Mittwoch, 09.09.09 Es ist bereits 8.00 h als wir aus den Schlafsäcken kriechen. Nach dem Frühstück geht’s noch zum Dumpen und Frischwasserauffüllen; es gibt hier sogar noch einen Wasserschlauch, um den Abwassertank zu reinigen. Als wir am Trailhead zu den Russian Falls vorbeikommen, entscheiden wir uns kurzfristig für den 3,6 Meilen one-way-hike. Noch zwei Wasserflaschen in den kleinen Rucksack gepackt, Stativ geschultert und es kann losgehen. Der Zubringer zum gut ausgebauten Trail geht die ersten Meter gut bergauf; dann geht es gemächlich dahin durch den Wald – wir kommen flott voran und es ist herrlich, in der frischen Morgenluft zu laufen. Als Elke irgendwann einen Geruch, wie von nassem Hundefell wahrnimmt und kurz innehält, schaut sie ein Schwarzbär keine 20 m entfernt am Hang stehend an. Sie ist so perplex, dass sie Andy lautstark darauf hinweist. Bevor wir den Bären allerdings richtig auf ein Foto bannen können, dreht der sich um und verschwindet im Gebüsch. Da hat man mal so ein Exemplar in direkter Nähe und die Kamera nicht parat.
Auf dem weiteren Weg sind wir in Alarmbereitschaft; sehen aber keinen Bären mehr – nur die Hinterlassenschaften. Dafür gibt es noch Grey Grouse zu sehen und die sind gar nicht scheu.
An den Russian Falls gibt es dann jede Menge Sockeye Lachse zu sehen, ab und an versucht auch einer, gegen die Strömung anzukämpfen und den Wasserfall nach oben zu kommen. Wie wir später von zwei Anglern erfahren, ist nun Laichzeit; die Tiere eignen sich nun nicht mehr zum Verzehr und nach dem Ablaichen gehen diese in die ewigen Jagdgründe ein. Dagegen haben jetzt Silver Salmon Saison, die beiden Angler sind auf der Jagd nach Rainbow Trout, denn die sind jetzt ganz scharf auf den Sockeye Lachs-Laich. An den Wasserfällen fotografiert Andy was das Zeug hält, es geht anschließend noch ein Stück weiter dem Fluss entlang und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Die Wanderung war eine gute Idee; nach 12.00 h sind wir zurück am Auto.
Wir wollen heute noch nach Homer und bis dahin ist es noch eine ganze Ecke zu fahren. Am Sterling Highway liegt die Skilak Recreation Area und dort machen wir gegen 13.00 h Mittag an einem See. Über Soldotna, das uns richtig groß vorkommt und einige große Geschäfte samt Supermarkt und jede Menge Tankstellen, mit verhältnismäßig günstigen Spritpreisen hat, geht es weiter nach Ninilchik, wo wir einen kurzen Stopp einlegen.
Das verschlafene Nest hat ein paar urige Behausungen und eine russisch orthodoxe Kirche, die wir uns ansehen sollten, wie man im Portage Visitor Center gestern empfohlen hat. Gesagt getan; die Kirche liegt auf einer Klippe und hat einen tollen Meerblick; auch das Innere ist interessant. Es ist sogar ein Pope da mit dem wir ein paar Worte wechseln. Das Einzugsgebiet der Gläubigen geht runter bis nach Homer und es sind fast 125 Leute, die zu dieser Kirchengemeinde zählen.
Ninilchick hat neben der Kirche auch einen Leuchtturm, den wir vom RV Park gegenüber noch fotografieren und da sitzt auf einem Baum auch noch ein Eagle vor unserer Nase.
Der Nachmittag schreitet voran und wir müssen weiter; bis nach Homer sind es jetzt noch rund 25 Meilen. Nun hat man immer häufiger den Blick vom Highway aus auf das Cook Inlet und die wolkenverhangenen Berge. Ein rieisiger Kontrast zu der bisher gesehenen Landschaft.
In Homer angekommen gibt es erst mal ein paar Bilder auf den Spit von oben und dann fahren wir auch schon hinüber. Wir haben uns das zwar von den Reiseführern her ein wenig anders vorgestellt, als es jetzt ist, aber auch o.k. Es gibt einige Souvenirläden und ein paar Restauants, aber bei weitem nicht so viele wie vermutet.
Wir fahren erst mal ganz bis ans Ende und hoffen, noch den Fang ein paar heimkehrender Fischerboote bestaunen zu können, doch da ist heute nichts los.
Statt dessen sehen wir uns im Hafen um und da liegt die Time Bandit im Hafen; das Schiff zur Serie „Der härteste Job“, in dem es um Fischerboote geht, die weit entfernt der Aleuten auf Fischfang gehen. Die Time Bandit fischt Eismeerkrabben und trotzt Sturm, Wind und Wetter; zeigt den harten Arbeitstag der Crew und die Kabbeleien der Besatzungsmitglieder.
Es gibt auch einen Souvenirshop, in dem es so allerlei keineswegs preiswerte Artikel mit dem Schriftzug des Schiffsnamens gibt. Wir schlendern die Shopzeile entlang und es geht noch ein weiteres Ulu mit Moose-Antler in unseren Besitz über. Hier ist der Preis absolut angemessen. In einem Arts and Crafts-Laden gibt es sehr schöne Schnitzereien, allerdings zu so gesalzenen Preisen, dass wir es beim Betrachten belassen. Andy möchte gerne Fish & Chips essen und wir suchen uns ein Restaurant. In Homer selbst ist es uns mit über 21 $ zu teuer, so dass wir das Angebot für 12,50 $ wählen. Ist ganz o.k., haut uns aber auch nicht vom Hocker. Wir checken auf dem Stellplatz der Stadt Homer direkt auf dem Spit für 15 $ ein; ist zwar nicht super, dafür haben wir aber einen tollen Blick auf das Inlet. Wir machen noch einen Abendspaziergang am Strand, fotografieren einen Weißkopfseeadler, der hier seine Kreise zieht, jede Menge Möwen, einen Regenbogen und schließlich noch ein wenig Abendstimmung; für einen Sonnenuntergang hat es heute zu viele dicke Wolken.
Im Camper haben wir dann sogar Internetempfang; zwar sehr langsam, aber es reicht, um den Wetterbericht für die nächsten Tage einzusehen und ein paar E-Mails zu lesen. Mit Fotos laden und Bericht tippen ist es dann dauch schon 23.00 h und gut für heute.
Gefahren: 232 km
Gelaufen: ca. 7 Meilen, Russian River Falls – absolut empfehlenswert
Übernachtung: Public Lands Campground Homer Spit, 15 $ p. Nacht