Utah unterwegs - Südosten - 2,5 Wo - Sommer

[Utah]

16.7.2004   Charleston – Waycross   380 km


Heute begann der Tag wieder mit einem alternativen Frühstück im Hotelzimmer, langsam gewöhnt man sich daran, so schlecht ist es gar nicht. Um 8.30 Uhr zogen wir los Richtung Waycross.
Auf der Suche nach Höhepunkten auf unserer Route hatte ich den Okefenokee Swamp Park gefunden. Haben sicher noch nicht allzu viele von euch gehört. Dieser Park war heute unser Ziel.
Um 12.30 Uhr kamen wir bereits in Waycross an. Leider wusste ich vorab schon das für unser reserviertes Hotel, das Days Inn, Empfehlung !, erst ab 14.00 Uhr der Check inn möglich ist. Aber Fragen kostet nichts und sieh da es ging schon früher. Ist sicher lustig für Einheimische anzuhören, wenn die spanische Frau der Rezeption mit einem Sachsen versucht sich in Englisch zu unterhalten.
Anschließend entkleideten wir uns, nein nicht was ihr denkt!!! Wir sprühten uns mit Deep Woods von Johnson ein. Die Mücken sollten keine Chance im Park haben. Wie sich herausstellte ist das Zeug echt gut. Der Gedanke lange Hosen bei der heutigen, wieder sehr warmen Luft anzuziehen war natürlich nicht sehr schön, aber sicher ist sicher.
Dann fuhren wir die 8 Meilen zum Park. Jetzt will ich euch erst mal ein paar Dinge über den Park erzählen.
Der Okefenokee Swamp Park wurde von den Seminolen-Indianern Land der zitternden Erde genannt. Hier gibt im es im Naturschutzgebiet auf 2000 qkm mehr als 12000 Alligatoren. (Falls euch mal eins begegnet: Unterschied Alligator+Krokodil: Krokodil hat eine schmale Schnauze und ist heller. Der Alligator zieht Süßwasser, das Krokodil Salzwasser vor).
Weiterhin leben hier Enten, Fischadler, Bussarde, Truthahngeier, Schlangen, Frösche ....
Der Park ist für die Grundwasserströme Floridas genauso wichtig wie die Everglades. Im Park wachsen Kiefern, Zypressen, Magnolien, Schilf und und und... Im Winter abgestorbene Blätter und Halme sinken auf den Boden und reichern die seit Jahrhunderten entstandene Torfschicht an. Faulgase treiben immer wieder Teile des Torfbodens an die Oberfläche. Ist dieser Boden groß genug und fest verflochten, kann er Menschen tragen, allerdings auf schwankendem Grund, oder wie es die Seminolen sagten, auf zitternder Erde. Diese entstehenden Bodenschichten werden bis zu 3m dick.
Im Park kann man auf etlichen Plattformen den Swamp erkundigen. Viele buchen eine Bootstour, so wie wir. 4 Erwachsene + 2 Kinder = 102 $ = 30min. Bootsfahrt. Buchbar im Visitor Center, wie auch die Fahrt mit der Railroad durch den Swamp. Diese haben wir nicht gemacht. Bei der Bootstour bekommt man viel über den Swamp erzählt und wir haben auch 2 Alligatoren in freier Laufbahn sehen können. Eigentlich nicht schlecht, aber den Preis empfanden wir etwas zu happig. Dank Deep Woods gab es keine Ausfälle bei uns, einige (ohne Schutz) waren während der Fahrt immer mit der Insektenabwehr beschäftigt. Die Hitze haben wir auch gut überstanden, hab ich mir schlimmer vorgestellt, obwohl heute wieder über 35°C waren (unser „Training“ in der Sauna macht sich echt bezahlt).  
Um 16.00 Uhr waren wir wieder im Hotel, die Kids in den Pool, wir unter die Dusche.
Dann ging es ohne Kinder in die Mall of Waycross. Shoppen bis die Kreditkarte glüht. Wir haben etliches eingekauft. Die erste Ersatzreisetasche zum Verstauen der Ware wurde eingeweiht.
Subway bescherte uns ein Abendessen, war gut ! Walmart Kurzbesuch folgte natürlich.  
Heute Abend ging dann noch ein richtiger Gewitterschauer runter. Laut Wetterbericht soll es am Wochenende mit 40% Wahrscheinlichkeit in Orlando regnen. Hoffentlich nicht, wir wollen zu Universal und Seaworld.
So, für heute „Ende im Gelände“ bis morgen!

