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Autor Thema: Vom Hurrahpass zum Golden Gate – Wiederholungstäter auf Südwest-Erlebnistour  (Gelesen 48448 mal)

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DaniH

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Coyote Buttes North – Finding the Wave

Freitag, 30. August. Um fünf Uhr bin ich bereits wach und kurz danach auch aufgestanden. Unten in der Küche gibt mir ein netter Hotelangestellter auf Anfrage etwas Brot und eine Banane mit, weil es noch zu früh ist für das ordentliche Frühstück. Um 06.35 Uhr fahre ich los. Noch herrscht Dämmerlicht. Kurz vor sieben erreiche die Abzweigung der HRVR und wenig später den Parkplatz beim Wirepass. Das tiefe Wash bot heute keine Schwierigkeiten mehr. Noch stehen keine anderen Autos auf dem Parkplatz. Ich trage mich im Visitor Register ein und mache mich wanderfertig.

Gut ausgerüstet laufe ich los, überquere die HRVR und gelange in das breite Coyote Wash. Das Navi brauche ich vorerst nicht, die Richtung ist klar. Später aber leistet es mir gute Dienste, denn trotz der abgegebenen (guten) BLM-Karte mit Fotos vom Gelände sowie einer Wegbeschreibung ist der Weg durch die weite Felslandschaft nicht immer leicht zu finden: Vom Wash zweigt die Old Sandy Road ab. Dieser schmale Pfad führt unübersehbar Richtung Sandstone Ridge. Dort muss allerdings erst ein schmaler Felssattel gefunden werden, durch den es dann südwärts weiter geht. Über ein weites Sandstein-Plateau gelange ich zu den weiteren Punkten der BLM-Karte.





Dabei müssen die markanten Twin Buttes umgangen werden. Bei Pkt. 6 der Karte angelangt, hat mich die bisherige Strecke noch nicht gross gefordert. Für diesen Standort wird auf der Karte die letzte Koordinate aufgeführt, die Wave aber ist Nr. 7. Zu finden ist sie nur mittels einer dürren Wegbeschreibung und einem Foto in doppelter Briefmarkengrösse. Das soll wohl verhindern, dass illegale Besucher leichteren Zugang haben.

Ein weiteres Wash muss noch überquert werden, und zuletzt mühe ich mich einen steilen Sandhügel hinauf. Schwitzend stehe ich kurz nach halb neun vor einer Felslandschaft, welche nach meiner Meinung die «Welle» enthalten muss. Noch ein Blick zurück.



Durch eine schmale Felsöffnung trete ich ein –  und finde mich im Reich der grandiosesten und schönsten Formen und Farben, die man sich vorstellen kann! Noch bin ich allein hier, setze mich erstmal hin und geniesse das Dasein an diesem einmaligen Ort in vollen Zügen.









Später folgen weitere Besucher. Durch das südkoreanische Pärchen ist ein Grössenvergleich möglich.





Die Wave besitzt drei Zugänge.



Im Lauf der nächsten Stunden erscheinen noch mehr Hiker. Die eine Hälfte kennt sich ja aus dem BLM-Office. Man schwatzt in einer angenehmen und freundschaftlichen Atmosphäre. Dass wir alle hier etwas Besonderes erleben dürfen, verbindet. Interessant: Es dominiert heute die deutsche Sprache. Auch zwei junge Miteidgenossen aus dem Bündnerland nutzen den Gewinn ihres Permits bis ans Limit aus. Wie die Schatten weg sind, fotografieren wir, bis die Verschlüsse glühen. Wir kraxeln in den Felsen herum. Auch das Umfeld der Wave bietet interessante Motive in Hülle und Fülle. Ich beschränke mich bewusst auf die nähere Umgebung.







Für den Nachmittag wurden Gewitter gemeldet. Auch nimmt die Farbintensität des Gesteins gegen Mittag ab. So mache ich mich um halb eins langsam auf den Rückweg. Unterwegs treffe ich das südkoreanische Pärchen, das mir in der «Welle» bereitwillig Modell gestanden und mit einer Webpublikation einverstanden ist. Sie hatten nur die BLM-Karte zur Verfügung und wissen nicht mehr weiter. So wandern wir gemeinsam über den Felssattel dem Ausgang entgegen. Auf dem Parkplatz angelangt, zähle ich zehn Autos. Von hier aus sind ja auch noch andere Wanderziele erreichbar.

