Manti La Sal National Forest und Tower ArchViele Südwest-Freunde kennen Bilder vom Delicate Arch mit den schneebedeckten Gipfeln der La Sal Mountains im Hintergrund. Genau diese weit herum sichtbaren La Sal Mountains sind am nächsten Morgen mein Ziel. Über die US 191 gelange ich bequem in den Süden der markanten Berge.
Bei Old La Sal zweige ich ab zum Manti La Sal National Forest. Mein Ziel: möglichst weit hinauf und dann hinüber in den Norden der Berge. Erst führt mich die gut befahrbare Road durch steppenartige Landschaft.
Etwas weiter oben umgibt mich Espenwald, und zuweilen muss auch ein Wässerchen durchquert werden.
Der weitere Weg führt schliesslich hinauf zu den Tannenwäldern rund um den Geyser Pass. Am stillen Medicine Lake halte ich kurze Rast. Der Gipfel des 3877 Meter hohen Mount Peale erscheint nun sehr nahe.
Auf der Passhöhe oben, wenig später, ist allerdings Schluss mit Lustig: Grosse Felsbrocken auf dem Weg versperren mir die Weiterfahrt auf die Nordseite der Mountains. Na toll! Also gleicher Weg zurück. Sei`s drum. Ich erreiche Moab innert nützlicher Frist und halte Mittagsrast.
Für den Nachmittag ist eine Wanderung zum Tower Arch geplant. Einmal mehr fahre ich auf dem Arches Scenic Drive durch die schöne Parklandschaft. Bald grüssen am Strassenrand die «Three Gossips».
Kurz hinter dem Sand Dune Arch zweige ich auf die trockene Salt Valley Road ab. Es folgen 11 1/2 Kilometer reinstes Washboard. Ich ziehe eine lange Staubwolke hinter mir her. Dann ist der Trailhead zum Tower Arch erreicht. Heute zeigt das Thermometer gar 37°C an. Der steile Anstieg zwischen den Felsen hindurch bringt mich gleich zu Beginn grausam ins Schwitzen. Anschliessend führt der Trail zwischen bizarren Felsformationen einen langen Bergrücken hinunter. Unten angelangt, stehe ich am Fuss einer grossen Sanddüne, die auch noch erklommen werden muss.
Dann aber ist die Höhe geschafft. Jetzt nur noch ein paar hundert Meter durch ein Felsenlabyrinth nach Norden laufen. Hilfreiche Cairns (Steinhügel) erleichtern während des ganzen Hikes die Orientierung. Plötzlich aber fehlen sie! Was soll das? Ich blicke auf … und stehe direkt vor dem gewaltigen Tower Arch, ja, fast schon darunter! Das Ziel ist erreicht.
Rucksack herunter, trinken! Eine geraume Zeit kann ich die Stille alleine geniessen. Kein Vergleich zu den Menschenmassen auf den Hauptrouten des Parks. Darum gefällt es mir an solchen Orten auch viel besser. Ich schiesse zahlreiche Fotos vom grossen Bogen, der seinen Namen von einem Felsturm direkt dahinter bekommen hat.
Später erscheinen dann doch noch ein paar (laute) Franzosen, die aber nicht lange bleiben.
Bei angenehmen Temperaturen mache ich mich gegen fünf Uhr auf den Rückmarsch zum Trailhead. Dort habe ich mir meine letzten scharfen Würstchen aus der Kühlbox redlich verdient. Dann fahre ich die Salt Valley Road zurück zum Arches Scenic Drive. Und von dort noch ein Arch, im letzten Licht.
Wie die Dämmerung hereinbricht gelange ich zum Parkausgang und nach Moab zurück. Mit dem erlebnisreichen Tag bin ich um eine schöne Erinnerung reicher.