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Autor Thema: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada  (Gelesen 26908 mal)

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Heike & Heimo

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Da so ein Reisebericht eine gut Möglichkeit ist seine Erinnerungen zu bewahren und Ost-Kanada-Reiseberichte eher die Ausnahme sind habe ich mich nun entschlossen einen Bericht zu schreiben. Unsere Reise fand zwar schon 2003 statt, aber für Naturschönheiten ist die Zeit nicht relevant.

Nach langem hin und her haben wir uns damals für die Ostküste und im speziellen für Nova Scotia (NS) und New Brunswick (NB) entschieden. Eine Gebirgslandschaft haben wir schließlich in Österreich auch, aber kein Meer und schon gar nicht in dieser Art.

Wo liegt NS und NB?



Als Fortbewegungsmittel hatten wir ein Wohnmobil und zwar ein TCA 10 (Pick-Up mit Wohnmobilaufbau ohne Durchgang vom Fahrraum mit Rückbank) von CanaDream. Von Wohnmobilreisen hatten wir noch keine Ahnung. Wir dachten nicht im Traum daran, dass etwas mit dem Fahrzeug nicht in Ordnung sein könnte. War auch gut so. Bei unserer USA Reise hatten wir nach den Berichten die wir gelesen hatten, doch ein etwas mulmiges Gefühl.

2003 war jenes Jahr mit dem außergewöhnlich heißen Frühling und Sommer. Bereits seit Ende April hatten wir zuhause fast jeden Tag 30 °C und mehr.

Jonas war natürlich bei dieser Reise (Insider werden sich noch an den Reisebericht „ Südwest mit Kleinkinder“ erinnern)  noch nicht dabei, aber Florian war damals 2 1/2 Jahre alt.

Der Reiseablauf sah folgendermaßen aus:



09.06   Graz – Toronto – Halifax
10.06   Halifax
11.06   Halifax  - Centre (Lunenburg)
12.06   Centre – Tiddville (Digby Neck)
13.06   Tiddville – Brier Island – Tiddville
14.06   Tiddville – St. John – St. Martins
15.06   St. Martins – Hopewell Cape
16.06   Hopewell Cape – Joggins
17.06   Joggins – Advocate Harbour
18.06   Advocate Harbour – Five Islands
19.06   Five Islands – Mabou
20.06   Mabou – Dingwall
21.06   Dingwall – North Sydney
22.06   North Sydney – Louisbourg
23.06   Louisbourg – Shubenacadie
24.06   Shubenacadie – Dartmouth (Halifax)
25.06/26.06   Halifax – Toronto – Graz

Die Fotos sind nicht von der besten Qualität, da wir bei dieser Reise noch keine Digitalkamera hatten. Fotos wird es erst so richtig ab dem 3. Tag geben, da wir zu Beginn unserer Reise irgendwie auf das Fotografieren vergessen haben.

Wer mitfahren möchte, bitte die warmen Sachen nicht vergessen! Auch wenn’s eng wird.
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #1 am: 07.04.2007, 10:05 Uhr »
Das klingt interessant; ich komme mit! :D

Quid licet Iovi, non licet bovi

Susan26

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #2 am: 07.04.2007, 10:07 Uhr »
Ich zieh mich grade etwas wärmer an und dann kanns von mir aus losgehen - klingt gut  :D
Susan
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Willi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #3 am: 07.04.2007, 10:09 Uhr »
Zitat
Wer mitfahren möchte, bitte die warmen Sachen nicht vergessen! Auch wenn’s eng wird.



Hoffe, das ist warm genug. Wäre auch gerne mit dabei.

Biggi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #4 am: 07.04.2007, 23:27 Uhr »
Hey, es geht nach Atlantic Canada! Klar, dass ich auch dabei bin, ein wenig Platz ist bestimmt noch.  :D

Heiner

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #5 am: 08.04.2007, 07:22 Uhr »
Hi!

Ich komme auch noch mit, bitte etwas zusammen rücken.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #6 am: 08.04.2007, 09:46 Uhr »
09.06   Graz – Toronto – Halifax