Die Rückfahrt nach Kanab gestaltet sich problemlos. Ich bin nur happy. Die Speicherkarte ist auch gut gefüllt. Mein langjähriger Traum ist in Erfüllung gegangen.

Den Rest des Tages verbringe ich in Kanab mit Relaxen. Mich plagt der kräftiger Muskelkater. Im «Spurs Grill» genehmige ich mir zur Feier des Tages ein Filet Mignon mit allem Drum und Dran.

Jochen

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Ich bin nur happy. Die Speicherkarte ist auch gut gefüllt. Mein langjähriger Traum ist in Erfüllung gegangen.

Das Gefühl kenne ich gut. Mir ging es genauso, als ich für letzten Oktober das Glück in der Lottery hatte :wink:

Danke für die Bilder!

captsamson

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Einfach nur :rotor:
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DaniH

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Ein Gewitter in den Narrows des Zion NP

Gemütliches Aufstehen am nächsten Morgen. Muskelkater auskurieren. Beim Frühstück geht es laut und etwas hektisch zu. Eine Gruppe älterer Motorbiker setzt sich in Szene. Einer «klaut» auch noch meinen Stuhl, während ich am Buffet stehe. Alles klärt sich, und langsam kehrt auch Ruhe ein.

Wie sehr das Wetter am Wave-Tag mitgespielt hat, merke ich, als ich nach draussen schaue: bedeckter Himmel, es kann jederzeit zu regnen beginnen. Trotzdem will ich auch heute etwas unternehmen. So fahre ich kurz nach elf Uhr zum nahen Zion Nationalpark, wo ich beim Park-Entrance dank Annual Pass freie Durchfahrt geniesse. Zuerst suche ich das Städtchen Springdale auf, wo dank Labour-Day-Weekend ein besonders lebendiges Treiben herrscht. Hier scheint nun die Sonne, es ist heiss, aber das wird nicht mehr lange dauern. Ein Gewitter kündigt sich an.

Im «Zion Hawaiian» genehmige ich mir ein verlockendes «Shaved Ice»: unten feine Vanille-Glace, darüber viel geraspeltes Natureis, ein richtiger Berg. Und über das Ganze zwei verschiedene Saucen aus der Flasche, nach Wunsch. Ich wähle Mango und Ananas. Schmeckt köstlich. Kein Wunder, der Mann der Wirtin ist ein echter Hawaiianer.

Dann bummle ich etwas der Mainstreet entlang und entdecke diesen Prachts-Oldtimer, einen Ford V8:



Später gehts in den Zion NP. Mit dem Shuttle fahre ich ganz nach hinten zur Endstation «Temple of Sinawawa». Von dort laufe ich auf dem Narrows-Trail weiter in die grosse Schlucht hinein. Eine grosse Masse Hiker kommt mir entgegen. Alle flüchten vor dem kommenden Gewitter. Wie ich am Trail-Ende ankomme, beginnt der Regen. Der Strom der zurückeilenden Schluchtenstürmer nimmt nicht ab, es muss heute dank des besonderen Wochenendes Hunderte Besucher in der Schlucht gehabt haben. Ein interessantes Schauspiel, wie die Heerscharen von Hikern den Virgin River überqueren.



Diese Zwei lassen sich vom Gewitter die Laune absolut nicht verderben.



Endlich mache auch ich mich auf den Rückweg. An der Shuttle-Haltestelle kann ich ohne Drängeln in den ersten bereitstehenden Bus einsteigen. Ich frage mich, wo denn die zahllosen Narrows-Pilger hingekommen sind. Ist aber egal. Schnell bin ich wieder in Springdale zurück. Dort besuche ich die Sorella-Gallery, die mit wunderschönen Bildern aus dem gesamten Südwesten aufwarten kann. Den Besuch dieser Gallery kann ich nur empfehlen. Selber war ich jetzt schon zum zweiten Mal dort, und wieder bin ich entzückt über die unglaublich tollen Fotomotive, die hier in grossformatigen Aufnahmen gezeigt werden.

