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Autor Thema: USA Südwest - oder die große Acht  (Gelesen 20419 mal)

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tom2go

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #60 am: 06.02.2012, 23:43 Uhr »
Na aber ein Bayer würde mit Sicherheit doch nicht nach einem Hefeweizen fragen. Das Wort kennen die doch gar nicht.

Snoopie als Gast

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #61 am: 07.02.2012, 07:07 Uhr »
Der schon!  :D

tom2go

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #62 am: 07.02.2012, 14:02 Uhr »
Bei denen heißt das doch Weißbier :verwirrt: Vielleicht war es ein Schwabe  :)

Stefanie_GZ

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #63 am: 07.02.2012, 14:45 Uhr »
Ist das Inca Inn echt so übel, wir haben es auch gebucht für 3 Nächte. Ich habe allerdings mit der Dusche kein Problem, so klein sieht sie nicht aus.

paula2

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #64 am: 07.02.2012, 15:51 Uhr »
also wir waren 2010 3 Nächte im Inca Inn, da waren allerdings die Schweizer Inhaber noch da. Das Zimmer war ganz normaler Motelstandard nur das Bad war wirklich kleiner als üblich, wir hatten sonst immer eine Wanne. Die Dusche hat bei uns aber tadellos funktioniert, außerdem war die Elektrik und die Lampen komplett neu. Das einzige was nicht gut funktioniert hat war die Reinigung, das Waschbecken war nicht sauber gemacht worden während unseres Aufenthalts (nach einer Beschwerde war es dann sauber). Der Frühstücksraum war wirklich zu klein, aber es war reichlich Kaffee etc vorhanden und es wurde auch immer nachgefüllt (auch beim Brot etc). Das einzige was mich einmal wirklich gestört hat war dass es nur zwei Liegen und einen Stuhl am Pool gab, so dass wir uns nicht hinlegen konnten, das war wirklich zu spärlich, alle Zimmer waren belegt.
Insgesamt fand ich das Preis/Leistungsverhältnis aber gut, es war eines der billigsten Zimmer auf der ganzen Reise und bei weitem nicht das schlechteste (das war das Page Boy Motel in Page), wir würden es das nächste Mal wieder nehmen (es sei denn die schlechten Berichte häufen sich in nächster Zeit).
Das selbstgebackene Brot dort habe ich in bester Erinnerung, das einzige richtige Brot in 3 Wochen USA Aufenthalt und erstklassiger und kostenloser Kaffee den ganzen Tag (nicht nur zum Frühstück), das hat schon was. Außerdem kann man vom Inca Inn zu Fuß in den Ort laufen zum Abendessen, viele andere günstige Motels liegen ziemlich weit außerhalb. Für mich neben dem Kaffee ein wichtiger Punkt.

Stefanie_GZ

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #65 am: 07.02.2012, 16:01 Uhr »
Super- danke. Alle von dir erwähnten Punkte finde ich unwichtig. Solange das Zimmer sauber ist wenn wir kommen, während wir dort sind lassen wir eh nicht reinigen. Pool ist mir egal und Frühstück machen wir eh selber. Wir zahlen 99$ aber besser als 170$ im La Quinta oder so.

So will jetzt den tollen Reisebericht nicht mit dem Thema Hotel weiter zu müllen..  :|

.... Sorry dafür..

paula2

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #66 am: 07.02.2012, 16:08 Uhr »
dann kann ich dich beruhigen: bei der Ankunft war das Zimmer sauber! Außerdem sind solche Diskussionen für andere Reisende doch auch interessant, ich überlege auch oft ziemlich lang welches Hotel ich nun nehmen soll. Bin gespannt was du berichten wirst (natürlich nicht nur vom Hotel)  :wink:

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #67 am: 07.02.2012, 18:12 Uhr »
Tja, vielleicht mag es ja auch am Inhaberwechsel liegen (wir hatten weder frisches Brot noch besonders guten Kaffee). Allerdings änderte dies bestimmt nicht die Größe der Dusche und des Pools.... Die Dusche bescherte mir jeden Morgen zahlreiche blaue Flecken... Fast jedes Ketten-Motel bot da deutlich mehr Platz und Sauberkeit. Aber egal. Vielleicht haben wir auch zu große Ansprüche und anderen gefällt das Motel besser!  :rotierend2:

So, gleich geht's weiter!

