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Autor Thema: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada  (Gelesen 26910 mal)

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Kauschthaus

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #45 am: 19.04.2007, 22:53 Uhr »
Hallo Heike und Helmo,

das sind schöne Fotos! In der Sonne sieht halt alles anders aus.  :lol:

Die Landschaft ist faszinierend, gerade weil sie so einsam ist.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #46 am: 19.04.2007, 23:22 Uhr »
Aus deutscher Sicht eine ungewohnte Kombination: Watt und Steilküste. Aber die Bay of Fundy muß wirklich interessant sein mit den Gezeitenwechseln.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #47 am: 22.04.2007, 08:40 Uhr »
18.06   Advocate Harbour – Five Islands

Das Wetter war wieder hervorragend, bei frühlingshaften Temperaturen. Ein Bild von unserem Exklusiv-CG.



Wir fuhren gleich nach Parrsboro. In Parrsboro sind wir zuerst zum Hafen. Es war wieder Ebbe und die Bucht ohne Wasser. Alle Boote lagen auf Grund. Wir spazierten ein bisschen am Meeresgrund umher.



Als nächstes besuchten wir das Fundy Geological Museum. Hier wird die geologische Geschichte der Provinz genau beleuchtet. Es gibt viele Ausstellungsstücke von Fossilien. Nicht nur aus der Umgebung sondern auch von anderen Teilen von NS. Vor allem aus der Gegend des Bras d´Or im Osten von NS. Zusätzlich kann den Paleoontologen bei ihrer geduldvollen Arbeit beim Freilegen der Fossilien zugesehen werden.

Nach diesem Besuch fuhren wir wieder zum Hafen. Die Flut war wieder gestiegen und die Möwen hungrig. Sie fraßen uns quasi aus der Hand.



Das Wasser steigt!



Beim Hafen war ein Seafood Restaurant. Wir beobachteten schon längere Zeit, dass dieses Lokal einen großen Zulauf der Einheimischen genoss. So entschlossen wir uns für einen Besuch. Das Essen war hervorragend und die Bedienung sehr freundlich. Zur Freude von Florian waren einige Aquarien mit Lobbster aufgestellt. Wir aßen aber während unserer gesamten Reise keine von diesen Tierchen, da sie lebendigem Leibe gekocht werden.

Nach diesem kulinarischen Fischgenuss gingen wir wieder zum Hafen. Die Flut hat inzwischen ihr Maximum erreicht. Die Gegensätze sind optimal zu sehen.





Am späten Nachmittag fuhren wir nach Five Island zum Sand Point Beach CG. Aus den bekannten Gründen wieder direkt am Meer. Die Aussicht war wieder einmal perfekt. Am Foto sind die 5 Inseln zu sehen. Laut indianischer Überlieferung sind die Inseln Steine, die ein Gott aus Zorn einem Störefried nachgeworfen hat. Also besser nicht zu lästig sein :wink:.





Das zweite Bild ist erst am nächsten Tag endstanden.

Die Lieblingsbeschäftigung der Kanadier treibt, zumindest in NS und NB, seltsame Blüten.



Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Die Bank im Vordergrund gehört zum CG bei unserem Stellplatz.
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Willi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #48 am: 22.04.2007, 13:21 Uhr »

Die Lieblingsbeschäftigung der Kanadier treibt, zumindest in NS und NB, seltsame Blüten.
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen.


Sind bestimmt alle begeisterte Golfspieler  :roll:


Schöne Bilder. Macht doch bei schönem Wetter gleich nen viel freundlicheren Eindruck.

Offensichtlich ist es sehr ruhig und einsam hier, das tut richtig gut.  :)

Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #49 am: 22.04.2007, 14:43 Uhr »
Dieser Magnetic Hill erinnert etwas an die Beschreibungen des Mystic Spot in Kalifornien. :D

Der Mystery Spot ist viel interessanter und spektakulärer als der Magnetic Hill. In Polen gibt es auch so etwas ähnliches wie den Mystery Spot. Das werden wir uns bestimmt auch noch an sehen.



Die Landschaft ist faszinierend, gerade weil sie so einsam ist.



Offensichtlich ist es sehr ruhig und einsam hier, das tut richtig gut.  :)

Im Sommer ist hier sehr viel los. Die meisten CG ausgebucht. Wenn man in den Hinterhof der Kanadier blickt, stehen fast bei jedem die Sattelaufleger WOMO´s, die mit dem Pick Up gezogen werden oder solche Aufbauten wie bei unserem WOMO, die einfach auf den Pick Up aufgebaut werden können. Dafür ist in der Vor- und Nachsaison praktisch nichts los.


