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Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: DaniH am 02.04.2014, 10:05 Uhr

Titel: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 02.04.2014, 10:05 Uhr
Liebe Reisefreunde

Drei Jahre nach meiner letzten Reise in die USA war es im August 2013 aus Anlass meines (etwas vorverlegten) Arbeitsendes wieder soweit: Ich reiste für knapp sieben Wochen in den amerikanischen Südwesten, um einmal mehr unvergleichliche Landschaften aufzusuchen, beeindruckende Städte zu sehen und aviatische Leckerbissen zu geniessen. Gerne nehme ich euch nun auf die Reise mit. Ihr braucht allerdings etwas Zeit dazu. Okay. Dann kann`s ja losgehen:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/Titelbild.jpg)

Für einmal beabsichtigte ich, nicht die für viele Touristen übliche Schleife LAX/LAX oder LAX/SFO zu fahren, sondern von Ost nach West, mit einem ausgedehnten Abstecher in den Süden, um schliesslich in die City by the Bay, San Francisco, zu reisen. Die Karte zeigt den gefahrenen Weg sowie die Übernachtungsorte meiner Reise. Warum Denver, wo doch die ganze Tour begann, nicht auf der Karte zu finden ist, steht im folgenden Prolog.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/Routenkarte.jpg)

Prolog

Nach Abschluss der Reise 2010 hatte ich das Bedürfnis gespürt, einige Stationen meiner gerade erlebten Tour auf einer späteren Reise ausgiebiger zu erkunden. Dieser Wunsch bildete das Gerüst für die Programmplanung 2013. Ergänzt wurde es durch die teilweise wunderschöne Strecke entlang der Pazifikküste von der mexikanischen Grenze bis nach San Francisco. Und zu guter Letzt sollten auch auf dieser Reise wieder einige aviatische Highlights eingebaut werden.

Die Anreise erfolgte über Chicago nach Denver (CO), östlich der Rocky Mountains: LX8 ZRH-ORD und UA269 ORD-DEN. Bei der Ankunft in Chicago konnte ich im Wissen um die baldige Weiterreise das vorherrschende schlechte Wetter und auch die anderthalbstündige Immigration bequem ertragen. Der Anschlussflug nach Denver hingegen bleibt mir als wahrer Shüttelflight eher unangenehm in Erinnerung. Kurz und gut: Ich erreichte Denver zwar wohlbehalten, aber auch gut geschüttelt, nicht gerührt. Zwei Nächte hatte ich nun Zeit, mich für die Weiterreise wieder fit zu machen. Am Tag dazwischen übernahm ich am Flughafen bei Hertz einen weissen Chevrolet Equinox LT mit gerade mal 4317 Meilen auf dem Buckel. Ich hatte ihn einem braunen Chevi vorgezogen.

Dass mein fahrbarer Untersatz nicht bis SFO durchhalten würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht. Weiter erstand ich beim nächsten Walmart eine stabile Kühlbox, eine Schaufel für allfällige Sandpisten und einige weitere Kleinigkeiten. Am Abend begann es auch hier zu regnen. Na toll, so einen Reiseauftakt wünscht sich doch jeder!
 
Am Dienstagmorgen, 13. August starte ich zur 589 km langen Fahrt quer durch die Rockies nach Moab. Erst dort soll die eigentliche Erlebnisreise mit viel Aufenthaltszeit vor Ort wirklich beginnen. Auf der Interstate 70 komme ich schnell voran. Die Autobahn führt bis auf knapp 3000 m ü.M. hinauf und durchquert schöne Gebirgslandschaften. Eine grössere Fahrpause genehmige ich mir erst im bekannten Skiort Vail, an dem die I-70 direkt vorbeiführt.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0571.jpg)

Im heissen Grand Junction ist ein weiterer Fahrunterbruch fällig. Bei dieser Gelegenheit statte ich dem Regional Airport Walker Field GJT einen kurzen Besuch ab.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0580.jpg)

Vor mir liegt nun nur noch ein kurzes, aber interessantes Stück bis zum Tagesziel. Kurz hinter Grand Junction biege ich bereits auf die reizvolle State Route 128 ab, die über eine kurvenreiche Strecke dem Colorado River entlang und mit Blick auf rote Felsentürme zu meinem ersten Ziel im Südwesten führt.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0591.jpg)

Am frühen Abend erreiche ich die lebendige Freizeitoase Moab. Meine Unterkunft für die nächsten sechs Nächte ist das «Inca Inn» kurz hinter dem Ortseingang, in guter Distanz zur Mainstreet.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0789.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 02.04.2014, 10:24 Uhr
Ach, das herrliche Licht auf dem Bild von unterwegs. Ich kann mir ganz genau vorstellen, wie die Luft sich dort angefühlt hat, wie es da gerochen hat.

Und ja, nach Moab möchte ich irgendwann auch noch einmal!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: captsamson am 02.04.2014, 10:29 Uhr
Da bin ich doch dabei!
Und Zeit hab ich auch, bei uns gehts erst im September wieder "rüber".
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DriveWest am 02.04.2014, 10:50 Uhr
Ich freu mich auf den Bericht. Bei uns wird es erst nächstes Jahr wieder die USA.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TheHonk am 02.04.2014, 10:52 Uhr
Hach... Ich sehe ein Bild von der Schießerei am O. K. Corral in Tombstone...  :wink:
Ich setze mich dazu.
Moab und das IncaINN kenne ich vom Besuch in 2012 und dort möchte ich beim nächsten Süd-West-Trip auch wieder hin.  :P
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: BigDADDY am 02.04.2014, 10:59 Uhr
Mh,

wirklich traumhafte Eindrücke: soeben zugestiegen :bier:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 02.04.2014, 11:12 Uhr
Wow - was für eine Tour  :daumen:. Bin bis zu meinem Abflug mit dabei  :dance:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Bluebell am 02.04.2014, 13:02 Uhr
Ich reise dann mal wieder still mit.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Microbi am 02.04.2014, 13:10 Uhr
Da komme ich mit! Passt gut zu unserer nächsten Reise.

Mic
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Heike & Heimo am 02.04.2014, 13:44 Uhr
Da reisen wir doch gerne mit - sind zwar quasi grad erst wieder zuhause, aber USA immer wieder gerne.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: paula2 am 02.04.2014, 15:55 Uhr
Im Inca Inn waren wir 2010 auch, ich fahre da gern noch mal hin  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 02.04.2014, 18:03 Uhr
Da reihe ich mich ein: ebenfalls Inca Inn, ebenfalls August 2013, aber später.  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Microbi am 02.04.2014, 19:40 Uhr
Ich dachte, nur bei Aarchway Inn würde man auf Schritt und Tritt über deutsche Gäste stolpern, aber Ihr habt Euch alle bei Inca Inn verabredet. Bin wohl ein wenig naiv.  :roll:

Mic
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 02.04.2014, 20:00 Uhr
Ich dachte, nur bei Aarchway Inn würde man auf Schritt und Tritt über deutsche Gäste stolpern, aber Ihr habt Euch alle bei Inca Inn verabredet. Bin wohl ein wenig naiv.  :roll:

Mic
Deshalb verrate ich meins in Moab nicht.
Ist sowieso das angenehmste! :P
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: NähkreisSteffi am 02.04.2014, 21:09 Uhr
Hört sich gut an, bin dabei.

Viele Grüße

Steffi
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: et am 02.04.2014, 21:34 Uhr
Super,

wenn ich das Foto von der 128er und Fisher Towers sehe, da muss ich auch mit - so schööön - zum süchtig werdn!

Freu mich

Toni
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Olli2 am 03.04.2014, 07:49 Uhr
Dabei!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 03.04.2014, 07:53 Uhr
Ich bin natürlich auch dabei!
LG Anna
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 03.04.2014, 08:17 Uhr
Oh, so viele, die mitfahren, schön! Welcome on board! Gleich gehts weiter.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 03.04.2014, 08:59 Uhr
Moab – Im Steinbogenland

1230 m ü.M. auf dem Colorado Plateau gelegen, verdankt die Kleinstadt Moab ihre Beliebtheit vor allem den umliegenden, grandiosen Naturparks. Arches-Nationalpark, Canyonlands-Nationalpark und Dead Horse Point State Park finden sich in guter Nähe zu Moab. Vergessen wird dabei oft, dass auch ausserhalb dieser Parks zahlreiche landschaftliche Juwelen die Besucher erfreuen. Während ich bei früheren Reisen die bekanntesten Sehenswürdigkeiten aufgesucht habe, will ich auf dieser Reise auch weniger bekannte Naturschönheiten dieser Region besuchen. Den «America the Beautyful» Annual Pass brauche ich allerdings sowieso, und so hole ich ihn mir gleich am nächsten Morgen beim Eingang zum Arches NP.

Anschliessend will ich mich auf vier Rädern etwas im Colorado Valley umsehen und gelange bald auf die Kane Creek Road. Zuerst folgt das geteerte Strässchen dem gewundenen Flusslauf, aber bald führt die Road vom River weg, steigt an und wird zunehmend schmaler und holpriger. Auf einem Schild lese ich: «Direction Hurrahpass». Auch schon gehört. Der Weg dorthin soll aber für Strassenvehikel eher mühsam sein. Okay, ich habe Allrad, das muss genügen. Also weiterfahren. Die abwechslungs- und anforderungsreiche Strasse führt in vielen Windungen und über endlose Felsplatten allmählich aufwärts. Einige Male muss ich aussteigen, um mich über genügend Bodenfreiheit zu versichern. Aber irgendwie reicht`s immer. Ich befinde mich hier inmitten einer tollen Felslandschaft.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0605.jpg)

Endlich erreiche ich die Passhöhe und stelle den Equinox auf einer einigermassen ebenen Fläche ab. Mir bietet sich ein traumhaftes Panorama. Erst mal hinsetzen und geniessen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0594.jpg)

Der Blick schweift über das schokoladenfarbige Colorado-Tal hinüber zu den blauen Verdunstungsbecken an der Potash Road und die massive Felslandschaft dahinter.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0601.jpg)

Links, oberhalb der senkrechten Felswand, liegt der bekannte Aussichtspunkt des Dead Horse Point State Parks.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0599.jpg)

Zwei genussvolle Stunden verbringe ich hier oben, noch nie hat mir ein Picknick mehr geschmeckt! Selten taucht ein anderes Fahrzeug auf, und wenn, sind es Quads, deren Fahrer sich wundern, dass es einer mit einem Strassenfahrzeug hier hinauf geschafft hat.

Der Rückweg ist leichter zu fahren als der Hinweg. In Moab angekommen, beschliesse ich, noch kurz den Arches NP aufzusuchen. Ich möchte mir die Stelle ansehen, von wo aus ich am nächsten Morgen früh den Turret Arch durch das «North Window» fotografieren kann. Der Weg mitten durch das Felsenwirrwarr auf die hohe Kanzel ist in der Morgendämmerung nicht ungefährlich, also lieber rekognoszieren.

Unterwegs halte ich kurz beim bekannten Park Avenue Viewpoint direkt am Arches Scenic Drive. Der tiefe Blick in das kleine Valley gefällt mir immer wieder.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0609.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 03.04.2014, 09:09 Uhr
Nachdem wir letztes Jahr die Potash Road gemeistert haben, schreibe ich mir nun den Hurrah Pass ins Büchlein. Das sieht total toll aus und ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du das da oben genossen hast! :daumen:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DriveWest am 03.04.2014, 10:02 Uhr
Die Strecke hat der Chevy ja gut verkraftet, bin gespannt warum er nicht durchhält.
2012 mussten wir unseren Wagen zweimal tauschen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: The619 am 03.04.2014, 11:18 Uhr
Ich bin mit einem Quad hinterhergefahren und springe mit rein in den Chevrolet. Dein Schreibstil und die Motive deiner Bilder gefallen mir.

Zitat
... von wo aus ich am nächsten Morgen früh den Turret Arch durch das «North Window» fotografieren kann.

und auf das Fotos freu ich mich besonders... :)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 03.04.2014, 11:34 Uhr
Die Strecke hat der Chevy ja gut verkraftet, bin gespannt warum er nicht durchhält.
2012 mussten wir unseren Wagen zweimal tauschen.

Ou, das nennt man Pech! Was den Autotausch auf dieser Reise betrifft: Ich will ja nichts vorwegnehmen, nur so viel sei gesagt: Es hatte nichts mit den teilweise wirklich roughen Strassen zu tun, die ich gefahren bin, sondern war ganz einfach eine mangelnde Voraussicht des Autovermieters, etwas ganz Banales …

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 03.04.2014, 19:11 Uhr
Freut mich, dass auch ihr dabei seid, Anti, DriveWest und The 619.

Nachdem wir letztes Jahr die Potash Road gemeistert haben, schreibe ich mir nun den Hurrah Pass ins Büchlein. Das sieht total toll aus und ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du das da oben genossen hast! :daumen:

Ich meine auch, der Hurrah» gehört ins «Büchlein» :). Jedenfalls bei all jenen Moabbesuchern, die gerne interessante, nicht ganze ebene Strecken fahren und erst noch ein lohnenswertes Ziel vor Augen haben wollen.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 04.04.2014, 08:05 Uhr
North Window und Corona Arch

04.40 Uhr klingelt der Wecker. Wenige Minuten später sitze ich startklar im Wagen und fahre los. Der Arches-Parkeingang ist noch unbesetzt. Ich bin allein unterwegs, einzig in der Ferne ein Lichtlein. Um 05.20 Uhr erreiche ich den Parkplatz in der Windows Section. Menschenleere, und ein atemberaubendes Firmament über mir! Noch ist kein anderer Fotograf vor Ort. Direkt hinter dem «North Window» bewege ich mich vorsichtig durch das Felslabyrinth hinauf Richtung kleine Felskanzel. An dieser exponierten Stelle findet sich nur Platz für eine Person, und es gefällt mir, dass ich dank frühem Aufstehen nicht in ein Gerangel verwickelt werde. Als es gefährlich wird, warte ich kurze Zeit auf etwas mehr Tageslicht. Dann klettere ich ganz nach oben. Eine Stunde bin ich allein hier, geniesse die Stille der Natur und bin einfach dankbar, dass ich das erleben kann. Wie das erste Morgenlicht den Tag erhellt, beginne ich zu fotografieren.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0630.jpg)

Nur wenig später erstrahlen die Felswand und der Turret Arch durch die ersten Sonnenstrahlen in einer geradezu unglaublichen Intensität.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0650.jpg)

Erst eine gute Stunde später steige ich vom gefährlichen Hochsitz herunter und folge dem Trail südlich des Fensters. Von hier sind beide Windows gut zu sehen. Durch die Menschen im «North Window» wird die Grösse der Felsöffnung erkennbar.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0662.jpg)

Über den Pfad gelange ich schliesslich wieder zum Parkplatz. Von dort fahre ich zurück nach Moab und decke mich im City Market mit Lebensmitteln ein.

Für den Nachmittag ist ein Hike zum Corona Arch vorgesehen. Vier Meilen nördlich der Stadt zweigt der Scenic Byway 279 nach links ab. Auf gut ausgebauter Strasse gelange ich nach Potash. Hier beginnt der raue Teil der viel beschriebenen Potash Road. Ich fahre etwas zurück, setze mich in die Nähe des Colorado-Ufers und verzehre unter einem Sonnendach mein reichhaltiges Picknick mit Italian Caesar Salad, scharfer Wurst, Brot und zum Dessert Luxus-Heidelbeeren.

Später fahre ich die wenigen Meilen zum Corona-Arch-Trailhead. Kein anderes Auto auf dem Parkplatz. Zum ersten Mal verwende ich mein neues GPSmap 62s mit der eingegebenen Corona-Arch-Route. Die Wanderung ist einfach, aber der gut gefüllte Rucksack und die Hitze von 36° C hängen an, wenn der Pfad ansteigt. Über sandige Wege, Felsplatten und Eisenleitern sowie Stahlseilen entlang erreiche ich mit etlichen Schweisstropfen zuerst den eindrücklichen Bowtie Arch.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0687.jpg)

Wenige hundert Meter dahinter wölbt sich der gewaltige Bogen des Corona Arch in den Himmel. Eindrücklich! Für einen Moment bedrückt mich allerdings etwas die Tatsache, dass hier vor wenigen Wochen ein Bungee-Jumper in den Tod gesprungen ist, was sogar in Europas Medien ein Thema war. Freud und Leid, hier so nahe beieinander. Aber dann freue ich mich weiter darüber, was die Natur hier Grossartiges geschaffen hat.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0686.jpg)

Auch von der Rückseite präsentiert er sich majestätisch.
 
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0699.jpg)

In der Nähe des Bogens führt die Railroad durch den Canyon zu den Potash-Werken.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0695.jpg)

Auf dem Rückweg bin ich froh, dass es bereits stark abgekühlt hat. Am frühen Abend erreiche ich den Parkplatz. Hier beobachte ich eine geführte Gruppe Studenten, die sich erst jetzt auf den Weg zum Corona Arch machen. Eine Studentin trägt ein Schirmchen und an den Füssen tatsächlich … Badelatschen! Den verantwortlichen Reiseleiter dieser Gruppe sollte man in die Wüste schicken!

Recht müde, aber voll zufrieden mit dem Erlebten erreiche ich Moab und das «Inca Inn». Kein Bock auf Night Life in Moab heute :). Nur schlafen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 04.04.2014, 09:48 Uhr
Ich finde den Weg um die Windows sehr schön. Nicht schwierig aber in toller Umgebung. Und den Bowtie und Corona Arch: Die sind wirklich sehr beeindruckend. Und die Strecke für uns Flachländer ein kleines bisschen abenteurlich mit den Leitern und Seilen.  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DriveWest am 04.04.2014, 09:51 Uhr
Tolle Bilder und interessante Beschreibung. Schön, dass wir dabei sein dürfen.
Allein bei Sonnenaufgang an so einem tollen Platz, phantastisch. Ich denke gerade daran, dass wir einmal vor Jahren den Sonnenuntergang am Delicate Arch verbracht haben, da war an allein sein nicht zu denken.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 04.04.2014, 10:21 Uhr
Ja, Sunset am Delicate Arch ist wohl der Inbegriff von einem Massen-Naturerlebnis. Auch sehr speziell, aber halt ein bisschen wie Samstagnachmittag an der Bahnhofstrasse in Zürich :roll:.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 04.04.2014, 12:28 Uhr
Und die Strecke für uns Flachländer ein kleines bisschen abenteurlich mit den Leitern und Seilen.  :D

Auch ich hatte im hinteren Teil des Hikes, bei der Metallleiter und entlang der Stahlseile, ein klein wenig das Gefühl von Abenteuer. Das geht mir sonst nur so auf dem steilen Weg zur Hörnlihütte am Matterhorn. :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 04.04.2014, 13:32 Uhr
Woooow was für schöne Fotos, Arches NP hat uns auch sehr gut gefallen und wir haben auch in Moab  übernachtet. Die kleine Stadt fand ich wunderschön.
LG Anna
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mannimanta am 04.04.2014, 17:08 Uhr
Hi,
geile Fotos!
hach, in Moab müsste man mal länger bleiben können...

Cheers,
Manni
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 05.04.2014, 07:18 Uhr
Manti La Sal National Forest und Tower Arch

Viele Südwest-Freunde kennen Bilder vom Delicate Arch mit den schneebedeckten Gipfeln der La Sal Mountains im Hintergrund. Genau diese weit herum sichtbaren La Sal Mountains sind am nächsten Morgen mein Ziel. Über die US 191 gelange ich bequem in den Süden der markanten Berge.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0723.jpg)

Bei Old La Sal zweige ich ab zum Manti La Sal National Forest. Mein Ziel: möglichst weit hinauf und dann hinüber in den Norden der Berge. Erst führt mich die gut befahrbare Road durch steppenartige Landschaft.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0714.jpg)

Etwas weiter oben umgibt mich Espenwald, und zuweilen muss auch ein Wässerchen durchquert werden.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0717.jpg)

Der weitere Weg führt schliesslich hinauf zu den Tannenwäldern rund um den Geyser Pass. Am stillen Medicine Lake halte ich kurze Rast. Der Gipfel des 3877 Meter hohen Mount Peale erscheint nun sehr nahe.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0720.jpg)

Auf der Passhöhe oben, wenig später, ist allerdings Schluss mit Lustig: Grosse Felsbrocken auf dem Weg versperren mir die Weiterfahrt auf die Nordseite der Mountains. Na toll! Also gleicher Weg zurück. Sei`s drum. Ich erreiche Moab innert nützlicher Frist und halte Mittagsrast.

Für den Nachmittag ist eine Wanderung zum Tower Arch geplant. Einmal mehr fahre ich auf dem Arches Scenic Drive durch die schöne Parklandschaft. Bald grüssen am Strassenrand die «Three Gossips».

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0670.jpg)

Kurz hinter dem Sand Dune Arch zweige ich auf die trockene Salt Valley Road ab. Es folgen 11 1/2 Kilometer reinstes Washboard. Ich ziehe eine lange Staubwolke hinter mir her. Dann ist der Trailhead zum Tower Arch erreicht. Heute zeigt das Thermometer gar 37°C an. Der steile Anstieg zwischen den Felsen hindurch bringt mich gleich zu Beginn grausam ins Schwitzen. Anschliessend führt der Trail zwischen bizarren Felsformationen einen langen Bergrücken hinunter. Unten angelangt, stehe ich am Fuss einer grossen Sanddüne, die auch noch erklommen werden muss.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0730.jpg)

Dann aber ist die Höhe geschafft. Jetzt nur noch ein paar hundert Meter durch ein Felsenlabyrinth nach Norden laufen. Hilfreiche Cairns (Steinhügel) erleichtern während des ganzen Hikes die Orientierung. Plötzlich aber fehlen sie! Was soll das? Ich blicke auf … und stehe direkt vor dem gewaltigen Tower Arch, ja, fast schon darunter! Das Ziel ist erreicht.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0749.jpg)

Rucksack herunter, trinken! Eine geraume Zeit kann ich die Stille alleine geniessen. Kein Vergleich zu den Menschenmassen auf den Hauptrouten des Parks. Darum gefällt es mir an solchen Orten auch viel besser. Ich schiesse zahlreiche Fotos vom grossen Bogen, der seinen Namen von einem Felsturm direkt dahinter bekommen hat.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0738.jpg)

Später erscheinen dann doch noch ein paar (laute) Franzosen, die aber nicht lange bleiben.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0744.jpg)

Bei angenehmen Temperaturen mache ich mich gegen fünf Uhr auf den Rückmarsch zum Trailhead. Dort habe ich mir meine letzten scharfen Würstchen aus der Kühlbox redlich verdient. Dann fahre ich die Salt Valley Road zurück zum Arches Scenic Drive. Und von dort noch ein Arch, im letzten Licht.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0771.jpg)

Wie die Dämmerung hereinbricht gelange ich zum Parkausgang und nach Moab zurück. Mit dem erlebnisreichen Tag bin ich um eine schöne Erinnerung reicher.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 05.04.2014, 09:12 Uhr
Den Tower Arch hatte ich auch im Büchlein. Aber um unsere Fitness ist es nicht allzu gut bestellt  :oops: und hatte ihn weiter hinten eingetragen. Aber als wir in Moab dann richtig krank wurden, war daran sowieso nicht mehr zu denken. Schade, denn auch dieser Steinbogen scheint ein lohnendes Ziel zu sein.

Hast du zufällig dieses Buch? (http://www.thalia.de/shop/tha_homestartseite/suggestartikel/ID13878627.html?sswg=ANY&sq=Utah%20Byways:%2065%20of%20Utah%27s%20Best%20Backcountry%20Drives;jsessionid=;jsessionid=5A76FA2B56DA521B96AB7A53EF2D5B37.tc3pc) Da sind nämlich viele solcher Strecken darin beschrieben, wie du sie heute gemacht hast. Wenn die Strecke befahrbar gewesen wäre, wärest du dann durchs Castle Valley auf die 128 gekommen? Die Strecke würde ich nämlich gerne beim nächsten Mal in Angriff nehmen, denn immerhin ist sie als "easy" beschrieben.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 05.04.2014, 15:48 Uhr
Schade, denn auch dieser Steinbogen scheint ein lohnendes Ziel zu sein.

Unbedingt. Vor allem auch für Parkbesucher, welche Routen und Ziele abseits der touristischen Trampelpfade lieben. Und auch den Naturfreunden, denen bereits der Weg das Ziel ist, empfehle ich den Tower-Arch-Trail. Ich habe zwar von «grausam schwitzen» geschrieben, aber im Rückblick bleibt mir der abwechslungsreiche Trail insgesamt als wunderschön in Erinnerung (die Schweisstropfen sind ja längst abgewischt …)

Hast du zufällig dieses Buch?

Leider nein.

Wenn die Strecke befahrbar gewesen wäre, wärest du dann durchs Castle Valley auf die 128 gekommen? Die Strecke würde ich nämlich gerne beim nächsten Mal in Angriff nehmen, denn immerhin ist sie als "easy" beschrieben.

Das Strässchen hätte auf der Nordseite der La Sal Mountains in die La Sal Loop Rd. gemündet, die ihrerseits hinunter ins Castle Valley und in die 128 führt. Gern verweise ich dich in diesem Zusammenhang auf die Tagesbeschreibung von morgen. :)

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 06.04.2014, 08:15 Uhr
La Sal Mountains Loop

Am nächsten Tag lässt das Wetter etwas zu wünschen übrig. Bedeckter Himmel, die Sonne glänzt durch Abwesenheit. Nicht grad Southwest-Style … Also im Fotografiermodus eher kleinere Brötchen backen heute! Ich gönne mir ein Frühstück auf der Terrasse des «Peace Tree» im Zentrum des Ortes, direkt an der Mainstreet. Das schmackhafte Essen, bei Sprühnebel vom Dach rund ums Haus und mit Blick auf eifrige Hummingbirds (Kolibris) an der aufgehängen Zuckertränke, vermittelt ein sehr angenehmen Erlebnis.

Der gestern nicht zu Ende geführte Round-Trip durch die La Sal Mountains lässt mich nicht in Ruhe. So beschliesse ich, den La Sal Mountains Loop auf der Nordseite der gleichnamigen Berge zu befahren, um doch noch diese Seite kennen zu lernen. Der Loop führt nach dem Verlassen der US 191 als kurvenreiche, aber angenehme und geteerte Panoramastrasse etwa auf halber Höhe durch den nördlichen Teil des Manti La Sal National Forests.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0779.jpg)

Interessant finde ich die hier ganz andere, grüne Vegetation gegenüber dem «steinreichen», trockenen Moab. Gegen Ende führt mich die ausgedehnte Schleife hinunter ins reizvolle Weingebiet des Castle Valley. Kurz dahinter biegt die Strasse auf die SR 128 ein. Auf dieser gelange ich nach knapp 100 km Fahrt wieder nach Moab zurück.

Im blockhausähnlichen «Broken Oar Restaurant» unweit des «Inca Inn» geniesse ich am Abend ein feines Sirloin Steak.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0792.jpg)

Ein kurzer Marsch führt mich später zur Unterkunft zurück, und bald wiege ich mich in Morpheus`Armen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Denise1706 am 06.04.2014, 11:17 Uhr
Puh, ich bin noch schnell hinterhergereist.
Ein klasse Bericht von dir bisher!
Und nun steht die North Window Section als Sonnenaufgangsziel bei uns fest :)


Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 06.04.2014, 11:34 Uhr
Herzlich willkommen, Denise. Es hat noch ein klein wenig Platz. Und danke für die netten Worte.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 07.04.2014, 08:53 Uhr
Mesa Arch und Fisher Towers

Am nächsten Morgen, es ist ein Sonntag, versieht der Wecker einmal mehr bereits um die vier Uhr in der Früh seinen Dienst. Kurz darauf bin ich schon mit dem Auto Richtung Norden unterwegs. Heute will ich den Mesa Arch im Canyonlands Nationalpark beim Sonnenaufgang fotografieren. Auch er erscheint im frühen Morgenlicht besonders attraktiv. Nach dem Verlassen der US 191 bin ich alleine auf der Strasse unterwegs, wenn man von den zahllosen Skipmunks und Rabbits absieht, die die Fahrbahn in selbstmörderischem Verhalten direkt vor meinen Autoreifen überqueren. Um 05.15 Uhr biege ich auf den Parkplatz beim Mesa-Arch-Trailhead ein. Nur drei Minuten später erscheint bereits ein weiteres Auto mit nestflüchtigen Naturliebhabern. Der zehnminütige Weg zum Arch bereitet dank mitgebrachter Taschenlampe keine Schwierigkeiten. Stativ aufstellen, Kamera einrichten und dann warten.