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #68 am: 07.02.2012, 18:27 Uhr »
Samstag, 03.09.2011 - Ralley durch das Monument Valley -


Die letzte Nacht in diesem grausamen Motel ist vorrüber! Natürlich ist die Lobby wieder total überfüllt und wir ballancieren unsere Cornflakes ins Zimmer. Das Toilettenpapier wurde auch nicht nachgefüllt. Gut, dass ich genug Taschentücher dabei habe…

Nochmal tanken und einkaufen, dann fahren wir um 8.30 Uhr los. Auf der 191 geht es nach Süden. Dann biegen wir nach Bluff (warum wohnt man hier…?) auf die 163. Wüste und rote bzw. gelbe Felsen wechseln sich ab. Am Mexican Hat halten wir kurz und machen ein obligatorisches Foto. Dann nochmal einen Stop, um die beeindruckende Straße mit dem Monument Valley als Hintergrund abzulichten.








Am Monument Valley zahlen wir 10 $ Eintritt und machen am Visitor Center erst einmal Fotos von oben herab. Dann beginnt die Fahrt mit unserem Mietwagen durchs Valley. Vor 16 Jahren sind wir hier mit einem "normalen" Auto und nicht mit einem Geländewagen durchgefahren. Kaum vorstellbar… Thomas hat Spaß und gibt Gas! Wild werden wir auf der ungeteerten Holperstraße hin- und hergeschüttelt, vorbei an den berühmten Felsen.

















Cowboys waren auch da....






Und so sah unser Auto nach der wilden Fahrt aus....

Nach 1,5 Stunden und ein paar blauen Flecken mehr sind wir wieder am Visitor Center. Leider haben die Navajos nirgendwo Picknick-Areas eingerichtet, so essen wir unser Sushi im Auto. Anschließend geht's weiter. In Kayenta machen wir bei Mc Donald's einen Kaffee-Stop und fahren weiter auf der 160 und 98 nach Page.

Unser Hotel ist schnell gefunden. Wir sind begeistert! Dabei ist es nur unwesentlich teurer als die Absteige in Moab… Im Zimmer machen wir es uns erst einmal gemütlich, dann gehen wir an den wunderschönen, kühlen Pool. Bei 35 Grad eine nette Abkühlung. Als uns der Hunger plagt, fahren wir in die Stadt und landen schließlich im DAM Grill+Bar, wo wir Pasta essen. Die Portionen sind relativ knapp bemessen, dafür sitzen wir schön im Freien auf der überdachten Terrasse; eine Seltenheit in den USA. An der Bar nehmen wir noch einen Absacker und fahren anschließend noch durch die Stadt, die sich sehr zum Positiven verändert hat. Für amerikanische Verhältnisse richtig gepflegt. Um 19.30 Uhr (jetzt Arizona Zeit!) sind es immernoch 33 Grad!

Top: Monument Valley
Flop: nichts
Gefahren: 470 km
Hotel: Maryott Cordyard, Page, 396 $ für 4 Nächte. Super Hotel! Groß, sauber, sehr geschmackvoll eingerichtete Zimmer, toller Pool mit Blick auf den Golfplatz.









Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #69 am: 07.02.2012, 18:44 Uhr »
Sonntag, 04.09.2011 - Lower Antelope Canyon und seine Folgen -

Unser Zimmernachbar hat wohl eine längere Wanderung vor sich, ansonsten fällt uns kein Grund ein, warum man im Urlaub schon um 5.00 Uhr morgens aufsteht.