Weil sich nun auch der Hunger wieder mal meldet, kehre ich beim Italiener in der zum Restaurant umgebauten alten Kirche ein und verspeise mit grosser Lust eine gehörige Portion Penne Bolognese. Zwischendurch kommte es immer wieder zu einem netten Schwätzchen mit anderen Touristen.

Gut gestärkt mache ich mich auf die Heimfahrt nach Kanab. Den Abend verbringe ich mit etwas Wehmut im Ort, denn auch hier ist bereits morgen die Zeit gekommen, meine Zelte abzubauen.

Floridiana

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Herrlich, von den Gelegenheitswanderern im weissen Expeditionshemd (Deutsche?  :lol:) bis zu ernsthaften Riesenrucksacktraegern und Japanern (?) mit Schirm, alle da.  8)

DaniH

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Herrlich, von den Gelegenheitswanderern im weissen Expeditionshemd (Deutsche?  :lol:) bis zu ernsthaften Riesenrucksacktraegern und Japanern (?) mit Schirm, alle da.  8)

Ja, ich meine mich zu erinnern, dass die beiden Weisshemden Deutsch sprachen. Asiaten kann ich schlecht einordnen. Übrigens, und wie auch auf dem Bild schon erkennbar: Die Besucher der Narrows bildeten an jenem Tag eine extrem internationale Truppe, verglichen mit anderen Standorten dieser Reise. Das fiel mir auf, da ich ja beim Hineinwandern sehr vielen begegnet bin.

DaniH

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Verschiebung nach Flagstaff – mit einem Abstecher zum Grand Canyon

In den nächsten zwei Tagen wird mich mein Weg vom Süden Utahs in den Süden Arizonas führen. Kanab verlasse ich eigentlich ungern. Das «Holyday Inn Express» hat mir durch seine gute Lage, das schöne Zimmer und dem angenehmen Service mit rundum nettem Personal einen angenehmen Aufenthalt bereitet. Und landschaftliche Topziele hätte es in dieser Region noch genug. Mein nächstes Ziel heisst aber Flagstaff. Dort werde ich jedoch nur eine Nacht bleiben.

Weil die U.S. 89 wegen eines Erdrutsches hinter Page seit Monaten gesperrt ist, fahre ich über die 89A via Fredonia, Jacobs Lake und Marble Canyon bis zur Einmündung in die 89. Die Fahrt auf der idyllisch und und kurvig angelegten Strecke durch den Kaibab National Forest bereitet mir grosses Vergnügen. Bevor es ganz in die Ebene hinuntergeht, schalte ich einen kurzen Halt ein. Allerhand ist hier unterwegs an diesem Sonntagmorgen.



Die Mississippi Bandidos nützen das Labour Day Weekend für eine ausgedehnte Tour in den Süwesten.



Durch meine Fahrt über die 89A bekomme ich den südlichen Eingang der HRVR doch noch zu Gesicht, allerdings völlig im Einklang mit meinem Tagesplan.



Wenig später erfolgt bereits die nächste kurze Rast. An der Navajo Bridge lohnt sich ein Stopp auf alle Fälle.



Träge und im bekannten Braun fliesst der Colorado River unter den beiden Brücken dahin.



Die erste Brücke (links) stammt aus dem Jahre 1929 und machte Lee`s Ferry unnötig. Heute dient sie nur noch Fussgängern und Reitern zur Überquerung des Colorado Rivers. Die neuere Brücke (rechts) wurde 1995 eingeweiht.



Bald sitze ich wieder am Steuer und spule weitere Meilen des Verschiebungstags 1 ab. An der Verzweigung in Cameron ist nach der bereits absolvierten Fahrstrecke eine längere Pause vonnöten. Auch knurrt mein Magen. Wie gut, gibt`s hier die grosse Trading Post mit dem geräumigen Restaurant, das von Navajos geführt wird. Ich bestelle ein Navajo Hot Beef, das mit feiner Sauce und einer Riesenpeperoni auf einer Teigunterlage serviert wird. Ein wahrer Genuss!