Die Zeit wird mir allerdings nicht lang. Zur Sunrise-Time haben sich 6-7 Fotografen versammelt. Leider verdecken farbige Wolken den Himmel über den La Sal Mountains, über denen die Sonne erscheinen sollte.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0825.jpg)

So erstrahlt die Steinuntersicht natürlich nicht im schönen Orange. Eine halbe Stunde vergeht, ohne dass die Sonne am Himmel sichtbar wird. Die meisten Fotografen haben den Platz – wohl ziemlich enttäuscht – bereits wieder verlassen. Ich warte. Und plötzlich: ein Sonnenstrahl! Ein Sonnenstrahl!! Schnell wieder an die ursprüngliche Position zurück. Und jetzt wird das Fotografieren zur Freude. Ich bin sehr zufrieden, länger am Arch ausgeharrt zu haben. Das frühe Aufstehen ist längst vergessen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0876.jpg)

Am späteren Morgen begebe ich mich gemütlich nach Moab zurück, schlafe etwas, esse.

Anschliessend fahre ich auf die SR 128. Die markanten, nachmittags in sattem Rot leuchtenden Fisher Towers haben es mir angetan. Nach einer halben Stunde ist der Trailhead unterhalb der Towers erreicht.

Nach zögerndem Tagesbeginn zeigt sich das Wetter nun von seiner besten Seite. Die Sonne brennt allerdings heiss. Der kurze Trail zum Viewpoint oberhalb der Towers (2,2 Miles) erschien auf dem Papier leicht. Doch auch hier bekunde ich etliche Mühe mit der Hitze und der reichlichen Last am Rücken. Dazu führt der schmale Trail auf und ab, ich komme nicht richtig vorwärts und in die Höhe. Trotzdem: In dieser grandiosen Umgebung zu wandern, ist ein eindrückliches Erlebnis.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0892.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0895.jpg)

Endlich ist es geschafft. Mein T-Shirt könnte man allerdings auswringen. Ich geniesse die tolle Aussicht hier oben. Der Blick schweift nach Süden:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0902.jpg)

Gegen Norden bestimmen die Fischertürme das Bild.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0900.jpg)

Die Uhr zeigt bereits 17.30 Uhr. Drohende Wolken und Donner künden zudem ein baldiges Gewitter an. So mache ich mich schneller als geplant auf den Rückweg, den ich in deutlich weniger Zeit schaffe als den Aufstieg. Gut, habe ich mich im Auto mit genügend Wasser versehen. So kann ich am Ende der Wanderung meinen grossen Durst stillen. Während der Rückfahrt bricht die Dämmerung herein. Das Gewitter ist bisher ausgeblieben. Um halb neun erreiche ich das «Inca Inn». Zufrieden suche ich später mein Bett auf und verbringe meine letzte Nacht in Moab.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0800.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.04.2014, 09:01 Uhr
Am nächsten Tag ist die Verschiebung zur zweiten Basis angesagt. Ich geniesse ein letztes Frühstück im «Peace Tree». Schnell habe ich ausgecheckt. Dann wird der Equinox wieder seiner Rolle als fahrender Untersatz für eine längere Strecke gerecht. Das neue Ziel heisst Escalante. Über US 191 und I-70 gelange ich nach der Abzweigung auf den reizvollen UT Highway 24. Bald erreiche ich das schläfrige Hanksville. Hier ist ein Mittagshalt fällig. Im «Duke`s Slickrock Grill» stärke ich mich mit einem feinen Duke Burger. Es folgt die interessante Strecke durch den Capitol Reef Nationalpark. Bei der Überquerung des Boulder Mountain gelange ich bis auf 3000 m hinauf und befahre bereits den Scenic Byway 12, die eindrückliche Panoramastrasse zwischen Torrey und Panguitch. Hinter Boulder wird die Landschaft spektakulär. Der Abschnitt zwischen Boulder und Escalante gehört ganz sicher zu den schönsten Strecken im ganzen Südwesten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1224.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1166.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0937.jpg)


 Escalante – An der «Hole in the Rock Road»

Hauptgrund für die Wahl dieser Location ist die Nähe zur «Hole in the Rock Road» (HitRR). Diese rund 90 km lange Dirt Road der gröberen Sorte fasziniert mich seit Jahren, insbesondere, weil das Erreichen des Endes, eben des «Hole in the Rock», in zahlreichen Internet-Reiseberichten als recht schwer beschrieben und deshalb oft ausgelassen wird. Bisher bin ich nur die 13 Meilen bis zum Devils Garden gefahren. Genau den Blick auf das «Hole» aber hatte ich mir bei der Reiseplanung Monate zuvor vorgenommen. Zudem lassen sich links und rechts der HitRR eine Vielzahl von Landschaftsjuwelen finden. So gesehen erscheint sogar die Übernachtungszeit von sechs Nächten vor Ort eher kurz.

Gegen Abend lange ich im abgelegenen Städtchen (Einwohnerzahl etwas weniger als 1000) an, muss allerdings das «Rainbow Country» länger suchen, als mir lieb ist. Es entpuppt sich zu meiner Überraschung nicht als Hotel, wie ich es gewohnt bin, sondern als waschechtes B&B. Da habe ich bei der Planung offensichtlich etwas übersehen. Gastgeberin Catherine gibt sich allerdings grosse Mühe, ihren Gast zufrieden zu stellen und erweist sich zudem als grosse Kennerin der umliegenden Landschaft. Das kommt mir bei der Planung der kommenden Aktivitäten sehr zupass.

Rund ums Haus schwirren die ganze Woche Hummingbirds in grosser Zahl. Ich lauere ihnen an mehreren Tagen jeweils längere Zeit auf. Aber sie sind nicht ganz leicht zu erwischen. Sie fliegen mit einer sehr hohen Frequenz von 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde und können sogar rückwärts und seitwärts fliegen. Nie weiss man, wo sie im nächsten Augenblick sind. Die Vögelchen sind zu scheu, zu klein und zu schnell. Umso mehr bin ich zufrieden mit den wenigen gelungenen Fotos, die ich Ende der Woche auf der Speicherkarte habe.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_0070.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_0340.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_0463.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 08.04.2014, 09:31 Uhr
Wir hatten leider eher schlechtes Wetter auf der 12 und haben das gar nicht so genossen. Ich bin jetzt aber sehr gespannt auf die HitRR, denn auch wir sind (problemlos) nur bis zu Devils Garden gedüst. Das wäre eine Idee für´s nächste Mal, da mal die anderen schönen Orte zu besuchen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: NähkreisSteffi am 08.04.2014, 10:10 Uhr


Tolle Fotos einer ungewöhnlichen Reise.  :D

Ich bin schon gespannt wie `s weiter geht.

Viele Grüße

Steffi

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.04.2014, 15:01 Uhr
Wir hatten leider eher schlechtes Wetter auf der 12 und haben das gar nicht so genossen.

Das ist echt jammerschade. Aber es gibt ja immer/meistens ein nächstes Mal. :zwinker:

Ich bin jetzt aber sehr gespannt auf die HitRR, denn auch wir sind (problemlos) nur bis zu Devils Garden gedüst. Das wäre eine Idee für´s nächste Mal, da mal die anderen schönen Orte zu besuchen.

Dann hoffe ich doch fest, dass du durch die Beiträge der nächsten Tage viel Inspiration erhältst und dich an den Bildern freuen kannst.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.04.2014, 15:07 Uhr
Tolle Fotos einer ungewöhnlichen Reise.  :D

Danke für die netten Worte.
Was mich jetzt interessiert: Was ist für dich an der Reise ungewöhnlich? Route? Programm? Dauer? Nur so aus Gwunder …
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 09.04.2014, 07:25 Uhr
Ein Erkundungstag

Nachdem die laute Lüftung im Haus um 22 Uhr abgestellt wird, verbringe ich dank der Stille dieser einsamen Gegend eine sehr gute Nacht. Für den Morgen meines ersten Escalante-Tages nehme ich mich vor, zur Old Sheffield Road zu fahren. Von hier wäre das Naturwunder «Volcano» über die Spencer Flat zu erreichen. Auf der OSR gerate ich jedoch gegen Ende der Road in eine falsche Richtung. Bis ich den Irrtum merke und zur Spencer Flat gelange, ist es leider zu spät für den «Volcano». So fahre ich via OSR zurück zum «Rainbow Country». Auf der Terrasse widme ich mich für annähernd zwei Stunden den zahlreichen, lieblichen Kolibris.

Am Nachmittag begebe ich mich das erste Mal zur «Hole in the Rock Road». Nur schnell den Strassenzustand testen. Von Escalante aus fahre auf der SR12 in östlicher Richtung. Nach 5 Meilen zweigt bei Milemarker 65 die ausgeschilderte «Hole in the Rock Road» nach Südosten ab. Nach ein paar Meilen halte ich zum Fotografieren hinter einer Senke an. Ohne Vorwarnung überfällt mich ein massiver Wolkenbruch. Ich spurte zum Auto, weiss ja, wie schnell hier Dirt Roads unpassierbar werden. Und meinen Kopf möchte ich in der kommenden Nacht schon gerne auf ein weiches Kissen legen. Es reicht gerade noch, und wohlbehalten erreiche ich eine Viertelstunde später das «Rainbow Country».

Mit hungrigem Magen fahre ich gegen Abend die Mainstreet entlang und entdecke den «Escalante Outfitter», einen grossen Store mit angefügtem Restaurant. Hier bestelle ich eine «kleine» Devils-Garden-Pizza, 12 ", für 17.95 $. Sie schmeckt superfein, ist aber so gross, dass ich gerade mal ein Drittel(!) essen kann. Und ich bin nicht mal ein schlechter Esser. Den Rest gibt mir die freundliche Serviererin in einer Box mit. Wie ich schnell merke, ist sie sich das längst gewohnt.

Drei weitere Hummingbird-Bilder:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0037.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0109.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0346.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 09.04.2014, 09:48 Uhr
Hi hi, beim Outfitters haben wir auch gegessen. Und ich habe auch was von der Pizza mit "nach Hause" genommen.

Wenn du schon an der OSR warst, hättest du ja noch einen Abstecher zu den Moqui Marbles machen können oder warst du dort schon?
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 09.04.2014, 14:06 Uhr
Ja, ja, die Moqui Marbles. Die waren an diesem Morgen auch noch eingeplant, aber nach dem Abbruch der «Volcano»-Expedition sah ich nur noch die HitRR  :). Dass «Steine» oder zumindest «Stein» noch ein wichtiges Thema wird, ist hier in den nächsten Tagen zu erfahren.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.04.2014, 07:56 Uhr
Auf zum Hole in the Rock!

Wir schreiben Mittwoch, den 21. August. Grosser Tag, grosses Ziel: Heute will ich zum Ende der HitRR fahre und das «Loch» sehen. Picknick und genügend Wasser befinden sich in der Kühlbox, Outdoor-GPS dabei, Sandschaufel eingeladen. Alles bereit. Das Wetter könnte besser sein. Schnell erreiche ich die HitRR. Bis zur Abzweigung Devils Garden (13 Meilen) ist das Washboard gut erträglich. Mit einigem Tempo fährt sich besser. Ab Devils Garden wird die Dirt Road aber spürbar rauer. Trotzdem komme ich zügig voran. Erst nach mehr als 40 Meilen, beim Dancehall Rock, ist ein Halt fällig.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0947.jpg)

Der Dancehall Rock bildet eine eindrückliche Felsformation.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0945.jpg)


Ich bekomme Lust, in dieser Landschaft zu wandern, und so fahre ich etwas zurück und nehme die Abzweigung über den Forty Mile Ridge.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0973.jpg)

Der schmale Pfad führt nach Osten und wird allmählich sandig. Nach einigen Meilen steht am Wegrand ein Schild: «4 Wheel Drive required»! Hab ich. High Clearance ebenfalls. Trotzdem pflügt sich mein Braver mit etlichen Schwierigkeiten durch den weichen, tiefen Untergrund. Nach zwölf Meilen parkiere ich den Equinox beim Trailhead zur Coyote Gulch.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0948.jpg)

Die Coyote Gulch soll zu den schönsten Schluchten der Welt gehören. Sie selber schaffe ich heute nicht, aber hinunter gucken will ich schon. Ich laufe den kleinen Hügel vom Parkplatz hinunter, stapfe dann durch tiefen Sand und überquere ein hügeliges Felsplateau. So gelange ich nach 50 Minuten an den Rand der gewaltigen Schlucht bei der «Crack in the Wall». Ein grandioser Ausblick zum Escalante River hinab und ins weite Rund belohnt meinen Anmarsch. Bei genauerem Hinsehen ist in der Gegenwand der Stevens Arch zu erkennen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0949.jpg)

Tief unten mäandert der Escalante River.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0954.jpg)

Mit der Funktion «Trackback» am GPS fällt mir das Auffinden des Rückwegs über das Felsplateau leicht. Durch den Sand geht`s anschliessend auf die HitRR zurück und weiter südwärts, dem Tagesziel entgegen. Immer wieder sind tiefe Washes zu überwinden. Nach weiteren zehn Meilen zeigt mir ein Schild, dass ich das «Grand Staircase Escalante National Monument» verlasse und mich nun in der «Glen Canyon Recreation Area» befinde. Allzu weit kann es nicht mehr sein. Die Sonne ist ganz verschwunden, düstere Schwere lastet über dem weiten Tal.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0957.jpg)

Eigentlich vorbereitet, am Schluss aber doch überrascht, erkenne ich nach einem ständigen Auf und Ab und nach Überqueren zahlreicher Felsplatten, dass vor mir der Weg eine Schleife bildet, und ich weiss: Das Ziel ist erreicht! Eine Tafel bestätigt es. Ich trage mich ins Visitor Register ein.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0958.jpg)

Das «Hole» ist in Wirklichkeit eine schmale Lücke zwischen hohen Felsen. Hier hindurch haben in der Pionierzeit Mormonentrecks den Colorado River erreicht und überquert. Für mich fast unvorstellbar, dass da Planwagen mit Frauen und Kindern diese Felsstufe hinunter gefahren sein sollen, aber eine Gedenktafel bestätigt es. Viel später wurde das Colorado-Tal vom Lake Powell geflutet.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0961.jpg)

Ich klettere ohne grosse Mühe die massiven Felsen hinauf. Ein Blick zurück zeigt: kein anderes Lebewesen hier draussen, weit und breit.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0966.jpg)

Gegen Süden öffnet sich ein toller Blick über den eingebetteten Lake und einige Hausboote darauf.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0964.jpg)

Angesichts des Wetters und der langen Fahrt auf unbefestigter Strasse mache ich mich bald auf den Rückweg. Hilfe bei einer Panne wäre in dieser Abgeschiedenheit kaum zu erwarten. Ohne Rast, aber auch ohne Regen erreiche ich um 18.55 Uhr die State Route 12. Sie ist nass! Also hat es genau bis an die HitRR heran geregnet.

Ja, und der Equinox? Roter Sand aussen und innen in allen, noch so kleinen Ritzen, vieles am Fahrzeug gibt ungewöhnliche Geräusche von sich, aber: Der Wagen hat durchgehalten. Tief befriedigt vom Erlebten fahre ich zum «Rainbow Country» zurück und verbringe einen gemütlichen Abend im Ort.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mannimanta am 10.04.2014, 08:54 Uhr
Hi,
cool, Hole in the Rock! geiler Fotospot!
Hätte gedacht, dass die Anfahrt schwieriger wäre.

Cheers,
Manni
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: NähkreisSteffi am 10.04.2014, 08:54 Uhr
Du nimmst Dir richtig viel Zeit für die "Wunder der Natur" und besuchst recht ausgefallene Orte.

Einfach anders, als das Standardprogramm. Super!

Weiter so

Steffi  8)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 10.04.2014, 09:30 Uhr
Ganz ehrlich? Das Hole in the Rock sieht jetzt nicht so spannend aus wie der Blick in die (den?) Coyote Gulch. aber doch beides toll! Muss ich wohl mal selber schauen, was mir in "Echtigkeit" besser gefällt  :zwinker:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mannimanta am 10.04.2014, 09:36 Uhr
Hi,
also bei uns ist das Hole in the Rock fest eingeplant.
Ein echtes Highlight!
Übrigends: Kompliment für die tolle Fotoqualität, sehr realitätsnah,
keine unnöige Nachbearbeitung, gefällt mir.... :groove:
Cheers,
Manni
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.04.2014, 10:41 Uhr
Hätte gedacht, dass die Anfahrt schwieriger wäre.

Ja, das dachte ich auch, nach all den Horror-Beschreibungen im Internet. Aber wie so vieles muss man auch diese Fahrt selbst unternehmen, um ein realistisches Bild zu bekommen. In der Tat, der «schwierigste» Streckenabschnitt des ganzen Tages war die Sandpiste zum Trailhead für den Hike zur «Crack in the Wall». Und diese sieben Meilen liegen ja nicht auf dem direkten Weg zum «Hole», muss man gar nicht fahren, wenn man nicht will.

Ehrlicherweise gehört hier aber die Bemerkung dazu, dass der Strassenzustand der HitRR natürlich nicht immer gleich ist. Zu bedenken sind etwa die Witterung der vergangenen Tage oder der Zeitpunkt des letzten Gradens.

Hier gibts Auskunft darüber: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=22785.0

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 11.04.2014, 08:19 Uhr
Devils Garden - Metate Arch

Nächster Tag. Zum ersten Mal waschen. Nein, nicht mich, die Kleider :lol: Dazu tanken und einkaufen. Am Nachmittag wird das bisher mässige Wetter besser, der Himmel färbt sich blau. So fahre ich erneut zur HitRR. Das Ziel heute heisst Devils Garden, genauer gesagt, der Metate Arch, den ich bei meinem letzten Besuch mangels Informationen ausgelassen habe.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0976.jpg)

Der gelbe Steinbogen präsentiert sich durchaus attraktiv:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0975.jpg)

Und von der anderen Seite erst recht:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A0999.jpg)

Die ganze Gegend ist voll dieser witzigen Kobolde.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1006.jpg)

Wie die Sonne verschwindet, mache ich mich auf den Weg nach Escalante zurück. Wenn der Tag auch nicht so ergiebig war, Erholung hat er auf jeden Fall gebracht. Morgen bin ich bereit für weitere Taten.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: ilnyc am 11.04.2014, 10:45 Uhr
Devils Garden ist echt toll und Deine Fotos sind es auch!!!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 11.04.2014, 12:50 Uhr
Wenn man in solchen einsamen abgelegenen Gegenden allein unterwegs ist, braucht man ein starkes Selbstbewußtsein! :o
Und wenn man nicht Leichtsinnig ist auch eine Menge an Trinkwasservorrat bzw. auch andere Getränke.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 11.04.2014, 14:35 Uhr
Das Erste versteh ich jetzt nicht so ganz :bahnhof: Ich nehms einfach mal als Kompliment :dankeschoen:

Das Zweite: Du hast sowas von Recht! Ich musste das selber bitterbös 2008 auf dem Hike zur «Subway» im Zion NP erfahren: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=74268 Seither gehört das zu den Dingen, denen ich bei der Vorbereitung zu einem Hike die grösste Sorgfalt angedeihen lasse. 
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 11.04.2014, 19:35 Uhr
Das Erste versteh ich jetzt nicht so ganz :bahnhof: Ich nehms einfach mal als Kompliment :dankeschoen:

Das Zweite: Du hast sowas von Recht! Ich musste das selber bitterbös 2008 auf dem Hike zur «Subway» im Zion NP erfahren: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=74268 Seither gehört das zu den Dingen, denen ich bei der Vorbereitung zu einem Hike die grösste Sorgfalt angedeihen lasse. 
Das war auch ein Kompliment!
Wenn man da allein  in der Wildnis ein Problem bekommt, ist man schon sehr einsam!
Viele Grüße
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 12.04.2014, 07:00 Uhr
Spooky, Peek-A-Boo und Sunset Arch

Freitag, 23. August. Kurz nach acht Uhr rattert mein Equinox bereits wieder über das HitRR-Washboard Richtung Süden. 26 Meilen. Bei der Abzweigung Dry Fork folge ich der Dirt Road bis zum Trailhead. Auf dem Parkplatz steht ausser meinem Auto nur noch ein weiteres.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1022.jpg)

Einmal mehr befinde ich mich in einer tollen Landschaft.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1023.jpg)

Der Blick hinab zum Dry Fork Wash

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1025.jpg)

Ich folge dem reizvollen, gewundenen Trail, der zum Wash hinunter führt. Cairns weisen mir den Weg. Kurz nach mir sind zwei Kleinbusse mit Naturfreunden angekommen, die auch nach unten wandern werden. So findet sich später im Canyonground eine rechte Zahl Besucher ein, welche die drei Slot Canyons Peek-A-Boo, Spooky und Dry Fork Slot besichtigen wollen. Erst suche ich den Spooky Slot auf, ausgerüstet mit grossem Rucksack und Stativ.

Der Eingang zum Spooky

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1056.jpg)

Zuerst stehen die Felswände noch relativ weit auseinander, so dass ein Vorankommen auch mit grossem Rucksack und Stativ möglich ist.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1028.jpg)

Aber bald wird es enger und enger. Die Felswände zeigen mitunter bizarre Formen. Noch ist Fotografieren möglich.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1047.jpg)

Noch etwas weiter im Slot drin laufe ich quer, Stativ nach vorn gestreckt, Rucksack nach hinten. Ja, hier geht der «Weg» hindurch.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1048.jpg)

Zeitweise berühre ich mit Brust und Rücken gleichzeitig die Wände. Von Fotografieren ist bald keine Rede mehr. Nach ca. 130 Metern habe ich genug und kehre um. Das Dumme ist nur, dass mir auf dem Weg zum Ausgang durchaus Leute entgegenlaufen und nicht mehr zurückkommen. Die müssen es irgendwie geschafft haben, zum Hintereingang zu gelangen. Und so dick bin ich ja auch nicht. Ausser ein paar Fotos: ein Fehlschlag.

Nun suche ich den Eingang des Peek-A-Boo Slots. Wo er gemäss GPSmap sein sollte, entdecke ich zuerst nichts. Nach längerem Suchen finde ich jedoch die Lösung. Einige Meter hoch an einer Wand zeigen sich plötzlich Menschen in einer Felsöffnung. Ah, dort hinauf führt der Weg! Nur, wie soll das gehen?

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1059.jpg)

Bei näherem Betrachten finde ich in der Wand einige ausgewaschene Löcher mit Sandkörnern drin, die ich zum Steigen benützen könnte. Ich versuche es. Durch die Sandkörner ist einfach kein sicherer Halt möglich. Hinten der schwere Rucksack, in der einen Hand das Stativ. Ich rutsche aus. Von unten hilft mir ein Deutscher weiter. So gelange ich zur Öffnung hinauf. Ein paar Meter betrete ich den Slot.

Er sieht durchaus verheissungsvoll aus.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1061.jpg)

Aber nun liegt vor meinen Füssen ein grosser Trichter mit viel Wasser drin. Daran komme ich nicht vorbei, ich müsste ins tiefe und schmutzige Wasser treten. Will ich aber nicht. So bleibt auch hier nur der Rückzug. Und mit schlechten Erinnerungen sei`s geklagt: Beim Runtersteigen muss mir wieder jemand helfen. Diesmal ist`s ein Italiener. Ich gebe natürlich Rucksack und Stativ die Schuld, aber es schleckt keine Geiss weg: Das war grad nochmals eine Niederlage. Fehlschlag Nr. 2. Besonders ärgerlich ist, dass ich viel später erfahre, dass es einige Meter neben der ominösen Öffnung einen viel einfacheren und trockenen Eingang in den Peek-A-Boo gegeben hätte …

Wenigstens «schaffe» ich den Dritten im Bunde, den Dry Fork Slot. Das ist ja beileibe keine Sache, aber was soll`s? Ich schiesse einige Fotos und verlasse dann den Slot und die ganze vermaledeite Fork.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1069.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1072.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1079.jpg)

War es das schon für diesen Tag? Kann ja nicht sein!

Für meine restliche Escalante-Zeit bleibt noch ein grosses Ziel: der Sunset Arch. Den will ich nun aufsuchen, um heute wenigstens ein Erfolgserlebnis zu haben.

Um zwei Uhr bin ich beim Auto oben angelangt. Nun heisst es also, nochmals 25 Kilometer auf der HitRR abzuspulen, denn der Sunset Arch liegt weit im Süden beim Forty Mile Ridge. Den Weg dorthin kenne ich ja. Also weiteres Waschbrettgeschüttel und nochmals Sandpiste. Nach zehn Meilen über den Ridge findet sich auf einer leichten Anhöhe ein grosser Wassertank. Davor stelle ich meinen Weissen ab.

Von hier laufe ich dreiviertel Stunden querfeldein durch stachelige Büsche im Niemandsland. Das GPSmap weist mir den Weg. Schon von weitem ist der markante Felsbogen jedoch gut zu erkennen. Gegen 17 Uhr erreiche ich ihn. Ein wahrhaft markanter Steinbogen! Nur: Inzwischen ist die Sonne verschwunden. Ausgerechnet, wenn ich am Sunset Arch bin.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1085.jpg)

Nach einigem Warten überlege ich, aufzugeben und den Rückzug anzutreten. Einfach nicht mein Tag heute. Aber dann beschliesse ich, weiter zu warten und zu hoffen. 1 Stunde, 2 Stunden.

Und mein Ausharren wird schliesslich belohnt: Um 19 Uhr treffen erste schwache Sonnenstrahlen den grandiosen Arch. Und sie verstärken sich. Der Steinbogen beginnt zu leuchten, wie er sollte. In der Folge fotografiere ich, was das Zeug hält. Der Tag ist gerettet.

Mit dieser Vorgeschichte gehören die Fotos vom Sunset Arch zu den wertvollsten meiner ganzen Reise. An der Wand macht sich das grossformatige, gerahmte Bild ausgezeichnet.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1134.jpg)

Der lange Rückweg in dunkler Nacht, unter einem sternenübersäten Himmel, bleibt als eindrückliches Erlebnis in meiner Erinnerung. Um halb zehn Uhr erreiche ich das «Rainbow Country» wohlbehalten.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 12.04.2014, 09:27 Uhr
Immer gut, wenn man einen so vermalledeiten Tag doch noch so positiv abschließen kann! Dann bleibt kein bitterer Nachgeschmack. Nur: Wir hätten vermutlich deine Geduld nicht gehabt und uns schon gar nicht zugetraut, das Waschbrett im Dunkeln zurück zu düsen. Gut gemacht und Respekt!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 12.04.2014, 10:08 Uhr
Ich denke mal, trotz bester Vorbereitung kann es Pleiten, Pech und Pannen immer wieder geben. Mich macht es immer fast ein wenig skeptisch, wenn mir jemand erklärt, dass alles immer wie im Bilderbuch war.

Ich finde es jedenfalls gut, dass der Tag für dich einen so überaus versöhnlichen Abschluss gefunden hat!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 12.04.2014, 13:45 Uhr
Ich denke mal, trotz bester Vorbereitung kann es Pleiten, Pech und Pannen immer wieder geben. Mich macht es immer fast ein wenig skeptisch, wenn mir jemand erklärt, dass alles immer wie im Bilderbuch war.

Geht mir auch so. Allerdings ist mir auch das Gegenteil wenig sympathisch, wenn jemand alles nur schlecht findet auf seiner Reise. Solche Berichte gibt es leider auch. Wer so auf Mitleid im Internet rechnet, ist wohl falsch beraten.

