7. Tag - Death Valley zum Grand CanyonAls ich aufwachte waren es 29°. Ich hatte ausgezeichnet schlafen können, trotz der Hitze und der Nähe meines Zeltes zur Straße. Und ich freute mich über die Dusche, aus der lauwarmes oder alternativ heißes Wasser kam.
Das Death Valley faszinierte mich schon jetzt. Ich fuhr der Sonne entgegen...
die hinter den Bergen schon aufging.
Ein verrückter Radfahrer. Wo der hinwollte, ich weiß es nicht. Auf den Anhöhen waren es knapp 30° und in den Tälern durch die ich fuhr schon 41° (um 8 Uhr morgens!) .
Zu den Dünen bin ich gelaufen, habe es dort aber nicht lange ausgehalten.
Ein kleiner beschilderter Rundweg klärte über die hier lebenden Tiere auf. Tatsächlich kam mir direkt ein Fischreiher entgegen, obwohl es weit und breit kein Wasser gab. Aber hier leben angeblich Pupfish, eine kleine endemische Fischart, die sich als einzige Fischart dem Wandel von Süß- zum Salzwasser im Death Valley angepasst hatte. In den heißen Monaten, wenn das Wasser austrocknet, liegen sie reglos im Schlamm unter der Erde.
Ich habe zugesehen, dass ich schnell wieder zum Auto kam, abgesehen von der Hitze schwirrten um mich herum richtige Monsterfliegen. Sie sahen aus wie braune Stubenfliegen waren aber etwa 4cm lang und auch ziemlich breit. Bah. Nichts für mich. Zum Glück setzten sie sich nicht auf einen, sonst wäre ich keine 10 Meter gegangen.
Devils Golf Course, durch Wind und Regen geformte Salzkristalle eines ausgetrockneten Sees.
Der tiefste Ort im Death Valley. Hier waren es am späten Vormittag 109°F. Man achte auf das hoffentlich neue Schild! Steht das noch?
Ein lebensfeindlicher Ort.
Kleine 5 minütige Wanderungen habe ich gemacht.
Der Artists Drive. Die Felsen hatten hier durch Salze ganz verschiedene Farbtöne.
Im Visitor Center waren ein Supermarkt und zwei Restaurants. In einem habe ich mich über das Buffet hergemacht. Milch habe ich für später gekauft, allerdings ist mir die Packung ausgelaufen als ich das Valley verlassen hatte. Durch den unterschiedlichen Luftdruck auf den Bergen (Tioga Pass) und in Tälern haben sich meine Lebensmittelverpackungen (Müsli, Wasserflaschen) immer wieder verformt. So auch meine frische Milch.
Der letzte Aussichtspunkt für mich im Death Valley, dann ging es weiter..
Richtung Las Vegas. Hinter den Bergen sah ich wie sich die Wolken auf einen Punkt konzentrieren. Es sah aus, als würden die Wolken den Boden hinter den Bergen berüheren. Zunächst dachte ich, vielleicht ist es der Dunst von Las Vegas.
Ich habe das Schild "Direct Route to Las Vegas" wohl irgendwie falsch gedeutet
und bin den Umweg über Parhump gefahren. Dort konnte ich dann sehen wie die Wolken den Boden berührten und es blitze. Vorher hatte ich am Straßenrand schon einszwei kleine Windhosen gesehen, so etwa wie auf dieser Seite, die ich im Netz gefunden habe:
http://toon.heindl-internet.de/usa/b800/047090107-windhose-zug.jpgHinten auf dem Feld war aber etwas viel Größeres, etwas Dunkles. Naja, ich hatte erst gezögert ob es klug wäre weiter in die Richtung zu fahren, aber es schien sonst niemanden zu stören und ich konnte auch keine Kühe oder Tanklastzüge durch die Gegend fliegen sehen und dachte, so schlimm wird's schon nicht. Also bin ich dran vorbeigefahren. Es war etwa eine Minute sehr windig, irgendwelches Zeugs flog über die Straße und es hat stark geregnet. Im Regen sah man Blitze.
Ein Mini Gewitter, nur auf einem Feld. Soetwas hatte ich noch nie gesehen.
Dann war es vorbei. Einige Meilen weiter schien wieder die Sonne und es war windstill. Ich hatte das Radio eingeschaltet um vielleicht etwas über das Wetter zu erfahren. Im Radio lief eine Call-In Sendung zum Thema "Meerschweinchen als Nahrungsmittel". Meerschweinchen schmecken angeblich wie Hühnchen und sind wohl ein recht effizienter Fleischlieferant. Die meisten Anrufer waren der Meinung, dass das für ärmere Länder wie Mexico und so eine feine Sache sei. In Amerika aber nicht notwendig, es gibt ja genug zu Essen.
Ich habe etwa eine Stunde in Las Vegas verbracht, im Stau und auf der Suche nach der richtigen Autobahn. Ganz gut dafür, dass ich keine Karte hatte. Es war genau so heiß wie im Death Valley heute morgen.
Über den Hoover Dam und weiter durch die Wüste Richtung Grand Canyon. Gewitter über dem West Rim. Um die Wüste waren Berge und man konnte unglaublich weit schauen. Ich machte mir etwas Sorgen, ob morgen am South Rim auch ein Gewitter sein würde, denn hier sah man überall Wolkenbrüche über dem Rim.
Die Strecke zog sich noch ziemlich weit hin und ich wurde müde. Ich hatte eigentlich für $5 einen Platz auf dem Mather CG oben am South Rim gebucht, aber es wurde hier natürlich noch früher dunkel als in Kalifornien und ich hatte keine Lust mehr weiterzufahren. (Das hier eine andere Zeitzone galt ist mir erst im Nachhinein aufgefallen.)
Mein Zelt habe ich auf einem Platz in der Nähe von Williams aufgeschlagen, so müßte ich morgen noch etwa eine Stunde zum South Rim fahren.
Das Wetterleuchten konnte ich den ganzen Abend beobachten.
Morgen geht's zum Grand Canyon.