Ein Blick zum Himmel und auf die Uhr zeigt: Ein (ungeplanter) Abstecher zum nahen South Rim des Grand Canyon wäre machbar. Also fahre ich die 50 km westwärts zu meinem sechsten Nationalpark auf dieser Reise. Wie erwartet, herrscht reger Verkehr auf den Strassen des GC, und Unmengen von Besuchern laufen dem Rim entlang. Auch hier macht sich halt das spezielle Wochenende bemerkbar. Ich benutze die Blueline- und Redline-Shuttles, um gegen Sunset am Hopi Point zu sein. Auch hier, weit weg vom Village, tritt man sich fast auf die Füsse. Und alle geniessen die Szenerie von toller Landschaft und eindrücklicher Abendstimmung.

Immer wieder ein Erlebnis: der Blick über die gewaltige Schlucht!



Und tief unten, von hier aus ganz unscheinbar: der Verursacher des Ganzen, der Colorado River.



Nicht nur in der Erdkruste, auch über der Erde zeigen sich interessante Formen.



Was Erosion bewirken kann, wenn sie aber Jahrtausende zur Verfügung hat.



Letzte Sonnenstrahlen über dem Grand Canyon



Nun ist aber höchste Zeit, mich auf den Weg zum Tagesziel Flagstaff zu machen. Die Rückfahrt mit den Bussen zum Village dauert geraume Zeit, und bis ich beim Auto bin, ebenfalls. Wie ich losfahre, bricht bereits die Dunkelheit herein. Über den U.S. Highway 180, der durch den Coconino National Forest führt, erreiche ich spät am Abend meine Unterkunft in Flagstaff. Müde von den anstrengenden 470 km falle ich in meinem Bett im «Days Inn» bald in einen tiefen Schlaf. Erfreulicherweise werde ich in der Nacht nicht ständig aufgeschreckt durch die heulenden Signalhörner der nahen Amtrak-Fernzüge wie vor drei Jahren. Noch 2010 soll das nervenzerfetzende lange Hornen eingestellt worden sein.

Floridiana

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Wieder sehr schoene Aufnahmen.  :applaus:

DaniH

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Auf dem Weg in die Aviatikmetropole Tucson

Flagstaff ist Sitz der Verwaltung des Coconino County, liegt auf 2100 m ü.M., weist 65`000 Einwohner auf und gilt als Tor zum Grand Canyon. Zudem ist Flagstaff ein beliebter Wintersportort. Für mich jedoch stellt die Stadt dieses Jahr nur einen günstig gelegenen Standort auf meinem Weg in den tiefen Süden Arizonas dar. Heute soll es bereits weiter gehen.

Es ist ein strahlend schöner Tag mit tiefblauem Himmel. Der übliche Gang eines Verschiebungstag-Anfangs nimmt seinen Lauf: Frühstück, auschecken, tanken. Kurz darauf bin ich schon wieder unterwegs. Auf der I-17 fahre ich mit gelegentlichen Staus Richtung Phoenix. Sedona lasse ich für einmal rechts liegen. Kurz vor der Mega-Metropole im Valley of the Sun zeigt das Aussenthermometer 106° F (41° C) an, und wenig später bricht ein kräftiges Gewitter los. Ich verfahre mich einmal im Knäuel der Stadtautobahn, aber dank Navi bin ich schnell wieder auf Kurs. Bald liegt auch Phoenix hinter mir.

Bevor ich auf die I-10 wechsle, schalte ich in Casa Grande noch einen Zwischenhalt ein und verpflege mich. Für Besichtigungen in der Umgebung nehme ich mir an diesem Verschiebungstag keine Zeit. Im schönen Nachmittagslicht fahre ich später in Tucson ein. Die Stadt gleicht eher einem gigantischen Dorf als einer Stadt europäischen Zuschnitts: weiträumig, viel Natur und nur wenige Hochhäuser; einfach nur rundum angenehm. Nach der guten Erfahrung von 2010 quartiere ich mich wieder im «La Quinta Inn Airport» ein. Auf Wunsch kann ich dort das zugewiesene Zimmer wechseln (Zwischentüre, Nachbarlärm) und erhalte ohne Aufpreis einen King Size Room. Na, wenn das kein guter Auftakt für die sechs Nächte in Tucson ist!