Mein Motto: Grundstimmung zuerst mal positiv, und dann wahrheitsgetreu die Ereignisse erzählen. Ich hoffe, dass mein Bericht auch so wahrgenommen wird. :|
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 13.04.2014, 07:59 Uhr
Escalante, Kiva Koffeehouse und der Long Canyon

Letzter Escalante-Tag. Nach der Parforce-Tour von gestern lasse ich es ruhig angehen. No Dirt Roads today. Lange Unterhaltung mit Catherine beim Frühstück. Der Autor der bekannten Bücher «Photographing the Southwest», Laurent Martrès, hat auch schon bei ihr gewohnt und von ihr Tipps zur Region bekommen. Ihr Name steht denn auch bei den «Acknowledgements» in Volume 1. Dann schaue ich mich etwas im Ort, abseits der Mainstreet, um.

Ich finde einige sehenswerte Häuser, z.B. dieses hier:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1159.jpg)

Auch dieses Haus fällt mir auf:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1156.jpg)

Es gehört einem sogenannten «Desert Doctor for Motorcycles». Der flickt nämlich Motorräder aller Art. Leider ist er jetzt nicht da. Da jedoch auf einem Schild «open» steht, umrunde ich das Haus ganz ungeniert und entdecke ein Sammelsurium vielfältigster Töffteile und technische Souvenirs aus aller Herren Länder.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1151.jpg)

Diese Tafeln bezeichnen jedenfalls die Orte, die er schon besucht hat.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1149.jpg)

Später verlasse ich Escalante auf der SR 12 Richtung Osten. Etwas trinken gehen in Boulder. Beim Kiva Koffeehouse mitten auf der Strecke treffe ich einen netten Typen aus Salt Lake mit seiner Freundin. Er ist heute mit seinem schnittigen Viper auf einem Spritzfährtchen hierher gekommen. Sind ja nur 280 Meilen …

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1160.jpg)

Anschliessend reicht es noch für einen kurzen Abstecher zum Anfang des Burr Trails. Hier der Blick von oben in den Long Canyon.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1170.jpg)

Noch einmal befahre ich das Hammer-Strassenstück zwischen Boulder und Escalante. Dann folgt der letzte Abend mit einem weiteren Besuch beim Outfitter und die letzte Nacht in der Abgeschiedenheit.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 13.04.2014, 18:43 Uhr
Schöne Beschreibung der einzelnen Ziele!
Da ist für mich noch einiges zu erkunden!
Viele Grüße
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 14.04.2014, 08:29 Uhr
Weiterfahrt zum Bryce Canyon, Wasserfall beim Mossy Cave

Heute gilt es Abschied zu nehmen von Escalante. Im kleinen Ort, weg von den grossen Menschenströmen, hat es mir sehr gut gefallen. Die Landschaft hier ist einfach grossartig, die Bewohner habe ich als zurückhaltend und nett empfunden.

Sehr weit führt mein Weg heute allerdings nicht: Zum Bryce Canyon sind es gerade mal 51 Meilen. Nachdem sich das Wetter fast die ganze Woche nicht von seiner besten Seite gezeigt hat, kommt mir die Verschiebung in dieser Hinsicht nicht ungelegen. Dass ich vom Regen in die Traufe gerate, kann ich ja noch nicht wissen.

Den Bryce Canyon hatte ich 2010 ausgelassen, deshalb wieder in das Programm für diese Reise genommen. Gerne wollte ich wieder einmal meinen Blick über die grandiose Ansammlung von unzähligen Felsnadeln im Amphitheater schweifen lassen und zwischen roten Felstürmen wandern. Das schlechte Wetter im diesjährigen Spätsommer erreicht allerdings gerade während meines Bryce-Aufenthaltes seinen Tiefpunkt: Von den dreieinhalb Tagen wird die Sonne gerade mal einen Tag dauerhaft präsent sein: am letzten. So bleibt die Zahl der Aufnahmen vom Bryce Canyon schon aus diesem Grund klein. Zudem gehört der Park zu den bekanntesten, so dass ich mich hier auf wenige Bilder beschränke.

Sonntagmorgen auf der Utah State Route 12. Ich bin fast allein unterwegs, passiere nacheinander die kleinen Flecken Henrieville, Cannonville und Tropic. Kurz hinter dem Eingang zum Bryce Canyon Nationalpark stelle ich meinen Equinox auf einem Parkplatz am Strassenrand ab und wandere auf dem Trail zum tosenden Wasserfall beim Mossy Cave.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1266.jpg)

Später checke ich bei Ruby`s Inn ein und stelle fest: Ich bin wieder unter Menschen(massen). Hier sind die typischen Car-Touristen in grosser Zahl zu finden. Nach Essen bei Ruby`s (Lunchbuffet für 13.99 $) und zweimaliger(!) Autowäsche begebe ich mich in den nahen Nationalpark, aber nur, um die Parkunterlagen zu bekommen, denn mittlerweile hat es zu regnen begonnen. Die weiteren Stunden dieses Sonntags verbringe ich mit der Planung der nächsten Tage.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 15.04.2014, 08:14 Uhr
Bristlecone Loop Trail, Natural Bridge und Bryce Point

Schon vor sechs Uhr werde ich wach. Ein Blick aus dem Fenster verrät: schlechtes Wetter heute. Also noch ein, zwei Stündchen weiter schlafen. Verpassen tu ich nichts. Nach acht Uhr begebe ich mich aber dann doch zum Ruby`s Restaurant fürs Breakfast. Ich wähle das Buffet und bestelle dazu Kaffee, O-Saft und zwei eggs sunny side up. Mit einem rechten Tip macht das Ganze dann volle 16 $. Dafür bin ich auch für viele Stunden gestärkt.

Bald darauf sitze ich im Equinox und fahre zum Parkeingang. Wegen des Wetters ist wenig los auf der Park Road. Gemütlich geht es der Abbruchkante entlang immer höher. Zuletzt die Schleife: Rainbow Point. Endstation. Ich befinde mich auf fast 2800 m ü.M.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1302.jpg)

Es regnet ununterbrochen, zeitweise herrscht starker Nebel. Von der grandiosen Kante sieht man kaum etwas.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1303.jpg)

Auch ist es sehr kühl. Um doch etwas Bewegung zu haben, absolviere ich den 1.6 km langen Bristlecone Loop Trail, allein mit ein paar neugierigen Hörnchen.

Wieder beim Auto, verschiebe ich mich gerne in die unteren, etwas wärmeren Bereiche des Parks. Natural Bridge und Bryce Point sind meine nächsten Ziele. Auch wandere ich etwas dem Rim entlang. Die Kamera bleibt meistens unbenutzt. Später geht`s zu Ruby`s zurück. Als Belohnung für mein Ausharren im Regen gönne ich mir zum Abendessen ein feines Flat Iron Steak. Ich kann nur auf besseres Wetter hoffen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: ilnyc am 15.04.2014, 14:26 Uhr
Oh je, das Wetter ist ja übel. Und das ausgerechnet am Bryce  :shock:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 16.04.2014, 08:30 Uhr
Hoffnung beim Wetter und ein Sandstein für zuhause

Dienstag, zu Beginn das selbe trostlose Regenwetter! Deshalb fange ich den Tag auch gleich an wie gestern: länger schlafen und dann frühstücken bei Ruby`s. Anschliessend fahre ich ein zweites Mal zum Rainbow Point hoch. Oben ist etwas besseres Wetter als gestern, zwischen Nebelfetzen drückt auch mal ein Sonnenstrahl durch.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1335.jpg)

So verbringe ich einige Zeit hier und beobachte die positive Wetterentwicklung. Auf dem Rückweg schalte ich bei verschiedenen Viewpoints Kurzstopps ein und fotografiere, im Wissen um besseres Wetter morgen allerdings zurückhaltend.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1337.jpg)

Natural Bridge

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1369.jpg)

Erste Sonnenstrahlen über dem Amphitheater

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1325.jpg)

Höchste Zeit, da wandern gehen zu können

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1304.jpg)

Vereinzelt sind schon Unentwegte auf den Trails zu beobachten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1311.jpg)

Während des Nachmittags besuche ich den grossen Rock Shop gegenüber dem Ruby`s Inn auf der anderen Strassenseite (die Aufnahme machte ich dann erst am Abend).

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1389.jpg)

Die Steine des Südwestens faszinieren mich seit Jahren, und hier ist eine Riesenvielfalt an Arten, Farben und Formen vorhanden. So finde ich etwa wunderschöne Moki Marbles in allen Grössen, schwarzglänzende magnetische Steine und natürlich meine Favoriten: traumhaft schöne Sandsteine in Rot, Orange, Gelb und Braun, mit Einschüssen in den wunderlichsten Formen. Lange verweile ich hier, schaue auch dem Schleifer zu. Im Ausstellungsraum mit den schönsten Exemplaren kann ich schliesslich nicht mehr widerstehen und kaufe den grössten und schönsten aller vorhandenen Sandsteine. Man gönnt sich ja sonst nichts …

Mit dem erfahrenen Ladeninhaber zusammen suche ich anschliessend nach dem besten Weg, den 8 1/2 kg schweren Stein in die Heimat zu bringen. Shipping kommt aus Kostengründen nicht in Frage. Würde mein Konto mit 300 $ belasten. Er meint, die meisten Kunden nähmen die Steine als Handgepäck in den Flieger. Okay, mein Rucksack ist aber schon sonst weit über 10 kg schwer, und das Handgepäck ist auf 8 kg limitiert. Wird schon irgendwie gehen, meint er. Ja, der hat gut reden, denke ich. Schliesslich bin ich es, der in SFO durch die Kontrolle muss. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass dieser Moment ja erst in vier Wochen kommt und nehme seinen Vorschlag an.

So verpackt er den Sandstein erstmal mit vielen Binden wie eine ägyptische Mumie und steckt ihn dann in zwei Plastic-Tragtaschen. So ist er bereits einigermassen getarnt. Ich verfrachte ihn zum nahen Auto. Dort bleibt er bis zur Wagenabgabe in San Francisco unversehrt liegen. Wie er am Flughafen durch die Kontrolle kam, erzähle ich im Bericht zum letzten Tag. Heute jedenfalls steht meine Verkörperung des amerikanischen Südwestens, von unseren Gästen sehr beachtet und bewundert, auf dem Kaminsims in der Stube.

Ist er nicht wunderschön?

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A0422.jpg)

Da es den Sandsteinkauf zu feiern gilt, geniesse ich ein feines T-Bone-Steak, garniert mit Gemüse und geschnittenen Kartoffeln. Heute lerne ich auch den kalifornischen Zinfandel kennen und lieben.

Nach dem Essen bricht die Dämmerung herein. Ich begebe mich mit Kamera und Stativ noch etwas nach draussen und schiesse einige Bilder.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1396.jpg).

Voller Erwartung checke ich vor dem schlafen gehen noch die Wettervorhersage. Noch selten in meinem Leben habe ich so begierig auf schönes Wetter gewartet wie heute.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: captsamson am 16.04.2014, 09:58 Uhr
So einen Sandstein haben wir uns auch im Rock-Shop gekauft. Wir haben dort auch viel gekramt, hat uns toll gefallen.

Die Bilder mit "nicht ganz so gutem Wetter" haben auch immer eine tolle Stimmung.
Aber am Vortag war es ja wirklich Grütze, das war zuviel des Guten :-)

Toller Bericht soweit!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 16.04.2014, 16:36 Uhr
Ein toller Bericht und deine Bilder sind Super. An dem Wasserfall beim Mossy Cave waren wir auch, wir sind sogar bis unter dem Wasserfall gegangen, es war herrlich  :lol: :lol: 
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 16.04.2014, 17:25 Uhr
Na, mit dem Stein im Handgepäck bin ich mal gespannt.
Ich hatte in Portugal mal einen wunderschönen, etwas über fautgroßen, Stein gefunden.
Auch wg. Gewicht als Handgepäck geplant.
Wurde als potentielle Waffe klassifiziert und liegt vielleicht immer noch im Flughafen Faro!
VG
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 16.04.2014, 17:47 Uhr
Na, mit dem Stein im Handgepäck bin ich mal gespannt.
Ich hatte in Portugal mal einen wunderschönen, etwas über fautgroßen, Stein gefunden.
Auch wg. Gewicht als Handgepäck geplant.
Wurde als potentielle Waffe klassifiziert und liegt vielleicht immer noch im Flughafen Faro!
VG

Aha! Also doch. Da waren meine Befürchtungen ja berechtigt, misst doch der gekaufte Stein immerhin 37x31 cm. Und mit seinem Gewicht würde er einem Security beim Fallenlassen glatt den Fuss zerquetschen. :pfeifen:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 17.04.2014, 08:04 Uhr
Endlich Sonne über dem Bryce Canyon

Mittwoch, mein letzter Bryce-Tag. Es wird schön heute, soviel steht mal fest. Also für einmal Kurzwäsche. Noch ohne Frühstück fahre ich zu früher Stunde für den Sonnenaufgang zum Bryce Point. Von dieser Aussichtsplattform ist das Amphitheater im Morgenlicht besonders schön anzusehen. Da kurz vor meiner Ankunft ein Reisecar «ausgeleert» wird, suche ich mir einen Standort nördlich der Plattform, abseits vom Gedränge. Allmählich erwacht der Tag auf dem Paunsaugunt-Plateau.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1411.jpg)

Erste Sonnenstrahlen bringen vereinzelte Felsnadeln zum Leuchten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1423.jpg)

Wenig später erstrahlt das ganze Rund im hellen Licht. Ob schon jemand versucht hat, die Nadeln im Amphitheater zu zählen?

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1448.jpg)

Nach dem Morgenspektakel am Bryce Point fahre ich fürs Frühstück zu Ruby`s, kehre aber bald in den Park zurück. Nächstes Ziel ist der Sunset Point. Ich beabsichtige, den Peekaboo-Loop zu laufen, aber der ist leider gesperrt. Also fahre ich zum Sunrise Point. Dort wandere ich dem Rim entlang. Einzelne Trails sind Ross und Reiter vorbehalten. Durch die Rossäpfel auf diesen Pfaden kommt der Besucher nicht in Gefahr, sich darauf zu verirren.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1457.jpg)

Weil der Peekaboo-Loop nicht möglich ist, wähle ich den ebenfalls interessanten Kombi-Trail Queens Garden/Navajo als Wanderroute. Der Pfad führt mit einer tollen Aussicht auf die farbigen Felstürme hinunter in die Ebene.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1464.jpg)

Sehr fantasieanregend, diese bizarren Steingebilde. Und wunderschön!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1472.jpg)

Der hier lässt sich von den vorbeilaufenden Besuchern absolut nicht aus der Ruhe bringen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1502.jpg)

So schön kann Wandern sein.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1511.jpg)

Über die zahlreichen Kehren der Wall Street führt der Weg Richtung Sunset Point hinauf.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1516.jpg)

Thor`s Hammer, der Star unter den Felsnadeln

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1522.jpg)

Mit etlichen Schweisstropfen erreiche ich die Rimkante. Es ist später Nachmittag geworden. Noch bleibt mir etwas Zeit, um den Loop zu vollenden. So laufe ich dem Abbruch entlang zum Sunrise Point zurück und geniesse ein letztes Mal die farbige Wundwelt des Bryce Canyons.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1533.jpg)

Über den Park hinweg schweift der Blick zu den nahen Escalante Mtns. Die Wolken tragen zur Lebendigkeit des Bildes bei.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1547.jpg)

Nach halb fünf Uhr ist aber endgültig Zeit für den Abschied vom Bryce gekommen. Die nächste Nacht werde ich nämlich bereits in Kanab verbringen. Und dorthin sind es immerhin über 120 km. Wieder freue ich mich auf die Fahrt. Bei der Durchquerung des Red Canyon gerate ich zwar noch in ein kräftiges Gewitter, aber danach lässt sich das schöne Wetter nicht mehr aufhalten. Über Hatch, Glendale und Mt. Carmel Jct. erreiche ich im letzten Abendlicht das Holyday Inn Express in Kanab, wo ich vier Nächte bleiben werde.

Im nahe gelegenen Cowboy-Restaurant stille ich meinen grossen Hunger bei guter Live-Countrymusik. Anschliessend suche ich noch aus reiner Neugier den Standort des neuen BLM-Gebäudes am Ortsrand auf. Bisher hatte ich bei Wave-Lotterien mitgemacht, als das Office noch in der Pampa zwischen Kanab und Page lag. Man kann ja nie wissen …

Nach dem gut gefüllten Tag verbringe ich die Nacht in einem tiefen Schlaf.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 18.04.2014, 12:06 Uhr
Ein Permit für die Wave!

Vor dem Bericht über diesen Tag ist eine klärende Vorbemerkung angebracht: Seit sechs Jahren habe ich ein Traumziel im US-Südwesten. Es heisst: «Wave». Sie mal mit eigenen Augen sehen und fotografieren, ist zu einem fixen Gedanken geworden. Bei Wikipedia wird die «Welle» so beschrieben: «Eine bizarre Formation aus versteinerten Sanddünen im Nordwesten des Vermilion Cliffs Monuments gehört zu den spektakulärsten Fotomotiven für Naturfotografen.» In der Tat: «The Wave» stellt für Naturfreunde und Fotografen ein derart heiss begehrtes Ziel dar, dass das dafür zuständige Bureau of Land Management (BLM) zum Schutz dieser empfindlichen Location den Zugang schon vor vielen Jahren drastisch beschränken musste: Pro Tag werden nur 20 Permits vergeben, 10 davon vier Monate im Voraus über eine Lottery im Internet, 10 Permits am Vortag um 9 AM Mountain Standard Time im BLM-Bureau in Kanab (Stand April 2014).

Die Bewerberzahlen werden öffentlich gemacht. Deshalb ist bekannt, dass sich für die 10 Plätze im Internet pro Tag gerne auch über 1000(!) Interessenten bewerben. Im Klartext: Will ich übers Internet reinkommen, ist die Chance heute verschwindend klein (geworden). Für die 10 Permits, die am Vortag in Kanab ausgelost werden, sind in den besten Monaten auch viele Dutzend Menschen anwesend (der Rekord liegt angeblich bei 226 Teilnehmern). Und noch schlimmer: Ein Gewinner kann bis zu 6 Teilnehmer anmelden, so dass im Extremfall die Lottery nach 2 Gewinnern für diesen Tag bereits wieder geschlossen wird. Also auch hier: sehr kleine Chance, zu einem Permit zu kommen. Zu versuchen, illegal hinein zu gelangen, ist übrigens nicht ratsam: Die Ranger kontrollieren das Gebiet, auch aus dem Helikopter, und die Bussen sind sehr hoch.

In den vergangenen Jahren verschlang ich unzählige Wave-Reiseberichte von glücklichen Gewinnern. Vor meinen Reisen 2007, 2008 und 2010 hatte ich es bei der Online-Lottery und auch an den Vortagen im BLM-Büro versucht, und nie war mir das Glück beschieden gewesen. Ich habe die Coyote Buttes South (CBS) und auch die White Pocket besucht und mich an der tollen Landschaft erfreut. Aber lieber wäre mir halt schon ein Wave-Permit gewesen.

Im Sommer 2013, mitten in den Vorbereitungen für diese Reise, war ich nach all den Fehlschlägen der vergangenen Jahre überzeugt, die Wave nie mehr selbst sehen zu können. Die Chancen sind ja jedes Jahr kleiner gworden und werden es noch immer. Darum hatte ich mich dieses Jahr auch gar nicht mehr beworben. Rund um Kanab gibt es noch so viele tolle landschaftliche Highlights, dass ich den Ort trotzdem in mein Programm aufgenommen habe.

Am Donnerstag, 29. August erwache ich früher als gedacht. Okay, dann kann ich ja auch grad aufstehen und frühstücken. Und wenn ich schon um diese Zeit «ready for take off» bin, kann ich ja kurz zum BLM-Bureau hinausfahren, um die heutige Permits-Verlosung zu verfolgen. Reine Neugier …

Vor Ort frage ich mich: Ist das interessant, eine Lottery nur zu beobachten und nicht selber daran teilzunehmen? Nein, ist es nicht. Also fülle ich das Anmeldeformular aus und zahle die 7 $ Gebühr. Der Raum füllt sich in den nächsten Minuten mit ca. 45 Personen ganz gut.

Die junge Rangerin, welche die Lottery durchführt, informiert pünktlich ab 9 Uhr die Anwesenden über die Wave und ihre Zugangsbestimmungen, 20 Minuten lang.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1593.jpg)

Dann verteilt sie die Nummern. Die Spannung im Saal steigt. 25 Kugeln kommen in den Käfig, die Nr. 2 steht für mich. Der erste Gewinner wird bekannt gegeben. Der zweite ebenso. Und dann ruft sie: «Nr. 2!» Die Nr. 2! Ich habe gewonnen! Ich glaube, ich träume.

Wie sich am Schluss zeigt, war heute ein guter Tag für die Bewerber: Gezogen werden 6 Teilnehmer; nur Einzelgewinner und wenige Zweier-Gruppen.

Die Lotteryverlierer verlassen enttäuscht den Raum. Es folgen 40 weitere Minuten Instruktion: Lage, Anfahrt, Anforderungen an das Auto, Mindestmenge Flüssigkeit, Abgabe von Kartenmaterial, und vieles mehr. Dann werden wir entlassen. Auf Anfrage meint die Rangerin, dass ich mit dem Equinox den (viel näheren) nördlichen Zugang zum Wirepass, wo der Trailhead liegt, nicht schaffen würde. Durch die Regenfälle der letzten Tage sei ein Wash an der House Rock Valley Road (HRVR) nahezu unpassierbar geworden. Das will ich heute jedoch, weil ich die Zeit dafür habe, gerne selber nachprüfen. Der Zugang von Süden wäre ein Riesenumweg.

Also 40 Meilen auf der 89 Richtung Page, dann auf die HRVR. Tatsächlich: Nach ca. 4 Meilen ein tiefes Wash, unten viel feuchte Erde und Wasser, ein richtiger Sumpf. Aber es muss riskiert werden. Mit viel Vorsicht und Schwung im richtigen Moment gelingt es. Kurz dahinter wende ich. Bei der Rückfahrt schaffe ich das Wash erneut. So sieht das gut aus für morgen. Zufrieden fahre ich nach Kanab zurück. Dort bereite ich den Wave-Tag vor. Am Nachmittag suche ich noch den Barbershop auf. Der Rest des Tages vergeht im Nu. Um fit für morgen zu sein, lege ich mich früh zum Schlafen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: captsamson am 18.04.2014, 12:40 Uhr
Geilomat! :abklatsch:

Haben es in 2012 auch online und dann 3x erfolglos vor Ort probiert.
Vielleicht in 15 Jahren nochmal wenn unsere Tochter fit genug für die Wanderung ist :-)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 19.04.2014, 12:24 Uhr
Coyote Buttes North – Finding the Wave

Freitag, 30. August. Um fünf Uhr bin ich bereits wach und kurz danach auch aufgestanden. Unten in der Küche gibt mir ein netter Hotelangestellter auf Anfrage etwas Brot und eine Banane mit, weil es noch zu früh ist für das ordentliche Frühstück. Um 06.35 Uhr fahre ich los. Noch herrscht Dämmerlicht. Kurz vor sieben erreiche die Abzweigung der HRVR und wenig später den Parkplatz beim Wirepass. Das tiefe Wash bot heute keine Schwierigkeiten mehr. Noch stehen keine anderen Autos auf dem Parkplatz. Ich trage mich im Visitor Register ein und mache mich wanderfertig.

Gut ausgerüstet laufe ich los, überquere die HRVR und gelange in das breite Coyote Wash. Das Navi brauche ich vorerst nicht, die Richtung ist klar. Später aber leistet es mir gute Dienste, denn trotz der abgegebenen (guten) BLM-Karte mit Fotos vom Gelände sowie einer Wegbeschreibung ist der Weg durch die weite Felslandschaft nicht immer leicht zu finden: Vom Wash zweigt die Old Sandy Road ab. Dieser schmale Pfad führt unübersehbar Richtung Sandstone Ridge. Dort muss allerdings erst ein schmaler Felssattel gefunden werden, durch den es dann südwärts weiter geht. Über ein weites Sandstein-Plateau gelange ich zu den weiteren Punkten der BLM-Karte.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1715.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1719.jpg)

Dabei müssen die markanten Twin Buttes umgangen werden. Bei Pkt. 6 der Karte angelangt, hat mich die bisherige Strecke noch nicht gross gefordert. Für diesen Standort wird auf der Karte die letzte Koordinate aufgeführt, die Wave aber ist Nr. 7. Zu finden ist sie nur mittels einer dürren Wegbeschreibung und einem Foto in doppelter Briefmarkengrösse. Das soll wohl verhindern, dass illegale Besucher leichteren Zugang haben.

Ein weiteres Wash muss noch überquert werden, und zuletzt mühe ich mich einen steilen Sandhügel hinauf. Schwitzend stehe ich kurz nach halb neun vor einer Felslandschaft, welche nach meiner Meinung die «Welle» enthalten muss. Noch ein Blick zurück.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1610.jpg)

Durch eine schmale Felsöffnung trete ich ein –  und finde mich im Reich der grandiosesten und schönsten Formen und Farben, die man sich vorstellen kann! Noch bin ich allein hier, setze mich erstmal hin und geniesse das Dasein an diesem einmaligen Ort in vollen Zügen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1672.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1617.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1641.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1629.jpg)

Später folgen weitere Besucher. Durch das südkoreanische Pärchen ist ein Grössenvergleich möglich.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1696.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1697.jpg)

Die Wave besitzt drei Zugänge.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1638.jpg)

Im Lauf der nächsten Stunden erscheinen noch mehr Hiker. Die eine Hälfte kennt sich ja aus dem BLM-Office. Man schwatzt in einer angenehmen und freundschaftlichen Atmosphäre. Dass wir alle hier etwas Besonderes erleben dürfen, verbindet. Interessant: Es dominiert heute die deutsche Sprache. Auch zwei junge Miteidgenossen aus dem Bündnerland nutzen den Gewinn ihres Permits bis ans Limit aus. Wie die Schatten weg sind, fotografieren wir, bis die Verschlüsse glühen. Wir kraxeln in den Felsen herum. Auch das Umfeld der Wave bietet interessante Motive in Hülle und Fülle. Ich beschränke mich bewusst auf die nähere Umgebung.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1712.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1702.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1658.jpg)

Für den Nachmittag wurden Gewitter gemeldet. Auch nimmt die Farbintensität des Gesteins gegen Mittag ab. So mache ich mich um halb eins langsam auf den Rückweg. Unterwegs treffe ich das südkoreanische Pärchen, das mir in der «Welle» bereitwillig Modell gestanden und mit einer Webpublikation einverstanden ist. Sie hatten nur die BLM-Karte zur Verfügung und wissen nicht mehr weiter. So wandern wir gemeinsam über den Felssattel dem Ausgang entgegen. Auf dem Parkplatz angelangt, zähle ich zehn Autos. Von hier aus sind ja auch noch andere Wanderziele erreichbar.

Die Rückfahrt nach Kanab gestaltet sich problemlos. Ich bin nur happy. Die Speicherkarte ist auch gut gefüllt. Mein langjähriger Traum ist in Erfüllung gegangen.

Den Rest des Tages verbringe ich in Kanab mit Relaxen. Mich plagt der kräftiger Muskelkater. Im «Spurs Grill» genehmige ich mir zur Feier des Tages ein Filet Mignon mit allem Drum und Dran.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Jochen am 19.04.2014, 18:07 Uhr
Ich bin nur happy. Die Speicherkarte ist auch gut gefüllt. Mein langjähriger Traum ist in Erfüllung gegangen.

Das Gefühl kenne ich gut. Mir ging es genauso, als ich für letzten Oktober das Glück in der Lottery hatte :wink:

Danke für die Bilder!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: captsamson am 19.04.2014, 18:11 Uhr
Einfach nur :rotor:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 20.04.2014, 07:43 Uhr
Ein Gewitter in den Narrows des Zion NP

Gemütliches Aufstehen am nächsten Morgen. Muskelkater auskurieren. Beim Frühstück geht es laut und etwas hektisch zu. Eine Gruppe älterer Motorbiker setzt sich in Szene. Einer «klaut» auch noch meinen Stuhl, während ich am Buffet stehe. Alles klärt sich, und langsam kehrt auch Ruhe ein.