[Anette]

4 Erwachsene + 2 Kinder = 102 $

Utah, habt Ihr denn das Boot gekauft?? Termin für Nov. weiß ich noch nicht. Mit den Temperaturen kannst Du uns heute hier nicht so sehr beeindrucken, bei uns sind es auch an die 30°C mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Anette

[EasyAmerica]

Hallo Utah,
da ging es dir mit Okefenokee deutlich besser, als uns. Wir waren allerdings am im Mai 2004 total einsamen südlichen Eingang. Im Norden scheint es wohl deutlich belebter zu sein. Dort müssen sich die Blutsauger nicht auf zwei Menschen konzentrieren.  
Hier ein kurzer Auszug aus meinen Reiseerinnerungen:

"Daytona Beach mit seinem Auto-Strand war echt cool. Weniger cool, sondern drückend schwül, war es im Stephen C. Foster State Park im Okefenokee Swamp. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen. Weder an den Anlegestegen noch auf dem CG. Und auch für uns war „Nix wie weg“ die Devise, nachdem ich mich den Insekten mal kurz zum Fraß angeboten hatte.

Im Okefenokee muss man per Boot die Gegend erkunden. Danach ist uns angesichts der Heerscharen von Blutsauger absolut nicht. Vom Auto aus sieht man nichts Besonderes. Jedenfalls nicht auf unserer Südroute über die SR 177."

[GreyWolf]

Wie gefällt eigentlich Euren Kleinen die Tour? Machen die alles mit? Interessiert das die oder gibt es viel Gequengel?

[Viola]

Hallo Utah,

waren im letzten Jahr auch im Okefenokee Swamp. Aber nur zu zweit. Kam uns garnicht so teuer vor. Hat uns auch sehr gefallen. Dank "Off" und trotz Hitze langer Hose sind wir auch ohne Mückenstiche davon gekommen. Waren nur zu dritt im Boot und bekamen eine sehr gute Führung durch den Park.

Da wir zur gleichen Zeit dort waren, wissen wir, wie unangenehm das Wetter sein kann. Wünsche euch viel Sonne.

[nypete]

Hi Utah,

danke für Deine Berichte und weiterhin ganz viel Spaß.

Gruß NYPete

[Utah]

4 Erwachsene + 2 Kinder = 102 $

Utah, habt Ihr denn das Boot gekauft??
Anette

Nein, nicht mal ein paar Anteile gehören mir jetzt...

[Utah]

Hallo Utah,
da ging es dir mit Okefenokee deutlich besser, als uns. Wir waren allerdings am im Mai 2004 total einsamen südlichen Eingang. Im Norden scheint es wohl deutlich belebter zu sein. Dort müssen sich die Blutsauger nicht auf zwei Menschen konzentrieren.  

Hattet ihr Abwehrgeschütze aufgetragen ?

[Utah]

Wie gefällt eigentlich Euren Kleinen die Tour? Machen die alles mit? Interessiert das die oder gibt es viel Gequengel?

Die Jungs halten sich ganz tapfer, wobei man echt sagen muß sie erkennen nicht was sie geboten bekommen, aber als wir jung waren hat uns auch einiges gestört, wie z.B. Stadtrundgänge. Aber mit noch jüngeren Kindern würde es schon hart werden, zumal ich die Route schon, bilde ich mir ein, Kinderfreundlich gemacht habe.
Das Interesse hält sich leider in Grenzen, nur was Kindern Spass macht, da werden sie richtig "munter".

[Utah]