Das «Quinta Inn» bei Tag …


… und bei Nacht

Gitania

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Ich bin auch von deinen Fotos echt begeistert.
Eigentlich wünscht man sich ja immer Sonne uns strahlend blauen Himmel, aber die Bilder von Dir am GC mit den tollen Wolkenformationen sind echt spitze.
Freue mich auf weitere Erlebnisse und Fotos :dankeschoen:
LG
Gitania

Hibis

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Hallo,

ehrlich, ich warte jetzt schon auf die nächsten super Bilder.
Das was ich bisher gesehen habe, war für mich einfach "Spitze". 
Ich denke, der sehr gute Photograph hat auch eine sehr gute Ausrüstung.
Darf ich  neidisch fragen: Welche Kamera mit welcher Ausrüstung steckt dahinter?

Ein stiller Genießer! :applaus:

Hibis
 

Anna KS

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Wooow Hammer Bilder ich bin sprachlos  :applaus: :applaus:
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos

DaniH

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Danke für eure netten Worte.

Hibis, natürlich darfst du fragen, auch wenn etwas Neid dabei ist. :zwinker: (Ich musste lange warten, bis unsere vier Kinder gross waren, wir finanziell mehr Spielraum bekamen und ich mir am Ende meiner beruflichen Tätigkeit endlich meine Wunschausrüstung kaufen konnte …). Meine Standardkamera ist die Canon EOS 5D3. Weil auf dieser Reise auch Flugzeugaufnahmen aus der Luft vorgesehen waren, benötigte ich daneben noch eine Crop-Kamera. Dazu war die EOS 7D gut geeignet. Folgende Objektive steckten vorne drauf: EF 16-35 L II USM, Canon EF 24-105 L IS USM, EF 100-400 L IS USM. Meist wurde der Polfilter eingesetzt.

Bald gehts weiter.

Gruss
Dani

DaniH

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Die Schiesserei in Tombstone

Am nächsten Morgen zeigt sich bereits einer der weiteren Vorteile des «Quinta Inn»: Beim Frühstück in der grosszügigen Lobby treffe ich nur wenig Leute, es herrscht angenehme Ruhe; ein wohltuender Gegensatz zu den meisten anderen Hotels in Flughafennähe. Zudem ist das Angebot für ein Continental Breakfast erstaunlich reichhaltig.

Gerüstet für den Tag zieht es mich als Erstes auf die Westseite des nahen, internationalen Flughafens TUS. Dort lassen sich leckere Flieger aufspüren. So auch heute diese TriStar-Beauty:



Als Nächstes suche ich die Firma «Cactus Helicopters» auf der Ostseite auf, welche Helikopterflüge anbietet. Dort vereinbare ich für morgen Nachmittag einen 60-minütigen Flug zum Pinal Airpark in Marana. Dieser Park gehört zu den grössten zivilen Flugzeugfriedhöfen der Welt. Nachdem ich über ihm vor einigen Jahren mit einer Cessna Skyhawk einige Runden gedreht hatte, soll nun ein Heliflug noch bessere Fotomöglichkeiten bieten.

Dann aber starte ich zum Ausflug nach Tombstone, etwas über 100 km südöstlich von Tucson entfernt. Die Stadt war um 1880 Schauplatz verschiedener berühmter Duelle, u.a. auch der Schiesserei am O.K. Corral mit den Earp-Brüdern und Doc Holliday. Auf dem nahen Boot Hill Friedhof sollen sich die Gräber bekannter und unbekannterer Opfer jener Zeiten finden. Heute ist die Stadt eine Touristen-Attraktion und wirbt mit dem Slogan «The town too tough to die». Täglich wird unter anderem die Schiesserei von Wyatt Earp mit den Clantons und McLaurys mit viel Pulverdampf nachgestellt. Tombstone war auch Schauplatz zahlreicher Westernfilme.