Wie sehr das Wetter am Wave-Tag mitgespielt hat, merke ich, als ich nach draussen schaue: bedeckter Himmel, es kann jederzeit zu regnen beginnen. Trotzdem will ich auch heute etwas unternehmen. So fahre ich kurz nach elf Uhr zum nahen Zion Nationalpark, wo ich beim Park-Entrance dank Annual Pass freie Durchfahrt geniesse. Zuerst suche ich das Städtchen Springdale auf, wo dank Labour-Day-Weekend ein besonders lebendiges Treiben herrscht. Hier scheint nun die Sonne, es ist heiss, aber das wird nicht mehr lange dauern. Ein Gewitter kündigt sich an.

Im «Zion Hawaiian» genehmige ich mir ein verlockendes «Shaved Ice»: unten feine Vanille-Glace, darüber viel geraspeltes Natureis, ein richtiger Berg. Und über das Ganze zwei verschiedene Saucen aus der Flasche, nach Wunsch. Ich wähle Mango und Ananas. Schmeckt köstlich. Kein Wunder, der Mann der Wirtin ist ein echter Hawaiianer.

Dann bummle ich etwas der Mainstreet entlang und entdecke diesen Prachts-Oldtimer, einen Ford V8:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1727.jpg)

Später gehts in den Zion NP. Mit dem Shuttle fahre ich ganz nach hinten zur Endstation «Temple of Sinawawa». Von dort laufe ich auf dem Narrows-Trail weiter in die grosse Schlucht hinein. Eine grosse Masse Hiker kommt mir entgegen. Alle flüchten vor dem kommenden Gewitter. Wie ich am Trail-Ende ankomme, beginnt der Regen. Der Strom der zurückeilenden Schluchtenstürmer nimmt nicht ab, es muss heute dank des besonderen Wochenendes Hunderte Besucher in der Schlucht gehabt haben. Ein interessantes Schauspiel, wie die Heerscharen von Hikern den Virgin River überqueren.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1737.jpg)

Diese Zwei lassen sich vom Gewitter die Laune absolut nicht verderben.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1738.jpg)

Endlich mache auch ich mich auf den Rückweg. An der Shuttle-Haltestelle kann ich ohne Drängeln in den ersten bereitstehenden Bus einsteigen. Ich frage mich, wo denn die zahllosen Narrows-Pilger hingekommen sind. Ist aber egal. Schnell bin ich wieder in Springdale zurück. Dort besuche ich die Sorella-Gallery, die mit wunderschönen Bildern aus dem gesamten Südwesten aufwarten kann. Den Besuch dieser Gallery kann ich nur empfehlen. Selber war ich jetzt schon zum zweiten Mal dort, und wieder bin ich entzückt über die unglaublich tollen Fotomotive, die hier in grossformatigen Aufnahmen gezeigt werden.

Weil sich nun auch der Hunger wieder mal meldet, kehre ich beim Italiener in der zum Restaurant umgebauten alten Kirche ein und verspeise mit grosser Lust eine gehörige Portion Penne Bolognese. Zwischendurch kommte es immer wieder zu einem netten Schwätzchen mit anderen Touristen.

Gut gestärkt mache ich mich auf die Heimfahrt nach Kanab. Den Abend verbringe ich mit etwas Wehmut im Ort, denn auch hier ist bereits morgen die Zeit gekommen, meine Zelte abzubauen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 20.04.2014, 13:38 Uhr
Herrlich, von den Gelegenheitswanderern im weissen Expeditionshemd (Deutsche?  :lol:) bis zu ernsthaften Riesenrucksacktraegern und Japanern (?) mit Schirm, alle da.  8)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 20.04.2014, 14:08 Uhr
Herrlich, von den Gelegenheitswanderern im weissen Expeditionshemd (Deutsche?  :lol:) bis zu ernsthaften Riesenrucksacktraegern und Japanern (?) mit Schirm, alle da.  8)

Ja, ich meine mich zu erinnern, dass die beiden Weisshemden Deutsch sprachen. Asiaten kann ich schlecht einordnen. Übrigens, und wie auch auf dem Bild schon erkennbar: Die Besucher der Narrows bildeten an jenem Tag eine extrem internationale Truppe, verglichen mit anderen Standorten dieser Reise. Das fiel mir auf, da ich ja beim Hineinwandern sehr vielen begegnet bin.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 21.04.2014, 08:35 Uhr
Verschiebung nach Flagstaff – mit einem Abstecher zum Grand Canyon

In den nächsten zwei Tagen wird mich mein Weg vom Süden Utahs in den Süden Arizonas führen. Kanab verlasse ich eigentlich ungern. Das «Holyday Inn Express» hat mir durch seine gute Lage, das schöne Zimmer und dem angenehmen Service mit rundum nettem Personal einen angenehmen Aufenthalt bereitet. Und landschaftliche Topziele hätte es in dieser Region noch genug. Mein nächstes Ziel heisst aber Flagstaff. Dort werde ich jedoch nur eine Nacht bleiben.

Weil die U.S. 89 wegen eines Erdrutsches hinter Page seit Monaten gesperrt ist, fahre ich über die 89A via Fredonia, Jacobs Lake und Marble Canyon bis zur Einmündung in die 89. Die Fahrt auf der idyllisch und und kurvig angelegten Strecke durch den Kaibab National Forest bereitet mir grosses Vergnügen. Bevor es ganz in die Ebene hinuntergeht, schalte ich einen kurzen Halt ein. Allerhand ist hier unterwegs an diesem Sonntagmorgen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1750.jpg)

Die Mississippi Bandidos nützen das Labour Day Weekend für eine ausgedehnte Tour in den Süwesten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1761.jpg)

Durch meine Fahrt über die 89A bekomme ich den südlichen Eingang der HRVR doch noch zu Gesicht, allerdings völlig im Einklang mit meinem Tagesplan.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1765.jpg)

Wenig später erfolgt bereits die nächste kurze Rast. An der Navajo Bridge lohnt sich ein Stopp auf alle Fälle.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1773.jpg)

Träge und im bekannten Braun fliesst der Colorado River unter den beiden Brücken dahin.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1788.jpg)

Die erste Brücke (links) stammt aus dem Jahre 1929 und machte Lee`s Ferry unnötig. Heute dient sie nur noch Fussgängern und Reitern zur Überquerung des Colorado Rivers. Die neuere Brücke (rechts) wurde 1995 eingeweiht.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1790.jpg)

Bald sitze ich wieder am Steuer und spule weitere Meilen des Verschiebungstags 1 ab. An der Verzweigung in Cameron ist nach der bereits absolvierten Fahrstrecke eine längere Pause vonnöten. Auch knurrt mein Magen. Wie gut, gibt`s hier die grosse Trading Post mit dem geräumigen Restaurant, das von Navajos geführt wird. Ich bestelle ein Navajo Hot Beef, das mit feiner Sauce und einer Riesenpeperoni auf einer Teigunterlage serviert wird. Ein wahrer Genuss!

Ein Blick zum Himmel und auf die Uhr zeigt: Ein (ungeplanter) Abstecher zum nahen South Rim des Grand Canyon wäre machbar. Also fahre ich die 50 km westwärts zu meinem sechsten Nationalpark auf dieser Reise. Wie erwartet, herrscht reger Verkehr auf den Strassen des GC, und Unmengen von Besuchern laufen dem Rim entlang. Auch hier macht sich halt das spezielle Wochenende bemerkbar. Ich benutze die Blueline- und Redline-Shuttles, um gegen Sunset am Hopi Point zu sein. Auch hier, weit weg vom Village, tritt man sich fast auf die Füsse. Und alle geniessen die Szenerie von toller Landschaft und eindrücklicher Abendstimmung.

Immer wieder ein Erlebnis: der Blick über die gewaltige Schlucht!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1816.jpg)

Und tief unten, von hier aus ganz unscheinbar: der Verursacher des Ganzen, der Colorado River.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1831.jpg)

Nicht nur in der Erdkruste, auch über der Erde zeigen sich interessante Formen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1852.jpg)

Was Erosion bewirken kann, wenn sie aber Jahrtausende zur Verfügung hat.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1854.jpg)

Letzte Sonnenstrahlen über dem Grand Canyon

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1870.jpg)

Nun ist aber höchste Zeit, mich auf den Weg zum Tagesziel Flagstaff zu machen. Die Rückfahrt mit den Bussen zum Village dauert geraume Zeit, und bis ich beim Auto bin, ebenfalls. Wie ich losfahre, bricht bereits die Dunkelheit herein. Über den U.S. Highway 180, der durch den Coconino National Forest führt, erreiche ich spät am Abend meine Unterkunft in Flagstaff. Müde von den anstrengenden 470 km falle ich in meinem Bett im «Days Inn» bald in einen tiefen Schlaf. Erfreulicherweise werde ich in der Nacht nicht ständig aufgeschreckt durch die heulenden Signalhörner der nahen Amtrak-Fernzüge wie vor drei Jahren. Noch 2010 soll das nervenzerfetzende lange Hornen eingestellt worden sein.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 21.04.2014, 12:46 Uhr
Wieder sehr schoene Aufnahmen.  :applaus:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 22.04.2014, 06:25 Uhr
Auf dem Weg in die Aviatikmetropole Tucson

Flagstaff ist Sitz der Verwaltung des Coconino County, liegt auf 2100 m ü.M., weist 65`000 Einwohner auf und gilt als Tor zum Grand Canyon. Zudem ist Flagstaff ein beliebter Wintersportort. Für mich jedoch stellt die Stadt dieses Jahr nur einen günstig gelegenen Standort auf meinem Weg in den tiefen Süden Arizonas dar. Heute soll es bereits weiter gehen.

Es ist ein strahlend schöner Tag mit tiefblauem Himmel. Der übliche Gang eines Verschiebungstag-Anfangs nimmt seinen Lauf: Frühstück, auschecken, tanken. Kurz darauf bin ich schon wieder unterwegs. Auf der I-17 fahre ich mit gelegentlichen Staus Richtung Phoenix. Sedona lasse ich für einmal rechts liegen. Kurz vor der Mega-Metropole im Valley of the Sun zeigt das Aussenthermometer 106° F (41° C) an, und wenig später bricht ein kräftiges Gewitter los. Ich verfahre mich einmal im Knäuel der Stadtautobahn, aber dank Navi bin ich schnell wieder auf Kurs. Bald liegt auch Phoenix hinter mir.

Bevor ich auf die I-10 wechsle, schalte ich in Casa Grande noch einen Zwischenhalt ein und verpflege mich. Für Besichtigungen in der Umgebung nehme ich mir an diesem Verschiebungstag keine Zeit. Im schönen Nachmittagslicht fahre ich später in Tucson ein. Die Stadt gleicht eher einem gigantischen Dorf als einer Stadt europäischen Zuschnitts: weiträumig, viel Natur und nur wenige Hochhäuser; einfach nur rundum angenehm. Nach der guten Erfahrung von 2010 quartiere ich mich wieder im «La Quinta Inn Airport» ein. Auf Wunsch kann ich dort das zugewiesene Zimmer wechseln (Zwischentüre, Nachbarlärm) und erhalte ohne Aufpreis einen King Size Room. Na, wenn das kein guter Auftakt für die sechs Nächte in Tucson ist!

Das «Quinta Inn» bei Tag …
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2336.jpg)

… und bei Nacht
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1903.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Gitania am 22.04.2014, 14:05 Uhr
Ich bin auch von deinen Fotos echt begeistert.
Eigentlich wünscht man sich ja immer Sonne uns strahlend blauen Himmel, aber die Bilder von Dir am GC mit den tollen Wolkenformationen sind echt spitze.
Freue mich auf weitere Erlebnisse und Fotos :dankeschoen:
LG
Gitania
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Hibis am 23.04.2014, 00:00 Uhr
Hallo,

ehrlich, ich warte jetzt schon auf die nächsten super Bilder.
Das was ich bisher gesehen habe, war für mich einfach "Spitze". 
Ich denke, der sehr gute Photograph hat auch eine sehr gute Ausrüstung.
Darf ich  neidisch fragen: Welche Kamera mit welcher Ausrüstung steckt dahinter?

Ein stiller Genießer! :applaus:

Hibis
 
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 23.04.2014, 08:21 Uhr
Wooow Hammer Bilder ich bin sprachlos  :applaus: :applaus:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 23.04.2014, 09:54 Uhr
Danke für eure netten Worte.

Hibis, natürlich darfst du fragen, auch wenn etwas Neid dabei ist. :zwinker: (Ich musste lange warten, bis unsere vier Kinder gross waren, wir finanziell mehr Spielraum bekamen und ich mir am Ende meiner beruflichen Tätigkeit endlich meine Wunschausrüstung kaufen konnte …). Meine Standardkamera ist die Canon EOS 5D3. Weil auf dieser Reise auch Flugzeugaufnahmen aus der Luft vorgesehen waren, benötigte ich daneben noch eine Crop-Kamera. Dazu war die EOS 7D gut geeignet. Folgende Objektive steckten vorne drauf: EF 16-35 L II USM, Canon EF 24-105 L IS USM, EF 100-400 L IS USM. Meist wurde der Polfilter eingesetzt.

Bald gehts weiter.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 23.04.2014, 11:24 Uhr
Die Schiesserei in Tombstone

Am nächsten Morgen zeigt sich bereits einer der weiteren Vorteile des «Quinta Inn»: Beim Frühstück in der grosszügigen Lobby treffe ich nur wenig Leute, es herrscht angenehme Ruhe; ein wohltuender Gegensatz zu den meisten anderen Hotels in Flughafennähe. Zudem ist das Angebot für ein Continental Breakfast erstaunlich reichhaltig.

Gerüstet für den Tag zieht es mich als Erstes auf die Westseite des nahen, internationalen Flughafens TUS. Dort lassen sich leckere Flieger aufspüren. So auch heute diese TriStar-Beauty:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1912.jpg)

Als Nächstes suche ich die Firma «Cactus Helicopters» auf der Ostseite auf, welche Helikopterflüge anbietet. Dort vereinbare ich für morgen Nachmittag einen 60-minütigen Flug zum Pinal Airpark in Marana. Dieser Park gehört zu den grössten zivilen Flugzeugfriedhöfen der Welt. Nachdem ich über ihm vor einigen Jahren mit einer Cessna Skyhawk einige Runden gedreht hatte, soll nun ein Heliflug noch bessere Fotomöglichkeiten bieten.

Dann aber starte ich zum Ausflug nach Tombstone, etwas über 100 km südöstlich von Tucson entfernt. Die Stadt war um 1880 Schauplatz verschiedener berühmter Duelle, u.a. auch der Schiesserei am O.K. Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday. Auf dem nahen Boot Hill Friedhof sollen sich die Gräber bekannter und unbekannterer Opfer jener Zeiten finden. Heute ist die Stadt eine Touristen-Attraktion und wirbt mit dem Slogan «The town too tough to die». Täglich wird unter anderem die Schiesserei von Wyatt Earp mit den Clantons und McLaurys mit viel Pulverdampf nachgestellt. Tombstone war auch Schauplatz zahlreicher Westernfilme.

Nun bin ich viele Jahre später in relativer Nähe und will wissen, wieviel Wilder Westen noch in Tombstone zu finden ist. Über die I-10 gelange ich nach Benson, verlasse dort die Autobahn und erreiche über die SR 80 um die Mittagszeit die total abgelegene Westernstadt.

Ich finde erstaunlich wenig Leben im Ort. Muss wohl an der Mittagszeit liegen. Viele historische oder nachgebaute Saloons machen Tombstone auch heute noch zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. Ein Bummel über die bekannte Allen Street gehört natürlich zu einem Besuch. Irgendwie erwarte ich schon, dass ich nächstens überfallen werde, aber nichts geschieht … So widme ich meine Aufmerksamkeit halt vermehrt den zahlreichen Stores, Saloons und Hotels.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1977.jpg)

Ein müder Kutscher versucht, einige der wenigen Touristen zu einem Fährtchen zu bewegen.
 
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1920.jpg)

Um 14 Uhr läuft die – so die Werbung – beste Show der Stadt mit der Nachstellung des berühmten Gunfights am O.K. Corral.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1921.jpg)

Der Publikumsandrang ist beträchtlich, ich weiss gar nicht, wo plötzlich all diese Leute herkommen. Nahe am Original-Schauplatz spielen in der nächsten halben Stunde einheimische Darsteller mit mehr oder weniger Talent die Schiesserei vom 26. Oktober 1881 nach. Auch wenn kein Darsteller einen Oscar verdienen würde: Ein interessantes und lautes Spektakel ist es auf jeden Fall. Babies würde ich besser zuhause lassen …

Am Anfang geht es noch gesittet zu. Natürlich ist auch noch eine Frau mit im Spiel.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1934.jpg)

Dann aber wird der Erste abgeführt.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1929.jpg)

Die Situation eskaliert. Schon greifen die Einen zu den Waffen.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1944.jpg)

Und jetzt gehts nur noch darum, zu überleben.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1951.jpg)

Der hier hat Pech, die anderen am Boden erst recht.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1956.jpg)

Die «Guten» haben gesiegt. So muss es sein.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1958.jpg)

Natürlich will ich nun auch noch die Gräber auf dem Boot Hill sehen. Man ist willkommen.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2003.jpg)

Der legendäre Friedhof liegt etwas ausserhalb der Stadt.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2001.jpg)

Tatsächlich: Hier erinnert man sich ihrer.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1982.jpg)

Beim Betrachten der Gräber finde ich die verschiedensten, aber immer brutalen Todesursachen. In jener Zeit hätte ich nicht hier leben wollen.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A1996.jpg)

Und hier wird auf einen tragischen Irrtum hingewiesen.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A1980.jpg)

Während der Rückfahrt nach Tucson bricht ein Gewitter los, das sich gewaschen hat. Durch den Regen hindurch gelange ich zum «Quinta Inn» zurück. Am Abend besuche ich das Grillrestaurant im benachbarten «Four Points» für ein kräftiges Nachtessen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 24.04.2014, 08:19 Uhr
Titan Missile Museum und Heliflug zum Pinal Airpark

Heute Morgen erwache ich spät. So fällt das Frühstück kürzer aus als gewohnt. Als Erstes will ich das Titan Missile Museum in Sahuarita im Green Valley, 20 km südlich von Tucson, besuchen. Diese Besuch wurde mir von verschiedenen Seiten empfohlen. Sie sollten Recht behalten mit ihrem Tipp. Via Valencia Road gelange ich auf die I-19. In gut zehn Minuten habe ich das Green Valley erreicht. Das Titan Missile Museum liegt im freien Gelände, nicht weit von der Interstate entfernt.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2004.jpg)

Es ist die einzige öffentlich zugängliche Abschussanlage einer Interkontinentalrakete in den USA (und vermutlich auch weltweit). Man sieht die unterirdische Raketenbasis mit 3-Tonnen-Panzertüren und einer echten Titan II-Interkontinentalrakete in ihrem gepanzerten Abschuss-Silo. Das Museum wird von Veteranen betrieben und bietet Führungen an. In kleinen Gruppen werden die Besucher zu den einzelnen Stationen geleitet. Diese historische Aufnahme innerhalb des Museums zeigt die Anlage bei geöffnetem Silo nach dem Ende des Kalten Krieges. Anschliessend wurde der 680 Tonnen schwere Silo-Deckel halb über die Öffnung geschoben und mit sechs riesigen Betonblöcken verankert.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2009.jpg)

Eine gut einstündige Führung umfasst die Besichtigung der oberirdischen Anlagen, des Launch-Control-Centers und den Zugang zum Raketensilo. Wir befinden uns hier sechs Stockwerke tief unter der Erdoberfläche.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2013.jpg)

Im Kommandoraum führt der Ingenieur-Guide mit den Besuchern einen simulierten Start der Titan II durch. Die junge Dame am Schaltpult «darf» am Ende den roten Knopf drücken: «Five, four, three, two, one, …!» Anschliessend bekommt sie für ihre «Leistung» sogar ein Zertifikat. Spannend war`s auf alle Fälle.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2016.jpg)

Der Blick hinunter. Die Titan misst in der Länge 31 m, Durchmesser: 3 m, Reichweite: 11`000 km, Geschwindigkeit: ca. 27`000 km/h, Flugzeit bis ins Ziel: 25-30 Min. Ich gestehe: Als einer, der die heisse Ära des Kalten Krieges miterlebt hat, verschafft mir dieser Anblick auch heute noch ein mulmiges Gefühl.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2052.jpg)

Auf den Mittag verlasse ich das Museum und fahre nach Tucson zurück. Nahe der Kreuzung Tucson Blvd. und Valencia Rd. entdecke ich ein mir sehr zusagendes Restaurant: «Jerry Bob`s Restaurant». Die Werbung «Welcome To Jerry Bob’s Family Restaurant – Tucson’s Best Value In Dining» trifft nach meiner Erfahrung voll den Nagel auf den Kopf: top-flinkes Personal, wie ich noch selten gesehen habe, und das weibliche erst noch gut anzusehen, nebenbei gesagt. Viel und Feinschmeckendes auf dem Teller, preiswert. Dieses Lokal werde ich noch vermehrt aufsuchen während meiner Tucson-Tage, soviel ist mal sicher.

Vor 16 Uhr mache ich mich für den Heliflug zum Pinal Airpark auf den Weg zu «Cactus Helicopters». Scott Williams, der Pilot, ist bereits daran, den Tank der Robinson zu füllen. Die R22 eignet sich mit ihrer guten Rundsicht bestens für Aerial Photography. Dass beide Türen entfernt worden sind, gefällt mir ebensosehr. Bald kann es losgehen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2070.jpg)

Unser Flug führt von TUS an Downtown vorbei der I-10 entlang.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2074.jpg)

Bei der R22 ist es einfach, den Überblick über die Anzeigen zu behalten

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2196.jpg)

Bei der Checkrunde über dem Pinal Air Park kann ich schnell erkennen, dass da in den vergangenen Monaten viel neues Altes abgestellt worden ist, vorzugsweise Grossgerät. Scott hat in der nächsten halben Stunde viele Schleifen und Kehren zu fliegen, bis all meine fotografischen Wünsche erfüllt sind. Er tut dies mit grossem Können und nie endender Geduld.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2170.jpg)

Betagte Eltern mit ihrem ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen Sprössling.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2113.jpg)

Der A320 im Vordergrund ist noch im 2011 für TAM und vorher für SAA geflogen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2118.jpg)


Emery Worldwide, einst eine der führenden Frachtfluggesellschaften, groundete am 13. August 2001 ihre Flugzeuge und kam nie mehr hoch.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2098.jpg)

Dieser Evergreen Jumbo wurde zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2088.jpg)

Und was haben wir denn hier? – Einen neuen 747-Achter mitten unter Veteranen. Die NCA-Boeing wurde erst im Januar 2013 ausgeliefert. (Unterdessen fliegt sie aber im Dienst der Airline.)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2158.jpg)

Endlich ist auch der letzte Flieger abgelichtet. Scott findet ebenfalls, dass es Zeit für die Rückkehr sei. Auf direktem Weg erreichen wir nach zwanzig Minuten die Homebase beim Flughafen TUS. Ein tolles Erlebnis findet nun sein Ende. Der kleine Robinson hat sich als tüchtiger und wendiger Transporter erwiesen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2241.jpg)

Mit einem Nachtessen im «Double Tree» in Airportnähe lasse ich den interessanten und gelungenen Tag gemütlich ausklingen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mlu am 24.04.2014, 08:42 Uhr
Hallo,

da es bei dir ja offensichtlich nicht nur eine Fotografie-Passion ist, sondern du dich blendend auskennst, hab ich mal eine Frage.

Viele der alten Maschinen scheinen ausgeschlachtet. Es fehlen Türen, Fahrwerke, Turbinen-Teile, bei der A320 sogar das Cockpit und Heckruder. Was passiert mit den Teilen? Werden die recycelt? Ist das wie auf einem Schrottplatz, wo ich mir Ersatzteile für mein altes Auto besorge, weil ich sonst nicht mehr an die Teile rankomme?

Würd mich mal interessieren, falls du da mehr drüber weißt. Ansonsten genieße ich deinen wunderbaren Reisebericht und lese gespannt und begeistert mit.

Gruß
Micha
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Schocki am 24.04.2014, 09:17 Uhr
Puh Klasse Bericht.. weckt meine  Vorfreude auf das Land nur noch mehr... DANKE
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 24.04.2014, 10:02 Uhr
Viele der alten Maschinen scheinen ausgeschlachtet. Es fehlen Türen, Fahrwerke, Turbinen-Teile, bei der A320 sogar das Cockpit und Heckruder. Was passiert mit den Teilen? Werden die recycelt? Ist das wie auf einem Schrottplatz, wo ich mir Ersatzteile für mein altes Auto besorge, weil ich sonst nicht mehr an die Teile rankomme?

Hallo Micha

Deine Vermutung geht in die richtige Richtung. Victorville, Mojave oder eben Marana werden zwar als Flugzeugfriedhöfe bezeichnet, sind aber mehr als das. Hier werden ältere Flugzeuge temporär ausser Betrieb gesetzt (Logos und Schriftzüge übermalen, Fenster abgekleben, Treibstofftanks entleeren, Maschine wird ev. aufgebockt, Öffnungen versiegelt, usw.). So können sie im Bedarfsfall mit einem minimalen Aufwand wieder bereitgemacht werden für einen weiteren Dienst. Es gilt als gutes Omen für ein Flugzeug, wenn es in Marana (Pinal Airpark) geparkt wird, da es hier meist auf einen eventuellen Verkauf vorbereitet wird. Bei anderen Flugzeugfriedhöfen sieht das anders aus.

Wo eine Wiederinbetriebsetzung nicht mehr sinnvoll oder möglich ist, werden die wertvollen Bestandteile eines Flugzeugs verwertet. Noch brauchbare Bauteile baut man aus und verkauft sie weiter. Interessenten dafür gibt es genug. Rohstoffe werden sortiert und der Wiederverwertung zugeführt (vor allem Aluminium). Nicht mehr brauchbare Materialien werden hier fachgerecht entsorgt.

Und wie beim letzten Bild erkennbar: Manchmal wird auch ein fast neues Flugzeug für eine gewisse Zeit hier abgestellt, sei es, weil es Probleme mit der Finanzierung oder andere Schwierigkeiten bei der Übernahme oder beim Betreiben gibt.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TGW712 am 24.04.2014, 12:34 Uhr
Es gibt übrigens weitere Missile Sites, die man "öffentlich" besichtigen kann. Allerdings etwas anders, als der normale Touri ;-)
http://www.scubadiving.com/photos/what-its-dive-titan-missile-silo

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: wav am 24.04.2014, 13:54 Uhr
Auch ich möchte mich als etwas spät nachgereister und vor allem neidischer Mitfahrer outen.

Neidisch auf die wirklich sehr schönen Bilder, denen man den Einsatz eines Polfilters schon mal ansieht und vor allem auf die Wanderung zur Wave.

Jedenfalls bisher ein ausgezeichneter Reisebericht !

Willi
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Texan am 24.04.2014, 14:50 Uhr
:D Klingt wirklich nach ner tollen Reiseplanung. Da kann ich mir noch ne Scheibe von abschneiden!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 25.04.2014, 08:03 Uhr
Im «Königreich der Langen Augen»

Donnerstag ist wieder einmal Wäschetermin. Schliesslich bin ich schon seit sechzehn Tagen unterwegs. Auch den Dienst einer Glätterei muss ich noch in Anspruch zu nehmen. Um halb zwei Uhr ist jedoch alles erledigt, und ich bin bereit für neue Erlebnisse. Zuerst fahre ich durch die Stadt und über den Ajo Hwy (AZ 86) Richtung Westen ins Pima County. Nach knapp 40 Meilen lese ich auf einem Abzweigungsschild: «Kitt Peak». Dort will ich hin.

