Noch jemand an Bord?? Ich hoffe, der Ausflug in die Natur trifft mehr Euren Geschmack..
03.01.2014Zeitig um 7 Uhr aus den Federn hüpfen, damit der Autowechsel - wie geplant- auch noch vorm Check-out klappt.
Noch kurz die güldene Sonne vorm Fenster bewundern:
Der Tankvorgang gestaltet sich genauso nervtötend, wie bei den letzten USA-Reisen… KK rein, ZIP-Eingabe… warten… und nix. Nicht die deutsche Postleitzahl oder eine Las-Vegas-Postleitzahl. Ich hatte mal gelesen, daß man die 0000 probieren soll, aber das ist mir zu anstrengend. Also rein in die Tanke, Betrag draufbuchen lassen und den Focus ein letztes Mal "gefüttert".
Die Rückgabe bei Hertz klappt völlig problemlos. Am Alamo-Schalter haben wir dann ein kurzes Blut-in-den-Adern-gefrier-Erlebnis. Der schwarze Mann hinterm Desk will den Reisepass vom Hasen. Führerschein oder der Perso reichen nicht aus (this ist not an ID!). Den haben wir ja noch nie gebraucht und leider schlummert er auch in diesem besonderen Fall noch im Zimmersafe im MB. Als ich den Service-Mitarbeiter verwirrt und grenzwertig verzweifelt anschaue, erklärt er mir, daß Alamo in letzter Zeit vermehrt Diebstähle zu verzeichnen hätte und ohne genaue Passdaten, seien die Leute nur schwer aufzufinden.
Schließlich fragt er, in welchem Hotel wir nächtigen und will die Key-Card des Zimmers sehen. Damit ist er dann zufrieden und keiner muss "I'm walking" singend zurück ins MB
Dann die Frage-Arie… Upgrade? Nö! Roadsize-Assistance? Nö! Sicher? Yep!
Es kostet aber 1400$ Selbstbeteiligung, wenn was passiert und Alamo anrücken muss. Selbst bei einem nicht verschuldeten Unfall.. Blablabla. Jahaaa! Ich bin zwar kurz verunsichert, aber wenig später liegt der in deutsch ausgedruckte Vertrag vor uns und ist bereit für Initialen an ca. 215 verschiedenen Stellen. Auf der Rückseite noch eine Unterschrift und gut is'. Der nunmehr etwas säuerlich dreinblickende Alamo-Fuzzi hält uns an, dem Zuteil-Mitarbeiter zu sagen, daß er uns den kleinsten SUV geben soll. Häääh? Auf dem Vertrag steht Midsize-SUV und genau aus dieser Choice-Line wählen wir einen schwarzen Ford Escape. Hey, Black Beauty
Den danebenstehenden Chevy Captiva finde ich zwar nicht übel, aber der hat keine verdunkelten Scheiben hinten und den Jeep will Patrick nicht. Also rollen wir mit dem Ford fort.
Zurück im MB zum letzten Mal das für-lau-Frühstück gefuttert. DAS nenn ich doch einen Schoko-Berliner:
Dann im Zimmer noch die restlichen Sachen in die Koffer gestopft. Oh Mann, wir haben doch noch gar nicht so viel gekauft, aber irgendwie ist das Gepäck schon ziemlich voll.. Der leise vor sich hin zeternde Ehemann gibt die Losung "es wird nix mehr gekauft" raus, woraufhin ich wortreich erkläre, daß ich bloß die Koffer nicht ordentlich gepackt habe. Eigentlich bin ich nämlich packtechnisch zu einem Vielflieger-Trick übergegangen und rolle die Kleidung jetzt immer. Dann passt mehr in die Koffer rein
Anyway, wir rollen das Gepäck zum Wagen und wenig später sind wir wieder "on the road"
Ich hatte eigentlich die Candy Cliffs (Yant Flat) auf dem Plan. Aber zuhause konnte ich die Anfahrt aufgrund Warnstreik der Druckergewerkschaft, der sich unser Lexmark angeschlossen hatte, nicht ausdrucken. Schlauerweise hab ich einen Screenshot auf dem Tablet gemacht, blonderweise aber nur vom Trail und nicht von der Anfahrt
Irgendwas mit St. George ist mir im Gedächtnis, aber der WLAN-Stop vor einem MC zeigt, daß wir eigentlich weiterfahren müssten. Hmm.. Bei St. George liegt aber der Snow Canyon State Park und DEN kennen wir auch nicht. Also hin!