Wir bleiben noch 2 Stunden liegen und frühstücken dann im Hotel-eigenen Restaurant für 9 $ pro Person das Continental Buffet. In der Rechnung ist allerdings das Trinkgeld (gleich 19%!) ungefragt einbezogen, so dass wir am Ende 23 $ zahlen müssen. Weil die Kellnerin kein Wasser ausschenkt, Thomas aber so einen Durst hat, trinkt er gegen seine Gewohnheit fast 1 Liter Milch. Und ich denke noch: hoffentlich verträgt er das auch....

Nach unserem sonntäglichen Anruf in Deutschland (nach längerem Suchen haben wir endlich ein öffentliches Telefon am Safeway gefunden), starten wir zum Lower Antelope Canyon. Wir landen zunächst an der falschen Stelle, da der Lower Canyon von der 89 nicht ausgeschildert ist. Jedenfalls sehen wir kein Schild. Eine Navajo erklärt uns aber den Weg: man muss am Antelope Point (gegenüber vom Upper Canyon) einbiegen und ein paar 100 Meter fahren. Dann sieht man auch den Parkplatz - und die riesige Schlange am Kassenhäuschen.



Jeder deutsche Arbeitnehmer bekommt beim Betrachten des Arbeitstempos des Navajos im Kassenhäuschen Herzrasen. Wir stehen mehr als ½ Stunde in der Schlange, weil mit jedem Touri zunächst eine längere Unterhaltung geführt wird und man seinen Namen und seine Adresse in eine Liste eintragen (wofür das?) und den Eintritt in Höhe von 20 $ plus 6 $ Permitgebühr (wofür das?) zahlen muss. Das dauert….

Wir haben jedoch Glück und können uns noch der Gruppe vor uns anschließen. Die geführten Touren starten halbstündlich. Der Canyoneingang besteht aus einer Felsspalte im Boden. Dort klettern wir alle nacheinander hinein. Zuerst hatten wir Bedenken, ob Thomas mit seinen Körpermaßen dort hineinpasst, als wir dann aber den Navajo-Guide sehen, machen wir uns keine Sorgen mehr… Wenn der da durch passt, dann wir auch!





Trotzdem ist es ganz schön eng da unten  - auch mit den ganzen anderen Leuten. Thomas hat seine Platzangst aber gut unter Kontrolle.



Die Canyonwände winden sich eng aneinander und lassen nur einen schmalen Gang zum Wandern. Zwischendurch muss man stählerne Treppen hinuntersteigen. Der Canyon ist wunderschön und man fühlt sich der Natur ganz nah. Alle machen hunderte Fotos von den Formen und Skulpturen, die der Canyon bildet.





























Auch wenn uns der Lower Canyon sehr gefällt, so fanden wir den Upper Canyon doch schöner und beeindruckender, weil dort die orange Farbe der Felsen noch viel intensiver war. Vielleicht liegt es aber auch am bewölkten Himmel, das die Farben nicht so strahlen. Selbst als unser Guide Sand in die Luft wirft, um einen Spot im plötzlich auftauchenden Sonnenlicht zu erzeugen, wirkt dies nicht so toll. Aber egal. Schön ist es trotzdem. Die Tour dauert ungefähr 1 Stunde und 20 Minuten, dann sind wir am Ende des Canyons angelangt und steigen eine steile Treppe nach oben, um draußen am Canyon zurückzulaufen.

Eigentlich wollten wir jetzt nochmal zum Horseshoe Bend und den Toolstoals, aber Thomas sagt, ihm wäre "komisch" und er wolle ins Hotel…. Gesagt, getan. Als wir gerade im Zimmer sind, schafft Thomas es gerade noch zur Toilette, um sich zu übergeben…. Ich mache die ungewohnte Milch von heute morgen darüf verantwortlich. Jedenfalls sind damit alle Pläne für heute erstmal hinfällig. Thomas legt sich kreidebleich ins Bett und ich schaue fern. Sex and the city läuft - einer meiner Lieblingsfilme. Irgendwann habe ich Hunger und verspeise das einzig Essbare im Zimmer, 2 Kekse und ein paar Chips.