Nun bin ich viele Jahre später in relativer Nähe und will wissen, wieviel Wilder Westen noch in Tombstone zu finden ist. Über die I-10 gelange ich nach Benson, verlasse dort die Autobahn und erreiche über die SR 80 um die Mittagszeit die total abgelegene Westernstadt.

Ich finde erstaunlich wenig Leben im Ort. Muss wohl an der Mittagszeit liegen. Viele historische oder nachgebaute Saloons machen Tombstone auch heute noch zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. Ein Bummel über die bekannte Allen Street gehört natürlich zu einem Besuch. Irgendwie erwarte ich schon, dass ich nächstens überfallen werde, aber nichts geschieht … So widme ich meine Aufmerksamkeit halt vermehrt den zahlreichen Stores, Saloons und Hotels.



Ein müder Kutscher versucht, einige der wenigen Touristen zu einem Fährtchen zu bewegen.
 


Um 14 Uhr läuft die – so die Werbung – beste Show der Stadt mit der Nachstellung des berühmten Gunfights am O.K. Corral.



Der Publikumsandrang ist beträchtlich, ich weiss gar nicht, wo plötzlich all diese Leute herkommen. Nahe am Original-Schauplatz spielen in der nächsten halben Stunde einheimische Darsteller mit mehr oder weniger Talent die Schiesserei vom 26. Oktober 1881 nach. Auch wenn kein Darsteller einen Oscar verdienen würde: Ein interessantes und lautes Spektakel ist es auf jeden Fall. Babies würde ich besser zuhause lassen …

Am Anfang geht es noch gesittet zu. Natürlich ist auch noch eine Frau mit im Spiel.


Dann aber wird der Erste abgeführt.


Die Situation eskaliert. Schon greifen die Einen zu den Waffen.


Und jetzt gehts nur noch darum, zu überleben.


Der hier hat Pech, die anderen am Boden erst recht.


Die «Guten» haben gesiegt. So muss es sein.


Natürlich will ich nun auch noch die Gräber auf dem Boot Hill sehen. Man ist willkommen.


Der legendäre Friedhof liegt etwas ausserhalb der Stadt.


Tatsächlich: Hier erinnert man sich ihrer.


Beim Betrachten der Gräber finde ich die verschiedensten, aber immer brutalen Todesursachen. In jener Zeit hätte ich nicht hier leben wollen.


Und hier wird auf einen tragischen Irrtum hingewiesen.


Während der Rückfahrt nach Tucson bricht ein Gewitter los, das sich gewaschen hat. Durch den Regen hindurch gelange ich zum «Quinta Inn» zurück. Am Abend besuche ich das Grillrestaurant im benachbarten «Four Points» für ein kräftiges Nachtessen.

DaniH

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Titan Missile Museum und Heliflug zum Pinal Airpark

Heute Morgen erwache ich spät. So fällt das Frühstück kürzer aus als gewohnt. Als Erstes will ich das Titan Missile Museum in Sahuarita im Green Valley, 20 km südlich von Tucson, besuchen. Diese Besuch wurde mir von verschiedenen Seiten empfohlen. Sie sollten Recht behalten mit ihrem Tipp. Via Valencia Road gelange ich auf die I-19. In gut zehn Minuten habe ich das Green Valley erreicht. Das Titan Missile Museum liegt im freien Gelände, nicht weit von der Interstate entfernt.



Es ist die einzige öffentlich zugängliche Abschussanlage einer Interkontinentalrakete in den USA (und vermutlich auch weltweit). Man sieht die unterirdische Raketenbasis mit 3-Tonnen-Panzertüren und einer echten Titan II-Interkontinentalrakete in ihrem gepanzerten Abschuss-Silo. Das Museum wird von Veteranen betrieben und bietet Führungen an. In kleinen Gruppen werden die Besucher zu den einzelnen Stationen geleitet. Diese historische Aufnahme innerhalb des Museums zeigt die Anlage bei geöffnetem Silo nach dem Ende des Kalten Krieges. Anschliessend wurde der 680 Tonnen schwere Silo-Deckel halb über die Öffnung geschoben und mit sechs riesigen Betonblöcken verankert.



