21. Tag
10.06.2006
Mit der Sonne aus den Federn und draußen gefrühstückt.
Über Nacht hatten sich doch noch einige Camper zu uns gesellt.
Um sieben Uhr kam eine Parkrangerin und wollte wissen, ob wir bereits gezahlt hätten, ich verneinte mit Hinweis auf das geschlossene Visitor Center. Sie erklärte mir, dass es dafür extra die Möglichkeit der self registration direkt an der Schranke bei der Einfahrt gäbe. Es stimmte, heute war der Kasten wieder da, ich frag mich nur, wo war er gestern, war wahrscheinlich sein freier Tag.
Habe mir noch Tipps für eine Wanderung von ihr geben lassen und wir sind dann um acht Uhr aufgebrochen, vorbei an dieser wie von Menschenhand gemeißelten Prozession oder Karawane:
Ein kleines Stückchen nur gen Süden und dann links auf einen großen Schotterparkplatz, hier startete unsere Morgenwanderung bei so gerade noch erträglichen Temperaturen. Obwohl früh am Morgen hatten wir es bereits an die 30°.
Wir liefen also einfach der Nase nach durch diese Wüstengegend, markierte Trails waren hin und wieder zu erkennen, aber ihnen zu folgen war nicht möglich.
Sehr fiele Echsen der unterschiedlichsten Arten und Leguane sahen wir, aber immer noch keine Schlangen, dafür in herrlichen Farben leuchtende Sandsteinformationen.
Auch hier gab es etwas erstaunliches zu sehen - SALZ -in dicken Lagen in den Senken, teilweise 3 - 4 cm dick.
Anscheinend aus den Felsen ausgewaschen und hier abgelagert.
Es musste weitergehen zu unserem nächsten und letzten Etappenziel vor Las Vegas, dem Lake Mohave.
Wir fuhren wieder unseren eigenen Weg, verließen den HW 14 wieder dort, wo wir ihn gestern erreicht hatten und bogen direkt scharf rechts ab Richtung California City, nettes kleines Städtchen, wie aus einem Bausatz. Hinter California City kamen wir auf dem HW 58 direkt an der Edwards Air Force Base raus. Hier konnte man Gott sei Dank nur rechts oder links und nicht gerade aus in die Base fahren. Erfahrungen mit amerikanischem Militär hatte ich genug.
Von Barstow ging es auf dem HW 15 Richtung Las Vegas.
Dieser HW ist das reinste El Dorado für die HW-Patrols, die machten hier richtig Knete. Ehrlich, so viele auf einem Streckenabschnitt habe ich noch nie gesehen, geschätzt auf 30 Meilen an die 20 Streifenwagen, dazu noch einige mit Motorrad.
Da dieser Highway über sehr viele Meilen stetig bergauf führt, standen auch sehr viele LKW`s und PKW`s mit qualmenden Kühlern am Straßenrand, sicher auch bedingt durch die Außentemperatur mit über 40°.
Unterwegs ergab sich wieder einmal die Frage nach dem passenden Tankstop, in der Nähe von Barstow war es uns mit 3.21 $ zu teuer, also weiter, in Baker extra runter vom Highway und schluck! 3.75 $. Mechthild wurde schon unruhig als ich nicht tanken wollte. Aber nach kurzer Berechnung, war ich der Meinung es ohne zu tanken bis zum Ziel zu schaffen und irgendwo dahin sollte eine preiswerte Tanke zu finden sein, abseits des Highway.
In Wheaton Springs ging es runter vom HW 15 und über Nipton nach Searchlight, anscheinend die Stadt mit den enthusiastischten Einwohnern der USA.
Aus 8 Meilen Entfernung, und ich habe auf den Kilometerzähler geschaut, sah man bereits eine riesige USA-Flagge über den Hügeln wehen. Wirklich riesig!
Hier fanden wir dann auch, die mittlerweile herbei gesehnte, günstige Tankstelle mit 2.89 $, übrigens die preiswerteste Tanke auf unserer Reise, die teuerste war über 4 $.
Unser Ziel der Lake Mohave und der Campground Cottonwood Cove war um 16:00Uhr erreicht. Au Backe, der sieht aber voll aus und uns waren bereits etliche WOMOs auf der Herfahrt entgegen gekommen und es war Samstag, wenn das man gut geht. Wenn nicht, brauche ich nicht lange in dieser mörderischen Hitze zu leiden, Mechthild wird mir einfach den Hals umdrehen.
Glück gehabt, es fand sich noch ein Plätzchen für uns, nach längerem Suchen und überprüfen der Reservierungen.
Jetzt gab es nur noch eines für uns beide, ab in den Schatten und etliche eisgekühlte Coronas mit einem leckeren Stück Limone darin. MMMHHHMMMMM
Trotz der Hitze gut eingeschlafen, woran das wohl gelegen hat?