Der Weg führt nun 12 Meilen lang über eine wunderschöne, gewundene Panoramastrasse hinauf auf den 2097 m hohen Kitt Peak.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2246.jpg)

Beim Parkplatz des Observatoriums steht ein mächtiger Betonring, der auf angenehme Art klarmacht, auf wessen Gebiet wir uns hier aufhalten. Der abgelegene Berg befindet sich auf dem Reservatsgebiet der Tohono O'odham Indian Reservation.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2299.jpg)

Hier oben geniesse ich eine grandiose Rundsicht auf die rundum liegende, weite Sonorawüste. Hier der Blick gegen Osten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2265.jpg)

Und so schaut es gegen Westen aus.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2285.jpg)

Seit 1958 dient der Kitt Peak als Standort des US-amerikanischen Nationalobservatoriums.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2253.jpg)

«Königreich der Langen Augen» nennen die Indianer das Observatorium. Es beherbergt rund 20 optische Teleskope, von denen das Mayall Telescope und das WIYN Telescope mit Hauptspiegeln von 4 m und 3,5 m Durchmesser die grössten sind. Zur Beobachtung der Sonne steht zudem das grösste Sonnenteleskop der Welt zur Verfügung. Durchschnittlich arbeiten hier oben laut einem Techniker ständig etwa 30-35 Wissenschaftler, Techniker und Servicepersonal. Geforscht wird jede Nacht. Das immerhin 50 Meilen entfernte Tucson verzichtet aus Rücksicht auf die Sternengucker vom Kitt Peak auf eine grosse nächtliche Beleuchtung.

Auf meinem Rundgang zu den verschiedenen Teleskopen entdecke ich diese interessante Bildertafel.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2262.jpg)

Das Mayall Telescope überragt alles.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2269.jpg)

Teleskope, wohin man schaut.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2287.jpg)

Das McMath-Pierce Solar Telescope. Die Superanlage fällt durch ihre Form besonders auf. Die Röhre verläuft unterhalb der Erdoberfläche noch 100 Meter weiter.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2254.jpg)

Das Mayall-Gebäude weist eine Höhe von 18 Stockwerken auf und ist öffentlich zugänglich. Das nutze ich doch gerne.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2281.jpg)

Im Innern erkenne ich durch eine Glasscheibe das mächtige Teleskop mit dem 4m-Spiegel. Er allein wiegt gute 15 Tonnen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2297.jpg)

Weil die Zufahrtsstrasse um 16 Uhr geschlosssen wird, fahre ich nun zügig in die Ebene hinunter. Zurück auf der AZ 86 gerate ich in eine Kontrolle der Border Patrol, die hier in der Nähe zur mexikanischen Grenze häufig anzutreffen ist. Einige Fragen, keine Beanstandungen. Ich darf weiterfahren. Kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich den Eingang des Saguaro Nationalparks West. Das Visitor Center hat schon geschlossen, es ist viertel nach fünf Uhr. So fahre ich ohne den Segen der Ranger – aber dank Annual Pass durchaus legal – in die kakteenreiche Landschaft hinein. Im Park absolviere ich mit grossem Vergnügen den Hohokam Rd./Golden Gate Rd. Loop auf einer gut zu befahrenden Dirt Road. Leider verschwindet die Sonne bald, so dass es heute nichts mit Fotos à la «Saguaros im Sonnenuntergang» wird. Vor der Heimfahrt verzehre ich noch mein Picknick mit Genuss und mache mich dann im Dunkeln auf den Weg nach Tucson zurück.

Im Laufe des Nachmittags ist am Armaturenbrett eine Anzeige erschienen: «Change Oil Engine soon!». Genau so. Passt mir jetzt gar nicht. Ich brauche den Equinox noch weitere drei Wochen. Da ich jedoch in der Nähe des Flughafens wohne, fahre ich noch kurz bei Hertz vorbei. Die Leute fackeln wie erwartet nicht lange: «Wagentausch!» Ob es mir nichts ausmache, auf einen grösseren Wagen umzusteigen, sie hätten grad keinen gleichwertigen? Natürlich ohne Aufpreis! Nein, macht mir absolut nichts aus! Wirklich nicht!

Und so bin ich auf der weiteren Route bis nach San Francisco mit einem Riesengefährt, einem Chevrolet Tahoe, allein unterwegs. Das Schönste daran ist, dass ich, bevor es nun in die Millionenstädte am Pazifik geht, mit einem vorzüglichen Navi ausgerüstet bin. Für mein mitgebrachtes habe ich dummerweise zu Hause den Saugnapf vergessen, so dass ich das Navi nur im Hotel laden konnte. Damit war es jeweils nur kurz zu gebrauchen, undenkbar für die Fahrten in den Metropolen. Es hat doch alles auch seine guten Seiten, denke ich und fahre zufrieden zum «Quinta Inn» zurück.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2334.jpg)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 25.04.2014, 17:11 Uhr
Klasse! Nicht nur das Auto. Noch viel mehr gefällt mir Kitt Peak -  kommt gleich wieder ins Büchlein...  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 26.04.2014, 07:54 Uhr
Kurztrip nach Mexiko

Heute Freitag habe ich Lust, auch das Frühstück bei «Jerry Bob`s» einzunehmen: zwei Eggs sunny side up, Bacon and Sausages, Toast, Orange Juice and Coffee für 10 $. Volle Bude, schon am Morgen! Beim Essen lege ich mir mein Tagesprogramm zurecht. Bei der Reiseplanung noch zuhause beschloss ich, während des San-Diego-Aufenthaltes kurz zur mexikanischen Grenze zu fahren und Tijuana ein Besüchlein abzustatten. Ein Mexiko-Kurztrip wäre aber auch von Tucson aus gut machbar: 100 km über die I-19 Richtung Süden, eine gute Stunde also, und ich bin an der Grenze.

Gesagt, getan! Das Wetter heute ist prächtig. Via Valencia Rd. gelange ich auf die Interstate. Nur wenig Verkehr ist Richtung Süden unterwegs. Tatsächlich fahre ich nach einer Stunde in die amerikanische Grenzstadt Nogales AZ (21`000 Einw.) ein. Hier bleibe ich allerdings nicht, sondern will mit dem Auto die Grenze überqueren. Enge Durchfahrten, diverse Schikanen am Boden (grosse Metallknöpfe, u.a.) sind zu überwinden. Dann muss ich meinen Pass zeigen. Das ist es dann aber auch schon. Jenseits der Grenze empfängt mich die grosse mexikanische Stadt Nogales (Bundesstaat Sonora, 220`000 Einw.) mit viel Verkehr, Lärm und zahlreichen Strassenhändlern. Ich wechsle etwas amerikanisches Kleingeld in Pesos um, für die Parkuhr und um wenigstens in einer Bar etwas trinken zu können, und schlendere einer belebten Strasse entlang. Keine Ahnung, wohin sie führt, ist ja für einmal auch nicht so wichtig.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2302.jpg)

Überall hängen Flaggen und Wimpel in den Landesfarben. Auf den Strassen zirkuliert viel Militär, die Polizei erscheint fast omnipräsent. Ein Ladenbesitzer meint jedoch, auf eine potentielle Gefahr in der Stadt angesprochen: «Ach, das gilt doch nur für Einheimische! Touristen können sich hier total sicher fühlen!» Er kann mich jedoch mit seinen Worten nicht so ganz überzeugen. Trotzdem laufe ich noch ein wenig weiter in der Stadt herum, trinke etwas und und freue mich am quirligen mexikanischen Treiben.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2315.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2321.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2319.jpg)

Einige Zeit später kehre ich zum Auto zurück und fahre Richtung Grenzübergang. Dort sind wieder einige Schwellen zu überwinden, dann wendet sich ein freundlicher Uniformierter mir zu. Er stellt ein paar Fragen nach Woher und Wohin, schaut in den Pass. Ein Blick geht in den Kofferraum. Dann sucht er mit einem Spiegel an einem langen Stab die Unterseite des Wagens ab. Nachdem alles zu seiner Zufriedenheit aussieht, lässt er mich fahren. Ich bin überrascht: So leicht hatte ich mir die Ein- und Ausreise in Mexiko nicht vorgestellt.

Eine Stunde später fahre ich wieder in Tucson ein. Hier besuche ich erstmals das Flughafen-Terminal und checke die Möglichkeiten zum Spotten. Hier läuft wenig Ziviles, und der inneramerikanische Traffic reisst den Spotter nicht vom Hocker. Interkontinentale Flüge fehlen gänzlich. Für Betrieb mit entsprechendem Noise sorgen allerdings die «162nd Fighter Wings», die mit ihren F-16 den zivilen Airport für ihr Training mitbenützen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0364.jpg)

Um vier Uhr nachmittags schaue ich noch schnell beim Pima Air & Space Museum vorbei. Für einen Besuch ist die Zeit aber zu knapp, denn um fünf Uhr schliessen sie bereits. So nehme ich mir den Besuch für morgen vor.

Nachdem die Sonne verschwunden ist, suche ich für das Nachtessen erneut das «Four Points» auf und bin wieder sehr zufrieden mit Essen und Bedienung. Wieder im Hotelzimmer, ist es höchste Zeit, mich mal etwas um das viele Papier zu kümmern, das sich seit Reisebeginn bei mir angesammelt hat. Über die vielen Flyer und Parkinfos werde ich zu Hause mit Sicherheit sehr froh sein, also sichten und ordnen.

Der heutige Tag war bestimmt nicht überfüllt, trotzdem bin ich recht müde. Nicht zu spät geht es darum in die Federn.  
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TGW712 am 26.04.2014, 09:35 Uhr
Erlauben Deine Mietwagenbedingungen die Fahrt nach Mexiko oder warst Du einfach nur mutig?
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 26.04.2014, 21:42 Uhr
Gute Frage. Ich muss gestehen, ich bin einfach losgefahren, ohne mich bezüglich eines Grenzübertritts genauer zu orientieren. Hätte ich tun sollen. In diesem Sinn war es nicht einmal mutig.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 27.04.2014, 01:48 Uhr
Wir haben auf der amerikanischen Seite geparkt (bewachte Plaetze direkt an der Grenze) und sind zu Fuss rueber. Die beiden Nogales sind ja direkt aneinander gebaut.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 27.04.2014, 09:39 Uhr
Wir haben auf der amerikanischen Seite geparkt (bewachte Plaetze direkt an der Grenze) und sind zu Fuss rueber. Die beiden Nogales sind ja direkt aneinander gebaut.

Das wäre wohl auch in meinem Fall das Vernünftigste (und Sicherste) gewesen. Mich hat einfach der Hafer gestochen, mit dem Auto rüberzufahren, ein klein bisschen Nervenkitzel zu erleben … Im Nachhinein bin ich ja froh, dass alles gut abgelaufen ist.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 27.04.2014, 09:47 Uhr
Pima Air & Space Museum und Saguaro NP West

Es ist Samstag. Ich mache mich auf zum Pima Air & Space Museum an der East Valencia Road. Was gestern nicht möglich war, soll heute ein umso besseres Erlebnis werden. Ein Flugzeugfan, der den Raum Tucson bereist, kommt um den Besuch dieses Museums nicht herum. Es ist eines der grössten der Welt und beherbergt eine Fülle von faszinierenden Flugobjekten aller Art. Viele Flugzeuge, die Geschichte schrieben, stehen hier. Ich nehme mir für den Besuch genügend Zeit vor und sollte es nicht bereuen.

Bell UH-1C Iroquois, durch den Vietnamkrieg vielleicht der bestbekannte Helikopter der Welt geworden.
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2492.jpg)

Douglas C-124 Globemaster
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2464.jpg)

Boeing EB-47E Stratojet Electronic Warfare
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2450.jpg)

Russia - Air Force Mikoyan-Gurevich MiG-29 (9-13), ein weiteres Prunkstück im amerikanischen Flugzeugmuseum
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2477.jpg)

C-121A «Columbine 1», 1950-1952 die Maschine General Eisenhowers
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2436.jpg)

Nunca – Phoenix of Metal, Spray Paint on Douglas C-11
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2392.jpg)

Gegen Mittag verlasse ich mit vielen Eindrücken und einer gut gefüllten Speicherkarte das Flugzeugmuseum.

Am Nachmittag wechsle ich in den Westen der Stadt. Dort rüste ich mich in einem Food Market für ein weiteres Picknick aus. Dann fahre ich über die wellige Kinney Rd. zum bekannten Arizona Sonora Desert Museum. Eigentlich hält sich meine Lust, diese Mischung aus Zoo, Museum und Botanischem Garten zu besichtigen, in Grenzen, aber schliesslich entrichte ich den hohen Obolus von gut 14 $ an der Kasse doch. Ich könnte ja etwas verpassen. Leider aber hat mich mein Gefühl nicht getäuscht: Mit dieser Art von Zurschaustellung kann ich nichts anfangen. Dem Besucher wird eine freie Wildbahn vorgegaukelt, doch wenn man gut hinsieht, erkennt man überall Zäune und Käfige. Nach anderthalb Stunden verlasse ich das «Museum» bereits wieder. Zum Glück ist der Saguaro NP nicht weit. Im Gegensatz zu vorgestern scheint heute auch die Sonne. Ich wähle die selbe interessante Schleife wie am Donnerstag: Auf dem Hohokam Rd./Golden Gate Rd. Loop  gibt`s noch viel zu sehen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2502.jpg)

Beim Parkplatz zum Valley View Trail stelle ich den Tahoe ab. Es gefällt mir sehr in dieser Einsamkeit und Stille. So schnüre ich die Wanderschuhe und begebe mich auf den Trail.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2526.jpg)

Dem Besucher des Saguaro Nationalparks bietet sich eine beeindruckende Landschaft

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2529.jpg)

Durch den «Kaktuswald»  gelange ich bis ans Trail-Ende auf einem Hügel.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2507.jpg)

Hier oben geniesse ich bei toller Aussicht mein Picknick und fotografiere, so lange das Licht reicht. Vom Sonnenuntergang gibt`s auch noch ein HDR:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2564_HDR2.jpg)

Wie die Sonne verschwunden ist, laufe ich den Trail zurück. Dem Loop weiter folgend gelange ich mit dem Tahoe zum Parkausgang. Via AZ 86 und Valencia Rd. erreiche ich vor acht Uhr das «Quinta Inn». Im wohligen King Size Bett verbringe ich meine letzte Tucson-Nacht.

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 27.04.2014, 14:24 Uhr
Vor allem die letzte Aufnahme ist toll! Aber auch die anderen.  8)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 27.04.2014, 15:21 Uhr
Ich bin gerade völlig hin- und hergerissen. Ich überlege gerade, wohin es nächstes Jahr zum Verkürzen des Winters hingehen soll. west oder Ost? West oder Ost? Du machst es mir echt schwer!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 27.04.2014, 20:20 Uhr
Ich bin gerade völlig hin- und hergerissen. Ich überlege gerade, wohin es nächstes Jahr zum Verkürzen des Winters hingehen soll. west oder Ost? West oder Ost? Du machst es mir echt schwer!

Okay, dann schieb ich noch etwas nach. Vielleicht hilft das etwas bei der Entscheidung. :lol:

(Die Bilder sind am selben Nachmittag entstanden und auch für die speziellen Kakteenfans im Forum gedacht.)

Gruss
Dani

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2520.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0468.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2572.jpg)

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0415.jpg)   
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 27.04.2014, 20:38 Uhr
Ich bin gerade völlig hin- und hergerissen. Ich überlege gerade, wohin es nächstes Jahr zum Verkürzen des Winters hingehen soll. west oder Ost? West oder Ost? Du machst es mir echt schwer!

Okay, dann schieb ich noch etwas nach. Vielleicht hilft das etwas bei der Entscheidung. :lol:


Zu spät! Heute habe ich mich für den Osten entschieden, und zwar, um Verwirrung zu vermeiden, nicht den Osten der USA, sondern für die ganz andere Flugrichtung.

Im Herbst ist dann aber bestimmt wieder eine Flugroute nach Westen angesagt, vielleicht wirklich zu den tollen Saguaros?
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 28.04.2014, 08:06 Uhr
Es geht nach San Diego – der Schönen am Pazifik

Sonntagmorgen. Ein schnelles Continental Breakfast im Hotel. Heute liegt ein weiter Weg vor mir: 658 km sind es bis zu meinem nächsten Standort in San Diego. Um viertel vor zehn Uhr ist alles im Wagen verstaut, die Reise kann beginnen. Ein Gewitter zieht heran. Keine schlechte Zeit, sich westwärts davon zu machen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2576.jpg)  

Einige Meilen nördlich von Tucson ein schwerer Unfall. Stau. Nach zwanzig Minuten löst er sich langsam auf. Dafür packt mich das Gewitter so richtig. Dort, wo sich die I-8 von der I-10 trennt, unterbreche ich die Fahrt zum Tanken und richtig Frühstücken. Die Umgebung der Tanksäulen ist voller Wasser. Aber ich bin ja gut im Springen.

Erstmals auf dieser Reise kann ich trotz Kreditkarte den Tank nicht ganz auffüllen, das System streikt einfach bei der Vorgabe «Füllen». Mühsam, wenn die Strecke so lang ist wie heute, denn es heisst, dem Tahoe schon bald wieder Futter geben zu müssen. Wenigstens funktioniert an dieser Raststätte das System, mit dem ich meinen Magen füllen kann. Nach dreiviertel Stunden sitze ich wieder am Steuer und fahre über die I-8 westwärts durch die weite Sonorawüste. Gila Bend liegt bald hinter mir, in Kürze erreiche ich Yuma nahe der mexikanischen Grenze. Neuerliches Tanken. Obwohl ich schon ordentlich müde bin, fahre ich bald weiter, denn im gekühlten Wageninnern ist es wesentlich angenehmer als in der Bruthitze draussen. Die Gegend zeigt sich auf langer Strecke überaus eintönig.

70 Meilen vor San Diego jedoch beginnt die Strasse zu steigen. Kurz vorher war ich auf Sea Level. Nun durchquere ich die schöne und abwechslungsreiche Landschaft des Cleveland National Forests und erreiche bald Cajon, 10 Meilen vor Downtown San Diego. Hier muss mein Logis liegen. Und wirklich: Kurze Zeit später fahre ich bereits beim «Best Western Lamplighter Inn» vor und kann einchecken.

Wieder sind sechs Nächte am selben Ort vorgesehen. Das Auspacken lohnt sich also. Nach der langen Fahrt und einem kurzen Essen schlafe ich im bequemen Bett bald tief und fest.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 29.04.2014, 08:05 Uhr
San Diego Zoo

Für den ersten Tag habe ich mir den Besuch des weltberühmten Zoos im Balboa Park vorgenommen. Eigentlich bin ich kein allzu häufiger Zoobesucher, hier aber möchte ich mir die Begegnung mit einigen sehr seltenen Tierarten nicht entgehen lassen.

Der San Diego Zoo ist mit über 3700 Tieren auf einer Fläche von 40 Hektar einer der grössten der Welt und ausserdem der meistbesuchte in den USA. Da ich den ganzen Tag hier verbringen will, zahle ich den stolzen Eintrittspreis von 44 $ ohne zu grummeln.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A2581.jpg)  

Die Wege in der wunderschönen Anlage sind weit, führen jedoch oft durch ausgedehnte Schattengebiete und sind äusserst besucherfreundlich angelegt.

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Die Flamingo-Kolonie weiss durch auffällige Farben und drollige Körperhaltung zu gefallen.

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Die Gehege machen einen gepflegten und grosszügigen Eindruck. Dem Einhöcker hier jedenfalls scheint es wohl zu sein.

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Krokodile faszinieren mich, selbst wenn sie noch klein sind.

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Lange verweile ich bei der grössten Koala-Kolonie ausserhalb Australiens. Die Teddybär-Kuscheltiere sind zu niedlich.

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In Zoologischen Gärten werden Koalas ausserhalb Australiens nur sehr selten gezeigt, was vor allem mit der Schwierigkeit zusammenhängt, genügend geeigneten Eukalyptus für die Tiere bereitzustellen.

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Den Tiergruppen entsprechend wurden spezifische Landschaften erstellt: Australian Outback, Urban Africa, Regenwald und viele andere.

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Mitten durch üppigen Regenwald führt der gewundene Tiger-Trail. Riesige Gehege beherbergen mehrere der gefährlichen Raubtiere.

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Der Bursche hier macht mir allerdings einen etwas nachdenklichen Eindruck.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_0600.jpg)

Wie schon beim Eingang ersichtlich, sind die Riesenpandas das Zoo-Highlight schlechthin. Dem San Diego Zoo ist bereits mehrfach die Nachzucht dieser heiklen Tiere gelungen. Das Interesse der Besucher vor dem Gehege ist riesig. Man ist bereit, sehr lange darauf zu warten, einen Blick auf die seltenen Tiere werfen zu können. Hier verbringe ich am Morgen und nochmals am Nachmittag längere Zeit, um interessante Aktionen festzuhalten, stelle aber fest: Ausser Bambus fressen und schlafen tun die rein nix. Interessant sind sie trotzdem.

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(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_0663.jpg)

Später am Tag setze ich mich in die Gondelbahn «Skyfari Aerial Tram», deren Benützung im Eintrittspreis eingeschlossen ist und die bei der Fahrt quer über den ganzen Zoo einen guten Überblick verschafft. Gegen halb sechs Uhr bin ich vom vielen Laufen und den mannigfaltigen Eindrücken müde geworden und begebe mich zum Ausgang. Dank des Tahoe-Navis muss ich mich zur Orientierung nicht mehr nach den Sternen richten :).

Zurückblickend stelle ich fest, dass dieser Zoobesuch der erste überhaupt ist, nach dem ich mir vorstellen kann, morgen nochmals hinzugehen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: paula2 am 29.04.2014, 09:25 Uhr
Ein Zoofan dankt dir für diesen tollen Tagesbericht!  :applaus:
Der Zoo in San Diego kommt sofort auf meine Wunschliste. Koalas gibt's in Duisburg im Zoo, da lagen sie aber den ganzen Tag ohne sich zu rühren auf einer Astgabel, die würde ich liebend gern mal in Aktion sehen  :D
Gab's da auch kleinere Tiere? Ich finde zum Beispiel Geckos und Chamäleons im Zoo immer ganz toll.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 29.04.2014, 09:37 Uhr
Die Bilder sind am selben Nachmittag entstanden und auch für die speziellen Kakteenfans im Forum gedacht.

Das ist aber wirklich sehr nett von dir :kuss:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Schollester am 29.04.2014, 09:44 Uhr
Ein Zoofan dankt dir für diesen tollen Tagesbericht!  :applaus:
Der Zoo in San Diego kommt sofort auf meine Wunschliste. Koalas gibt's in Duisburg im Zoo, da lagen sie aber den ganzen Tag ohne sich zu rühren auf einer Astgabel, die würde ich liebend gern mal in Aktion sehen  :D
Gab's da auch kleinere Tiere? Ich finde zum Beispiel Geckos und Chamäleons im Zoo immer ganz toll.

Ich nehme die Antwort mal vorweg, ja es gibt dort auch eine Amphibien und eine Reptilien Abteilung.
Zu den Koalas, als wir dort waren hingen sie auch nur in ihren Bäumen und Sträuchern. Aber die Nähe zu den Tieren war schon schön.

Meine Kinder waren auch sehr begeistert von diesem Zoo.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 30.04.2014, 19:23 Uhr
Augenentzündung, Bummel beim Embarcadero

Der nächste Tag fängt nicht gut an. Im linken Auge spüre ich seit einigen Tagen eine Entzündung, die heute dringend medizinischer Hilfe bedarf. Ich muss hier zu einem Arzt, ausgerechnet in den USA. Nach dem Morgenessen, das ich am hoteleigenen Pool zu mir nehme, erfrage ich an der Reception die Adresse einer nahen ärztlichen Einrichtung. Anschliessend fahre ich zum empfohlenen Health Center. Aber dort nehmen sie keine ausländischen Patienten, ausser man legt zuerst mal 125 $ auf den Tisch. Dazu fehlt mir aber die Bereitschaft.

Wie gut, dass ich durch den ETI-Schutzbrief des Schweizerischen Touring Clubs gegen Krankheit im Ausland versichert bin. Das garantiert Hilfe im Bedarfsfall und volle Kostenübernahme. Also Telefon mit dem TCS in der Schweiz. Man verspricht mir schnelle Hilfe durch die Partnerorganisation des TCS in den USA. Anschliessend bekomme ich vom Health Center eine Adresse, wo mir nach ihrer Meinung geholfen werde, mit dem Auto ca. eine Viertelstunde entfernt. So fahre ich dorthin. Die Dame am Empfang dieses Ärztezentrums denkt aber nicht im Traum daran, mich aufzunehmen, solange sie keine Kostengutsprache schriftlich vor sich hat. Vom TCS bekomme ich die Nachricht, dass die Partnerorganisation in den USA mit dem Ärztezentrum sofort Kontakt aufnehmen würden. Also ist Warten angesagt.

Nachdem viel Zeit verstrichen ist, scheint das mit der Kostenübernahme doch zu klappen. Die Dame gibt mir 5(!) Formulare, die ich lesen, ausfüllen und unterschreiben muss. Dann ID zeigen. Endlich holt mich ein Assistent in die Praxisräume. Dort heisst es wiederum warten. Dann werde ich in ein kleines Behandlungszimmer geleitet. Weiteres Warten. Endlich erscheint ein Mann, der sich als Arzt ausgibt. Er diagnostiziert tatsächlich eine Infektion des Auges. Er gibt mir ein Rezept, «einlösbar in jeder Apotheke».

Ich fahre zurück an den El Cajon Blvd. Dort habe ich Apotheken gesehen. Bei der ersten ist das Medikament nicht vorrätig, bei einer zweiten auch nicht. Bei der dritten, CVS, werde ich ausgesprochen unfreundlich bedient. Irgendwie scheine ich sie beim Einpacken von Medikamenten zu stören. Auch hier heisst es lange warten. Endlich bekomme ich die Tropfen. Aber es sind andere als die, die im Rezept erwähnt sind. Aber sie würden trotzdem helfen, wird mir gesagt. Man habe mit dem Ärztezentrum telefoniert. So, so!

Zurück ins Hotel, Tropfen anwenden, dazu wie geraten, warmes Tuch aufs Auge. Endlich kann der Heilungsprozess in Gang kommen. Fast der ganze Morgen ist drauf gegangen. Ich bin in Versuchung, Vergleiche mit der medizinischen Hilfestellung in der Heimat anzustellen. Uns geht es diesbezüglich schon gut in der Schweiz, denke ich. Aber Hauptsache, mir wurde schliesslich doch noch geholfen. Kurz und gut: Die Entzündung heilt in den nächsten Tagen, ich kann mich wieder auf das Eigentliche meiner Reise besinnen.

Am Nachmittag ist ein Besuch von Downtown angesagt. Von Cajon aus gelange ich über College Rd. und Highway 94 schnell zum Embarcadero.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2692.jpg)

Hochhäuser mit atemberaubender Aussicht auf die Bay

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A2682.jpg)

Ganz in der Nähe liegt das San Diego Santa Fe Depot, der bekannte Bahnhof für die Amtrak-Fernzüge.

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Ich spaziere mit Musse dem Harbor Drive entlang, geniesse das lebendige Treiben am Quai und das erfrischende Wasser des Pazifiks, den ich so lange nicht mehr gesehen habe. Ein Besuch der USS Midway ist nicht geplant, aber ich schlendere auf dem angrenzenden Pier dem mächtigen Flugzeugträger entlang.

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Nach einem kurzen Besuch des Gaslamp Quarters ist aber mein Erlebnisdurst für heute bereits gestillt, und ich fahre zum «Lamplighter Inn» zurück, wo ich den Abend mit Karten schreiben verbringe. Und ich spüre: Die Entzündung ist bereits besser geworden.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 01.05.2014, 09:16 Uhr
Old Town San Diego State Historic Park und Sunset Cliffs

Den Mittwochmorgen nütze ich, um ein erstes Mal über die gigantische Coronado Bridge hinüber zur gleichnamigen Halbinsel zu fahren. Die Sonne lässt sich zu dieser Stunde aber noch nicht blicken, so dass mein Besuch heute kurz ausfällt. Über die Brücke zurück und via Downtown gelange ich in verblüffend kurzer Zeit zum internationalen Flughafen SAN. Wie an den meisten Airports im Südwesten – Ausnahmen: LAX, SFO und teilweise LAS – dominiert der amerikanische Traffic in erdrückender Manier. Ganze zwei Interkontinentalflüge zählt der Tages-Flugplan auf: eine BA B777 aus London sowie ein Dreamliner von JAL aus Tokio. Für letzteren lohnt es sich schon, an den Flughafen zu fahren.