Eine gut einstündige Führung umfasst die Besichtigung der oberirdischen Anlagen, des Launch-Control-Centers und den Zugang zum Raketensilo. Wir befinden uns hier sechs Stockwerke tief unter der Erdoberfläche.



Im Kommandoraum führt der Ingenieur-Guide mit den Besuchern einen simulierten Start der Titan II durch. Die junge Dame am Schaltpult «darf» am Ende den roten Knopf drücken: «Five, four, three, two, one, …!» Anschliessend bekommt sie für ihre «Leistung» sogar ein Zertifikat. Spannend war`s auf alle Fälle.



Der Blick hinunter. Die Titan misst in der Länge 31 m, Durchmesser: 3 m, Reichweite: 11`000 km, Geschwindigkeit: ca. 27`000 km/h, Flugzeit bis ins Ziel: 25-30 Min. Ich gestehe: Als einer, der die heisse Ära des Kalten Krieges miterlebt hat, verschafft mir dieser Anblick auch heute noch ein mulmiges Gefühl.



Auf den Mittag verlasse ich das Museum und fahre nach Tucson zurück. Nahe der Kreuzung Tucson Blvd. und Valencia Rd. entdecke ich ein mir sehr zusagendes Restaurant: «Jerry Bob`s Restaurant». Die Werbung «Welcome To Jerry Bob’s Family Restaurant – Tucson’s Best Value In Dining» trifft nach meiner Erfahrung voll den Nagel auf den Kopf: top-flinkes Personal, wie ich noch selten gesehen habe, und das weibliche erst noch gut anzusehen, nebenbei gesagt. Viel und Feinschmeckendes auf dem Teller, preiswert. Dieses Lokal werde ich noch vermehrt aufsuchen während meiner Tucson-Tage, soviel ist mal sicher.

Vor 16 Uhr mache ich mich für den Heliflug zum Pinal Airpark auf den Weg zu «Cactus Helicopters». Scott Williams, der Pilot, ist bereits daran, den Tank der Robinson zu füllen. Die R22 eignet sich mit ihrer guten Rundsicht bestens für Aerial Photography. Dass beide Türen entfernt worden sind, gefällt mir ebensosehr. Bald kann es losgehen.



Unser Flug führt von TUS an Downtown vorbei der I-10 entlang.



Bei der R22 ist es einfach, den Überblick über die Anzeigen zu behalten



Bei der Checkrunde über dem Pinal Air Park kann ich schnell erkennen, dass da in den vergangenen Monaten viel neues Altes abgestellt worden ist, vorzugsweise Grossgerät. Scott hat in der nächsten halben Stunde viele Schleifen und Kehren zu fliegen, bis all meine fotografischen Wünsche erfüllt sind. Er tut dies mit grossem Können und nie endender Geduld.



Betagte Eltern mit ihrem ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen Sprössling.



Der A320 im Vordergrund ist noch im 2011 für TAM und vorher für SAA geflogen.




Emery Worldwide, einst eine der führenden Frachtfluggesellschaften, groundete am 13. August 2001 ihre Flugzeuge und kam nie mehr hoch.



Dieser Evergreen Jumbo wurde zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt.



Und was haben wir denn hier? – Einen neuen 747-Achter mitten unter Veteranen. Die NCA-Boeing wurde erst im Januar 2013 ausgeliefert. (Unterdessen fliegt sie aber im Dienst der Airline.)



Endlich ist auch der letzte Flieger abgelichtet. Scott findet ebenfalls, dass es Zeit für die Rückkehr sei. Auf direktem Weg erreichen wir nach zwanzig Minuten die Homebase beim Flughafen TUS. Ein tolles Erlebnis findet nun sein Ende. Der kleine Robinson hat sich als tüchtiger und wendiger Transporter erwiesen.



Mit einem Nachtessen im «Double Tree» in Airportnähe lasse ich den interessanten und gelungenen Tag gemütlich ausklingen.