17.07.2004   Waycross – St. Augustine – Orlando

Das Frühstück auf dem Zimmer ist nun eigentlich schon zur Regel geworden. Ist auch schön den Tag so zu beginnen. 8.30 Uhr ging es wieder auf die Piste.
Nach 2 Stunden Fahrt war St. Augustine erreicht. Direkt an der Abfahrt gibt es ein Belz Outlet. War natürlich Ziel Nr.1. Ich hoffe ihr denkt nicht wir wollen nur shoppen und lassen den Rest liegen, ist wirklich nicht so, auch wenn heute nicht alles klappte, dazu aber später mehr.
Das Outletcenter  hier ist eine 1:1 Kopie vom Aufbau her wie in Las Vegas. 70$ wechselten den Besitzer, oder wie mein Sohn immer sagt: Zahl doch mit Karte, kostet doch nichts....
Um 13.00 Uhr sollte es in die Altstadt gehen. Kultur pur. Aber leider ging mit verlassen des Outlets der Regen los. Nicht irgend eine Regenguss, nein Kübelweise und es wollte nicht aufhören. Ich hatte als Mindestprogramm für die älteste Stadt der USA den Besuch des Castillo de San Marcos (alte Festung), The Oldest House (wie der Name schon sagt, soll es das älteste Haus der USA sein) und The Oldest Wooden Schoolhouse ( ältestes Schulgebäude der USA) geplant. Das fiel jetzt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Es wollte und wollte nicht aufhören zu regnen. Schweren Herzens fuhren wir weiter. Ich hatte mir für unsere Truppe wieder etwas vorab an Geschichte ausgearbeitet und konnte es nicht vor Ort weitergeben. Schade.
Auf der I95 kam, nachdem wir weiterfuhren, auch gleich der erste Stau. Mehrere Unfälle hatten sich ereignet, scheinbar als der Regenguss runterging. Ein Auto lag sogar auf der Seite. Eine Stunde Stop and go, dann ging es weiter.
Ca. 15.00 Uhr kamen wir in Orlando an. Vorab gebucht das Quality Inn International Drive, kann ich wieder empfehlen. Bis auf das 1. Hotel, das Suburban Inn in Stone Mountain, alles Empfehlungen die ich ruhigen Gewissens weitergeben kann.
Nach einer Pause ging es per Fuß auf den International Drive. Er kommt mir vor wie eine Mischung von ein wenig Las Vegas und viel El Arenal. Schrill, bunt, viel los. Hier fanden wir auch für Susi und Ulf die noch fehlenden Auto-Nummernschilder, die sie sammeln von allen Bundesstaaten, welche wir besuchen. Nach 2 Stunden waren wir pflastermüde und kehrten bei Denny’s um die Ecke ein.
Und dann kommt die Überraschung des Tages. Neben der Rezeption gibt es hier im Hotel einen Verkaufsschalter für Tickets aller Art. Da wir morgen in die Universal Studios gehen wollen schauten wir dort vorbei. Mit unserem „sächsischen“ Englisch fingen wir an Fragen zu stellen. Die junge Dame hörte uns geduldig zu und fragte dann in perfektem Deutsch, ob wir Deutsche sind. Wir sagten ja und es stellte sich heraus das sie auch Deutsche ist! Das machte alles jetzt natürlich viel einfacher. Kurz vor Ende des Gespräches fragte sie wg. unseres Dialektes, ob wir so nett wären zu erklären wo wir genau herkommen. Wir sagten aus Z. und die Gute fiel fast vom Stuhl. Sie kommt nämlich auch aus Z.!!! Man ist die Welt klein, es ist ein Wahnsinn wo sich die Sachsen in der Welt so herum treiben. Die Frau heißt Jana Schädlich und war hier ihr als Austauschschülerin. Kurz danach ist sie für immer hierher gekommen. Es werden wohl nie wieder so schnell 7 Sachsen hier im Hotel sein.
Morgen geht es in die Universal Studios und ich hoffe morgen Abend wieder berichten zu können, falls die Schuhsohlen mich zurück ins Hotel tragen und sich nicht schon in Luft aufgelöst haben...
Tschüß!!!

[nypete]

Wie gefällt eigentlich Euren Kleinen die Tour? Machen die alles mit? Interessiert das die oder gibt es viel Gequengel?

Hi, dazu kann ich nur sagen, wir haben uns gestern die Videos vom Sequoia - NP angesehen,

wobei es im Originaltext ähnlich so von meiner Tochter ( damals 17 ) formuliert wurde:  "Da seht ihr wieder mal, wohin mich meine Eltern geschleppt haben". Man kanns nicht jedem recht machen.

Gruß NYPete

[Kisimba]

... wobei es im Originaltext ähnlich so von meiner Tochter ( damals 17 ) formuliert wurde:  "Da seht ihr wieder mal, wohin mich meine Eltern geschleppt haben". Man kanns nicht jedem recht machen ...

Und ich kann nur anfügen: meine Eltern haben mich auch durch die ganze Welt "geschleppt" (so ca 18 Jahre lang) und ich habe mehr als einmal 'genörgelt'. Heute (ich zähle inzwischen doppelt soviele Winter) bin ich Ihnen dafür dankbar, dass ich das alles erleben durfte.  

Also Jungs nicht einschüchtern lassen ...  

@Utah
.. toller Bericht, verfolge Eure Tour und komme mir vor als wäre ich mittendrin ... weiter so ...

Fröhliche Grüße
Wiebke

[EasyAmerica]

Hallo Utah,
da ging es dir mit Okefenokee deutlich besser, als uns. Wir waren allerdings am im Mai 2004 total einsamen südlichen Eingang. Im Norden scheint es wohl deutlich belebter zu sein. Dort müssen sich die Blutsauger nicht auf zwei Menschen konzentrieren.  

Hattet ihr Abwehrgeschütze aufgetragen ?

Abwehrgeschütze waren völlig uninteressant. Wir, oder besser ich - meine Frau ist nach zwei Sekunden ins WoMo zurück geflüchtet -  war in Insekten eingehüllt. Nicht nur Moskitos, sondern auch Insekten aller Art, bis hin zu agressiven, falterähnlichen Viechern machten sich zu Hunderten über mich her. Da hätte allenfalls ein Ganzkörperkondom genutzt.