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Am Nachmittag besuche ich den in Reiseberichten viel gerühmten Old Town San Diego State Historic Park nahe der Junction I-5/I-8.

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Der Historic Park wurde 1968 gegründet und gehört meiner Meinung nach wegen seines gemütlichen Charmes zum Pflichtpensum eines San-Diego-Besuchers.

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Die gemütliche kleine «Stadt in der Stadt» erinnert an die frühen Tage von San Diego und beherbergt viele historische Gebäude aus der Zeit von 1820 bis 1870.

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Ich bummle an den alten Gebäuden vorbei, freue mich an bunten Verkaufsständen und lasse auch dem Gaumen etwas Leckeres zugute kommen.

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Da ich für heute noch ein weiteres Ziel habe, muss ich mich endlich lösen von der Old Town. Ich fahre hinaus auf die Point Loma Halbinsel, welche die San Diego Bay umschliesst. Die Spitze der Halbinsel wird vom Cabrillo National Monument eingenommen. Hier ist der Ort, an dem am 28. September 1542 der portugiesische Entdecker Juan Rodriguez Cabrillo mit seinen Männern als erster Europäer an Land ging. Beliebt ist das Cabrillo National Monument jedoch vor allem wegen seiner einzigartigen Aussicht auf Downtown, die Bucht von San Diego und den offenen Pazifik.

Leider schliesst das Monument bereits um fünf Uhr. Da ich den Sonnenuntergang heute jedoch gerne auf der Point Loma Halbinsel erleben möchte, fahre ich zu den Sunset Cliffs an die Westseite hinunter.

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Wer hier wohnt, befindet sich garantiert auf der Sonnenseite des Lebens.

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Es ist allerhand los. An Land und auf dem Wasser tummeln sich in den Stunden vor Sunset Scharen von Joggern, Surfern und Klippenspringern. Immer wieder beobachte ich interessante Szenen. Diese junge Lady hier beweist echten Mut, springt sie doch viele Meter hinunter in die Tiefe. Der nächste Springer bittet mich um das geschossene Bild, das ich ihm später aus der Schweiz auch schicke.

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Wenig später folgt einer dieser atemberaubenden Sonnenuntergänge, für die die kalifornische Küste berühmt ist.

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Bei einbrechender Dunkelheit fahre ich kurz darauf durch dichten Verkehr über die I-8 ins «Lamplighter Inn» zurück.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 01.05.2014, 09:48 Uhr
Nee, nee, n ee, nicht in den USA krank werden, nicht einmal mit so etwas!

Und ein bisschen ärgere ich mich, dass ich im Februar nocht doch noch nach San Diego gefahren bin...
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 01.05.2014, 10:07 Uhr
Nee, nee, n ee, nicht in den USA krank werden, nicht einmal mit so etwas!

Und ein bisschen ärgere ich mich, dass ich im Februar nocht doch noch nach San Diego gefahren bin...
Naja,
er hätte ja mit den läppischen $ 175  in Vorkasse gehen können.
Geiz ist geil!
Auch wenn es der Gesundheit schadet.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 01.05.2014, 11:34 Uhr
Geiz ist geil! Auch wenn es der Gesundheit schadet.

Der Spruch ist ziemlich daneben. Es scheint, dass du den Tagesbericht nur oberflächlich gelesen hast (statt 175 waren es ja sogar «nur» 125 $ …). Bei einer Ferienreise sind es die mühsamen Prozeduren wie endloses Warten, zig Formulare ausfüllen, von Pharmacy zu Pharmacy pilgern, bis man die richtigen Medikamente hat, und, wieder zu Hause, der Bürokram, bis alles in Ordnung ist, was nervt und offensichtlich Anteilnahme findet. Man könnte ja die Zeit so viel besser nützen. Und das hätte nicht viel anders ausgesehen, wenn ich beim ersten Health Center geblieben wäre. Dass ich die 125 $ irgendwann wieder zurückbekommen würde, war mir dank ETI-Schutzbrief eh schon klar. 

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 01.05.2014, 11:48 Uhr
Ja, mir ging es wirklich eher um die Bürokratie und den vergeudeten Urlaubstag :(
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 01.05.2014, 12:13 Uhr
Sehr schoene Aufnahmen!

Was die Augenentzuendung und die Behandlung/Medikamentebeschaffung angeht, so weisst du jetzt, wie man es besser nicht macht.  :wink:

Wer nicht in Vorkasse gehen will, braucht offensichtlich eine Liste der Arztpraxen, die im Verbund sind.
Die Praxis bitten, das Rezept direkt telefonisch in der Apotheke zu bestellen, solange du noch in der Praxis bist. Da stellt sich dann auch gleich raus, dass das Medikament nicht vorraetig ist und der Arzt kann die Rezeptur aendern. Alternative: die erste Apotheke bitten, bei anderen anzurufen, ob sie das Medikament vorraetig haben.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 01.05.2014, 12:19 Uhr
Geiz ist geil! Auch wenn es der Gesundheit schadet.

Der Spruch ist ziemlich daneben. Es scheint, dass du den Tagesbericht nur oberflächlich gelesen hast (statt 175 waren es ja sogar «nur» 125 $ …). Bei einer Ferienreise sind es die mühsamen Prozeduren wie endloses Warten, zig Formulare ausfüllen, von Pharmacy zu Pharmacy pilgern, bis man die richtigen Medikamente hat, und, wieder zu Hause, der Bürokram, bis alles in Ordnung ist, was nervt und offensichtlich Anteilnahme findet. Man könnte ja die Zeit so viel besser nützen. Und das hätte nicht viel anders ausgesehen, wenn ich beim ersten Health Center geblieben wäre. Dass ich die 125 $ irgendwann wieder zurückbekommen würde, war mir dank ETI-Schutzbrief eh schon klar. 

Gruss
Dani

Hallo,
ist ja eigentlich nicht wichtig, aber lustig!
 Wegen der "Zeitverschwendung"!

Du schriebst:
1." Anschliessend fahre ich zum empfohlenen Health Center. Aber dort nehmen sie keine ausländischen Patienten, ausser man legt zuerst mal 125 $ auf den Tisch. Dazu fehlt mir aber die Bereitschaft."

2. " ..........Nachdem viel Zeit verstrichen ist, scheint das mit der Kostenübernahme doch zu klappen. Die Dame gibt mir 5(!) Formulare, die ich lesen, ausfüllen und unterschreiben muss. Dann ID zeigen. Endlich holt mich ein Assistent in die Praxisräume. Dort heisst es wiederum warten.........."

Soviel zum Faktor Zeit!
VG
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 01.05.2014, 13:25 Uhr
Wegen der "Zeitverschwendung"!

Erst war es der angebliche Geiz, nun ist es der Faktor «Zeitverschwendung», wo dich der Hafer sticht. Mir fehlt die Lust, mich dir gegenüber weiter zu erklären. Du musst dich also andernorts reiben. :lol:

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 01.05.2014, 13:36 Uhr
Sehr schoene Aufnahmen!

Was die Augenentzuendung und die Behandlung/Medikamentebeschaffung angeht, so weisst du jetzt, wie man es besser nicht macht.  :wink:

Wer nicht in Vorkasse gehen will, braucht offensichtlich eine Liste der Arztpraxen, die im Verbund sind.
Die Praxis bitten, das Rezept direkt telefonisch in der Apotheke zu bestellen, solange du noch in der Praxis bist. Da stellt sich dann auch gleich raus, dass das Medikament nicht vorraetig ist und der Arzt kann die Rezeptur aendern. Alternative: die erste Apotheke bitten, bei anderen anzurufen, ob sie das Medikament vorraetig haben.

Ja, das wären machbare Schritte gewesen.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 01.05.2014, 13:41 Uhr
Hinterher ist man immer schlauer. Aber beim naechsten Mal ....
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Drummond am 01.05.2014, 14:08 Uhr
Wegen der "Zeitverschwendung"!

Erst war es der angebliche Geiz, nun ist es der Faktor «Zeitverschwendung», wo dich der Hafer sticht. Mir fehlt die Lust, mich dir gegenüber weiter zu erklären. Du musst dich also andernorts reiben. :lol:

Gruss
Dani
Ich will mich nicht "reiben", sondern unterhalten, Zeit vertreiben.

Allerdings scheinst du selbst mehr nicht zu wissen, was du so schreibst:
Dein Kommentar:
" Bei einer Ferienreise sind es die mühsamen Prozeduren wie endloses Warten, zig Formulare ausfüllen, von Pharmacy zu Pharmacy pilgern, bis man die richtigen Medikamente hat, und, wieder zu Hause, der Bürokram, bis alles in Ordnung ist, was nervt und offensichtlich Anteilnahme findet.
Hier: --> !! Man könnte ja die Zeit so viel besser nützen. "

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 01.05.2014, 14:49 Uhr
Lass es doch bitte gut sein. Das hier ist ein Reisebericht und kein Ort, an dem persönliche Erfahrungen anderer nach dem Prinzip "wer hat Recht" auseinandergepflückt werden sollten.

Kranksein im Urlaub, wenn man sich mit den Gepflogenheiten nicht auskennt, ist nun mal einfach Mist. Seien wir froh, dass es nur das Auge war, das mit Salbe behandelt werden konnte und kein gebrochenes Bein oder Blinddarm.

Und nun geht es weiter auf der Reise, bitte, bitte, ja?
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 02.05.2014, 07:51 Uhr
Coronado Peninsula und Cabrillo National Monument

Für den nächsten Morgen – schönster Sonnenschein schon in früher Stunde – ist die grosse Halbinsel mitten in der San Diego Bay und speziell das Hotel del Coronado erneut mein Ziel. Heute will ich auswärts frühstücken. Parkplätze im Umkreis des Hotels sind rar, ein kurzer Walk regt aber den Appetit an.

Das altehrwürdige und berühmte Luxushotel ist eines der wenigen erhalten gebliebenen Exemplare eines hölzernen viktorianischen Strandhotels und optisch ein Traum.

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Auf Anfrage wird mir bestätigt, dass auch Nichthotelgäste auf der Terrasse essen dürfen. So lasse ich mich denn nieder, denn einmal an diesem legendären Ort gefrühstückt zu haben, ist mir der stolze Preis von 27 $ (plus Tax) durchaus wert. Ein wunderbares Buffet lädt zum Geniessen ein. Zudem bietet sich dem Gast eine schöne Aussicht auf den prächtigen Garten, den Ozean und die Point Loma Halbinsel.

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Nach dem Frühstück bummle ich noch etwas im riesigen Hotelgarten umher und entdecke dabei, dass das «del Coronado» sogar eine eigene Falknerei betreibt.

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Der Blick zur Point Loma Halbinsel hinüber hat in mir den Wunsch geweckt, das Cabrillo National Monument zu früherer Stunde als gestern nochmals zu besuchen. In kurzer Zeit sind die 15 Meilen zurückgelegt, die ganze Bay erneut umrundet. Beim Parkgelände angelangt fahre ich zuerst in den westlichen Teil des Monuments, hinunter zum offenen Pazifik. Hier weht allerdings ein kräftiger Wind, die Sonne wird von schnell vorbeiziehenden Wolken oft verdeckt. Anhand der stark zerklüfteten Küste ist die grosse Zersetzungskraft des Wassers gut zu erkennen.

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Fontänen spritzen mehrere Meter hoch auf die Felsterrassen mit ihren Wasserlöchern.

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Einige Zeit geniesse ich das feuchte Spektakel. Dann fahre ich hinauf zum Visitor Center, wo ganz anderes Wetter herrscht. Hier scheint die Sonne beständig und der Wind weht nur schwach. Vom Center aus ist der Hafen und die Skyline von San Diego sowie die Coronado Peninsula schön zu sehen.

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Eindrücklicher Blick auf die North Island Naval Air Station und SD Downtown

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Hier schön zu erkennen: die ausgedehnte Anlage des «Hotel del Coronado» auf der Halbinsel mitten in der Bay.

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Heavy Traffic zwischen der Point Loma Halbinsel und der Naval Air Station

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Auf der höchsten Erhebung des Parks steht der Old Point Loma Leuchtturm, eines der Wahrzeichen von San Diego.

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Ich verweile im Monument, bis der letzte Sonnenstrahl verschwunden ist. In der Dämmerung gehts über die Halbinsel zurück. Beim Einnachten erreiche ich Cajon. Ein feines Nachtessen mit einem Glas Chardonney beim nahen Italiener beschliesst den schönen Tag.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 02.05.2014, 08:12 Uhr
Ich hab es endlich geschafft aufzuholen, tolle Bilder und ein super Schreibstil, es macht total Spaß mit dir zu reisen und es weckt sofort wieder das Fernweh.
LG Anna
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Floridiana am 02.05.2014, 12:58 Uhr
Wieder mal tolle Bilder! Ich kenne die Ecke nur vom Schiff aus.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 02.05.2014, 20:48 Uhr
Wieder mal tolle Bilder! Ich kenne die Ecke nur vom Schiff aus.

So weisst du sicher, dass es hier auch vom Schiff aus schöne Einblicke gibt. :D

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 02.05.2014, 20:50 Uhr
Übers Wochenende ist hier ausnahmsweise mal eine kurze Pause angesagt. Unsere zweitjüngste Tochter heiratet … in Deutschland.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 02.05.2014, 23:35 Uhr
Übers Wochenende ist hier ausnahmsweise mal eine kurze Pause angesagt. Unsere zweitjüngste Tochter heiratet … in Deutschland.

Gruss
Dani

Na, wenn das mal kein Grund ist. Viel Spaß (und pack Taschentücher ein ;) )

Birgit
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 05.05.2014, 08:51 Uhr
Im Gaslamp Quarter

In den letzten Tagen habe ich mir angewöhnt, das Frühstück gemütlich beim Hotelpool einzunehmen und dabei mit der Liebsten zu telefonieren. Das tue ich auch am nächsten Morgen wieder gerne. Dann aber lässt sich ein längst fälliger Besuch bei einem Haarschneider nicht mehr aufschieben. Die Dame im nahen Barbershop versichert mir, nach ihrem Eingriff auszusehen wie ein «Moviestar». Hoppla, grad derewäg! Na, Hauptsache, ich kann mich anschliessend wieder mit gutem Gewissen unter die Leute wagen.

Nach Beendigung der Prozedur fährt der frisch gekürte «Moviestar» nach Downtown hinunter. Nahe beim Navypier stelle ich meinen Tahoe für den Rest des Tages in einem Parkhaus ab und suche das bekannte Westfield Horton Plaza beim Gaslamp Quarter auf. Das riesige Einkaufsparadies imponiert durch interessante Architektur und trendige oder farbenfrohe Läden.

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Auf der obersten Etage lockt das feine «Panda Inn» zum Besuch. Weil grad Mittagszeit ist, gönne ich mir hier ein feines Threesome Chicken-Beef-Shrimp-Menü.

Eindrückliche Hochhäuser säumen die Horton Plaza.

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Am Nachmittag schlendere ich zuerst dem breiten und eleganten Broadway entlang, dann biege ich in die 5th Avenue ein. Hier befinde ich mich mitten im Gaslamp Quarter, dem historischen Stadtkern von San Diego und heutigen Mittelpunkt des Nachtlebens in der Innenstadt.

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Im «Lucky Bastard Saloon» gönne ich mir eine längere Pause vom ausführlichen Citybummel. In Musse beobachte ich mit einem grossen Kühlen vor mir den emsigen Verkehr auf Strasse und Gehsteig.

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Je mehr die Dunkelheit überhand nimmt, desto lebendiger wird die 5th Av. Zeitweise droht der Verkehr sogar im Stau zu ersticken. Und die Trottoirs werden von Menschenmassen geradezu überflutet.

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Nächtliches San Diego

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Nach der Night-Fotosession mache ich mich auf den Rückweg zum Parkhaus. Von dort finde ich um zwei Ecken herum den Stadtausgang und die CA 94. Zwanzig Minuten später bin ich in Cajon zurück und verbringe meine letzte Nacht im «Lamplighter Inn».
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 06.05.2014, 08:27 Uhr
Zwanzig Minuten später bin ich in Cajon zurück und verbringe meine letzte Nacht im «Lamplighter Inn».

Ist das das Best Western? Wenn ja, dort waren wir vor einigen Jahren auch sehr zufrieden. Es ist top clean, da werden sogar die Geländer der Balkone abgewischt.

Ansonsten bin ich von deinen San Diego Eindrücken begeistert, nur vor Ort hat mich die Stadt auch beim 2. Besuch leider nicht umgehauen  :zuck:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 06.05.2014, 14:19 Uhr
Ist das das Best Western? Wenn ja, dort waren wir vor einigen Jahren auch sehr zufrieden. Es ist top clean, da werden sogar die Geländer der Balkone abgewischt.

Ja, ist es. Auch ich bekam diesbezüglich einen guten Eindruck, und vor allem waren alle Angestellten sehr nett und umgänglich. Dazu hat auch der Preis gestimmt.

Ansonsten bin ich von deinen San Diego Eindrücken begeistert, …

:dankeschoen: Hoffentlich bleibt es so.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 06.05.2014, 14:38 Uhr
Verschiebung nach Los Angeles, erstes LAX-Spotten

Gemütliches Aufstehn, letztes Frühstück am Pool. Eine weitere Verschiebung steht an.

Über I-8, 805, I-5 und 405 erreiche ich vor zwei Uhr nachmittags meinen neuen Standort, das 200 km von Cajon entfernte Hilton at LAX. Mein Zimmer ist erfreulicherweise schon bezugsbereit. Ich lasse mir für meinen Tahoe sechs Nächte Hotelparking verrechnen. Doch beim Versuch, in die Tiefgarage hinunter zu fahren, fängt beim Tor ein Warnlicht an zu blinken. Es stellt sich heraus, dass die Einfahrt für den Tahoe zu niedrig ist. So weiche ich ins angrenzende «the Parking Spot» aus, das sich bei näherer Betrachtung erst noch als günstiger herausstellt. Die Stornierung der Hotelparkbelastung werde ich am Ende meines LAX-Aufenthaltes jedoch nur mit Mühe erreichen.

Mein Zimmer, ein Traum: 13. Stock, mit Blick auf den Pistenanfang RWY 25 R/L und mehr eine Wohnung als ein Hotelzimmer. Vom anderen Fenster aus kann ich den Sonnenaufgang über Inglewood erleben.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3028.jpg)

Den späten Nachmittag nutze ich zum Spotten am Aviation Blvd. (nördlich der 25L). Das Licht ist ein Traum:

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FedEx ist weltweit grösster Betreiber der McDonnell Douglas MD-10.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_0861.jpg)

Wie die Sonne untergeht, laufe ich zum Hotel zurück. Im einfacheren Hotelrestaurant von beiden genehmige ich mir eine Pizza. Früh gehts dann zu Bett.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 07.05.2014, 10:51 Uhr
Ein ergiebiger Spottertag

Aufgrund des riesigen Buffets und der angenehmeren Ambiance ziehe ich für das Sonntags-Breakfast das geräumige «the Cafe» dem einfachen «Bistro» vor. Anschliessend bin ich für viele Stunden gesättigt und kann mich nun am Flughafen fotografisch so richtig austoben.

Eine tolle Aussicht hat der Spotter vom Dach des «the Parking Spot» gleich nebenan. Gut geeignet ist auch der Parkplatz beim Proud Bird Restaurant (es wird immer wieder davon geredet, dass das Restaurant geschlossen werde), wo ich mich einen weiteren Teil des Morgens aufhalte. Später wechsle ich zum Imperial Hill in El Segundo. Auf diesem Hügel mit Aussichtsterrasse hat der Aviatikfreund einen guten Überblick über den ganzen südlichen Bereich des Flughafens. Die letzten zwei Tagesstunden verbringe ich mit interessanten Spottergesprächen beim bekannten In-Out-Burger in Westchester. Da hier im Forum wohl nicht alle meine Flugzeugbegeisterung ganz teilen, zeige ich von jedem Standort nur einige Aufnahmen:

Vom Parkdach «the Parking Spot» gleich neben dem Hilton. Fast immer landen die A380 auf RWY 24R.

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Standort Imperial Hill. Ein A340 aus Französisch-Polynesien ist soeben angekommen und rollt vor dem Encounter Restaurant vorbei.

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Close Up eines neuen NCA-Jumbos

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Viel Betrieb im südlichen Bereich des Flughafens. So gefällts dem Spotter.

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Alaska Airlines Boeing 737-900 mit Spezialbemalung «Disneyland»

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Seltene Beute für Europäer: ein LAN-Dreamliner

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Beim In-n-Out Burger. Eine Asiana Cargo Boeing 747 kommt bei bestem Abendlicht herein.

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Zur Abwechslung mal eine Turboprop. Alaska Horizon mit Bombardier Dash 8 Q-400.

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Am Westchester Pkwy: Triple seven von ANA. Im Hintergrund die Airporthotels am West Century Blvd.

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Und zurück beim In-n-Out Burger: Mit dem letzten Tageslicht landet eine Boeing 737 von Southwest.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2190.jpg)

Jetzt aber ist es Zeit geworden, ins Hotel zurückzukehren. Die Speicherkarten sind gut gefüllt und ich bin recht müde vom ausgefüllten Tag.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mlu am 08.05.2014, 08:51 Uhr
Supergeile Fotos. Ich bin zwar auch nicht grade der Spotter schlechthin, aber das ist schon cool anzusehen. Vor allem wenn einem Airline und Flugzeugtyp genannt werden. Vielen Dank dafür.

Gruß
Micha
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.05.2014, 10:08 Uhr
Supergeile Fotos. Ich bin zwar auch nicht grade der Spotter schlechthin, aber das ist schon cool anzusehen. Vor allem wenn einem Airline und Flugzeugtyp genannt werden. Vielen Dank dafür.

Gruß
Micha

Dein Kommentar freut mich jetzt aber wirklich sehr. Ich habe sonst ein bisschen das Gefühl, viele hier mit meinen Flugzeugbildern zu langweilen. Die Aktivitäten im Aviatikbereich waren jedoch ein wesentlicher Bestandteil meiner Reise und gehören halt auch kommentiert und bebildert.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.05.2014, 10:25 Uhr
Von Hawthorne zum Santa Monica Pier

Am Montagmorgen fahre ich zum nahegelegenen Hawthorne Municipal Airport und buche bei Star Helicopters für Mittwoch, 18. Sept., 12.30 Uhr einen Plane Spotting Photography Flight over LAX. Wer sich dafür interessiert, kann sich durch die Homepage von Star Helicopters gerne inspirieren lassen. Dem Flugzeugfotografen, der beim Ansehen dieser Seiten nicht kribbelig wird, ist nicht mehr zu helfen! 8) Aber auch Nicht-Aviatikern bietet das Unternehmen mit seinem grossen Flugangebot die Möglichkeit, sich einen Lebenstraum zu verwirklichen.

Für den Nachmittag ist ein Ausflug zum Vorzeigestrand Venice Beach vorgesehen. Zuerst fahre ich durch das Venice-Canals-Quarter mit seinen zahlreichen niedlichen Bogenbrücken. Beim Parkplatz direkt am Strand, unweit der Venice Canals, zahle ich 9 $ fürs ganznachmittägliche Parkieren und schlendere dann gemütlich nordwärts über den stark belebten Ocean Front Walk. Zu sehen gibt es hier viel Interessantes, nebst Erfreulichem leider aber auch viel Homeless People.

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Trotz kühler Wassertemperatur tummelt sich einiges Volk im Ozean.

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Schon von weitem ist der bekannte Santa Monica Pier zu erkennen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3131.jpg)

Er bildet unter anderem das Ende von America`s einstiger Mainstreet.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3205.jpg)

«Forrest Gump» lässt grüssen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3139.jpg)

Die Vergnügungsecke «Pacific Park» mit dem berühmten Riesenrad

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3149.jpg)

Der richtige Moment: Gerade saust die Achterbahn vor dem Riesenrad vorbei.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3177.jpg)

Der hölzerne Laufsteg führt weit hinaus aufs Wasser. Tolles Spätnachmittagslicht, gute Stimmung!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3171.jpg)

Zuvorderst auf dem Pier entdecke ich diesen Harbor Patrol Car. Polizei mit Surfbrett ausgerüstet, nicht schlecht.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3160.jpg)

Blick über den gut besuchten Venice Beach Richtung Süden

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3197.jpg)

Gegen Abend mache ich mich auf den rund 3 km langen Rückweg. Immer wieder stelle ich dabei fest, wie hier besonders viel Wert auf Erhalt und Förderung der eigenen Fitness gelegt wird. Kein Wunder, trägt ein Stück des Strandes den Beinamen «Muscle Beach».

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3207.jpg)

Zufrieden mit dem Erlebten fahre ich über Lincoln Blvd. und 405 zurück zum Hilton at LAX. Heute habe ich eine weitere schöne Ecke dieser so vielseitigen Metropole geniessen können.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 08.05.2014, 11:37 Uhr
Da hattest du aber Super Wetter erwischt, wo wir Santa Monica Pier besucht haben, war es kalt und wolkig so, dass wir nur weg wollten.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.05.2014, 12:24 Uhr
Da hattest du aber Super Wetter erwischt, wo wir Santa Monica Pier besucht haben, war es kalt und wolkig so, dass wir nur weg wollten.

Hoffentlich habt ihr aber davor und danach noch genügend warme und sonnige Tage erlebt, ist ja immerhin Kalifornien.

Ja, das Wetter an diesem Montag war toll, allerdings folgten dann am Di. und Do. reine Nebeltage, wie hier noch zu berichten sein wird.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 08.05.2014, 13:34 Uhr
Ja, Flieger gucken  :dance:. Ich hasse fliegen, aber ich bin Flugzeugfan. Vor allem hat es mir jetzt der Disney Flieger von der Alaska angetan. Ich mag die Airline sowieso, seit wir letztes Jahr damit geflogen sind.

Ansonsten hattet ihr ein Traumwetter, uns nervte der Küstennebel letztes Jahr.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Muffin am 08.05.2014, 17:45 Uhr
Super schöne Fotos! Den "The Parking spot" in LAX muss ich mir merken, da waren wir noch nicht zum spotten.

Ich denke mir bei Deinen Bildern oft: ich fass nie wieder eine Kamera an!! :-)

Danke fürs Teilen.

Muffin



Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 08.05.2014, 20:40 Uhr
Super schöne Fotos! Den "The Parking spot" in LAX muss ich mir merken, da waren wir noch nicht zum spotten.

Es gibt ausser «the Parking Spot» neben dem Hilton am W Century Blvd. noch ein Parkhaus vom gleichen Betreiber direkt neben dem In-N-Out Burger, Ecke S Sepulveda Blvd./Westchester Pkwy. Dort habe ich es aber letzten Herbst trotz emsigem Bemühen nicht geschafft, ins Innere des Parkhauses zu gelangen. Die eine Seite war bewacht, die anderen Eingänge von aussen verschlossen. Gäbe noch bessere Aufnahmen als vom In-N-Out Burger selber. Vielleicht schaffst Du`s dort hinein.

Ich denke mir bei Deinen Bildern oft: ich fass nie wieder eine Kamera an!! :-)

Oh, das ist aber nicht mein Bestreben :roll:. Denke lieber: Warum sollte ICH nicht ähnliche Bilder machen können.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 09.05.2014, 08:09 Uhr
Wandern im Topanga State Park

Wie gut, habe ich meinen Heli-Flight erst für Mittwoch gebucht! Ein Blick durchs Fenster zeigt nämlich heute Dienstagmorgen früh dicken Nebel über Inglewood. Ich beschliesse spontan, der trüben Suppe zu entfliehen und in die nahen Berge zu fahren. Vielleicht ist dort die Sonne zu finden. Etwas wandern zwischendurch ist auch keine schlechte Idee. Als lohnenswertes Ziel habe ich bei der Internet-Recherche den Topanga State Park entdeckt, der nur 40 km vom Hotel entfernt nordwestlich von Santa Monica liegt und sich als angenehmes Wandergebiet erweisen soll.

