22.06 North Sydney – Louisbourg
Nach einem kurzen Blick auf den geliebten Strand, fuhren wir los zu einem eher unerwarteten Höhepunkt auf unserer Reise. Unser Weg führt uns heute zum Fort Louisboug nahe beim gleichnamigen Ort. Zuerst haben wir im Ort in einem Fischlokal noch hervorragende Meeresfrüchte genossen. Gegen Mittag sind wir die wenigen Meilen zum Visitor Center des „Fortress of Loisbourg National Historic Site“ gefahren. Die großen Parkplätze waren wieder ziemlich leer. Im Visitor Center wird die Geschichte des Fort genau beschrieben. Gegründet 1713 von den Franzosen als Basis für die Kabeljau-Fischerei bei den Grand Banks. Fertig gestellt war das Fort auf Grund der großen Einnahmen bereits 1720. Den Engländern war der erfolgreiche Ort ein Dorn im Auge. Im Jahr 1745 eroberten sie das Fort nach 46-tägiger Belagerung. Drei Jahre später schlugen die Franzosen zurück. 1758 waren wieder die Engländer siegreich. Sie schliffen das Fort mit 46.000 Mann und 150 Schiffen bis auf die Grundmauern nieder.
Die kanadische Regierung starte 1961 mit der Restaurierung, um den Zustand von 1740 wieder herzustellen.
Zum Fort selbst kann man nur mit einem Shuttle Bus gelangen, der vom Visitor Center aus abfährt.
Bei der Busstation steht ein Gasthaus aus der Zeit um 1740. Alle Leute die im Fort arbeiten führen ein Leben wie vor fast 250 Jahren. Alles ist bis ins kleinste Detail originalgetreu. In den Ställen sind Schafe, Kühe und andere Nutztiere die bewirtschaftet werden. Auch im Gasthaus ist der Herd in Betrieb. Ein Wirt in Holzpantoffeln bedient die Gäste.
Ein Weg führt zum Eingangstor, vor dem eine Wache steht. Ihm muss man Rede und Antwort geben. (Keine Angst es sind nicht die drei Fragen beim Tal des Todes bei den Rittern der Kokosnuss
).
Florian wollte er gleich einziehen: „A little gun for a little rekrut“.
Nach dieser „Hürde“ sind wir genau richtig zur Vorführung einer Exerzier- und Verteidigungsszene gekommen. Die Soldaten marschierten gerade zu den Verteidigungsanlagen.
Bei den Anlagen mussten sie Aufstellung nehmen:
und auf Befehl feuern:
Auch eine Kanone steht bereit, die effektvoll abgefeuert wurde:
Nach getaner Arbeit nahmen einige Soldaten Aufstellung und der Bürgermeister (der Mann mit dem schwarzen Umhang) begutachtete sie.
Nach diesem lauten Beginn, inspezierten wir den Ort. Wie schon eingangs erwähnt ist alles genau nachgestellt. Sogar das Baby im Korb ist echt und in Originalkleidung.
Unser Weg führte uns an den Häusern vorbei
Richtung Gouverneursburg. In diesem Haus ist, wie in jedem Haus, genau nachgestellt wie das Leben damals ablief. In jedem Raum oder Bereich waren Leute die alles genau erklärten und für Fragen bereit standen. Von den Soldatenunterkünften über die Herrschaftsräume (mit Spinettspieler) bis zur Kappelle mit Priester.
Vom Verwaltungsgebäude aus hatte man einen sehr schönen Ausblick auf den Ort.
Im Ort wurde in den Gasthäusern nur Mahlzeiten und Getränke (zB Metbier) aus jener Zeit ausgegeben. In den Wohnbereichen konnte den Leuten beim Arbeiten zugesehen werden. Hier zB beim Handarbeiten.
Auch ein Pranger durfte nicht fehlen. Florian war gar nicht recht, dass ich seine Mama hier angekettet habe.
Auf unserem Weg durch den Ort liefen wir auch einem Spielmann über den Weg, der extra für Florian ein Lied sang.
Um 17 Uhr wurde das Fort geschlossen. Auf dem Rückweg schossen wir noch ein Bild von der gegenüberliegenden Seite der Bucht, die wir morgen besuchen wollen.
Am Abend checkten wir beim Point of View RV Park mit schönen Blick auf die Bucht von Louisbourg ein.