Zum Thema Wetter:

Als Großbritannien- und Irland-Fan ist dieses Wetter normal. Das passt einfach zu der grünen Landschaft.

Schöne Grüße aus der sommerlichen Südoststeiermark
Heimo
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OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #50 am: 22.04.2007, 21:37 Uhr »
Zitat
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Gute Güte! Das ist schockierend, ist es nicht? :wink:

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Palo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #51 am: 22.04.2007, 23:10 Uhr »
Zitat
Das Rasenmähen wird hier zur hohen Kunst. Ständig mäht irgendwo irgendwer einen Rasen. Sogar der Überhang der Brandungshohlkehle ist fein säuberlich frisch gemäht. Nicht nur das, auch die Grasbrocken, die quasi schon im Meer liegen sind bestens gepflegt!!!

Gute Güte! Das ist schockierend, ist es nicht? :wink:

Ich denke mir in der Gegend ist sonst nicht viel zu tun, also maeht man Rasen. Aber es ist eine Augenweide.
Gruß

Palo

Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #52 am: 23.04.2007, 20:44 Uhr »
19.06   Five Islands – Mabou




In der Früh war das Meer wieder verschwunden.



Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Der Himmel war wieder wolkenlos bei angenehmen Temperaturen knapp unter 20 °C. Heute stand ein Fahrtag auf dem Programm. Wir verlassen die Bay of  Fundy und durchquerten NS zu einem großen Teil der Länge nach. Zuerst führte uns die Küstenstraße an ruhigen Buchten vorbei.







Auch die Wiesen sind eine Augenweide.



Gegen Mittag erreichten wir Truro, wo wir uns stärkten. Weiter gings auf dem Trans-Canada Highway bis nach Port Haistings auf Cape Breton Island. Von Port Haistings fuhren wir nach Norden zum Port Hood. Hier nahmen wir wieder per e-mail Kontakt mit der Heimat auf. Zum Übernachten fuhren wir auf den Ceilidh Trail (RV) Camping Park bei Mabou. Wir waren wieder nur zu dritt (3 Fahrzeuge) am Park. Man darf sich aber nicht täuschen, im Sommer sind alle Plätze überfüllt. Es ist auch hinter jedem Haus ein Wohnaufleger zu sehen, der mit einem Pick Up zu bewegen ist.
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OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #53 am: 24.04.2007, 08:51 Uhr »
Zitat
Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.
:shock: :shock: :shock:
Ist das eine Spezialität des dortigen Watts? In Ostfriesland habe ich davon nämlich noch nie was gehört.

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GreyWolf

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #54 am: 24.04.2007, 15:06 Uhr »
Auf dem Schlick konnte scheinbar gefahren werden. Es waren weit draussen Autos zu sehen und Leute die etwas einsammeln. Der Schlick ist aber nicht zu unterschätzen. Jedes Jahr sterben Menschen, vornämlich Touristen, wenn die Flut kommt. Die Flut steigt sehr schnell bei dem Höhenunterschied der überwunden werden muss. Wenn man auf den Schlick in Panik zu stark drückt (beim Laufen zB), kann ein Fuß versinken. Da er sehr zäh ist entsteht beim Versuch den Fuß herauszuziehen ein Vakuum unter der Sohle. Die Person ist gefangen und hat keine Chance. Die örtlichen Feuerwehren haben zwar so eine Art Lanze, mit der Luft eingepumpt wird, aber die Feuerwehr muss einen erst erreichen.

Das ist bei allen solchen Schlickgebieten - auch z.B. an einzelnen Stellen in Grossbritannien - eine echte Gefahr. Letztlich ist es so eine Art Treibsand, naja "Treibschlick". Insofern würde ich auf solche Flächen nie drauf gehen, wenn ich nicht tausendprozentig wüsste, dass es sicher ist.
Durch diese "Lanze" wird nach meiner Kenntnis mit Hochdruck Wasser gespült. Einfach um den Schlick flüssiger zu machen, damit man den Fuß leichter rausziehen kann.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #55 am: 26.04.2007, 20:37 Uhr »
20.06   Mabou – Dingwall


Heute steht ein Höhepunkt auf dem Programm, die Fahrt auf dem Cabot Trail. Zu Beginn machten wir einen kleinen Abstecher zur Glenora Distillery bei Glenville.



Wie an den Ortsnamen schon zu erkennen ist, überwiegen hier schottische Einwanderer. Diese Distillery ist nach eigenen Angaben die einzige, die single malt whiskey in Nord Amerika herstellt. Für die Führung sind ein paar Can$ zu zahlen. Zu dritt gingen wir mit der Führerin los. Was es zu sehen gibt ist eher unspektakulär. Rührkessel für die Maische.