Als Thomas aufwacht, geht es ihm besser und er besteht darauf, dass wir nun wie ursprünglich geplant zur Paria Outpost Station fahren, um unsere morgige Wanderung zu bestätigen. Ich habe vorher gar nicht mehr in meine Unterlagen gesehen, jedenfalls unterschätzen wir die Entfernung dorthin gehörig. Wir haben nicht mehr getankt und so kündigt Thomas irgendwann an, wenn die Paria Outpost nicht bald in Sicht wäre, dann müssten wir umdrehen, weil wir nicht genug Benzin hätten… Da taucht sie schließlich doch noch auf - und liegt völlig verlassen da. Es sieht aus, als ob hier schon wochenlang keiner mehr gewesen ist. Verunsichert fahren wir zurück. Zwischendurch tanken wir und fahren dann zur Wahweap Marina, wo wir etwas trinken und den Blick auf den Lake Powell bewundern. Inzwischen hat Thomas auch ein paar Kracker gegessen und nicht wieder von sich gegeben.



Zurück im Hotel versuchen wir die Paria Outpost Station telefonisch zu erreichen. So hatten die Dodsens (die Besitzer) das eigentlich auch in einer Mail von uns erbeten, da uns aber Telefonate in englischer Sprache nicht unbedingt sehr liegen, wollten wir uns dies durch den Besuch vorhin ersparen. Das Telefon auf dem Zimmer funktioniert nicht, also gehen wir zur Rezeption, die für uns wählt. Wider Erwarten funktioniert die telefonische Verständigung sehr gut und die Dame versichert, dass die Tour morgen tatsächlich von der Paria Outpost Station aus stattfindet. Um 7.00 Uhr (!!!) Utah-Zeit sollen wir da sein. Das ist echt unmenschlich. Wir müssen dafür um 4.45 Uhr Arizona-Zeit aufstehen. Eigentlich haben wir ja Urlaub, aber was macht man nicht alles, um die einzigartige Canyonlandschaft kennenzulernen!

Da wir beide unheimlichen Hunger haben, besorgen wir uns im Safeway Salat und Hühnchen und ein paar Sandwiches für morgen. Das Essen verspeisen wir im Hotelzimmer. Danach legen wir uns in den Schatten am Pool. Sehr schön! Zurück auf dem Zimmer hat Thomas Durchfall und ich mache mir echt Gedanken, ob wir den Ausflug morgen wirklich machen sollen. Thomas besteht aber darauf. Ich bin gespannt… und lege schon mal Immodium parat…..

Top: Lower Antelope Canyon
Flop: Thomas ist krank
Gefahren: 150 km
Hotel: Maryott Courtyard, Page

Anti

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #70 am: 07.02.2012, 18:49 Uhr »
 :zuberge: :zuberge: :zuberge: Hoffentlich ging es Thomas am nächsten Tag wieder gut!

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #71 am: 07.02.2012, 18:54 Uhr »
Nein, leider erst mal nicht.... Fortsetzung folgt! :klo:

_Michael_

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #72 am: 11.02.2012, 11:50 Uhr »
Da muss ich unbedingt auch hin !

Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #73 am: 13.02.2012, 18:40 Uhr »
So, weiter geht's:

Montag, 05.09.2011  - Krank in Page -

Tja, es kam, wie es kommen musste… Um 4.45 Uhr geht der Wecker. Ich frage Thomas, wie es ihm geht und er sagt "o.k." Als wir beide gerade angezogen sind, stürzt er zur Toilette… Er sieht wirklich elend aus! Ich gebe ihm zwei Imodium und ziehe die Reißleine. So hat das keinen Sinn! Wenn ihm im Auto auf dem Weg zur coyote buttes south (CBS) schlecht wird, oder er Durchfall hat, wird das für alle Beteiligten eine Tortur… Was tun? Es ist meines Erachtens noch zu früh, um die Dodsens anzurufen, also fahre ich den Laptop hoch und schicke eine E-Mail in der Hoffnung, dass sie diese noch rechtzeitig lesen… Danach gehen wir wieder ins Bett. Nachdem Thomas insgesamt 14 Stunden (!) geschlafen hat, wird er wach. Es geht ihm ein bißchen besser, es rumort aber immernoch in seinem Bauch. Wir betten uns um an den Pool und setzen uns in den Schatten und lesen für den größten Teil des Tages. Zwischendurch wasche ich zum letzten mal in diesem Urlaub unsere Wäsche. Thomas bekommt immer mehr Farbe ins Gesicht und schließlich fährt er los, um sich Brezeln und Cola zu besorgen. Eigentlich möchte er "was richtiges" essen, davon rate ich aber ab. Der Versuch ist gestern schon gescheitert.





Am späten Nachmittag fahren wir dann nochmal zur Wahweap Marina und setzen uns auf "unseren" Felsen mit Blick auf den Lake Powell. Der Himmel ist wolkenverhangen. Um uns herum sehen wir Regenfronten, nur über uns sind noch einzelne blaue Stellen am Himmel. Und windig ist es! Wir fliegen fast weg. Es ist wunderschön hier!















Danach fahren wir wieder zurück zum Pool und lesen. Thomas hat jetzt richtig Hunger und ich erst recht! Seine Diät habe ich ja unfreiwillig mitgemacht… Wenn wir zu Hause wären, würde er jetzt von mir Reis und Hühnchen bekommen… Hier haben wir aber keine Küche und so landen wir schließlich in "Ken's Old West", einem urigen Western-Restaurant, wo wir von der leckeren Salatbar  und Steak essen. Im Hotel sehen wir uns nochmal die Unterlagen für den morgen geplanten Ausflug zur Wave an. Die Permit hierfür haben wir schon vor Monaten in der Online-Lotterie gewonnen. Wir hoffen, dass der Weg dorthin morgen passierbar ist. Bis jetzt regnet es (hier) noch nicht…..

Top: Ausblick auf den Lake Powell und Relaxen am Pool
Flop: Der Ausflug zur CBS und White Pocket musste ausfallen, weil Thomas krank war. Sehr schade! Wir hoffen darauf, dies in ein paar Jahren nachholen zu können…
Gefahren: 20 km
Hotel: Maryott Courtyard Page




Snoopie

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Re: USA Südwest - oder die große Acht
« Antwort #74 am: 13.02.2012, 19:09 Uhr »
Dienstag, 06.09.2011 - Wave - der schönste Ort der Welt


Was für ein Tag! Um 6.00 Uhr sind wir beide wach… Im Supermarkt kaufen wir uns Sandwiches zum Frühstück. Thomas ist wieder fit! In der Nacht hat es geregnet, deshalb wollen wir auf Nummer sicher gehen und beim Bureau of land management (BLM - von dort haben wir auch unsere Permit erhalten) nach dem Zustand der House Rock Valley Road fragen. Um 8.00 Uhr Utah-Zeit sind wir dort. Mit uns warten schon zwei weitere deutsche Paare,  die an der Vor-Ort-Permit-Lotterie teilnehmen wollen. Die Rangerin fährt pünktlich vor und öffnet um 8.30 Uhr das Büro. Da wir ja schon eine Permit haben, dürfen wir an den inzwischen vielen wartenden Menschen vorbei marschieren. Leider weiß die Rangerin nichts über den Zustand der Straße. Wir sollten es einfach mal versuchen… Also hätten wir uns die Warterei auch schenken und schon früher mit der Wanderung und damit bei kühleren Temperaturen beginnen können!!! Die Rangerin gibt uns noch eine aktualisierte Wegbeschreibung mit. Die uns zugeschickte hatte fehlerhafte GPS-Daten.