Nach einer schnellen Runde ums Auto, um die Insekten abzuschütteln, habe auch ich mich wieder ins Auto gerettet.

Ansonsten: Ich freue mich täglich auf deinen Bericht und kann nur staunen, wie du jeden Tag auch noch das Schreiben schaffst.

[Utah]

Ansonsten: Ich freue mich täglich auf deinen Bericht und kann nur staunen, wie du jeden Tag auch noch das Schreiben schaffst.

Bin Frühaufsteher !  und lange Aufbleiber !    

[Utah]

18.07.2004   Orlando – Universal Studios

Heute gingen wir um 8.00 Uhr zum All you can eat Breakfast ins Hotelrestaurant. Kids bis 11 Jahre essen umsonst mit. Das Essen war nicht schlecht, hat uns aber auch nicht zu Jubelschreien hinreisen lassen.
Um 9.05 Uhr sollte unser Shuttle-Bus (kostenlos vom Hotel) zu den Universal Studios bringen. Leider haben wir auf dem Fahrplan das „bekannte“ Kleingedruckte nicht gelesen, den um diese Zeit fährt der Shuttle zu Sea World. Also rein ins Taxi und für 10 $ zu den Studios.
Gestern hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass wir uns nach langem hin und her entschieden hatten Express Plus Tickets (+35 $/Person zur normalen Eintrittskarte) zu kaufen. Damit kann man bei etlichen Attraktionen in die Express-Line und muss sich nicht wie alle normal anstellen. Natürlich kommt man somit für eine  Person auf einen Eintritt von  94 $, aber es lohnt sich meiner Meinung nach. Dazu später mehr.
Heute regnete es ab und zu mal, war sogar ganz gut, als in der sengenden Hitze zu laufen.
Mit 10 Millionen Besuchern im Jahr zählen die Universal Studios Florida zu den beliebtesten Freizeitparks überhaupt. 1990 eröffnet sind sie eine ernste Konkurrenz zu den Disney Studios. Diese besuchen wir nicht, da unsere Kids nicht hinwollten.
Zurück zu den Universal Studios. Da man bei Shrek 4D keine Express Plus Vorzüge genießen kann fingen wir dort an. Nach 25 min. ging es los. Absolute Spitze, Kino in 3D, mit den bekannten Figuren aus dem Film, die Stühle wackeln und Wasser wird an entsprechender Stelle versprüht. Das Ganze in brillanter Bildqualität, 10 von 10 Punkten!
Terminator 2 / 3D (80 Mio.$ Produktionskosen) ist auch sehr gut gemachtes 3D Kino, man merkt der Attraktion aber schon ein gewisses Alter an, trotzdem verblüffen die Übergänge von realer Welt und Scheinwelt.
E.T. , na ja, nicht schlecht, Back to the Future wieder gut gemacht. Bei Men in Black kann man die ganze Zeit auf Außerirdische schießen, war ich ehrlich etwas enttäuscht. Jaws, der weiße Hai ist gut gemacht, sehr realistisch. Achtung, alle die im Boot links sitzen werden nass! Earthquake ist eine gute Simulation im Untergrund von San Francisco, die Erde bebt, Wasser bricht in den U-Bahnschacht, ein Tankwagen explodiert. 10 von 10 Punkten bekommt auch die erst kürzlich eröffnete Revenge of the Mummy. Geht etwas ruhig los. Aber dann gewinnt die Achterbahnfahrt an unheimlichen Tempo, in der entsprechenden Umgebung, wie im Film. Klasse! Bei Twister wird ein Tornado simuliert. Ist ganz o.k.  
Wegen unserer Kids waren wir noch bei Jimmy Newtron, auch ein klasse Simulation!
Um 19.00 Uhr waren wir wieder im Hotel, kostenlos dank Shuttle.  Wenn wir nicht die Express Plus Tickets gehabt hätten wären wir heute nicht so zügig durch den Park gekommen, genauso hätten wir wesentlich weniger Attraktionen mitmachen können. Man steht als „Normaler“ mindestens 30 min. bis es losgeht, Durchschnitt waren 45 min., die längste Wartezeit war bei Revenge of the Mummy mit 75 min. Somit ist man vom ständigen Anstehen natürlich auch schneller groggy. Ich würde das Geld jederzeit wieder ausgeben, aber wie alles im Leben Geschmacksache...
Die Studios kann ich absolut weiterempfehlen, nicht nur für Kids, auch für Erwachsene gibt es reichlich zu sehen und zu erleben.
Nach einem kurzen Einkaufstrip und der abendlichen Bildershow am Laptop ging der Tag zu Ende.
Morgen geht’s nach Sea World, der Shuttle um 9.05 Uhr gehört uns, wenn das Kleingedruckte stimmt und wir richtig gelesen haben....
Bye!