Unser erster Flug nach Frankfurt ging erst um 14 Uhr 35, so konnten wir noch ein ordentliches Mittagessen zu Hause einnehmen. Zum kleinen Flughafen von Graz sind es nur 25 Minuten. Heikes Papa brachte uns wieder zum Flughafen. Florian war das laute Flugzeug zwar nicht ganz geheuer (in Graz muss noch über das Rollfeld eingestiegen werden), aber er war brav. Als es Zeit war zu starten meldete der Pilot, wir können noch nicht starten, da in Frankfurt zur Zeit Gewitter nieder gehen. Nach 30 Minuten warten starteten wir zwischen Gewittertürmen durch die sich nun auch schon bei uns gebildet hatten. Schon ein Spitzenanblick wenn man zwischen mehreren 1000 Meter hohe Wolken durchfliegt. Über Frankfurt mussten wir 3 Ehrenrunden drehen, da wir nicht landen durften, Flugzeugstau. Eine Runde mehr und Florian hätte sein Mittagessen verteilt :?. Als wir endlich am Gate waren, hatten wir zum Start des Anschlussfluges nach Toronto nur noch knapp 20 Minuten Zeit. Florian in den Buggy und wir hetzten zu unserem Abflug-Gate. 4 Minuten vor dem Abflug erreichten wir das Gate und gingen in das Flugzeug. Kaum saßen wir auf unseren Plätzen meldetet sich der Pilot. Wir müssen noch etwas warten, da noch nicht alle Passagiere da sind. Nach 30 Minuten rollten wir zur Startbahn. Als wir zum Start bereit standen meldete sich erneut der Pilot. Es zieht schon wieder ein Unwetter auf, wenn wir jetzt starten würden wir das nicht heil überstehen. Wir rollten wieder von der Startbahn auf einen Seitenarm. Gleich darauf heulte der Sturm und Blitze zuckten. Das Flugzeug schwankte beträchtlich. Nach 10, 15 Minuten war alles vorbei und los gings. Nach dem Start meinte der Pilot, dass wir wenigstens in Toronto schönes Wetter haben werden. Das Servicepersonal bei diesem Lufthansaflug war etwas zickig, schon fast unhöflich, vor allem gegenüber Florian, der damals doch gerade erst 2 Jahre alt war.

Als wir in Toronto pünktlich landeten, schüttete es wie aus Kübeln und es blitzte auch. Das Flugzeug blieb am Rollfeld vor dem Gate stehen. Wieder meldete sich der Pilot. Das Flugzeug könne zur Zeit nicht an das Gate gebracht werden, da bei Blitzschlag (es hat vor einem Jahr zwei Todesopfer gegeben) kein Flughafenarbeiter auf dem freien Gelände arbeiten darf. Nach etwa 20 Minuten konnten wir das Flugzeug verlassen. Nun warteten wir auf den Bus der uns zum Hauptgebäude bringen soll. Der fährt aber nicht. Aus dem Lautsprecher ertönt immer wieder eine Stimme die uns mitteilt, dass roter Alarm herrsche und der Flughafenbetrieb eingestellt ist. Nach weiteren 45 Minuten kam der erste Bus und brachte uns zur Einreisekontrolle. Wir holten unsere Koffer. Ein Beamter quälte uns mit Fragen. Auf meinen Hinweis, dass unser Anschlussflug schon bald abhebt, meinte er nur, denn werdet ihr schon erreichen und stellte weitere Fragen. Nach diesem Hindernis liefen wir zur Gepäcksaufgabe. Hier war uns nicht klar, ob wir die Koffer einfach auf das Förderband stellen sollten. Wir riskierten es, da bei unserem Flug „On Time“ stand und nur noch 10 Minuten bis zum Start waren. Wir liefen zu unserem Gate (in den Gängen lief so ziemlich jeder). Als wir dort ankamen stand in großer Schrift: HALIFAX ??????. Die Dame am Schalter sagte, dass sich der Flugbetrieb erst wieder normalisieren müsse. Wann der Flug gehe kann sie nicht sagen. So warteten wir 3 Stunden vor dem Gate bis unser Flug endlich aufgerufen wurde. Als wir schon 20 Minuten im Flugzeug saßen meldete sich der Pilot. Es sei Gepäck von zwei Passagieren im Flugzeug, die noch nicht eingetroffen sind. Das ganze Gepäck muss wieder ausgeladen werden um diese Koffer zu entfernen. Kaum hatte er fertig gesprochen, war Getrampel und Geschrei an der Gangway zu hören, die fehlenden Passagiere waren eingetroffen, noch bevor die Koffer ausgeladen waren. Nun konnte es endlich weiter gehen. Florian schlief sofort ein. In Halifax angekommen, hofften wir auf unsere Koffer. Die waren aber alle da -gottseidan. Als wir das Flughafengebäude verließen, war es als ob wir in einen Kühlschrank gegangen wären. Als wir in Graz abflogen hatte es 33°C, nun nur noch maximal 10 bei Nieselregen und Wind.