Noch ist der Himmel bedeckt bei 16 Grad, aber die Sonne kämpft sich durch. Die House Rock Valley Road finden wir schnell, biegen links ab und sind gespannt, ob wir durch kommen. Etwas mulmig ist uns schon, schließlich ist noch alles naß… Dann sehen wir aber auf der Dirt-Road schon Autospuren, die sich teilweise tief eingegraben haben. Inzwischen ist der Schlamm aber schon angetrocknet und wir kommen gut durch. Thomas gibt wieder mal richtig Gas und hat seine Freude.



Nach ca. 12 km sehen wir auch schon den Parkplatz, platzieren den Parkschein der Permit an der Windschutzscheibe (von innen natürlich!), packen zwei Rucksäcke voll Wasser, Essen und Sonnenmilch; Kameras und GPS um den Hals und los geht's!

Es fängt schon gut an, weil wir uns schon nicht sicher sind, wo es vom Parkplatz langgeht. Doch da hilft uns die Ranger-Wegbeschreibung noch weiter. Wir folgen den Fußspuren der früheren Wanderer (Vielen Dank dafür!) durch den Sand und fangen schon nach wenigen 100 Metern an zu schwitzen. Bergauf geht's und immer wieder durch tiefen Sand, der Gott sei Dank noch ein wenig feucht ist.













Nach kurzer Zeit merken wir schon, dass uns die Ranger-Wegbeschreibung überhaupt nicht weiterhilft. Die dort abgebildeten Fotos vom Wegverlauf sind ein Witz, denn es sieht (für uns) überall gleich aus. Leider sehen wir irgendwann auch keine Fußabdrücke mehr, weil der Sand nun verschwunden ist und wir einen Felsen hochklettern müssen. Danach sind wir lost…. Gut dass wir das GPS dabei haben, das aber nur die ungefähre Richtung anzeigt (es ist die einfachste Ausführung, die es gibt) und oft unvermittelt rotiert. Über Felsspalten und an Gebüsch vorbei müssen wir uns den Weg selbst suchen, um die steilen Felshänge hochzukommen. Ab und zu atmen wir auf, weil wir Steinmännchen finden, die uns signalisieren, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Die Männchen sind aber sehr rar gesäht. Wegweiser gibt es sowieso keine, weil der Weg ja geheim und nur für Permit-Besitzer zu finden sein soll, damit dieses wunderbare Naturwunder erhalten bleibt.









Irgendwann haben wir uns total verfranst und das GPS zeigt an, dass wir nach links müssen. Dafür müssen wir aber um einen Berg herum klettern. Plötzlich denke ich, wir hätten die Wave bereits erreicht, jedenfalls stehen wir schon in einer Welle aus gelben Streifen. Das kann sie aber noch nicht sein…


















Als wir um den Berg endlich herum geklettert sind, sind wir zunächst völlig erschöpft und ratlos. Dann aber sehe ich weit unter uns wieder Fußspuren im Sand. Also den Berg wieder runterklettern und den Fußspuren folgen. Da sehen wir, wie 3 Wanderer uns von einem riesigen Sandhügel - oder eigentlich schon Sandberg - entgegenkommen. Da sollen wir noch rauf?! Wir haben keine Kraft mehr und Thomas streikt. Die Wanderer versichern uns, dass wir "nur noch" den Sandberg hoch müssen, dann wären wir an der Wave…









Thomas kann nicht mehr. Es ist inzwischen wieder brüllend heiß und nirgendwo Schatten. Ich will aber so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben und Thomas sagt wie im Kino sehr theatralisch: "Geh ohne mich - ohne mich bist du besser dran!". Und so verabschiede ich mich mit sehr schlechtem Gewissen von Thomas und klettere zum Teil auf allen Vieren den Sandberg hoch.

Die Felsspalten, die neben dem Sand verlaufen, erscheinen mir noch steiler, also bleibe ich auf der Sandspur, die nur teilweise von Felsen unterbrochen wird. Es ist soooo anstrengend! Ich rutsche dauernd wieder runter und bin am Ende meiner Kräfte. Zwischendurch muss ich immer wieder Pause machen, da ich akute "Rasselatmung" habe und keine Luft mehr bekomme. Außerdem habe ich Seitenstiche. 