Also wieder auf die 405 und die 10, dann über den Pacific Coast Hwy bis zur Abzweigung Topanga Canyon Blvd. Innert 45 Minuten finde ich mich oberhalb des Nebels bei strahlender Sonne in den Bergen von Topanga und parkiere beim Visitor Center meinen Tahoe. Eine Übersichtstafel am Wegrand zeigt mir mögliche Ziele an. Das Angebot an Wanderwegen ist vielfältig.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3242.jpg)

Ich entscheide mich für den angenehmen Trail, der zum viel besuchten Eagle Rock führt. Der markante Felsen dürfte eine gute Aussicht bieten.

In den Bergen des Topanga State Parks zu wandern erweist sich als grosses Vergnügen, auch wenn es mittlerweile recht heiss geworden ist. Die Wege sind gut unterhalten, die Steigungen meist moderat.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3213.jpg)

Kurz vor dem Ziel kann ich einzelne Personen auf dem Adlerfelsen erkennen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3236.jpg)

Bald habe ich unter einigem Schwitzen den markanten und porösen Felskopf erreicht. Tatsächlich bietet sich von hier oben eine weite Rundsicht. Beim Blick nach Süden wird schnell klar, dass der zähe Nebel über L.A. auch am Nachmittag nicht gewichen ist.
 
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3226.jpg)

Kurz vor meiner Ankunft hat eine Schulklasse den Eagle Rock verlassen und strebt über das hügelige Gelände dem Parkausgang zu.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3218.jpg)

Vom Eagle Rock wandere ich noch etwas weiter Richtung Osten. Irgendwie hoffe ich, einen Blick hinunter ins Häusermeer von L. A. werfen zu können. Der Wunsch geht jedoch nicht in Erfüllung, und so beschliesse ich endlich, den Rückweg anzutreten. Das Bild dokumentiert den Endpunkt meiner heutigen Wanderung.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3234.jpg)

Unterwegs treffe ich einige junge Leute asiatischen Ursprungs an, die ein Musikvideo drehen. Die passende Kulisse haben sie hier auf jeden Fall.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3251.jpg)

Nach dreieinhalb Stunden Wanderzeit ist der Parkplatz erreicht. Bei der Rückfahrt nach L.A. gerate ich in Malibu prompt wieder in die Nebelsuppe. Noch ein kurzer Abstecher an den Westchester Pkwy. in LAX, um beim Spätnachmittagslicht noch etwas zu spotten. Der omnipräsente Nebel verunmöglicht jedoch gute Bilder, und so suche ich bald das Hotel auf. Mit dem Tag in der Sonne bin ich mehr als zufrieden.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.05.2014, 08:14 Uhr
Air-to-Air-Photography over LAX

Noch selten bin ich nach dem Erwachen so gespannt auf das Wetter gewesen wie heute. Und tatsächlich: strahlende Sonne und blauer Himmel! Toll! Ich erstelle noch schnell eine Prioriätenliste für die Flieger, die ich während meiner Zeit in der Luft fotografieren will. Nach einem kulinarischen Abstecher zum American Breakfast Buffet im «the Café» gehts zu Star Helicopters hinaus. Hier lerne ich Ryan Samala, den Piloten meines Fluges, kennen. Wie er sieht, dass ich eine Prioritätenliste habe, fragt er, ob er sie kopieren dürfe. Im Heli hängt er sie vor sich auf und arbeitet sie dann, ohne dass ich das zu wünschen brauche, optimal ab. Besser gehts nicht!  

Vor mir liegt ein rund 80-minütiger Flug mit einem R44 Raven II. Vorne neben Ryan sitzt Zeus, ein Nachwuchspilot, den Ryan während des Fluges laufend über unseren Vogel instruiert. Die Sitzbank hinten gehört mir ganz allein. So kann ich auf beide Seiten hinaus fotografieren. Ryan hat beide Türen abmontiert. So sitze ich also während des Fluges, mit einem schwachen Gürtlein halbwegs gesichert, knappe 10 cm neben dem Abgrund im Fahrtwind, zwei Kameras um den Hals, ständig in Bewegung auf der Suche nach neuen Motiven. Zeit für Angst bleibt allerdings keine. Auf den beiden Speicherkarten werden nach dem Flug mehr als 700 Bilder liegen …

Pünktlich um halb eins heben wir von Hawthorne ab. Die Distanz zum internationalen Airport LAX beträgt nur wenige Meilen. Auf Flughöhe angelangt, können wir den riesigen Flughafen in der Ferne bereits erkennen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3285.jpg)

Von oben können wir die gewaltigen Dimensionen von LAX überschauen. Der Flughafen fertigt im Jahr über 60 Mio. Passagiere ab.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3289.jpg)

Bei unserem Flug werden wir ständig zwischen den Pisten 24 und 25, vom Tower Richtung Pazifik, hin und her pendeln. Für den Piloten sind selbstverständlich genaue Sektoren und Flughöhen vorgeschrieben.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1641.jpg)

LAX dient als Drehkreuz für American Airlines, United Airlines und Alaska Airlines. Hier das Dock von AA.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3299.jpg)

Erstes Highlight: die Ankunft des Singapore A380

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1471.jpg)

Im Südwesten allüberall anzutreffen: Southwest Boeing 737. Die Low-Cost-Airline unterhält die weltgrösste Boeing-737-Flotte mit bisher über 600 neuen und angekauften Flugzeugen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1438.jpg)

Eine MD 83 von American Airlines wenige Sekunden nach dem Take Off

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1591.jpg)

Vor allem wegen diesem Flieger habe ich die lichttechnisch eher ungünstige Mittagszeit für den Fotoflug gewählt und es nicht bereut.

 (http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1707.jpg)

Boeing 767 mit bereits vollständig eingezogenem Fahrwerk. Vom Boden aus gelingen solche Aufnahmen in der Regel nur suboptimal.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1960.jpg)

Welche Eleganz: Dreamliner von United nach dem Start

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1798.jpg)

Völlig unerwartet taucht ein weiteres Highlight auf: die «Hello Kitty» Triple Seven nach ihrem Erstflug von Taipeh nach Los Angeles, hier vor dem In-N-Out Burger.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1770.jpg)

Nach dem «Cleared for Take Off»: Boeing 767 von Delta beim Beschleunigen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2067.jpg)

Eine Boeing 747-400 von Asiana macht sich auf den langen Weg nach Seoul.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2056.jpg)

Fotogener Jumbo im Endanflug

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_1605.jpg)

Partout in den Minuten meines Fluges wird mit der Ankunft des Singapore A380 der neue Bereich des für viele Millionen umgebauten Tom-Bradley-Terminals eingeweiht, wie das folgende Bild mit dem roten Teppich und den zahlreichen Gästen zeigt. Auch Ryan kann darüber seine Genugtuung nicht verbergen. Er meint lakonisch: «Daniel, you`re a lucky guy!» Wo er Recht hat, da hat er Recht!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3334.jpg)

Während sich unser Flug dem Ende nähert, fehlt noch ein A380, der auf meiner Wunschliste enthalten ist. Doch halt, da taucht der Korean-Doppelstöcker auf und taxelt rassig Richtung Nord-Startbahn.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3341.jpg)

By, by, Dicker!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2022.jpg)

Nur zu schnell ist es Zeit, zur Homebase zurückzukehren. Auf dem Rückflug bietet auch das Weichbild der Mega-Stadt eindrückliche Ansichten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3372.jpg)

In weniger als fünf Minuten haben wir den Hawthorne Municipal Airport erreicht und ich stehe wieder auf festem Boden. Ein grossartiges Erlebnis ist zu Ende. Ich verabschiede mich von den beiden Piloten und verlasse das Gelände von Star Helicopters. In Gedanken aber bin ich immer noch auf dem Flug.

Ryan ist auf seinem Gebiet meiner Meinung nach ein begnadeter Künstler. Nicht nur, dass er den Raven bei der Ankunft oder beim Abflug eines Flugzeugs absolut still halten konnte, er drehte den Heli auch noch synchron mit dem Nachfahren meiner Kamera. Dazu erspähte er äusserst früh die ankommenden Flugzeuge. Und selbstverständlich hielt er emsigen Kontakt mit dem Tower. Die Instruktion des Nachwuchspiloten habe ich schon erwähnt. Bei all dem musste er seinen Vogel noch streng in den vorgegebenen Zonen über dem Flughafen halten!

Ein herzlicher Dank an Ryan Samala für dieses einmalige Erlebnis!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3404.jpg)

Kurz vor Sonnenuntergang fahre ich noch kurz zum Westchester Pkwy. hinaus, um die gestern verpassten Fotos nachzuholen. Bei «Carl`s Jr.» neben dem Hilton stille ich später meinen immensen Hunger. Dieser Tag gehört mit Sicherheit zu den schönsten meiner ganzen Reise. Allerdings ist es nach dem heutigen Flug mit Aviatik-Aktivitäten für diese Reise vorbei, den Rückflug mal ausgenommen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 10.05.2014, 08:22 Uhr
Ich gehöre definitiv nicht zu den Spottern, aber die Bilder von den Flugzeugen aus dem Heli heraus begeistern sogar mich!  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TGW712 am 10.05.2014, 09:51 Uhr
WOW! Auch wenn ich dieses Hobby gar nicht teile bin ich begeistert!
Zwei Dinge würden mich interessieren, sofern man fragen darf:

Welche Blenden/Verschlusszeiten hast Du gewählt um aus dem Heil heraus so knackscharfe Bilder hinzubekommen?
Was kostet so ein Rundflug? Sicherlich eine verdammt teure Angelegenheit?
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.05.2014, 11:31 Uhr
Welche Blenden/Verschlusszeiten hast Du gewählt um aus dem Heil heraus so knackscharfe Bilder hinzubekommen?

Einige Beispiele:
Singapore A380: Brennweite 350 mm (Crop), Belichtung 1/1600, f/ 6.3, ISO 200
MD 83: Brennweite 330 mm (Crop), Belichtung 1/2000, f/6.3, ISO 200
United Dreamliner: Brennweite 210 mm (Crop), Belichtung 1/1250, f/8.0, ISO 200
Korean A380 über dem Pazifik: Brennweite 310 mm (Crop), Belichtung 1/1600, f/6.3, ISO 200

Was kostet so ein Rundflug? Sicherlich eine verdammt teure Angelegenheit?

Informationen über die Kosten findest du auf dieser Seite: http://www.star-helicopters.com/aerialservices_aerialphotography.html

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TGW712 am 10.05.2014, 12:09 Uhr
Danke! Wenn man mit der Robinson R22 Beta II zufrieden ist, dann ist das ja durchaus noch erschwinglich. Du hast Dir den Luxus gegönnt ;) - nicht schlecht!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: paula2 am 10.05.2014, 12:14 Uhr
Das Bild vom Dreamliner ist einfach genial!  :verneig:
Wenn ich der Besitzer des Flugzeugs wäre würde ich dir das Bild abkaufen und als Werbeplakat drucken. Schöner gehts nicht. Wer da keine Lust auf Fliegen bekommt ist mit keiner Werbung zu erreichen!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.05.2014, 21:15 Uhr
Danke! Wenn man mit der Robinson R22 Beta II zufrieden ist, dann ist das ja durchaus noch erschwinglich. Du hast Dir den Luxus gegönnt ;) - nicht schlecht!

Ja, es war ein aussergewöhnliches Erlebnis für mich, eventmässig und finanziell. Auch ich kann mir solches nicht alle Tage leisten, im Alltag lebe ich eher bescheiden. 

Das Bild vom Dreamliner ist einfach genial!  :verneig:
Wenn ich der Besitzer des Flugzeugs wäre würde ich dir das Bild abkaufen und als Werbeplakat drucken. Schöner gehts nicht. Wer da keine Lust auf Fliegen bekommt ist mit keiner Werbung zu erreichen!

So lieb! Und ich habe mir Gedanken gemacht, ich hätte hier vielleicht den Bogen mit den zahlreichen Flugzeugaufnahmen überspannt … Ist ja eher ein frauendominiertes Forum hier :wink:

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 10.05.2014, 21:27 Uhr
Echt? Wir Frauen dominieren hier? Coooooool ;)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Muffin am 10.05.2014, 21:28 Uhr
Megageile Bilder!!! (sorry für den Ausdruck)

Ich habe Deine Fotos schon im flightforum.ch bewundert. Die Ausgabe für den Heli-Flug war jeden einzelnen Dollar wert. Der Traum eines jeden Plane Spotters.

Grüßle
Muffin (die auch eine Frau ist...)

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 10.05.2014, 21:33 Uhr
Muffin (die auch eine Frau ist...)

Eben … :lol:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 11.05.2014, 08:03 Uhr
Ein Bummel durch Downtown

Am nächsten Morgen ist es wieder einmal Zeit für eine eher ungeliebte Reisenotwendigkeit: Waschen steht auf dem Programm, wahrscheinlich das letzte Mal. Für den Nachmittag habe ich einen Besuch von Downtown L.A. geplant. Die 25 km dorthin erweisen sich wegen viel Verkehr als Geduldsspiel, aber endlich bin ich doch vor Ort. Downtown bietet einige architektonische Highlights, die mich interessieren. Eines davon ist sicher die Walt Disney Concert Hall auf dem Bunker Hill. Sie beheimatet das Los Angeles Philharmonic Orchestra und ist ein absolut ungewöhnliches Gebäude.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3413.jpg)

Einfach fantastisch, was Frank Gehry 2003 hier aus dem Hut gezaubert hat! Das Gebäude aus rostfreiem Stahl hat die Form eines grossen Segelschiffes mit gebogenen und gewellten Umrissen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3428.jpg)

Die Parkanlagen auf der Westseite der Konzerthalle schmücken auffallend schöne Kunstobjekte.
 
(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3425.jpg)

Einige Blocks weiter südlich finde ich mich inmitten gigantischer Wolkenkratzer und komme mir ziemlich klein vor.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3449.jpg)

Im Jewelry District unternehme ich einen kurzen Bummel und finde um die Ecke dieses alte Gebäude. Es hat wohl schon vielen Gangsterfilmen als Kulisse gedient. Ich gebe es deshalb in schwarz/weiss wieder.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3445.jpg)

Auf der gegenüberliegenden Strassenseite biege ich in eine kurze und dunkle Gasse ein, den St. Vincent Court. Hier spüre ich es richtig knistern, es liegt eine Spannung in der Luft, die ich aus Gangsterfilmen kenne. Als Drehort für einen Mafia-Streifen ist dieser Ort wie geschaffen. Fehlt nur noch, dass Al Pacino oder Robert De Niro, begleitet von einem Kugelhagel, aus der nächsten Tür sprinten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3444.jpg)

Beim Weiterschlendern entdecke ich noch mehr sehenswerte Gebäude, zum einen stählerne oder gläserne Wohntürme, zum anderen Häuser wie dieses, welche aus einer anderen Epoche stammen.

 (http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3469.jpg)

Da ich Downtown noch vor der Rush Hour verlassen will, mache ich mich schliesslich auf den Weg zum Auto. Aber auch so gerate ich wieder in mühsame Staus. Erneut ist Geduld gefragt.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3490.jpg)

Endlich gehts weiter. Ein letztes Mal ist das Proud Bird Restaurant beim Flughafen mein Ziel. An meinem Abschiedsabend in L.A. gönne ich mir hier ein stilgerechtes Diner mit allem Drum und Dran. Tolle Aussicht auf die Flieger im Garten und den Traffic auf der 25L. Drinnen: Aviatik-Requisiten und zahllose Bilder von Fliegerveteranen an den Wänden, nette Bedienung, aber auch etwas laut und recht teuer.

Ja, und dann sind meine L.A.-Tage auch schon zu Ende. Eine letzte Nacht im 13. Stock des Hilton. Morgen wird mich mein Reiseweg dem Pazifik entlang Richtung San Simeon führen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 11.05.2014, 09:40 Uhr
Die Bilder von den Flugzeugen aus dem Heli sind einfach nur geil, bin echt begeistert  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 11.05.2014, 15:10 Uhr
Der Pilot weiß was er tut, doch der kleine Hubschrauberfloh in der Nähe dieser Brummer ...  :staunend2: .

Aber dein Mut  :socool: hat sich gelohnt - KLASSE BILDER  :applaus:.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 12.05.2014, 10:10 Uhr
Von L.A. nach San Simeon

Unter der Tür finde ich beim Aufwachen die Abrechnung meines Aufenthaltes und stelle fest, dass die Stornierung meines Hotelparking-Auftrags trotz Versicherung der Receptionistin am vergangenen Samstag nicht erfolgt ist. Also runter und die Sache in Ordnung bringen. Nach längerer Diskussion ist die Sache in meinem Sinn entschieden, und ich halte die Abrechnung ohne Hotelparking-Gebühren in den Händen. Gegen zehn Uhr verlasse ich das Hilton LAX. Die 405 liegt nahe und bald bin ich auch schon auf der 101 North unterwegs. Recht zügig geht es nun Richtung Santa Barbara. Hier fahre ich für den Mittagshalt runter vom Highway und finde ein kleines Shopping Center mit einem Mexican-Restaurant, wo ich ein einfaches Mahl bestelle.

Bald schon sitze ich wieder hinter dem Lenkrad. Bisher hielt sich das Wetter eher bescheiden, aber nun zeigt sich das erste Mal die Sonne. In San Luis Obispo ist ein Tankstopp angesagt. Kurz darauf gelange ich bei Morro Bay erneut an die Küste. Um vier Uhr fahre ich beim einfachen Silver Surf Motel in San Simeon vor und beziehe mein Zimmer. Dann beschliesse ich, einen Strandbummel zu unternehmen. Leider verschwindet die Sonne hinter einer Nebelwand, während ich zum Strand hinunter laufe. In einer einsamen Bucht entdecke ich diese Faulenzer:

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2202.jpg)

Fast verlaufe ich mich beim Rückmarsch im dichten und unwegsamen Gestrüpp, doch endlich ist die Strasse wieder erreicht. In einem Restaurant unweit vom Silver Surf Motel gönne ich mir eine feine Pasta. Für morgen wäre einiges auf dem Programm. Aber dem Wetter traue ich nicht so recht. Mal darüber schlafen.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 13.05.2014, 08:22 Uhr
Ein Regentag; See-Elefanten beim Vista Point «Piedras Blancas»

Bedeckter Himmel und Nebel am nächsten Morgen. Bald darauf beginnt es auch noch zu nieseln. Na toll! Wie heisst es doch so schön: «It Never Rains in Southern California»… Und ich befinde mich hier an einem der schönsten Orte, den man sich denken kann und soll Däumchen drehen. Nicht mit mir. Nach dem Frühstück setze ich mich in den Tahoe und fahre auf der California State Route 1 Richtung Norden. Fünf Meilen hinter San Simeon erreiche ich den Vista Point «Piedras Blancas», wo eine grosse Kolonie See-Elefanten – die grössten Robben der Welt – von einem Boardwalk aus beobachtet werden kann.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2255.jpg)

Die massigen Tiere liegen die ganze Zeit herum und faulenzen, was das Zeug hält. Nur selten bewegt sich eines ins Wasser.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3503.jpg)

Von Dezember bis März ist dieser Strand die Heimat von ungefähr 15`000 See-Elefanten, die sich hier paaren und ihre Jungen gebären - eine beeindruckende Leistung, wenn man bis zu fünf Meter lang ist und bis zu dreieinhalb Tonnen wiegt. Ein solcher Bulle hält sich einen Harem von zehn bis zwanzig Kühen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_2217.jpg)

Eine Weile sehe ich vergnügt den Tieren zu und ergötze mich an ihrem drolligen Verhalten.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_2228.jpg)

Die spielen nur, doch während der Paarungszeit muss es hier zwischen Rivalen zu heftigen Kämpfen kommen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2242.jpg)

Die Bestände der Nördlichen See-Elefanten nehmen jährlich um etwa 15 % zu.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2274.jpg)

Der hier schaufelt Sand auf seinen Rücken, um sich zu schützen.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/IMG_2232.jpg)

Nach dem längeren Aufenthalt am Boardwalk fahre ich weiter nach Norden und unternehme auch einen Abstecher in die Berge. Die schmale, kurvenreiche und steile Nacimiento Road erfordert grosse Aufmerksamkeit beim Fahren, und wie oben der Nebel noch dichter wird, kehre ich um. Heute ist einfach nichts mit tollen Ausblicken. Beim viel besuchten Ragged Point hoch über dem Ozean verbringe ich eine längere Rast und sinniere beim Blick über das Wasser, wie wohl die Aussicht bei schönem Wetter wäre.

Recht früh am Abend erreiche ich San Simeon wieder. Mit einer grossen Pizza in der San Simeon Lodge tröste ich mich über den Schlechtwettertag hinweg und hoffe auf baldige Besserung.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 13.05.2014, 08:44 Uhr
Die massigen Tiere liegen die ganze Zeit herum und faulenzen, was das Zeug hält. Nur selten bewegt sich eines ins Wasser.

Die Bestände der Nördlichen See-Elefanten nehmen jährlich um etwa 15 % zu.

Ja, wenn die Faulenzer nicht mehr ins Wasser gehen  :socool:, dann werden sie auch nicht mehr von den Haien vernascht  :whistle:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 14.05.2014, 08:07 Uhr
Traumausblicke am Cabrillo Highway

Und tatsächlich: Der nächste Tag, ein Sonn-Tag, macht seinem Namen alle Ehre: Ein wolkenloser Himmel wölbt sich über San Simeon und der Pazifikküste. Also schnell aus den Federn! Frühstück für einmal etwas abgekürzt. Nach dem Auschecken beginnt gleich die Fahrt über 340 km Richtung San Francisco. Trotz des weiten Weges will ich verschiedene Stopps entlang der grossartigen Küste einschalten. Der erste folgt schon nach fünf Meilen, weil ich mich noch von den See-Elefanten verabschieden will. Heute sind die in dunkelblaue Shirts gekleideten «Friends of the Elephant Seal» vor Ort, verteilen Infomaterial und unterrichten die Besucher über alles Wissenswerte zu den grossen Robben. Eine gute Sache!

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-reise/UT6A3524.jpg)

Nach dem Besuch von Piedras Blancas geht die Fahrt weiter Richtung Norden. Zuweilen führt die Strasse auch etwas ins Land hinein.

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Wieder am Wasser, gefällt mir die Küste wesentlich besser als bei der gestrigen Durchfahrt.

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Ein geplanter Halt findet beim kleinen, aber feinen Julia Pfeiffer Burns State Park bei Big Sur statt. Westlich des Highways bieten sich zwei lohnenswerte Trails zur Küste hin an. Auf der Terrasse bei der Ruine des Waterfall Houses geniesst der Naturfreund einen wunderschönen Ausblick auf eine karibikähnliche Bucht mit Wasserfall.
  
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Hier fällt der McWay Creek über eine 24 m hohe Granitklippe in die Cove und mündet damit direkt in den Pazifik.

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Die Anziehungskraft der reizvollen Bucht verringert sich bei den Anwesenden für einen Moment, als plötzlich diese ansehnliche Schlange am Wegrand auftaucht.

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Doch so schnell, wie sie aufgetaucht ist, verschwindet sie wieder. So wendet sich mein Blick gegen Norden: auch hier ein grossartiger Ausblick.

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Nur schwer kann ich mich von diesem tollen Aussichtspunkt trennen. Aber die Reise muss weitergehen.

Das Problem kennt wohl jeder, der den Coastal Highway schon selber durchgefahren ist: Man müsste immer gleichzeitig lenken und schauen können. Und weil dies nicht möglich ist, schalte ich halt weitere ungeplante Stopps an den Viewpoints ein, wie z.B. diesen hier.

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Auch hier lohnt es sich, etwas zu verweilen:

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Für den Fotografen ein Muss ist der Halt bei der 1932 erbauten Bixby Creek Bridge, die zu den bekanntesten Bauwerken des Highway 1 zählt.

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Auch von der Nordseite lohnt sich ein Blick auf Bridge und Landschaft.

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Der Faszination dieser Kulisse kann sich keiner der Anwesenden entziehen.

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Nun heisst es aber, dem Tahoe die Sporen zu geben. Es ist vier Uhr vorbei und der Weg nach S.F. noch weit. Durch den bekannten Big Sur State Park mit seinen gigantischen Mammutbäumen direkt an der Strasse, vorbei am lieblichen Carmel, wo Clint Eastwood einst Bürgermeister war, und schliesslich der schönen Monterey-Bay entlang gelange ich am späten Nachmittag nach Santa Cruz.

Von hier führt mich der Weg über die kurvige und sehr belebte SR 17 ins Silicon Valley hinüber. Dort fahre ich in der hereinbrechenden Dämmerung über die 101 bis an den Stadtrand von San Francisco, wo ich in einen Megastau gerate. Eine Stunde später, recht geschafft, aber auch zufrieden mit dem Erlebten an diesem Sonnentag, erreiche ich mein neues und gleichzeitig letztes Logis: das zwar nicht günstige, dafür aber gut gelegene «Coventry Motor Inn» an der Lombard Street.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 14.05.2014, 08:20 Uhr
Was für traumhafte Eindrücke und tolle Fotos, macht wirklich Spaß mitzufahren.
Bin schon gespannt auf die Fotos von San Francisco.
LG Anna
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 14.05.2014, 09:46 Uhr
Was für traumhafte Eindrücke und tolle Fotos, macht wirklich Spaß mitzufahren.
Bin schon gespannt auf die Fotos von San Francisco.
LG Anna

Na, das hört man doch gerne. :dankeschoen: Aber erwarte nicht zuviel. Nach sechs Wochen bisheriger, intensiver Reise war ich in S.F. nur noch beschränkt aufnahmefähig.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 14.05.2014, 18:08 Uhr
Wunder volle Eindrücke vom Hwy 1 bei Sonnenschein! Wie so viel hatten wir reichlich Nebel, was ja auch nicht immer schlecht ist für Fotos. Trotzdem, so ein Wetter wie bei dir ist traumhaft!
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 15.05.2014, 08:23 Uhr
Unterwegs in «Everybody's Darling»

Heute soll mein fahrbarer Untersatz für einmal Ruhe geniessen dürfen. Bei mir selbst ist nach den langen und intensiven Wochen im Südwesten die Luft etwas draussen, und so nehme ich mir für die S.F.-Tage nur noch wenige feste Ziele vor. Zu Fuss mache ich mich am Morgen der Lombard Street entlang auf den ziemlich steilen Aufstieg Richtung Junction Lombard St/Hyde St. Von hier oben geniessen die zahlreichen Besucher einen tollen Blick auf die Piers und Alcatraz.

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Anschliessend bummle ich hinunter zur weltbekannten und immer belebten Fisherman`s Wharf.

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Trotz des touristischen Rummels besuche ich Pier 39 mit seinen Souvenir-Läden, Fahrgeschäften und Restaurants. Zu meiner Überraschung entdecke ich vom Ende des Piers aus auf dem Wasser die beiden Kontrahenten des diesjährigen America`s Cup bei Trainingsfahrten vor ihrem letzten Race. Am nächsten Tag wird das Oracle Team USA den 34. America's Cup im 19. Rennen mit 9:8 gegen das Team New Zealand gewinnen, nachdem es zuvor mit 1:8 im Rückstand gelegen hatte.

Über dieses – übrigens nicht geplante – Bild des späteren America`s Cup-Gewinners freue ich mich auch heute noch sehr: das Oracle Team USA vor Alcatraz.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/IMG_2402.jpg)

Und hier der zweite Sieger, Team New Zealand.

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Interessiert beobachte ich eine Weile das Treiben der bekannten Seelöwen auf den Holzplanken.
  
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Putzige Gesellen, auch hier

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Schon lange habe ich mich für meinen S.F.-Aufenthalt auf Fahrten mit den urchigen Cable Cars gefreut. So erstehe ich einen 3-Day Visitor Passport und rattere zusammen mit zahlreichen weiteren Fahrgästen vergnügt zur Junction Powell St/California St hinauf. An dieser belebten Ecke lohnt sich auch ein Blick zum Financial District hinunter.
  
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Alt vor Neu – Reizvolle Perspektiven in den Häuserschluchten

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Von hier aus schlendere ich zur nahen Chinatown. In diesem Stadtteil leben heute rund 80`000 Bewohner. Damit bildet er eine der grössten chinesischen Kommunen ausserhalb Chinas. Im Bild das Dragon Gate, der offizielle Zugang zu Chinatown.