Die Destilliereinheit.



Viel besser war der Dialog zwischen der Führerin und dem Mann von dem Paar das noch dabei war. Sie waren nämlich Schotten und ihm war schon an der Nase anzusehen, dass er ein echter Kenner ist. Die war schon Blau wie das Meer in einer griechischen Bucht. So konnte ich den Unterschied zwischen Bourben, Wiskey und Scotch erfahren. Es wurde auch genau zwischen den verschiedenen Herstellungsverfahren fachgesimpelt. Zum Schluss gab es noch eine Verkostung eines 5 jährigen. Der schmeckte etwas nach Zigarre, ging weich ab und erzeugte ein angenehm warmes Gefühl in der Magengegend. Der Schotte meinte nur: „Genau wie er sein sollte“.

Nach diesem kleinen Abstecher, das Wetter ist nicht besonders, wieder kühl und leichter Regen, fuhren wir weiter Richtung Norden. Bei Cap Le-Moine legten wir eine kleine Mittagspause ein.



Wir beobachteten ein Boot beim Hummerfang.



Wir befinden uns nun wieder auf französischem Gebiet, war auch nicht zu übersehen. Das Wetter hat sich gebessert, der Regen aufgehört.

Der Höhepunkt des Cabot Trails ist der Cape Breton Highlands NP of Canada. Schon nach der Einfahrt nach Petit Etang ist zu sehen, dass er seinen Namen durchaus zur Ehre gereicht. Vor allem auf der nördlichen Seite fährt man zuerst auf einer wild romantischen Küstenstraße, die auch in Schottland sein könnte.



Grün ist die Farbe die alles dominiert und zwar in allen Kombinationen und Möglichkeiten. Mehrere Aussichtpunkte geben immer wieder atemberaubende Einblicke frei.







Nach der Küstenstrecke wird es hügelig



mit langen Waldstrecken.



Wie an der schiefen Haltung von Heike zu sehen ist, war es windig.



Im Park gibt es viele Wanderwege.

Vor Pleasant Bay wird wieder die Küste erreicht.






Bei Pleasant Bay wollten wir auf einen NP Campground an einem kleinen Bach übernachten. Florian und ich wollten am Bach spielen, aber die ständigen Attacken der Mücken waren nicht auszuhalten. Wir beschlossen daher, weiter Richtung Cape North zu fahren.




Auf halber Strecke schrie Heike plötzlich Stopp!!! Ein Elch. Ungefähr 50 m mussten zurück geschoben werden zu der Stelle an der sie ihn vermutete. Tatsächlich war im Dickicht ein Elch zu sehen.





Gleich darauf hielt ein Auto mit einer Fotografin an, die sich gar nicht einkriegen konnte einen moose (Elch) vor die Linse zu bekommen. Natürlich blieben auch die wenigen anderen Autos stehen. Ein Mann meinte er fahre jetzt schon über zwei  Jahre täglich  diese Strecke, er habe aber noch nie ein Moose gesehen.

Bei Aspy Bay verließen wir die Hauptstraße und fuhren nach Dingwall zum Hideaway Campground & Oyster Market der am Meer zu liegen scheint. Was sich hier versteckt sollten wir noch zu spüren bekommen. Wir bezahlten bei der Einfahrt und suchten uns einen Stellplatz. Als wir ausstiegen, waren schon die ersten Blutsauger da, diesesmal zur Abwechslung normale Gelsen und zwar in rauen Mengen. Florian und Heike gingen schnell ins WOMO. Ich schloss, um mich schlagend, die Versorgung an. Das sollte aber nur das Vorspiel sein zu dem, was uns am nächsten Morgen erwartete.

Da es schon spät war und wir das WOMO eh nicht verlassen konnten, gingen wir gleich zu Bett.
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Willi

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #56 am: 26.04.2007, 22:23 Uhr »

Wie an der schiefen Haltung von Heike zu sehen ist, war es windig.


Ganz sicher, daß es nicht daran lag:

Zitat
Zum Schluss gab es noch eine Verkostung eines 5 jährigen. Der schmeckte etwas nach Zigarre, ging weich ab und erzeugte ein angenehm warmes Gefühl in der Magengegend.

 :lol:

OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #57 am: 26.04.2007, 23:32 Uhr »
Hm, die Brennereiführung sieht wirklich nicht so spannend aus, die Natur dafür umso mehr! :D


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Heike & Heimo

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #58 am: 29.04.2007, 09:14 Uhr »

21.06     Dingwall – North Sydney

Die ganze Nacht über surrten die Gelsen wie verrückt am Insektenschutz der Dachklappe. Der Insektenschutz hielt dicht, keine Gelse gelangte in den Wohnraum - gottseidank!!!