Zu allem Überfluss gibt jetzt auch noch die gute Kamera den Geist auf und weigert sich Fotos zu machen. Weit unten sehe ich Thomas in der heißen Sonne sitzen (inzwischen sind es 30 Grad) und mir zuwinken. Mein schlechtes Gewissen wächst…

Endlich und mit letzter Kraft komme ich schließlich oben an und - keine Wave!!! Stattdessen ein weiterer sandiger Weg bergauf. Ich bekomme einen regelrechten Wutanfall und schimpfe laut wie ein Rohrspatz. "Warum tue ich uns sowas an? So eine Sch….!!! Das ist ja der reine Wahnsinn!" usw. Gut, dass mich hier in der Einsamkeit keiner hört…! Trotzdem kämpfe ich mich weiter und erreiche nach einer letzten Kletterei den ersten Abschnitt der Wave. Ich bin so fertig, dass mich die Schönheit um mich herum erst einmal überhaupt nicht beeindruckt. Dann aber biege ich links um die Ecke und - wuuuuhmmmm! - stehe mitten im schönsten Naturwunder, das ich je gesehen habe!











Oben stehen schon einige Profi-Fotografen, die ihre Arbeit netterweise unterbrechen und mich hochklettern lassen. Wow - ist das schön hier! So langsam komme ich auch wieder zu Atem und kann ein paar Fotos mit unserer kleinen Kamera machen. Wenigstens etwas. Mein schlechtes Gewissen meldet sich nach kurzer Zeit und ich verabschiede mich, um zu meinem in der Wüste zurückgelassenen Mann zurückzukehren. Die anderen Wave-Besucher verstehen die Welt nicht mehr - da habe ich so hart gekämpft, um hierhin zu gelangen und dann haue ich nach so kurzer Zeit schon wieder ab….  Ich bin gerade aus der Wave wieder heraus und wer kommt mir entgegen? Mein Thomas! Ach was freue ich mich!  :kuss:  Wir sind sooo froh, dass er nun doch noch das Ziel der ganzen Plackerei erreicht hat! Nach einer Flasche Wasser und einem Sandwich hat er doch noch die Kraft gefunden, sich den Sandberg hochzuziehen. Ich bin so stolz auf ihn! Gemeinsam gehen wir nun wieder zur Wave und auch Thomas ist tief beeindruckt.









Die Wave ist fest in deutscher Hand, jedenfalls sind hier oben neben 3 Amis und 3 Japanern nur Deutsche (übrigens allesamt jünger als wir). Als ein weiteres deutsches Pärchen ankommt, das geschätzte Anfang 20 ist und keinen einzigen Schweißtropfen auf der Stirn hat und uns dann auch noch berichtet, dass sie die Ranger-Wegbeschreibung ganz einfach fanden, können wir nur den Kopf schütteln und uns alt fühlen. Allerdings erzählen sie kurze Zeit später, dass sie in den Bergen wohnen und dort das Wandern gewohnt sind. Das beruhigt uns dann wieder - schließlich sind wir nicht  nur älter, sondern auch noch Flachländler!






Insgesamt haben wir zwei Stunden für den Hinweg gebraucht. Wir sitzen hier oben und bewundern die Farben und Formen, die die Natur geschaffen hat. Einfach phantastisch! Schöner geht's nicht! Einem netten Ami gelingt es sogar, die gute Kamera zu reparieren. Sie hatte einen Wackelkontakt an der Batterie.

Nach hunderten Fotos und Filmen erkunden wir noch einen kleinen Nebenarm der Wave und setzen uns dort in den Schatten. Dort sind die Farbspiele  - trotz Schatten - noch intensiver.