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Später am Tag steige ich über zahlreiche Treppenstufen hinauf zum Telegraph Hill. Oben steht der weitherum sichtbare Coit Tower, dessen Baukosten von Lillie Hitchcock Coit, einer grossen Verehrerin der Freiwilligen Feuerwehr von San Francisco, gespendet wurden. Ihrer wurde auf dem Platz vor dem Turm gedacht.

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Mit einem Lift im Turmkern erreiche ich die Aussichtsplattform, von wo aus der Besucher – leider durch stark verschmutzte Glasscheiben – eine grandiose Rundsicht geniesst. Hat mich einigen Aufwand gekostet, den Schmutz zu entfernen. :wink:

Im Süden breitet sich Downtown aus. Gut zu erkennen ist die Transamerica Pyramid. Mit ihren 260 Metern ist sie das höchste Gebäude der Stadt und eines der Wahrzeichen von San Francisco.

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Auf der gegenüberliegenden Seite, direkt am Fusse des Telegraph Hill, liegt North Beach. Gut zu sehen ist auch Pier 39 mit seinem Häusergewimmel sowie Alcatraz inmitten der Bay.

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Alles bereit für die grosse Siegesfeier: die America`s Cup Arena beim Embarcadero

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Weil sich nun der Hunger immer stärker bemerkbar macht, verlasse ich den Telegraph Hill und laufe heute zum zweiten Mal zur Fisherman`s Wharf hinunter. Dort entdecke ich auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein Restaurant, in dessen 1. Stock ich während des Essens eine gute Übersicht über die Wharf geniesse.

Heute kommt es in Sachen «Bewegung auf Schusters Rappen» nicht mehr drauf an: Die Warteschlange beim Cable-Car-Entrance Hyde & Beach ist mir zu lang, und so marschiere ich halt den weiten Weg zur Junction Lombard/Hyde erneut empor und anschliessend auch noch weiter westwärts zu meinem Hotel zurück.

Abends geht es dann zum dritten Mal innerhalb von zwölf Stunden zur selben Kreuzung hinauf. Entlang der spektakulären und bekannten Windungen der Lombard Street führen Treppenstufen hinunter. Auf einer der Zwischenstufen mache ich mit Stativ und einem starken Weitwinkel einige Nachtaufnahmen. Ein Waschbär aus dem angrenzenden Gärtchen stattet mir dabei noch einen Überraschungsbesuch ab.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3735.jpg)

Danach laufe ich für heute endgültig zum «Coventry Motor Inn» zurück. Ich weiss nicht, wieviele Kilometer ich heute gegangen bin. Es ist bei mir jedes Mal das Gleiche während eines Stadtbesuchs: Laufen ohne Ende, damit ich von der Stadt auch wirklich etwas sehe. Jedenfalls bin ich noch selten auf dieser Reise so müde ins Bett gestiegen wie heute.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 16.05.2014, 08:18 Uhr
Sausalito, Golden Gate Park und GGB

Ich erwache mit einem quälenden Gedanken: Die lange Reise ist demnächst zu Ende und noch immer führe ich die grosse, massive Kühlbox aus Kunststoff sowie die lange Metallschaufel, die ich beide zum Reisebeginn gekauft habe, mit mir. Wo soll ich sie nur entsorgen? Ich halte mich nicht dafür, sie einfach im Hotel dazulassen oder an der nächsten Strassenecke abzustellen. Also fahre ich am besten raus aus der Stadt.

Ohne gefrühstückt zu haben, überquere ich die Golden Gate Bridge, für die vor Kurzem ein neues Mautsystem installiert wurde. Nun sind zwar die Staus passé, doch eine Entrichtung der Gebühr vorher, übers Internet oder bei der Mietwagenfirma, wäre sinnvoll. Hab ich aber nicht gemacht; die Folgen muss ich später tragen. Schnell erreiche ich das nette Fischerstädtchen Sausalito. Bei einem grossen Parkplatz treffe ich einen entgegenkommenden Bauamtsangestellten, der auf meine Bitte beides, Kühlbox und Schaufel, gerne übernimmt. Uff, dieses Problem wäre gelöst!

Jetzt habe ich Lust auf ein umfassendes American Breakfast am Sausalito-Quai. Auf der Terrasse des Restaurants treffe ich interessante Tischnachbarn: einen Lufthansa-A340-600-Kapitän mit seiner Frau, die gestern auf einem MUC-SFO-Flug gemeinsam ihren Dienst taten – sie als Flight Attendant – und sich nun zwei Tage in der San-Francisco-Bay erholen können.

Anschliessend begebe ich mich ein erstes Mal zur Conzelman Road, unweit von Sausalito. Gegen Mittag sind hier die Lichtbedingungen jedoch nicht so toll, und so fahre ich bald zurück über die Bridge. Im Golden Gate Park besuche ich den grossen Botanischen Garten, der mich jetzt aber nicht wirklich zum Schwärmen bringt. Nach drei Uhr fahre ich dann erneut zu den toll gelegenen Spots an der Conzelman Road hinauf. Jetzt stimmt das Licht, und die GGB leuchtet wie gewünscht.

Die Bridge in der Übersicht

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Der Klassiker

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Hinter den Stahlseilen, jenseits des Wassers, erhebt sich unübersehbar «the City by the Bay».

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Der Pfeiler glüht in diesen späten Nachmittagsstunden derart stark, dass ich die Farbsättigung im Bild um einiges zurücknehmen musste.

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Rote Stahlseile und dahinter eine Pyramide mitten in den Häusern – unverkennbar San Francisco!

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Mit der tollen Aussicht und den gut gelaunten Touristen ist es ein ungetrübtes Vergnügen, hier oben zu sein. Allmählich aber kommt Wind auf, und ich laufe zum Auto zurück. Hier werde ich Zeuge eines kleinen Dramas: Ein asiatisches Paar – kein Wort Englisch sprechend – sucht verzweifelt jemanden, der ihnen mit einem Handy aus der Not helfen kann. Sie haben den Autoschlüssel im Kofferraum liegengelassen und den Deckel geschlossen. Da oben bei windiger Kühle, in grösserer Distanz zu ihrem Autoverleiher, dürfte es eine rechte Weile dauern, bis ein Helfer mit Nachschlüssel kommt … Schliesslich erfahren die Beiden aber Hilfe.

Kurze Zeit später fahre ich zum «Coventry Motor Inn» zurück, stelle den Tahoe ab und suche mir in der Umgebung ein passendes Restaurant. Den restlichen Abend verbringe ich im Hotelzimmer mit Online-Zeitungslektüre von zuhause.  
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 16.05.2014, 08:35 Uhr
Wieder keinen Nebel - wie machst du das nur? Soll mir ja recht sein, Nebelbilder gibt es eh genug.  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 16.05.2014, 09:49 Uhr
Wieder keinen Nebel - wie machst du das nur? Soll mir ja recht sein, Nebelbilder gibt es eh genug.  :D

Es war wohl ein Ausgleich zu den diversen Schlechtwettertagen auf dieser Tour :dance:. 1999 besuchte ich S.F. auf einer All-America-Tour zum ersten Mal. Damals dachte ich noch, es bleibe bei einem einzigen Besuch. Und die Bridge in vollstem Nebel! Wie habe ich mir da die Haare gerauft! 2007 folgte dann aber ein zweiter Aufenthalt: Sonne pur an der GGB. Und diesmal erneut: vier Tage schönstes Wetter. Glück, Pech? – Ich nehme es als Geschenk.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 16.05.2014, 14:12 Uhr
Die Bilder von San Francisco sind Super schön, mir fehlen die Wörter :applaus: :applaus:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 16.05.2014, 21:19 Uhr
Die Bilder von San Francisco sind Super schön, mir fehlen die Wörter :applaus: :applaus:

Danke. Mit Interesse habe ich heute in deinem Reisebericht eure Erlebnisse in S.F. nachgelesen und die Fotos betrachtet. Dabei amüsieren mich die zahlreichen Parallelen zwischen eurem Erlebten und dem meinigen, den Einbruch beim Auto mal ausgenommen. Da wäre z.B.: ähnliches Aufenthaltsdatum (16.9. und 23.9.13), die Einengung durch begrenzte Sprachkenntnisse, Hotel fast am selben Ort (an der gleichen Strasse, Distanz 500 m); in dieser Stadt mit den unzähligen Sehenswürdigkeiten sehr viele gleiche Orte besucht und deshalb oft dieselben oder ähnliche Fotomotive (GGB, Dragon Gate, Lombard Street, Blick von den Twin Peaks, der Katamaran von Oracle, der Blick zum Financial District hinunter, u.a.; morgen siehst du noch mehr :)). Macht einfach Spass, andere Reiseberichte zu lesen.

Gruss
Dani   
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 17.05.2014, 06:37 Uhr
Zitat
Danke. Mit Interesse habe ich heute in deinem Reisebericht eure Erlebnisse in S.F. nachgelesen und die Fotos betrachtet. Dabei amüsieren mich die zahlreichen Parallelen zwischen eurem Erlebten und dem meinigen, den Einbruch beim Auto mal ausgenommen. Da wäre z.B.: ähnliches Aufenthaltsdatum (16.9. und 23.9.13), die Einengung durch begrenzte Sprachkenntnisse, Hotel fast am selben Ort (an der gleichen Strasse, Distanz 500 m); in dieser Stadt mit den unzähligen Sehenswürdigkeiten sehr viele gleiche Orte besucht und deshalb oft dieselben oder ähnliche Fotomotive (GGB, Dragon Gate, Lombard Street, Blick von den Twin Peaks, der Katamaran von Oracle, der Blick zum Financial District hinunter, u.a.; morgen siehst du noch mehr :)). Macht einfach Spass, andere Reiseberichte zu lesen.

Gruss
Dani    

Oh ja da hast du recht wir waren fast zur gleichen Zeit in den USA. Ja die Bilder von SFC sind schon ähnlich aber deine sind Super gemacht, na ja wir sind noch beim üben  :grins:  Es macht Riesenspaß dein Bericht zu lesen und die Fotos anzuschauen ich hoffe meine sehen irgendwann auch so aus.  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 17.05.2014, 12:03 Uhr
Twin Peaks, Haigth/Ashbury und Painted Ladies

Mittwoch, 25. September, der vorletzte Tag. Wiederum schönstes Wetter über der Bucht von San Francisco. Auf der Suche nach einem passenden Frühstücks-Restaurant gerate ich in die Gegend von Haight-Ashbury. Heute bildet diese Gegend so eine Art Hippie-Museum mit ausgefallenen Cafés, Second Hand Shops und extravaganten Boutiquen. Mir fallen auch die zahlreichen, oft aufdringlichen Homeless People auf. Trotzdem geniesse ich den Aufenthalt an diesem einst so weltbekannten Ort.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3839.jpg)

Nach dem Frühstück fahre ich zu den 300 m hohen Twin Peaks hinauf. Den grandiosen Blick auf die Stadt möchte ich gerne mit nach Hause nehmen.

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Mit etwas grösserem Blickwinkel wird das Häusermeer noch eindrücklicher.

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3854.jpg)

Den Alamo Square mit den Painted Ladies – viktorianische Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert – habe ich mir für das satte Nachmittagslicht aufgehoben.

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Die bekanntere Ansicht mit Jungvolk im Vorder- und Downtown im Hintergrund

(http://www.daniel-hediger.ch/Bilder/2013/usa-tour/UT6A3880.jpg)

Für das letzte Nachtessen wähle ich ein typisches Old-American-Style-Restaurant mit Jukebox und Musikwahlmöglichkeit von jedem Platz aus. Ich fühle mich heute zum zweiten Mal in die 60er zurückversetzt. Dazu Babybackribs und Mashed Potatoes mit Vegetables auf dem Teller. Fein!

Ein finales Phone in die Heimat. Dann folgt die letzte Nacht auf amerikanischem Boden.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 18.05.2014, 11:58 Uhr
Spannung beim Security-Check am Flughafen, Rückreise in die Schweiz

Das Wesentliche des letzten Reisetages ist schnell erzählt: Gemütliches Aufstehen, Frühstück an der Filbert St im Freien. Zurück zum Coventry Motor Inn, packen und auschecken. Um die Mittagszeit fahre ich über geschätzte 100 Kreuzungen Richtung Stadtausgang. Endlich bin ich auf der 101, die zum Flughafen SFO führt. Zu Hertz finde ich einfach, die Abgabe des Mietwagens erfolgt schnell und problemlos. Insgesamt habe ich 4759 Meilen auf den Tachos von Equinox und Tahoe, bin also insgesamt 7657 Kilometer gefahren.

Per Skytrain gelange ich zum internationalen Terminal. Da der Swiss-Schalter erst um 16 Uhr öffnet, habe ich also viel Zeit und tanke noch etwas kalifornische Sonne. Dann gehts zum Check In. Mein wunderschöner, aber schwerer Sandstein aus dem Rock Shop beim «Ruby`s Inn» ist immer bei mir, in mittlerweile fünf Plastiksäcke gesteckt sowie in die innerste «Mumienverpackung» eingemummelt. Ganz harmlos lege ich den achteinhalb-Kilogramm-Stein neben meinen ca. 12-Kilogramm-Rucksack als Handgepäck aufs Fliessband. Selber trete ich ohne Pieps durch die Schleuse. Anschliessend beobachte ich den kontrollierenden Security gespannt. Wie mein Gepäck durchgeht, steht er auf, schiebt die beiden Monitore nach vorn und blickt scharf auf das Fliessband. Jetzt kommts drauf an. Doch zu meiner Erleichterung zieht er die Bildschirme nach einigen endlos langen Augenblicken wieder zurück und setzt sich. In diesem Moment sehe ich den Sandstein zum ersten Mal zuhause auf dem Cheminéerand stehen. Es ist geschafft!  

Nun folgt das übliche Warten am Gate. Aber es geht bald vorwärts. Sogar etwas vor der Zeit rollt LX 39 vom Gate weg.

Es folgt ein ruhiger 12 Std.-Heimflug mit gewohnt gutem Nachtessen von Swiss und dem Klassiker «When Harry met Sally». Am Freitag, 27. September, kurz vor vier Uhr nachmittags, betrete ich nach 48 Tagen wieder Schweizer Boden. Die lange Reise ist zu Ende.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 18.05.2014, 13:37 Uhr
Ach ja, morgen gibts noch ein Fazit.

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Inspired am 18.05.2014, 14:25 Uhr
So schöne Bilder von San Francisco zum Ende - vielen Dank!

Ich bin sehr, sehr gerne mitgereist!

Birgit
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: NähkreisSteffi am 18.05.2014, 19:02 Uhr
Das ist ja lustig. Wir waren auch vom 16.-19.09. in SFO. Das Wetter war traumhaft im Gegensatz zu 2009.

Deine Bilder sind mal wieder der Hammer!  :applaus:

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Saguaro am 19.05.2014, 08:16 Uhr
Deine Bilder sind mal wieder der Hammer!  :applaus:

Dem stimme ich zu  :clap:, wenn auch ein bisschen zu großformatig für manche Bildschirme  :socool:.

Vielen Dank für den Reisebericht und den tollen Luftbildern vom LAX  :daumen:.

LG,

Ilona
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: HansFranz am 19.05.2014, 09:01 Uhr
Ein stiller Mitfahrer outet sich und dankt für die tollen Eindrücke :rollen: :rotierend2:
HansFranz
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anna KS am 19.05.2014, 09:04 Uhr
Herzlichen Dank fürs Mitnehmen, es war wirklich schöner Bericht mit wunderschönen Fotos!!!
LG Anna
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 19.05.2014, 09:24 Uhr

Vielen Dank für die netten Worte.


Deine Bilder sind mal wieder der Hammer!  :applaus:
Dem stimme ich zu  :clap:, wenn auch ein bisschen zu großformatig für manche Bildschirme  :socool:.

Gemessen am Standard hier im Forum befindet sich die Bildgrösse der Aufnahmen sicher am oberen Rand der Skala. Ich war zuerst schon recht erstaunt, hier im Jahre 2014 in Reiseberichten Bildchen ungefähr in doppelter Briefmarkengrösse vorzufinden. Der Trend heute geht jedoch – zumindest im Desktopbereich – ganz klar zu grösseren Bildschirmen und damit auch zu grösseren Fotos. Auch bei der Übertragungsgeschwindigkeit gibt es ständig Fortschritte. Der Hauptgrund für die gewählte Bildgrösse war für mich allerdings, dass ich die Reise zuvor in einem anderen Forum, wo die 1280 px quasi Standard sind, vorgestellt habe. Von den 278 Fotos in meinem usa-reise.de-Bericht waren dadurch 160 mit fester Grösse schon vorgegeben. Im Nachhinein bin ich selber überrascht, dass für den Bericht hier noch so viele Aufnahmen dazugekommen sind. :D

Gruss
Dani

Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mlu am 19.05.2014, 09:26 Uhr
Vielen Dank auch von mir für den schönen Bericht und die vielen tollen Fotos.

Auch wenn ich sicher nicht zum Extrem-Spotter werde, aber beim nächsten Flug (der wird schon kommende Woche sein) hebe ich mir sicher ein bischen Zeit für die Aussichtsterasse auf.

Gruß
Micha
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 19.05.2014, 09:46 Uhr
Fazit

Auch mit dem Abstand von etlichen Monaten zur Reise – meiner fünften in den Südwesten – kann ich heute mit Überzeugung sagen: Die USA sind mit ihrer Weite und den aufgeschlossenen und freundlichen Menschen, wie ich das schon 1999 bei meinem ersten Besuch feststellen durfte, auch heute noch ein absolut tolles Reiseland – mein liebstes. Und der Südwesten bildet mit seinen zahllosen landschaftlichen Juwelen und den interessanten Grossstädten eine Ferien- und Erlebnisdestination sondergleichen. Meine 2013er-Reise war lang, sehr lang, und am Ende, in San Francisco, war ich nach all dem Erlebten nur noch beschränkt aufnahmefähig. Aber die diversen Highlights, die gewonnenen Eindrücke werden mich wohl mein ganzes weiteres Leben prägen und erfreuen. Es hat sich einmal mehr gelohnt!

Was das allein reisen betrifft: Im Laufe der letzten Jahre setzte sich bei mir die Erkenntnis durch, dass ich auf Fotoreisen mit Vorteil allein reise. Alles andere ist ein schlechter Kompromiss, den ich aus Erfahrung besser vermeide. Zu zweit reisen hat dann wieder andere Vorteile, die ich durchaus zu schätzen weiss.

In den gesamten 48 Tagen bin ich vor Unfällen und Schaden rundum bewahrt geblieben, einzig die Augenentzündung in San Diego trübte für ein paar Tage den Reisegenuss etwas. Die Schadensfreiheit ist absolut nicht selbstverständlich, und ich bin sehr dankbar dafür. Mehr Stirnrunzeln hat mir das teilweise schlechte Wetter bereitet: Zahlreiche Reiseberichte im Internet bestätigen, dass der Südwest-Spätsommer und Herbst 2013 wettertechnisch starkes Verbesserungspotential hatte.

Mit der Einweg-Wagenmiete bei Hertz bin ich gut gefahren. Der Wagenwechsel in Tucson erfolgte problemlos und brachte mir sogar Vorteile (Navi). Auf meine Nöte im Zusammenhang mit der Brückenmaut in S.F. habe ich hingewiesen. Im Vorfeld hatte ich mich zwar informiert, aber aus verschiedenen Gründen die Vorausbezahlung nicht getätigt. Das kam mich ziemlich teuer zu stehen …

In sämtlichen Unterkünften, inkl. B&B «Rainbow Country» bei Catherine in Escalante, habe ich mich wohl gefühlt und kann sie deshalb weiterempfehlen. Meine Favoriten: «Holiday Inn Express in Kanab» und «La Quinta Inn Airport» in Tucson.

Zum Schluss noch meine Highlight-Hitparade

1. Wave-Besuch in den Vermilion Cliffs
2. Air-to-Air-Fotografie über LAX
3. Besuch des «Hole in the Rock» bei Escalante
4. Frühmorgendliches Fotografieren des Turret Arch durch das «North Window» im Arches NP
5. California State Route 1 auf dem Abschnitt Big Sur
6. Besuch des San Diego Zoo
7. Hike zum Corona Arch
8. Fotosession beim Sunset Arch an der HitRR
9. Breakfast Buffet auf der Terrasse des «Hotel del Coronado» in San Diego
10. Heliflug nach Marana
11. …

Damit schliesse ich meinen ausführlichen Reisebericht ab. Über eure Kommentare und die zahlreichen Klicks habe ich mich gefreut. Wer weiss, vielleicht bei anderer Gelegenheit wieder. Im Sommer gehts zu zweit nach Kanada …

Gruss
Dani
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: snowtigger am 19.05.2014, 09:55 Uhr
Ich bedanke mich fürs Mitnehmen!
Ein toller Bericht mit tollen Fotos und einem schönen Einblick ins Planespotting.
Vielen, vielen Dank!  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: mannimanta am 20.05.2014, 07:25 Uhr
Hi,
Klasse Reisebericht und sehr schöne Fotos!

Thanks,
Manni
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Olli2 am 20.05.2014, 08:03 Uhr
Ebenfalls Danke für's mitnehmen. Es war sehr schön.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: TGW712 am 20.05.2014, 08:46 Uhr
Auch von mir einen ganz herzlichen Dank!

Ich kann Dein Fazit nur unterschreiben. Echter Fotourlaub gelingt nur als Alleinreisender oder wenn alle Reisenden gleich begeistert von der Fotografie sind. Wenn man das machen kann, dann hat man sicherlich einen deutlichen Pluspunkt.

Bin gespannt auf Deine kommenden Berichte.
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Anti am 20.05.2014, 09:33 Uhr
Herzlichen Dank für deinen Bericht und das "Füllen meines Büchleins" Bis zum nächsten Mal!

Liebe Grüße,
Andrea
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: Hibis am 20.05.2014, 23:44 Uhr
Hat super viel Spaß gemacht mit dir auf Phototour zu gehen.
Habe mich jeder Tag auf deinen Bericht gefreut.
Bis zum nächsten Mal.

Hibis :dankeschoen:
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: paula2 am 21.05.2014, 14:58 Uhr
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, toller Bericht und klasse Fotos! Ich wünsche dir noch viele schöne Reisen!  :D
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: zimmerfrau am 24.01.2015, 20:13 Uhr
Hallo Daniel,

habe erst jetzt Zeit gefunden mich Deinem großartigem Bericht zu widmen, Deine Bilder sind wieder mal erste Sahne und Deine Tour bis jetzt (ich bin grad in einem Rutsch bis Tucson mitgekommen) ist für mich eine tolle Erinnerung an unsere eigenen Touren. Das mit dem Wave Glück finde ich fantastisch und freue mich für Dich. Der Desert Doc in Escalante ist ein lustiger Geselle, schade das er nicht da war.

diese Tafeln an seinem Schupen sind allerdings nicht die von ihm besuchten Orte, sonder Reifen von Bikern welche ihn benötigten :-)

Tolle Leistung auch die Fahrt bis zum Hole in the Rock und der Blick in den Coyote Gulch weckt lebhafte Erinnerungen in mir. Ich würde diese Tour sofort wieder machen, allerdings mit einem anderen Ausstieg und möglichst mit Übernachten im Canyon. Doch der Dollar - Euro Kurs ist nicht gerade förderlich für eine USA Tour. Wir waren im November mal wieder in Indien und haben unsere Tochter samt Enkelsohn dort hin begleitet. Indien ist schon krass, aber es ist nicht mein Land. Einfach zu viele Menschen dort. Der Südwesten ist mein Traumland.
Deine Kolibris sind einfach umwerfend. Welches Objektiv hast Du für die Landschaften verwendet?

Liebe Grüße in die teure :-) Schweiz.
PS unser Sohn kommt heute aus Zürich zurück, er hat ein Semester dort studiert (hoffentlich)
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: DaniH am 24.01.2015, 22:46 Uhr
Ciao Gudrun

Schön, von Dir zu hören! Hin und wieder musste ich an euch Beide denken, das nette, sich ständig neckende deutsche Paar von der Tagestour am 30.9.2010 in die CBS und WP. Danke für Deine netten Worte zu meinem Bericht. Ja, dass es nach sechs Jahren Probieren und vergeblichem Hoffen mit der Wave endlich geklappt hat, ist auch heute noch für mich etwas absolut Grossartiges. Bis kurz vor der Lottery hatte ich die Hoffnung nämlich aufgegeben und war nur aus Gwunder zum BLM-Office gegangen. Allerdings muss der Wave-Besuch nicht einmalig bleiben (mehr dazu weiter unten). Und den Heli-Fotoflug über dem internationalen Flughafen LAX werde ich wohl auch nie mehr vergessen.

Deinen Satz zu den Tafeln des Desert Docs in Escalante versteh ich jetzt nicht so ganz … kannst du ihn mir ausdeutschen?

Ja, die Coyote Gulch! Die reizt mich auch ungemein. Allerdings ist mir das Risiko, allein dort hinunter- und wieder hochzusteigen, einfach zu gross, und ich muss es deshalb wohl sein lassen. Dass der Südwesten Dein Traumland ist, glaube ich Dir gerne. Aber wird der Graue nochmals mitkommen …? Meines ist es auf jeden Fall immer noch! Ich erkannte das bei gewiss nicht uninteressanten Reisen nach Australien 2011 und Kanada 2014. Und so entschloss ich mich Ende 2014, im kommenden Herbst den US-Southwest-Trip Nr. 6 zu unternehmen. Thema der Fotoreise wird sein: «Im Zentrum des Colorado Plateaus» mit Schwerpunkten Kanab, Escalante und Moab (in letzterem sieben Übernachtungen). Der Flug nach LV ist gebucht. Auch eine Full-Day-Tour in die White Pocket mit Paria Outpost ist bereits vereinbart (freu!)

Mein Equipment für die Reise 2013 bestand aus der Canon EOS 5D III, der Canon EOS 7D sowie den Objektiven Canon 16-35 mm, 24-104 mm und 100-400 mm (für die Flugzeugbilder in LAX). Bei Landschaftsaufnahmen war fast immer das 24-105 vorne drauf.

Ja, und schliesslich noch zum leidigen Thema Finanzen, das Du angesprochen hast. Des einen Leid, des anderen Freud: Vor kurzem hat die Schweizerische Nationalbank die Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro aufgehoben, mit der Folge, dass für uns Euro, Dollar, etc. auf einen Schlag ca. 15 % günstiger wurden. Heute zahle ich für 1 Dollar gerade noch 0.88 Fränkli. Das kommt natürlich meiner USA-Reise-Planung sehr entgegen … Jedoch haben auch wir Schweizer einiges, was uns nicht gefällt, z.B. die immensen Roamingkosten bei Reisen ins Ausland, insbesondere in die USA. Da gibt es noch gewaltig Verbesserungspotential.

Ich hoffe, dass es bei euch trotz gegenwärtig ungünstiger Währungssituation zu einer weiteren USA-Reise kommen wird, denn dann kämen wir ja in den Genuss eines äusserst lebendigen und interessanten Reiseberichtes.

So verbleibe ich

mit liebem Gruss

Daniel
Titel: Re: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour
Beitrag von: zimmerfrau am 25.01.2015, 07:48 Uhr
So nun bin auch ich am Ende Deiner Reise angekommen, hab meinen Grauen schon heiß auf Deinen Bericht gemacht  :D. Was soll ich mich wiederholen - aber es muss sein - Deine Bilder sind wirklich ein Augenschmaus, auch wenn ich kein großer Spotter Fan bin, so finde ich Deine Flug- und Fliegerbilder ebenso sehenswert. Big Sur habe ich damals auch alleine genossen und es war traumhaft. Die Städte genieße ich auf Deinen Bildern, das ist weniger anstrengend als sie selbst erobern zu müssen. Ich bin einfach ein Natur Fan und am liebsten alleine oder mit Herbert unterwegs. Ich/Wir freuen uns schon auf Deine nächste Reise und den Bericht samt Bildern. Wünsche Dir/Euch noch viele schöne Reisen

Hab vielen Dank Gudrun