Nach dem Frühstück wollte ich den Müll hinaustragen. Als ich draussen war stürtzte ein Schwarm Gelsen auf mich ein. Ich lies den Beutel fallen und flüchtete wieder ins WOMO mit ein paar Begleitern, die gleich erledigt von uns erledigt wurden. Wir zogen Florian wie im Hochwinter an (Haube, Jacke, Halstuch) um möglichst wenig freie Haut zu ermöglichen. Heike und Florian rannten als Erste aus dem Wohnraum und flüchteten in den Fahrraum. Ich musste noch die Versorgung abschließen. Kaum war ich draussen, kamen sie auch schon angeflogen. Solange man sich bewegt ging es einigermassen, beim Abschließen der Stromversorgung bewegt man sich aber für einige Sekunden relativ wenig. Das wurde scharmlos ausgenützt. Sofort waren sie überall. Die Hose und die Ärmel waren übersäht von Gelsen, man konnte nicht einmal richtig Atmen. Wie ich fertig war begann ich zu hüpfen und zu schlagen, bis ich einigermaßen Gelsenfrei war. Dasselbe wiederholte sich beim Wasseranschluss und bevor ich in das Auto einstieg. Tortzdem waren an die 50 Tierchen mit in den Fahrgastraum gekommen. Der Großteil wurde sofort erledigt, der Rest über den Tag verteilt. Wenn man sowas nicht erlebt hat, kann man es kaum glauben. Zufälligerweise gab es beim Eingang zum CG eine treffende Postkarte zu kaufen:



Wir fahren die Küstenstraße auf der anderen Seite der Halbinsel Richtung Süden. Das Wetter war schön und so blieb es auch an den nächsten Tagen. Von Tag zu Tag wurde es wärmer. Im NP sind immer wieder schön angelegte Rastplätze an der Küste.





"Steindi eini meissen" durfte natürlich auch nicht fehlen.



Nachdem wir den Park verlassen hatten fuhren wir weiter an der Küste entlang.



An schönen Plätzen blieben wir immer wieder stehen.





Auch das obligate Mittagsschläfchen von Florian erfolgte in entspannter Umgebung.





Vor North Sydney war auf der Brücke über den St. Andrewes Channel eine Baustelle die nur einspurig zu befahren war.



Als wir auf der Brücke waren, wurde uns doch etwas mulmig, vor allem Heike. Die Spur hatte LKW-Breite und war links und rechts nur mit etwa 1 m hohen Betonleitwänden gesichert, wie sie bei uns auch auf Autobahnbaustellen verwendet werden. Jedenfalls war auf beiden Seitenfenstern nur der Wellengang des Meeres zu sehen.

Wir fuhren nach North Sydney auf der Suche nach einem Super Markt. Wir fuhren am Hafen vorbei und sahen die Fähre, die über Nacht nach Neu Fundland fährt. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir einen gefunden und das quasi vor der Haustür des CG den wir ansteuern wollten.

Der Arm of Gold CG and RV Park liegt direkt am Bras d´or Lake. Wir bekamen einen Stellplatz am See. Die meisten Plätze sind mit Dauergästen belegt. Nach dem Abendessen (ohne Mücken und Gelsen) gingen wir zum See. Florian wollte Steindi schmeissen. Nach einiger Zeit kam Florian und sagte "Fossil" (in seiner damaligen Kinderprache). Wir meinten, ja ja ist schon recht. Nach ein paar Minuten kam er wieder mit einem Stein. Heike sah ihn sich genauer an und tatsächlich war etwas zu sehen. Nun begannen wir die Steine etwas genauer anzuschauen. Fast in jedem Stein gab es irgendwelche Einschlüsse oder Abdrücke. So fanden wir kleine Tiere, Pflanzen, Holz und Fußabdrücke. Wir konnten gar nicht genug kriegen bis es dunkel wurde.



So ungefähr muss auch ein Goldrausch sein. Die Leute am CG hatten uns schon etwas sonderbar angeschaut, weil wir so emsig unterwegs waren. Zum Schluss hatten wir viele Steine in allen Größen.



Wir gingen zufrieden zu Bett.
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OWL

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Re: Von Gezeiten, Fossilien und Mücken - Nova Scotia, Kanada
« Antwort #59 am: 29.04.2007, 10:39 Uhr »
Die Karte mit dem Provincial Bird:  :lolsign:

Der Provincial Bird als solcher: :shock: :nixwieweg:

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