Um 13.00 Uhr beschließen wir - trotz der Hitze - zurückzuwandern. Es ist brüllend heiß, aber es bleibt uns nichts anderes übrig. Bis zur Dunkelheit wollen wir nicht warten. Auch die 2nd Wave lassen wir aus. Keine Kraft mehr!  Auf dem Po rutsche ich den Sandberg runter, weil ich Angst habe, abzustürzen. Unten angekommen, hören wir laute Rufe. Ein Pärchen steht auf demselben Berg, auf dem wir uns verlaufen haben. Wie sich herausstellt sind es auch Deutsche (was auch sonst?). Sie sind froh, dass wir ihnen den richtigen Weg zeigen. Sie haben kein GPS und sind mit der Wegbeschreibung auch total überfordert. Wir lassen uns von den Fotos der Ranger-Wegbeschreibung nicht mehr durcheinanderbringen und folgen nun stur dem GPS.

Trotz der Hitze geht nun der Rückweg viel schneller als der Hinweg. Wir brauchen nur 1 Stunde und 20 Minuten. Alle paar Meter trinken wir Wasser. Trotzdem können wir schon wieder Witze machen und unser Lachen hört man sicher noch in weiter Entfernung. Auf meine Frage, warum mir selbst meine Bauchmuskeln weh tun, meint Thomas, "Das kommt vom Trinken!". in der Tat haben ich glaube ich noch nie so viel an einem Tag getrunken wie heute. 5 Liter!  Gut, dass wir genug Wasser mitgenommen haben! Uns tut alles weh. Ich merke schon jetzt, wie ich - trotz Wanderschuhe-  wieder Blasen an den Füßen bekomme und der Sand mir alles aufscheuert. Meine Arthrose schmerzt wie Hulle und ich habe das Gefühl, das mich der Rucksack nach hinten zieht.

Die GPS-Daten der Ranger-Beschreibung enden ca. 1,5 km vor dem Parkplatz (den man noch nicht sehen kann). Gut, dass ich den Ausgangspunkt der Wanderung gespeichert habe - sonst würden wir dort wahrscheinlich immernoch umherirren. Für uns sieht es einfach überall gleich (schön) aus. Bei mir ist das kein Wunder, ich verlaufe mich schon in einer Telefonzelle, aber Thomas hat eigentlich einen sehr guten Orientierungssinn… Hinter uns taucht irgendwann ein amerikanisches Pärchen auf, das viel schneller (und älter!) ist als wir. Ich wundere mich noch, wo die die Kraft hernehmen, bis sie uns beim Einholen erzählen, dass sie die Wanderung abgebrochen hätten, weil sie den Weg nicht gefunden hätten! Wie schade für sie! Alle Anstrengung und die Permit umsonst!

Am Auto kühle ich meine geschundenen Füße erst einmal mit Wasser. Dann geht's auf der Holperstraße wieder zurück zum Hotel. Dort werfen wir uns völlig entkräftet - aber total glücklich - auf's Bett und genießen anschließend ein kühles Bad im Pool. So habe ich einen Pool noch nie genossen! Schon auf der Wanderung haben wir uns gegenseitig von Bier und Rippchen erzählt, also landen wir zum Abendessen wieder in "Ken's Old West".

Trotz der wahnsinnig anstrengenden Wanderung war heute einer der schönsten Tage unseres Lebens. Ich glaube nicht, dass es noch schönere Orte auf der Welt gibt…

Top: Die Wave!!!
Auch wenn das Ziel noch so verlockend ist, ist die Wanderung nichts für ältere oder sehr unsportliche Leute, die nicht an Berge gewöhnt sind. Wir sind hier wirklich an die Grenzen unserer Kräfte gekommen. Ich empfehle unbedingt ein GPS und ausreichend (!) Wasser mitzunehmen. Außerdem nicht alleine wandern! Mich wundert, dass nicht mehr Leute dort verloren gehen oder sich verletzen. Thomas ist auf den letzten Metern noch in einer Felsspalte umgeknickt. Gott sei Dank konnte er weiterlaufen! Ich hätte nicht gewusst, wie ich ihn sonst zum Auto hätte bringen sollen…


Flop: gar nichts!
Gefahren: 160 km
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