauen, ob eine entsprechende Fernsicht den Abstecher überhaupt rechtfertigen würde. Nach einigen Kilometern durch dichten Wald konnten wir an einer lichten Stelle einen Blick auf Mt. Hood und Mt. Rainier erhaschen und so entschieden wir, den Rest der Strecke auch noch zu fahren. Andreas raste die 14 Meilen in Rekordzeit bergauf, wir zahlten die 5$ Day Fee am Trailhead und liefen nach kurzem Protest unserer Kinder die Viertelmeile bis zum Lookout. Hier präsentierte sich uns ein phantastisches Panorama mit Blick auf Mt. Hood, Mt. Adams und Mt. Jefferson im Süden und die etwas im Dunst liegenden Mt. Saint Helens und Mt. Rainier im Norden.








Dazu gab eine junge Frau mit Gitarre einige sanfte, ruhige Lieder zum Besten, was für eine schöne, ganz zauberhafte Stimmung sorgte.  :gitarre: :musik:
Nun folgte die Rückfahrt zum Highway 30, die Andreas wieder in ähnlich sportlicher Weise absolvierte.   :twisted: :engel2:
Das Abendessen in Portland konnten wir gedanklich trotzdem bereits abschreiben, doch zumindest wollten wir einen stadtnahen Campground ansteuern, um morgen genügend Zeit zum Sightseeing zu haben. Aus dem Woodall´s suchten wir uns den Jantzen Beach für die Übernachtung aus und steuerten diesen mit Hilfe des Navigations-Handys zielgenau an. Wir hatten Glück, der Verkehr lief flüssig, nur in der Gegenrichtung staute es sich aus der Stadt heraus. Offensichtlich beobachteten wir dies einen Augenblick zu lang, denn wir verpassten knapp unsere Abfahrt auf den Highway 5 nach Norden, mussten dadurch wenden und standen kurz darauf doch noch selbst im Stau.  :pray: :whistle:
Als wir endlich am Campground ankamen, mussten wir feststellen, dass dieser ausgebucht belegt war. Rasch suchten wir nach einer Alternative im Campingführer, gaben die Adresse das Columbia River RV Park ins Navi ein und standen wenig später ratlos vor dessen Toren, denn auch hier waren alle Plätze schon belegt.  :cry:
Langsam begann die Dunkelheit hereinzubrechen und uns wurde klar, dass wir wohl auch im Süden der Stadt kaum mehr Erfolg haben würden. Die einzige, erfolgversprechende Maßnahme schien, in den Norden, nach Washington auszuweichen. Dort gab es eine Reihe größerer RV Parks und auf einem davon würden wir schon unterkommen. Das bedeutete jedoch, dass uns eine Rückkehr nach Portland am nächsten Tag wohl zu viel Zeit kosten würde und so mussten wir die Stadtbesichtigung aus unserer Planung streichen. Schade drum, nach einigen interessanten Kurzberichten und Bilderrätseln von Sönke im USA-Reiseforum hatten wir uns eigentlich auf die Parks, den Rosengarten und nicht zuletzt die eine oder andere der vielen Microbreweries in Portland gefreut. Na dann, vielleicht beim nächsten Mal…   :winke:
An der Draw Bridge über den Columbia River standen wir zunächst wieder eine Weile im Stau, da offensichtlich gerade ein Schiff die Brücke passierte. Gegen 21:00 Uhr erreichten wir endlich den Vancouver RV Park, der zwar nicht unbedingt sehr schön war, aber noch freie Sites hatte. Und das war im Moment das einzige, das zählte. Wir zogen einen Umschlag am Self Registration Board, fanden schließlich einen einigermaßen akzeptablen Platz und wurden sogleich von unserem freundlichen, wenn auch sehr einnehmenden Platznachbarn begrüßt und in ein endloses Gespräch verwickelt. Nach einer Weile konnten wir uns lösen und zum Abendbrot rasch zum zwei Blocks entfernten KFC gehen.  :burger: :pepsi:
Auf dem Rückweg liefen wir an einem Drive-In-ATM vorbei und zogen dort rasch ein paar Dollar Cash, um den Stellplatz für die Nacht bezahlen zu können.
Andreas brachte die Kinder ins Bett und tippte Reisebericht, während Doreen duschen ging. Dann schauten wir gemeinsam die Fotos des Tages an und sicherten sie auf dem Netbook. Doreen ging gegen Mitternacht ins Bett, Andreas schrieb noch eine Nachricht an Sönke und folgte Ihr kurz darauf.
:schlafend: :schlafen:

Gefahrene Strecke: 99 mi
Übernachtung: Vancouver RV Park (30,30$)
Viele Grüße,
Andreas
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