Im Hotel fielen wir um ca. 4 Uhr (Mitteleuropa -5 Stunden) todmüde ins Bett. Nur Florian nicht, der war jetzt munter.
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Elvi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #7 am: 08.04.2007, 12:03 Uhr »
Bin mit dabei.... :D
Zum Thema Flug/Anreise.... :shock: :shock: :shock:
Gruß Elvi

OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #8 am: 08.04.2007, 12:53 Uhr »
Was eine Horror-Anreise! :shock: :shock: :shock:

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Biggi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #9 am: 08.04.2007, 13:27 Uhr »
Moment, ich zieh mir auch grad noch meinen dicken Pullover über.
Puh, meine Nerven liegen blank nach dieser Anreise... :shock:

Willi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #10 am: 08.04.2007, 23:03 Uhr »
Fängt ja schon mal toll an  :shock:
Viel mehr konnte bei der Anreise ja wohl nicht mehr schiefgehen.  :roll:

America_Crazy

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #11 am: 08.04.2007, 23:51 Uhr »
Hallo,

Was für eine Horror-Anreise nach Kanada. Schrecklich.
Ich bin jedenfalls auch dabei und bin schon gespannt. Hoffentlich verbessert sich das Wetter.

Grüße
America_Crazy



Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #12 am: 09.04.2007, 11:42 Uhr »
10.06   Halifax



Florian wollte einfach nicht schlafen. Er wollte spielen und zwar mit uns. Nach langen hin und her wurde es uns zu blöd.



Etwas zerknitterte Heike mit putzmunterem Florian

Wir standen auf und ließen uns gegen 9 Uhr vom Hotel Shuttle zum Flughafen bringen. Dort nahmen wir das Frühstück ein und holten von der sehr gut bestückten tourist information kostenlose Detaillandkarten, Prosuren usw. Es ist generell zu sagen, dass der Tourismus sehr gut entwickelt ist. Es gibt bis in die kleinsten Orte Informationcenter mit sehr freundlicher hilfsbereiter Auskunft. Die meisten Ortschaften sind hier sowieso klein, so um 10 Häuser. Halifax, als größte Stadt, hat so um die 120.000 Einwohner

Der Flughafen liegt etwa 30 km außerhalb der Stadt. Der ist gemessen an den Orten relativ groß. So ungefähr wie Wien. Mit dem teuren Bus (24 Can$ hin und zurück pro Person) fuhren wir in die Stadt. Es war nach wie vor sehr kalt (um 10 °C), windig und regnerisch. Später erzählte mir eine Kanadierin, dass dieses Frühjahr ungewöhnlich kühl sei. Es hat noch nie über 15 °C gehabt.

Halifax ist der westlichste Tiefseehafen des amerikanischen Festlandes und der weltweit zweitgrößte Naturhafen (nur Sydney, Australien ist größer). So formierten sich alle Geleitzüge im ersten und zweiten Weltkrieg zur Versorgung Englands in und vor Halifax. 1917 ereignete sich im Hafen durch die Explosion eines Munitionstransporters die größte künstlich erzeugte Explosion bis zur Zündung der Atombombe. Der Hafen wurde völlig zerstört 1400 Menschen fanden den Tod. Es gibt auch eine Gedenktafel zum Untergang der Titanic. Die Bergung der Toten, die gefunden wurden, erfolgte über diese Stadt. 150 Namenlose sind hier begraben. Wir wollten die Gedenkstätte, die Festung über der Stadt und die Schiffe im Hafen besuchen. Das ließen wir aber gleich bleiben. Das Wetter war zu schlecht. Wir blieben in der Altstadt, vornämlich in den Historic Properties am Hafen. Das sind renovierte Lagerhäuser in denen sich Geschäfte, Restaurants usw. befinden. Das Ganze ist überdacht mit Glasfront zum Hafen und vor allem beheizt. Hier aßen wir extrem fette Fish and Chips. Von der Glasfront aus hat man einen sehr schönen Blick über die Bucht. Bei schönem Wetter sicherlich eine wunderbare Promenade. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück zum Flughafen und weiter zum Hotel. Um 18 Uhr lagen wir alle schon im Bett und schliefen sofort ein.
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OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #13 am: 09.04.2007, 12:18 Uhr »
So ist das mit Kindern!  :D

Schade, daß gleich die erste Besichtigung ausfiel :( - das zieht sich jetzt aber nicht durch die ganze Reise, hoffe ich :wink:

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Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #14 am: 09.04.2007, 19:56 Uhr »
Hey, es geht nach Atlantic Canada! Klar, dass ich auch dabei bin, ein wenig Platz ist bestimmt noch.  :D

Erfahrene Mitfahrer sind natürlich besonders willkommen.

LG
Heimo
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