Eine unglaublich schöne Gegend… ein Slotcanyon
ein "Männlein"
... versteinerte Sanddünen und Farben, die einfach unglaublich sind.. Rostrot, weisse Felsen, schwarze Lavasteine.. Atemberaubend und toll!
Bei der Weiterfahrt entern wir in St. George den "Smith's" und da sind sie wieder… unsere heißgeliebten Lunchables!
Außerdem wandern Sandwiches für den Abend und süße Teilchen für's Frühstück in unser Wägelchen. Die gebuchte Pioneer Lodge bietet nämlich kein Frühstück an. Das soll sich aber später noch als vollkommen unrelevant rausstellen.
Wir müssen weiter und sehen kurz vor Springdale gerade noch wie Frau Sonne die Felsen orangerot anstrahlt. Wow!
Daß diese Felsen durchaus auch todbringend sein können, sehen wir einige Meilen weiter in Rockville.
Dort ist wenige Wochen vorher ein Felsbrocken auf 2 Häuser gestürzt und hat neben den Gebäuden und Fahrzeugen auch 2 Menschen unter sich begraben. Schrecklich! Ich überlege kurz, ob ich überhaupt Fotos machen soll. Als Dokumentation mache ich nur eines und wir düsen schnell weiter.
Wenig später fahren wir auf den Parkplatz der Pioneer Lodge. Durch Umstellen auf Utah-Zeit ist es schon 17:30 Uhr. Die Lady am Desk kann zunächst meine Reservierung nicht finden. Gut, daß der vorerwähnte Warnstreik erst später anfing und ich noch die Buchung ausdrucken konnte. So reiche ich die Reservierungs-Bestätigung triumphierend über den Tresen. Das mexikanische Pummelchen tippt und tippt… und ruft sogar den Manager an.. um uns schließlich mitzuteilen, daß booking.com es versäumt hat, unsere Namen auf die Ankunftsliste für den heutigen Tag zu setzen. Blöderweise ist die Lodge auch noch komplett ausgebucht. Och nööhh. Die Maus bietet uns aber an, rumzutelefonieren, damit wir ein Hotel in ähnlicher Preislage bekommen. Ich bitte sie, im Best Western anzurufen. Dort haben wir schon zweimal genächtigt und fanden es ganz o.k. Zum Glück gibt’s dort noch freie Zimmer und unter den Entschuldigungs-Tiraden der Service-Kraft verlassen wir das Büro gen Best Western Zion Park Inn.
Unser King Room dort ist wirklich schön und der Angestellte am Check-In ist supernett. Er zeigt uns auf einem Plan, wo Restaurants sind, die in der Wintersaison geöffnet haben und erklärt neben der Speisekarte auch die Preise. Für's Frühstück bekommen wir einen Gutschein für das direkt neben dem BW liegende Switchback. Klasse!
In der Burger-Bar hatten wir vor ein paar Jahren ein spezielles Erlebnis.. Aber egal..
Wir wollen eigentlich nicht mehr weg und verzehren die gekauften Sandwiches aus dem Supermarkt. Außerdem machen wir uns über die Mormonen schlau, weil wir im Snow Canyon einige Familien mit sehr sehr vielen Kindern gesehen haben. Eine Familie hatte bestimmt 8 Kiddies im Schlepptau.
Ich habe noch irgendwas im Kopf, daß die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" (ja so heißen die wirklich) neben Drogen und Alkohol, sowie Kaffee auch die Verhütung ablehnt. Und so sieht man allenthalben die Folgen vom einzigen (erlaubten) Vergnügen in Form von schnuckeligen neuen Gläubigen
Fazit: On the road again!
Gefahrene Kilometer: knapp 300
Hotel: Best Western Springdale 93$ plus Tax